Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Laufwagen für einen Garagentorantrieb, der einen von
einem Zugmittel längs einer Schiene bewegten Körper und eine am Körper durch eine
Halterung gehaltene, mit einem Betätigungshebel manuell betätigbare, gefederte Rastvorrichtung
aufweist, die im Normalzustand in eine Raststellung eines mit dem Zugmittel beidseitig
verbundenen Mitnehmers formschlüssig eingreift.
Stand der Technik
[0002] Ein derartiger Laufwagen ist aus dem Gebrauchsmuster der Robert Bosch GmbH G 9300398.6
bekannt. Dieser bekannte Laufwagen ist mit einer Kette in einer nach unten offenen
C-förmigen Führungsschiene bewegbar. Zum Lösen der Rastvorrichtung vom Mitnehmer der
Antriebskette ist der das eigentliche Rastmittel bildende Rastbolzen mittels eines
ein Exzenterteil aufweisenden Hebels in seinen Endlagen arretierbar beweglich. Nachteilig
ist, daß der Mitnehmer bei dem bekannten Laufwagen nur eine einzige Raststellung aufweist,
so daß es, wenn der Laufwagen bei geschlossenem Tor entriegelt wird und die durch
das Zuhalten entstandenen Spannungen freiwerden, ein Versatz zwischen der Raststellung
und der gefederten Rastvorrichtung entsteht, der verhindert, daß der Rastbolzen wieder
in die Raststellung einrasten kann und damit das Tor verriegelt.
[0003] In jüngster Zeit wird eine nach oben offene Führungsschiene für Garagentorantriebe
verwendet. Für eine solche Führungsschiene gibt es noch keinen geeigneten Laufwagen.
Kurzfassung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Laufwagen für einen Garagentorantrieb so zu konstruieren,
daß er für eine Bewegung längs einer nach oben offenen C-Profil-Führungsschiene geeignet
ist, eine leichtgängige, von der Seite oder von unten zugängliche Notentkopplung hat
und nach der Notentkopplung ein automatisches Einkoppeln nicht zuläßt, und daß das
Wiedereinkoppeln von Hand eingeleitet werden muß.
[0005] Der diese Aufgabe lösende, erfindungsgemäße Laufwagen ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper des Laufwagens einstückig als Gleitschlitten so gestaltet ist, daß
er längs einer nach oben offenen, als C-Profil geformten Führungsschiene bewegt werden
kann,
daß der Betätigungshebel und die Rastvorrichtung so ausgebildet sind, daß bei entkoppelnder
Betätigung des Betätigungshebels die gefederte Rastvorrichtung ohne erneute manuelle
Betätigung des Betätigungshebels in der entkoppelten Stellung bleibt, und
daß der Betätigungshebel zur Betätigung von unten und/oder von der Seite zugänglich
ist.
[0006] Während die Rastvorrichtung des bekannten Laufwagens von unten in die einzige Raststellung
des Mitnehmers einrastet, ist dies bei dem erfindungsgemäßen Laufwagen nicht möglich,
da die im Profil C-förmige Führungsschiene nach oben geöffnet ist.
[0007] Aus diesem Grund haltert die Halterung die gefederte Rastvorrichtung in der Nähe
der Oberseite des Körpers des Laufwagens etwa in der Mitte desselben, so daß die Rastvorrichtung
quer zum Zugmittel verschieblich ist. Der Betätigungshebel läßt in seiner verriegelnden
Stellung die bolzen- oder streifenförmige Rastvorrichtung federnd in eine erste Raststellung
des Mitnehmers einrasten und rückt in entkoppelnder Stellung die Rastvorrichtung gegen
die Federkraft aus der ersten Raststellung aus, wobei die Rastvorrichtung dann in
der entkoppelten Stellung bleibt.
[0008] Damit gewährleistet ist, daß das Tor auch nach erfolgter Notentkopplung in geschlossener
Stellung durch einen manuellen Eingriff wieder verriegelt werden kann, weist der Mitnehmer
eine zweite Raststellung in einem durch die gesamte Tormechanik definierten Abstand
von der ersten Raststellung auf, die von der Rastvorrichtung auch im entspannten Zustand
der Tormechanik verriegelbar ist. Dazu weist der Mitnehmer vorteilhafterweise an der
zweiten Raststellung schräg nach außen in Richtung zur ersten Raststellung ansteigende
Rampenflächen auf, die, wenn der Laufwagen bei geschlossenem Garagentor feststeht,
durch eine von einem Antriebsmotor auf das Zugmittel ausgeübte Zugkraft die Rastvorrichtung
entgegen der Federkraft in Richtung ihrer entriegelten Stellung drückt, so daß sie
dann in die erste Raststellung einrasten kann.
[0009] Der definierte Abstand zwischen der ersten und zweiten Raststellung kann etwa 30
bis 40 mm betragen.
[0010] Weiterhin bevorzugt ist eine Kette als Zugmittel.
[0011] Zur Kettenführung weist der Körper des Laufwagens an seiner Oberseite parallele Längsnuten
oder Tunnel mit Kettenführungen zur Führung der Zugkette auf.
[0012] Nachstehend werden Details des erfindungsgemäßen Laufwagens anhand der eine bevorzugte
Ausführungsform darstellenden Zeichnungsfiguren 1 und 2 beschrieben, von denen
- Fig. 1 eine Draufsicht auf den an der nach oben offenen Führungsschiene geführten
erfindungsgemäßen Laufwagen von oben, und
- Fig. 2 ebenfalls von oben eine Draufsicht auf den beidseitig mit einer Zugkette verbundenen
Mitnehmer zeigen.
[0013] Der in Fig. 1 in einer Draufsicht von oben schematisch dargestellte erfindungsgemäße
Laufwagen besteht aus einem einstückigen, als Gleitschlitten gestalteten Körper 2,
der von dem in Fig. 1 nicht gezeigten Zugmittel entlang der nach oben offenen C-förmigen
Führungsschiene 5 beweglich ist und aus einer streifen- oder bolzenförmigen, federvorgespannten
Rastvorrichtung 4, die etwa mittig an der Oberseite des Körpers 2 durch einen Haltestift
3 gehaltert und mittels eines L-förmig abgewinkelten Betätigungshebels 6, der um eine
Achse 7 verschwenkbar ist, quer zur Führungsschiene 5 bzw. zum Zugmittel bewegt werden
kann, um in der später anhand der Fig. 2 beschriebenen Weise in eine Raststellung
des Mitnehmers einzurasten oder davon entkoppelt zu werden. Fig. 1 zeigt die Rastvorrichtung
4 in ihrer koppelnden Stellung, die durch eine (nicht gezeigte) Feder in Richtung
des Pfeils A vorgespannt ist.
[0014] Der in der in Fig. 1 gezeigten Ebene als Winkelhebel ausgebildete Betätigungshebel
6 ist von unten und/oder von der Seite her zugänglich, da er über die Seitenbegrenzung
des Laufwagens und der Schiene hinausragt. Der Betätigungshebel 6 wird durch die Vorspannkraft
der oben erwähnten Vorspannfeder, durch seine L-winkelförmige Ausbildung und durch
das an seinem kürzeren Ende ausgebildete Langloch, durch das der Haltestift 3 greift,
in der in Fig. 1 gezeigten Stellung unter Spannung gehalten. Wird der Betägigungshebel
6 von Hand in Richtung des Pfeils B gedrückt, drückt sein kürzeres Ende die Rastvorrichtung
4 gegen die Kraft der (nicht gezeigten) Vorspannfeder entgegen der Richtung des Pfeils
A und die Rastvorrichtung 4 bleibt dann in ihrer in Fig. 1 nicht gezeigten entkoppelten
Stellung, und der Betätigungshebel 6 in einer in Fig. 1 nicht gezeigten linken Stellung.
Diese Stellung wird ebenfalls durch die Vorspannkraft der Vorspannfeder durch die
L-förmige winklige Ausbildung des Betätigungshebels 6 und durch das Langloch an seinem
kürzeren Schenkel stabil gehalten. Die Rastvorrichtung 4 bleibt solange in der entkoppelten
oder ausgerückten Stellung, bis der Betätigungshebel 6 von Hand wieder in die in Fig.
1 gezeigte Stellung gerückt wird. Zur Führung der Rastvorrichtung weist der Körper
2 des Laufwagens an seiner Oberseite eine Führungsnut auf, die quer zur Richtung des
Zugmittels liegt. Ferner weist die Oberseite des Laufwagens nicht näher bezeichnete
parallele Längstunnel mit Kettenführungen zur Führung der Zugkette auf.
[0015] Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht von oben einen an seinen beiden Enden mit der Zugkette
1 verbundenen Mitnehmer 10, der im wesentlichen aus drei Längsabschnitten besteht.
Der mittlere Abschnitt bildet eine erste Raststellung 11, in die bei normaler Betriebsweise
die in Fig. 1 gezeigte und oben beschriebene bolzen- oder streifenförmige Rastvorrichtung
4 federnd und formschlüssig einrasten kann, so daß im Betrieb der Mitnehmer 10 mit
dem Körper 2 des Laufwagens starr gekoppelt ist und der Bewegung der Antriebskette
1 folgt. Die Kette 1 wird von einem nicht dargestellten Antrieb (z.B. einem Elektromotor)
zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung des nicht dargestellten
Torblatts hin- und herbewegt (siehe Pfeil C in Fig. 1). Die Antriebskräfte werden
von der Zugkette 1 über den Laufwagen und einen (nicht gezeigten) Befestigungsarm
auf das Torblatt übertragen. Dabei gleitet der Körper 2 des Laufwagens formschlüssig
und verdrehsicher entlang der nach oben offenen C-förmigen Profilschiene 5, welche
ihrerseits fest, beispielsweise an der Garagendecke, montiert ist. Eine Notentkopplung
der Rastvorrichtung 4 aus der ersten Raststellung 11 geschieht, um die Bewegung des
Garagentorblatts bei Stromausfall oder defektem Antrieb zu ermöglichen.
[0016] Fig. 2 zeigt, daß an den die erste Raststellung 11 bildenden mittleren Abschnitt
des Mitnehmers links und rechts weitere Abschnitte anschließen, die zweite Raststellungen
des Mitnehmers 10 bilden. Der Abstand a dieser zweiten Raststellungen 12 von der ersten
Raststellung 11 kann je nach Ausführung der Tormechanik etwa 30 bis 40 mm betragen.
[0017] Die zweiten Raststellungen 12 haben folgende Funktion: Wird der Laufwagen bei geschlossenem
Tor entriegelt, so werden die durch das Zuhalten entstandenen Spannungen frei. Dadurch
entsteht ein Versatz zwischen der ersten Raststellung 11 und der gefederten Rastvorrichtung
4, der verhindert, daß die Rastvorrichtung 4 wieder in die erste Raststellung 11 einrasten
kann und somit das Tor verriegelt. Die im Abstand a vorgesehenen zweiten Raststellungen
12 bewirken, daß die Rastvorrichtung 4 auch im entspannten Zustand der Tormechanik
einrasten und somit das Tor verriegeln kann.
[0018] Um im Betrieb die endgültige Raststellung, d.h. die erste Raststellung 11 wieder
zu erreichen, wird der (nicht gezeigte) Antriebsmotor elektrisch gestartet. Aufgrund
der Trägheit des Tores bewegt sich zunächst nur der Mitnehmer 10 mit der Zugkette
1. An den zu beiden Seiten des die erste Raststellung 11 bildenden mittleren Abschnitts
liegenden Abschnitten sind schräge, zur ersten Raststellung 11 hin ansteigende Rampenflächen
13, 14 vorgesehen, die die Rastvorrichtung 4 bei der relativen Bewegung der Zugkette
1 gegenüber dem Körper 2 des Laufwagens in die dem Pfeil A entgegengesetzte Richtung
drücken, bis die Rastvorrichtung 4 durch die Federvorspannung in die erste, endgültige
Raststellung 11 einrastet. Damit ist der Zustand wie vor der Notentkopplung wieder
hergestellt.
[0019] Insgesamt ermöglicht die oben beschriebene bevorzugte Ausführungsform einen Laufwagen,
- der zur Bewegung entlang einer nach oben offenen C-profilförmigen Schiene gestaltet
ist;
- der eine leichtgängige, von der Seite oder von unten zugängliche Notentkopplung in
Form des auf die Rastvorrichtung 4 einwirkenden Betätigungshebels 6 hat;
- der gewährleistet, daß das Tor im geschlossenen Zustand auch nach erfolgter Notentkopplung
wieder verriegelt werden kann;
- der nach der Notentkopplung ein automatisches Einkoppeln nicht zuläßt. Das Wiedereinkoppeln
muß von Hand eingeleitet werden;
- der als Gleitschlitten ausgebildet ist;
- dessen gefederte Rastvorrichtung und Betätigungshebel so ausgebildet sind, daß bei
Betätigung der Notentkopplung die gefederte Rastvorrichtung in der ausgekoppelten
Stellung bleibt, und
- dessen zugehöriger Mitnehmer in der Zugkette zwei Raststellungen aufweist.
1. Laufwagen für einen Garagentorantrieb, der einen von einem Zugmittel (1) längs einer
Schiene (5) bewegten Körper (2) und eine am Körper (2) durch eine Halterung (3) gehaltene,
mit einem Betätigungshebel (6) manuell betätigbare, gefederte Rastvorrichtung (4)
aufweist, die im Normalzustand in eine Raststellung (11) eines mit dem Zugmittel beidseitig
verbundenen Mitnehmers (10) formschlüssig eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (2) des Laufwagens einstückig als Gleitschlitten so gestaltet ist, daß
er längs einer nach oben offenen, als C-Profil geformten Führungsschiene (5) bewegt
werden kann,
daß der Betätigungshebel (6) und die Rastvorrichtung (4) so ausgebildet sind, daß
bei entkoppelnder Betätigung des Betätigungshebels (6) die gefederte Rastvorrichtung
(4) ohne erneute manuelle Betätigung des Betätigungshebels (6) in der entkoppelten
Stellung bleibt, und
daß der Betätigungshebel (6) zur Betätigung von unten und/oder von der Seite zugänglich
ist.
2. Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (3) die gefederte Rastvorrichtung (4) in der Nähe der Oberseite des
Körpers (2) etwa in der Mitte desselben und quer zum Zugmittel verschieblich derart
haltert, daß der Betätigungshebel (6) in seiner verriegelnden Stellung die bolzen-
oder streifenförmige Rastvorrichtung (4) federnd in eine erste Raststellung (11) des
Mitnehmers (10) einrasten läßt und in entkoppelnder Stellung gegen die Federkraft
aus der ersten Raststellung ausrückt.
3. Laufwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (10) eine zweite Raststellung (12) in einem definierten Abstand (a)
von der ersten Raststellung (11) hat, so daß der verriegelnde Eingriff der Rastvorrichtung
(4) in die zweite Raststellung das Tor auch im entspannten Zustand der Tormechanik
verriegelt.
4. Laufwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (10) an der zweiten Raststellung (12) schräg nach außen in Richtung
zur ersten Raststellung (11) ansteigende Rampenflächen (13, 14) hat, die durch eine
von einem Antriebsmotor auf das Zugmittel (1) ausgeübte Zugkraft die Rastvorrichtung
(4) entgegen der Federkraft in Richtung ihrer entriegelten Stellung drückt, so daß
die Rastvorrichtung (4) dann in die erste Raststellung (11) einrasten kann.
5. Laufwagen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der definierte Abstand (a) 30 bis 40 mm beträgt.
6. Laufwagen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (1) eine Kette ist.
7. Laufwagen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (2) des Laufwagens an seiner Oberseite parallele Längstunnel mit Kettenführungen
zur Führung des als Kette ausgebildeten Zugmittels (1) aufweist.