[0001] Die Erfindung betrifft einen Wagenheber mit einem Standbein und einem Tragarm, die
über Steuerarme zu einem Parallelogramm gesteuerten Wagenheber miteinander verbunden
sind. Der Wagenheber weist eine Tragplatte auf, die zur Außenseite des Schwellers
hin mit einem Karosserieanschlag ausgebildet ist, der sich beim Ansetzen des Wagenhebers
über einen nach oben gebogenen Anschlagschenkel gegen die Außenseite des Schwellers
anlegen läßt. Ein derartiger Wagenheber ist aus der DE 85 13 830 U1 bekannt.
[0002] Bei Kraftfahrzeugen, die mit äußerst tiefliegenden Schwellern ausgebildet sind, ist
das Ansetzen eines Wagenhebers, die am Schwellerfalz geführt werden, äußerst schwierig,
da der Ansatzpunkt nur sehr schwer einsehbar ist. Um diesen Nachteil zu mindern, werden
Wagenheber für diesen Einsatz mit einem Karosserieanschlag an der Tragplatte ausgebildet.
Das bedingt, daß der Wagenheber an der sichtbaren Schwelleraußenseite angesetzt werden
kann, ohne daß es erforderlich ist, die Lage des Schwellerfalzes zu sehen. Dabei wird
der Karosserieanschlag über eine Feder nach oben angehoben. Bekanntermaßen kann die
Ansetzposition, d.h. die ausgefahrene Höhe des Wagenhebers, wenn er unter das Fahrzeug
gesetzt werden soll, sehr unterschiedlich sein, da das Fahrzeug je nach Beladung unterschiedlich
stark eingefedert ist, wenn der Wagenheber für einen normalen Reifenwechsel eingesetzt
werden soll. Die Ansetzposition, und damit die Ausfahrhöhe des Wagenhebers, liegt
noch tiefer bei einer Reifenpanne, wenn das Fahrzeug auf der Felge steht. Bei einem
Wagenheber nach dem Stand der Technik ist bei diesen unterschiedlichen Ansetzpositionen
nicht sichergestellt, daß der Karosserieanschlag der Tragplatte eindeutig gegen die
Außenseite des Schwellers angelegt werden kann und gleichzeitig die Tragplatte frei
und ohne zu großen Abstand unter den Schwellerfalz durchgeschoben werden kann, wodurch
ein eindeutiges Ansetzen des Wagenhebers unter dem Fahrzeugboden gewährleistet wäre.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wagenheber so zu gestalten, daß bei
verschiedenen Ansetzhöhen des Wagenhebers unter dem Fahrzeug jeweils eine etwa gleiche
Lage der Tragplatte und des Karosserieanschlags mit Bezug auf den Schweller und den
Schwellerfalz gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 11 beschrieben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei Fahrzeugen
mit tiefgezogenem Schweller ein einfaches und eindeutiges Ansetzen des Wagenhebers
unter den Fahrzeugboden ermöglicht wird. Dabei wird bei unterschiedlich tief abgesenktem
Fahrzeug in etwa jeweils eine gleichartige Ansetzposition des Wagenhebers und der
Tragplatte gewährleistet. Insbesondere kann sichergestellt werden, daß der Wagenheber
nicht schräg unter dem Fahrzeug angesetzt wird, wodurch die Gefahr bestünde, daß der
Wagenheber außerhalb des Reibkegels angesetzt würde und unter dem angehobenen Fahrzeug
wegrutschen könnte.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Wagenheber in Ansetzposition,
- Fig. 2
- einen Wagenheber in der höchsten Hubstellung und
- Fig. 3
- einen Wagenheber im zusammengeklappten Zustand.
[0007] Der im Ausführungsbeispiel dargestellte Wagenheber besteht aus einem Standbein 1
und einem Tragarm 2, die über ein Gelenk 3 drehbeweglich miteinander verbunden sind.
Das Standbein 1 steht endseitig über einen Fuß 4 auf dem Untergrund 5 auf. Der Fuß
4 ist beim Ausführungsbeispiel fest mit dem Standbein 1 verbunden. Es handelt sich
um einen sogenannten Kippfuß, der beim Aufrichten des Wagenhebers über eine Kippkante
6 mit dem Standbein 1 nach vorne kippt. Über weitere Gelenke 7, 8 sind drehbeweglich
am Standbein 1 und am Tragarm 2 Steuerarme 9, 10 angebracht, die wiederum über ein
weiteres Gelenk 11 miteinander verbunden sind. Die Steuerarme 9, 10 sind derartig
am Standbein 1 und am Tragarm 2 angebracht, daß Standbein 1 und Tragarm 2 über die
Gelenke 7, 8 hinausragen. Am Gelenk 11 und am Gelenk 3 ist eine Bewegungsspindel 12
angebracht, wobei diese Bewegungsspindel 12 am Gelenk 11 über ein Drehlager 13 und
am Gelenk 3 über eine Spindelmutter 14 angelenkt ist. Die Bewegungsspindel 12 kann
zum Ansetzen des Wagenhebers über ein Handrad 15 verstellt werden. Zum eigentlichen
Anheben des Fahrzeugs mittels des Wagenhebers wird jedoch eine nicht dargestellte
Handkurbel verwendet, die an das Handrad 15 angekuppelt werden kann. Die vorbeschriebene
Wagenheberkonstruktion weist somit ein Bewegungsparallelogramm auf.
[0008] Das standbeinseitige Ende des Steuerarms 10 läuft in eine Steuerplatte 16 aus. Dies
ist eine übliche Ausbildung sowohl bei Wagenhebern mit einem Kippfuß als auch mit
einem Schwenkfuß, die sicherstellt, daß der Wagenheber in Ansetzposition eine Stellung
senkrecht zum Untergrund 5 erhält.
[0009] Am überragenden Ende 17 des Tragarms 2 ist klappbeweglich über ein weiteres Gelenk
18 eine Tragplatte 19 angebracht. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, weist diese
Tragplatte 19 einen Tragabschnitt 20 auf, der sich zum Anheben des Fahrzeugs fahrzeuginnenseitig
neben dem Schwellerfalz 21 unter den Boden 22 des Fahrzeugs legt. Die Tragplatte 19
ist in Richtung zur Außenseite 23 des Schwellers 24 sich weit erstreckend mit einem
Karosserieanschlag 25 ausgebildet. Am Ende des Karosserieanschlages 25 ist ein nach
oben gebogener Anschlagschenkel 26 angeordnet. Über den Anschlagschenkel 26 ist ein
Kunststoffprofil 27 geschoben, das dazu dient, den Lack des Schwellers 24 beim Ansetzen
des Wagenhebers nicht zu beschädigen
[0010] Zum Ansetzen des Wagenhebers wird dieser, wie in Fig. 1 gezeigt, über das Handrad
15 so hoch geschraubt, daß der Anschlagschenkel 26 des Karosserieanschlages 25 gegen
die Außenseite 23 des Schwellers 24 anlegbar ist. In dieser Position des Wagenhebers
ist sichergestellt, daß die Tragplatte 19 mit ihrem Tragabschnitt 20 eindeutig und
richtig unter den Boden 22 des anzuhebenden Fahrzeuges positioniert ist.
[0011] Um sicherzustellen, daß die Tragplatte 19 beim Ansetzen des Wagenhebers auch bei
unterschiedlich tief abgesenktem Fahrzeugboden in etwa stets die gleiche Lage aufweist,
wobei sich der Anschlagschenkel 26 eindeutig an die Außenseite 23 des Schwellers 24
anlegt und die Tragplatte 19 mit ihrem Tragabschnitt 20 noch ohne Probleme unter dem
Schwellerfalz 21 nach innen schieben läßt, weist der Wagenheber als Steuerelement
für die Lage der Tragplatte 19 eine Feder 28 auf. Diese Feder erstreckt sich etwa
in Verlängerung der Richtung zwischen den Gelenken 11 und 7 über den Tragarm 2 hinaus
bis unter den Karosserieanschlag 25 der Tragplatte 19. Die Feder 28 umschlingt mit
wenigstens einer Windung einen das Gelenk 7 bildenden Bolzen und stützt sich mit seinem
anderen Ende 29 gegen den Boden 30 des U-förmig ausgebildeten Steuerarms 9 ab. Durch
diese Maßnahme erstreckt sich die Feder 28 stets etwa in Richtung der Verbindung zwischen
Gelenk 11 und Gelenk 7 über den Steuerarm 9 hinaus.
[0012] Die im Ausführungsbeispiel gezeigte Feder 28 ist aus Stahldraht hergestellt. Eine
Feder 28 aus Kunststoff, die alternativ auch als Blattfeder ausgebildet sein kann,
ist jedoch in gleicher Weise verwendbar.
[0013] Die Länge des überstehenden Schenkels der Feder 28 entspricht etwa dem Abstand zwischen
den Gelenken 7 und 18. Von daher ergibt sich in der Verbindung der Gelenke 7, 18 und
dem Anlagepunkt des freien Federschenkels unter dem Karosserieanschlag 25 ein gleichschenkliges
Dreieck. Da das überstehende Ende 17 des Tragarms 2 und das überragende Ende der Feder
28 zusammen mit dem Steuerarm 9 etwa gleiche Winkelbewegungen, jedoch in unterschiedlicher
Drehrichtung, durchführen, wird die Tragplatte 19 etwa in einer gleichbleibenden Winkelposition
gehalten.
[0014] Der Tragarm 2 ist ebenfalls als Blechprofil ausgebildet, das einen in etwa U-förmigen
Querschnitt aufweist. Die Feder 28 durchdringt einen Schlitz 31 im Boden 32 des Tragarms
2. Dieser Schlitz 31 ist in Richtung zum überragenden Ende 17 des Tragarms 2 begrenzt.
Sobald der Wagenheber die höchstmögliche Ansetzposition erreicht hat, beispielsweise
bei entlastetem Rad mit vollem Luftdruck, legt sich das überragende Ende der Feder
28 gegen das Ende des Schlitzes 31 und wird dann zurückgeschwenkt, wie es in Fig.
2 gezeigt ist. Diese Maßnahme der Erfindung dient dazu, ein Stören der Feder beim
eigentlichen Anheben des Fahrzeuges zu vermeiden. Insbesondere könnte sich die Feder
28 beim Absenken des Fahrzeugs störend gegen die Tragplatte 19 verklemmen.
[0015] Ein zusammengefahrener Wagenheber wird bekanntermaßen im Stauraum des Fahrzeuges
untergebracht. Um keinen unnötigen Stauraum zu beanspruchen, sollte er so eng als
möglich zusammengefahren sein. Fig. 3 zeigt einen Wagenheber im zusammengefahrenen
Zustand. Um zu vermeiden, daß die Feder 28 im zusammengefahrenen Zustand die Tragplatte
19 vom Tragarm 2 abspreizt, ist die Tragplatte 19 am tragabschnittseitigen Ende mit
einem nach unten gebogenen Blechlappen 33 ausgebildet. Dieser Blechlappen 33 stößt
beim Zusammenfahren des Wagenhebers auf den Boden 30 des Steuerarms 9, der an dieser
Stelle mit einer Ausbeulung 34 ausgebildet ist. Dieses Aufsetzen des Blechlappens
33 auf den Boden 30 des Steuerarms 9 bewirkt ein Anheben des Tragabschnitts 20 gegenüber
dem Tragarm 2 und über das Gelenk 18 ein vollständiges oder nahezu vollständiges Anlegen
des Karosserieanschlages 25 an den Tragarm 2. Sofern der Tragarm 2 entsprechende Ausschnitte
oder Durchbrüche aufweist, kann der Karosserieanschlag 25 sogar, wie in Fig. 3 dargestellt,
bis in das Profil des Tragarms 2 eintauchen. Durch dieses Schwenken der Tragplatte
19 wird die Feder 28 gespannt, was sich vorteilhaft dahingehend auswirkt, daß die
Tragplatte 19 gegenüber dem zusammengefahrenen Wagenheber nicht klappert.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1.
- Standbein
- 2.
- Tragarm
- 3.
- Gelenk
- 4.
- Fuß
- 5.
- Untergrund
- 6.
- Kippkante
- 7.
- Gelenk
- 8.
- Gelenk
- 9.
- Steuerarm
- 10.
- Steuerarm
- 11.
- Gelenk
- 12.
- Bewegungsspindel
- 13.
- Drehlager
- 14.
- Spindelmutter
- 15.
- Handrad
- 16.
- Steuerplatte
- 17.
- Ende
- 18.
- Gelenk
- 19.
- Tragplatte
- 20.
- Tragabschnitt
- 21.
- Schwellerfalz
- 22.
- Boden
- 23.
- Außenseite
- 24.
- Schweller
- 25.
- Karosserieanschlag
- 26.
- Anschlagschenkel
- 27.
- Kunststoffprofil
- 28.
- Feder
- 29.
- Ende
- 30.
- Boden
- 31.
- Schlitz
- 32.
- Boden
- 33.
- Blechlappen
- 34.
- Ausbeulung
1. Wagenheber mit einem Standbein (1) und einem Tragarm (2), die über ein Gelenk (3)
drehbeweglich miteinander verbunden sind, wobei das Standbein (1) endseitig über einen
Fuß (4) auf dem Untergrund (5) aufsteht und endseitig am Tragarm (2) über ein weiteres
Gelenk (18) klappbeweglich eine Tragplatte (19) angeordnet ist, die ein Fahrzeug über
einen, vorzugsweise innenseitig vom Schwellerfalz (21) unter dem Boden (22) des Fahrzeugs
anliegenden Tragabschnitt (20) hebt und die einen Karosserieanschlag (25) mit einem
nach oben gebogenen Anschlagschenkel (26) aufweist, welcher beim Ansetzen des Wagenhebers
an die Außenseite (23) des Schwellers (24) anlegbar ist und die über eine Feder (28)
angehoben wird, mit gelenkig mit dem Standbein (1) und dem Tragarm (2) und miteinander
verbundenen Steuerarmen (9, 10), die zusammen mit Standbein (1) und Tragarm (2) ein
Bewegungsparallelogramm bilden, wobei das Ende (17) des Tragarms (2) den Anlenkpunkt
(7) des mit ihm verbundenen Steuerarms (9) überragt und mit einer Bewegungsspindel
(12), die zum einen am Gelenk (11) zwischen den Steuerarmen (9, 10) und zum anderen
am Gelenk (3) zwischen Standbein (1) und Tragarm (2) angebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß am mit dem Tragarm (2) verbundenen Steuerarm (9) eine Feder (28) angeordnet ist,
die sich etwa in Richtung der Verbindung der Schwenkpunkte (7, 11) dieses Steuerarms
(9) über das Ende des Steuerarms (9) hinaus etwa linear erstreckt und mit ihrem Ende
den Karosserieanschlag (25) der Tragplatte (19) von unten unterstützt.
2. Wagenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (28) als Drahtfeder ausgebildet ist.
3. Wagenheber nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (28) mit einem schlaufenförmigen Mittelteil einen das Gelenk (7) zwischen
Tragarm (2) und anschließendem Steuerarm (9) bildenden Bolzen umschlingt und sich
mit seinem inneren Ende (29) am Steuerarm (9), vorzugsweise, wenn dieser einen U-förmigen
Querschnitt aufweist, an dessen Boden (30), abstützt.
4. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (28) die Tragplatte (19) in Ansetzposition des Wagenhebers so hoch
anhebt, daß der Karosserieanschlag (25) sich außen an den Schweller (24) anlegt und
das Innenteil der Tragplatte (19) noch unterhalb des Schwellerfalzes (21) liegt.
5. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Anschlag aufweist, der die Bewegung der Feder (28) beim Ausfahren über
die Ansetzposition hinaus begrenzt.
6. Wagenheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag am Tragarm (2) angebracht ist.
7. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die beim Zusammenfahren des Wagenhebers
die Tragplatte (19) mehr oder weniger dicht an den Tragarm (2) legt.
8. Wagenheber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (19) am tragschnittseitigen Ende einen Steuerstift aufweist, der
beim Zusammenfahren des Wagenhebers mit seinem Ende gegen den sich anlegenden Steuerarm
(9) stößt und die Tragplatte (19) gegen die Kraft der Feder (28) verspannt.
9. Wagenheber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (19) beim Zusammenfahren des Wagenhebers gegen die Kraft der Feder
(28) bis an den Tragarm (2) angelegt wird.
10. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (19) wenigstens teilweise in das Profil des Tragarms (2) eintaucht.
11. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerstift als nach unten gebogener Blechlappen (33) der Tragplatte (19)
ausgebildet ist.