[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidanschlußverbinder für wenigstens einen Leiter,
mit einem wenigstens eine Kammer aufweisenden Gehäuse, mit einem in der Kammer zwischen
einer Montagestellung und einer Anschlußstellung bewegbaren Schieber und mit wenigstens
einem in der Kammer vorgesehenen, im wesentlichen ebenen Kontaktmesser, wobei die
Kammer von einander gegenüberliegenden Seitenwandungen begrenzt wird.
[0002] Ein Schneidanschlußverbinder der eingangs genannten Art ist aus der DE 196 28 116
bekannt. Der bekannte Schneidanschlußverbinder ist blockartig ausgeführt und weist
eine Vielzahl von sogenannten Anschlußscheiben auf, wobei über jede Anschlußscheibe
ein Leiter angeschlossen werden kann. In jeder Kammer befinden sich ein Schieber und
zwei Kontaktmesser, wobei die Kontaktmesser jeweils im rechten Winkel zu den vertikal
verlaufenden Seitenwandungen der Kammer angeordnet sind. Die Verbindung erfolgt bei
dem bekannten Schneidanschlußverbinder derart, daß der Leiter in eine Öffnung des
Schiebers eingesetzt wird und die Kontaktscheibe beim Bewegen des Schiebers von einer
Montagestellung in eine Anschlußstellung in die Isolierung des Leiters einschneidet
und mit diesem kontaktiert.
[0003] Da häufig nur ein sehr geringer Montageraum für die Verbinder beim Anschluß zur Verfügung
steht, besteht eine grundsätzliche Anforderung an derartige Verbinder darin, die Abmaße
möglichst gering zu halten, um bei einem vorgegebenen Platzangebot die größtmögliche
Menge an Verbindern unterbringen zu können.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Schneidanschlußverbinder der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der eine geringe Baugröße hat.
[0005] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Kontaktmesser in der Kammer unter einem Winkel ungleich 90° zu wenigstens
einer Seitenwandung angeordnet ist. Durch die schräge Anordnung des Kontaktmessers
in der Kammer ist es möglich, die Breite jeder einzelnen Kammer zu verringern und
damit schmalere Anschlußscheiben zu ermöglichen, die dann ohne weiteres aneinandergereiht
einen Block bilden oder zu einem Block zusammengesetzt werden können.
[0006] Um einerseits eine sichere Kontaktierung und andererseits eine geringe Breite zu
erzielen, ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
das Kontaktmesser um etwa 45° geneigt angeordnet ist. Außerdem ist es günstig, wenn
mindestens eine Schneide des Kontaktmessers in Einsteckrichtung des Leiters ausgerichtet
ist. Durch diese Anordnung und Ausrichtung der Schneide wird ein unbeabsichtigtes
Herausziehen des Leiters aus dem Schneidanschlußverbinder verhindert.
[0007] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines als Block ausgebildeten Schneidanschlußverbinders
in Montagestellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 1 in Anschlußstellung
und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Schneidanschlußverbinders aus Fig. 3.
[0008] In den einzelnen Figuren ist ein als Block ausgebildeter Schneidanschlußverbinder
1 mit einer Vielzahl von Anschlußscheiben 2 zur Verbindung mit einer entsprechenden
Anzahl von Leitern 3, wovon nur ein einziger dargestellt ist, gezeigt. Grundsätzlich
ist es auch möglich, daß der Schneidanschlußverbinder 1 nur eine einzige Anschlußscheibe
2 aufweist. Jede Anschlußscheibe 2 dient vorliegend zum Anschluß eines Leiters 3.
Der Schneidanschlußverbinder 1 weist für alle Anschlußscheiben 2 ein gemeinsames Gehäuse
4 aus einem isolierenden Material auf, in dem sich entsprechend der Anzahl der Anschlußscheiben
2 eine entsprechende Anzahl von Kammern 5 befindet. Grundsätzlich wäre es auch möglich,
daß jede Anschlußscheibe ein eigenes Gehäuse aufweist, wobei die einzelnen Anschlußscheiben
aneinander reihbar und dann zu einem Block zusammensetzbar sind.
[0009] In jeder der Kammern 5 befindet sich ein Schieber 6 aus isolierendem Material, der
zwischen einer Montagestellung, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, und einer
Anschlußstellung, die in Fig. 3 und 4 dargestellt ist, bewegbar ist. Des weiteren
befindet sich in jeder Kammer 5 wenigstens ein flächiges, d.h. im wesentlichen ebenes
Kontaktmesser 7. Im übrigen wird jede der Kammern 5 von einander gegenüberliegenden
Seitenwandungen 8 begrenzt, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Seitenwandungen
8 nicht geschlossen sein müssen, also ohne weiteres auch Öffnungen zur benachbarten
Kammer 5 aufweisen können. Benachbarte Kammern 5 haben vorliegend eine gemeinsame
Seitenwandung 8.
[0010] Wesentlich ist nun, daß das Kontaktmesser 7 in der Kammer 5 unter einem Winkel ungleich
90° zu wenigstens einer Seitenwandung 8 angeordnet ist, was zur Folge hat, daß die
einzelnen Anschlußscheiben 2 entsprechend schmal ausgeführt werden können. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel, in dem die Seitenwandungen 8 vertikal verlaufen, ist das Kontaktmesser
7 um etwa 45 ° zu den Seitenwandungen 8 angeordnet.
[0011] Das Kontaktmesser 7 weist vorliegend zwei Schneidschenkel 9, 10 mit einem dazwischenliegenden
Schlitz 11 zum Einführen des Leiters 3 auf, und die Schneidschenkel 9, 10 sind mit
jeweils einer Schneide 12 versehen. Die freien Enden der Schneidschenkel 9, 10 sind
dabei derart ausgebildet, daß sich der Schlitz 11 zu seinem offenen Ende hin erweitert,
und die Schneiden 12 der Schneidschenkel 9, 10 sind einander zugewandt.
[0012] Grundsätzlich ist es auch möglich, statt eines zweischenkligen Kontaktmessers 2 ein
solches zu verwenden, das lediglich eine Schneide aufweist. In diesem Falle sollte
das Kontaktmesser dann derart in der Kammer 5 angeordnet sein, daß die Schneide dieses
Kontaktmessers in Einsteckrichtung R des Leiters 3 ausgerichtet ist, so daß der angeschlossene
Leiter nicht ohne weiteres aus dem Schneidanschlußverbinder gezogen werden kann. Dieser
Vorteil ergibt sich bei dem zuvor beschriebenen zweischenkeligen Kontaktmesser 7 in
jedem Fall.
[0013] Der Schneidanschlußverbinder 1 weist im übrigen an seiner Steckseite 13 für jede
Anschlußscheibe 2 einen tulpenartigen Buchsenkontakt 14 auf, der zum Steckeranschluß
dient. Das Kontaktmesser 7 und der Buchsenkontakt 14 sind vorliegend einteilig ausgebildet
und sind vorzugsweise aus einem einstückigen Stanzteil, das entsprechend gebogen worden
ist, hergestellt worden.
[0014] In der oberen Wandung 15 des Gehäuses 4 ist für jede Anschlußscheibe 2 eine Einsetzöffnung
16 zum Einsetzen eines Werkzeugs 17 vorgesehen, bei dem es sich vorzugsweise um einen
Schraubendreher handelt. Des weiteren befindet sich im Schieber 6 eine über die Einsetzöffnung
16 zugängliche U- oder V-förmige Tasche 18, die zur Anlage der Spitze des Werkzeugs
17 dient. Die Einsetzöffnung 16 und die Tasche 18 sind so ausgebildet und zueinander
angeordnet, daß der Schieber 6 über eine Schwenkbewegung des an einer Kante 19 der
Einsetzöffnung 16 und in der Tasche 18 mit seiner Spitze anliegenden Werkzeugs 17
zwischen der Montagestellung und der Anschlußstellung bewegbar ist.
[0015] Durch die vorgenannte Art und Weise der Bewegung des Schiebers 6 über die Schwenk-
bzw. Kippbewegung des Werkzeugs 17 wird aufgrund der Hebelwirkung erheblich weniger
Kraft zum Bewegen des Schiebers 6 benötigt. Damit verringert sich die Belastung beim
Bewegen des Schiebers 6 auf das Kontaktmesser 7 und den damit verbundenen Buchsenkontakt
14.
[0016] Da die Spitze des Werkzeugs 17 auf dem Boden der Tasche 18 aufliegt und sich dort
abstützt, kann sich außerdem kein unbeabsichtigter Kontakt zwischen dem Werkzeug 17
und dem Kontaktmesser 7 ergeben, auch wenn sich die Tasche 18 oberhalb des Kontaktmessers
7 befindet, und zwar sowohl in der Montage- als auch in der Anschlußstellung. Der
Verhinderung eines unbeabsichtigten Kontakts beim Einführen des Werkzeugs 17 in die
Einsetzöffnung 16 dient auch, daß die seitlichen Schenkel der Tasche 18 bis unmittelbar
unter die Unterseite der oberen Wandung 15 des Gehäuses 4 geführt sind.
[0017] Am Schieber 6 ist ein zur Steckseite 13 hin ausgerichteter Arm 20 vorgesehen, der
in der Anschlußstellung durch eine steckseitig in der hinteren Stirnwand 21 vorgesehene
Öffnung 22 hindurchragt. Durch das durch die Öffnung 22 hindurchragende Ende des Arms
20 wird der Anschluß des Leiters 3 signalisiert. Außerdem ist in der Offen- bzw. Montagestellung,
wenn der Arm 20 aus der Öffnung 22 herausgezogen ist, eine Prüfmöglichkeit der elektrischen
Verbindung gegeben. In der Schließ- bzw. Anschlußstellung ist eine solche Prüfmöglichkeit
nicht gegeben, da die Öffnung 22, wie zuvor ausgeführt, durch den Arm 20 geschlossen
ist.
[0018] Im Schieber 6 ist eine von der Oberseite 23 des Gehäuses 4 her zugängliche Einstecköffnung
24 zum Einstecken des Leiters 3 vorgesehen. Die Einstecköffnung 24 verläuft quer zur
Bewegungsrichtung L des Schiebers 6. Die obere Wandung 15 des Gehäuses 4 ist im Bereich
der einzelnen Einstecköffnungen 24 jeweils mit einem Schlitz 25 versehen, wobei die
obere Wandung 15 derart ausgebildet ist bzw. eine solche Länge hat, daß der eingesteckte
Leiter 3 beim Bewegen des Schiebers 6 von der Montagestellung in die Anschlußstellung
etwa quer zur Einsteckrichtung R abgebogen wird. Zu diesem Zweck ist dann im Schieber
6 eine Aufnahme 25 für den abgewinkelten Leiter 3 vorgesehen.
[0019] Weiterhin ist vorgesehen, daß der Schieber 6 in der Montagestellung und vorliegend
auch in der Anschlußstellung arretierbar ist. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Schieber
6 und dem Gehäuse 4 eine Rastverbindung realisiert. Die Rastverbindung weist vorliegend
zwei in der unteren Wandung 26 des Gehäuses 4 befindliche Rastöffnungen 27, 28 auf,
während am Schieber 6 ein federnder Rastarm 29 mit einem Rastvorsprung 30 vorgesehen
ist. In der Montagestellung, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, greift der Rastvorsprung
30 in die Rastöffnung 27 ein, während er in der Anschlußstellung, die in den Fig.
3 und 4 dargestellt ist, in die Rastöffnung 28 eingreift.
[0020] Durch die Möglichkeit der Arretierung des Schiebers 6 in seinen Endstellungen ist
gewährleistet, daß problemlos ein geöffneter Schneidanschlußverbinder 1 vom Hersteller
geliefert werden kann, der dann an der Einsatzstelle unverzüglich angeschlossen werden
kann, ohne daß noch ein Öffnen des Schneidanschlußverbinders 1 durch Verschieben des
Schiebers 6 erforderlich wäre.
[0021] Der Anschluß eines Leiters 3 erfolgt nun derart, daß dieser zunächst in Einsteckrichtung
R in die Einstecköffnung 24 des sich in der Anschlußstellung befindenden Schiebers
6 eingesteckt wird, so daß dann der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Zustand, bei
dem der Leiter 3 an der unteren Wandung 26 anschlägt, erreicht ist. (Es darf darauf
hingewiesen ist, daß es natürlich grundsätzlich auch möglich ist, in der unteren Wandung
26 eine Durchgangsöffnung für den Leiter 3 vorzusehen.) Anschließend wird das Werkzeug
17 in die Einsetzöffnung 26 eingesetzt, bis die Spitze des Werkzeugs 17 auf dem Boden
der Tasche 18 aufliegt. Sodann wird das Werkzeug 17 um die Kante 19 der Einsetzöffnung
16 geschwenkt, wobei der Leiter 3 dann über den Schieber 6 in den Schlitz 11 des Kontaktmesser
7 bewegt wird. Dabei schneiden die Schneiden 12 der Schneidschenkel 9, 10 in die Isolierung
des Leiters 3 ein und kontaktieren anschließend.
[0022] Das Lösen der Verbindung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
1. Schneidanschlußverbinder (1) für wenigstens einen Leiter (3), mit einem wenigstens
eine Kammer (5) aufweisenden Gehäuse (4), mit einem in der Kammer (5) zwischen einer
Montagestellung und einer Anschlußstellung bewegbaren Schieber (6) und mit wenigstens
einem in der Kammer (5) vorgesehenen, im wesentlichen ebenen Kontaktmesser (7), wobei
die Kammer (5) von einander gegenüberliegenden Seitenwandungen (8) begrenzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktmesser (7) in der Kammer (5) unter einem Winkel ungleich 90° zu wenigstens
einer Seitenwandung (8) angeordnet ist.
2. Schneidanschlußverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktmesser
(7) um etwa 45° geneigt angeordnet ist.
3. Schneidanschlußverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktmesser
(7) zwei Schneidschenkel (9, 10) mit einem dazwischen vorgesehenen Schlitz (11) aufweist.
4. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Schneide (12) des Kontaktmessers (7) in Einsteckrichtung (R) des
Leiters (3) ausgerichtet ist.
5. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Buchsenkontakt (14) in der Kammer (5) vorgesehen ist und daß das
Kontaktmesser (7) einteilig mit dem Buchsenkontakt (14) ausgebildet ist.
6. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (4) eine Einsetzöffnung (16) zum Einsetzen eines Werkzeugs (17) und
im Schieber (6) eine über die Einsetzöffnung (16) zugängliche Tasche (18) zur Anlage
der Spitze des Werkzeugs (17) vorgesehen sind und daß der Schieber (6) über eine Schwenkbewegung
des an einer Kante (19) der Einsetzöffnung (16) und in der Tasche (18) mit seiner
Spitze anliegenden Werkzeugs (17) zwischen einer Montagestellung und einer Anschlußstellung
bewegbar ist.
7. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß am Schieber (6) ein zur Steckseite (13) hin ausgerichteter Arm (20) vorgesehen
ist und der Arm (20) in der Anschlußstellung durch eine steckseitig im Gehäuse (4)
vorgesehene Öffnung (22) hindurchragt.
8. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schieber (6) eine von der Oberseite (23) des Gehäuses (4) zugängliche Einstecköffnung
(24) zum Einstecken des Leiters (3) vorgesehen ist und die Einstecköffnung (24) quer
zur Bewegungsrichtung (L) des Schiebers (6) verläuft.
9. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse (4) eine obere Wandung (15) vorgesehen ist, an der der eingesteckte
Leiter (3) bei Bewegen des Schiebers (6) von der Montagestellung in die Anschlußstellung
etwa quer zur Einsteckrichtung (R) abgebogen wird, und im Schieber (6) eine Aufnahme
(25) für den abgewinkelten Leiter (3) vorgesehen ist.
10. Schneidanschlußverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (6) in der Montagestellung und gegebenenfalls in der Anschlußstellung
arretierbar ist.
11. Schneidanschlußverbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Arretierung
eine zwischen dem Schieber (6) und dem Gehäuse (4) wirksame Rastverbindung vorgesehen
ist.