(19)
(11) EP 0 936 149 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.08.1999  Patentblatt  1999/33

(21) Anmeldenummer: 99101897.9

(22) Anmeldetag:  29.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.02.1998 DE 19805759

(71) Anmelder:
  • Fischer-W. Müller Blasformtechnik GmbH
    53842 Troisdorf (DE)
  • PLASTFORM GMBH
    42499 Hückeswagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Buchner, Alf A.
    42499 Hückeswagen (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Fass aus thermoplastischem Kunststoff


(57) Bei einem Faß (1) aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßendfläche vorgesehenen vorsprungartigen Trage- und Transportring (8) mit zwei weitestgehend rechtwinklig zueinander angeordneten, von einer aufrechten Ringinnenwand (10) und einem radial nach außen gerichteten Ringunterrand (9) bereitgestellten Anlageflächen für den Angriff von Greiferarmen eines Faßgreifers, ergibt sich eine universelle Handhabung mit verschiedenen Hebezeugen, wenn ein mit einer im wesentlichen waagerechten unteren Anlagefläche (17) versehener, mit dem Faßmantel verbundener ausladender Stapelring (16) über einen Vertikalsteg (15) einstückig mit dem Trage- und Transportring (8) zu einer Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (16) ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Faß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßendfläche vorgesehenen vorsprungartigen Trage- und Transportring mit zwei weitestgehend rechtwinklig zueinander angeordneten, von einer aufrechten Ringinnenwand und einem radial nach außen gerichteten Ringunterrand bereitgestellten Anlageflächen für den Angriff von Greiferarmen eines Faßgreifers.

[0002] Ein solches, in der Regel im Blasformverfahren hergestelltes Faß ist durch die DE 35 26 921 C2 bekanntgeworden. Der Trage und Transportring hat üblicherweise einen Querschnitt mit einem waagerechten und einem senkrechten Steg. Der senkrechte Steg ist mit seinem freien Ende zur jeweiligen Kopffläche des Fasses ausgerichtet und der waagerechte Steg aus dem Faßmantel radial nach außen ausgeformt. Diese Ringausgestaltung erlaubt es, zum Anheben und Transportieren des Fasses einen Faßgreifer anzusetzen, der mit seinen Greiferarmen einmal unter den waagerecht nach außen gerichteten Ringsteg und hinter den senkrecht nach oben gerichteten Steg greift. Die Gesamtlast des Fasses wird durch den waagerecht nach außen gerichteten Steg auf den unteren Greiferarm übertragen, während der hinter den senkrechten Steg eingreifende Greiferann das Faß gegen ein Abrutschen sichert.

[0003] Die in den verschiedensten Ausgestaltungen bekannten, im Querschnitt L-förmigen Trage- und Transportringe sind dabei stets so ausgelegt, daß einerseits am Faßrand eine ausreichende Anlagefläche für den eingesetzten Faßgreifer vorhanden ist, andererseits aber auch Schlagbeanspruchungen aufgrund einer entsprechenden Verformbarkeit unschädlich aufgenommen werden können, ohne daß sich Zugbelastungen nachteilig auswirken. Außerdem dient der Trage- und Transportring gleichzeitig als Rollring und soll dafür sorgen, daß das Faß möglichst gerade rollt.

[0004] Diese Fässer finden eine vielfältigste Verwendung, z.B. im Agrarbereich sowie in der Industrie, wo sie insbesondere in der Chemie als Gefahrgutgebinde genutzt werden und daher aus hochmolekularen Kunststoffen bestehen, die allen Erfordernissen des zur Sicherheit dazu vorgesehenen Kältefalltestes entsprechen. Wie sich allerdings gezeigt hat, ist bei den bekannten Fässern wegen dieser unterschiedlichsten Nutzung von Nachteil, daß sie vorgegeben von dem Trage- und Transportring bei der Handhabung an einen dem Trage- und Transportring angepaßten Faßgreifer gebunden sind.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Faß der eingangs genannten Art zu schaffen, das für eine universelle Handhabung (Handling) geeignet ist, sich insbesondere mit verschiedenen Hebezeugen ergreifen läßt.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit einer im wesentlichen waagerechten unteren Anlagefläche versehener, mit dem Faßmantel verbundener ausladender Stapelring über einen Vertikalsteg einstückig mit dem Trage- und Transportring zu einer Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit ausgebildet ist. Die durch die Erfindung erreichte Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit macht das Faß unabhängig von einem bestimmten Hebezeug und erlaubt es, neben den üblichen, dem Trage- und Transportring zugeordneten Faßgreifern auch andere Hebezeuge einzusetzen, wie beispielsweise einen Gabelstapler der mit seinen Gabein die Anlagefläche des Faß-Stapelringes untergreifen kann. Die Ausladung des Stapelringes ist hierbei so groß, daß die Gabeln des Gabelstaplers an der Anlagefläche einen ausreichenden Ansatzpunkt findet. In gleichem Maße wird die manuelle Handhabung eines leeren Fasses sehr erleichtert, denn die ausladende Anlagefläche läßt sich von Hand - anders als bei dem Faßgreiferring - ohne Abrutschgefahr sicher erfassen.

[0007] Ein Vorschlag der Erfindung sieht vor, daß das Faß bei deckelloser Ausführung mit einem konischen Korpus ausgebildet ist. Die Konizität der in diesem Fall z.B. zur Aufnahme von Abfall oder Müll zu nutzenden Fässer bietet die Möglicheit der einfachen raumsparenden Ineinanderstapelung, wobei gegebenenfalls die waagerechte untere Anlagefläche des Stapelringes auch als Anschlag zur Begrenzung der Stapeltiefe dienen kann.

[0008] Wenn die Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit vorteilhaft nur am oberen Faßende angeordnet ist, beeinträchtigt das nicht die gute Rollfähigkeit des Fasses, führt aber zu einer gewünschten Gewichtsreduzierung des Fasses.

[0009] Nach einem Vorschlag der Erfindung empfiehlt es sich, daß die äußerste Kante der Stapel- bzw. Trage- und Transportring-Einheit in einer Flucht mit dem Außenumfang von zumindest Teilabschnitten des Faßkorpus verläuft. Das Faß liegt damit nicht nur auf dem Trage- und Transportring, sondern weiterhin auch auf den damit in einer Ebene verlaufenden Flächen des Faßmantels auf, was insgesamt die Abrollfähigkeit und damit den rollenden Transport des Fasses begünstigt.

[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1
eine Gesamtansicht eines an seinen oberen Rand mit einer Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit ausgebildeten Fasses mit daran angesetzten, verschiedenen Hebezeugen;
Fig. 2
als Einzelheit des Fasses gemäß Fig. 1 einen im Längsschnitt dargestellten Kopfausschnitt;
Fig. 3
den Kopfausschnitt gemäß Fig. 2 mit daran angreifendem Faßgreifer; und
Fig. 4
als Einzelheit im Längsschnitt einen Kopfausschnitt mit in den Bereichen außerhalb der Stutzen einem konisch ansteigenden Kopfbereich.


[0011] Ein in Fig 1 gezeigtes, als Spundfaß ausgeführtes Faß 1 weist einen Faßmantel 2 mit in seinem sich oben und unten verjüngenden Teilabschnitten 3 und eine an seinem im Ausführungsbeispiel geschlossenen Faßoberboden 5 angeordneten Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit 6 (vgl. Fig. 2) auf. In der deckelseitigen Faßkopffläche sind Spunde 7 angeordnet. Die in der Nähe des Faßkopfes vorgesehene Stapel- sowie Trage- und Transporting-Einheit 6 besitzt einen im Querschnitt massiven Trage- und Transportring 8 der - wie sich das näher aus den Fig. 2 bis 4 ergibt - mit einer waagerechten Anlagefläche 9 und einer senkrechten Anlagefläche 10 versehen ist, an die ein in Fig. 1 links oben bzw. in Fig. 3 schematisch dargestellter Faßgreifer 11 mit einerseits einem Greiferarm 12 und andererseits einem blockartigen Greifersegment 13 angreift. Um Platz für den sich an die innere Anlagefläche 9 anlegenden Greiferarm 12 des Faßgreifers 11 zu schaffen, verläuft der Faßmantel 2 ausgehend von dem Bereich der Anbindung an die Stapel-sowie Trage- und Transportring-Einheit 6 mit einem ansteigenden Konusabschnitt 14 nach oben hin aus.

[0012] Der Trage- und Transportring 8 ist über einen Vertikalsteg 15 eines ausladend gegenüber dem Faßmantel 2 vorspringenden Stapelringes 16 einstückig mit diesem verbunden, d.h. darauf aufgesetzt angeordnet. Der Stapelring 16 besitzt eine waagerechte untere Anlagefläche 17, die entsprechend der Ausladung des Stapelringes 16 so bemessen ist, daß sie von Gabeln 18 eines Gabelstaplers ohne Abrutschgefahr sicher untergriffen werden kann, wie in Fig. 1 rechts oben schematisch gezeigt.

[0013] Das Faß 1 mit einer sowohl einen Trage- und Transportring 8 als auch einen Stapelring 16 umfassenden Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit 6 ist somit unabhängig von einem bestimmten Hebezeug zu handhaben, denn es läßt sich außer mit einem üblichen Faßgreifer 11 weiterhin beispielsweise auch mit den Gabeln 18 eines Gabelstaplers ergreifen bzw. unterfassen sowie anheben und transportieren. Die untere Anlagefläche 17 des mit dem aufgesetzten Trage- und Tragsportring 8 einstückigen Stapelringes 16 bietet zudem eine bequeme manuelle Handhabung eines leeren Fasses, da sie sich von Hand gut und sicher unter- bzw. erfassen läßt. Ein gutes Faß-Handling durch Rollen bzw. Abrollen liegt hierbei insbesondere dann vor, wenn die äußerste Kante 19 des Trage- und Transportringes 8 (vgl. die Fig. 2 bis 4) in einer Linie mit dem mittleren Teilabschnitten 4 des Faßmantels 2 (vgl. Fig. 1) fluchtet.


Ansprüche

1. Faß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßendfläche vorgesehenen vorsprungartigen Trage- und Transportring mit zwei weitestgehend rechtwinklig zueinander angeordneten, von einer aufrechten Ringinnenwand und einem radial nach außen gerichteten Ringunterrand bereitgestellten Anlageflächen für den Angriff von Greiferarmen eines Faßgreifers,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit einer im wesentlichen waagerechten unteren Anlagefläche (17) versehener, mit dem Faßmantel (2) verbundener ausladender Stapelring (16) über einen Vertikalsteg (15) einstückig mit dem Trage- und Transportring (8) zu einer Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (6) ausgebildet ist.
 
2. Faß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es bei deckelloser Ausführung mit einem konischen Korpus ausgebildet ist.
 
3. Faß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (6) am oberen Faßende angeordnet ist.
 
4. Faß nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußerste Kante (19) der Stapel- sowie Trage- und Transportring-Einheit (6) in einer Flucht mit dem Außenumfang von zumindest Teilabschnitten (4) des Faßkorpus verläuft.
 




Zeichnung













Recherchenbericht