[0001] Die Erfindung betrifft ein Faß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem
aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßendfläche
vorgesehenen vorsprungartigen Trage- und Transportring mit zwei weitestgehend rechtwinklig
zueinander angeordneten, von einer aufrechten Ringinnenwand und einem radial nach
außen gerichteten Ringunterrand bereitgestellten Anlageflächen für den Angriff von
Greiferarmen eines Faßgreifers.
[0002] Ein solches, in der Regel im Blasformverfahren hergestelltes Faß ist durch die DE
35 26 921 C2 bekanntgeworden. Der Trage und Transportring hat üblicherweise einen
Querschnitt mit einem waagerechten und einem senkrechten Steg. Der senkrechte Steg
ist mit seinem freien Ende zur jeweiligen Kopffläche des Fasses ausgerichtet und der
waagerechte Steg aus dem Faßmantel radial nach außen ausgeformt. Diese Ringausgestaltung
erlaubt es, zum Anheben und Transportieren des Fasses einen Faßgreifer anzusetzen,
der mit seinen Greiferarmen einmal unter den waagerecht nach außen gerichteten Ringsteg
und hinter den senkrecht nach oben gerichteten Steg greift. Die Gesamtlast des Fasses
wird durch den waagerecht nach außen gerichteten Steg auf den unteren Greiferarm übertragen,
während der hinter den senkrechten Steg eingreifende Greiferann das Faß gegen ein
Abrutschen sichert.
[0003] Die in den verschiedensten Ausgestaltungen bekannten, im Querschnitt L-förmigen Trage-
und Transportringe sind dabei stets so ausgelegt, daß einerseits am Faßrand eine ausreichende
Anlagefläche für den eingesetzten Faßgreifer vorhanden ist, andererseits aber auch
Schlagbeanspruchungen aufgrund einer entsprechenden Verformbarkeit unschädlich aufgenommen
werden können, ohne daß sich Zugbelastungen nachteilig auswirken. Außerdem dient der
Trage- und Transportring gleichzeitig als Rollring und soll dafür sorgen, daß das
Faß möglichst gerade rollt.
[0004] Diese Fässer finden eine vielfältigste Verwendung, z.B. im Agrarbereich sowie in
der Industrie, wo sie insbesondere in der Chemie als Gefahrgutgebinde genutzt werden
und daher aus hochmolekularen Kunststoffen bestehen, die allen Erfordernissen des
zur Sicherheit dazu vorgesehenen Kältefalltestes entsprechen. Wie sich allerdings
gezeigt hat, ist bei den bekannten Fässern wegen dieser unterschiedlichsten Nutzung
von Nachteil, daß sie vorgegeben von dem Trage- und Transportring bei der Handhabung
an einen dem Trage- und Transportring angepaßten Faßgreifer gebunden sind.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Faß der eingangs genannten Art
zu schaffen, das für eine universelle Handhabung (Handling) geeignet ist, sich insbesondere
mit verschiedenen Hebezeugen ergreifen läßt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit einer im wesentlichen
waagerechten unteren Anlagefläche versehener, mit dem Faßmantel verbundener ausladender
Stapelring über einen Vertikalsteg einstückig mit dem Trage- und Transportring zu
einer Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit ausgebildet ist. Die durch die
Erfindung erreichte Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit macht das Faß unabhängig
von einem bestimmten Hebezeug und erlaubt es, neben den üblichen, dem Trage- und Transportring
zugeordneten Faßgreifern auch andere Hebezeuge einzusetzen, wie beispielsweise einen
Gabelstapler der mit seinen Gabein die Anlagefläche des Faß-Stapelringes untergreifen
kann. Die Ausladung des Stapelringes ist hierbei so groß, daß die Gabeln des Gabelstaplers
an der Anlagefläche einen ausreichenden Ansatzpunkt findet. In gleichem Maße wird
die manuelle Handhabung eines leeren Fasses sehr erleichtert, denn die ausladende
Anlagefläche läßt sich von Hand - anders als bei dem Faßgreiferring - ohne Abrutschgefahr
sicher erfassen.
[0007] Ein Vorschlag der Erfindung sieht vor, daß das Faß bei deckelloser Ausführung mit
einem konischen Korpus ausgebildet ist. Die Konizität der in diesem Fall z.B. zur
Aufnahme von Abfall oder Müll zu nutzenden Fässer bietet die Möglicheit der einfachen
raumsparenden Ineinanderstapelung, wobei gegebenenfalls die waagerechte untere Anlagefläche
des Stapelringes auch als Anschlag zur Begrenzung der Stapeltiefe dienen kann.
[0008] Wenn die Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit vorteilhaft nur am oberen
Faßende angeordnet ist, beeinträchtigt das nicht die gute Rollfähigkeit des Fasses,
führt aber zu einer gewünschten Gewichtsreduzierung des Fasses.
[0009] Nach einem Vorschlag der Erfindung empfiehlt es sich, daß die äußerste Kante der
Stapel- bzw. Trage- und Transportring-Einheit in einer Flucht mit dem Außenumfang
von zumindest Teilabschnitten des Faßkorpus verläuft. Das Faß liegt damit nicht nur
auf dem Trage- und Transportring, sondern weiterhin auch auf den damit in einer Ebene
verlaufenden Flächen des Faßmantels auf, was insgesamt die Abrollfähigkeit und damit
den rollenden Transport des Fasses begünstigt.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Gesamtansicht eines an seinen oberen Rand mit einer Stapel- sowie Trage- und
Transportring-Einheit ausgebildeten Fasses mit daran angesetzten, verschiedenen Hebezeugen;
- Fig. 2
- als Einzelheit des Fasses gemäß Fig. 1 einen im Längsschnitt dargestellten Kopfausschnitt;
- Fig. 3
- den Kopfausschnitt gemäß Fig. 2 mit daran angreifendem Faßgreifer; und
- Fig. 4
- als Einzelheit im Längsschnitt einen Kopfausschnitt mit in den Bereichen außerhalb
der Stutzen einem konisch ansteigenden Kopfbereich.
[0011] Ein in Fig 1 gezeigtes, als Spundfaß ausgeführtes Faß 1 weist einen Faßmantel 2 mit
in seinem sich oben und unten verjüngenden Teilabschnitten 3 und eine an seinem im
Ausführungsbeispiel geschlossenen Faßoberboden 5 angeordneten Stapel- sowie Trage-
und Transportring-Einheit 6 (vgl. Fig. 2) auf. In der deckelseitigen Faßkopffläche
sind Spunde 7 angeordnet. Die in der Nähe des Faßkopfes vorgesehene Stapel- sowie
Trage- und Transporting-Einheit 6 besitzt einen im Querschnitt massiven Trage- und
Transportring 8 der - wie sich das näher aus den Fig. 2 bis 4 ergibt - mit einer waagerechten
Anlagefläche 9 und einer senkrechten Anlagefläche 10 versehen ist, an die ein in Fig.
1 links oben bzw. in Fig. 3 schematisch dargestellter Faßgreifer 11 mit einerseits
einem Greiferarm 12 und andererseits einem blockartigen Greifersegment 13 angreift.
Um Platz für den sich an die innere Anlagefläche 9 anlegenden Greiferarm 12 des Faßgreifers
11 zu schaffen, verläuft der Faßmantel 2 ausgehend von dem Bereich der Anbindung an
die Stapel-sowie Trage- und Transportring-Einheit 6 mit einem ansteigenden Konusabschnitt
14 nach oben hin aus.
[0012] Der Trage- und Transportring 8 ist über einen Vertikalsteg 15 eines ausladend gegenüber
dem Faßmantel 2 vorspringenden Stapelringes 16 einstückig mit diesem verbunden, d.h.
darauf aufgesetzt angeordnet. Der Stapelring 16 besitzt eine waagerechte untere Anlagefläche
17, die entsprechend der Ausladung des Stapelringes 16 so bemessen ist, daß sie von
Gabeln 18 eines Gabelstaplers ohne Abrutschgefahr sicher untergriffen werden kann,
wie in Fig. 1 rechts oben schematisch gezeigt.
[0013] Das Faß 1 mit einer sowohl einen Trage- und Transportring 8 als auch einen Stapelring
16 umfassenden Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit 6 ist somit unabhängig
von einem bestimmten Hebezeug zu handhaben, denn es läßt sich außer mit einem üblichen
Faßgreifer 11 weiterhin beispielsweise auch mit den Gabeln 18 eines Gabelstaplers
ergreifen bzw. unterfassen sowie anheben und transportieren. Die untere Anlagefläche
17 des mit dem aufgesetzten Trage- und Tragsportring 8 einstückigen Stapelringes 16
bietet zudem eine bequeme manuelle Handhabung eines leeren Fasses, da sie sich von
Hand gut und sicher unter- bzw. erfassen läßt. Ein gutes Faß-Handling durch Rollen
bzw. Abrollen liegt hierbei insbesondere dann vor, wenn die äußerste Kante 19 des
Trage- und Transportringes 8 (vgl. die Fig. 2 bis 4) in einer Linie mit dem mittleren
Teilabschnitten 4 des Faßmantels 2 (vgl. Fig. 1) fluchtet.
1. Faß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel einstückig
ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßendfläche vorgesehenen vorsprungartigen
Trage- und Transportring mit zwei weitestgehend rechtwinklig zueinander angeordneten,
von einer aufrechten Ringinnenwand und einem radial nach außen gerichteten Ringunterrand
bereitgestellten Anlageflächen für den Angriff von Greiferarmen eines Faßgreifers,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit einer im wesentlichen waagerechten unteren Anlagefläche (17) versehener,
mit dem Faßmantel (2) verbundener ausladender Stapelring (16) über einen Vertikalsteg
(15) einstückig mit dem Trage- und Transportring (8) zu einer Stapel- sowie Trage-
und Transportring-Einheit (6) ausgebildet ist.
2. Faß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es bei deckelloser Ausführung mit einem konischen Korpus ausgebildet ist.
3. Faß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (6) am oberen Faßende angeordnet
ist.
4. Faß nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußerste Kante (19) der Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (6)
in einer Flucht mit dem Außenumfang von zumindest Teilabschnitten (4) des Faßkorpus
verläuft.