(19)
(11) EP 0 937 546 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1999  Patentblatt  1999/34

(21) Anmeldenummer: 98120955.4

(22) Anmeldetag:  05.11.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B25B 27/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.02.1998 DE 19806965

(71) Anmelder: Paschke, Uwe
30974 Wennigsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Paschke, Uwe
    30974 Wennigsen (DE)

(74) Vertreter: Depmeyer, Lothar 
Auf der Höchte 30
30823 Garbsen
30823 Garbsen (DE)

   


(54) Klemm- und Trennvorrichtung, insbesondere zum Abziehen von Lagerschalen dienende Vorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Klemm- und Trennvorrichtung, insbesondere zum Abziehen von Lagerschalen diendende Vorrichtung,mit zwei Backen (1,2), die durch wenigstens einen Schraubbolzen (4,5) gegeneinander verspannbar sind. Um diese Vorrichtung schnell an Werkstücke unterschiedlicher Dicke ansetzen, aber auch zeitsparend wieder abziehen zu können, ist aufgrund der Erfindung vorgesehen, den Schraubbolzen (4,5) mit mehreren, über seine Länge verteilt angeordneten Vertiefungen (12) zu versehen, in die ein an einer Backe (1,2) gelagertes Sperrelement (13) eingreifen kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemm- oder Trennvorrichtung, insb. zum Abziehen von Lagerschalen, mit zwei Backen, die durch wenigstens einen Schraubbolzen gegeneinander verspannbar sind.

[0002] Da diese Vorrichtungen in aller Regel für sehr unterschiedlich weit voneinander anzusetzende Backen ausgelegt werden, bedarf es entsprechend langer Schraubbolzen. Es versteht sich, dass entsprechend lange Gewindeabschnitte vorgesehen sein müssen, um die den Schraubbolzen zugeordneten Muttern auf dem Rücken der Backen ansetzen zu können. Darüber hinaus nimmt aber die Verstellung der Muttern bzw. ihre Anpassung an die unterschiedliche Maulweite der Backen eine erhebliche Zeit in Anspruch.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass die Vorrichtung schnell an unterschiedlich dicke Werkstücke angesetzt, von diesen getrennt, aber auch der Zeitaufwand für das Anziehen der Muttern erheblich verringert werden kann.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss der Schraubbolzen mit mehreren, über seine Länge verteilten, hintereinander angeordneten Vertiefungen vergehen, in die ein an einer Backe gelagertes Sperrelement einrasten kann. Zweckmässigerweise werden diese Vertiefungen nach Art von ausgerundeten Kerben ausgeführt, während das vorzugsweise in Form einer Nase ausgeführte Sperrelement wahlweise in eine der Kerben eingreifen kann.

[0005] Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die Backen stufenweise zu verstellen, um dann in zunächst angenäherter Wirkstellung der beiden Backen die Mutter des Schraubbolzens anzuziehen und so die beiden Backen gegeneinander zu verspannen, wobei dann z.B. eine Lagerschale erfasst und diese dann ggfs. durch zusätzliche Zuganker abgezogen wird.

[0006] Zweckmässigerweise werden die Vertiefungen so ausgeführt, dass sie sich nur über einen Teil des Umfanges der Schraubbolzen erstrecken. Wird unter diesen Voraussetzungen das Sperrelement elastisch nachgiebig gelagert, so kann die durch das Sperrelement bewirkte Fixierung der Schraubbolzen im Bereich einer jeden Vertiefung des Schraubbolzens durch Verdrehen des Schraubbolzens um seine Längsachse

und der Schraubbolzen dann längsverschoben werden, ohne somit durch die am Bereich jeder Vertiefung mögliche Arretierung bzw. Sperrung behindert zu werden.

[0007] Vorzugsweise wird diese elastisch nachgiebige Lagerung des Sperrelementes durch eine drehbewegliche Lagerung in Verbindung mit einer Feder erreicht, die einer Verdrehung des Sperrelementes in eine Drehrichtung elastisch entgegenwirkt. Diese Lagerung ist sehr vorteilhaft, weil das Sperrelement aussen rund ausgeführt und deshalb in einer ( zylindrischen ) Bohrung gelagert werden kann, die auch als Sackloch ausgebildet werden kann.

[0008] Die erwähnten Backen der Vorrichtung können ihrerseits noch mit Einrichtungen z.B. in Form eines Gewindeloches ausgestattet werden, um hier Zuganker oder ähnliche Zugelemente angreifen lassen zu können. Es ist so möglich, die Klemm- bzw. Trennvorrichtung mit Vorteil auch als Abzieheinrichtung benutzen zu können.

[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen :

Fig. 1 eine Trennvorrichtung zum Abziehen von Lagerschalen an Achsen oder Wellen, und zwar mit in Eingriff stehenden Sperrelementen,

Fig. 2 einen schematischen Schnitt nach der Linie II - II von Fig. 1, und zwar im Gegensatz zu Fig. 1 mit einem verdrängten, ausser Eingriff stehenden Sperrelement, und ferner

Fig. 3 einen Teilquerschnitt nach der Linie III - III von Fig. 1, wobei die Vorrichtung jedoch in ihrer Wirkstellung schematisch wiedergegeben ist.



[0010] Die Trennvorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei zusammenziehbaren Backen 1, 2, die jochartig angeordnet sind und je an beiden Enden Bohrungen 3 zur Aufnahme von Schraubbolzen 4, 5 aufweisen. Der gegenseitige Abstand der beiden Backen 1, 2, die an den einander zugekehrten Rändern mit einer Schärfe 6 versehen sind, kann verändert, insb. aber zum Trennen von Maschinenelementen durch gegenseitiges Verspannen der beiden Backen 1, 2 verringert werden, indemn die Muttern 7 der Schraubbolzen 4, 5 angezogen werden.

[0011] Ein solcher Vorgang ist in Fig. 3 schematisch wiedergegeben. Die beiden Backen 1, 2 greifen in den Spalt zwischen einer Lagerschale a und einen Absatz 8 einer Welle oder Achse 9 ein und bewirken dabei die erwünschte Trennung der Lagerschale von ihrem Sitz. Die beiden Backen 1, 2 können dann gemeinsamm unter Mitnahme der Lagerschale a unter Verwendung von Zugankern 10 in Richtung des Pfeiles 11 abgezogen werden.

[0012] Um die Backen 1, 2 stufenweise verstellen und innerhalb der Stufenbereiche mit Hilfe der Muttern 7 zusammenziehen zu können, sind die Schraubbolzen 4, 5 mit mehreren, genau in Achsrichtung hintereinander angeordneten, ausgerundeten Vertiefungen 12 versehen. Das in diese Vertiefungen in Eingriff zu bringende Sperrelement ist eine gerundete Nase 13, die sich an einer aussen zylindrischen Halterung 14 befindet. Die Halterung 14 ist in einem zylindrischen Sackloch 15 verdrehbar gelagert; am äusseren Umfang wird sie von der Innenfläche des Sackloches 15 und an beiden Enden einerseits vom Grund 16 und andererseits von einem Sprengring 17 geführt und gehalten, der seinerseits ein Herausfallen der Halterung 14 verhindert. Zu beiden Seiten weist die Halterung 14 noch umlaufende Vorsprünge 18 am äusserem Umfang auf, mit denen die Halterung 14 an beiden Enden anliegt.

[0013] Auf die Halterung 14 wirkt noch eine
Feder 19 ein, die gegen die Einstossrichtung 20 der beiden Schraubbolzen 4, 5 wirkt, und zwar so, dass sie im spannungslosen Zustand gegenüber der in Fig. 1 wiedergegebenen Wirkstellung der Nase 13 um etwa 90° versetzt ist ( wobei die Nasenspitze etwa bei 21 angeordnet ist ).

[0014] Wichtig ist dabei, dass die Feder 19 durch Verdrehen der Halterung 14 überwunden werden kann, wenn die Schraubbolzen 4, 5 in Richtung des Pfeiles 20 nachgeschoben werden. In der entgegengesetzten Richtung findet jedoch bei jeder Vertiefung 12 eine Sperrung bzw. Fixierung der Schraubbolzen 4, 5 statt.

[0015] Um jedoch die Schraubbolzen 4, 5 gegen die Richtung des Pfeiles 20 bewegen zu können, hat die Halterung 14 hinter der Nase 13 eine Ausnehmung 22, die wie folgt wirkt. Zum Herausziehen der Schraubbolzen 4, 5 werden diese so um ihre Längsache verdreht, dass nunmehr die zylindrische, nicht durch die Vertiefungen 12 unterbrochene Aussenfläche der Bolzen 4, 5 der Halterung 14 gegenüberliegt. Diese Verdrehung der Schraubbolzen 4, 5 ist möglich, weil die Halterung 14 gegen die Federkraft verdrehbar ist, und zwar so weit, dass der Betriebszustand gemäss Fig. 2 erreicht ist. Die Ausnehmung 22 lässt dann eine Achsverschiebung der Schraubbolzen 4, 5 ohne weiteres zu.

[0016] Durch eine Gegendrehung der Schraubbolzen 4, 5 , indem die Vertiefungen 12 wieder der Nase 13 zugekehrt werden, kann dann der Sperrzustand gemäss Fig. 1 wieder erreicht werden.

[0017] Aus den vorgenannten Gründen kann die Vorrichtung zunächst stufenweise auf den gewünschten Backenabstand eingestellt werden. Die Krafteinwirkung und der eigentliche Trennvorgang erfolgt dann durch Anziehen der Muttern 7.

[0018] Die Erfindung ist ggfs. auch bei solchen Backenpaaren einsetzbar, die an einenm Ende gelenkig miteinander verbunden und am gegenüberliegenden Ende mit einem Schraubbolzen versehen sind.

[0019] Es sei erwähnt, dass die zu beiden Seiten der Schärfen 6 befindlichen, mit den Bohrungen 3 versehenen Arme unterschiedlich lang sein können. So ist es im Regelfalle günstig, - wie in Fig. 1 dargestellt - bei jeder Backe 1, 2 einen Arm länger auszuführen.

[0020] Die freien Enden der Schraubbolzen 4, 5 sind konisch, also sich verjüngend ausgeführt. Dadurch ist sichergestellt, dass beim Einführen der Schraubbolzen 4, 5 in Richtung des Pfeiles 20 das Sperrelement 13 durch Verdrehen seiner Halterung 14 verdrängt wird.

[0021] Die Lagerung der Halterung 14 in einer Bohrung hat den Vorteil einer einfachen Herstellung; zudem kann die Halterung 14 im Gegensatz zu Fig. 2 auch so ausgeführt sein, dass die Aussenfläche der Halterung 14 mit der benachbarten Oberfläche der Backen 1, 2 bündig ist.

[0022] Da die in Längsrichtung der Schraubbolzen 4, 5 fluchtenden Vertiefungen 12 sich nur über einen Teil des Umfangs - vorzugsweise etwa auf einem Viertel bis einem Drittel des Umfangs - der Schraubbolzen 4, 5 erstrecken, sind die Schraubbolzen 5, 5 drehfest, wenn die Sperrelemente 13 in Eingriff stehen, um so die Muttern 7 anziehen zu können. Insoweit entsteht ein Formschluss zwischen dem Sperrelement 13 und den Schraubbolzen 4, 5.


Ansprüche

1. Klemm- und Trennvorrichtung, insb. zum Abziehen von Lagerschalen dienende Vorrichtung, mit zwei Backen, die durch wenigstens einen Schraubbolzen gegeneinander verspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubbolzen (4,5) mit mehreren, über seine Länge verteilt angeordneten, in Achsrichtung des Schraubbolzens hintereinander fluchtenden Vertiefungen (12) versehen ist, in die ein an der Backe (1,2) gelagertes Sperrelement (13) einrasten kann, das gegen die Spannrichtung (20) des Schraubbolzens (4,5) gegen die Wirkung einer Feder ausser Eingriff bringbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (13) an einer Halterung (14) angeordnet ist, die verdrehbar in einer Bohrung (15) mit zylindrischer Innenwand gelagert ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (15) ein Sackloch ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gegen die Einstossrichtung (20) der Schraubbolzen (4,5) hinter dem Sperrelement (13) in der Halterung (14) eine Ausnehmung (22) vorgesehen ist und dass diese Ausnehmung so bemessen ist, dass durch Einstossen der Schraubbolzen das Sperrelement (13) verdrängbar und der Schraubbolzen ohne Behinderung durch das Sperrelement verschiebbar ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubbolzen (4,5) derart um seine Längsachse verdrehbar ist, dass er gegen die Einstossrichtung (20) verschiebbar ist, wenn seine der Arretierung dienenden Vertiefungen (12) dem Sperrelement abgekehrt sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubbolzen (4,5) am freien Ende sich verjüngend ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (14) an einem Ende auf dem Grund der Bohrung (15) angeordnet ist und sich im Öffnungsbereich der Bohrung eine entfernbare Sperre ( Sprengring 17 ) für die Halterung befindet.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (13) am freien Ende nasenartig abgerundet ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (12) ausgerundet sind und sich nur über einen Teil des Schraubbolzenumfanges erstrecken.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft so bemessen ist, dass das in seiner Wirkstellung befindliche, eingerastete Sperrelement (13) den Schraubbolzen ( bereits ) beaufschlagt.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (13) bzw. seine Halterung (14) unter der Wirkung einer Drehfeder (19) steht und ihr Vorspannweg bis zur Wirkstellung ( Fig. 1 ) im wesentlichen einem Drehwinkel der Halterung von etwa 90° entspricht.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Backen (1,2) mit Angriffsstellen für Zuganker (10) derart versehen sind, dass die Vorrichtung als Abzieheinrichtung verwendbar ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei Schraubbolzen (4,5) die wirksamen Teile der beiden Backen (1,2) aussermittig zwischen den beiden Schraubbolzen angeordnet sind.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Vertiefungen (12) nur über ein solches Mass über den Umfang der Schraubbolzen (4,5) erstrecken, dass bei in Eingriff stehendem Sperrelement (13) zum Anziehen der Muttern (7) der Schraubbolzen drehfest gelagert ist.
 




Zeichnung