[0001] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Polieren Von Linsen und die Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens dienen zum Herstellen von Linsen höherer Präzision und/oder
zur Senkung der Herstellkosten. Dies wird erreicht durch den speziellen Verfahrensablauf,
den Aufbau der eingesetzten Poliermaschine und den Einsatz besonderer Polierwerkzeuge.
[0002] Linsen für optische Zwecke werden nach dem Stand der Technik zunächst durch Schleifen
auf ein- oder zweispindeligen Schleifmaschinen hergestellt, wobei eine polierfähige
Oberfläche erzeugt wird. An das Schleifen schließt sich das Polieren der Linsen an,
wobei zwischen dem Vorpolieren und dem Fertigpolieren unterschieden wird. Es kann
aber auch mit einem Poliervorgang gearbeitet werden, der dann entsprechend länger
dauert. Für das Polieren sphärischer Linsen werden sogenannte Formwerkzeuge benutzt,
die auf speziellen Poliermaschinen eingesetzt werden. Die Formwerkzeuge sind so gestaltet,
daß für jeden Krümmungsradius der Linsen ein gesondertes Formwerkzeug benötigt wird.
Diejenige Seite des Formwerkzeuges, die mit der Linse in Berührung kommt, ist mit
einem weichen Material belegt, das im Zusammenwirken mit einer Poliersuspension den
erwünschten Materialabtrag ermöglicht. Wegen der Abnutzung an dem Polierwerkzeug durch
den Arbeitsprozeß werden Abrichtwerkzeuge benötigt, um die schnell verschleißenden
Formwerkzeuge wieder nachzuarbeiten.
[0003] Während des Poliervorgangs werden die beiden Spindeln, die einerseits das Werkzeug
und andererseits das Werkstück tragen, mit ihren Achsen zueinander schräg gestellt
und in Rotation versetzt, wobei die Drehrichtung an beiden gleich ist. Durch die Schrägstellung
wird es notwendig, die Spindeln in einem errechneten Drehzahlverhältnis zueinander
rotieren zu lassen. In Verbindung mit einer speziellen Flächenauslegung des Polierwerkzeugs
wird damit gewährleistet, daß der Materialabtrag an der Linse an jeder Stelle der
Linsenoberfläche weitgehend gleich, das heißt optimal ist. Beim Einrichten der Spindeln
ist zu beachten, daß der Schnittpunkt der Achsen von Werkzeug und Werkstückspindel
mit dem Krümmungsmittelpunkt der Linse zusammenfällt. Der Werkzeugdurchmesser muß
deutlich größer sein als der Linsendurchmesser (ca. 2-fach) und die Linse so an dem
Werkzeug anliegen, daß der Linsenrand nicht über das Drehzentrum oder den Rand des
Werkzeuges hinausreicht.
[0004] Nach dem Stand der Technik befindet sich die Werkstückspindel üblicherweise im unteren
Teil der Poliermaschine und ist an einem sogenannten Z-Schlitten befestigt, der vertikale
Bewegungen erlaubt (Zustellbewegungen). Die Werkzeugspindel ist dagegen mit einem
Schwenkkopf verbunden, der sich im oberen Maschinenteil befindet und um die sogenannte
B-Achse (senkrecht zur X- und Z-Achse) geschwenkt werden kann, um die erwähnte Schrägstellung
zu ermöglichen. Der Schwenkkopf ist an einem sogenannten X-Schlitten befestigt, der
horizontale Bewegungen erlaubt. Durch Schrägstellen des Schwenkkopfes mit der Werkzeugspindel
und Verfahren in X- und Z-Richtung wird die vorgenannte Übereinstimmung des Achsenschnittpunkts
mit dem Krümmungsmittelpunkt der Linse ermöglicht.
[0005] Maschinen, die über eine obere und eine untere Spindel verfügen, werden einspindelige
Maschinen genannt (eine Spindel im Ober- bzw. Unterteil). Zwei- oder mehrspindelige
Maschinen haben dementsprechend mehrere Spindeln im Ober- bzw. Unterteil. Um Irrtümer
zu vermeiden, wird diese Art der Bezeichnung in der vorliegenden Beschreibung nicht
benutzt. Die angegebene Anzahl der Spindeln entspricht nachstehend der tatsächlichen
- unabhängig davon, wie diese an der Maschine verteilt sind. So hat dann z. B. eine
dreispindelige Maschine zwei Spindeln im Unterteil und eine im Oberteil oder umgekehrt.
[0006] Die heute üblichen Polierverfahren und die Maschinen bzw. Vorrichtungen zur Durchführung
dieser Verfahren entsprechend dem Stand der Technik haben eine Reihe von Nachteilen,
wie folgt:
1. Durch die Kombination der verschiedenen Bewegungsachsen miteinander können unerwünschte
Ungenauigkeiten entstehen. So ist es z. B. ungünstig, wenn der drehbare Schwenkkopf
mit der B-Achse an einem linear verfahrbaren X-Schlitten befestigt ist, da sich dann
die Nachgiebigkeiten beider Bewegungseinrichtungen addieren. Dies gilt im besonderen
Maße, wenn an dem Schwenkkopf mehrere Spindeln befestigt sind und dementsprechend
die Achsabstände und damit die Hebelverhältnisse ungünstiger werden.
2. Poliermaschinen entsprechend dem Stand der Technik haben üblicherweise nur eine
Werkzeugspindel und eine Werkstückspindel, an der außer der Werkstückaufnahme für
die Linse alternativ auch das Abrichtwerkzeug befestigt wird, wenn das an der Werkzeugspindel
befestigte Formwerkzeug abgerichtet werden muß. Hierzu wird die Werkstückaufnahme
entfernt und dafür das Abrichtwerkzeug an der Werkstückspindel befestigt. Nach dem
Abrichten wird dann umgekehrt die Werkstückaufnahme wieder an der Werkstückspindel
montiert. Hierbei ergeben sich Montageungenauigkeiten, die sich negativ auf das Polierergebnis
auswirken. Beim Polieren wird zwar in erster Linie die Oberflächenrauhigkeit der Linse
vermindert, es findet jedoch auch eine geringfügige Nachbearbeitung der Oberflächenkontur
statt. Daher ist es für die Präzision der Linse nachteilig, wenn durch das Umwechseln
von Werkstückaufnahme und Abrichtwerkzeug Ungenauigkeiten in der Achslage Linse/Werkzeug
entstehen, die sich direkt auf die Qualität des Arbeitsergebnisses ungünstig auswirken.
Da üblicherweise nur eine Werkzeugspindel vorhanden ist, kann auch nur mit einem Polierwerkzeug
gearbeitet werden, d. h. Korrekturen durch Nachpolieren mit einem speziellen Polierwerkzeug
sind nicht möglich, ohne daß die Maschine umgebaut oder gewechselt werden muß.
3. Wie unter 2. beschrieben, wird bei den Poliermaschinen entsprechend dem Stand der
Technik das Abrichten der Formwerkzeuge so ausgeführt, daß der Linsenhalter manuell
gegen ein Abrichtwerkzeug ausgewechselt wird, mit dem dann das Formwerkzeug nachgearbeitet,
d. h. abgerichtet werden kann. Dieses Auswechseln erfordert aufwendige Handarbeit,
die mit den entsprechenden Kosten verbunden ist.
4. Eine weitere Ungenauigkeit ist bei den Poliermaschinen entsprechend dem Stand der
Technik dadurch gegeben, daß solche Maschinen nicht mit beliebig feinen Toleranzen
gefertigt werden können. Es wird daher immer ein gewisser, wenn auch geringer, Achsversatz
zwischen Werkzeug- und Werkstückspindel vorhanden sein. Während dies in der X-Richtung
(horizontale Richtung, quer zum Bediener) unerheblich ist, da eine der beiden Spindeln
in dieser Richtung mit hoher Präzision (höher als die Montagegenauigkeit der Maschine)
verfahren werden kann, ist in der Y-Richtung (horizontale Richtung, weg vom Bediener)
eine solche Verfahrmöglichkeit an den bisher bekannt gewordenen Poliermaschinen nicht
vorgesehen. Das heißt, der Achsversatz in Y-Richtung durch die genannten Montageungenauigkeiten
beim Zusammenbau der Maschine kann nicht korrigiert werden, was sich nachteilig auf
die Genauigkeit der hergestellten Linsen auswirkt.
5. Zur Verbesserung des Polierergebnisses wird bei den heutigen Polierverfahren mit
einer gleichförmigen Oszillation relativ zur Linse gearbeitet. Dazu werden Schwenkbewegungen der Werkzeugspindel
mit dem Werkzeug um den Krümmungsmittelpunkt der Linse ausgeführt. Hierzu sind Maschinenbewegungen
um die B-Achse und in den X- und Z-Achsen nötig, da der Schnittpunkt der Spindelachsen
bzw. der damit identische Krümmungsmittelpunkt der Linse üblicherweise nicht mit der
B-Achse zusammenfällt. Mit der genannnten Oszillationsbewegung soll erreicht werden,
daß nicht ständig die gleichen Oberflächenelemente von Werkzeug und Linse miteinander
in Berührung kommen (Vermeiden von Riefenbildung im Feinbereich). Eine Korrektur der
Linsengeometrie wird mit dieser gleichförmigen Oszillation nicht erreicht. Obwohl
mit dem beschriebenen Bewegungsablauf in den drei genannten Maschinenachsen auch ungleichförmige
Oszillationen zur Korrektur der Linsengeometrie möglich wären, werden diese entsprechend
dem Stand der Technik nicht angewandt.
6. Nachteilig bei den bekannt gewordenen Poliermaschinen ist außerdem, daß sich unnötige
Maschinenlaufzeiten ergeben durch umständliche Verfahrwege, die mit geringer Geschwindigkeit
zurückgelegt werden. Dies hängt damit zusammen, daß bei diesen Maschinen nicht genügend
Informationen in der elektronischen Maschinensteuerung bezüglich der genauen Position
von Werkstück einerseits und Werkzeug andererseits vorhanden sind. Wegen der fehlenden
Informationen kann das Werkzeug beim Heranfahren an das Werkstück nicht auf dem kürzesten
Weg bewegt werden, sondern muß einem bestimmten Ablauf folgen, um eine unerwünschte
Kollision mit dem Werkstück zu vermeiden. Zudem muß die Verfahrgeschwindigkeit so
gering gewählt werden, so daß es bei unerwarteten Berührungen zu keinen Beschädigungen
kommt. Aus dem Vorgesagten ergeben sich als Nachteil unnötig lange Maschinenlaufzeiten
bei Positionieren des Werkzeuges am Werkstück.
7. Es ist heute noch üblich, daß beim Linsenpolieren nach dem Stand der Technik die
Linsenrohlinge von Hand in die Aufnahmevorrichtung an der Werkstückspindel eingelegt
werden. Die fertigen Linsen werden ebenfalls von Hand aus der Maschine entnommen.
Hieraus ergeben sich unnötige Kosten, da die Maschine ständig von einer Bedienperson
beaufsichtigt werden muß.
8. Weitere Nachteile bezüglich Qualität und Kosten ergeben sich aus der Verwendung
der heute gebräuchlichen Formwerkzeuge. Diese müssen für jede Linse entsprechend der
Krümmung und dem Durchmesser speziell und auf gesonderten Maschinen hergestellt werden.
Dementsprechend hoch sind die Werkzeugkosten. Gezielte Korrekturen an der Linsengeometrie
lassen sich mit diesen Formwerkzeugen nur in begrenztem Maße vornehmen, wenn die heute
üblichen Polierverfahren angewandt werden.
9. Linsen höchster Qualität können nur so hergestellt werden, daß sie nach dem Poliervorgang
mit einem Interferometer untersucht werden und anschließend in weiteren Poliervorgängen
ein gezielter Materialabtrag an den unzulässigerweise erhabenen Stellen durchgeführt
wird. Nach dem Stand der Technik müssen die Linsen hierzu aus der Poliermaschine entnommen
und in dem Interferometer geprüft werden, das als separates Gerät in der Werkstatt
aufgestellt ist. Die an sich wünschenswerte bauliche Verknüpfung von Interferometer
und Poliermaschine wird nicht angewandt.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
werden die unter 1. bis 9. genannten Nachteile vermieden, das heißt, die Linsen können
präziser und/oder kostengünstiger hergestellt werden. Dies wird erfindungsgemäß wie
folgt erreicht:
Zu 1.:
[0008] Die vorgeschlagene Poliermaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist prinzipiell mit einer elektronischen Steuerung bzw. Regelung ausgerüstet. Dieses
kann z. B. eine CNC-Steuerung sein.
[0009] Im oberen Maschinenteil befindet sich die Kombination von X- und Z-Schlitten, die
lineare Bewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung erlaubt. Die X-Richtung
ist horizontal und quer zum Maschinenbediener, die Z-Richtung vertikal. An dieser
Kombination von X- und Z-Schlitten sind mindestens zwei, vorzugsweise drei Spindeln
befestigt, die vorzugsweise als Werkzeugspindeln ausgerüstet werden. Die Achsen dieser
Spindeln liegen in einer vertikalen Ebene, die senkrecht zur B-Achse (siehe unten)
angeordnet ist. Da sich zwischen dem Maschinengestell und den Spindeln kein Schwenkkopf
befindet, ergibt sich eine besonders stabile Konstruktion, was sich positiv auf die
Genauigkeit der hergestellten Linsen auswirkt.
[0010] Die erfindungsgemäße Poliermaschine verfügt außerdem über einen im unteren Maschinenteil
angeordneten Schwenkkopf, der mittels einer Welle um die B-Achse gedreht werden kann,
die ihrerseits mit dem Maschinengestell verbunden ist. Die B-Achse ist horizontal
und senkrecht zur X-Achse angeordnet. Der sonst üblicherweise zwischengeschaltete
Schiffen für Linearbewegung entfällt. Dadurch kann der Schwenkkopf besonders stabil
gelagert werden, was sich nochmals positiv auf die Genauigkeit der hergestellten Linsen
auswirkt. An dem Schwenkkopf sind zwei Spindeln befestigt, deren Achsen in der gleichen
Ebene liegen wie die der vorgenannten Spindeln.
Zu 2.:
[0011] Wie vorstehend bereits dargestellt, trägt der Schwenkkopf zwei Spindeln. Diese können
als Werkstückspindel und als Abrichtspindel ausgeführt bzw. ausgerüstet werden. Dadurch
ist es möglich, die im oberen Bereich der Maschine angeordneten Polierwerkzeuge abzurichten,
ohne daß die Werkstückaufnahme und das Abrichtwerkzeug gegeneinander ausgetauscht
werden müßten. Die nötige Positionierung der betreffenden Spindeln zueinander (Achsenschnittpunkt
der Spindeln fällt mit Krümmungsmittelpunkt der Linse zusammen) ist leicht möglich,
da die oben liegenden Werkzeugspindeln in X-und Z-Richtung verfahren werden können
und die unten liegende Abrichtspindel mit dem Schwenkkopf um die B-Achse schräg gestellt
werden kann.
[0012] Alle Ungenauigkeiten beim Polieren der Linse, die sich aus dem Auswechseln von Werkstückaufnahme
bzw. Abrichtwerkzeug ergeben könnten, werden damit sicher vermieden, da dieses Auswechseln
nicht mehr stattfindet.
[0013] Verbessert wird der Qualitätsstandard auch nochmals dadurch, daß der Abrichtvorgang
automatisch durchgeführt werden kann. Bei entsprechender Maschinenprogrammierung kann
jeweils nach einer bestimmen Anzahl von Poliervorgängen das Werkzeug abgerichtet werden.
Dieses hat damit immer die erforderliche Genauigkeit. Qualitätsmängel, die daraus
resultieren, daß vergessen wurde, das Werkzeug abzurichten, sind nicht mehr möglich.
Zu 3.:
[0014] Ein wichtiges Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit beim Polieren von Linsen zu steigern.
Da, wie erwähnt, das Abrichtwerkzeug fest an der betreffenden Spindel montiert bleibt,
entfällt der manuelle Arbeitsaufwand, der sonst zum Auswechseln von Werkstückaufnahme
und Abrichtwerkzeug nötig wäre. Da kein Handeingriff beim Abrichten mehr nötig ist,
kann dieser Arbeitsgang vollautomatisch von der CNC-Maschinensteuerung übernommen
werden. Das Abrichten kann dann z. B. zyklisch, d. h. jeweils nach einer bestimmten
Anzahl von Poliervorgängen durchgeführt werden. Dementsprechend groß ist die Kostenersparnis.
Zu 4.:
[0015] Eine weitere Steigerung der Linsengenauigkeit wird bei der erfindungsgemäßen Poliermaschine
durch das Einführen einer zusätzlichen linearen Achse erreicht. Diese zusätzliche
lineare Achse ist ein wesentliches Erfindungsmerkmal und wird als Y-Achse ausgeführt,
die parallel zu der B-Achse (Drehachse) des Schwenkkopfes angeordnet wird (horizontal,
weg vom Bediener). Da die oben liegenden Werkzeugspindeln bereits in zwei Achsen (X-
und Z-Achse) verfahren werden, ist es zweckmäßig, die Verstellmöglichkeit in Y-Richtung
vorzugsweise im Bereich des Schwenkkopfes vorzusehen, der die unten liegenden Werkstück-
und Abrichtspindel trägt. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, die Werkzeugspindeln
in Y-Richtung zu verstellen.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, die Vorrichtung für die Verstellbewegung in Y-Richtung
so anzuordnen, daß sie in das Drehlager des Schwenkkopfes (B-Achse) integriert ist.
Ein spielbehafteter Y-Schlitten kann damit entfallen, was die Stabilität der Maschine
erhöht. Diese Anordnung gestattet es, den Schwenkkopf mit den daran befestigten Spindeln
im Feinbereich in Y-Richtung zu verfahren. Damit ist es jeweils möglich, die Achse
einer der unten liegenden Spindeln durch Verfahren in X- und Y-Richtung exakt mit
der Achse einer der oben liegenden Spindeln zur Deckung zu bringen. Durch dieses Verfahren
im Feinbereich in Richtung der Y-Achse kann erreicht werden, daß die genannten Spindeln
auch in Y-Richtung so genau zueinander ausgerichtet werden können, wie dies in X-Richtung
möglich ist. Damit werden Ungenauigkeiten an der Poliermaschine ausgeglichen. Während
die Verfahrmöglichkeit in X-Richtung bisher schon praktiziert wurde, ist die Korrekturmöglichkeit
in Y-Richtung ein wesentliches Erfindungsmerkmal, das sich sehr positiv auf die Linsengenauigkeit
auswirkt.
[0017] Beim Linsenpolieren mit der erfindungsgemäßen Verstellmöglichkeit in der Y-Achse
wird nach der Fertigstellung der ersten Linse deren Geometrie nachgemessen und bei
unerwünschten Abweichungen die Maschinenparameter korrigiert, wozu auch ein Nachstellen
in der Y-Achse gehört. Damit kann eine Präzision erreicht werden, die bisher nicht
möglich war.
Zu 5.:
[0018] Bei den heute gebräuchlichen gleichförmigen Oszillationsbewegungen zwischen Werkzeug
und Linse während des Poliervorgangs soll erreicht werden, daß nicht immer die gleichen
Flächenelemente miteinander in Berührung kommen und Zonen stärkeren oder schwächeren
Materialabtrags gleichmäßig auf der Linsenoberfläche verteilt werden. Damit wird ungleichmäßiger
Materialabtrag im Feinbereich vermieden. Eine Korrektur der Linsengeometrie findet
dabei nicht statt. Beim Polieren wird jedoch angestrebt, nicht nur die Oberflächenqualität
der Linse zu verbessern, sondern auch feinste Korrekturen in der Linsengeometrie vorzunehmen.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine solche Korrektur vorgesehen. Hierzu
wird der etwas ungleichmäßige Materialabtrag an der Linse in Abhängigkeit vom Radius
während des Poliervorgangs ausgenutzt und mit einer
ungleichmäßigen Oszillation gearbeitet, die den Krümmungsmittelpunkt der Linse als Drehzentrum hat.
Der Oszillationsvorgang wird dabei so gesteuert, daß sich die Oszillation verlangsamt
oder vorübergehend zum Stillstand kommt, wenn Flächenelemente des Formwerkzeugs, die
einen verstärkten Materialabtrag erzeugen, eine Position an der Linse erreicht haben,
an der ein verstärkter Materialabtrag erwünscht ist.
Zu 6.:
[0020] Zur weiteren Steigerung der Wirtschaftlichkeit ist bei der erfindungsgemäßen Maschine
zum Polieren von Linsen vorgesehen, daß die Position der zu polierenden Linse mittels
eines Tasters meßtechnisch erfaßt wird. Die genaue Lage der Arbeitsflächen des Polierwerkzeuges
ist ebenfalls bekannt aus den Koordinaten, mit denen die Maschine beim Abrichten des
Werkzeugs gearbeitet hat. Aufgrund dieser Werte ist die CNC-Steuerung der Maschine
dann in der Lage, alle für das Positionieren des Werkzeuges erforderlichen Maschinenlaufzeiten
zu minimieren, da diese Bewegungen dann auf dem kürzesten Wege ausgeführt werden können
und in allen Achsen mit der maximal zulässigen Geschwindigkeit verfahren werden kann.
Eine Kollisionsgefahr zwischen Werkzeug und Werkstück besteht nicht, da zu jedem Zeitpunkt
genau bekannt ist, wo sich beide befinden. Die Folge dieser Weg/Zeitoptimierung ist,
daß ein außerordentlich wirtschaftliches Arbeiten mit der Maschine möglich ist.
Zu 7.:
[0021] Die Wirtschaftlichkeit wird weiter gesteigert, indem bei der vorgeschlagenen Maschine
zum Polieren von Linsen auch mit einem Werkstückmagazin mit Be- und Entladesystem
gearbeitet wird, das so in die CNC-Maschinensteuerung integriert werden kann, daß
praktisch kein Handeingriff mehr erforderlich ist. Der Bedienungsaufwand kann so auf
ein Minimum reduziert werden und beschränkt sich praktisch auf das Befüllen und Entleeren
des Magazins.
Zu 8.:
[0022] Weitere Vorteile bezüglich Qualität und/oder Kostenreduzierung ergeben sich, wenn
die bisher gebräuchlichen Formwerkzeuge durch fortschrittliche Werkzeuge anderer Bauart
ersetzt oder ergänzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß an der
vorgeschlagenen Poliermaschine, die über mehrere Werkzeugspindeln verfügt, mit unterschiedlichen
Polierwerkzeugen gearbeitet wird.
[0023] Zur Steigerung der Linsenqualität kann z. B. an der ersten Spindel ein Polierwerkzeug
befestigt werden, das einen flächigen Materialabtrag ermöglicht und damit besonders
wirtschaftlich ist, während an der zweiten und ggf. dritten Spindel Polierwerkzeuge
befestigt werden, die mehr punktförmig arbeiten und damit örtliche Korrekturen an
der Linsengeometrie ermöglichen.
[0024] Kostenersparnisse bei den Werkzeugen sind möglich, wenn diese so gestaltet werden,
daß mit ein- und demselben Werkzeug Linsen verschiedener Krümmung und verschiedenen
Durchmessers poliert werden können (z. B. Topfwerkzeuge oder aufblasbare Werkzeuge).
Eine weitere Möglichkeit zum Einsparen von Werkzeugkosten besteht in der Verwendung
von Formwerkzeugen, die in der Poliermaschine selbst bearbeitet und dabei mit der
benötigten Form versehen werden. Diese Bearbeitung kann mehrmals an diesen Werkzeugen
durchgeführt werden, so daß auch andere Krümmungen möglich sind.
Zu 9.:
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und den Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
ist vorgesehen, daß das Interferometer in die Poliermaschine integriert ist. Dies
kann im Zusammenhang mit dem Werkstückmagazin sein, es kann jedoch auch ein anderer
Befestigungsort gewählt werden, der von den Vorschubsystemen der Maschine erreicht
werden kann.
[0026] Durch diese Anordnung ist es möglich, die polierten Linsen vollautomatisch zu vermessen
um anschließend, ebenfalls ohne Handeingriff, in weiteren Polierschritten Korrekturen
an der Linsengeometrie vorzunehmen. Das Ergebnis ist eine weitere Kostenersparnis,
da das manuelle Entnehmen der Linsen aus der Poliermaschine mit anschließendem Vermessen
in dem Interferometer und das Wiedereinlegen in die Maschine entfällt.
Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens anhand von Beispielen
[0027] In
Abb. 1 bis 5 sind die verschiedenen konstruktiven Ausführungen der verwendeten Polierwerkzeuge
dargestellt.
[0028] Die
Abb. 6 zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen Poliermaschine an einem Ausführungsbeispiel.
Es sind jedoch grundsätzlich auch andere Ausführungen möglich. Spindelantriebe wurden
der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet. Die Poliermaschine ist grundsätzlich
mit einer CNC-Steuerung ausgerüstet.
[0029] Die
Abb. 7 bis 11 zeigen die Maschine in verschiedenen Arbeitspositionen.
Zu Abb. 1:
[0030] In dieser Abbildung ist das an sich bekannte Formwerkzeug (30) zum Polieren von Linsen
(9) dargestellt. Es besteht aus einem Grundkörper (31), der entsprechend der Linsenkrümmung
ausgedreht ist. Die Arbeitsfläche ist mit dünnen Polierfolien (32) beklebt, die zur
Erreichung der genannten Korrekturen verschiedene Gestalt und Anordnung haben können.
Zur Befestigung an den Werkzeugspindeln (4) der Poliermaschine dient ein Aufnahmezapfen
(33).
Zu Abb. 2:
[0031] Hier ist ein Mehrfach-Formwerkzeug (34) dargestellt, das ebenfalls einen Grundkörper
(35) besitzt, auf den eine dickere Kunststoffschicht (36) aufgebracht ist. Diese Kunststoffschicht
(36) kann vorzugsweise aus Epoxydharz bestehen, dem Füllkörper, z. B. feine Glaspartikel
und/oder Poliermittel beigemischt wurden. Anzustreben ist in jedem Fall, daß die Kunststoffschicht
(36) gut schleifbar ist, und eine Wärmedehnung aufweist, die derjenigen von Glas ähnlich
ist. Diese Schicht kann jedoch auch aus einem anderen Material bestehen. Zur Befestigung
an den Werkzeugspindeln (4) der Poliermaschine dient ein Aufnahmezapfen (33).
[0032] Die an die Linse (9) angepaßte Kontur (Kugelkalotte) des Mehrfach-Formwerkzeugs (34)
kann dann durch spannehmende Bearbeitung (z. B. Schleifen) auf einer separaten Maschine
oder vorzugsweise direkt auf der Poliermaschine hergestellt werden. Hieraus ergeben
sich Handlings-Vorteile (Kostenreduzierung) und eine verbesserte Genauigkeit, da unnötige
Werkzeugwechsel entfallen. Da die Kunststoffschicht (36) eine relativ große Dicke
hat, kann sie nacheinander für Linsen (9) mit verschiedenen Krümmungsradien abgerichtet
werden. Das Anbringen von Polierfolie ist nicht erforderlich, da die Kunststoffschicht
(36) selbst weich genug ist. Mit einem einzigen Werkzeug können daher, nach entsprechender
Anpassung, Linsen (9) mit verschiedenen Krümmungsradien poliert werden. Der Poliervorgang
kann entweder unter Zugabe von Poliersuspension erfolgen oder nur unter Zugabe von
Kühlflüssigkeit, wenn das Poliermittel bereits in dem Kunststoff enthalten ist. Da
die Bearbeitung auf der gesamten Linsenoberfläche gleichzeitig erfolgt, ist der Materialabtrag
sehr intensiv und das Arbeiten mit diesem Werkzeug auch aus diesem Grund besonders
kostengünstig. Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn der Kunststoff mit seinen Füllstoffen
eine ähnliche Wärmedehnung wie Glas hat, da sich dann keine Ungenauigkeiten beim Polieren,
durch Temperaturunterschiede zwischen Mehrfach-Formwerkzeug (34) und Linse (9), ergeben.
[0033] Insgesamt hat das Mehrfach-Formwerkzeug (34) Eigenschaften, die sowohl die Kosten
reduzieren, als auch die Genauigkeit steigern.
Zu Abb. 3:
[0034] In dieser Abbildung wird ein Becherwerkzeug (37) dargestellt, dessen Grundkörper
(38) an seinem offenen Ende einen Polierring (39) aus weichem Material trägt. Das
Becherwerkzeug (37) wird mittels Aufnahmezapfen (33) an der Werkzeugspindel (4) der
Poliermaschine befestigt. Der Polierring (39) kann z. B. aus Novotex hergestellt werden,
das poliermittelfrei ist oder auch mit Poliermittel versetzt sein kann. Dementsprechend
wird mit oder ohne Poliersuspension gearbeitet. Diese Werkzeugform hat den Vorteil,
daß damit Linsen (9) verschiedenen Durchmessers und mit verschiedenen Krümmungen poliert
werden können. Hierzu werden die Achsen der beteiligten Spindeln so zueinander schräg
gestellt, daß der Achsenschnittpunkt mit dem Krümmungsmittelpunkt der Linsen (9) zusammenfällt.
Der wesentliche Vorteil bei diesem Werkzeug ist demnach die Kostenersparnis bei der
Werkzeugbeschaffung.
Zu Abb. 4:
[0035] Bei dem hier dargestellten Werkzeug handelt es sich um einen Polierstift (40), an
dessen Aufnahmezapfen (33) ein Grundkörper (41) befestigt ist, an dessen vorderem
Ende ein Polierkörper (42) angebracht ist; der z. B. aus Filz bestehen kann. Mit diesem
Polierstift (40) können feinste Nachbearbeitungen an den bereits vorpolierten Linsen
(9) vorgenommen werden, wenn sich bei der Kontrolle mit dem Interferometer (19) Abweichungen
im Feinbereich ergeben. Diese Abweichungen können nur durch Polierbearbeitung beseitigt
werden, da ausschließlich damit der erforderliche, geringe Materialabtrag möglich
ist. Besonders vorteilhaft wird dieses Werkzeug auf der erfindungsgemäßen mehrspindeligen
Poliermaschine eingesetzt, da dann ohne Werkzeugwechsel vor- und nachpoliert werden
kann.
[0036] Während dieser Korrekturarbeiten kann die Werkstückspindel (7) entweder fortlaufend
rotieren oder auch als Achse benutzt werden. In dem letztgenannten Fall wird die Spindel
in ihrer Drehbewegung sowohl bezüglich Fasenwinkel (Drehwinkel) als auch bezüglich
Winkelgeschwindigkeit kontrolliert, d. h. die Winkelgeschwindigkeit ist unstetig und
abhängig vom Fasenwinkel. Wenn an einer bestimmten Stelle der Linse ein verstärkter
Materialabtrag erfolgen soll, so wird die Winkelgeschwindigkeit in der entsprechenden
Fasenlage verlangsamt, so daß das Polierwerkzeug dort relativ länger im Eingriff ist
und mehr Material abträgt.
Zu Abb. 5:
[0037] In Abb. 5 wird ein aufblasbares Polierwerkzeug (43) gezeigt. Dieses trägt an einem
Grundkörper (44), der über eine Bohrung (45) verfügt, eine Gummimembran (46). Diese
Gummimembran (46) kann entweder an ihrer gesamten Oberfläche oder nur in ihrem Zentrum
mit Polierfolien (47) belegt werden. Der Aufnahmezapfen (33) ist bei diesem aufblasbaren
Polierwerkzeug (43) im Zentrum ebenfalls mit einer Bohrung (48) versehen. Zum Polieren
wird die Gummimembran (46) über die Bohrungen (48) und (45) mit Luft aufgeblasen und
so die gewünschte Form hergestellt. Je nach Druck ist die Gummimembran (46) mehr oder
weniger stark gewölbt. In bestimmten Fällen, z. B. wenn nur ein sehr geringer Materialabtrag
erwünscht ist, kann mit der Eigenspannung der Membran gearbeitet werden. Es ist dann
auch möglich, ein leichtes Vakuum an die Gummimembran (46) anzulegen, so daß sich
die Andrückkraft gegen die Linse (9) vermindert.
[0038] Bei der flächigen Belegung können Linsen (9) unterschiedlicher Krümmung poliert werden.
Dies ist z. B. vorteilhaft, wenn bei einfachen Linsen (9) die Vorder- und die Rückseite
mit ein und demselben Polierwerkzeug bearbeitet werden soll. Wenn die Gummimembran
(46) nur im Zentrum mit einer runden Polierfolie (47) belegt wird, so können feinste
Korrekturen an der Linsengeometrie vorgenommen werden. Vorteilhaft ist dabei das weiche
Andrücken der Polierfolie (47) an das Werkstück. Während dieser Korrekturarbeiten
kann die Werkstückspindel (7) entweder rotieren oder auch als Achse benutzt werden.
In dem letztgenannten Fall wird die Spindel schrittweise in bestimmte Winkelpositionen
gefahren, in denen sie mehr oder weniger lange verharrt, während der Poliervorgang
abläuft. Diesen Korrekturen geht eine Kontrolle der Linsengeometrie in dem Interferometer
(19) voraus.
Zu Abb. 6:
[0039] In Abb. 6 ist die Poliermaschine in der Ausgangsstellung dargestellt. An dem Maschinengestell
(1) ist im oberen Bereich ein X-Schlitten (2) angeordnet, der lineare Bewegungen in
horizontaler Richtung quer zum Bediener ausführen kann. An diesem X-Schlitten (2)
ist ein Z-Schlitten (3) gelagert, der seinerseits lineare Bewegungen in vertikaler
Richtung ausführen kann. Die Führungen des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens (3)
wurden nicht gezeichnet. An dem Z-Schlitten (3) sind drei Werkzeugspindeln (4) befestigt,
an deren unteren Enden die verschiedenen Polierwerkzeuge angebracht werden. In Abb.
6 ist die Poliermaschine an der linken Werkzeugspindel (4) mit einem Mehrfach-Formwerkzeug
(34) ausgerüstet, während die mittlere Werkzeugspindel (4) ein Becherwerkzeug (37)
trägt und an der rechten Werkzeugspindel (4) ein Polierstift (40) montiert ist.
[0040] Ebenfalls mit dem Z-Schlitten (3) verbunden ist ein Saugheber (11), der in Verbindung
mit dem Werkstückmagazin zum Be- und Entladen des Linsenhalters (8) mit den Linsen
(9) eingesetzt wird und auch das Interferometer (19) bedient. Zur Vermeidung von Kollisionen
kann der Saugheber (11) mittels einem Luftzylinder (13) nach oben in eine Parkposition
gefahren werden.
[0041] Im Inneren des rohrförmig ausgebildeten Saughebers (11) oder alternativ auch desselben,
ist ein Taster (12) untergebracht, mit dem die Position der Linse (9) erfaßt werden
kann, wenn diese durch Verfahren des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens (3) in
dem Linsenhalter (8) abgelegt wurde.
[0042] Im unteren Bereich des Maschinengestells (1) ist ein Schwenkkopf (5) angeordnet,
der mittels Welle (10) um die B-Achse (6) geschwenkt werden kann, die senkrecht zu
der X-und der Z-Achse angeordnet ist, d. h. senkrecht auf der Zeichenebene steht.
An dem Schwenkkopf (5) ist die Werkstückspindel (7) befestigt, die an ihrem oberen
Ende den Linsenhalter (8) trägt, in den die Linse (9) eingelegt wird. Ebenfalls mit
dem Schwenkkopf (5) verbunden ist die Abrichtspindel (17), die das Abrichtwerkzeug
(18) trägt.
[0043] Besondere konstruktive Vorteile im Zusammenhang mit der Verstellmöglichkeit in Richtung
der Y-Achse ergeben sich, wenn die Verstellung im Bereich des Schwenkkopfes (5) vorgenommen
wird. Der Schwenkkopf (5) wird hierzu mit einer Welle (10) verbunden, die ihrerseits
in dem Maschinengestell (1) drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Wenn diese
Welle (10) in ihrer Achsrichtung von einem geeigneten Antrieb (nicht gezeichnet) verschoben
wird, so ergibt sich die gewünschte Verstellmöglichkeit in Y-Richtung. Die Y-Achse
fällt dann mit der B-Achse zusammen und es erübrigt sich, eine gesonderte Führung
mit Y-Schlitten vorzusehen.
[0044] Die erfindungsgemäße Poliermaschine ist entsprechend Abb. 6 auch mit einem Werkstückmagazin
ausgerüstet, das unter anderem aus einer Magazinscheibe (14) besteht, auf deren Oberseite
und auf einem außen liegenden Teilkreis Werkstückaufnahmen (15) für die Linsen (9)
angeordnet sind. Die Magazinscheibe (14) ist an einer vertikalen Antriebswelle (16)
befestigt, von der sie in Winkelschritten rotatorisch angetrieben wird. Die Werkstückaufnahmen
(15) mit den Linsen (9) können so nacheinander in die Entnahmeposition (20) gedreht
werden. Dem Werkstückmagazin funktionell zugeordnet ist der Saugheber (11), der wie
erwähnt mit dem Z-Schlitten (3) verbunden ist und als Be- und Entladeeinrichtung dient.
[0045] Im Bereich der Magazinscheibe (14) ist auch ein Interferometer (19) angeordnet, in
dem die vorpolierten Linsen (9) von dem Saugheber (11) abgelegt werden können. Nach
der Vermessung in dem Interferometer (19) werden die Linsen (9) von dem Saugheber
(11) wieder in den Linsenhalter (8) zurückgelegt und mit dem Becherwerkzeug (37) und/oder
dem Polierstift (40) nachpoliert. Die Werkzeugspindeln (4) können selbstverständlich
auch mit anderen Polierwerkzeugen bestückt werden, z. B. dem Formwerkzeug (30) und
dem aufblasbaren Polierwerkzeug (43).
Die Arbeitsfolgen mit der erfindungsgemäßen Poliermaschine und den zugehörigen Werkzeugen
und Vorrichtungen werden anhand der Abb. 7 bis 12 dargestellt:
Zu Abb. 7:
[0046] Diese Abbildung zeigt die Poliermaschine in der Arbeitsposition

Linse (9) von Saugheber (11) aus Werkstückaufnahme (15) entnommen".
[0047] Der X-Schlitten (2) mit den Werkzeugspindeln (4) und dem Saugheber (11) wird hierzu
in der X-Richtung nach links bewegt, so daß der Saugheber (11) über derjenigen Linse
(9) steht, die in der Werkstückaufnahme (15) liegt, die sich in der Entnahmeposition
(20) befindet. Anschließend wird der Z-Schlitten (3) nach unten gefahren bis der Saugheber
(11) die Linse (9) berührt, was von dem Taster (12) oder einem Vakuumschalter, der
mit dem Saugheber (11) verbunden ist, erfaßt wird. Dadurch wird die Maschinenbewegung
in Z-Richtung von der CNC-Steuerung gestoppt und der Saugheber (11) mit Vakuum beaufschlagt,
so daß die Linse (9) an ihm haftet. Durch Verfahren des Z-Schlittens (3) nach oben
wird die Linse (9) aus der Werkstückaufnahme (15) entnommen.
Zu Abb. 8:
[0048] Diese Abbildung zeigt die Arbeitsposition

Linse (9) in Linsenhalter (8) eingelegt".
[0049] Nach der Aufnahme der Linse (9) durch den Saugheber (11), kann diese anschließend
durch Verfahren des X-Schlittens (2) nach rechts und des Z-Schlittens (3) nach unten
in den Linsenhalter (8) der Werkstückspindel (7) abgelegt werden. Danach wird mittels
Taster (12) die genaue Höhenposition der Linse (9) ermittelt, die sie im Linsenhalter
(8) einnimmt. Der Saugheber (11) wird dann von dem Luftzylinder (13) in Parkposition
gefahren.
Zu Abb. 9:
[0050] Diese Abbildung zeigt die Poliermaschine in der Arbeitsposition

Polieren der Linse (9) mit dem Mehrfach-Formwerkzeug (34)".
[0051] Beim Start des Poliervorgangs wird der Schwenkkopf (5) um die B-Achse (6) in Arbeitsposition
gedreht und die Antriebe (nicht gezeichnet) der Werkzeugspindel (4) mit dem Mehrfach-Formwerkzeug
(34) und der Werkstückspindel (7) mit dem Linsenhalter (8) und der Linse (9) gestartet.
Da die Position der Linse (9) mittels Taster (12) bestimmt wurde und auch die Positionen
der Werkzeuge bekannt sind (Geometrie in CNC Steuerung gespeichert), kann anschließend
durch Verfahren des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens (3) im Eilgang das Mehrfach-Formwerkzeug
(34) bis kurz vor die Linse (9) gefahren werden. Nach Erreichen der entsprechenden
Position wird die Gummimembran des Linsenhalters (8) aufgeblasen und die Linse (9)
in Kontakt mit dem Mehrfach-Formwerkzeug (34) gebracht und anschließend unter automatischer
Zugabe von Poliersuspension poliert.
[0052] Bevor die nächste Linse (9) bearbeitet wird, wird die erste hergestellte Linse (9)
nach dem Vorpolieren mit dem in die Maschine integrierten Interferometer (19) vermessen
(siehe auch

Zu Abb. 10") und, falls erforderlich, die nötigen Korrekturen an den eingestellten
Maschinenparametern vorgenommen. Hierzu kann auch ein Verstellen des Schwenkkopfes
(5) mit der Werkstückspindel (7) und der Abrichtspindel (17) in der Y-Achse gehören.
Hierzu wird der Antrieb der Y-Achse von der CNC-Steuerung gestartet und die Welle
(10) mit dem Schwenkkopf (5) entsprechend dem eingegebenen Erfahrungswert in Y-Richtung
verschoben. Da alle Maschinenbewegungen von einer CNC-Steuerung kontrolliert werden,
werden auch die Korrektureingaben an dieser Steuerung vorgenommen. Da das Mehrfach-Formwerkzeug
(34) und der Linsenhalter (8) mit der Linse (9) fest an ihren Spindeln montiert bleiben,
d. h. nicht gewechselt werden, kann mit diesen Korrektureingaben jede nachfolgende
Linse (9) mit der gleichen, sehr guten Genauigkeit hergestellt werden, ohne daß sich
durch Werkzeugwechsel nicht erfaßte Ungenauigkeiten überlagern.
Zu Abb. 10:
[0053] Diese Abbildung zeigt die Poliermaschine in der Arbeitsposition

Vermessen der Linse (9) mit dem Interferometer (19)".
[0054] Die mit korrigierten Maschinenparametern vorpolierte Linse (9) wurde mittels Saugheber
(11) und Verfahren des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens (3) aus dem Linsenhalter
(8) entnommen und in ein Transportsystem (nicht gezeichnet) des Interferometers (19)
abgelegt und von diesem in Meßposition gerbacht. Dort wird sie auf etwaige Abweichungen
in ihrer Geometrie vermessen. Wenn die Linse (9) einwandfrei ist, so wird sie von
dem Saugheber (11) durch Verfahren des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens (3) sowie
Anlegen von Vakuum wieder aufgenommen und in derjenigen Werkstückaufnahme (15) abgelegt,
die sich in der Entnahmeposition (20) befindet.
[0055] Falls die Linse (9) jedoch Abweichungen in ihrer Geometrie aufweist, so wird sie
von dem Saugheber (11) aufgenommen und zum Nachpolieren nochmals in dem Linsenhalter
(8) abgelegt, wobei die notwendigen Transferbewegungen ebenfalls wieder von dem X-Schlitten
(2) und dem Z-Schlitten (3) übernommen werden.
Zu Abb. 11:
[0056] Diese Abbildung zeigt die Poliermaschine in der Arbeitsposition

Polieren der Linse (9) mit dem Polierstift (40)".
[0057] Der Vorgang verläuft ähnlich wie bei

Zu Abb. 9" bereits beschrieben. Zum Einsatz kommt hier jedoch als Polierwerkzeug der
Polierstift (40), mit dem es möglich ist, ganz gezielt feinste Korrekturen an der
Linsengeometrie vorzunehmen.
[0058] Falls solche Korrekturen im Bezug auf die Achse der Linse (9) rotationssymetrisch
erfolgen sollen, so wird die Linse (9), bei drehenden Spindeln, mit dem Linsenhalter
(8) durch Drehen des Schwenkkopfes (5) um die B-Achse (6) mit einem vorgegebenen Winkel
zunächst schräg gestellt. Durch zusätzliches Verfahren in X- und Z-Richtung wird der
Polierstift in die gewünschte Position zu der Linse (9) gefahren.
[0059] Nach dem Zuschalten der Poliersuspension wird der Polierstift (40) im Kriechgang
mit der Linse (9) in Kontakt gebracht und der Korrekturvorgang durch Feinpolieren
läuft ab. Während des Poliervorgangs berührt dann der Polierstift (40) die Linse (9)
unter dem vorgegebenen Winkel (z. B. in Richtung der Normalen) auf dem gewünschten
Bearbeitungskreis, der den richtigen Abstand zur Linsenachse hat. Vorzugsweise wird
an Stelle eines Bearbeitungskreises eine Bearbeitungsspirale gewählt, d. h. durch
Verfahren der X-, Z- und B-Achse wird der Polierstift (40) allmählich vom äußeren
Umfang der Linse (9) in Richtung ihres Zentrums bewegt. Der genannte Anstellwinkel
des Polierstiftes (40), relativ zur Linsenoberfläche wird dabei konstant gehalten.
[0060] Ein gezielter Materialabtrag an der Linsenoberfläche wird dadurch erreicht, daß die
Vorschubgeschwindigkeit des Polierstiftes (40) Richtung Linsenzentrum entsprechend
variiert wird. An Stellen großen Materialabtrags wird die Vorschubgeschwindigkeit
reduziert, soll weniger Material abgetragen werden, so wird die Vorschubgeschwindigkeit
erhöht. Die Linse (9) wird anschließend nochmals mit dem Interferometer (19) vermessen
und dann entweder in der Werkstückaufnahme (15) abgelegt oder nochmals korrigiert,
was wie vorbeschrieben abläuft, je nach dem wie der Befund ist.
[0061] Falls solche Korrekturen jedoch punktförmig, d. h. bezogen auf die Linsenachse nicht
rotationssymetrisch durchgeführt werden sollen, so sind die Bewegungen der Maschine
in allen drei Achsen ähnlich wie oben beschrieben, die Werkstückspindel (7) wird jedoch
als C-Achse betrieben, d. h. sie kann in verschiedenen Phasenlagen (Winkelpositionen)
mit unterschiedlichen Winkel-geschwindigkeiten gedreht werden. Diese Korrekturmöglichkeit
durch unterschiedliche Winkelgeschwindigkeiten wird der o. g. Korrekturmöglichkeit
durch unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeit überlagert. Während dem anschließend
durchgeführten Korrekturvorgang durch Feinpolieren rotiert demnach die Linse (9) ungleichförmig
um die C-Achse während sich der gleichförmig rotierende Polierstift (40) durch Verfahren
der X-, Z- und B-Achse zum Linsenzentrum hin bewegt, wobei diese Bewegung ebenfalls
ungleichförmig ist.
[0062] Wenn eine fertig polierte Linse (9), ggf. nach entsprechender Korrektur, in die Werkstückaufnahme
(15) in der Entnahmeposition (20) zurückgelegt wurde, so wird die Magazinscheibe (14)
mittels Antriebswelle (16) um einen Teilungsschritt weitergedreht und damit die nächste
Werkstückaufnahme (15) mit polierfähiger Linse (9) in die Entnahmeposition (20) gedreht.
Anschließend wird die entsprechende Linse (9) mit dem Saugheber (11) entnommen, in
den Linsenhalter (8) eingelegt und der Polierzyklus beginnt von neuem.
Zu Abb. 12:
[0063] Diese Abbildung zeigt die Poliermaschine in der Arbeitsposition

Abrichten des Mehrfach-Formwerkzeugs (34) mit dem Abrichtwerkzeug (18)".
[0064] Zunächst wird der Schwenkkopf (5) mit der Abrichtspindel (17) und dem Abrichtwerkzeug
(18) in die benötigte Schräglage gedreht. Da alle Werkzeugpositionen in der CNC-Steuerung
bekannt sind, kann dann durch Verfahren des X-Schlittens (2) und des Z-Schlittens
(3) im Eilgang das Mehrfach-Formwerkzeug (34) in unmittelbare Nähe zu dem Abrichtwerkzeug
(18) gefahren werden. Nach Erreichen dieser Position wird in beiden Linearachsen auf
den Kriechgang umgeschaltet und die Antriebe der Werkzeugspindel (4) und der Abrichtspindel
(17) gestartet. Unmittelbar bevor die Schneidkante des Abrichtwerkzeugs (18) das Mehrfach-Formwerkzeug
(34) berührt, wird auch die Zugabe von Kühlflüssigkeit eingeschaltet. Anschließend
wird die Bewegung in der X-Achse gestoppt, während die Kriechgangbewegung in der Z-Achse
auf die noch kleinere Vorschubbewegung zurückgeschaltet wird. Mit dieser, sehr kleinen
Geschwindigkeit in der Z-Richtung wird der Abrichtvorgang durchgeführt.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 1
- Maschinengestell
- 2
- X-Schlitten
- 3
- Z-Schlitten
- 4
- Werkzeugspindel
- 5
- Schwenkkopf
- 6
- B-Achse
- 7
- Werkstückspindel
- 8
- Linsenhalter
- 9
- Linse
- 10
- Welle
- 11
- Saugheber
- 12
- Taster
- 13
- Luftzylinder
- 14
- Magazinscheibe
- 15
- Werkstückaufnahme
- 16
- Antriebswelle
- 17
- Abrichtspindel
- 18
- Abrichtwerkzeug
- 19
- Interferometer
- 20
- Entnahmeposition
- 30
- Formwerkzeug
- 31
- Grundkörper
- 32
- Polierfolien
- 33
- Aufnahmezapfen
- 34
- Mehrfach-Formwerkzeug
- 35
- Grundkörper
- 36
- Kunststoffschicht
- 37
- Becherwerkzeug
- 38
- Grundkörper
- 39
- Polierring
- 40
- Polierstift
- 41
- Grundkörper
- 42
- Polierkörper
- 43
- aufblasbares Polierwerkzeug
- 44
- Grundkörper
- 45
- Bohrung
- 46
- Gummimembran
- 47
- Polierfolie
- 48
- Bohrung
1. Verfahren zum Polieren von optischen Linsen (9) dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrspindelige, z. B. fünfspindelige Poliermaschine benutzt wird, die in
allen Bewegungsabläufen bzw. Achsen CNC-gesteuert ist und im oberen Bereich über die
Kombination von einem X-Schlitten (2) und einem Z-Schlitten (3) verfügt, an der mindestens
zwei, vorzugsweise drei Werkzeugspindeln (4) befestigt sind, während im unteren Bereich
ein Schwenkkopf (5) angeordnet ist, der um eine B-Achse (6) schwenkbar ist und an
dem eine Abrichtspindel (17) und eine Werkstückspindel (7) befestigt sind, wobei die
letztere auch als C-Achse, d. h. mit kontrollierter Rotation betrieben werden kann,
und die Mittelachsen aller Spindeln (4), (7) und (17) in einer gemeinsamen Ebene liegen
und daß zusätzlich ein Bewegungssystem vorhanden ist, das es gestattet, die unteren
Spindeln relativ zu den oberen Spindeln in Richtung der Y-Achse zu verschieben (oder
umgekehrt) und die erfindungsgemäße Poliermaschine außerdem über verschiedene Zusatzeinrichtungen
verfügt, wie z. B. ein Werkstückmagazin mit automatischer Be- und Entladevorrichtung,
einen Taster (12), der es ermöglicht, die Positionen der Linsen (9) zu erfassen und
ein Interferometer (19), mit dem die Linsen (9) vermessen werden können und, daß die
Werkzeugspindeln (4) mit verschiedenen Polierwerkzeugen zur Optimierung von Kosten
und/oder Qualität ausgerüstet werden, und der Poliervorgang so abläuft, daß in einem
1. Schritt eine Linse (9) aus dem Werkstückmagazin automatisch in den Linsenhalter
(8) der Werkstückspindel (7) eingelegt wird, in einem 2. Schritt die Linse (9) vorpoliert
wird, in einem 3. Schritt die erreichte Qualität mittels Interferometer (19) gemessen
wird, in einem 4. Schritt die Maschinenparameter entsprechend den Meßergebnissen,
falls erforderlich, korrigiert werden, in einem 5. Schritt eine weitere Linse (9)
mit der neuen Maschineneinstellung vorpoliert wird; der 3. Schritt wiederholt wird,
in einem 6. Schritt die Linse (9), falls erforderlich, mit einem anderen Polierwerkzeug,
z. B. dem Polierstift (40) nachpoliert (korrigiert) wird, in einem 7. Schritt mittels
Interferometer (19) eine abschließende Qualitätskontrolle durchgeführt wird und die
Linse (9) in einem 8. Schritt bei bestandener Qualitätskontrolle automatisch in dem
Werkstückmagazin abgelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß während des Poliervorgangs der Rotation von Werkzeugspindel (4) und Werkstückspindel
(7) eine ungleichförmige Oszillationsbewegung überlagert wird, bei der sich das Polierwerkzeug
relativ zur Linse (9) auf einer Kreisbahn bewegt, deren Mittelpunkt mit dem Krümmungsmittelpunkt
der Linse (9) zusammenfällt und die Ungleichförmigkeit dieser Oszillationsbewegung
von der CNC-Steuerung so gesteuert wird, daß ein gezielter Materialabtrag an der Linse
(9) im Sinne einer Korrektur entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß Polierwerkzeuge geeigneter Bauart, in der Poliermaschine durch spanende Bearbeitung
ihre endgültige Form erhalten, die der Geometrie der Linse (9) angepaßt ist, was mit
Hilfe des Abrichtwerkzeugs (18) oder eines anderen Werkzeugs an der Abrichtspindel
(17) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die drehenden Polierwerkzeuge bei entsprechender Abnutzung in der Poliermaschine
selbst, mittels Abrichtwerkzeug (18) voll automatisch abgerichtet werden, ohne daß
ein Werkzeugwechsel erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch
gekennzeichnet, daß die entsprechende Poliermaschine CNC-gesteuert ist und im oberen Bereich über
einen X-Schlitten (2) und einen Z-Schlitten (3) verfügt, an dem mindestens zwei, vorzugsweise
drei angetriebene Werkzeugspindeln (4) befestigt sind und an dem Z-Schlitten (3) außerdem
eine Be- und Entladevorrichtung für die Linsen (9) angebracht ist und im unteren Bereich
der Maschine ein Schwenkkopf (5) um die B-Achse (6) drehbar gelagert ist, an dem eine
angetriebene Werkstückspindel (7) und eine angetriebene Abrichtspindel (17) befestigt
sind, wobei die Werkstückspindel (7) auch als C-Achse ausgebildet werden kann (kontrollierte
Rotation) und außerdem eine Vorschubeinrichtung vorhanden ist, die es gestattet, die
beiden unteren Spindeln (7) und (17) relativ zu den oberen Werkzeugspindeln (4) in
Y-Richtung zu verschieben (oder umgekehrt) und die Poliermaschine außerdem über ein
Werkstückmagazin, einen Taster (12) zum Erfassen der Linsenpositionen und ein Interferometer
(19) zur Qualitätskontrolle verfügt und, daß das eingesetzte Polierwerkzeug während
des Poliervorgangs mittels der CNC-Steuerung relativ zur Linse (9) ungleichförmige
Oszillationsbewegungen ausführen kann, deren Mittelpunkt mit dem Krümmungsmittelpunkt
der Linse (9) zusammenfällt und der gesamte Poliervorgang CNC-gesteuert und automatisch
ablaufen kann, mit den Arbeitsschritten

Linse (9) in Linsenhalter (8) einlegen",

Linse (9) vorpolieren",

Arbeitsergebnis in Interferometer (19) überprüfen",

ggfs. Maschinenparameter korrigieren",

Linse (9) nachpolieren",

Ergebnis abschließend in Interferometer (19) überprüfen" und

Linse (9) in Werkstückmagazin zurücklegen".
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Poliermaschine CNC-gesteuert ist und in ihrem oberen Bereich über drei angetriebene
Werkzeugspindeln (4) mit den Polierwerkzeugen, z. B. den Polierwerkzeugen (34), (37)
und (40) verfügt, wobei die Werkzeugspindeln (4) an der Kombination eines X-Schlittens
(2) und eines Z-Schlittens (3) befestigt sind, die auch den Saugheber (11) als Be-
und Entladeeinrichtung trägt, in dessen Zentrum sich der Taster (12) befindet, und
der Saugheber (11) mittels eines Luftzylinders (13) in eine Parkposition gefahren
werden kann, während im unteren Bereich der Poliermaschine der Schwenkkopf (5) mittels
einer Welle (10) am Maschinengestell (1) drehbar um die B-Achse (6) gelagert ist und
in die Welle (10) eine Vorschubeinrichtung integriert ist, die es gestattet, den Schwenkkopf
(5) in Y-Richtung um kleine Beträge zu verschieben und der Schwenkkopf (5) die angetriebene
Werkstückspindel (7) mit dem Linsenhalter (8) und die angetriebene Abrichtspindel
(17) mit dem Abrichtwerkzeug (18) trägt, wobei die Werkstückspindel (7) als C-Achse
ausgebildet ist, die kontinuierliche oder kontrollierte Rotation erlaubt und daß das
Werkstückmagazin aus einer Magazinscheibe (14) besteht, die mittels Antriebswelle
(16) in Schritten drehbar gelagert ist und auf einem außenliegenden Teilkreis über
Werkstückaufnahmen (15) verfügt, die nacheinander in die Entnahmeposition (20) gedreht
werden können, in deren Nähe sich auch das Interferometer (19) befindet.
7. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß als Polierwerkzeug ein Formwerkzeug (30) benutzt wird, das aus einem Grundkörper
(31) besteht, der mit Polierfolien (32) beklebt ist, die auf Grund ihrer Form und
Anordnung gemeinsam mit der ungleichförmigen Oszillation auch Korrekturen an der Linsengeometrie
ermöglichen und ein Aufnahmezapfen (33) zur Befestigung an der Werkzeugspindel (4)
der Poliermaschine dient.
8. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß als Polierwerkzeug ein Mehrfach-Formwerkzeug (34) benutzt wird, das aus einem
Grundkörper (35) besteht, der mit einer Kunststoffschicht (36) belegt ist, deren Dicke
es gestattet, nacheinander mehrere Krümmungsradien anzuarbeiten und daß die Kunststoffschicht
mit oder ohne eingelagerte Füllstoffe, wie z. B. Glaspartikel und Poliermittel ausgeführt
wird und ein Aufnahmezapfen (33) zur Befestigung an der Werkzeugspindel (4) der Poliermaschine
dient.
9. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß ein Becherwerkzeug (37) benutzt wird, das aus einem Grundkörper (38) besteht,
an dessen offenem Ende ein Polierring (39) befestigt ist, der aus Kunststoff oder
Preßmassen besteht, wahlweise auch mit eingelagertem Poliermittel und ein Aufnahmezapfen
(33) zur Befestigung an der Werkzeugspindel (4) dient.
10. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß ein Polierstift (40) benutzt wird, der aus einem Grundkörper (41) besteht, an
dessen einem Ende ein Polierkörper (42) befestigt ist, der z. B. aus Filz bestehen
kann und ein Aufnahmezapfen (33) zur Befestigung an der Werkzeugspindel (4) der Poliermaschine
dient.
11. Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 bis
4 dadurch gekennzeichnet, daß ein aufblasbares Polierwerkzeug (43) benutzt wird, das aus einem Grundkörper
(44) besteht, der über eine zentrale Bohrung (45) verfügt und mit einer aufblasbaren
Gummimembran (46) bespannt ist, die entweder auf der gesamten Fläche oder nur in ihrem
Zentrum mit Polierfolien (47) verschiedener Form belegt ist und daß der Aufnahmezapfen
(33), der ebenfalls über eine zentrale Bohrung (48) verfügt, zur Aufnahme des Werkzeugs
an der Werkzeugspindel (4) der Poliermaschine dient.