[0001] Die Erfindung betrifft eine Patronen-Zuführeinrichtung für eine Mehrlade-Handfeuerwaffe,
die mit einem Lauf und einem beweglichen Verschluß ausgestattet ist, mit
- einem Magazin zur Aufnahme mehrerer Patronen, das unterhalb des Laufes angeordnet
ist, mit einer Übergabestation für die jeweils letzte dieser Patronen, die dort etwa
in Richtung der Seelenachse des Laufes ausgerichtet ist, und
- einer anhebbaren und absenkbaren, vorzugsweise durch die Verschlußbewegung gesteuerten
Hubeinrichtung zum Anheben einer in einer Zwischenstation befindlichen Patrone bis
in eine Zuführstation, in der sich die Patrone hinter dem Patronenlager des Laufes
befindet,
- wobei eine Umsetzeinrichtung den Transport der Patrone aus der Übergabestation in
die Zwischenstation veranlaßt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Soweit in diesen Unterlagen Lagebezeichnungen wie "über", "vor" o. dgl. verwendet
werden, gehen sie aus von der im Normalanschlag gehaltenen Waffe, bei der der Lauf
horizontal liegt; "nach vorne" weist dabei in Schußrichtung.
[0003] Bei herkömmlichen Mehrladern mit Stangenmagazin wird die oberste Patrone im Magazin
von unten her gegen den geschlossenen Verschluß gedrückt, rückt bei offenem Verschluß
ein wenig nach oben, wo sie von mindestens einer Magazinlippe gehalten wird, und wird
vom schließenden Verschluß am Boden erfaßt und nach vorne geschoben. Dabei läuft sie
mit dem Geschoß auf einer Schrägfläche auf und gelangt nach Zurücklegen einer flachen,
nach oben gerichteten S-Kurve ins Patronenlager. Die Übergabeposition im Magazin fällt
somit mit der Zuführposition vor dem Patronenlager zusammen. Dabei ist die für die
Schrägfläche erforderliche Strecke umso länger, je flacher die Schrägfläche ist, und
die mechanische Belastung des Geschoßes bei der Umlenkung der Patrone ist umso größer,
je steiler die Schrägfläche ist. Außerdem ist die für die Schrägfläche erforderliche
Strecke umso länger, je größer der Patronendurchmesser ist.
[0004] Für Patronen mit insgesamt großen Abmessungen und empfindlichem Geschoß ergibt sich
demnach eine beträchtliche Steigerung der Gesamtlänge der Waffe.
[0005] Aus diesen Gründen verwendet man besonders bei Schrot-Mehrladern anstelle eines herkömmlichen
Stangenmagazins ein parallel zum Lauf angeordnetes Röhrenmagazin, dessen hinterste
Patrone am Magazinende auf einen unter dem Verschluß sitzenden Ladelöffel geschoben
wird, der bei offenem Verschluß mit der Patrone nach oben schwenkt (US-A-2,559,429);
wenn der Verschluß schließt, wird die Patrone über die flache Neigung des Ladelöffels
nach oben geschoben und geradlinig, wenn auch schräg zur Laufachse geneigt, in das
Patronenlager geschoben. Nachteilig ist immer noch der Umstand, daß auch der Ladelöffel
eine über die Länge der Patrone hinausgehende Strecke benötigt. Außerdem ist bei einer
solchen Zuführeinrichtung meist ein Röhrenmagazin erforderlich.
[0006] Dagegen ist bei der gattungsbildenden Zuführeinrichtung zum Nachführen der Patrone
ein Abstand zwischen geöffnetem verschluß und Hinterkante des Laufes erforderlich,
der die Länge der Patrone nur unwesentlich übersteigt; außerdem ist diese Zuführeinrichtung
für das Geschoß am schonendsten, weil die Patrone zunächst auf gleiche Höhe mit dem
Patronenlager verbracht und dann in dieses vom Verschluß hineingeschoben wird; das
Geschoß läuft dabei gegen kein Teil der Waffe an. Diese Zuführeinrichtungen wurden
in der Frühzeit der Mehrladegewehre verwendet (Vetterli, Henry), sind aber mittlerweile
in Vergessenheit geraten. Bei einer solchen Einrichtung ist hinter einem Röhrenmagazin
ein quer zu diesem beweglicher Hubblock vorgesehen, der eine Aufnahmebohrung für eine
Patrone aufweist. Bei geschlossenem Verschluß sitzt diese Aufnahmebohrung fluchtend
hinter dem Röhrenmagazin, so daß die in dessen Übergabestation befindliche, oberste
Patrone nach hinten in die Aufnahmebohrung geschoben werden kann, die eine Übergangsstation
bildet. Wird der Verschluß geöffnet, dann wird zuerst die ausgezogene Patrone ausgeworfen
und dann, bei nahezu offenem Verschluß, wird der Hubblock soweit nach oben bewegt,
so daß die Patrone nunmehr in ihrer Zuführstation genau hinter dem Patronenlager sitzt.
Beim Schließen des Verschlusses läuft dieser von hinten in die Aufnahmebohrung ein
und schiebt die Patrone geradlinig ins Patronenlager. Kurz vor dem Schließen des Verschlusses
springt der Hubblock wieder nach unten. Da die Aufnahmebohrung an der Oberseite einen
Schlitz aufweist, der der Breite des Verschlusses entspricht, kann der Hubblock nämlich
nach unten bewegt werden, obwohl der Verschluß die Aufnahmebohrung durchsetzt.
[0007] Diese gattungsbildende Zuführeinrichtung ist nicht unproblematisch, weil der Verschlußkopf
einen kleineren Durchmesser als die Aufnahmebohrung aufweisen muß, wenn man den obengenannten
Vorteil der minimalen Baulänge der Waffe nutzen will. Außerdem ist, wie bei der obengenannten
Zuführeinrichtung mit Ladelöffel, in aller Regel ein Röhrenmagazin erforderlich.
[0008] Bei einem Röhrenmagazin stützen sich aber die Patronen mit dem Boden auf dem Geschoß
der nachfolgenden ab und können dieses gegebenenfalls schädigen; außerdem ist eine
schnelle Nachführung von Patronen in der Regel nur dann möglich, wenn diese nebeneinanderliegend
nachgeführt werden, etwa in einem Gurt, einem Stangenmagazin o. dgl.. Austauschbare
Röhrenmagazine sind aus der Frühzeit der Mehrlader zwar bekannt, haben sich aber ganz
und gar nicht bewährt.
[0009] Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende
Zuführeinrichtung dahingehend weiterzubilden, daß nebeneinanderliegend nachgeführte
Patronen in eine Übergabestation verbracht werden, die fluchtend hinter dem Patronenlager
sitzt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- die Übergabestation unter oder neben der Zwischenstation angeordnet ist,
- eine Fördereinrichtung vorgesehen ist, um eine Patrone aus der Übergabestation freizusetzen
und in die Zwischenstation zu fördern, und
- die Hubeinrichtung in Richtung der Seelenachse längsbeweglich ist und dazu eingerichtet
ist, die an die Zwischenstation geförderte Patrone vor dem Anheben zu ergreifen (Anspruch
1).
[0011] Unter "Seelenachse" wird die Längsachse des Laufes verstanden, die mit der Längsrichtung
der Waffe zusammenfällt.
[0012] Die Patrone wird demnach nicht, wie beim Stand der Technik, in Längsrichtung der
Waffe, sondern in Querrichtung in die Zwischenstation gefördert. Die Förderrichtung
von der Übergabestation in die Zwischenstation erfolgt somit, wie bisher, in Nachführrichtung
der Patronen, doch diese Nachführrichtung erfolgt quer zur Längsrichtung, was durch
die erfindungsgemäße Fördereinrichtung und durch die Ausgestaltung der Hubeinrichtung
erreicht wird.
[0013] Es ist zwar bereits bekannt (Browning-Maschinengewehr), zwischen der Übergabestation,
an die die Patronen quer zur Längsrichtung nachgeführt werden, und der Zuführstation
diese mittels einer Fördereinrichtung über eine Zwischenstation weiterzufördern, doch
diese Förderung erfolgt in erster Linie in Längsrichtung der Waffe und verlängert
beträchtlich deren Baulänge.
[0014] Außerdem verringert gegenüber dieser bekannten Bauweise die Erfindung erheblich den
Bauaufwand und somit das Gewicht der Waffe.
[0015] Bevorzugt (Anspruch 2) sitzt die Übergabestation unter der Zwischenstation, so daß
die Waffe keine übermäßig großen Abmessungen in Querrichtung erhält.
[0016] Unter einem Magazin wird im Sinne der Erfindung ganz allgemein eine Nachführeinrichtung
verstanden, auch wenn diese durch die Verschlußbewegung oder durch eine gesonderte
Antriebseinrichtung betrieben wird, wie etwa eine Entgurtungsvorrichtung. Bevorzugt
ist das Magazin aber mit einem federbelasteten Zubringer ausgestattet (Anspruch 3)
und als Teller- oder Stangenmagazin ausgebildet, das seinerseits ein- oder mehrreihig
sein kann. Weiter bevorzugt ist ein einreihiges Stangenmagazin, das angesichts der
großen Patronenabmessungen, für die die erfindungsgemäße Zuführeinrichtung in erster
Linie bestimmt ist, wegen der sich ergebenden Magazinabmessungen am zweckmäßigsten
ist.
[0017] Bei einem einreihigen Magazin sind herkömmlicherweise zwei von der Seite her die
oberste Patrone zurückhaltende Magazinlippen vorgesehen; um die Entnahme der obersten
Patrone in Querrichtung zu ermöglichen, ist mindestens eine der Magazinlippen aus
einer Ruhelage heraus, in der sie die oberste Patrone hält, in eine Freigabelage beweglich,
in der die oberste Patrone zur Bewegung quer zu ihrer Längsachse freigegeben werden
kann, wobei eine unter der obersten Patrone vorgesehene, lösbare Sperre das Nachrücken
der weiteren Patronen verhindert (Anspruch 4).
[0018] Die bewegliche Magazinlippe kann beispielsweise federnd ausgebildet sein und mit
einem Angriffselement versehen sein, an dem ein Funktionsteil der Waffe angreifen
kann, um die Magazinlippe aus ihrer Ruhelage herauszubiegen; bevorzugt (Anspruch 5)
ist jedoch die bewegliche Magazinlippe um die oberste Patrone herum bis in eine Lage
beweglich, in der sie zwischen die oberste und die nachfolgende Patrone eingreifen
kann, um hierbei gleichzeitig als Sperre zu wirken, die das Nachrücken der nachfolgenden
Patrone verhindert. Dabei kann die bewegliche Magazinlippe bevorzugt als Bügel ausgebildet
sein, der zwei Schenkel aufweist, die an der Vorder- und Hinterseite des Magazins
schwenkbar gelagert ist.
[0019] Es kann zum Weiterfördern der obersten, freigegebenen Patrone in die Zwischenlage
ein von der Verschlußbewegung angetriebenes Element vorgesehen sein; bevorzugt wirkt
jedoch nach Aufheben der Sperre der Zubringer des Magazins unmittelbar oder über die
nachfolgende Patrone so auf die oberste Patrone ein, daß diese bis oder nahezu bis
in die Zwischenstation gefördert wird (Anspruch 6).
[0020] Dabei ist die bewegliche Magazinlippe bevorzugt in Richtung ihrer Ruhelage So federbelastet,
daß sie die oberste Patrone untergreifen kann, um deren Förderung in die Zwischenlage
durchzuführen, zu unterstützen und/oder fertigzustellen (Anspruch 7).
[0021] Bevorzugt ist nur eine der beiden Magazinlippen beweglich, während die andere feststehend
bzw. starr ausgebildet ist und eine Innenkontur aufweist, die komplementär ist zur
Außenkontur der Patronen (Anspruch 8); die feststehende Magazinlippe endet dabei über
der beweglichen Magazinlippe, so daß die Patrone nicht vertikal, sondern quer zu ihrer
Längsrichtung, schräg nach oben zugeführt wird; diese Ausbildung erleichtert die Funktion
der beweglichen Magazinlippe als Sperre für die nachfolgende Patrone.
[0022] Die Hubeinrichtung könnte federnde Klauen aufweisen, die auf die in der Zwischenstation
befindliche Patrone aufgeklipst werden, diese nach oben in die Zuführstation mitnehmen
und in der Zuführstation vom Verschluß auseinandergebogen werden, wenn dieser die
Patrone in das Patronenlager des Laufes einführt. Bevorzugt (Anspruch 9) ist die Hubeinrichtung
jedoch als Zuführgabel ausgebildet, die zwei Zinken aufweist, mit denen sie die in
der Zwischenstation befindliche Patrone beiderseits von unten und vorne her untergreift
und dann anhebt. Eine solche Zuführgabel ist nicht nur sehr leicht, sondern greift
nicht störend in andere Funktionselemente der Waffe ein und neigt noch dazu nicht
zum Verschmutzen, was bei militärisch genutzten Waffen besonders von Vorteil ist.
[0023] Die Zuführgabel könnte zum Durchführen ihrer Bewegung in ungleich langen Schwenkhebeln
gelagert sein; bevorzugt ist sie jedoch in einer Kulisse verschieblich (Anspruch 10),
so daß auch eine komplizierte Bewegung auf kleinstem Raum gesteuert werden kann. Die
Gabelzinken sind dabei komplementär zur Form der Patrone so ausgebildet, daß diese
in der Zuführstation stets koaxial zur Seelenachse ausgerichtet ist.
[0024] Grundsätzlich kann die Patrone erst dann die Zuführstation einnehmen, wenn der Verschluß
offen ist; deshalb sind bei der gattungsbildenden Zuführeineinrichtung am Verschluß
zwei Kanten oder Mitnehmer ausgebildet, die beim Erreichen der Zuführstation von vorne
oder hinten die gesamte Zuführeinrichtung betätigen. Hierzu muß der Verschluß vor
und hinter der Zuführstation noch eine Bewegungsstrecke zurücklegen, die aber erfindungsgemäß
gerade minimiert werden soll. Deshalb wird in einer weiteren Ausgestaltung vorgeschlagen,
daß zum Antrieb mindestens der Zuführgabel und mindestens auf ihrem Weg aus der Zwischenstation
in die Zuführstation die vom Verschluß beim Rücklauf (bei der Bewegung durch die Zuführstation)
aufgebrachte Kraft genutzt wird, aber in einen Kraftspeicher eingeleitet wird und
erst dann an die Zuführgabel abgegeben wird, wenn der Verschluß offen ist und stillsteht
(Anspruch 11). Wenn die Fördergabel so kurz bemessen ist, daß sie nicht bis zum hinteren
Ende der Zuführstation reicht, kann die Vorwärtsbewegung des Verschlusses beim Einführen
der Patrone in das Patronenlager unmittelbar genutzt werden, um die Fördergabel vor
dem Verschluß nach unten zu schwenken und in die vordere Ausgangslage zurückzubringen.
[0025] Dieser Kraftspeicher wird bevorzugt (Anspruch 12) auch genutzt, um die Fördereinrichtung
zu betreiben, deren Tätigkeit dann bei offenem und stillstehendem Verschluß erfolgen
kann.
[0026] Um stets einen definierten Bewegungsablauf und damit eine störungsfreie Funktion
sicherzustellen, ist eine Fangeinrichtung für den Verschluß vorgesehen, die diesen
in seiner hintersten Lage hält und ihrerseits erst dann die Weitergabe der Antriebskraft
aus dem Kraftspeicher an die Zuführeinrichtung oder deren Teile gestattet, wenn die
Fangeinrichtung in den Verschluß eingefallen ist und es somit sichergestellt ist,
daß dieser in seiner offenen Lage festgehalten wird (Anspruch 13). Wenn der Zuführvorgang
mindestens weitgehend abgeschlossen ist, steuert dann die Zuführeinrichtung die Fangeinrichtung
an und setzt den Verschluß wieder frei.
[0027] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung
beispielsweise noch näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 den Längsschnitt durch ein Großkaliber-Selbstladegewehr, das mit der erfindungsgemäßen
Zuführeinrichtung ausgestattet ist, in schußbereitem Zustand (Grundstellung),
Fig. 2 einen Längsschnitt wie in Fig. 1, jedoch mit geöffnetem Verschluß und einer
Patrone, die sich in der Zuführstation befindet,
Fig. 3a bis 3m jeweils eine Abwicklung von Steuerstück und Steuerwelle der Zuführeinrichtung
der Fig. 1 und 2, in aufeinanderfolgenden Phasen ihres Bewegungsablaufes,
Fig. 4a bis 4c jeweils einen Längs-Querschnitt durch Gewehr und Magazin, mit und ohne
Patronen bzw. von vorne und von hinten gesehen,
Fig. 5a bis 5c einen Ausschnitt der Fig. 4b in unterschiedlichen Phasen des Bewegungsablaufes
der Zuführeinrichtung,
Fig. 5a' bis 5c' jeweils eine Frontansicht des Magazin-Oberteils in den Fig. 5a bis
5c entsprechenden Bewegungszuständen,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Zuführgabel in ihren beiden Endlagen, und
Fig. 7 eine Draufsicht der Zuführgabel in der Zuführstation.
[0028] Das in Fig. 1 teilweise gezeigte Gewehr ist ein Großkaliber-Selbstladegewehr mit
einem Lauf 25 aus Titan, der längsbeweglich in einem Waffengehäuse 24 gelagert ist,
durch eine Lauffeder 22 in seine vordere Lage gedrückt. Das Rohr drückt dabei den
Sicherungshebel 6 außer Eingriff der Steuerwelle 2. Hinter dem Lauf sitzt ein Verschluß
aus einem Verschlußkopf 20, der drehbar in einem hinter ihm gelegenen Verschlußträger
21 angebracht ist und mit dem Lauf 25 in verriegelnden Eingriff treten kann. Der Verschlußträger
ist durch eine Schließfedereinrichtung 23 nach vorne belastet, die ihrerseits mit
einem nicht bezeichneten Öldruckdämpfer ausgestattet ist. Ein Fanghebel 8 ist unter
dem Bewegungsweg des Verschlußträgers 21 angebracht und kann mit diesem in Eingriff
treten, um ihn in seiner hintersten Lage festzuhalten (gezeigt in Fig. 2).
[0029] Nach einem Schuß wird der Lauf 25, der fest mit dem Verschlußkopf 20 und damit auch
dem Verschlußträger 21 verriegelt ist, zusammen mit dem Verschluß nach hinten bewegt.
Dabei kann sofort der Sicherungshebel 6 die Steuerwelle 2 hinterstellen. Am Ende des
Bewegungsweges wird der Verschlußträger 21 durch den Fanghebel 8 in seiner hintersten
Lage gehalten und der Lauf 25 wird durch die Lauffeder 22 wieder nach vorne bewegt.
Dabei entriegelt der Verschluß durch Verdrehen des Verschlußkopfes 20. Dabei wird
die abgeschossene Patronenhülse aus dem Patronenlager des Laufes 25 ausgezogen und
ausgeworfen. Nun kann der Nachladevorgang erfolgen, der weiter unten im einzelnen
beschrieben wird.
[0030] Da bei dem gezeigten Gewehr alle Abmessungen recht groß sind, muß der Längsabstand
zwischen dem hinteren Ende des in seiner vorderen Lage befindlichen Laufes 25 und
dem vorderen Ende des in seiner hinteren Lage befindlichen Verschlußkopfes 20 möglichst
kurz sein. Dazu kommt, daß die Patrone für ein solches Gewehr mit einem sehr empfindlichen,
mit elektronischen Elementen ausgestatteten Geschoß versehen sein kann, so daß das
Geschoß beim Nachladevorgang nicht auf irgendwelche Hindernisse auflaufen darf, die
sonst bei Selbstladewaffen mit Stangenmagazin zu dem Zweck vorgesehen sind, das Geschoß
in einer abgewinkelten Bewegungsbahn aus dem Magazin in das Patronenlager nachzuführen,
wobei die Abknickung um so drastischer erfolgt, je kürzer die zum Nachführen zur Verfügung
stehende Strecke ist und je größer die Strecke ist, die dabei von der Patrone nach
oben zurückzulegen ist.
[0031] Um den genannten Längsabstand möglichst kurz zu halten, wird beim gezeigten Gewehr
die oberste, im Magazin 14 befindliche Patrone (siehe Fig. 4b), die sich in der Übergabestation
befindet, nicht unmittelbar vom Verschlußkopf erfaßt und aus dem Magazin 14 herausgeschoben,
sondern wird zunächst nach oben in eine Zwischenstation gefördert (die gestrichelt
gezeichnete Patrone in Fig. 5c) und wird dort von einer Zuführgabel 10 von vorne her
untergriffen, die die Patrone nach oben bis in eine Zuführstation anhebt und dabei
so abstützt, daß die Längsachsen von Lauf 25 und Patrone zusammenfallen. Dabei befindet
sich über der Patrone das Waffengehäuse 24, so daß die Patrone - sogar bei kopfüber
gehaltener Waffe - nicht herausfallen kann. Auch ein Herausfallen aus dem Auswurffenster
26 (Fig. 4a) ist nicht möglich, weil der eine Schenkel der Zuführgabel 10 dieses teilweise
versperrt. Im übrigen erfolgen die Freigabe des Verschlußträgers 21 durch den Fanghebel
8 und die Bewegung der Zuführgabel 10 unabhängig von der Verschlußgeschwindigkeit
beim Öffnen des Verschlusses und sind so aufeinander abgestimmt, daß die Patrone nicht
in der Zuführstation verweilt, sondern unmittelbar bei deren Erreichen schon von der
Stirnfläche des Verschlußkopfes 20 erfaßt und ins Patronenlager geschoben wird. Auch
wenn das Waffengehäuse 24 nicht vorhanden wäre, würde deshalb selbst bei schief, vertikal
oder kopfüber gehaltener Waffe der Nachladevorgang störungsfrei erfolgen.
[0032] Der Bewegungsablauf der einzelnen Bestandteile wird nun im einzelnen erörtert; hierzu
werden zunächst deren Aufbau und Anordnung beschrieben.
[0033] Schräg unterhalb der Bewegungsbahn von Lauf 25 und Verschluß 20, 21 ist eine parallel
zu dieser angeordnete, hohle, außen unrunde, drehbar und längsbeweglich gelagerte
Steuerwelle 2 angebracht, die sich in der Grundstellung (Fig. 1) etwa von der Rückseite
des Verschlußträgers 21 bis etwa zum vorderen Ende des Patronenlagers erstreckt. Am
Außenumfang weist die Steuerwelle 2 etwa in der Mitte ihrer Erstreckung eine Steuerkante
13 auf. Im vorderen Drittel befindet sich eine Fangkante 35.
[0034] Am vorderen Ende der Steuerwelle 2 ist diese durch ein drehbar an ihr angebrachtes,
zylindrisches Steuerstück 1 verlängert, dessen Durchmesser dem der Steuerwelle 2 entspricht
und das weiter unten noch näher erläutert wird.
[0035] In die hinten offene, hohle Steuerwelle 2 taucht von hinten her eine Zugstange 3
mit Umfangsspiel ein und erstreckt sich bis nahe deren vorderem Ende. Zwischen dem
vorderen Ende der Zugstange 3 und der Innenseite der Steuerwelle 2 an deren hinterem
Ende ist eine wendelförmige, um die Zugstange 3 herumgelegte Druckfeder 4 eingesetzt.
Das hintere Ende der Zugstange 3 ragt nach hinten aus der Steuerwelle 2 heraus und
ist an einem Mitnehmer 5 angebracht, der an der Rückseite des Verschlußträgers 21
befestigt ist und sich von diesem aus nach unten erstreckt. Wenn sich der Verschlußträger
21 nach hinten bewegt, nimmt er über den Mitnehmer 5 die Zugstange 4 nach hinten mit,
die ihrerseits entweder die Steuerwelle 2 über die Druckfeder 4 mitnimmt oder, wenn
diese an der Rückwärtsbewegung gehemmt ist, die Druckfeder 4 belastet und zusammendrückt.
[0036] In die Außenwand der Steuerwelle 2 ist in deren hinterer Hälfte eine Kulissennut
17 eingebracht (dargestellt in der Abwicklung der Fig. 3a bis 3m), in die ein Steuerstift
11 eingreift, der seinerseits ortsfest am Waffengehäuse 24 angebracht ist. Die Kulissennut
17 erstreckt sich in ihrem vorderen Abschnitt geradlinig und parallel zur Bewegungsrichtung
von Lauf 25, Verschluß 20, 21 und Steuerwelle 2, und in ihrem hinteren Abschnitt weist
sie eine geschlossene Schleife auf, die so ausgebildet ist, daß der Steuerstift 11
bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Steuerwelle 2 jeweils durch einen gesonderten
Arm der Schleife hindurchläuft. Wird die Steuerwelle vor- und zurückbewegt, dann läuft
die Kulisse 17 am ortsfesten Steuerstift 11 entlang und und führt dabei eine zu ihrer
Längsbewegung jeweils zugeordnete Drehbewegung durch.
[0037] Vor und hinter der Übergabe-, Zwischen- und Zuführposition ist jeweils ein schwenkbarer,
aber in Längsrichtung unbeweglicher Entriegelungsarm 7 angeordnet, der auf der Steuerwelle
längsverschieblich, aber unverdrehbar sitzt, so daß die Entriegelungsarme 7 jedesmal
synchron eine Schwenkbewegung durchführen, wenn sich die Steuerwelle 2 dreht. Der
Fanghebel 8 hinterstellt mit seinem unteren Ende das untere Ende des hinteren Entriegelungsarmes
7. Wenn der Fanghebel 8 in die Bewegungsbahn des Verschlußträgers 21 eingreift und
diesen in seiner hinteren Lage festhält, wird durch sein wegschwingendes unteres Ende
der Entriegelungsarm 7 freigegeben. Mit dem Fanghebel 8 wirkt ein Schaltstück 9 zusammen,
das von der Steuerkante 13 der Steuerwelle 2 bewegt wird, wenn diese ihre hintere
Endlage erreicht hat, und das den Fanghebel 8 aus dem Eingriff in den Verschlußträger
21 ausrückt, so daß sich dieser wieder nach vorne bewegen kann.
[0038] Die unteren Enden der beiden Entriegelungsarme 7 greifen ferner jeweils in einen
Verriegelungsbügel 15 ein, der an der Vorder- bzw. Hinterseite des Magazins 14 schwenkbar
angebracht ist. Die beiden freien Enden der Verriegelungsbügel 15 sind durch eine
bewegliche Magazinlippe 16 miteinander verbunden. Wenn die Entrieglungsarme 7 eine
Schwenkbewegung durchführen, wird diese auf die Verriegelungsbügel 15 übertragen,
welche dadurch die bewegliche Magazinlippe 16 zu sich selbst parallel bogenförmig
nach unten versetzen (Fig. 5), wodurch jeweils die oberste Patrone des Magazins 14
freigegeben wird, die beim Zurückschwenken der Entriegelungsarme 7 aus dieser Übergabestation
in die Zwischenstation gefördert wird. Diese Förderbewegung wird durch die Schubwirkung
der Magazinfeder und durch eine Feder oder Federn unterstützt, die den Verriegelungsbügeln
15 zugeordnet ist bzw. sind. Dieser Vorgang wird bei der Erörterung des Magazins 14
noch näher erläutert.
[0039] Das Magazin 14 ist ein einreihiges Stangenmagazin mit einem unten sitzenden, durch
die Magazinfeder nach oben belasteten Zubringer, der die Patronen nach oben schiebt.
Am oberen Ende hat das Magazin 14 eine feste Magazinlippe, die sich von der einen
Magazin-Seitenwand her nach oben bogenförmig zur Magazinmitte hin wölbt, wobei die
Krümmung komplementär zur Kontur einer Patrone verläuft. Die schon oben erwähnte bewegliche
Magazinlippe 16 liegt unterhalb der Oberkante der festen Magazinlippe an der anderen
Magazin-Seitenwand an und kann nach unten und zur Magazinmitte hin verschwenkt werden.
Die Einfüllöffnung für die Patronen liegt somit nicht mittig, sondern seitlich versetzt
an der Oberseite des Magazins 14.
[0040] Beim Füllen des Magazins 14 wird eine Patrone in die Einfüllöffnung gedrückt (Fig.
5a) und verschwenkt dabei die bewegliche Magazinlippe 16 nach unten (Fig. 5b), bis
sie über dieser und an der gegenüberliegenden Magazin-Seitenwand entlang nach unten
gleiten kann; dabei springt die bewegliche Magazinlippe 16 wieder in ihre obere Lage
zurück. Gibt man nun die Patrone frei, dann wird sie vom Zubringer bzw. der Magazinfeder
nach oben gedrückt und wird von der beweglichen Magazinlippe 16 und der festen Magazinlippe
gehalten, wobei sie sich eng an die Krümmung der festen Magazinlippe anlegt (Fig.
5c). Zum Entladen des Magazins 14 wird einer der an der Außenseite des Magazins 14
freiliegenden Verriegelungsbügel 15 mit dem Finger nach unten geschwenkt, die Patrone
wird freigegeben und der Verriegelungsbügel 15 wird wieder losgelassen. Nun wird die
oberste Patrone aus dem Magazin 14 von der Kraft der Magazinfeder und gegebenenfalls
der den Verriegelungsbügeln 15 zugeordneten Federn (nicht gezeigt) schräg oben herausgeschoben.
Jeder der beschriebenen Füll- und Entladevorgänge wird solange wiederholt, bis das
Magazin 14 gefüllt bzw. leer ist.
[0041] Um eine Patrone aus der Zwischenstation in die Zuführstation anzuheben, wenn der
Verschluß 20, 21 offen ist, ist als Hubeinrichtung eine Zuführgabel 10 vorgesehen,
die längsverschieblich und durch Verschwenken mit ihrem hinteren Ende anhebbar unterhalb
des Laufes 25 auf der Höhe des Patronenlagers angeordnet ist.
[0042] Die in Fig. 7 dargestellte Zuführgabel 10 weist zwei zueinander parallele Zinken
31 auf, die sich in Längsrichtung (Draufsicht) der Waffe geradlinig erstrecken, aber
in der Seitenansicht so gekrümmt sind, daß ein hinterer Abschnitt sich parallel zu
einem vorderen Abschnitt erstreckt, gegenüber diesem aber nach oben versetzt ist.
Die hinteren, freien Enden der Zinken 31 sind verjüngt und abgerundet, um das Untergreifen
einer Patrone zu erleichtern. Die vorderen Enden der Zinken 31 sind durch einen seitlich
überstehenden Gabelzapfen 29 verbunden; weiter hinten, aber noch am vorderen Abschnitt,
sind die beiden Zinken 31 durch einen Quersteg 30 verbunden.
[0043] Der Gabelzapfen 29 und der Quersteg 30 sind bei der Vor- und Rückwärtsbewegung der
Zuführgabel 10 so zwangsgeführt, wie dies durch die Kulissen verdeutlicht ist, die
in Fig. 6 gezeigt sind; diese Kulissen brauchen nicht baulich vorhanden sein, sondern
können durch andere Elemente ersetzt werden. Die Kulisse, in der der Gabelzapfen 29
läuft, erstreckt sich geradlinig in Längsrichtung der Waffe und wird vom längsbeweglichen
Steuerstück 1 gebildet; die (untere) Kulisse, in der der Quersteg 30 geführt ist,
der zu diesem Zweck seitlich über einen oder beide Zinken 31 überstehen kann, ist
mit ihrem hinteren Ende nach oben gekrümmt. Wenn die Zuführgabel 10 ihren Bewegungsweg
von vorne nach hinten zurücklegt, dann wird sie aus einer Anfangslage (in Fig. 1 und
in Fig. 6 links gezeigt), in welcher die freien Enden der Zinken 31 unterhalb des
Gabelzapfens 29 liegen, in eine Endlage bewegt, in welcher die freien Enden oberhalb
des Gabelzapfens 29 liegen und sich die vorderen und hinteren Abschnitte etwa parallel
zur Längsrichtung der Waffe erstrecken.
[0044] Dabei sind die Zinken 31 und die Kulissen bzw. Bewegungsverläufe in Zuordnung zum
Gabelzapfen 29 und zum Quersteg 30 so ausgebildet, daß in der vorderen Lage oder Anfangslage
der Zuführgabel 10 deren hintere, freie Enden unterhalb mindestens des Geschoßes sowie
vor diesem der hinter ihr in der Zwischenstation befindlichen Patrone liegen, in der
hinteren Lage oder Endlage dagegen die hinteren Abschnitte der Zinken 31 die Patrone
voll untergreifen und in einer Lage halten, in der sie sich hinter dem Patronenlager
und genau koaxial zu diesem befindet (in Fig. 2 und Fig. 6 rechts gezeigt). Dabei
ist die genaue Form der Zinken 31 an die Geometrie der Patrone so angepaßt, daß deren
zum Patronenlager koaxiale Lage gewährleistet ist.
[0045] Das bereits oben erwähnte Steuerstück 1 sitzt drehbar, aber axial unverschieblich
am vorderen Ende der Steuerwelle 2, verlängert diese nach vorne und folgt somit deren
Längsbewegung, aber nicht deren Drehbewegung.
[0046] Das zylindrische Steuerstück 1 weist in seiner Außenseite zwei sich im wesentlichen
in Längsrichtung erstreckende Kulissennuten auf, und zwar die Steuernut 27 und die
Gabelnut 28. Die Steuernut 27 erstreckt sich bis zum vorderen Ende des Steuerstücks
1 und läuft in einer verbreiterten Einmündung aus, während die Gabelnut 28 vor dem
vorderen Ende des Steuerstücks 1 mit einem verbreiterten, nach vorne mündenden Abschnitt
endet. In die Steuernut 27 greift zeitweise ein ortsfest am Waffengehäuse befestigter
Steuerstift 12 ein, während in der Gabelnut 28 der Gabelzapfen 29 eingreift und geführt
ist.
[0047] Die vordere und hintere Kante des verbreiterten Abschnitts der Gabelnut 28 ergreift
den Gabelzapfen 29 und prägt im eine Längsbewegung auf, während der übrige, hintere
Abschnitt der Gabelnut 28 dazu eingerichtet ist, über den ruhenden Gabelzapfen 29
hinwegzulaufen. Die verbreiterte Einmündung der Steuernut 27 läuft bei deren Vorwärtsbewegung
auf den ortsfesten Steuerstift 12 auf und verdreht dabei das Steuerstück 1 so, daß
es mit dem hinteren Teil der Steuernut 27 über den Steuerstift 12 hinweg weiter nach
vorne laufen kann und dabei eine Drehung erfährt.
[0048] Der Bewegungsablauf der oben beschriebenen Zuführeinrichtung wird nun anhand der
Fig. 3 beschrieben, in der das Steuerstück 1 und die Steuervelle 2 in Abwicklung zusammen
mit den ortsfesten Steuerstiften 11 und 12 und dem beweglichen Gabelzapfen 29 in elf
aufeinanderfolgenden Phasen gezeigt sind.
[0049] Die Grundstellung, die in Fig. 1 gezeigt ist, entspricht den Darstellungen der Fig.
3a und 3m. In dieser Lage befindet sich das Magazin 14 in der in Fig. 4b gezeigten
Stellung, in der die oberste Patrone gegen die gekrümmte Innenseite der ortsfesten
Magazinlippe und gegen die sich in ihrer obersten Lage befindliche bewegliche Magazinlippe
16 anliegt. Diese Lage nimmt das Magazin 14 auch außerhalb der Waffe ein. Die Zuführgabel
10 befindet sich in der in Fig. 6 links gezeigten Lage. Das Steuerstück 1 mit der
Steuerwelle 2 befindet sich in seiner vordersten Lage. Die Zugstange 3 befindet sich
in ihrer vordersten Lage; die Druckfeder 4 ist entspannt. Der Verschluß 20, 21 befindet
sich in seiner vordersten Lage. Wenn sich eine Patrone im Patronenlager befindet,
kann diese abgeschossen werden. Die Steuerkulisse 17 sitzt mit ihrem hinteren Ende
auf dem ortsfesten Steuerstift 11 auf, die Steuernut 27 sitzt mit ihrem hinteren Ende
auf dem ortsfesten Steuerstift 12 auf, und die Gabelnut 28 sitzt mit ihrem hinteren
Ende auf dem Gabelzapfen 29 auf.
Erste Bewegungsphase (Fig. 3b):
[0050] Wird die Patrone abgeschossen, dann bewegt sich, wie eingangs beschrieben, zunächst
der Lauf 25 zusammen mit dem Verschlußkopf 20 und dem Verschlußträger 21 nach hinten;
wird von Hand durchgeladen, dann bleibt der Lauf 25 in seiner vordersten Lage. Der
Mitnehmer 5 bewegt sich mit dem Verschlußträger 21 nach hinten und zieht die Zugstange
3 nach hinten, die ihrerseits über die Druckfeder 4 die Steuerwelle 2 und das Steuerstück
1 mitnimmt, bis die Steuerwelle 2 mit dem Herzstück, um das die Schleife der Steuerkulisse
17 herumläuft, gegen den ortsfesten Steuerstift 11 aufläuft. Da der hintere Entriegelungsarm
7 vom Fangstück 8 festgehalten wird und seinerseits drehfest auf der Steuerwelle 2
sitzt, kann sich diese nicht verdrehen und bleibt ortsfest, während der Verschluß
20, 21 weiter zurückläuft und über Mitnehmer 5 und Zugstange 3 die Druckfeder 4 zusammendrückt.
Die Steuernut 27 und die Gabelnut 28 laufen gegenüber dem ortsfesten Steuerstift 12
und dem Gabelzapfen 29, der vorläufig auch ortsfest verbleibt, nach hinten.
Zweite Bewegungsphase (Fig. 3c):
[0051] Der Verschlußträger 21 erreicht seine hinterste Lage, das Fangstück 8 fällt in diesen
ein und gibt den hinteren Entriegelungsarm 7 frei. Nun ist die Steuerwelle 2 wieder
drehbar und kann mit dem Herzstück unter dem hinteren, ortsfesten Steuerstift 11 wegschwenken,
der in die Schleife der Steuerkulisse 17 einläuft. Dabei werden die beiden Entriegelungsarme
7 geschwenkt, die ihrerseits die bewegliche Magazinlippe 16 nach unten schwenken,
so daß die oberste Patrone im Magazin 14 freigegeben wird und die nachfolgende festgehalten
wird (Fig. 5a). Die volle Patrone (beim Durchladen von Hand) oder die leere Patronenhülse
(nach dem Schuß) wird ausgeworfen. Wenn die Verschlußbewegung durch einen Schuß ausgelöst
wurde, hat sich schon kurz vorher der Lauf 25 wieder nach vorne bewegt.
[0052] Die Zugstange 3 hat zusammen mit dem Mitnehmer 5 und dem Verschlußträger 21 ihre
hintere Endlage erreicht: die weitere Rückwärtsbewegung von Steuerstück 1 und Steuerwelle
2 wird durch die zusammengerückte Druckfeder 4 durch deren Entspannung bewirkt.
Dritte Bewegungsphase (Fig. 3d):
[0053] Die Schleife der Steuerkulisse 17 ist gerade über den ortsfesten Steuerstift 11 hinweggelaufen;
dabei hat die Steuerwelle 2 eine Schwenkbewegung in Gegenrichtung zur vorangehenden,
aber über einen größeren Winkelbereich durchgeführt.
[0054] Die Entriegelungsarme 7 schwenken deshalb ebenfalls über eine Winkelstrecke zurück,
die größer ist als die vorher zurückgelegte Winkelstrecke, und die bewegliche Magazinlippe
16 schwenkt in ihre Ausgangslage zurück (nicht weiter, weil sie von einem Anschlag
dort angehalten wird). Die oberste Patrone im Magazin 14, die vorher von der verschwenkten
Magazinlippe 16 untergriffen wurde, wurde inzwischen von der nächsten Patrone bzw.
dem Magazin-Zubringer durch Wirkung der Magazinfeder ein wenig nach oben geschoben
und wird jetzt durch Wirkung der Magazinfeder, unterstützt von der nicht gezeigten
Feder der beweglichen Magazinlippe 16, nach oben bewegt (Fig. 5b), bis sie die Zwischenstation
erreicht hat (Fig. 5c). Die nächste Patrone nimmt nun die oberste Lage im Magazin
14 ein. Eine Ausbuchtung des Waffengehäuses gegenüber der ortsfesten Magazinlippe
ermöglicht es der nachgeführten Patrone, an der ortsfesten Magazinlippe vorbei nach
oben bewegt zu werden.
Vierte Bewegungsphase (Fig. 3e):
[0055] Bei der weiteren Rückwärtsbewegung der Steuerwelle 2 läuft der hintere Steuerstift
11 im vorderen, geradlinigen Abschnitt der Steuerkulisse 17, der zur Bewegungsrichtung
der Steuerwelle parallel verläuft, und die Steuerwelle 2 wird deshalb bei ihrer weiteren
Rückwärtsbewegung nicht weiter verdreht. Das Steuerstück 1 läuft mit dem vorderen,
abgeschrägten Ende der Gabelnut 28 gegen den Gabelzapfen 29 an und kann sich dabei
verdrehen, da sich die Steuernut 27 des Steuerstücks 1 mit ihrem erweiterten Einlauf
über dem vorderen, ortsfesten Steuerstift 12 befindet, der die Drehung des Steuerstücks
1 innerhalb des vom erweiterten Einlauf zugelassenen Weges zuläßt.
Fünfte Bewegungsphase (Fig. 3f):
[0056] Die Steuerwelle 2 läuft zusammen mit dem Steuerstück 1 weiter zurück, das über die
Gabelnut 28 den Gabelzapfen 29 der Zuführgabel 10 nach hinten mitnimmt. Die Zuführgabel
10 läuft dabei mit ihrem Quersteg 30 eine Kulissenführung entlang (siehe Fig. 6),
untergreift mit ihren Zinken 31 die in der Zwischenstation bereitliegende Patrone
und hebt sie nach oben, und zwar bis nahezu in die oberste Lage, die in Fig. 6 rechts
gezeigt ist. Dabei nimmt die Steuerkante 13 der Steuerwelle 2 das Schaltstück 9 mit.
Sechste Bewegungsphase (Fig. 3g):
[0057] Das Steuerstück 1 bewegt sich weiter nach hinten und hebt dabei die Zuführgabel 10
vollständig an. Die Patrone hat die Zuführstation erreicht, also die Lage, die in
Fig. 2 gezeigt ist. Das Schaltstück 9 schwenkt den Fanghebel 8 aus dem Eingriff in
den Verschlußträger 21 und dieser beginnt, zusammen mit dem Verschlußkopf 20 nach
vorne zu laufen. Das Steuerstück 1 und die Steuerwelle 2 erreichen ihre hinterste
Lage. Die Bewegungen von Verschlußkopf 20 und Steuergabel 10 sind so aufeinander abgestimmt,
daß der sich schon nach vorne bewegende Verschlußkopf 20 den Boden der Patrone nahezu
erreicht hat, wenn diese ihre Zuführstation erreicht.
Siebte Bewegungsphase (Fig. 3h):
[0058] Der Verschlußkopf 20 hat den Boden der Patrone erreicht und beginnt, diese nach vorne
zu schieben, während die Zuführgabel 10 noch in ihrer obersten Lage verharrt; dies
ist möglich, weil die Zinken 31 der Zuführgabel 10 nicht bis zum Patronenboden nach
hinten reichen. Der fest am Verschlußträger 21 angebrachte Mitnehmer 5 schlägt gegen
die Endkante der Steuerwelle 2 an und schiebt diese dabei nach vorne. Das hintere
Ende der Verbreiterung der Gabelnut 28 läuft auf den Gabelzapfen 29 auf und beginnt,
diesen zusammen mit der Zuführgabel 10 nach vorne mitzunehmen.
Achte Bewegungsphase (Fig. 3i):
[0059] Die Zuführgabel 10 wird von der Gabelnut 28 des Steuerstücks 1 nach vorne mit der
Geschwindigkeit mitgenommen, mit der sich auch der Verschlußkopf 20 zusammen mit der
Patrone nach vorne bewegt; die Zinken 31 schwenken dabei mit ihren hinteren Enden
nach unten, bis die Zuführgabel 10 wieder ihre Ausgangslage (Fig. 6 links) einnimmt.
Die Geschoßspitze der Patrone taucht in das Patronenlager ein. Das Steuerstück 1 läuft
mit der Erweiterung der Steuernut 27 gegen den vorderen, ortsfesten Steuerstift 12
auf.
Neunte Bewegungsphase (Fig. 3k):
[0060] Das Auflaufen des abgeschrägten Einlaufs der Steuernut 27 auf den vorderen, ortsfesten
Steuerstift 12 dreht das Steuerstück 1 relativ zur Steuerwelle 2 in seine Ausgangs-Drehlage
zurück; der Gabelzapfen 29 gelangt außer Eingriff mit der hinteren Kante der Verbreiterung
der Gabelnut 28. Das Herzstück der Steuerkulisse 17 nähert sich dem hinteren Steuerstift
11.
Zehnte Bewegungsphase (Fig. 3l):
[0061] Die Patrone ist voll in das Patronenlager eingeführt und der Verschlußkopf 20 wird
verriegelt, während sich der Verschlußträger 21 um die Verriegelungsstrecke nach vorne
bewegt. Die Steuerkulisse 17 läuft mit ihrem Herzstück am hinteren, ortsfesten Steuerstift
11 vorbei und läuft mit ihrem leicht gekrümmten Ende auf diesen auf, so daß die Steuerwelle
2 eine leichte Drehung ausführt, bei der der hintere Entriegelungsarm 7 wieder in
Eingriff mit dem Fanghebel 8 gelangt.
Elfte Bewegungsphase (Fig. 3a und 3m):
[0062] Alle Teile sind in ihre Ausgangslage zurückgekehrt; ein erster oder weiterer Schuß
kann erfolgen.
[0063] Es wird abschließend darauf hingewiesen, daß die Darstellung der Zuführeinrichtung
nur schematisch ist und der Verständlichkeit halber auf die wesentlichen Teile beschränkt
ist.
1. Patronen-Zuführeinrichtung für eine Mehrlade-Handfeuerwaffe, die mit einem Lauf (25)
und einem beweglichen Verschluß (20, 21) ausgestattet ist, mit
a) einem Magazin zum Heranführen von Patronen von unten oder von der Seite her,
b) einer Umsetzeinrichtung zum Freigeben und Fördern der herangeführten Patrone in
eine Zwischenstation, und
c) einer Hubeinrichtung (10) zum Fördern der Patrone aus der Zwischenstation in eine
Zuführstation, in der sich die Patrone hinter dem Patronenlager des Laufes (25) befindet,
d) wobei die Hubeinrichtung (10) in Richtung der Laufachse längsbeweglich ist und
die Patrone in der Zwischenstation unterfängt.
2. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Magazin (10) einen federbelasteten Zubringer aufweist und bevorzugt als Stangenmagazin
ausgebildet ist.
3. Patronen-Zuführeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzeinrichtung
mit mindestens einer beweglichen Magazinlippe (16) zusammenwirkt, die zum Freisetzen
der obersten Patrone aus einer Ruhelage beweglich mit dem Verschluß (20, 21) gekoppelt
ist, und daß eine Sperre vorgesehen ist, die das Nachrücken einer weiteren Patrone
verhindert.
4. Patronen-Zuführeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche
Magazinlippe (16) bis in eine Lage beweglich ist, in der sie als Sperre gegenüber
dem Nachrücken einer weiteren Patrone wirksam ist.
5. Patronen-Zuführeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der
beweglichen Magazinlippe (16) freigegebene Patrone durch den Zubringer nach Aufheben
der Sperre bis in die Zwischenstation verbringbar ist.
6. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Magazinlippe (16) durch eine Federeinrichtung in Richtung ihrer
Ruhelage belastet ist.
7. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß nur eine einzige bewegliche Magazinlippe (16) vorgesehen ist, und daß die dieser
gegenüberliegende feste Magazinlippe komplementär zur obersten Patrone nach oben bis
in eine Höhe über der beweglichen Magazinlippe (16) gewölbt ist.
8. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung als Zuführgabel (10) mit zwei Zinken (31) ausgebildet ist,
die dazu eingerichtet sind, bei der Längsbewegung der Zuführgabel (10) die in der
Zwischenstation befindliche Patrone beiderseits zu untergreifen.
9. Patronen-Zuführeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführgabel
(10) längs einer Nocken- oder Kulissenführung so beweglich ist, daß sie zunächst eine
Translationsbewegung zum Untergreifen der in der Zwischenstation befindlichen Patrone
und dann eine Kippbewegung durchführt, in der sie mit ihren Zinken (31) bei offenem
Verschluß (20, 21) die Patrone in die Zuführstation anhebt.
10. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Verschluß (20, 21) und der Hubeinrichtung bzw. Zuführgabel (10) ein
Kraftspeicher 4 vorgesehen ist, der durch die Verschlußbewegung aufladbar und dann
auslösbar ist, wenn der Verschluß (20, 21) seine offene Endlage erreicht hat.
11. Patronenzuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein bzw. der Kraftspeicher (4) zwischen dem Verschluß (20, 21) und dem Magazin
14 wirksam ist, um das Freigeben der obersten Patrone anzutreiben oder auszulösen.
12. Patronen-Zuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verschlußfangeinrichtung (8) vorgesehen ist, die in den Verschluß (20, 21)
einfällt, wenn dieser seine offene Endlage erreicht hat, und die dann durch ihr Einfallen
den Kraftspeicher (4) zum Auslösen der Hubeinrichtung (10) und/oder der Umsetzeinrichtung
(16) veranlaßt.