[0001] Die Erfindung betrifft ein Dämmstoffelement, insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden
und zur Verwendung in Wärmedämmverbund-Systemen, bestehend aus einem plattenförmigen
Element aus Porenbeton.
[0002] Dämmstoffelemente sind in vielfältiger Ausführung bekannt. Sie können aus Mineralfasern,
Hartschäumen bestehen und einschichtigen oder mehrschichtigen Aufbau aufweisen. Derartige
Dämmstoffelemente werden beispielsweise zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden verwendet.
Hierbei sind die Dämmstoffelemente Bestandteil von Wärmedämmverbund-Systemen. Als
Bestandteil der Wärmedämmverbund-Systeme werden die Dämmstoffelemente auf eine tragende
Fläche aufgeklebt und gegebenenfalls zusätzlich durch Dämmstoffhalter mit eingesetztem
Dübel gesichert. Hierbei sind Systeme bekannt, die ausschließlich durch Dämmstoffhalter
fixiert sind. Bei anderen Wärmedämmverbund-Systemen wird die Dämmschicht durch Schienen
gehalten, welche in in die Seitenflächen eingeschnittene Nuten greifen. Die Schienen
werden durch Schrauben und in die tragende Fläche eingelassene Spreizdübel gehalten.
[0003] Auf die Oberfläche der Dämmstoffelemente wird in der Regel ein zweischichtiger Putz
aufgebracht, der aus einem Grundputz besteht, in den ein Verstärkungsgewebe eingebettet
wird. Auf den Grundputz ist ein Oberputz aufgebracht, der die Außenfläche der Fassadendämmung
darstellt. Um die Zahl der Dämmstoffhalter zu reduzieren bzw. die Standsicherheit
des Wärmedämmverbund-Systems zu erhöhen, können die Dämmstoffhalter durch das Gewebe
im Grundputz hindurchgehend eingebaut werden.
[0004] Als Dämmstoffelemente werden bei den voranstehend beschriebenen Wärmedämmverbund-Systemen
im wesentlichen Polystyrol-Hartschaumplatten verwendet. Diese Hartschaumplatten haben
eine geringe Rohdichte zwischen 15 und 30 kg/m
3, so daß hieraus ein geringes Eigengewicht resultiert, das die Verarbeitung dieser
Dämmstoffelemente vereinfacht. Darüber hinaus weisen diese Polystyrol-Hartschaumplatten
mechanische Festigkeitseigenschaffen auf, die die notwendige Querzugfestigkeit und
den notwendigen Schubmodul in ausreichender Größe für Wärmedämmverbundsysteme bereitstellen.
Schließlich sind die Polystyrol-Hartschaumplatten auch bei Feuchteinwirkung stabil
und im wesentlichen unveränderbar. Durch die niedrigen Wärmeleitfähigkeiten der Polystyrol-Hartschaumplatten
werden sehr hohe Wärmedurchlaßwiderstände erreicht, die eine Einstufung derartiger
Hartschäume in die Wärmeleitfähigkeitsgruppen WLG 035 und 040 nach DIN 4108 bzw. DIN
18165, Teil 1 ermöglichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, durch eine entsprechende
Elastifizierung der Hartschäume und aufgrund der guten mechanischen Eigenschaffen
die Polystyrol-Hartschaumplatten des Wärmedämmverbund-Systems mit nur partieller Verklebung
an der Gebäudeaußenfassade zu befestigen, so daß auch positive Eigenschaffen eines
derartigen Wärmedämmverbund-Systems im Hinblick auf das erreichbare Schalldämmaß möglich
sind.
[0005] Nachteil der Wärmedämmverbund-Systeme mit Polystyrol-Hartschaumplatten ist, daß diese
Hartschaumplatten brennbar sind, so daß sie nur in die Baustoffklasse B1 gemäß DIN
4102, Teil 1 als schwerentflammbar eingestuft werden. Wärmedämmverbund-Systeme auf
der Basis von Polystyrol-Hartschaumplatten können bei den heute üblichen Dämmdicken,
insbesondere von mehr als 8 cm, von den normalerweise nicht gesicherten Öffnungen
(Fenster, Türen) in den gedämmten Wandflächen oder von dem Sockel her relativ leicht
abbrennen. Dennoch werden zur Zeit ca. 90 % der jährlich erstellten Wärmedämmverbund-Systeme
auf Polystyrol-Hartschaumbasis hergestellt. Als Alternative zu den Polystyrol-Hartschaumplatten
haben sich nichtbrennbare Mineralwolle-Dämmstoffplatten bewährt. Im Vergleich zu den
Polystyrol-Hartschaumplatten weisen die Mineralwolle-Dämmstoffplatten jedoch geringere
Festigkeitseigenschaffen auf, so daß die Mineralwolle-Dämmstoffplatten entsprechend
bearbeitet und verstärkt werden müssen. Um die damit verbundene Schwächung der Oberflächenhärte
zu kompensieren, werden beispielsweise Platten aus Kalziumsilikat, Faserzement oder
Porenbeton auf die Mineralwolle-Dämmschicht geklebt bzw. mit Dämmstoffhaltern befestigt.
Zwar ist Porenbeton eine für Wärmedämmverbund-Systeme geeignete Dämmschicht, da beispielsweise
der thermische Längenausdehnungskoeffizient niedrig ist und somit keine Rißbildung
in den Putzen auslösen kann, die üblichen Rohdichten von mehr als 400 kg/m
3 und die Wärmeleitfähigkeit von mehr als im wesentlichen 0,10 W/mK machen die Verarbeitung
derartiger Porenbetonplatten umständlich, da extrem dicke Dämmschichten aufgebracht
werden müssen, um einen angemessenen Wärmeschutz zu erreichen. Diese dicken Dämmschichten
führen aber zu einem hohen Gewicht des Wärmedämmverbundsystems, das einerseits bei
der Verarbeitung nachteilig ist und andererseits eine hohe Beanspruchung der Verbindungsmittel
zwischen der Fassade und den Wärmedämmplatten hervorruft.
[0006] Darüber hinaus haben die Porenbetonplatten den Nachteil, daß sie nur eine geringe
Bruchfestigkeit aufweisen, so daß insbesondere Kanten leicht abbrechen und die Oberflächen
nicht abriebfest sind. Bei den auf Baustellen herrschenden Arbeitsbedingungen werden
daher große Mengen Porenbetondämmplatten beschädigt, die sich dann nachteilig für
das Wärmedämmverbund-System auswirken, sofern diese beschädigten Dämmplatten eingebaut
werden.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Dämmstoffelement der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß
die voranstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden können.
[0008] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einem Dämmstoffelement der gattungsgemäßen Art
vor, daß das plattenförmige Element aus Porenbeton mit einer Rohdichte von 75 bis
250 kg/m
3 und einer Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,030 bis 0,050 W/mK besteht, dessen zumindest
eine große Oberfläche mit einer festigkeitserhöhenden und haftvermittelnden Beschichtung
versehen ist.
[0009] Ein derartiges Dämmstoffelement ist insbesondere für Wärmedämmverbund-Systeme geeignet,
wobei die relativ geringe Rohdichte eine Vereinfachung der Verarbeitung der Dämmstoffelemente
ermöglicht und die Anforderungen an die Haftfähigkeit des auf die Fassade aufzutragenden
Verbindungsmittels verringert. Weiterhin wird durch die festigkeitserhöhende und haftvermittelnde
Beschichtung auf zumindest einer großen Oberfläche des plattenförmigen Elementes das
Dämmstoffelement derart gestärkt, daß eine höhere Abriebfestigkeit und eine höhere
Bruchfestigkeit der Kanten des Dämmstoffelementes erzielt werden.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das plattenförmige
Element aus Porenbeton eine Rohdichte von 100 bis 150 kg/m
3 aufweist.
[0011] Geeignete Beschichtungen können aus kunststoffhaltigen Bauklebern Mörteln, beispielsweise
auf der Basis von hydraulisch abbindenden Zementen bestehen. Ebenso sind Kunstharzputze
geeignet.
[0012] Erfindungsgemäß sind die Oberflächen des plattenförmigen Elementes mit Tiefengründen
auf der Basis von Acrylaten, Butadien-Styrol-Copolymerisaten und ähnlichen verseifungsbeständigen
Kunststoff-Dispersionen oder -Lösungen stabilisiert Da diese Substanzen negative Auswirkungen
auf die Baustoffklasse haben können, werden sie vorzugsweise mit Kleber- und Mörtelschichten
abgedeckt.
[0013] Die Dicke der Beschichtung wird aus Gewichtsgründen möglichst gering gehalten. Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Beschichtung mit einer Dicke von weniger als
5 mm aufzutragen.
[0014] Alternativ kann die Beschichtung aus Kieselsäure bestehen, die als sogenannte Ormocere
über die Nanotechnik aufgebracht wird und im wesentlichen in den unterhalb der Oberfläche
liegenden Bereichen verfestigend wirkt. Weiterhin sind als Beschichtung mit Kieselsol,
Wasser oder Aluminiumphosphaten gebundene, mit Kunststoffen dotierte Gemische von
Mineralien wie Quarzsand, Aluminiumhydroxyd und ähnlichen geeignet. Hierbei ist lediglich
sicherzustellen, daß Mineralien ausgeschlossen werden, die unter Feuchteinwirkung
aufquellen.
[0015] Um die Biegezugfestigkeit des plattenförmigen Elementes aus Porenbeton zu erhöhen
und eine gleichmäßige Krafteinleitung zu erreichen, werden erfindungsgemäß Gittergewebe,
beispielsweise aus Glasfasern, Aramid- oder Kohlenstoff-Fasern, Zellulosefasern oder
dergleichen auf einer oder beiden großen Oberflächen des plattenförmigen Elements
in die Beschichtung eingebettet bzw. mit ihrer Hilfe aufgeklebt.
[0016] Erfindungsgemäß weist das Dämmstoffelement Ausnehmungen, insbesondere Bohrungen für
die Dämmstoffhalter auf. Diese Bohrungen werden beispielsweise entsprechend einem
in den Zulassungsbedingungen für das Wärmedämmverbund-System bzw. auf die Plattengröße
abgestimmten Dübelbild angeordnet. Übliche Dämmstoffhalter sind im Übergang vom Schaft
zum flachen Halteteller kegelstumpfförmig erweitert, so daß es sich als vorteilhaft
erwiesen hat, auch die Bohrungen kegelstumpfförmig erweitert auszubilden, so daß Kerbspannungen
beim Einsetzen der Dämmstoffhalter vermieden werden. Die Bohrungen dienen gleichzeitig
als Bohrhilfe, so daß beim Bohren auf der Baustelle ein Ausweiten der Bohrlöcher durch
schräges Ansetzen und nachfolgender Korrektur vermieden werden kann.
[0017] Die plattenförmigen Elemente aus Porenbeton sind zwar mit einer hohen Maßgenauigkeit
herstellbar, können aber Verlegefugen nicht unbedingt vermeiden. Üblicherweise werden
derartige Verlegefugen gemäß dem Stand der Technik bei Polystyrol-Hartschaumplatten
mit Polyurethan-Ortschaum oberlächennah geschlossen. Diese Vorgehensweise stellt aber
einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar, der zeit- und damit kostenintensiv ist. Um
diese Nachteile zu vermeiden, ist bei dem erfindungsgemäßen Dämmstoffelemente vorgesehen,
daß an zumindest einer Schmalseite des plattenförmigen Elementes ein Mineralwollestreifen
angeordnet ist.
[0018] Der Mineralwollestreifen besteht vorzugsweise aus mit Bindemitteln gebundene Einzelfasern,
die im wesentlichen parallel zu der Flächennormalen der großen Oberflächen des plattenförmigen
Elementes verlaufen, so daß der Mineralwollestreifen in einer Richtung rechtwinklig
zur Flächennormalen der großen Oberflächen kompressibel ist und entsprechende Fugen
verschließen kann.
[0019] Vorzugsweise sind an mehreren Schmalseiten des plattenförmigen Elementes Mineralwollestreifen
angeordnet. Die eine einheitliche Materialstärke aufweisen. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, an den unterschiedlichen Schmalseiten des plattenförmigen Elementes Mineralwollestreifen
mit unterschiedlichen Materialstärken anzuordnen, um das Dämmelement in Abhängigkeit
der Fugenbreite entweder mit einem schmaleren Mineralwollestreifen oder mit einem
breiterem Mineralwollestreifen im Wärmedämmverbundsystem anzuordnen.
[0020] Eine Materialstärke zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise kleiner als 15 mm hat sich
bei den Mineralwollestreifen als vorteilhaft erwiesen.
[0021] Wärmedämmverbund-Systeme mit den erfindungsgemäßen Dämmstoffelementen können auch
ein Schienensystem aufweisen, welches die Dämmstoffelemente an der Fassade halten.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß zumindest zwei, insbesondere parallel ausgerichtete
Schmalseiten des plattenförmigen Elements Nuten aufweisen, die vorzugsweise sägend
in das plattenförmige Element eingebracht sind. In diese Nuten können dann entsprechend
ausgebildete Elemente des Schienensystems eingreifen, um die Dämmstoffelemente an
der Fassade zu haltern.
[0022] Die Nuten sind vorzugsweise 1 bis 3 mm hoch und 5 bis 20 mm breit ausgebildet.
[0023] Zur Stabilisierung der Schmalseiten bzw. Kanten des plattenförmigen Elementes bzw.
um gegebenenfalls die Eingrifftiefe der Schienen zu reduzieren, sind die die Nuten
aufweisenden Seitenflächen mit in die Seitenflächen eindringenden Kunststoffdispersionen,
Kieselsol und/oder Wasserglas verfestigt.
[0024] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß auf zumindest einer
großen Oberfläche des plattenförmigen Elements, insbesondere der der Fassade des Gebäudes
zuzuwendenden Oberfläche, vorzugsweise unter Zwischenlage der Beschichtung, eine kompressible
Mineralwolle-Dämmplatte oder ein Mineralwolle-Dämmfilz angeordnet ist. Diese Ausgestaltung
hat sich insbesondere bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Dämmstoffplatten
in Wärmedämmverbundsystemen mit Schienensystemen bewehrt. Die Befestigung der Dämmplatten
mit Schienen erfolgt in der Regel bei unebenen Untergründen, wobei diese Unebenheiten
durch die Schienen bzw. Unterlegscheiben unter den Schienen ausgeglichen werden. Die
Dämmplatten liegen bei derartigen Verhältnissen in einem bestimmten Abstand von der
Fassade, so daß sich zwischen der Fassade und den Dämmplatten ein Hohlraum bildet.
Ein derartiger Hohlraum bzw. mehrere derartige Hohlräume ermöglicht eine Zirkulation
der Luft, so daß eine deutliche Abminderung des Wärmedurchlaßwiderstandes zu verzeichnen
ist. Diese Abminderung des Wärmedurchlaßwiderstandes führt darüber hinaus bei durchgehenden
Hohlräumen mit einer Verbindung zur Außenluft zu einer fast vollständigen Aufhebung
der Dämmwirkung. Um diese Problematik zu vermeiden, ist die kompressible Mineralwolle-Dämmplatte
bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz vorgesehen, mit dem aufgrund der Kompressibilität entsprechende
Hohlräume verschlossen werden können.
[0025] Hierzu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. den
Mineralwolle-Dämmfilz mit einer Materialstärke von 10 bis 50 mm auszubilden. Ein maximales
Verschließen der Hohlräume ergibt sich dann, wenn die Mineralwolle-Dämmplatte bzw.
der Mineralwolle-Dämmfilz die Oberfläche des plattenförmigen Elementes vollflächig
abdeckt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß auf die Oberfläche des plattenförmigen
Elementes die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz teilflächig aufgebracht
ist, wobei sich eine streifenförmige Ausgestaltung dieser Elemente als vorteilhaft
erwiesen hat. Vorzugsweise sind diese Mineralwolle-Streifen umlaufend oder parallel
zu den Längsseiten oder als einzelner Dichtstreifen angeordnet.
[0026] Bei einer vollflächigen Überdeckung des plattenförmigen Elementes hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. den Mineralwolle-Dämmfilz mit
Aussparungen zur Aufnahme eines Kleberelementes auszubilden. Vorzugsweise bildet das
Kleberelement im ausgehärteten Zustand einen Distanzhalter. Dieser Distanzhalter ist
druckbelastbar und verhindert, daß die Dämmplatte bei äußerer Druckbelastung durchbricht.
Weiterhin erhöht der Distanzhalter in Verbindung mit einem Dämmstoffhalter die Standsicherheit
des Wärmeverbund-Systems.
[0027] Weitere Vorteile und Nachteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform eines Dämmstoffelementes in perspektivischer Ansicht;
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform eines Dämmstoffelementes in Seitenansicht und
- Figur 3
- eine dritte Ausführungsform eines Dämmstoffelementes in perspektivischer Ansicht.
[0028] In der Figur 1 ist ein Dämmstoffelement 1 zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden und
zur Verwendung in Wärmedämmverbund-Systemen dargestellt.
[0029] Das Dämmstoffelement 1 besteht aus einem plattenförmigen Element 2 aus Porenbeton
mit einer Rohdichte von 100 kg/m
3 und einer Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/mK. Auf den beiden großen Oberflächen des
Elementes 2 ist eine festigkeitserhöhende und haftvermittelnde Beschichtung 3 angeordnet.
Die Beschichtung kann aus kunststoffhaltigen Bauklebern, Mörteln, beispielsweise auf
der Basis von hydraulisch abbindenden Zementen und/oder Kunstharzputzen bestehen.
[0030] Es ist zu erkennen, daß das Dämmstoffelement 1 vier Bohrungen 4 aufweist, die in
den Eckbereichen des Dämmstoffelementes 1 angeordnet sind. Diese Bohrungen 4 dienen
der Aufnahme von Dämmstoffhaltern, um das Dämmstoffelement 1 an der Fassade des Gebäudes
zu befestigen. Die Bohrungen 4 sind hierbei in einem auf die Plattengröße abgestimmten
Dübelbild angeordnet.
[0031] An drei der vier Schmalseiten 5 des Elementes 2 sind Mineralwollestreifen 6, bestehend
aus Mineralfasern befestigt. Die Mineralwollestreifen haben hierbei eine an jeder
Schmalseite 5 unterschiedliche Materialstärke und dienen dem Fugenausgleich bei der
Verlegung mehrerer Dämmstoffelemente 1 nebeneinander. Die Mineralfasern der Mineralwollestreifen
6 sind parallel zu den Schmalseiten 5 bzw. parallel zur Flächennormalen des Elementes
2 ausgerichtet, so daß die Mineralwollestreifen 6 in Richtung auf das Dämmstoffelement
1 kompressible ausgebildet sind.
[0032] Die in Figur 2 dargestellte zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dämmstoffelementes
1 besteht ebenfalls aus dem plattenförmigen Element 2 aus Porenbeton mit den voranstehend
angegebenen Charakteristiken. Weiterhin ist zu erkennen, daß auch bei der Ausführungsform
gemäß Figur 2 das Element 2 an beiden großen Oberflächen eine Beschichtung 3 aufweist.
[0033] Zur Befestigung des Dämmstoffelementes 1 gemäß Figur 2 sind wiederum Dämmstoffhalter
vorgesehen, die nicht näher dargestellt sind und in Bohrungen 4 einsetzbar sind. Die
Bohrungen 4 sind hierbei an einem Ende kegelstumpfförmig erweiternd ausgebildet, so
daß entsprechend ausgebildete Dämmstoffhalter eingesetzt werden können.
[0034] An der der Fassade zugewandten Oberfläche 7 des Elementes 2 ist vollflächig eine
Mineralwolleplatte 8 aufgeklebt. Die Mineralwolleplatte 8 ist in Richtung auf die
Oberfläche 7 kompressibel ausgebildet.
[0035] Darüber hinaus ist zu erkennen, daß die Mineralwolleplatte 8 Ausnehmungen 9 aufweist,
in die Kleberelemente 10 eingesetzt sind. Diese Kleberelemente bilden im ausgehärteten
Zustand Distanzhalter, die ein Brechen des Elementes 2 verhindern.
[0036] Schließlich ist in Figur 3 eine weitere Ausführungsform eines Dämmstoffelementes
1 dargestellt, welches wiederum aus einem plattenförmigen Element 2 mit beidseitig
an den großen Oberflächen angeordneten Beschichtungen 3 besteht. In den Längskanten
des Elementes 2 sind durchgehend verlaufende Nuten 11 eingesägt, die der Aufnahme
eines Schenkels einer Befestigungsschiene dienen, welche Befestigungsschiene nicht
näher dargestellt ist und mit der Fassade des zu dämmenden Gebäudes verschraubt wird.
1. Dämmstoffelement, insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden und zur Verwendung
in Wärmedämmverbund-Systemen, bestehend aus einem plattenförmigen Element aus Porenbeton
mit einer Rohdichte von 75 bis 250 kg/m3 und einer Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,030 bis 0,050 W/mK, dessen zumindest eine
große Oberfläche mit einer festigkeitserhöhenden und haftvermittelnden Beschichtung
versehen ist.
2. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Element aus Porenbeton eine Rohdichte von 100 bis 150 kg/m3 aufweist.
3. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus kunststoffhaltigen Bauklebern, Mörteln, beispielsweise auf
der Basis von hydraulisch abbindenden Zementen und/oder Kunstharzputzen besteht.
4. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen des plattenförmigen Elementes mit einem Tiefgrund auf der Basis
von Acrylaten, Butadien-Styrol-Copolymerisaten und/oder ähnlichen verseifungsbeständigen
Kunststoff-Dispersionen oder -Lösungen stabilisierend beschichtet wird.
5. Dämmstoffelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tiefengrund auf den Oberflächen des plattenförmigen Elementes mit einer Kleber-
oder Mörtelschicht abgedeckt ist.
6. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Beschichtung kleiner als 5 mm ist.
7. Dämstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus Kieselsäure besteht, die als Ormocere über die Nanotechnik
aufgebracht ist und in den unterhalb der Oberflächen des plattenförmigen Elements
angeordneten Bereichen verfestigend wirkt.
8. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus mit Kieselsol, Wasserglas oder Aluminiumphosphaten gebundenen,
mit Kunststoffen dotierten Gemischen von Mineralien, wie Quarzsand, Aluminiumhydroxiden
o.ä., besteht.
9. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Beschichtung auf einer großen Oberfläche des plattenförmigen Elementes
ein Gittergewebe aufweist, das insbesondere aus Glasfasern, Aramid- oder Kohlenstoff-Fasern,
Zellulosefasern oder dergleichen besteht.
10. Dämmstoffelement nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gittergewebe in die Beschichtung eingebettet ist.
11. Dämmstoffelement nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gittergewebe zwischen der Beschichtung und der Oberfläche des plattenförmigen
Elements angeordnet ist.
12. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Element und die Beschichtung mehrere Aufnahmen, insbesondere
Bohrungen, für Dämmstoffhalter aufweist.
13. Dämmstoffelement nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen in einem auf die Plattengröße abgestimmten Dübelbild angeordnet
sind.
14. Dämmstoffelement nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen kegelstumpfförmig erweitert ausgebildet sind.
15. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an zumindest einer Schmalseite des plattenförmigen Elementes ein Mineralwollestreifen
angeordnet ist.
16. Dämmstoffelement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mineralwollestreifen aus Einzelfasern besteht, die im wesentlichen parallel
zu der Flächennormalen der großen Oberflächen des plattenförmigen Elementes verlaufen.
17. Dämmstoffelement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an mehreren Schmalseiten des plattenförmigen Elementes Mineralwollestreifen angeordnet
sind, die eine einheitliche Materialstärke aufweisen.
18. Dämmstoffelement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an mehreren Schmalseiten des plattenförmigen Elementes Mineralwollestreifen angeordnet
sind, die an unterschiedlichen Schmalseiten eine unterschiedliche Materialstärke aufweisen.
19. Dämmstoffelement nach den Ansprüchen 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwollestreifen eine Materialstärke zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise
kleiner 15 mm, aufweisen.
20. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei, insbesondere parallel ausgerichtete Schmalseiten des plattenförmigen
Elementes Nuten aufweisen, die vorzugsweise sägend eingebracht sind.
21. Dämmstoffelement nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten 1 bis 3 mm hoch und 5 bis 20 mm breit ausgebildet sind.
22. Dämmstoffelement nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Nuten aufweisenden Seitenflächen mit in die Seitenflächen eindringenden
Kunststoff-Dispersionen, Kieselsol und/oder Wasserglas verfestigt sind.
23. Dämmstoffelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf zumindest einer großen Oberfläche des plattenförmigen Elementes, insbesondere
der der Fassade des Gebäudes zuzuwendenden Oberfläche, vorzugsweise unter Zwischenlage
der Beschichtung, eine kompressible Mineralwolle-Dämmplatte oder ein Mineralwolle-Dämmfilz
angeordnet ist.
24. Dämmstoffelement nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz eine Materialstärke
von 10 bis 50 mm aufweist.
25. Dämmstoffelement nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz die Oberfläche des
plattenförmigen Elements vollflächig abdeckt.
26. Dämmstoffelement nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz Aussparungen zur Aufnahme
eines Kleberelements aufweist.
27. Dämmstoffelement nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kleberelement im ausgehärteten Zustand einen Distanzhalter bildet.
28. Dämmstoffelement nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz die Oberfläche des
plattenförmigen Elements teilflächig, insbesondere streifenförmig, abdeckt.
29. Dämmstoffelement nach den Ansprüchen 23 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralwolle-Dämmplatte bzw. der Mineralwolle-Dämmfilz mit dem plattenförmigen
Element verklebt ist.