(19)
(11) EP 0 935 310 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.08.1999  Patentblatt  1999/32

(21) Anmeldenummer: 99100534.9

(22) Anmeldetag:  13.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 4/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.02.1998 DE 19804702

(71) Anmelder: Harting KGaA
32325 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Harting, Dietmar
    32339 Espelkamp (DE)
  • Ferderer, Albert, Dipl.-Ing.
    32339 Espelkamp (DE)

   


(54) Kontaktelement mit einem Schraubanschluss


(57) Für ein Kontaktelement (3) mit einem Schraubanschluß (4) für elektrische Leiter (5), wobei das Kontaktelement (3) ein Leiteranschlußteil aufweist, das mit einer Bohrung (6) versehen ist, in die der Leiter (5) einschiebbar ist und mittels einer quer zur Achse der Bohrung (6) bzw. des Leiters (5) in eine Gewindebohrung (7) im Leiteranschlußteil einschraubbaren Schraube (8) festklemmbar ist, und wobei zwischen dem dem Leiter (5) zugewandten Ende der Schraube (8) und dem Leiter (5) ein Drahtschutzblech (9) in der Bohrung (6) vorgesehen ist, wird vorgeschlagen, das Drahtschutzblech (9) im wesentlichen L-förmig auszubilden, wobei ein abgewinkelter Fuß (11) ausgebildet ist, das Drahtschutzblech (9) derart in die Bohrung (6) einzusetzen, daß sich der Fuß (11) am Grunde der Bohrung (6) befindet, und den Fuß (11) mit seitlichen, widerhakenförmigen Anformungen (12) zu versehen, die sich beim Einfügen des Drahtschutzbleches (9) in die Wandung der Bohrung (6) eingraben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Kontaktelement mit einem Schraubanschluß für elektrische Leiter, wobei das Kontaktelement ein Leiteranschlußteil aufweist, das mit einer Bohrung versehen ist, in die der Leiter einschiebbar ist und mittels einer quer zur Achse der Bohrung bzw. des Leiters in eine Gewindebohrung im Leiteranschlußteil einschraubbaren Schraube festklemmbar ist, und wobei zwischen dem dem Leiter zugewandten Ende der Schraube und dem Leiter ein Drahtschutzblech in der Bohrung vorgesehen ist.

[0002] Bei derartigen Schraubanschlüssen ist es erforderlich ein Drahtschutzelement vorzusehen, damit der anzuschließende Leiter beim Festschrauben der Klemmschraube durch diese nicht beschädigt wird.

[0003] Aus dem DE - GM 19 65 790 ist es bekannt, bei derartigen Kontaktelementen ein im wesentlichen U-förmiges Drahtschutzblech auf den Schaft der Klemmschraube aufzurasten, wobei ein Ende des Drahtschutzbleches zwischen der Schraube und dem anzuschließenden Leiter angeordnet ist. Das Drahtschutzblech wird dabei beim Festziehen der Schraube axial mit dieser verschoben. Bei dieser Ausführung ist es jedoch notwendig, den Kontakt, die Schraube und das Drahtschutzblech zu einer Unterbaugruppe vorzukonfektionieren, die dann in einen Trägerkörper eines Steckverbinders eingefügt wird und in diesem durch eine zusätzliche Kontakthalteplatte arretiert werden muß.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Kontaktelement der eingangs genannten Art, d. h. dessen Schraubanschluß dahingehend auszubilden, daß es in einen Trägerkörper einsetzbar ist und darin gehalten wird, ohne daß zusätzliche Halterungsmittel benötigt werden.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Drahtschutzblech im wesentlichen L-förmig ausgebildet ist, und einen abgewinkelten Fuß aufweist, daß das Drahtschutzblech derart in die Bohrung eingesetzt ist, daß sich der Fuß am Grunde der Bohrung befindet, und daß der Fuß mit seitlichen, widerhakenförmigen Anformungen versehen ist, die sich beim Einfügen des Drahtschutzbleches in die Wandung der Bohrung eingraben.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.

[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Drahtschutzbleches und dessen Halterung im Inneren der Anschlußbohrung ein einfach und kostengünstig zu fertigendes Kontaktelement geschaffen wurde. Dabei ist dieses Kontaktelement problemlos in eine Aufnahmekammer eines Trägerkörpers einfügbar und es ist zur Halterung keine separate Kontakthalteplatte nötig.

[0008] Ein weiterer Vorteil ist bei einem Drahtschutzblech mit einem versteiften Schenkel und einem gerundeten Übergang zwischen dem Fuß und dem Schenkel dadurch gegeben, daß der versteifte Bereich keine Verformung beim Festziehen der Klemmschraube erfährt und daß die federelastischen Eigenschaften des gerundeten Übergangs unbeeinflußt bleiben. Dadurch besitzt das Drahtschutzblech optimale Feder- und Rückfedereigenschaften.

[0009] Ein weiterer Vorteil ist bei der Gestaltung der Leitereinführungsbohrung mit einem tulpenförmigen Einführbereich und einem entsprechend angepaßten Schenkel des Drahtschutzbleches und der Verwendung einer Klemmschraube mit einer kugelförmigen Kuppe dadurch gegeben, daß der Abstand zwischen dem Krafteinleitungspunkt und dem Auflagepunkt des Drahtschutzbleches am Leiter/Litzenleiter gegenüber herkömmlichen Ausführungen erheblich reduziert wird. Daraus resultiert, daß bei gleichem Anzugsmoment der Schraube die Biegebeanspruchung des Bauteils nahezu halbiert wird, wodurch die Rückverformung gesteigert und die Lebensdauer verlängert wird.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine Schnittansicht eines Trägerkörpers mit eingesetzten Kontaktelementen,
Fig. 2
eine Schnittansicht eines Leiteranschlußteiles des Kontaktelementes,
Fig. 3
die Schnittansicht des Leiteranschlußteiles gem. Fig. 2 mit eingefügtem Leiter,
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht des Drahtschutzbleches,
Fig. 5
eine Aufsicht auf den Schraubanschluß eines Kontaktelementes, und
Fig. 6
eine perspektivische Schnittansicht des Kontaktelementes.


[0011] In der Fig. 1 ist im Schnitt ein Trägerkörper 1 aus Isoliermaterial eines elektrischen Steckverbinders dargestellt. Der Trägerkörper ist mit Kammern 2 versehen, in die elektrische Kontaktelemente 3 eingesetzt sind. Dabei sind die Kontaktelemente in den Kammern formschlüssig gehalten.
Die Kontaktelemente sind mit einem Schraubanschluß 4 für den Anschluß und die Befestigung elektrischer Leiter 5 versehen.

[0012] In den Fig. 2 und 3 ist der Schraubanschluß 4 eines Kontaktelementes ausschnittsweise und vergrößert dargestellt.
Hierbei ist das Kontaktelement zur Ausbildung des Schraubanschlusses mit einer sacklochförmigen, axialen Bohrung 6 versehen. Weiterhin ist eine quer zu dieser Bohrung verlaufende Gewindebohrung 7 vorgesehen, in die eine Klemmschraube 8 eingedreht ist.
In die Bohrung 6 ist eine im wesentlichen L-förmiges Drahtschutzblech 9 eingesetzt, dessen Schenkel 10 sich nach dem Einfügen eines Leiters 5 in die Bohrung zwischen dem vorderen Ende der Schraube 8 und dem Leiter 5 befindet.

[0013] Das Drahtschutzblech 9, das in der Fig. 4 perspektivisch und vergrößert dargestellt ist, weist einen abgewinkelten Fuß 11 und den bereits erwähnten Schenkel 10 auf. An dem Fuß sind seitliche Anformungen 12 ausgebildet. Dabei ist der äußere Abstand A der Anformungen geringfügig größer als der Durchmesser der Bohrung 6 des Schraubanschlusses. Das bewirkt, daß beim in die Bohrung 6 eingedrückten Drahtschutzblech, sich die Anformungen in die Wandung der Bohrung eingraben und das Drahtschutzblech unverlierbar darin gehalten wird. (Siehe Fig. 5 und 6)
Darüber hinaus wirkt diese Festhaltung des Drahtschutzbleches über die Anformungen in der Art eines Drehlagers und das Drahtschutzblech kann im geringen Maße um die Achse X schwenken.
Der Übergang 13 vom Fuß 11 zum Schenkel 10 des Drahtschutzbleches ist vorzugsweise gerundet ausgeführt um eine Federung des Drahtschutzbleches in diesem Bereich zu erzielen. Weiterhin ist der Schenkel 10 des Drahtschutzbleches mit einer Einprägung 14 mit einer Wölbung nach außen versehen, die sich bei montiertem Drahtschutzblech im Bereich der Schraube 8 befindet. Durch diese Einprägung ist der Schenke an sich steif und unelastisch und die Federung und Biegung des Drahtschutzbleches beim Festklemmen eines Leiters erfolgt im Übergang 13.

[0014] Des weiteren ist das obere Ende 15 des Schenkels 10 nach außen geringfügig/leicht abgebogen und die Kuppe 16 der Schraube 6 halbkugelförmig ausgebildet. Insgesamt gesehen ist der Schenkel somit leicht S-förmig gestaltet. Der Einführbereich 17 der Bohrung 6 ist dabei vorzugsweise tulpenförmig aufgeweitet. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Druckpunkt D1 der Schraube 6 auf den Schenkel 10 und der Druckpunkt D2 des Schenkels auf den Leiter in allen Festschraubstellungen stets einen Abstand voneinander aufweisen, d. h. der Druckpunkt D2 liegt im vorderen Bereich der Bohrung 6. Daraus resultiert eine hohe Klemmkraft auf den Leiter und eine Reduzierung der Biegebeanspruchung des Drahtschutzbleches. In Bezug auf die Halterung der Kontaktelemente im Trägerkörper wird noch erwähnt, daß die Kontaktelemente formschlüssig in die Kammern des Trägerkörpers eingesetzt und durch die durch seitliche Öffnungen des Trägerkörpers geführten Schrauben der Schraubanschlüsse gegen Herausrutschen aus den Kontaktkammern gesichert sind.


Ansprüche

1. Kontaktelement mit einem Schraubanschluß für elektrische Leiter, wobei das Kontaktelement ein Leiteranschlußteil aufweist, das mit einer Bohrung versehen ist, in die der Leiter einschiebbar ist und mittels einer quer zur Achse der Bohrung bzw. des Leiters in eine Gewindebohrung im Leiteranschlußteil einschraubbaren Schraube festklemmbar ist, und wobei zwischen dem dem Leiter zugewandten Ende der Schraube und dem Leiter ein Drahtschutzblech in der Bohrung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,

daß das Drahtschutzblech (9) im wesentlichen L-förmig ausgebildet ist, und einen abgewinkelten Fuß (11) aufweist,

daß das Drahtschutzblech (9) derart in die Bohrung (6) eingesetzt ist,

daß sich der Fuß (11) am Grunde der Bohrung befindet, und

daß der Fuß (11) mit seitlichen, widerhakenförmigen Anformungen (12) versehen ist, die sich beim Einfügen des Drahtschutzbleches (9) in die Wandung der Bohrung (6) eingraben.


 
2. Kontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet

daß der sich an den Fuß (11) anschließende Schenke (10) des Drahtschutzbleches (6) eine eingeprägte Versteifungssicke.(14) aufweist, und

daß der Übergang (13) vom Fuß (11) zum Schenke (10) gerundet ist.


 
3. Kontaktelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß der Einführbereich (17) der Bohrung (6) tulpenförmig aufgeweitet ist, und

daß das obere Ende (15) des Schenkels (10) des Drahtschutzbleches (9) mit einer entsprechend geformten, nach außen weisenden Abbiegung versehen ist.


 
4. Kontaktelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

daß das vordere Ende der Schraube (8) mit einer halbkugelförmigen Kuppe (16) versehen ist.


 




Zeichnung