Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Selbstbedienungs-Datenstation.
Stand der Technik
[0002] Selbstbedienungs-Datenstationen sind in vielen Anwendungsbereichen bekannt, beispielsweise
in Geldinstituten zur Kontofuhrung oder als Auskunftsterminals für Fahrpläne.
[0003] Dabei sind verschiedene Ausführungsformen bekannt. Eine dieser Ausführungsformen
ist zum Einbau in eine Wand vorgesehen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Gerät
öffentlich zugänglich sein soll und ein Zugriff auf andere als die zur Bedienung durch
Kunden vorgesehenen Komponenten sicher ausgeschlossen werden muß. Eine andere Ausführungsform
ist ein frei auf dem Fußboden stehendes Gerät, das, beispielsweise in der Schalterhalle
einer Bank, von allen Seiten frei zugänglich ist. Eine dritte Ausführungsform ist
beispielsweise für die Aufstellung auf einem Tisch gestaltet. Bei dieser sind, im
Gegensatz zu den beiden ersteren, üblicherweise separate Eingabegeräte wie Tastaturen
vorgesehen, während diese bei den ersteren beiden Ausführungsformen in das Gehäuse
integriert sind.
[0004] Damit ist eine Anzahl von verschiedenen Konstruktionen notwendig. Aus diesem Grunde
zeigt auch die deutsche Gebrauchsmusteranmeldung DE 93 04 286 einen Einbausatz, mit
dem ein Selbstbedienungsterminal, welches als Standgerät konzipiert ist, hinter eine
Wandöffnung eingebaut werden kann. Dabei ist diese Lösung schon deshalb recht aufwendig,
weil Teile des Standgeräts nach dem Einbau unnütz sind. Ferner sind Standgeräte meist
für Innenbenutzung konzipiert, wohingegen Geräte für Wandmontage meist besonders gegen
Vandalismus gesichert sein sollen, so daß diese Lösung nur fallweise anwendbar ist.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Selbstbedienungsterminal anzugeben,
daß universell sowohl für allseits zugängliche Standgeräte als auch für Wandeinbau
geeignet ist.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Erfindung benutzt die Erkenntnis, daß im Gegensatz zu bisherigen Konstruktionen,
bei denen die Frontplatte kein tragenden Element darstellt, eine auf der Frontplatte
als Hauptträger beruhende Konstruktion zu einer Lösung führt, die universell einsetzbar
ist.
[0007] Diese Lösung besteht vorzugsweise darin, eine massive und stabile Frontplatte vorzusehen,
die einen Ausschnitt besitzt, in den eine Glasplatte eingelassen ist. Hinter der Glasplatte
ist eine Anzeigeeinheit angeordnet, die vorzugsweise als flache LCD-Einheit ausgeführt
ist. Weitere Einrichtungen sind möglich, wobei alle durch ein Gehäuse geschützt werden,
welches jedoch deutlich kleiner als die Frontplatte ausgebildet ist, so daß diese
allseitig das Gehäuse überragt und in diesem ggf. sichtbaren Bereich optisch ansprechend
gestaltet werden kann. Diese Anordnung kann problemlos in einen Wandausschnitt derart
eingebaut werden, daß die Frontplatte bündig auf der Wand aufliegt und das Gehäuse
durch den Wandausschnitt ragt. Auf Grund der kompakten Bauform ist jedoch auch der
Einbau in ein Stand- oder Tischgerät möglich. Ferner kann die Datenstation auch ohne
Einbau betrieben werden, wenn ein passender Fuß an der Unterkante der Frontplatte
angebracht wird.
[0008] Es handelt sich also um eine Datenstation für Selbstbedienungssysteme, wobei die
Vorderseite als Trägerplatte ausgebildet ist, auf deren Rückseite ein Gehäuse angeordnet
ist und die Trägerplatte das Gehäuse allseitig überragt.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0010] Es zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Datenstation gemäß der Erfindung und
- Fig. 2
- eine Sicht von einer der Seiten im in eine Wand eingebauten Zustand,
- Fig. 3
- eine erste Möglichkeit zur freistehenden Aufstellung und
- Fig. 4
- eine zweite Möglichkeit zur freistehenden Aufstellung,
- Fig. 5
- eine alternative Form beim Einbau in eine Wand.
Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung
[0011] In Fig. 1 ist eine perspektivische Sicht der Datenstation gemäß der Erfindung dargestellt.
Basis und Träger des gesamten Geräts ist eine Trägerplatte 10, die beispielsweise
aus 5mm starkem Edelstahl gefertigt wird; in den Figuren ist die Trägerplatte 10 der
Übersichtlichkeit halber eher übertrieben dick dargestellt. In dieser Platte ist ein
Ausschnitt vorgesehen, in den eine Glasplatte 12 eingelassen und in der Oberfläche
bündig eingelassen, z.B. eingeklebt ist. Beides zusammen bildet die Vorderseite, die
damit eine einheitlich glatte Oberfläche bildet.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht, die in den dargestellten Proportionen einer Ansicht
von rechts oder links entspricht. Für eine Ansicht von oben oder unten ist lediglich
die gesamte Zeichnung auseinanderzuziehen. In dieser und den folgenden Figuren ist
die Glasplatte 12 nicht mehr aufgeführt, aber ggf. entsprechend Fig. 1 vorgesehen.
[0013] Hinter die Trägerplatte 10 ist ein Gehäuse 14 angesetzt, welches im Innern mit bekannten
Mitteln, z.B. Winkeln und Gewinden in der Trägerplatte 10, befestigt ist. Das Gehäuse
umfaßt weiter unten beschriebene Öffnungen, durch die zumindest diese Befestigungen
erreichbar sind; betriebsmäßig ist das Gehäuse geschlossen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine flache (LCD-) Anzeige verwendet, so
daß das Gehäuse 14 flach gehalten werden kann und die Trägerplatte 10 das Gehäuse
14 mindestens die Hälfte der Tiefe des Gehäuses, also um ein wesentliches Maß, überragt.
Dadurch, daß die Trägerplatte das Gehäuse an allen Seiten wesentlich überragt, wird
einerseits eine gute Einbaubarkeit bewirkt. Durch die besonders dicke Ausführung wird
gleichzeitig in freistehender Anordnung ein gefälliger optischer Eindruck erreicht
und im eingebauten Zustand eine gute Sicherung gegen Zerstörung bewirkt.
[0015] Hinter der Glasplatte 12 ist eine Anzeigeeinheit 22 angeordnet, so daß deren sichtbare
Anzeige durch die Glasplatte hindurch von vorne sichtbar ist. Diese Anzeigeeinheit
22 ist mit der Trägerplatte 10 verbunden und wird von ihr gehalten. Zusätzlich zu
der Anzeigeeinheit 22 sind in der Regel weitere Teilgeräte wie eine Verarbeitungseinheit
an der Trägerplatte befestigt, so daß die gesamte Einheit nach Abnehmen der Haube
14 leicht zugänglich ist.
[0016] Als bevorzugte Weiterbildung wird die Glasplatte 12 gleichzeitig als Teil eines Eingabegeräts
verwendet, wie es beispielsweise in der Patentschrift US 4,644,100 beschrieben ist.
Die dazu notwendige Elektronik ist gleichfalls auf der Rückseite der Trägerplatte
10 befestigt. Diese Art erlaubt eine Eingabe von Koordinaten und damit eine große
Vielfalt an Eingabeoperationen. Werden statt dessen nur eine kleine Anzahl von unterschiedlichen
Eingabemöglichkeiten gewünscht, so sind hierfür Berührungssensoren auf Basis einer
Kapazitätsänderung, Mikrowellenabsorption oder optischer Reflexion bekannt, die insbesondere
als "Softkeys" am Rande der Anzeige mittels der Anzeige mit programmierbarer Semantik
versehen werden können.
[0017] Wie aus der Figur ersichtlich, überragt die Trägerplatte 10 das Gehäuse 14 auf allen
Seiten, weswegen auch die Fig. 2 sowohl für einen Ansicht von der Seite wie auch von
oben oder unten brauchbar ist. Damit ist eine besonders einfache Befestigung in einem
Wandausschnitt möglich. Dies ist in Fig. 2 dadurch angedeutet, daß die Wandteile 24a
und 24b dargestellt sind. In der Fig. 2 sind der besseren Übersichtlichkeit wegen
die Trägerplatte 10 und die Wandteile 24a und 24b beabstandet gezeichnet; tatsächlich
wird die Trägerplatte so montiert, daß ihre Rückseite flächig bündig auf den Außenseiten
der Wandteile 24a und 24b aufliegt.
[0018] Da die Oberfläche glatt und eben ist und auch die Seitenkanten keinen Angriffspunkt
bieten, d.h. die gesamte Vorderseite einschließlich der Kanten konvex ist, genügen
relativ kleine Befestigungskräfte, um das Gerät sicher festzuhalten. Ist das Gehäuse
fest mit der Trägerplatte verbunden, so kann das Gehäuse auf der Innenseite, d.h.
der der Trägerplatte abgewandten Seite der Wandteile, befestigt werden. Hierzu genügt
häufig sogar einfach ein Keil 26, der in Pfeilrichtung in die Schlitze zwischen Gehäuse
und Mauer getrieben wird und mit Kleb- oder Füllstoff fixiert wird. Auch kann das
Gehäuse durch einen bekannten Füllschaum mit der Mauer verbunden werden. Diese kann
von hinten durchaus entfernt werden, wenn das Gerät demontiert werden muß. Von vorne
jedoch ist der Füllschaum nicht zugänglich.
[0019] Durch die massive Edelstahlplatte in Verbindung mit einer stoßfesten Glasscheibe
ist die Datenstation für Einsatz in nicht überwachten Bereichen ("outdoor") geeignet.
Es ist jedoch einfach, weil mit denselben Dimensionen und Werkzeugen, möglich, eine
Variante mit beispielsweise Aluminium als Trägerplatte und einfachem Glas als Scheibe
zu fertigen.
[0020] Es ist unmittelbar einsichtig, daß diese Datenstation ohne weiteres auch in einen
freistehenden Schrank eingebaut werden kann. Damit ist ein und dieselbe Datenstation
auch für "indoor"-Einsatz geeignet, wobei die Verkleidung auch von jeder Möbeltischlerei
vor Ort gefertigt werden kann.
[0021] Es ist auch möglich, die Datenstation alleine ohne weitere Verkleidung zu betreiben,
da das bevorzugte Gehäuse keine unverschlossenen Öffnungen aufweist und die das Gehäuse
überragenden Teile der Trägerplatte keine oder nur wenige Unterbrechungen in der Oberfläche
aufweisen. Es ist lediglich ein Ständer vorzusehen, der an die Unterkante der Trägerplatte
angreift. Da diese massiv und verwindungssteif ausgeführt ist, entsteht eine einzelne
Datenstation. Als Ständer 41 ist beispielsweise eine dicke Platte entsprechender Größe,
wie in Fig. 4 gezeigt, verwendbar, in deren eine Fläche nahe einer Längskante ein
Schlitz 35 eingefräst ist, dessen Länge und Breite der Länge und Breite der Unterkante
der Trägerplatte 10 entsprechen und dessen Tiefe sich nach dem Gewicht der Datenstation
in Relation zu der Festigkeit des Materials, d.h. der Kantenbelastbarkeit, richtet.
Andere Ständer, die an der Trägerplatte angreifen, sind gegebenenfalls verwendbar.
Falls in den das Gehäuse überragenden Teil Gewinde-Sacklöcher vorgesehen sind, so
können diese sowohl beim Einbau in eine Wand durch Schrauben von hinten verwendet
als auch durch Einschrauben von Stangen 31 mit einem Gewinde am unteren Ende sowie
Blindschrauben am oberen Ende für die freistehende Version verwendet werden, die auf
einer Tischplatte 33 steht, wie in Fig. 3 dargestellt. Diese Variante stellt jedoch
nicht die bevorzugte Ausführungsform dar, weil durch die Gewindelöcher auf der Rückseite
diese in Bezug auf die Oberflächengestaltung nicht vollkommen ähnlich der Vorderseite
ist. Bei den bevorzugten Formen von Aufstellmitteln greifen diese durch Klemmung oder
Hemmung an nur einer Kante an, in Fig. 4 der Unterkante. Aber auch ein Aufstellmittel,
das an der linken oder rechten Kante angesetzt ist, kann verwendet werden; beispielsweise
ein (nicht gezeigter) geschlitzter zylindrischer Körper, in dessen Schlitz die linke
bzw. rechte Kante eingreift und der senkrecht, z.B. auf einer ausreichend großen Grundplatte
befestigt ist.
[0022] Anstelle von undurchsichtigem Material wie Stahl kann die Trägerplatte 10 auch aus
durchsichtigem Material wie Glas oder Acrylglas hergestellt werden. In diesem Fall
kann auch auf den Ausschnitt 12 verzichtet werden, weil die gesamte Platte durchsichtig
ist. Gegebenenfalls wird auf der Rückseite eine Maske aufgedruckt, um Teile der Trägerplatte
10 undurchsichtig zu gestalten.
[0023] In Fig. 5 ist eine Ausführungsform, insbesondere in Acrylglas, dargestellt, bei der
die Oberfläche gewölbt ist. Gleichzeitig sind die Seiten 51a, 51b nicht senkrecht,
sondern schräg gestaltet, wobei die Oberfläche weiterhin überall konvex ist und damit
keinen Ansatz für gewollte Beschädigung bietet. In diesem Fall liegt dann lediglich
die Kanten der Seiten auf der Wand 24a, 24b auf. Auch ist es möglich, die Rückseite
der Trägerplatte eben wie in Fig. 2 zu gestalten. Bei der freien Aufstellung nach
Fig. 3 und 4 ist dementsprechend ein passender Aufstellbügel o.ä. zu verwenden.
[0024] In Fig. 5 ist ferner gezeigt, daß durch eine gerundete Dreiecksleiste 47 ein freistehendes
Gerät optisch verbessert werden kann. Diese Leiste 47 ist in der bevorzugten Form
sowohl oben als an beiden Seiten vorhanden. Sie ist einfach herzustellen und kann
beispielsweise über (nicht gezeigte) Nasen in das Gehäuse 14 einrasten oder aufgeklebt
werden. Diese Lösung ist auch auf die Ausführungsform nach Fig. 3 anwendbar, in der
eine andere Dimensionierung gezeigt ist.
[0025] Das Gehäuse 14 ist bevorzugt quaderförmig ausgebildet. Durch diese prismatische Form
kann die Datenstation einfach von vorne durch eine Öffnung eingesetzt werden. In das
quaderförmige Gehäuse können von der Rückseite her Kabel zugeführt werden, wobei die
Einbuchtung (nicht gezeigt) mit Steckverbindern für den Anschluß durch einen verschließbaren
und ggf. abschließbaren Deckel verschlossen wird.
[0026] An der Unterseite ist bevorzugt eine verschließbare und ggf. abschließbare Öffnung
vorgesehen, in der Einstellelemente vorgesehen sind. Für deren Bedienung wird die
Datenstation auf die Rückseite gelegt, so daß die Einstellelemente gut erreichbar
sind.
[0027] Für den Fall, daß weitere Ein- oder Ausgabegeräte wie ein Lautsprecher oder eine
Kamera benötigt werden, ist in gleicher Art wie für die Glasplatte 12 ein Ausschnitt
vorzusehen, in den das Gerät eingelassen ist. Dabei ist eine leichte Vorwölbung unproblematisch,
da die Oberfläche im wesentlichen konvex bleibt. Dabei kann die Kamera auch hinter
der stoßfesten Glasscheibe angeordnet werden und eine akustische Ausgabe erfolgen,
indem Körperschall auf die Glasplatte oder die Trägerplatte übertragen wird.
1. Datenstation für Selbstbedienungssysteme mit einer eine Anzeige umfassenden Vorderseite,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Vorderseite als verwindungssteife Trägerplatte (10) derart ausgeführt ist, daß
für eine Befestigung jede der Kanten allein ausreichend ist,
- auf der Rückseite ein Gehäuse (14) angeordnet ist, das die Anzeige (22) enthält,
und daß
- die Trägerplatte (12) das Gehäuse (14) allseitig überragt.
2. Datenstation nach Anspruch 1, wobei die Oberfläche des das Gehäuse (14) überragenden
rückwärtigen Teils der Trägerplatte (12) wie die Vorderseite bearbeitet ist.
3. Datenstation nach Anspruch 2, wobei die Oberfläche des das Gehäuse (14) überragenden
rückwärtigen Teils der Trägerplatte (12) nicht durch Befestigungsmittel unterbrochen
ist.
4. Datenstation nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorderseite der Trägerplatte
(10) sowie deren Kanten vollständig konvex sind und sie somit keinen Angriffspunkt
für beschädigende Gegenstände aufweist, wenn die Datenstation in eine Wandfläche derart
eingebaut ist, daß die Kanten der Rückseite der Trägerplatte (12) auf der Wandfläche
bündig aufliegen.
5. Datenstation nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Trägerplatte (12) eine
einstückige, durchsichtige, nicht mit Ausnehmungen versehende Platte ist.
6. Datenstation nach Anspruch 5, wobei die Trägerplatte eine Glasplatte, vorzugsweise
aus schlagfestem Glas, ist.
7. Datenstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in die Trägerplatte eine Glasplatte
bündig eingepaßt ist, hinter der die Anzeige angeordnet ist.
8. Datenstation nach Anspruch 7, wobei die Glasplatte als Aufnehmer einer eine Berührungsposition
bestimmenden Eingabevorrichtung dient.
9. Datenstation nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Datenstation durch ein
an einer Kante angreifendes Aufstellmittel (31, 41) freistehend betrieben wird.