[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Volumens eines keramischen
Probenkörpers durch Messung des nach Einbringen des Probenkörpers in eine geschlossene
Meßkammer bei gleichbleibendem Gasvolumen sich ergebenden Druckanstiegs, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Verfahren zur Bestimmung des Volumens fester Körper, bei denen der Körper in eine
druckdichte verschließbare Kammer eingebracht und das Volumen des Körpers nach der
bekannten Zustandsgleichung für Gase aus der Erhöhung des Gasdrucks bei gleichbleibendem
Gasvolumen in der Kammer errechnet wird, sind bekannt.
[0003] Aus der DE 4238684 A1 zum Beispiel ist ein nach diesem Prinzip arbeitendes Gaspyknometer
bekannt, bei dem ein verschiebbarer Kolben in dem Pyknometer eine Änderung des Gasdrucks
hervorruft, und bei dem durch einen Differenzdrucksensor der Differenzdruck zwischen
der Meßkammer und einem äußeren Gasdruck gemessen, bei einem bestimmten Differenzdruckwert
der Verschiebevorgang des Kolbens beendet, und aus dem zurückgelegten Weg des Kolbens
das Volumen des Körpers bestimmt wird.
[0004] Bei der Herstellung von keramischen Körpern, insbesondere bei der Herstellung von
keramischen Fliesen, ist die Kenntnis der Verteilung der Dichte über der gesamten
Fläche der Fliesen von großer Bedeutung; eine gleichmäßige Dichte ist nämlich eine
wesentliche Voraussetzung für die Qualität des Produkts. Bei modernen Fertigungsprozessen
wird deshalb immer mehr dazu übergegangen, an den keramischen Rohlingen, das heißt
nach dem Pressen der Rohlinge, die Dichteverteilung in den Rohlingen systematisch
zu kontrollieren und in Abhängigkeit von den Meßergebnissen den Füllvorgang der Preßformen
zu steuern. Dabei ist es allgemein üblich, bei keramischen Probekörpern zur Bestimmung
des Volumens den Auftrieb des Probekörpers in Quecksilber zu messen. Moderne Vorrichtungen
zum Messen der Auftriebskraft von keramischen Probenkörpern in Quecksilber sind beispielsweise
aus der italienischen Patentschrift 1.219.039 und der DE 44 19 960 C2 bekannt.
[0005] Die bekannten Verfahren zur Bestimmung der Dichte unter Messung der Auftriebskraft
in Quecksilber führen in der Praxis zu guten Ergebnissen. Sie erfordern jedoch die
Einhaltung strenger Arbeitsvorschriften, da Quecksilber ein toxischer Stoff ist, der
bei unsachgemäßem Umgang gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung des
Volumens eines keramischen Rohlings zu entwickeln, das keinen Umgang mit Quecksilber
erfordert und das eine schnelle und hinreichend genaue Bestimmung des Volumens des
Probenkörpers ermöglicht.
[0007] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Bestimmung des Volumens
von Probenkörpern poröser keramischer Preßlinge die Oberflächen der Probenkörper mit
einem gasdichten Überzug versehen werden, daß der innerhalb der geschlossenen Meßkammer
mit einem vorgegebenen Meßkammervolumen und einem vorgegebenen Gasdruck nach Einbringen
des Probenkörpers in die Meßkammer sich ergebende erhöhte Gasdruck gemessen, und daß
aus dem bekannten Meßkammervolumen und dem Verhältnis des gemessenen erhöhten Gasdrucks
zu dem in der leeren Meßkammer herrschenden Vergleichsgasdruck das Volumen des Probenkörpers
rechnerisch bestimmt wird.
[0008] Die Erfindung besteht also in der gezielten Anwendung des an sich bekannten Meßprinzips
auf die Bestimmung des Volumens poröser keramischer Probenkörper, und zwar erfindungsgemäß
in der Weise, daß die porösen Probenkörper zunächst mit einem gasdichten Überzug versehen
werden. Dieser Überzug verhindert, daß das Gas in der Meßkammer in die Poren des Probenkörpers
eindringt, wodurch eine exakte Messung unmöglich gemacht würde. Durch geeignete rechnerische
Auswertung der festgestellten Druckerhöhung in der Meßkammer, die selbstverständlich
mit Hilfe der digitalen Datenverarbeitung vorgenommen werden kann, wird daraus das
Volumen des Probenkörpers bestimmt. Als Gas läßt sich in besonders einfacher Weise
Luft verwenden. Es hat sich gezeigt, daß sich durch das erfindungsgemäße Verfahren
das Volumen von Probenkörpern mit einer für die Praxis hinreichend hohen Genauigkeit
ermitteln läßt.
[0009] Das Versehen der Oberflächen des Probenkörpers mit einem gasdichten Überzug kann
grundsätzlich auf beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch Aufbringen eines
die Poren an der Oberfläche verschließenden Lackes. In vorteilhafter Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als gasdichter Überzug für die Probenkörper
eine dicht anliegende Umhüllung aus einer gummielastischen Folie verwendet. Eine besonders
zweckmäßige Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Umhüllung von zwei parallel zueinander angeordneten Membranen gebildet wird, die unter
der Wirkung des in der Meßkammer herrschenden Druckes sich an den Probenkörper dicht
anlegen.
[0010] Falls die dichte Umhüllung der Probenkörper durch elastische Membranen oder Folien
gebildet wird, die sich unter dem Überdruck innerhalb der Meßkammer dicht an den Probenkörper
anlegen, wird zweckmäßigerweise der Raum zwischen dem Probenkörper und den Membranen
oder Folien während des Meßvorgangs belüftet, das heißt mit der Außenatmosphäre verbunden.
Auf diese Weise wird verhindert, daß sich zwischen dem Probenkörper und den Membranen
oder Folien Luftblasen oder zwickelförmige Hohlräume mit eingeschlossener Luft bilden,
die zu einer Verfälschung des Meßergebnisses führen können.
[0011] Bei einer ersten Ausführungsform des Verfahrens wird nach dem Einbringen des Probenkörpers
in die Meßkammer eine vorgegebene Gasmenge in die Meßkammer eingeleitet, wobei als
Vergleichsdruck der sich in der leeren Meßkammer nach Einleiten der gleichen vorgegebenen
Gasmenge sich ergebende Gasdruck dient. Das Einleiten der vorgegebenen Gasmenge kann
vorzugsweise dadurch erfolgen, daß das beispielsweise bei Atmosphärendruck in einem
Druckzylinder enthaltene Gasvolumen mit Hilfe eine Druckkolbens in die Meßkammer gepreßt
wird.
[0012] Bei einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß nach Einbringen des Probenkörpers in die Meßkammer die Meßkammer mit einer ein
unter einem vorgegebenen Überdruck stehendes Gasvolumen enthaltenden Druckkammer verbunden
wird, wobei als Vergleichsdruck der nach Verbinden der leeren Meßkammer mit der unter
dem gleichen vorgegebenen Überdruck stehenden Druckkammer sich ergebende Ausgleichsdruck
dient.
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und einer hierfür geeigneten Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
[0014] Von den Zeichnungen zeigt in schematischen Darstellungen
- Fig.1
- eine eine Meßkammer und einen Füllzylinder umfassende Meßeinrichtung in einer schematischen
Gesamtdarstellung;
- Fig.2
- eine eine Meßkammer und eine Druckkammer umfassende Meßeinrichtung, ebenfalls in einer
schematischen Gesamtdarstellung;
- Fig.3
- eine Meßkammer mit Membranen zum Abdichten von porösen Probenkörpern,
- Fig.4
- eine Meßkammer mit einer Anordnung zur Erneuerung der Membranen nach Verschleiß,
- Fig.5
- eine Meßkammer mit Membranen und Diffusorblechen zum Entlüften des Raums zwischen
den Membranen, und
- Fig.6
- die in Fig.5 dargestellte Meßkammer in geschlossener Anordnung nach Aufbringen des
Meßdrucks.
[0015] Die in Fig.1 in ihrem prinzipiellen Aufbau dargestellte Vorrichtung weist eine allseits
geschlossene Meßkammer 1 auf, deren Meßkammervolumen V1 zweckmäßigerweise größenordnungsmäßig
nicht größer ist als etwa 1,5 bis 3 mal so groß ist wie das Volumen V der Probenkörper
2. Die Meßkammer 1 ist mit einer geeigneten Öffnung versehen oder mehrteilig ausgebildet,
so daß der Probenkörper 2 in die Meßkammer eingebracht und die Meßkammer anschließend
wieder dicht verschlossen werden kann.
[0016] Über eine Leitung 3 ist die Meßkammer 1 mit einem Druckzylinder 4 verbunden. Der
Kolben 5 innerhalb des Druckzylinders 4 kann über die Kolbenstange 6 in seine beiden
Endstellungen bewegt werden. Auf diese Weise kann das in dem Zylinder enthaltene Gasvolumen
über die Leitung 3 in die Meßkammer 1 gepreßt werden. Eine Leitung 9 verbindet die
Meßkammer 1 mit einem Druckmesser 10, bei dem es sich um einen handelsüblichen druckelektrischen
Wandler mit analogem oder digitalem Ausgangssignal handelt. Das Ausgangssignal des
Wandlers 10 wird über eine Signalleitung 12 einem Rechner 13 zugeführt, in dem die
Signale nach einem vorgegebenen Rechenprogramm verarbeitet werden. Das Ausgangssignal
dieses Rechners 13 wird über die Signalleitung 14 an eine Anzeigevorrichtung oder
einen Drucker 15 weitergeleitet, der das Ergebnis des Rechners, nämlich das Volumen
V des Probenkörpers, unmittelbar wiedergibt.
[0017] Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird zunächst der sogenannte Vergleichsdruck P1 ermittelt,
das heißt der Gasdruck, der nach Überführung des im Zylinder 4 enthaltenen Gasvolumens
in der leeren Meßkammer herrscht. Zunächst wird dazu bei geöffneter Meßkammer der
Kolben 5 in die dargestellte hintere Endstellung bewegt. Sowohl im Druckzylinder als
auch in der Meßkammer herrscht dann Atmosphärendruck. Die Meßkammer 1 wird dicht verschlossen,
und über die Kolbenstange 6 wird der Kolben 5 in seine vordere Endstellung bewegt,
wodurch das gesamte Gasvolumen in die Meßkammer gepreßt wird. Der sich dadurch in
der Meßkammer 1 einstellende Überdruck P1 wird von dem Druckmesser 10 ermittelt und
in Form eines entsprechenden elektrischen Signals an den Rechner 13 weitergeleitet
und dort als Vergleichsdruck abgespeichert.
[0018] Nach Abspeicherung des Vergleichsdruckwertes wird die Meßkammer 1 geöffnet und der
Kolben 5 wieder in seine hintere Endstellung bewegt. Sowohl im Zylinder 4 als auch
in der Meßkammer 1 herrscht also wieder Atmosphärendruck. Nun wird der Probenkörper
2 in die Meßkammer 1 eingebracht und die Meßkammer dicht verschlossen. Sodann wird
der vorher beschriebene Vorgang wiederholt, das heißt das im Zylinder 4 enthaltene
Gasvolumen wird mit Hilfe des Kolbens 5 wieder in die Meßkammer gepreßt. Der sich
nun in der Meßkammer 1 ergebende Druck P2 wird wiederum von dem Druckmesser 10 in
ein entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt und dem Rechner 13 zugeführt.
[0019] Im Rechner 13 wird nun über die ermittelten Druckwerte das Volumen des Probenkörpers
2 berechnet. Die Berechnung erfolgt nach der bekannten allgemeinen Zustandsgleichung
für Gase

, wobei P den Druck, V das Volumen, n die Anzahl der Gasmoleküle, R die allgemeine
Gaskonstante und T die absolute Temperatur bedeuten. Die Anzahl n der Gasmoleküle
kann in erster Näherung als konstant angenommen werden, wenn das Volumen des Zylinders
4 groß ist im Vergleich zum Volumen der Meßkammer 1. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt
ist, wird die Meßkammer jeweils vor dem Einleiten des Gases evakuiert, wozu die Meßkammer
natürlich durch geeignete Vorrichtungen ergänzt werden muß. Die Temperatur T kann
als konstant angenommen werden. Aus der obigen Zustandsgleichung folgt dann, daß

ist. Dabei bedeuten P1 den Vergleichsdruck, V1 das Volumen der Meßkammer 1, P2 den
Gasdruck in der den Probenkörper enthaltenden Meßkammer 1 und V das gesuchte Volumen
des Probenkörpers. Das Volumen V des Probenkörpers errechnet sich dann zu

und wird von dem Drucker 15 unmittelbar ausgegeben.
[0020] Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, vor jedem Meßvorgang erneut den Vergleichsdruck
zu messen. Vielmehr kann der abgespeicherte Wert für den Vergleichsdruck allen nachfolgenden
Messungen zugrundegelegt werden, solange die Umgebungsbedingungen wie Temperatur und
Atmosphärendruck im wesentlichen unverändert bleiben.
[0021] Fig.2 stellt den prinzipiellen Aufbau einer anderen Vorrichtung dar, bei der anstelle
eines Druckzylinders zum Füllen der Meßkammer mit dem Gas eine Druckkammer dient.
Die Meßkammer 21 ist in diesem Fall über ein Ventil 23 mit der Druckkammer 24 verbunden.
Die Druckkammer 24 mit dem Volumen V24 kann über ein Ventil 25 an eine Druckluftleitung
26 angeschlossen werden. Ein mit der Druckkammer 24 verbundenes Ventil 28 dient zum
Entlüften der Druckkammer. Über eine Leitung 29 ist die Druckkammer mit dem Druckmesser
10 verbunden. Die elektrischen Signale des Druckmessers 10 werden wiederum über die
Signalleitung 12 dem Rechner 13 zugeführt, der das Ergebnis der rechnerischen Ermittlung
wieder über die Signalleitung 14 an den Drucker 15 weiterleitet.
[0022] Zur Bestimmung des Vergleichsdrucks wird zunächst in der Druckkammer 24 bei geschlossenen
Ventilen 23 und 28 ein Überdruck P1 erzeugt, indem das Ventil 25 geöffnet und die
Druckkammer an die Druckluftleitung 26 mit dem Luftdruck P1 angeschlossen wird. Sodann
wird das Ventil 25 geschlossen und das Ventil 23 geöffnet, das die Druckkammer 24
mit der geschlossenen und leeren Meßkammer 21 verbindet. In den beiden miteinander
verbundenen Kammern 21 und 24 stellt sich nun der Ausgleichsdruck PA1 ein. Dieser
Ausgleichsdruck PA1 wird vom Druckmesser 10 erfaßt und als Vergleichsdruck im Rechner
13 abgespeichert. Danach werden durch Öffnen des Ventils 28 beide Kammern entlüftet.
Der abgespeicherte Wert für den Ausgleichsdruck wird bei den folgenden Messungen als
Vergleichsdruck zugrundegelegt.
[0023] Nach Entlüftung der beiden Kammern über das Ventil 28 werden die Ventile 23 und 28
wieder geschlossen, die Meßkammer 21 geöffnet, der Probenkörper 22 in die Meßkammer
gelegt und die Meßkammer wieder dicht verschlossen. Sodann wird durch Öffnnen des
Ventils 25 in der Druckkammer 24 der Druck P1 erzeugt. Das Ventil 25 wird dann geschlossen
und das Ventil 23 wird geöffnet. In den beiden Kammern stellt sich nun der Ausgleichsdruck
PA2 ein. Das diesem Ausgleichsdruck PA2 entsprechende elektrische Signal des Druckmessers
10 wird sodann dem Rechner 13 zugeleitet, der aus den beiden Ausgleichsdrücken PA1
und PA2 sowie den bekannten Volumina der beiden Kammern das Volumen des Probenkörpers
22 errechnet.
[0024] Wenn das Volumen der Druckkammer mit V24 und das Volumen der Meßkammer mit V21 bezeichnet
wird, dann gilt unter der Annahme, daß die Temperatur konstant bleibt, die folgende
Beziehung:

. Die beiden Volumina V24 und V21 verändern sich nicht und können daher zu VK zusammengefaßt
werden. Das zu ermittelnde Volumen des Probenkörpers errechnet sich damit wiederum
nach der weiter oben angegebenen Formel zu

.
[0025] Fig.3 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Meßkammer 30, die für die Volumenbestimmung
eines porösen Körpers vorgesehen ist. Die Meßkammer, die hier in geöffneter Stellung
dargestellt ist, besteht aus zwei Schalen 31,32. Jede Schale 31,32 ist mit einem Anschlußstutzen
33 versehen, die gemeinsam zu der Leitung führen, über die die Druckluft in die Meßkammer
eingeleitet wird. Jede Schale weist an der Dichtebene, an der die beiden Schalen zu
der Meßkammer zusammengesetzt werden, eine die Schale überspannende dünne gummielastische
Membran 34,35 auf. Im geöffneten Zustand der Meßkammer wird der Probenkörper 22 auf
die Membran 35 aufgelegt, und die Meßkammer wird geschlossen. Wenn nun die Druckluft
in die beiden Halbräume der Meßkammer eingeleitet wird, dehnen sich unter der Wirkung
des Gasdrucks die Membranen und legen sich dicht an die Oberfläche des Probenkörpers
an. Vorhandene Lufteinschlüsse zwischen den Membranen und dem Probenkörper werden
durch den Druck in die Poren des Probenkörpers gepreßt und/oder, wie anhand der Fig.4
und 5 noch erläutert wird, aus dem Zwischenraum zwischen dem Probenköper und den Membranen
abgeführt, so daß sie für die Bestimmung des Volumens nicht stören.
[0026] Da die gummielastischen Membranen insbesondere dann, wenn sie mit scharfkantigen
keramischen Rohlingen in Kontakt kommen, einem Verschleiß unterliegen, sieht die in
Fig.4 in ihrem prinzipiellen Aufbau dargestellte Vorrichtung die Möglichkeit einer
ständigen Erneuerung der gummielastischen Membran vor. Die gummielastischen Membranen
werden in diesem Fall von endlosen Bahnen 38,39 gebildet, die von Vorratsrollen 40,41
abgewickelt und über Umlenkrollen 42,43 derart zwischen den beiden Schalen 44,45 der
geöffneten Meßkammer hindurchgeführt werden, daß der Probenkörper 22 im Bereich der
Meßkammer zwischen den beiden Bahnen eingelegt werden kann. Wenn das erfolgt ist,
werden die beiden Schalen 44,45 zu der geschlossenen Meßkammer zusammengefahren, wobei
die Abdichtung der Meßkammer in der Trennebene durch die gummielastische Bahn erfolgen
kann. Durch Einleiten der Druckluft in die beiden durch die Schalen 44,45 und die
Bahnen 38,39 gebildeten Räume werden die nunmehr als Membranen wirkenden Bahnabschnitte
dicht an die Oberfläche des Probenkörpers angepreßt. Nach mehreren Meßvorgängen, wenn
die benutzten Abschnitte der Bahnen nicht mehr mit Sicherheit ihre Funktion erfüllen,
werden bei geöffneter Meßkammer die beiden Bahnen 38,39 über den Motor 46 und die
Transportrollen 47,48 um eine entsprechenden Strecke weitertransportiert, so daß dann
die Membranen wieder von neuen, unversehrten Abschnitten der Bahnen 38,39 gebildet
werden.
[0027] In den Fig.5 und 6 ist eine andere Ausführungsform einer ebenfalls aus zwei Halbschalen
51, 52 bestehenden Meßkammer dargestellt. Während unterhalb der Halbschale 51 eine
Gummimembran 53 angeordnet ist, die durch außerhalb der Meßkammer angeordnete Haltevorrichtungen
gespannt ist, ist parallel dazu oberhalb der unteren Halbschale 52 eine Gummimembran
54 angeordnet. Auch diese Gummimembran 54 ist durch außerhalb der Meßkammer angeordnete
Haltevorrichtungen gespannt. Auf diese Gummimembran 54 wird der Probenkörper 55 aufgelegt.
Die nicht dargestellten Haltevorrichtungen für die Gummimembranen 53 und 54 sind mit
mechanisch-pneumatischen Vorrichtungen versehen, durch die die Gummimembranen einerseits
unter eine gewisse Spannung gesetzt werden, um die Bildung von Falten zu vermeiden.
Andererseits gestatten diese Vorrichtungen nach einer bestimmten Anzahl von Messungen
eine Verlagerung der Gummimembranen in ihrer Ebene um eine geringe Strecke, um die
Gummimembran an den Druckstellen zu erneuern.
[0028] Unter der Gummimembran 53 ist ein ringförmiges Diffusorblech 56, und über der Gummimembran
54 ist ein entsprechendes ringförmiges Diffusorblech 57 angeordnet. Auf ihren einander
gegenüberliegenden Flächen sind diese Diffusorbleche mit oberflächlichen rillenförmigen
Vertiefungen 58 versehen. Wie aus Fig.6 ersichtlich ist, die diese Meßkammer in geschlossenem
Zustand zeigt, sorgen diese Diffusorbleche dafür, daß die zwischen den Gummimembranen
und dem Probenkörper insbesondere in den Zwickeln entlang der Umfangskante des Probenkörpers
eingeschlossene Luft beim Aufbringen des Meßdrucks durch die Rillen 58 entweicht.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Gummimembranen beim Meßvorgang auch an
den Umfangsflächen der Probenkörper dicht anliegen.
1. Verfahren zur Ermittlung des Volumens eines Probenkörpers durch Messung des nach Einbringen
des Probenkörpers in eine geschlossene Meßkammer bei gleichbleibendem Gasvolumen sich
ergebenden Druckanstiegs, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Volumens von Probenkörpern poröser keramischer Preßlinge die
Oberflächen der Probenkörper mit einem gasdichten Überzug versehen werden, daß der
innerhalb der geschlossenen Meßkammer mit einem vorgegebenen Meßkammervolumen und
einem vorgegebenen Gasdruck nach Einbringen des Probenkörpers in die Meßkammer sich
ergebende erhöhte Gasdruck gemessen, und daß aus dem bekannten Meßkammervolumen und
dem Verhältnis des gemessenen erhöhten Gasdrucks zu dem in der leeren Meßkammer herrschenden
Vergleichsgasdruck das Volumen des Probenkörpers rechnerisch bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als gasdichter Überzug für
die Probenkörper eine dicht anliegende Umhüllung aus einer gummielastischen Folie
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung von zwei parallel
zueinander angeordneten Membranen gebildet wird, die unter der Wirkung des in der
Meßkammer herrschenden Druckes sich an den Probenkörper dicht anlegen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einbringen des für die
Messung erforderlichen Gasvolumens in die Meßkammer der Raum zwischen den Membranen
und dem Probenkörper mit der Außenatmosphäre verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einbringen
des Probenkörpers in die Meßkammer eine vorgegebene Gasmenge in die Meßkammer eingeleitet
wird, und daß als Vergleichsgasdruck der sich in der leeren Meßkammer nach Einleiten
der gleichen vorgegebenen Gasmenge sich ergebende Gasdruck dient.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als vorgegebene Gasmenge das
in einem Druckzylinder unter einem vorgegebenen Gasdruck enthaltene Gasvolumen mit
Hilfe eines Druckkolbens in die Meßkammer gepreßt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einbringen
des Probenkörpers in die Meßkammer die Meßkammer mit einer ein unter einem vorgegebenen
Überdruck stehendes Gasvolumen enthaltenden Druckkammer verbunden wird, und daß als
Vergleichsdruck der nach Verbinden der leeren Meßkammer mit der unter dem gleichen
vorgegebenen Überdruck stehenden Druckkammer sich ergebende Ausgleichsdruck dient.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, mit einer Meßkammer
(1), einer mit der Meßkammer (1) verbundenen Druckmeßeinrichtung (10) und einem von
der Druckmeßeinrichtung (10) angesteuerten Rechner (13) zum Errechnen des Volumens
des in die Meßkammer (10) eingebrachten Probenkörpers (2) aus dem gemessenen Druckanstieg,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer aus zwei Halbkammern (31,32;44,45) besteht,
die jeweils durch eine Membran (34,35;38,39;53,54) abgeschlossen sind, zwischen die
in geöffnetem Zustand der Meßkammer der Probenkörper einbringbar ist, wobei wenigstens
eine der Membranen aus einer gummielastischen dehnbaren Folie besteht, die sich bei
geschlossener Meßkammer unter der Wirkung des Überdrucks in der Meßkammer dicht an
die Oberfläche des Probenkörpers anlegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Membran aus
gummielastischem Werkstoff von einem endlosen Folienband (38,39) gebildet wird, das
bei geöffneter Meßkammer zwischen den beiden Halbkammern (44,45) in seiner Ebene derart
verschiebbar gelagert ist, daß der als Membran wirksame Abschnitt des Folienbandes
(38,39) durch Weitertransport des Folienbandes erneuerbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die gummielastischen Membranen
(53,54) außerhalb der Meßkammer (51,52) von mechanisch-pneumatischen Haltevorrichtungen
gehalten sind, die eine Verschiebung der Membranen (53,54) in ihrer Ebene gestatten.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Membranen (53,54) außerhalb des für den Probenkörper (55) bestimmten Raumes und
zwischen den die Meßkammer bildenden Halbschalen (51,52) ein ringförmiger, mit Luftdurchtrittsöffnungen
(58) versehener Körper zwischengeschaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehene ringförmige Körper aus zwei Metallblechen (56,57) besteht, die auf ihren
im geschlossenen Zustand der Meßkammer aneinanderliegenden Flächen mit rillenartigen
Vertiefungen (58) versehen sind.