[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinigungskörper mit Druckwasserbetrieb für schwer zugängliche
Hohlräume, insbesondere für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme, die neben den
üblichen Ablagerungen auch starke Sedimentationen und Verkrustungen aufweisen. Abwässer
führende Rohrteitungssysteme sind bekanntlich infolge ihrer stark feststoffbeladenen
Durchflußmedien mit geringer Fließgeschwindigkeit der ständigen Gefahr einer Verstopfung
ausgesetzt.
[0002] Reinigungseinrichtungen für Abwasserleitungen sind dazu Jedoch hinreichend bekannt
und auch bereits in den vielfältigsten Ausführungen in Gestalt von Düsen und/oder
verfahrbaren Räumkörnem bei gleichzeitiger Druckwasser oder -luftführung mit unterschiedlichem
Wirkungsgrad im Einsatz.
[0003] So ist in DD-WP 226 028 eine Vorrichtung zur Beseitigung von Sedimenten benannt,
die die Sedimente ohne zusätzliche Druckwasserzufuhr lösen und fördern soll. Die mechanisch
durch ein als Hohlkörper ausgebildetes Profilreinigungsgerät schichtweise abgetragenen
Verkrustungen werden dabei mittels Druckluft aufgewirbelt und entgegen der Fließrichtung
des Abwassers mit diesem in einen trogförmigen Raum des Hohlkörpers geführt. Eine
Abwasserpumpe leitet diese unterschiedlich große Feststoffkörper enthaltende Suspension
über eine Zentrifuge nach außerhalb. Unbefriedigend ist hierbei, daß diese Vorrichtung
nur für Reinigungsleistungen in Abwasserkanälen größerer Nennweitenbereiche vorgesehen
ist und infolge des fehlenden Klarwassers als Spülflüssigkeit eine nur unzureichende
Grobreinigung erzielt wird.
[0004] In DE-AS 24 27 278 ist im weiteren eine Einrichtung zum Reinigen von Abwasserkanälen
beschrieben, die aus einer im Abwasserkanal in Längsrichtung bewegbaren Druckpumpe
besteht. Eintrittsseitig besitzt diese einen flexiblen Saugrüssel und austrittsseitig
einen an die Druckpumpe angeschlossenen Druckschlauch. Die gesamte Druckpumpe ist
dazu auf einem Fahrgestell montiert, mit einem Zentrifugalschneckenrad ausgerüstet
und als explosionsgeschützte Dickstofftauchpumpe ausgeführt. Nachteilig bei diesem
Gerät ist neben dem hohen apparativen Aufwand die unerwünschte Störanfälligkeit sowie
die unzureichende Effektivität infolge des fehlenden Spülwassers und des zu geringen
Druckschlauchquerschnitts bei der Absaugung.
[0005] Mit DE-AS 21 07 988 wurde ein Kanalreinigungsgerät bekannt, welches rückstoßbewegt
im Bereich der Kanalmittelebene an der Sohle Sand und Schlamm durch schräg nach rückwärts
gerichtete Spritzdüsen auflockert. Die Effektivität der Reinigung soll dadurch verstärkt
werden, daß sich die Verlängerungslinien der einwärts zur Längsachse schräggestellten
Düsen in oder bei der Kanalmittelebene in einem Schnittpunkt treffen. Durch seitlich
von der Mittelachse abstehende Arme des rückstoßbewegten Düsenkörpers erfolgt gleichzeitig
die Abgabe von Druckwasser zur Entfernung der aufgelockerten Ablagerungen. Sowohl
die das Druckwasser führenden Kanäle als auch die Anordnung der Düsen setzen den beabsichtigten
Wirkungsgrad der Einrichtung durch zu hohe Strömungsverluste des Klarwassers herab.
[0006] Schließlich wurde mit DE-PS 24 32 168 ein Reinigungsgerät für Kanalisationsrohre
bekannt, welches sich druckwasserbetrieben selbständig in Kanalisationsleitungen vorwärts
bewegt und gleichzeitig mit schräg nach hinten gerichteten Rückstoßdüsen eine Reinigung
der Rohre bewirken soll. Wesentlicher Nachteil ist jedoch dabei, daß ein Teil der
eigentlich für die Reinigung erforderlichen Druckflüssigkeit zum Antrieb einer drehbaren
Welle, welche Schneid- oder Fräswerkzeuge trägt, verwendet wird und dadurch die Reinigungswirkung
wesentlich herabgesetzt ist.
[0007] Mit WO 85 / 05295 ist weiterhin eine hydrodynamische Reinigungsdüse bekannt geworden,
die ebenfalls zur Reinigung von Kanälen vorgesehen ist. Infolge ihrer äußeren Konfiguration,
besonders im Hinblick auf das mechanische Aufbrechen von festen Sedimentationen und
der Anordnung der im Inneren geführten Druckwasserkanäle ist jedoch auch diese Düse
in ihrer Effektivität unbefriedigend. Neben dem unerwünschten Einsatz von Abstrahldüsen
an den Kanalenden, die das Strömungsverhalten des Druckwassers infolge entstehender
Wirbelbildung nachteilig beeinflussen und außerdem nach Verschleißeintritt Schwierigkeiten
beim Wechsel mitsich bringen, gestattet diese Führung der Druckwasserkanäle in der
beschriebenen Art keine Erweiterungsmöglichkeiten im Sinne einer Erhöhung der Anzahl
der Druckwasserkanäle, beispielweise durch mehrere Teilungsebenen.
[0008] Eine in ihrem Wirkungsgrad wesentlich verbesserte Reinigungseinrichtung für Rohre
und Kanäle wird mit DE-PS 195 16 780 vorgestellt. Diese Düse für Vortrieb und Reinigung
ist in ihrer runden Konfiguration für hydrodynamischen Betrieb vorgesehen und besteht
aus einem zweigeteilt miteinander verschraubten Düsengrundkörper aus bearbeitetem
Vollmaterial. In ihrem Inneren weist diese Reinigungsdüse ausgearbeitete Hohlräume
in Gestalt einer Druckwassereintrittsöffnung, einer Verteilungskammer, eines kegelförmigen
Wasserteilers mit sich anschließenden Kanälen und Druckwasseraustrittsöffnungen auf.
[0009] Nachteilig bei dieser Einrichtung ist es, daß sich die Herstellung dieser Reinigungsdüse
als äußerst aufwendig gestaltet. Neben der PraktiziertenTeilung des Düsengrundkörpers
und der notwendigen Minimierung des Strömungswiderstandes des durchfließenden Wassers,
besteht das Erfordernis, sämtliche Berührungsflächen im Innern zusätzlich oberflächenzubearbeiten.
Das wiederum bedeutet, daß für den Düsengrundkörper nur solche Werkstoffe einsetzbar
sind, die sich als Vollmaterial auch spanend bearbeiten lassen.
[0010] Darüberhinaus ist an kritischen Stellen, wie am Wasserteiler und auch am Grund der
Verteilungskammer, zusätzlich eine widerstandsbeiwertsenkende Beschichtung vorgesehen.
Außerdem enthält der Wasserteiler vom Aufwand her unvorteilhafterweise ein auswechselbares
Verschleißteil in Gestalt eines separaten Formteiles.
[0011] Die vorhergenannte Reinigungsdüse ist auch in einer weiterentwickelten Ausführung
mit DE-PS 195 33 654 bekannt geworden. Als ebenfalls in einer gerundet gestalteten
Konfiguration ausgebildetes Werkzeug ist auch diese hydrodynamische Düse wenig geeignet,
gleichzeitig mechanisch unterstützende Reinigungs- und Räumungseffekte durch das Aufbrechen
von Sedimentationen oder sonstigen Ablagerungen herbeizuführen oder auch Werkzeuge
oder Kontrollsysteme in bestimmten Hohlräumen zu positionieren.
[0012] Darüberhinaus erfordert der ungeteilte und im Feingießverfahren gefertigte Kompaktkörper
bestimmte Mindestquerschnitte der Hohlräume und Austrittsöffnungen, um die Sandkörner
der zum Zerfall gebrachten keramischen Formen, wie sie im Feinguß Verwendung finden,
nach außerhalb entfernen zu können.
[0013] Kleinste Austrittsquerschnitte, wie sie zur Erhöhung der Druckstrahlwirkung des Stromungsmediums
und damit der Reinigungs- und Räumungswirkung wünschenswert sind, lassen sich bei
nach diesem Verfahren gefertigten Kanalreinigungsdüsen nicht erzielen. Deshalb sind
auch an den nach außen führenden Kanalenden dieser Einrichtung auszuwechselnde Abstrahldüsen
eingesetzt, die sich neben einem strömungsungünstigen Verhalten des Spülmediums durch
Wirbelbildung im Bedarfsfalle nur schwierig lösen lassen.
[0014] Ein Bedarf an Reinigungs- und Räumungseinrichtungen der vorbeschriebenen Art, die
wenig aufwendig in Herstellung und Wartung sind, sich möglichst ohne mechanische Bearbeitung
mit gutem Wirkungsgrad fertigen lassen und außerdem eine hohe Standzeit aufweisen,
ist damit noch immer vorhanden.
[0015] Die technische Aufgabenstellung der Erfindung besteht darin, entgegen allen bisher
zur Verfügung stehenden Einrichtungen, die Rohre, Kanäle oder übrige Hohlräume von
Sedimentationen und sonstigen Verunreinigungen freiräumen sollen, einen Reinigungskörper
bereitzustellen, der imstande ist, mit hohem Wirkungsgrad sowohl Reinigungs- als auch
Räumungseffekte herbeizuführen sowie auch Werkzeuge oder Kontrollsysteme in diese
Hohlräume, insbesondere auch in schwer zugängliche, zu verbringen.
[0016] Es ist gleichzeitig beabsichtigt, durch entsprechende Gestaltung des Reinigungskörpers
die Voraussetzung dafür zu treffen, Ablagerungen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht
oder nur unzureichend gelöst und beräumt werden können, wesentlich verbessert zu beseitigen.
Darüberhinaus soll der mit vertretbarem Herstellungsaufwand nachbearbeitungsfrei urgeformte
Reinigungskörper als Kompaktkörper eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen und die
stets bisher erforderliche Emeuerung von Düseneinsätzen vermeiden.
[0017] Gelöst wird die technische Aufgabenstellung durch einen erfindungsgemäßen polygonalen
Gußkompaktkörper, der zur Reinigung und Räumung von Rohrleitungen und Kanalisationssystemen
vorgesehen ist und gleichzeitig im Bedarfsfall Werkzeuge und Kontrollsysteme führen
und positionieren kann.
[0018] Dieser polygonale Gußkompaktkörper besitzt einen Druckwasseranschluß und weist im
Bereich des Druckwassereintritts in einer kuppelförmigen Ausbildung oder in einer
Teilungsebene einen Wasserteiler mit kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen auf.
Diese Eintrittsöffnungen sind dabei von quer zur Strömungsrichtung stehenden messerartigen
Zwischenwänden gebildet. An die kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen schließen
sich absolut kantenfreie und strömungswiderstandsarme Druckwasserkanäle mit einem
nahezu kreisförmigen Querschnitt und einem größtmöglichen Umlenkradius, der in beliebige
Richtungen weisen kann, an.
[0019] Entsprechend einer festgelegten Anzahl von Austrittsquerschnitten erfahren diese
Druckwasserkanäle entweder eine einfache oder eine mehrfache Verzweigung. Erst unmittelbar
gegen Druckwasserkanalende verkleinern sich diese Druckwasserkanäle strömungswiderstandsfrei
entweder jeweils in einen vorgegebenen kreisförmigen oder einen schlitzförmigen Austrittsquerschnitt.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform sind vorteilhafterweise im Bereich des Druckwassereintritts
in mehreren übereinanderliegenden Teilungsebenen jeweils ein Wasserteiler mit kreisringsegmentförmigen
und kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen angeordnet. Eine auch dementsprechend
vermehrte Anzahl an Druckwasserkanälen, die mit einem größtmöglichen hydraulischen
Durchmesser ausgebildet sind, schließt sich an.
[0021] Die kantenfreien und strömungswiderstandsarmen Druckwasserkanäle bilden im Anschlußan
den Wasserteiler mit den kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen einen fließenden
Übergang vom Eintrittsquerschnitt der kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen in einen
Kreisquerschnitt. Von der Mittelachse des Druckwassereintritts sind sie in einem größtmöglichen
Umlenkradius innerhalb des Gesamtvolumens des polygonalen Gußkompaktkörpers in jeweils
vorgegebener Richtung zum Druckwassereintritt in jeder übereinanderliegenden Teilungsebene
paarweise symmetrisch und kreuzungsfrei geführt.
[0022] Die Druckwasserkanalenden sind zur erhöhten Schlagwirkung des Spülwassers erfindungsgemäß
in Ausströmflächen mit Querschnitten von 0,2 mm
2 bis 3 mm
2 ausgeführt. Als günstig haben sich Querschnitte von 1 mm
2 erwiesen.
[0023] Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der polygonale Gußkompaktkörper
als urgeformter, ungeteilter Kompaktkörper mit einem fertigegossenen oder urgeformten
Gewinde für den Druckwasseranschluß ausgebildet ist. Als Material wird ein rostträger
und hochverschleißfester Gußwerkstoff, der praktisch mechanisch kaum bearbeitbar ist,
eingesetzt. Auch sintermetallische oder nichtmetallische Werkstoffe haben sich bewährt.
[0024] Eine hohe Standfestigkeit ist auch gewährleistet, wenn der polygonale Gußkompaktkörper
als urgeformter Kompaktkörper eine in eine gerundete Ausbildung übergehende Form aufweist
und armierende oder auch stabilisierende Elemente enthält.
[0025] Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel mit dazugehörigen Zeichnungen
näher erläutert werden.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Vorderansicht des polygonalen Gußkompaktkörpers
- Fig. 2:
- Schnitt A-A des polygonalen Gußkompaktkörpers
- Fig. 3:
- Unteransicht des polygonalen Gußkompaktkörpers
- Fig. 4:
- Draufsicht des polygonalen Gußkompaktkörpers
- Fig. 5:
- Schnitt B-B des polygonalen Gußkompaktkörpers
- Fig. 6:
- räumliche Darstellung der Druckwasserkanäle in Draufsicht
- Fig. 7:
- räumliche Darstellung der Druckwasserkanäle in Vorderansicht
- Fig. 8 a:
- Vorderansicht eines Druckwasserkanals mit den Schnittstellen A-A, B-B, C-C und D-D
- Fig. 8 b:
- Querschnittsformen an den Schnittstellen A-A, B-B, C-C und D-D aus Fig. 8 a
- Fig. 9:
- Ausbildung der Austrittsquerschnitte
- Fig. 10:
- Unteransicht des Wasserteilers in zwei Etagen
- Fig. 11:
- Seitenansicht des Wasserteilers in zwei Etagen
- Fig. 12:
- Vorderansicht der paarweise symmetrisch und kreuzungsfreien Druckwasserkanalführung
- Fig. 13:
- Draufsicht auf die paarweise symmetrisch und kreuzungsfreie Druckwasserkanalführung
- Fig. 14:
- räumliche Darstellung des polygonalen Gußkompaktkörpers
[0027] In Fig. 1 ist in Vorderansicht ein ungeteilter polygonaler Gußkompaktkörper 1 aus
einer rostträgen hochverschleißfesten Gußlegierung G-X300CrMoB, die mechanisch nicht
oder kaum nachbearbeitbar ist, dargestellt. Dieser ungeteilte polygonale Gußkompaktkörper
1 für Hydraulikbetrieb weist an seiner Unterseite einen Druckwasseranschluß 2 für
das entlang der Mittelachse 18 geführte und in Strömungsrichtung 6 eintretende Druckwasser
und enthält insgesamt acht Austrittsquerschnitte 11. Der ungeteilte polygonale Gußkompaktkörper
1, der sich nach dem klassischen Wachsausschmelzverfahren unter Verwendung von keramischen
Formen nur äußerst schwierig und mit hohen Ausfallquoten herstellen läßt, wurde in
einem speziellen präzisierenden Gießverfahren unter Verwendung von Zirkonsand mit
kalthärtenden und Hotbox- sowie Graftkernen bei gleichzeitigem Einsatz von speziellen
Bindern gefertigt.
[0028] Fig. 2 zeigt im Längsschnitt A-A den polygonalen Gußkompaktkörpers 1 mit dem Druckwassereintritt
16, der von einem vorgegossenen Gewinde 19 eingefaßt ist. Die Austrittsquerschnitte
11 an den Druckwasserkanalenden 13 der Druckwasserkanäle 8 weisen jeweils eine Flächengröße
von 0,9 mm
2 auf. Die Druckwasserkanäle 8 schließen sich in einer Teilungsebene 3 oberhalb des
Druckwassereintritts 16 strömungswiderstandsfrei an.
[0029] Fig. 3 und 4 lassen jeweils die Unteransicht und die Draufsicht des polygonalen Gußkompaktkörpers
1 erkennen. Bei der Unteransicht nach Fig. 3 sind die Austrittsquerschnitte 11 der
Druckwasserkanäle 8 erkennbar. Aus dieser Blickrichtung gezeigt, ist durch den Druckwasseranschluß
2 am Druckwassereintritt 16 betrachtet, ein Wasserteiler 4 mit kreissegmentförmigen
Eintrittsöffnungen 5 angeordnet. Die kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen 5 des
Wasserteilers 4 sind dabei durch quer zur Strömungsrichtung 6 angeordnete messerartige
Zwischenwände 7 gebildet. Aus Fig. 3 ist weiterhin ersichtlich, daß sich an die kreissegmentförmigen
Eintrittsöffnungen 5 kantenfrei die Druckwasserkanäle 8 anschließen.
[0030] In Fig. 5 zeigt Schnitt B-B des polygonalen Gußkompaktkörpers 1 in Draufsicht die
Teilungsebene 3, in welcher sich der Wasserteiler 4 mit den durch die quer zur Strömungsrichtung
6 stehenden messerartigen Zwischenwände 7 gebildeten kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen
5 befindet. Gleichzeitig sind die acht Querschnitte der Druckwasserkanäle 8 erkennbar.
[0031] Fig. 6. zeigt in der räumlichen Darstellung der Druckwasserkanäle 8 in Draufsicht
die Verzweigungen 12 der Druckwasserkanäle 8, die dann über die Druckwasserkanalenden
13 in die Austrittsquerschnitte 11 von jeweils 0,9 mm
2 Ausströmfläche übergehen.
[0032] In Fig. 7 ist die räumliche Darstellung der Druckwasserkanäle 8 und des Druckwassereintritts
16 mit dem vorgegossenen Gewinde 19 in Vorderansicht gezeigt, wobei zu erkennen ist,
daß die Druckwasserkanäle 8 vom Wasserteiler 4 mit einem größtmöglichen Umlenkradius
10 zum Druckwassereintritt 16 geführt sind.
[0033] In der Vorderansicht eines Druckwasserkanals 8 sind in Fig. 8 a die vier Schnitte,
A-A, B-B, C-C und D-D an unterschiedlichen Querschnittstellen festgelegt, die in Fig.
8 b bei A-A, B-B, C-C und D-D an allen dieser Schnittstellen nahezu kreisförmige Querschnitte
9 unterschiedlichen Durchmessers zeigen.
[0034] Die Austrittsquerschnitte 11 an den Druckwasserkanalenden 13 der Druckwasserkanäle
8 nach Fig. 6 sind in Fig. 9 jeweils im Wechsel als ein kreisförmiger Austrittsquerschnitt
14 und ein schlitzförmiger Austrittsquerschnitt 15 ohne irgendwelche Düseneinsätze
ausgebildet. Entsprechend des vorgesehenen Einsatzgebietes ist die Wahl der Anordnung
vorteilhafterweise jedoch auch in anderer Zuordnung möglich.
[0035] In Fig. 10 ist die Unteransicht eines Wasserteilers 4 in zwei Etagen dargestellt.
Fig. 11 zeigt die Seitenansicht dieses Wasserteilers 4 mit den Teilungsebenen 3 und
den Kreisquerschnitt 17 der Druckwasserkanäle 8 in zwei Etagen.
[0036] In Fig. 12 ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines Reinigungskörpers
mit sehr hohem Wirkungsgrad in Vorderansicht dargestellt. Hierbei sind die Druckwasserkanäle
8 im polygonalen Gußkompaktkörpers 1 mit einem größtmöglich geführten Umlenkradius
10 in jeder übereinanderliegenden Teilungsebene 3 paarweise symmetrisch und kreuzungsfrei
so angeordnet, daß sie sich innerhalb des Gesamtvolumens des Reinigungskörpers über
den ganzen Querschnitt erstrecken und damit eine extrem strömungswiderstandsarme Wasserführung
mit einer effektiven Reinigungs-, Spül- und Räumungswirkung ermöglichen. In Fig. 13
ist die paarweise symmetrisch und kreuzungsfrei gestaltete Führung der Druckwasserkanäle
8 in Draufsicht dargestellt.
[0037] Eine räumliche Darstellung des polygonalen Gußkompaktkörpers 1 erfolgt mit Fig. 14
in mehreren Ansichten.
[0038] Dieser polygonale Gußkompaktkörper 1 wurde als urgeformter Kompaktkörper ohne Düseneinsätze
auch aus Sintermetall und in einer weiteren Ausführungsform aus einem Nichtmetallischen
Werkstoff, aus Keramik, gefertigt und im praktischen Einsatz mit guten Ergebnissen
erprobt. Zur Erhöhung der Standfestigkeit waren armierende und stabilisierende Elemente
mit vorteilhafter Wirkung verwendet worden.
[0039] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Reingungskörpers aus einem Werkstoff mit extremer
Verschleißfestigkeit bestehen insbesondere in der nachbearbeitungsfreien Fertigungsweise
durch ein spezielles Gießverfahren, wodurch es gestattet ist, diesen Reinigungskörper
ohne auszuwechselnde Verschleißteile, wie Wasserteilersegmente oder auch Düseneinsätze,
wirtschaftlich herzustellen und als Einwegprodukt nach den Verschleißerscheinungen
ohne aufwendige Reparaturarbeiten auszusondern.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0040]
- 1
- polygonaler Gußkompaktkörper
- 2
- Druckwasseranschluß
- 3
- Teilungsebene
- 4
- Wasserteiler
- 5
- kreissegmentförmige Eintrittsöffnung
- 6
- Strömungsrichtung
- 7
- messerartige Zwischenwände
- 8
- Druckwasserkanäle
- 9
- nahezu kreisförmiger Querschnitt
- 10
- größtmöglicher Umlenkradius
- 11
- Austrittsquerschnitte
- 12
- Verzweigung
- 13
- Druckwasserkanalende
- 14
- kreisförmiger Austrittsquerschnitt
- 15
- schlitzförmiger Austrittsquerschnitt
- 16
- Druckwassereintritt
- 17
- Kreisquerschnitt
- 18
- Mittelachse
- 19
- Gewinde
1. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme für Druckwasserbetrieb
mit in seinem Inneren von der Mittelachse der Druckwasserzuführung im Umlenkradius
im Bereich der Durchmesserhälfte entgegen der Vortriebsrichtung, seitlich oder nach
vom geführten Wasserkanälen und an deren Enden befindlichen Reinigungsdüsen und Vortriebsdüsen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein reinigender und räumender und/oder Werkzeuge und/oder
Kontrollsysteme führender polygonaler Gußkompaktkörper (1) mit Druckwasseranschluß
(2) im Bereich des Druckwassereintritts (16) in einer kuppelförmigen Ausbildung oder
in einer Teilungsebene (3) einen Wasserteiler (4) mit kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen
(5) aufweist, die durch quer zur Strömungsrichtung (6) stehende messerartige Zwischenwände
(7) gebildet sind und sich an die kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen (5) kantenfreie
und strömunggswiderstandsarme Druckwasserkanäle (8) mit einem nahezu kreisförmigen
Querschnitt (9) und einem größtmöglichen Umlenkradius (10) in beliebiger Richtung
anschließen, die entsprechend einer festgelegten Anzahl von Austrittsquerschnitten
(11) eine einfache oder mehrfache Verzweigung (12) erfahren, wobei sich die Druckwasserkanäle
(8) erst unmittelbar gegen Druckwasserkanalende (13) jeweils in einen vorgegebenen
kreisförmigen Austrittsquerschnitt (14) oder in einen vorgegebenen schlitzförmigen
Austrittsquerschnitt (15) verkleinem.
2. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Druckwassereintritts (16) in mehreren übereinanderliegenden
Teilungsebenen (3) jeweils ein Wasserteiler (4) mit kreisringsegmentförmigen und kreissegmentförmigen
Eintrittsöffnungen (5) angeordnet und eine dementsprechend vermehrte Anzahl an Druckwasserkanälen
(8) mit einem größtmöglichen hydraulischen Durchmesser ausgebildet ist.
3. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die kantenfreien und strömungswiderstandsarmen Druckwasserkanäle
(8) im Anschluß an den Wasserteiler (4) mit den kreissegmentförmigen Eintrittsöffnungen
(5) einen fließenden Übergang von dem Eintrittsquerschnitt der kreissegmentförmigen
Eintrittsöffnungen (5) in einen Kreisquerschnitt (17) aufweisen und von der Mittelachse
(18) des Druckwassereintritts (16) in einem größtmöglichen Umlenkradius (10) innerhalb
des Gesamtvolumens des polygonalen Gußkompaktkörpers (1) in vorgegebener Richtung
zum Druckwassereintritt (16) in jeder übereinanderliegenden Teilungsebene (3) paarweise
symmetrisch und kreuzungsfrei geführt sind.
4. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorgegebenen Austrittsquerschnitte (11) an den Druckwasserkanalenden
(13) eine Ausströmfläche von 0,2 mm2 bis 3 mm2, vorzugsweise 1 mm2 aufweisen.
5. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der polygonale Gußkompaktkörper (1) als urgeformter Kompaktkörper
ungeteilt ist, ein fertiggegossenes oder urgeformtes Gewinde (19) für den Druckwasseranschluß
(2) aufweist und aus einem rostträgen und hochverschleißfesten Gußwerkstoff oder einem
sintermetallischen oder einem nichtmetallischen Werkstoff besteht.
6. Reinigungskörper für Rohrleitungen und Kanalisationssysteme nach Anspruch 1 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der polygonale Gußkompaktkörper (1) als urgeformter Kompaktkörper
eine in eine gerundete Ausbildung übergehende äußere Form aufweist und armierende
und/oder stabilisierende Elemente enthält.