[0001] Die Erfindung betrifft eine mineralische Abdichtung bestehend aus zumindest einer
sich lateral in einer Abdichtungsebene erstreckenden Lage eines wasserundurchlässigen
mineralischen Baustoffs, ein Verfahren zum Betrieb einer solchen mineralischen Abdichtung
sowie Verwendungen einer solchen mineralischen Abdichtung. - Als mineralische Abdichtung
sind künstlich in einen Boden eingebrachte Schichten aus Material auf mineralischer
Basis bezeichnet. Typische Beispiele für solche Materialien sind Ton oder Lehm, ggf.
mit Wasserglas oder Tonmehl vergütet. Der Begriff Abdichtung bezieht sich dabei darauf,
daß eine Lage einer Schicht und oder der Verbund aus mehreren eine Schicht bildenden
Lagen eine nur geringe Durchlässigkeit für Wasser aufweist. Typische Durchlaßkoeffizienten
liegen dabei in der Regel bei kleiner 10
-9 m/s, wünschenswert sind K-Werte von kleiner 5*10
-10 m/s, oder optimalerweise kleiner als 10
-10 m/s. Hierbei versteht es sich, daß es zudem wünschenswert ist, in Wasser gelöste
oder dispergierte Stoffe, beispielsweise Schadstoffe, ebenfalls in hohem Maße zurückzuhalten.
Idealerweise werden eventuelle Schadstoffe irreversibel immobilisiert, beispielsweise
durch Adsorption oder Absorption. Eine minerailische Abdichtung ist typischerweise
im wesentlichen horizontal ausgerichtet, d.h. in vertikaler Richtung abdichtend, jedoch
kann auch eine schräg ansteigende oder abfallende Ausrichtung vorgesehen sein. Insbesondere
kann auch ein wannenförmiger Aufbau der Abdichtung eingerichtet sein.
[0002] Mineralische Abdichtungen werden oft an Stellen eingesetzt, wo die Gefahr eines Übergangs
von Schadstoffen in Böden besteht. Dies sind typischerweise Mülldeponien, Pipelines,
Tanklager und dergleichen. Die mineralische Abdichtung verhindert dabei, daß Schadstoffe
bzw. mit Schadstoffen belastetes Wasser in das Grundwasser gelangen kann. Im Falle
von Deponien nennt man eine solche Abdichtung die Deponiebasisabdichtung. Sie ist
unterhalb des Deponiekörpers, vorzugsweise wannenförmig ausgestaltet, angeordnet.
Bei Deponien wird zudem oft eine Deponieoberflächenabdichtung oberhalb des Deponiekörpers
eingerichtet, um das Eindringen von Sickerwasser zu vermindern bzw. zu verhindern.
Deponieoberflächenabdichtungen werden regelmäßig benötigt, wenn eine Deponie ausgelastet
ist und versiegelt werden soll.
[0003] Mineralische Abdichtungen sind in den verschiedensten Varianten bekannt. Gemeinsam
ist den Varianten jedoch die Verwendung von Lehm, Ton und dergleichen als Basismaterial.
In der Praxis wird regelmäßig in der oder an der mineralischen Abdichtung, beispielsweise
oberhalb der Abdichtung, eine Kunststoffabdichtungsbahn angebracht, um zusätzliche
Sicherheit im Falle von Störungen der mineralischen Abdichtung zu gewährleisten. Diese
Praxis scheint zwar eine erhöhte Sicherheit zu schaffen, ist jedoch aus bodenphysikalischen
Gründen mit beachtlichen Nachteilen behaftet. Insbesondere im Falle von Deponien,
deren Basis deutlich oberhalb des Grundwasserschwankungsbereichs angeordnet ist, wird
mit der Anbringung der Kunstoffabdichtungsbahn der Feuchtehaushalt der mineralischen
Abdichtung empfindlich gestört. Dies tritt umso stärker auf, wenn der Deponiekörper
sich aufgrund anaerober oder aerober Prozesse erwärmt, was typischerweise zu erwarten
ist. Solche Erwärmungen liegen bei Temperaturen über 20°C, teilweise über 40°C und
mehr. Im Ergebnis trocknet die mineralische Abdichtung mangels Sickerwasserzuführ
von oben und mangels Grundwasserverfügbarkeit von unten aus, mit der Folge von Schrumpfprozessen
und Rißbildung. Die so entstandenen Riße sind jedoch hochpermeable Pfade im Falle
eines Rißes in der Kunststoffabdichtungsbahn, beispielsweise aufgrund von Setzungen.
Zudem wird die Kunststoffabdichtungsbahn ihrerseits durch die Schrumpfungsprozesse
mechanischen Belastungen ausgesetzt mit dem erhöhten Risiko eines Bruchs, und zwar
ausgerechnet dort, wo die mineralische Abdichtung bereits gestört ist. Letztendlich
ist im Falle eines Bruchs der Kunststoffabdichtungsbahn die gesamte Abdichtung ohne
Funktion und kann nur durch aufwendige Maßnahmen repariert werden. Die vorstehend
erläuterten Zusammenhänge gelten insbesondere für Deponieoberflächen- abdichtungen,
da diese nochmals ungünstigeren Randbedingungen unterliegt.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde eine mineralische
Abdichtung anzugeben, welche mit höherer Zuverlässigkeit arbeitet, insbesondere auch
in Fällen großer Höhe über dem Grundwasserschwankungsbereich an der Deponiebasis und/oder
Austrocknung an der Deponieoberflächenabdichtung/ -basisabdichtung.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine mineralische Abdichtung
bestehend aus zumindest einer sich lateral in einer Abdichtungsebene erstreckenden
Lage eines wasserundurchlässigen mineralischen Baustoffs, wobei ein sich parallel
zur Abdichtungsebene erstreckendes Befeuchtungsaggregatesystem eingerichtet ist, wobei
weiterhin zumindest ein sich parallel zur Abdichtungsebene erstreckendes Sensorelement
zur Messung des Feuchtegrades eingerichtet ist und wobei das Befeuchtungsaggregatesystem
oberhalb, innerhalb oder unmittelbar unterhalb der Abdichtung und das Sensorelement
innerhalb der Abdichtung angeordnet sind, wobei das Befeuchtungsaggregatesystem nach
Maßgabe eines Vergleichs von mittels des Sensorelements gemessenen Ist-Werten des
Feuchtegrades mit vorgegebenen Soll-Werten des Feuchtegrades steuer- und/oder regelbar
ist. - Als Befeuchtungsaggregatesystem ist ein Einrichtung bezeichnet, mittels welcher
Wasser der mineralischen Abdichtung zugeführt werden kann. Dies kann beispielsweise
mittels sogenannter Lanzen erfolgen, welche in einen Boden so eingebracht werden,
daß Austrittsdüsen der Lanzen im Bereich der mineralischen Abdichtung angeordnet sind
und folglich sich rastermäßig verteilt parallel zur Abdichtungsebene befinden. Es
ist aber auch möglich, mit einem Netz von Wasserleitungen zu arbeiten, welches parallel
zur Abdichtungsebene verläuft und entlang der Leitungen verteilt Austrittsöffnungen
für Wasser aufweist. Weiterhin ist es möglich mit konventionellen Dränschichten zu
arbeiten, welche dann jedoch nicht der Wasserabfuhr, sondern der Wasserzufuhr dienen.
Als Sensorelement zur Feuchtemessung sind Einrichtungen bezeichnet, welche über eine
elektrische Messung der Leitfähigkeit bzw. des Widerstandes elektrische Signale liefern,
die mit dem Feuchtegehalt eines Bodens korreliert sind. Solche Sensorelemente sind
in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Erfindungswesentlich ist nunmehr,
daß die Wasserzufuhr über das Befeuchtungsaggregatesystem über die von dem Sensorelement
gelieferten elektrischen Signale (Ist-Werte) gesteuert und/oder geregelt wird. Hierbei
wird ein Soll-Wert für das elektrische Signal ausgewählt und vorgegeben, welcher repräsentativ
für eine hinsichtlich Dichtwirkung optimale Feuchte der mineralischen Abdichtung ist.
Durch die gesteuerte bzw. geregelte Wasserzufuhr wird dann der Ist-Wert der Feuchte
dem Soll-Wert nachgeführt. Die Nachführung kann dabei kontinuierlich oder auch diskontinuierlich,
i.e. in diskreten Zeitabständen erfolgen. Letzteres empfiehlt sich aus regelungstechnischen
Gründen eher, da die Zeitkonstanten für die Durchfeuchtung einer mineralischen Abdichtung
nach Wasserzufuhr bzw. Injektion recht groß sind.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine mineralische Abdichtung stets allen
Anforderungen genügt, und zwar unabhängig von den jeweiligen lokalen Bedingungen,
wenn die Feuchte der mineralischen Abdichtung meßtechnisch erfaßt und gesteuert bzw.
geregelt wird. Als Vorteile ergeben sich eine andauernde hohe Funktionssicherheit
der mineralischen Abdichtung. Insbesondere ist es mit einer erfindungsgemäßen Abdichtung
auch möglich, auf den Einbau einer Kunststoffabdichtungsbahn vollständig zu verzichten,
ohne daß irgendwelche Nachteile dadurch in Kauf genommen werden müssen.
[0007] Vorteilhafterweise ist das Sensorelement als Geotextil mit einer Vielzahl von Sensordrähten
ausgebildet, wobei die Sensordrähte in zumindest zwei Sensordrahtgruppen ein flächiges
Sensordraht-Widerstandsnetzwerk bildend angeordnet sind, wobei die Sensordrähte der
einen Sensordrahtgruppe die Sensordrähte der anderen berührungslos kreuzen und wobei
das Sensorelement zur lateral ortsaufgelösten Widerstandsmessung eingerichtet ist.
Wenn dann auch das Befeuchtungsaggregatesystem lateral ortsaufgelöst ansteuerbar ist,
läßt sich der Feuchtegehalt der mineralischen Abdichtung mit lateraler Ortsauflösung
steuern bzw. regeln. Dadurch wird verhindert, daß lokale Überfeuchtung durch ortsunspezifische
Wasserzufuhr aufgrund einer nur lokalen Austrocknung erfolgen kann. In einer besonderen
Weiterbildung dieser Ausführungsform sind die Sensordrähte gekräuselt mit der Maßgabe,
daß die gekräuselten Sensordrähte um zumindest 2% länger sind als entsprechende angeordnete,
jedoch gestreckte Sensordrähte. Solche Sensorelemente sind bekannt, beispielsweise
aus dem DE-Patent 195 34 677.7-52, auf welches bezüglich der konstruktiven Details
sowie der meßtechnischen Maßnahmen verwiesen wird. Sensorelemente diesen Aufbaus können
beispielsweise als Faservlies oder aus einem textilen Gewebe ausgebildet sein. In
letzterem Falle bezieht sich der Ausdruck gekräuselt nicht auf den eigentlichen webmäßigen
Verlauf eines Sensordrahtes, sondern auf die demgegenüber erhöhte Länge des insofern
"locker" eingewebten Sensordrahtes. Der Einbau in eine mineralische Abdichtung erfolgt
in derselben Weise, wie bei normalen Geotextilien. Zu beachten ist jedoch, daß das
Sensorelement zweckmäßigerweise keine wasserdichte Beschichtung aufweist.
[0008] In einer besonderen Ausführungsform sind mehrere Sensorelemente parallel zueinander
angeordnet. Diese Anordnung erlaubt die Messung der Feuchte nicht nur lateral ortsaufgelöst,
sondern zusätzlich auch mit einer Auflösung in orthogonaler Richtung zur Erstreckung
der mineralischen Abdichtung. Dies kann sich insbesondere bei mineralischen Abdichtungen
aus mehreren Lagen empfehlen.
[0009] Die Erfindung lehrt weiterhin ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen mineralischen
Abdichtung, wobei mittels des Sensorelements der Feuchtegrad innerhalb der Abdichtung
kontinuierlich oder in Zeitintervallen gemessen wird und wobei mittels des Befeuchtungsaggregatesystems
eine vorgegeben Menge an Wasser abgegeben wird, wenn der in der Abdichtung gemessene
Feuchtegrad einen vorgegebenen Soll-Wert unterschreitet. Im einzelnen wird vorzugsweise
der Feuchtegrad lateral ortsaufgelöst gemessen und wird die Wasserabgabe des Befeuchtungsaggregatesytems
lateral ortsaufgelöst so gesteuert, daß die lokale Feuchte an einer Stelle, an welcher
lateral ortsaufgelöst eine unterhalb eines Soll-Wertes liegende Feuchte gemessen wird,
ansteigt.
[0010] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens von besonderer Bedeutung
wird ein Alarm ausgelöst, wenn innerhalb der Abdichtung eine Feuchte gemessen wird,
welche oberhalb eines vorgegebenen Alarmschwellenwertes liegt. Hierbei wird genutzt,
daß das Sensorelement eine Doppelfunktion ausführen kann, nämlich einerseits als Element
zur Abgabe eines Steuer- bzw. Regelsignals für die Feuchtesteuerung bzw. -regelung
und andererseits als Überwachungselement hinsichtlich Fehlfunktionen der mineralischen
Abdichtung. Denn für die einwandfreie Funktion einer mineralischen Abdichtung existiert
gleichsam ein Band für den Feuchtewert. Liegt der Feuchtewert unterhalb dieses Bandes,
so muß, wie oben beschrieben, durch Wasserzufuhr nachgesteuert werden. Liegt der Feuchtewert
dagegen oberhalb dieses Bandes so liegt ein Wasserdurchbruch durch die bzw. in die
mineralische Abdichtung und somit eine Fehlfunktion derselben vor. Der obere Grenzwert
des Bandes ist als der Alarmschwellenwert bezeichnet. Eine solche Fehlfunktion, beispielsweise
setzungsbedingt, wird durch diese Ausführungsform der Erfindung frühzeitig bemerkt
und kann ebenso frühzeitig repariert werden, um Kontaminationen grundwasserführender
Bodenschichten zu verhindern. Insofern kann das Sensorelement zusätzlich die Überwachungsfunktion
gemäß DE-Patent 195 34 677.7-52 ausüben, und zwar lediglich durch entsprechende Anpassung
bzw. Ergänzung der zum Sensorelement gehörenden und das Befeuchtungsaggregatesystem
steuernden Auswerteelektronik. Diese Zusammenhänge gelten insbesondere auch im Zusammenhang
mit Deponieoberflächenabdichtungen, da durch diese Ausführungsform der Erfindung ein
Niederschlags/Oberflächenwassereintrag in die mineralische Abdichtung frühzeitig erkannt
und schnellstmöglich repariert werden kann.
[0011] Schließlich lehrt die Erfindung die Verwendung einer erfindunggemäßen mineralischen
Abdichtung als Deponiebasisabdichtung oder als Deponieoberflächenabdichtung. In letzterem
Fall ist eine erfindungsgemäße Ausbildung ebenfalls vorteilhaft, da dann notwendigerweise
eine Kunststoffabdichtungsbahn als Schutz vor Sickerwasser, insbesondere Regenwasser
erforderlich ist, die Anordnung der Kunststoffabdichtungsbahn oberhalb der mineralischen
Abdichtung jedoch zu den o.g. Problemen bei dem Feuchtehaushalt der mineralischen
Abdichtung führt.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein schematisches Ausführungsbeispiel
darstellenden Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: einen Querschitt durch die Basis einer Deponie,
Fig. 2: eine schematische Projektion in der Ebene A-A des Gegenstandes der Fig. 1.
[0013] In der Fig. erkennt man eine mineralische Abdichtung 2 sowie den Deponiekörper 3
(Abfall). Die mineralische Abdichtung 2 besteht aus vier sich lateral in einer Abdichtungsebene
erstreckenden Lagen 4 eines wasserundurchlässigen mineralischen Baustoffs. Durch vergleichende
Betrachtung der Figuren 1 und 2 erkennt man, daß ein sich parallel zur Abdichtungsebene
erstreckendes Befeuchtungsaggregatesystem eingerichtet ist. Dieses ist aus rasterförmig
angeordneten Lanzen 6 gebildet, deren Austrittsdüsen 7 in einer Lage 4 der mineralischen
Abdichtung 2 angeordnet sind. Die Lanzen 6 sind einzeln über Stellglieder ansteuerbar,
so daß das Befeuchtungsaggregatesystem zur lateral ortsaufgelösten Abgabe von vorgegebenen
Wassermengen eingerichtet ist. Weiterhin erkennt man aus einer vergleichenden Betrachtung
der Figuren 1 und 2, daß zwei sich parallel zur Abdichtungsebene erstreckende Sensorelemente
8 zur Messung des Feuchtegrades innerhalb der mineralischen Abdichtung 2, im Ausführungsbespiel
in verschiedenen Lagen 4, eingerichtet sind. Jedes der Sensorelemente 8 ist als Geotextil
mit einer Vielzahl von Sensordrähten 9 ausgebildet, wobei die Sensordrähte 9 in zumindest
zwei Sensordrahtgruppen 10a,b ein flächiges Sensordraht-Widerstandsnetzwerk bildend
angeordnet sind, wobei die Sensordrähte 9 der einen Sensordrahtgruppe 10 die Sensordrähte
9 der anderen Sensordrahtgruppe 10b berührungslos kreuzen und wobei das Sensorelement
8 zur lateral ortsaufgelösten Widerstandsmessung eingerichtet ist. Nicht im einzelnen
dargestellt ist, daß die Sensordrähte 9 gekräuselt sind mit der Maßgabe, daß gekräuselten
Sensordrähte 9 um zumindest 2% länger sind als entsprechende angeordnete, jedoch gestreckte
Sensordrähte 9 sind. Es ist möglich, je nach zu erwartenden Dehnungsbeanspruchungen,
diese Bemessung auch 10% länger oder mehr zu wählen.
[0014] Die elektrische Ausführung ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht im einzelnen
dargestellt und besitz den folgenden generellen Aufbau. Jedem der Sensordrähte 9 ist
eine Anschlußleitung zugeordnet und damit verbunden. Diese Anschlußleitungen wiederum
sind, ggf. über einen Multiplexer, an eine Auswerteelektronik bzw. Steuer- und/oder
Regelelektronik angeschlossen. An die Steuer- und/oder Regelelektronik wiederum sind
elektrische Steuerleitungen angeschlossen, welche zu den elektrisch ansteuerbaren
Austrittsdüsen 7 der Lanzen 6 führen. Auf ein entsprechendes Steuersignal wird die
Austrittsdüse 7 einer oder werden die Austrittsdüsen 7 mehrerer Lanzen für eine steuerbare
Zeitspanne geöffnet, so daß eine definierte Menge an Wasser austreten kann. Das Befeuchtungsaggregatesystem
ist damit nach Maßgabe eines Vergleichs von mittels der Sensorelemente 8 gemessenen
Ist-Werte des Feuchtegrades mit vorgegebenen Soll-Werten des Feuchtegrades steuer-
und/oder regelbar ist.
[0015] Die mineralische Abdichtung 2 wird wie folgt betrieben. Mittels der Sensorelemente
8 wird der Feuchtegrad innerhalb der Abdichtung 2 in Zeitintervallen, beispielsweise
alle 6h, gemessen. Mittels des Befeuchtungsaggregatesystems wird eine vorgegebene
Menge an Wasser abgegeben wird, wenn der in der Abdichtung 2 gemessene Feuchtegrad
einen vorgegebenen Soll-Wert unterschreitet, und zwar lateral ortsaufgelöst sowohl
hinsichtlich der Messung der Feuchte als auch der Wasserinjektion. Dadurch wird die
lokale Feuchte an einer Stelle, an welcher lateral ortsaufgelöst eine unterhalb eines
Soll-Wertes liegende Feuchte gemessen wird, wieder auf den Soll-Wert angehoben.
[0016] In der Auswerteelektronik ist aber neben dem Soll-Wert zusätzlich noch ein Alarmschwellenwert
vorgegeben, welcher oberhalb des Soll-Wertes liegt. Die Auswertelektronik ist dabei
so eingerichtet, daß ein Alarm ausgelöst wird, wenn innerhalb der Abdichtung 2 eine
Feuchte gemessen wird, welche oberhalb des Alarmschwellenwertes liegt. Dabei erfolgt
die Alarmmeldung mit einer lateral ortaufgelösten Zuordnung zu der Stelle, an welcher
eine Überschreitung des Alarmschwellenwertes gemessen wird, so daß lokale Reparaturmaßnahmen
an der mineralischen Abdichtung 2, beispielsweise durch Injektion von Ton- oder Lehmsuspensionen
ermöglicht werden. Hierfür können die ohnehin vorhandenen Lanzen 6 genutzt werden,
so daß auch diesen insofern eine Doppelfunktion zufallen kann.
[0017] Wie bereits angesprochen, stellen die Figuren lediglich den schematischen Aufbau
dar. In jedem Fall muß bei der konkreten Ausführung natürlich sichergestellt sein,
daß mit der Einrichtung des Befeuchtungsaggregatesystems keine Durchtrittspfade in
der mineralischen Abdichtung geschaffen werden. So kann es sich empfehlen, Wasseraustrittsöffnungen
(z.B Düsen) entgegen der schematischen Darstellung nicht in der mineralischen Abdichtung
selbst, sondern in einem Flächenfilter anzuordnen oder im Rahmen einer ggf. eingerichteten
Kunststoffabdichtungsbahn vorzusehen, beispielsweise durch Einschweißen in derselben.
Alle vorstehenden Ausführungen gelten natürlich für den Aufbau einer Deponieoberflächenabdeckung
analog.
1. Mineralische Abdichtung (2) bestehend aus zumindest einer sich lateral in einer Abdichtungsebene
erstreckenden Lage (4) eines wasserundurchlässigen mineralischen Baustoffs,
wobei ein sich parallel zur Abdichtungsebene erstreckendes Befeuchtungsaggregatesystem
eingerichtet ist,
wobei weiterhin zumindest ein sich parallel zur Abdichtungsebene erstreckendes Sensorelement
(8) zur Messung des Feuchtegrades eingerichtet ist,
wobei das Befeuchtungsaggregatesystem oberhalb, innerhalb oder unmittelbar unterhalb
der Abdichtung (2) und das Sensorelement (8) innerhalb der Abdichtung (2) angeordnet
sind,
wobei das Befeuchtungsaggregatesystem nach Maßgabe eines Vergleichs von mittels des
Sensorelements (8) gemessenen Ist-Werten des Feuchtegrades mit vorgegebenen Soll-Werten
des Feuchtegrades steuer-und/oder regelbar ist.
2. Mineralische Abdichtung (2) nach Anspruch 1, wobei das Sensorelement (8) als Geotextil
mit einer Vielzahl von Sensordrähten (9) ausgebildet ist, wobei die Sensordrähte (9)
in zumindest zwei Sensordrahtgruppen (10a,b) ein flächiges Sensordraht-Widerstandsnetzwerk
bildend angeordnet sind, wobei die Sensordrähte (9) der einen Sensordrahtgruppe (10a)
die Sensordrähte (9) der anderen Sensordrahtgruppe (10b) berührungslos kreuzen und
wobei das Sensorelement (8) zur lateral ortsaufgelösten Widerstandsmessung eingerichtet
ist.
3. Mineralische Abdichtung (2) nach Anspruch oder 2, wobei die Sensordrähte (9) gekräuselt
sind mit der Maßgabe, daß die gekräuselten Sensordrähte (9) um zumindest 2% länger
sind als entsprechende angeordnete, jedoch gestreckte Sensordrähte (9).
4. Mineralische Abdichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei mehrere Sensorelemente
(8) parallel zueinander angeordnet sind.
5. Mineralische Abdichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Befeuchtungsaggregatesystem
zur lateral ortsaufgelösten Abgabe von vorgegebenen Wassermengen eingerichtet ist.
6. Verfahren zum Betrieb einer mineralischen Abdichtung (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 5, wobei mittels des Sensorelements (8) der Feuchtegrad innerhalb der Abdichtung
(2) kontinuierlich oder in Zeitintervallen gemessen wird und wobei mittels des Befeuchtungsaggregatesystems
eine vorgegeben Menge an Wasser abgegeben wird, wenn der in der Abdichtung (2) gemessene
Feuchtegrad einen vorgegebenen Soll-Wert unterschreitet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Feuchtegrad lateral ortsaufgelöst gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Wasserabgabe des Befeuchtungsaggregatesytems
lateral ortsaufgelöst so gesteuert wird, daß die lokale Feuchte an einer Stelle, an
welcher lateral ortsaufgelöst eine unterhalb eines Soll-Wertes liegende Feuchte gemessen
wird, ansteigt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei ein Alarm ausgelöst wird, wenn innerhalb
der Abdichtung (2) eine Feuchte gemessen wird, welche oberhalb eines vorgegebenen
Alarmschwellenwertes liegt.
10. Verwendung einer mineralischen Abdichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als
Deponiebasisabdichtung oder als Deponieoberflächenabdichtung.