[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Wärmebehandlung von Werkstücken mittels Laserstrahlung,
nämlich auf die Wärmebehandlung metallischer Werkstücke, denen mittels der Energie
der Laserstrahlung Wärme zugeführt wird.
[0002] Die Deckel von Behältern für Getränke oder Lebensmittel, also Dosen oder Büchsen
aus Blech, werden üblicherweise aus Weißblech oder aus Aluminiumblech hergestellt.
Es sind auch Gebinde bzw. Behälter in Gebrauch, die aus Weißblech bestehen, jedoch
mit einem Deckel aus Aluminium verschlossen sind. Das Öffnen eines Deckels bzw. die
Herstellung einer Öffnung in einem Deckel erfolgt mit einer Zuglasche, die außen auf
dem Deckel befestigt ist und angehoben werden kann. Außerdem ist im Dekkel in der
Nähe der Zuglasche eine Sollbruchstelle vorhanden. Beim Anheben der Zuglasche wird
die Sollbruchstelle über einen Hebelarm der Zuglasche eingebrochen und die Zuglasche
bzw. die Dosenlasche kann mit einer Kraft F hochgezogen werden, wobei sich der Dosendeckel
von der Sollbruchstelle ausgehend öffnet, so daß eine vorbestimmte Dosenöffnung entsteht.
[0003] Die Sollbruchstelle im Deckel wird dadurch hergestellt, daß ein Preßwerkzeug die
Dicke des Deckels durch Pressen bzw. Prägen reduziert, und zwar z.B. auf ca. 1/3 der
Ausgangsdicke. Infolgedessen kann die Zuglasche mit ihrem Hebelarm die Sollbruchstelle
zerstören, wenn die Zuglasche hochgezogen wird.
[0004] Durch die Werkstoffreduzierung mittels Prägens entsteht allerdings eine Materialverfestigung,
nämlich eine Kaltverfestigung durch die die Kraft F zum Öffnen der Sollbruchstelle
in nachteiliger Weise ansteigt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wärmebehandlung
metallischer Deckel von Dosen, Büchsen od.dgl. Behälter zu schaffen, mit dem die Kraft
F zum Zerstören der Sollbruchstelle und damit zum Öffnen des Deckels bzw. zur Herstellung
einer Öffnung im Deckel reduziert wird.
[0006] Die vorstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer
Deckel von Dosen, Büchsen od.dgl. Behältern, bei dem eine Sollbruchstelle des Deckels,
die durch ein ihren Werkstoff auf einen Teil seiner Dicke reduzierendes Zusammenpressen
hergestellt ist, mit Laserstrahlung über die Rekristallisationstemperatur ihres Werkstoffs
erwärmt wird.
[0007] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die mit dem Preßwerkzeug durchgeführte Kaltverfestigung
des Deckelwerkstoffs im Bereich der Sollbruchstelle beseitigt wird. Die Energie der
Laserstrahlung führt zu einer Erwärmung des Deckelwerkstoffs, die bis über die Rekristallisationstemperatur
des Deckelwerkstoffs getrieben wird. Infolgedessen wird der kaltverfestigte Werkstoff
erweicht und die Erweichung führt zu einer Gefügeneuordnung des Deckelwerkstoffs im
erwärmten Bereich, so daß die Kaltverfestigung des Werkstoffs entsprechend der Einwirkungsdauer
der Laserstrahlung beseitigt und damit die Kraft F zum Aufbrechen der Sollbruchstelle
gesenkt wird. Mit Hilfe der Zuglasche kann die Sollbruchstelle leichter aufgebrochen
werden. Das Öffnen des Deckels ist dadurch erleichtert.
[0008] Das Verfahren wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle
über die gesamte Dicke des Werkstoffs der Sollbruchstelle erfolgt. Es erfolgt die
maximal mögliche Reduzierung der Aufbruchkraft in Strahlungsrichtung, da der gesamte
bestrahlte Werkstoff rekristallisieren kann.
[0009] Eine Optimierung der Rekristallisierung wird auch dadurch erreicht, daß die gesamte
von der Sollbruchstelle eingenommene Deckelfläche erwärmt wird. Beide vorbeschriebenen
Maßnahmen gemeinsam führen dazu, daß die Kraft F zum Aufbrechen der Sollbruchstelle
soweit wie möglich reduziert wird.
[0010] Es ist des weiteren vorteilhaft, wenn der Strahlfleck der Laserstrahlung auf dem
Deckel dem Umriß der Sollbruchstelle angepaßt ist. Es steht dann ein Optimum der Energie
der Laserstrahlung für die Rekristallisation zur Verfügung. Dieses Optimum stellt
ein Maximum dar, wenn der Strahlfleck die gleiche Form aufweist, wie der Umriß der
Sollbruchstelle.
[0011] Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß der Strahlfleck der Laserstrahlung
auf dem Deckel teilringartig ist. Ein teilringartiger Strahlfleck ist insbesondere
für teilringförmige Sollbruchstellen geeignet. Derartige Sollbruchstellen und damit
teilringartige Strahlflecken sind im Hinblick auf diejenigen Deckelöffnungen vorteilhaft,
die nur einen Teilbereich des Dosendeckels einnehmen, so daß ein teilringartiger Strahlfleck
diesem Teilbereich besonders gut angepaßt ist bzw. ihn teilweise umschließt. Damit
ergeben sich vorteilhafte Verteilungen der Kräfte beim Aufbrechen der Sollbruchstelle
mit einer mehr oder weniger punktförmigen bzw. teilbereichsförmigen Zuglasche.
[0012] Es ist vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen, daß der Strahlfleck der Laserstrahlung
auf dem Deckel aus mehreren Laserstrahlen zusammengesetzt wird. Ein aus mehreren Laserstrahlen
zusammengesetzter Strahlfleck läßt sich vielfältiger verwenden. Beispielsweise können
alle Laserstrahlen deckungsgleich strahlen, so daß also jeder Einzelstrahlfleck auf
dieselbe Stelle des Deckels strahlt. Es wird eine entsprechende Summierung der Wärmewirkung
der Einzelstrahlen erreicht. Die Laserstrahlen können aber auch mit voneinander abweichend
angeordneten Einzelstrahlflecken angewendet werden, die gemeinsam einen zusammenhängenden
Strahlfleck bilden, mit dem auf die Sollbruchstelle eingewirkt wird. Der Strahlfleck
ist dann üblicherweise unter Überlappung der Einzelstrahlflecken gebildet. Die Sollbruchstelle
kann abweichend von einem Einzelstrahlfleck ausgebildet werden bzw. es ist nicht erforderlich,
den Strahlfleck mit optischen Mitteln einer vorgegebenen Form einer Sollbruchstelle
anzupassen.
[0013] Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle
bei einem aus Weißblech bestehenden Deckel erfolgt. Bei einem aus Weißblech bestehenden
Deckel ist die Kaltverfestigung üblicherweise besonders nachteilhaft, insbesondere
im Vergleich zu Aluminium, so daß das Verfahren hier besonders augenfällige anwendungstechnische
Vorteile hat.
[0014] Die Erwärmung der Sollbruchstelle kann mit geeigneten Lasern erfolgen, beispielsweise
mit Gas- oder mit Festkörperlasern. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, das Verfahren
so durchzuführen, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle mit einem Diodenlaser erfolgt.
Diodenlaser ermöglichen eine Strahlformung entsprechend der Geometrie der Sollbruchstelle
des Dosendeckels in besonders einfacher Weise.
[0015] In Ausgestaltung des Verfahren ist es dann möglich, dieses so durchzuführen, daß
die Laserstrahlung eines Laserstrahls oder mehrerer Laserstrahlen eines Diodenlasers
mit Diodenstacks und/oder Diodenbarren erzeugt wird. Die einzelnen Laserdioden der
Diodenstacks und/oder der Diodenbarren können dem Bedürfnis des Verfahrens entsprechend
nach einem einzigen oder nach mehreren Laserstrahlen entsprechend eingesetzt werden.
Es ergibt sich eine entsprechende Flexibilität des Verfahrens, bei dem insbesondere
auf die Geometrie der Sollbruchstelle des Dosendeckels Rücksicht genommen werden kann,
aber auch auf eine Energieverteilung im Strahlfleck bzw. im Bereich der Sollbruchstelle.
[0016] Verfahrenstechnisch ist es vorteilhaft, wenn der Diodenlaser als Bestandteil eines
Preßwerkzeugs verwendet wird, das die Sollbruchstelle des Deckels herstellt. Der Diodenlaser
und das Preßwerkzeug bilden dann eine Baueinheit, die in einfacher Weise gehandhabt
werden kann. Insbesondere nimmt der Diodenlaser an allen Bewegungen des Preßwerkzeugs
teil, so daß grundsätzlich keine Positionierungsprobleme des Diodenlasers in Bezug
auf das Werkstück bzw. wegen der Positionierung der Laserstrahlung relativ zur Sollbruchstelle
entstehen. Der Anschluß des Diodenlasers an eine Steuerung ist auch im Einsatzbereich
eines Preßwerkzeugs unproblematisch. Mechanische Beanspruchungen können vom Diodenlaser
ferngehalten werden, so daß auch von daher keine Bedenken gegen den Einsatz des Diodenlasers
als Bestandteil eines Preßwerkzeugs bestehen.
[0017] Das Verfahren der Anwendung eines Diodenlasers als Bestandteil eines Preßwerkzeugs
kann dadurch optimiert werden, daß der Diodenlaser in einem einer Prägefläche benachbarten
Preßwerkzeugbereich angeordnet wird, der mit der Prägefläche über einen Strahlendurchlaß
in Verbindung steht. Infolgedessen können im Bereich der Preßwerkzeugfläche alle notwendigen
Manipulationen durchgeführt werden, um den Deckel durch Prägung in die vorbestimmte
Form zu bringen. Unabhängig davon befindet sich der Diodenlaser in einem Bereich,
der für den Preßvorgang nicht benötigt wird, so daß der Diodenlaser entsprechend geschützt
eingesetzt werden kann.
[0018] Das Verfahren muß so durchgeführt werden, daß es einer Massenfertigung gerecht wird,
weil die Dosendeckel Massenfertigungsartikel sind. Es ist daher vorteilhaft so zu
verfahren, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle nach deren Pressen in einem Arbeitsgang
erfolgt. Dadurch wird der zeitliche Aufwand zur Erwärmung der Sollbruchstelle auf
ein Minimum reduziert.
[0019] Es ist üblich, daß Dosendeckel eine Ringprägung erhalten, mit der die Öffnung des
Deckels vorbestimmt wird. Beispielsweise eine dem Rand nahe Ringprägung bei festem
Doseninhalt, um diesen möglichst einfach und vollständig entnehmen zu können. Bei
flüssigem Doseninhalt wird nur ein geringer Teil der gesamten Deckelfläche geöffnet
werden müssen, so daß der Doseninhalt ausgegossen bzw. getrunken werden kann. In allen
Fällen ist es jedoch vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen, daß als Sollbruchstelle
ein Ringabschnitt einer Ringprägung des Dosendeckels verwendet wird. Es braucht dann
nicht die gesamte Ringprägung rekristallisiert zu werden, sondern nur ein der Sollbruchstelle
entsprechender Ringabschnitt. Dieser kann dann mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand
aufgebrochen werden, während die Ringprägung im übrigen nach dem Aufbrechen der Sollbruchstelle
in üblicher Weise aufgezogen wird.
[0020] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- eine Aufsicht auf einen Deckel einer Dose,
- Fig.2
- eine schematische Querschnittsdarstellung der Dose der Fig.1,
- Fig.3
- das Detail X der Fig.2,
- Fig.4
- eine schematische Darstellung einer Ringprägung mit einer durch Teilstrahlflecken
mehrerer Laserstrahlen überdeckten Sollbruchstelle,
- Fig.5
- eine Aufsicht auf ein Preßwerkzeug in Arbeitsrichtung,
- Fig.6
- einen Querschnitt durch ein Preßwerkzeug in schematischer Darstellung, und
- Fig.7
- einen Diodenlaser mit mehreren Laserdioden.
[0021] In den Fig.1,2 ist ein Behälter 11 dargestellt, nämlich eine Büchse mit nicht dargestelltem,
insbesondere festem Inhalt, der ein Lebensmittel sein kann, beispielsweise ein Brotbelag.
Der Behälter ist durch einen Deckel 10 verschlossen, der fest mit dem Behälter 11
verbunden ist. Damit der Inhalt des Behälters 11 entnommen werden kann, muß der Deckel
10 geöffnet werden können. Hierzu ist eine nahe dem Rand 22 angeordnete Ringprägung
21 vorhanden. Sämtlicher Deckelwerkstoff innerhalb der Ringprägung 21 kann entfernt
werden. Dazu ist es notwendig, die Ringprägung 21 zu zerstören, zumindest an einer
Stelle, um von hier ausgehend den Deckel aufzuziehen. Für die Zerstörung dient eine
Zuglasche 23 mit einem Griffloch 24. Die Zuglasche 23 ist an einer Befestigungsstelle
25 nahe der Ringprägung 21 am Deckel 10 befestigt. Fig.2 bzw. deren Detail X in Fig.3
zeigen einen Befestigungsniet 26, der aus dem Deckelwerkstoff herausgearbeitet ist
und die Zuglasche 23 am Deckel 10 festhält. Die Zuglasche 23 ist mit einem Hebelarm
27 ausgerüstet, der in die unmittelbare Nähe der Ringprägung 21 ragt.
[0022] Fig.3 zeigt, daß die Werkstoffdicke des Deckels 10 im Bereich einer Ringprägung 21
reduziert ist. Im Bezug auf die Dicke D des Deckelwerkstoffs ist die Teildicke d etwa
nur 1/3. Diese Dickenreduktion ist durch Zusammenpressen des Werkstoffs erfolgt, nämlich
mit einem Preßwerkzeug 16, mit dem die Ringprägung 21 hergestellt ist. Die geringere
Wandstärke hat zur Folge, daß der Dosendeckel 10 hier vorzugsweise zu zerstören ist.
Dieser Zerstörung dient der Hebelarm 27 der Zuglasche 23. Der Bereich, in dem die
Zuglasche wirksam werden kann, ist eine Sollbruchstelle 12. Das Anheben der Zuglasche
23 wird dazu führen, daß der Hebelarm 27 diese Sollbruchstelle zerstört, so daß der
Prägering 21 an dieser Stelle einreißt. Ein weiteres Hochziehen der Zuglasche 23 führt
dann zu einem weiteren Einreißen des Deckels 10 längs des Prägerings 21, so daß praktisch
der gesamte Deckel 10 entfernt wird. Der in der Nähe des Randes 22 der Dose 10 befindliche
Deckelrest 10' bleibt mit dem Behälter 11 verbunden, da er mit dem Behälterrand 11'
verbördelt ist. Dieser Deckelrest 10' behindert die Entnahme des Inhalts des Behälters
11 praktisch jedoch nicht.
[0023] Das Dünnerprägen des Prägerings 21 hat jedoch die beschriebene Wirkung der Kaltverfestigung,
so daß das Aufreißen des Deckels in diesem Bereich teilweise erschwert wird. Die Wandstärke
des Deckels im Bereich der Ringprägung 21 muß daher stärker reduziert werden, als
es an sich notwendig wäre. Um diesen Nachteil auszugleichen, wird die Sollbruchstelle
12 erfindungsgemäß mit Laserstrahlung über die Rekristallisationstemperatur ihres
Werkstoffs erwärmt, so daß dieser erweicht, seine Gefügeordnung entsprechend geändert
und die Kaltverfestigung beseitigt wird. Die Kraft zum Aufbrechen der Sollbruchstelle
12 kann daher reduziert werden. Falls es auf eine Kraftreduktion im Vergleich zu bestehenden
Deckelverschlüssen nicht ankommt, kann im Bereich der Ringprägung 21 mit einer geringeren
Dickenreduktion ausgekommen werden.
[0024] Fig.4 zeigt in schematischer Darstellung die Ringprägung 21 über einen Teilbereich
ihrer gesamten Umfangslänge. In dem dargestellten Bereich liegt die Sollbruchstelle
12, der im Fall dieser Darstellung die Zuglasche 23 nicht zugeordnet ist, um nicht
die Darstellung von Maßnahmen zur Erwärmung der Sollbruchstelle 12 zu beeinträchtigen.
Die Sollbruchstelle 12 betrifft somit den gekennzeichneten Ringabschnitt 20. Innerhalb
dieses Ringabschnitts 20 soll also durch Erwärmung des Werkstoffs des Deckels 10 dafür
gesorgt werden, daß die durch das Zusammenpressen des Werkstoffs auf die Dicke d entstandene
Kaltverfestigung beseitigt wird. Die Erwärmung erfolgt mit Laserstrahlung. Die Laserstrahlung
muß so auf die Ringprägung 21 gestrahlt werden, daß die Sollbruchstelle 12 zumindest
in einem Teilbereich über die Rekristallisationstemperatur ihres Werkstoffs erwärmt
wird. Fig.4 zeigt eine Erwärmung der gesamten Sollbruchstelle 12 durch Laserstrahlung.
Die Laser-strahlen dieser Laserstrahlung sind nicht dargestellt. Es wurden drei einzelne
Strahlflecken 13 dargestellt, die jeweils auf einem Teil des Ringabschnitts 20 die
Ringprägung 21 und damit die Sollbruchstelle 12 abdecken. Dementsprechend ist der
von den drei Strahlflecken 13 gebildete gesamte Strahlfleck teilringartig. Die einzelnen
Strahlflecken 13 brauchen dazu der Ringform der Ringprägung 21 nicht angepaßt zu werden,
weil sie etwas größer bemessen sind, insbesondere breiter, als die Ringprägung 21.
Die dargestellte Überlappung der Strahlflecken 13 in den Bereichen 28 sorgt dafür,
daß eine gleichgehend intensive Erwärmung über die Länge des Ringabschnitts 20 erfolgt
bzw. eine Erwärmung, die eine erleichterte Zerstörung der Sollbruchstelle 12 beim
Anheben der Zuglasche 23 gewährleistet.
[0025] Die Fig.5,6 zeigen wesentliche Teile eines Preßwerkzeugs 16. Es sind zwei maschinell
relativbewegliche Stempel 16', 16'' vorhanden. Der Unterstempel 16'' besitzt einen
zum Oberstempel 16' hin vorspringenden Ring 29, der patrizenartig wirkt. Er wirkt
zusammen mit einer matrizenartig wirkenden Ausnehmung 30 des Oberstempels 16'. Der
Ringvorsprung 29 und die Ringausnehmung 30 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich
bei einem vollständigen Zusammenpressen der Stempel 16', 16'' auf die Dicke D des
Deckels 10 eine Reduktion der Dicke des Werkstoffs des Deckels 10 im Bereich von Ringvorsprung
29 und Ringausnehmung 30 auf die Teildicke d ergibt.
[0026] Ein vorbeschriebenes an sich bekanntes Preßwerkzeug 16 hat die Besonderheit, daß
es mit einer Laseranordnung zusammengebaut ist, nämlich mit Diodenlasern 14. Jeder
Diodenlaser 14 ist quasi Bestandteil des Preßwerkzeugs 16, ohne dabei selbst zwangsläufig
am Preß- bzw. Prägevorgang teilnehmen zu müssen. Er erzeugt die Laserstrahlung, mit
der die kaltverfestigte Sollbruchstelle 12 rekristallisiert wird. Die Laserstrahlung
wird aus dem Preßwerkzeugbereich 18, in dem der Diodenlaser 14 angeordnet ist, durch
einen Strahlendurchlaß 19 in den Verformungsbereich zwischen den Stempeln 16',16''
geleitet, um dort die Erwärmung der Sollbruchstelle 12 vorzunehmen. Die Darstellung
des Strahlendurchlasses 19 ist rein schematisch. Es versteht sich, daß der Strahlendurchlaß
19 im Augenblick des Zusammenpressens verschlossen sein muß, wenn die Dickenreduktion
des Deckels 10 erfolgt, und zwar so, daß die Ringverformung 29 im Bereich des Strahlendurchlasses
19 ein Widerlager hat. Ein solches Widerlager kann beispielsweise dadurch hergestellt
werden, daß ein quer zur Bewegungsrichtung der Stempel 16',16'' beweglicher, nicht
dargestellter Widerlagerblock mit einer der Ringausnehmung 30 entsprechenden Kontur
oberhalb des Ringvorsprungs 29 positioniert wird. Eine solche Positionierung kann
automatisch erfolgen, beispielsweise durch Einschieben mit einer ortsfesten Schrägfläche
in einen in Fig.6 nicht dargestellten Querkanal, der zumindest den Strahlendurchlaß
19 durchsetzt.
[0027] Fig.7 zeigt schematisch eine mögliche Ausgestaltung eines Diodenlasers 14, der in
einem Preßwerkzeugbereich 18 angeordnet ist, welcher einer Prägefläche 17 benachbart
ist. Dieser Preßwerkzeugbereich 18 ist im wesentlichen die der Prägefläche 17 gegenüberliegende
Außenfläche des Oberstempels 16'. Hier kann der Diodenlaseranordnung z.B. aus drei
Diodenlasern 14 aufgebaut und angeordnet werden, die jeweils einen der Laserstrahlen
liefern, mit dem ein Strahlfleck 13 gemäß Fig.4 erzeugt wird.
[0028] Fig.7 zeigt drei übereinander angeordnete Laserdioden 32, die in ihrer Übereinanderordnung
auch einen Diodenstack symbolisieren können. Des weiteren ist vorstellbar, daß mehrere
Laserdioden 32 vertikal zur Darstellungsebene hintereinander angeordnet sein können
und somit eine Diodenzeile bilden. Die von den Dioden 32 einer Zeile abgegebene Laserstrahlung
wird einem zylindrischen Kollimator 33 zugeführt und ein kollimierter Laserstrahl
15' gelangt von einem solchen Kollimator 17 zu einem Umlenk- bzw. Fokussierspiegel
34. Der Fokussierspiegel 34 fokussiert Laserstrahlen 15 durch eine Austrittsöffnung
31' des Gehäuses 31 in den Strahlendurchlaß 19 und damit auf die Sollbruchstelle 12.
Es ist ohne weiteres aus Fig.7 abzuleiten, daß die drei Laserstrahlen 15 jeweils einen
der Strahlflecken 13 in Fig.4 bilden. Es ist aber auch möglich, daß alle drei Laserstrahlen
15 auf denselben Strahlfleck fokussiert werden. In beiden Fällen, vor allem aber in
letzterem, können strahlungformende Mittel 35 eingesetzt werden, beispielsweise Linsen,
die die in Fig.4 dargestellten länglichen Strahlflecken erzeugen bzw. die einzelnen
Strahlen 15 abweichend von einem deckungsgleichen Strahlfleck für alle drei Strahlen
z.B. nach Art der in Fig.4 gewählten Darstellung über die Ringprägung 31 im Bereich
der Sollbruchstelle 12 verteilen. Eine solche Verteilung kann allerdings auch dadurch
geschehen, daß die Diodenlaseranordnung gemäß der Darstellung in Fig.5 aus drei einzelnen
Lasern 14 besteht, die ihrerseits wieder Diodenstacks und/oder Diodenbarren sind bzw.
aufweisen. In diesem Fall läßt sich jeweils einer der Strahlflecken 13 der Fig.4 mit
einem Laser 14 erzeugen.
[0029] Aus Fig.5 ist abzuleiten, daß auch die gesamte Ringprägung 21 mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelt werden könnte, falls das zum erleichterten Öffnen des Deckels
angeraten erscheint. Ein solches Verfahren oder zumindest eine Rekristallisation über
den größten Anteil des Gesamtumfangs der Ringprägung 21 kann angeraten sein, wenn
eine vergleichsweise kleine Öffnung im Deckel 10 hergestellt werden soll, beispielsweise
eine Trinköffnung oder eine Öffnung zum Einschieben eines Strohhalms od.dgl. In diesem
Fall muß durch Anordnung mehrerer Laser 14 und/oder Strahlformung und/oder Strahlverteilung
für die erforderliche größere Überdeckung der Ringprägung 21 gesorgt werden.
1. Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer Deckel (10) von Dosen, Büchsen od.dgl.
Behältern (11), bei dem eine Sollbruchstelle (12) des Deckels (10), die durch ein
ihren Werkstoff auf einen Teil (d) seiner Dicke (D) reduzierendes Zusammenpressen
hergestellt ist, mit Laserstrahlung über die Rekristallisationstemperatur ihres Werkstoffs
erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle (12) über die gesamte Dicke (d) des Werkstoffs
der Sollbruchstelle (12) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte von der Sollbruchstelle (12) eingenommene Deckelfläche erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlfleck (13) der Laserstrahlung auf dem Deckel (10) dem Umriß der Sollbruchstelle
(12) angepaßt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlfleck (13) der Laserstrahlung auf dem Deckel (10) teilringartig ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlfleck (13) der Laserstrahlung auf dem Deckel (10) aus mehreren Laserstrahlen
zusammengesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle (12) bei einem aus Weißblech bestehenden Deckel
(10) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle (12) mit einem Diodenlaser (14) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Laserstrahlung eines Laserstrahls (15) oder mehrerer Laserstrahlen (15) eines
Diodenlasers (14) mit Diodenstacks und/oder Diodenbarren erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Diodenlaser (14) als Bestandteil eines Preßwerkzeugs (16) verwendet wird,
das die Sollbruchstelle (12) des Deckels (10) herstellt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Diodenlaser (14) in einem einer Prägefläche (17) benachbarten Preßwerkzeugbereich
(18) angeordnet wird, der mit der Prägefläche (17) über einen Strahlendurchlaß (19)
in Verbindung steht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Sollbruchstelle (12) nach deren Pressen in einem Arbeitsgang
erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Sollbruchstelle (12) ein Ringabschnitt (20) einer Ringprägung (21) des Dosendeckels
(10) verwendet wird.