[0001] Die Erfindung betrifft eine Form zur Herstellung eines Formsteins aus Betonmasse,
insbesondere für den Gleisbau, und zeigt gleichzeitig Verfahren zu seiner Herstellung.
Es geht somit um die Herstellung von Formsteinen, die eine von der normalen etwa parallelepipedischen
Form abweichende Gestalt aufweisen. Während solche normalen Formsteine aus Beton,
insbesondere Formsteine in S- oder Z-Form zur Erstellung eines verbundpflasters beispielsweise
über die Länge und Breite konstante Höhe aufweisen, gibt es andere Formsteine, die
nicht in allen Ebenen angenähert rechteckigen Querschnitt zeigen, sondern die eine
gewölbte oder abgewinkelte Oberfläche, eine von einer Oberfläche sich in den Stein
hinein erstreckende Ausnehmung oder Vertiefung aufweisen oder die jedenfalls eine
mehrdimensionale Oberfläche besitzen. Diese Oberfläche stellt jedenfalls eine der
sechs Oberflächen des Formsteins dar. Der Formstein besitzt ansonsten mindestens eine
weitere eben ausgebildete Fläche. Solche Formsteine besitzen in keiner der drei Raumrichtungen
einen konstant durchgehenden Querschnitt. Sie können zwar Bereiche aufweisen, in denen
der Querschnitt über einen Teil der Erstreckung in der betreffenden Raumrichtung konstant
ist, jedoch haben sie andere Bereiche, in denen der Querschnitt variiert. Solche Formsteine
besitzen also einen bereichsweise unstetigen Querschnittsverlauf.
[0002] Aus dem DE-GM 1 970 456 ist eine dreiteilige Form zur Herstellung von Formsteinen
aus Betonmasse bekannt, die eine einer ebene Unterlage, eine vertikale Trennwände
und eine vertikale Durchbrechung aufweisende Gitterform und eine einen Stempel aufweisende
Stempelform besitzt. Es ist ein Verdrängungskörper vorgesehen, der seitlich durch
eine Durchbrechung in der vertikalen Trennwand in die vertikale Durchbrechung der
Gitterform einfahrbar ist. Der Verdrängungskörper ist volumenmäßig festgelegt, d.h.
sein Volumen stimmt mit dem Differenzvolumen des erstellenden Formsteins zu einem
parallelepipedischen Hüllkörper überein. Die Durchbrechung in der vertikalen Trennwand
und der Verdrängungskörper sind im Anschluß an die ebene Unterlage, also unten an
der Gitterform angeordnet. Der Verdrängungskörper ist im wesentlichen also unten an
der Stelle in die Gitterform einschiebbar, die dem nach unten vorspringenden Teil
an der Unterseite des Stempels gegenüberliegt. Der Verdrängungskörper erstreckt sich
in einer Raumrichtung durchgehend entlang der entsprechenden Abmessung der Gitterform,
sodaß der fertige Formstein in dieser Raumrichtung konstanten Querschnitt aufweist.
Der Verdrängungskörper kann aber auch nur einen Teil der Länge bzw. Breite der Gitterform
einnehmen. Mit einer solchen Form ist kein Formstein herstellbar, der in keiner der
drei Raumrichtungen zumindest bereichsweise einen nicht-konstanten, also unstetigen,
Querschnittsverlauf aufweist. Es gibt vielmehr eine Raumrichtung, in der der Formstein
konstanten Querschnitt aufweist. Mit dieser bekannten Form lassen sich Formsteine
wie folgt herstellen, und zwar aus einer einzigen Charge Betonmasse. Dabei wird der
Verdrängungskörper in die vertikale Durchbrechung der Gitterform eingebracht, die
Betonmasse eingefüllt. Dann wird der Verdrängungskörper aus der Giterform entfernt,
sodaß der im unteren Bereich der Gitterform gebildete temporäre Hohlraum zusammenstürzt
und sich auf die Oberfläche der eingefüllten Betonmasse verlagert. Das Volumen und
die Gestalt des Verdrängungskörpers entsprechen der endgültigen Gestalt des Formsteins.
Mit dem in die Gitterform abgesenkten Stempel wird die endgültige Gestalt des Formsteins
erzeugt. Die Verdichtung der Betonmasse erfolgt durch Vibration. Nachteilig ist hieran,
daß der sich nach dem Herausziehen des Verdrängungskörpers auf die Oberfläche verlagernde
Hohlraum nur eine bedingt reproduzierbare Gestalt einnimmt. Die Maßhaltigkeit der
so erzeugten Formsteine ist nicht gewährleistet. Es ist aber auch bereits auf die
Möglichkeit hingewiesen, den Formstein alternativ aus einer ersten Charge Kernmasse
und einer zweiten Charge Vorsatzmasse herzustellen. Auch hier wird zunächst der Verdrängungskörper
in die leere Gitterform eingebracht. Die dann zunächst eingebrachte Kernmasse wird
vorverdichtet und dann Vorsatzmasse eingebracht, bevor der Verdrängungskörper aus
der Gitterform herausbewegt wird. Anschließend kann die endgültige Verdichtung erfolgen.
Nachteilig hieran ist, daß sich beim Einstürzen des temporären Hohlraums nach den
Herausziehen des Verdrängungskörpers die Kernmasse und die Vorsatzmasse vermischen,
sodaß an dem Formstein gerade dort, wo sich die kompliziert gestaltete Oberfläche
befindet, eine Mischung aus Kernmasse und Vorsatzmasse die Oberfläche bildet.
[0003] Formsteine der eingangs erwähnten Art, die also in keiner der drei Raumrichtungen
einen konstanten Querschnittsverlauf aufweisen, werden insbesondere im Gleisbau als
sogenannte Schienenkammerfüllsteine benötigt. Beim Verlegen von Straßenbahngleisen,
insbesondere in Großstädten, werden die beiden Schienen durch Spurstangen auf dem
vorgesehenen Abstand fixiert und auf eine Unterbettung aufgelegt. Jede Schiene besitzt
in der Regel symmetrisch zu ihrer vertikalen Längsmittelebene zwei unterschiedlich
ausgebildete Schienenkammern, in denen abständig die Spurstangenverschraubungen untergebracht
sind. Dabei handelt es sich um Verschraubungen, die sich im wesentlichen horizontal
durch den aufrechten Steg der Schiene hindurch erstrecken und der Spurstangenbefestigung
dienen. Beim Verlegen solcher Gleise ergibt sich die Aufgabe, die Schienenkammern
mit Füllsteinen zu füllen, an die anschliessend ein Pflaster verlegt werden kann,
welches den wesentlichen Innenraum zwischen zwei Schienen ausfüllt und auch nach der
Außenseite der Schiene an eine Straßenausbildung anschließt. Solche Schienenkammerfüllsteine
sind Formsteine mit in allen drei Raumrichtungen bereichsweise varierendem Querschnittsverlauf,
wobei der Füllstein eine Ausnehmung aufweist, deren Größe und Anordnung auf die Anordnung
der Verschraubung der Spurstange abgestimmt ist. Es ist bekannt, die Füllsteine so
auszubilden, daß sie in der Vertikalebene der Verschraubung geteilt sind. Neben solchen
Füllsteinen, die gleichsam eine halbe Ausnehmung für die Aufnahme der Verschraubung
aufweisen, gibt es andere Füllsteine, die im Zwischenraum zwischen zwei Verschraubungen
plaziert werden und die keine dreidimensional gestaltete Oberfläche besitzen, sondern
lediglich entsprechend der Formgebung der Schiene trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
[0004] Füllsteine der zuerst beschriebenen Art, also mit in allen drei Raumrichtungen bereichsweise
varierendem Querschnittsverlauf, werden bisher ausschließlich in Handarbeit hergestellt.
Es wird dabei eine einteilige Form benutzt, die gleichsam einen nach oben offenen
Trog darstellt. Der Boden des Troges ist dreidimensional gestaltet, wie dies die Schienenverschraubung
erfordert. Der Trog weist sich konisch nach oben erweiternde Seitenwände auf, die
eine randoffene Öffnung abgeben, durch die die Betonmasse von Hand eingefüllt wird.
Es erfolgt dann ein Rüttelvorgang, um eine Verdichtung der erdfeuchten Betonmasse
zu erreichen. Eventuell wird weitere Betonmasse in die Form aufgefüllt. Die Form wird
dann entsprechend ihrem Oberrand abgestrichen. Durch einen Kipp- bzw. Wendevorgang
der Form von Hand wird der so gebildete Rohformstein auf eine Unterlagen plaziert
und die Form abgenommen. Dieses Formgebungsverfahren von Hand mit Hilfe einer einteiligen
Trogform stimmt prinzipiell mit dem bekannten "Tortenbacken" überein, welches bei
Kleinkindern beim Spielen in Sandkästen bekannt ist. Das bekannte Herstellverfahren
solcher Formsteine von Hand weist zahlreiche Nachteile auf. Die Herstellung von Hand
ist aufwendig und zeitraubend. Der notwendige Kippvorgang zum Ausleeren der Form führt
zu Beschädigungen des Formsteins. Die Verdichtungswirkung durch Rütteln kann nur unvollkommen
und ungleichmäßig erfolgen. Die einhaltbaren Toleranzen solcher Formsteine sind relativ
groß. In der Regel zieht eine nicht hinreichende Verdichtung der Betonmasse eine Verformung
des Formsteins während des Trocknens bzw. Aushärtens durch ungleichmäßiges Schwinden
nach sich, so daß solche von Hand hergestellten Formsteine krumm und schief werden.
Die Formsteine können darüber hinaus nur in kleinen Chargen hergestellt werden, weil
die eingebrachte und abgestrichene Masse in der trogartigen Form einer meist mehrere
Stunden dauernden Voraushärtung unterzogen werden muß, so daß die Form in dieser Zeit
für einen anschließenden Formgebungsvorgang nicht zur Verfügung steht. Die mangelnde
Maßhaltigkeit solcher von Hand hergestellter Formsteine wirkt sich in vielfacher Hinsicht
nachteilig aus. Beim Verlegen der Formsteine rechts und links einer Schiene ergeben
sich relativ große verbleibende Hohlräume, die letztendlich mit Vergußmasse gefüllt
werden müssen, so daß der Verbrauch an solcher relativ teuren Vergußmasse relativ
hoch ist. Wenn die Verlegung der Schienenkammerfüllsteine unter Fahrbetrieb erfolgt,
wie dies insbesondere in Großstädten nicht zu vermeiden ist, führt dies dazu, daß
die eingelegten Füllsteine durch die Erschütterung durch die Straßenbahn ihre relative
Lage auf dem Fuß der Schiene verlassen, so daß eine entsprechende Korrektur erforderlich
wird, bevor der Zwischenraum zwischen zwei Schienen mit anderen Steinen ausgepflastert
werden kann. Die geringe Maßhaltigkeit der von Hand hergestellten Formsteine verhindert
in manchen Fällen das durchaus gewünschte maschinelle Verlegen von anderen Formsteinen
zwischen zwei Schienen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Form zur Herstellung eines Formsteins
aus Betonmasse sowie Verfahren zu dessen Herstellung aufzuzeigen, mit der bzw. dem
Formsteine der in Rede stehenden Art, also mit in allen drei Raumrichtungen mindestens
bereichsweise varierendem Querschnittsverlauf, mit verbesserten Eigenschaften in einfacher
Weise maschinell hergestellt werden können.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies mit einer dreiteilige Form zur Herstellung eines Formsteins
aus Betonmasse aus einer ebenen Unterlage, einer vertikale Trennwände und eine vertikale
Durchbrechung aufweisenden Gitterform und einer einen Stempel aufweisenden Stempelform
und einem seitlich durch eine Durchbrechung in der vertikalen Trennwand in die vertikale
Durchbrechung der Gitterform einfahrbaren und volumenmäßig festgelegten Verdrängungskörper
erreicht, die sich dadurch kennzeichnet, daß zur Herstellung eines Formsteins mit
zumindest bereichsweise unstetigem Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen
der Verdrängungskörper und die Durchbrechung in der vertikalen Trennwand möglichst
hoch an der Gitterform und möglichst nahe an der den unstetigen Querschnittsverlauf
am Formstein festlegenden Oberfläche des Stempels angeordnet sind.
[0007] Die erfindungsgemäße Form zur Herstellung eines Formsteins aus Betonmasse, der zumindest
bereichsweise unstetigen Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen aufweist,
besitzt den Verdrängungskörper nicht mehr unten an der Gitterform im Anschluß an die
ebene Unterlage, sondern je höher desto besser an der Gitterform, sodaß die Fallhöhe
beim Zusammenfallen des temporären Hohlraums möglichst gering wird. Damit bildet sich
der zusammenbrechende temporäre Hohlraum auf der freien Oberfläche der eingefüllten
erdfeuchten Betonmasse im Vergleich zum Stand der Technik genauer und damit reproduzierbarer
ab. Die Maßhaltigkeit des Formsteins wird verbessert. Insbesondere ist es möglich,
daß der Verdrängungskörper unmittelbar im Anschluß an den oberen Rand der Gitterform
oder aber mit nur geringem Abstand darunter angeordnet ist. Dieser Vorteil tritt ein,
wenn ein Formstein aus einer einzigen Charge Betonmasse hergestellt wird. Der Vorteil
gilt aber auch dann, wenn der Formstein aus einer ersten charge Kernmasse und einer
zweiten charge Vorsatzmasse hergestellt wird.
[0008] Die Form ist insoweit für die Herstellung eines Formkörpers beschrieben. Es versteht
sich jedoch, daß die Form in der Regel eine Mehrzahl von Nestern aufweist, so daß
eine Mehrzahl entsprechender Formkörper gleichzeitig hergestellt werden können. Dabei
werden die Verdrängungskörper seitlich angebracht, in der Regel an zwei gegenüberliegenden
Kopfseiten der Form. Die Form selbst wird mindestens dreiteilig ausgebildet und weist
eine Unterlage, eine Gitterform und eine Stempelform auf. Hinzu kann noch ein Ziehblech
kommen, welches zwischen Unterlage und Gitterform Anwendung findet. Durch die Verwendung
des Ziehbleches wird diese ebene Oberfläche des Formsteins noch glatter gestaltet.
Es ist natürlich auch sinnvoll, mehrere Verdrängungskörper über einen gemeinsamen
Antrieb zu handhaben, d. h. gemeinsam in verschiedene Durchbrechungen einzufahren
bzw. aus dem Innenraum der Durchbrechungen wieder nach außen zu führen. Die dreidimensional
gestaltete Oberfläche liegt jetzt oben, während sie bei der trogartigen Handform unten
lag.
[0009] Der Verdrängungskörper kann als parallelepipedischer Körper ausgebildet sein, dessen
Stirnfläche in der aus der vertikalen Durchbrechung ausgefahrenen Stellung mit der
Trennwand der Durchbrechung in der Gitterform fluchtet. Der Verdrängungskörper ist
im wesentlichen volumenmäßig und örtlich oben an der Gitterform festgelegt. Seine
Gestalt ist nicht von solcher Wichtigkeit, weil der temporäre Hohlraum ohnehin zum
Einsturz gebracht wird und die äußere Formgebung letztendlich durch die Gestalt des
Stempels der Stempelform in Verbindung mit der Seitenwandung der Gitterform und der
Unterlage bestimmt wird. Wichtig ist es trotz der relativ hohen Anordnung des Verdrängungskörpers
relativ zu der Gitterform, das Entstehen eines zusätzlichen Hohlraums unterhalb des
Verdrängungskörpers zu vermeiden. Deshalb kann die Gestalt des Verdrängungskörpers
auch von der Gestalt des fertigen Formsteins abweichen.
[0010] Sinnvoll ist es, wenn die vertikale Durchbrechung in der Gitterform sich nach unten
konisch erweiternd ausgebildet ist und auch der Verdrängungskörper und die Durchbrechung
in der vertiaklen Trennwand sich nach unten konisch erweitern. Dies erleichtert das
Einbringen der Betonmasse, auch während des Rütteln, und auch die Entformung.
[0011] Zur Herstellung eines Formsteins aus einer Kernmasse und einer Vorsatzmasse sind
der Verdrängungskörper und die Durchbrechung in der vertikalen Trennwand in einem
Abstand unterhalb des oberen Randes der Gitterform angeordnet, wie es für die Einbringung
der sich auch über den unstetigen Querschnittsverlauf an der Oberfläche des Formsteins
erstreckenden Vorsatzmasse erforderlich ist. Durch diesen Abstand ist es möglich,
auch im Bereich der kompliziert gestalteten Oberfläche eine durchgehende Schicht aus
der Vorsatzmasse einzufüllen, die sich im Bereich des einstürzenden temporären Hohlraums
nicht mit der Kernmasse vermischt.
[0012] Der Verdrängungskörper sollte einen das Umfließen mit Betonmasse nicht behindernden
Querschnitt aufweisen. Er kann z.B. in Verbindung mit den Trennwänden der Gitterform
einen sich nach unten nicht verengenden Querschnitt aufweisen. Er sollte in horizontaler
Erstreckung nicht zu flächig ausgebildet sein, damit beim Einrütteln unterhalb des
Verdrängungskörpers kein zusätzlicher Hohlraum entsteht oder bestehen bleibt, sondern
die Gitterform unterhalb des Verdrängungskörpers voll ausgefüllt wird.
[0013] Die Gitterform kann eine Mehrzahl von vertikalen Durchbrechungen und die Stempelform
eine Mehrzahl von jeweils den Durchbrechungen zugeordneten Stempeln aufweisen. Dadurch
wird es möglich, eine bekannte Füllmaschine in Verbindung mit der Form einzusetzen
und bei relativ großer Leistung in einfacher Weise reproduzierbar Formsteine mit hoher
Maßhaltigkeit herzustellen.
[0014] Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Formsteins aus Betonmasse wird eine dreiteilige
Form aus einer ebenen Unterlage, einer vertikale Trennwände und eine vertikale Durchbrechung
aufweisenden Gitterform und einer einen Stempel aufweisenden Stempelform und einem
seitlich durch eine Durchbrechung in der vertikalen Trennwand in die vertikale Durchbrechung
der Gitterform einfahrbaren und volumenmäßig festgelegten Verdrängungskörper eingesetzt.
Der Verdrängungskörper wird in die vertikale Durchbrechung der Gitterform eingebracht.
Erdfeuchte Betonmasse wird in die Gitterform nach dem Einbringen des Verdrängungskörpers
maschinell eingefüllt, abgestrichen und gerüttelt. So wird ein temporärer Hohlraum
in der Betonmasse geschaffen. Nach dem Entfernen des Verdrängungskörpers aus der Gitterform
wird die Stempelform mit dem Stempel in die Gitterform abgesenkt, dessen Oberfläche
abgeformt und der so gebildete Rohformstein auf eine Unterlage ausgeformt. Zur Herstellung
eines Formsteins mit zumindest bereichsweise unstetigem Querschnittsverlauf in allen
drei Raumrichtungen wird der Verdrängungskörper erfindungsgemäß seitlich in die vertikale
Durchbrechung der leeren Gitterform möglichst hoch und möglichst nahe unterhalb der
gewünschten unstetig dreidimensional variierenden Oberfläche des Formsteins eingebracht.
[0015] Bei einem anderen derartigen Verfahren wird zur Herstellung eines Formsteins mit
zumindest bereichsweise unstetigem Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen
die leere Gitterform zunächst mit Betonmasse befüllt, dann der Verdrängungskörper
möglichst hoch und möglichst nahe unterhalb der gewünschten unstetig dreidimensional
variierenden Oberfläche des Formsteins in die Betonmasse in der Gitterform eingebracht
und dabei eingefüllte Betonmasse nach oben verdrängt. Dann erfolgt das Abstreichen
überschüssiger Betonmasse, bevor der Verdrängungskörper aus der Gitterform herausbewegt
wird.
[0016] In beiden Fällen wird der Stempel der Stempelform auf die Oberfläche der Betonmasse
abgesenkt. Dann folgt das Rütteln und das Ausformen des so gebildeten Rohformsteins
relativ zu der vertikalen Duchbrechung nach unten auf die Unterlage.
[0017] Die Erfindung geht trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten von dem Gedanken aus,
auch solche vergleichsweise komplizierter gestaltete Formsteine nunmehr maschinell
herzustellen, indem dabei eine dreiteilige Form aus einer ebenen Unterlagen, einer
eine vertikale Durchbrechung aufweisenden Gitterform und einer einen gestaltmäßig
festgelegten Stempel aufweisenden Stempelform eingesetzt wird. Insoweit wird dabei
eine Form genutzt, wie sie auch bei vergleichsweise einfacheren Formsteinen in Verbindung
mit einer Brettmaschine benutzt wird. Zusätzlich wird dabei ein Verdrängungskörper
in der vertikalen Durchbrechung der Gitterform relativ weit oben eingebracht. Der
Verdrängungskörper wird kurz unterhalb der zu bildenen, dem Stempel zugekehrten Oberfläche
des Formsteins plaziert, um auf die Bildung der dreidimensionalen Oberfläche reproduzierbar
und mit guter Genauigkeit Einfluß zu nehmen. Der Verdrängungskörper ist hinsichtlich
seines zu verdrängenden Volumens festgelegt, stimmt jedoch hinsichtlich seiner Gestalt
nicht in erster Linie mit der zu erzielenden Formgebung des Formsteins an der betreffenden
Oberfläche überein. Die Dimensionierung und Ausgestaltung des Verdrängungskörpers
richtet sich vielmehr nach anderen Kriterien, beispielsweise nach dem Verhalten der
Betonmasse während des Rüttelvorgangs. Die volumenmäßige Festlegung des Verdrängungskörpers
richtet sich nach der zu bildenen Oberfläche, deren Ausdehnung und Anordnung, insbesondere
nach dem bereichsweise variierenden Querschnittsverlauf. Aber auch die absolute erforderliche
Flächengröße des Verdrängungskörpers und die Größe und die Zugänglichkeit des unter
ihm in der Gitterform gebildeten, mit Betonmasse zu füllenden Raumes ist maßgebend.
Das Volumen des Verdrängungskörpers kann etwa um 3 % kleiner gewählt werden als das
theoretische Volumen einer Vertiefung im Formstein. Der Verdrängungskörper dient dazu,
einen temporären, relativ weit oben angeordneten Hohlraum in der Betonmasse zu schaffen,
der nur für eine kurze Zeit der Gesamtherstellung des Formsteines geschaffen wird
und bestehen bleibt, um eine letztlich ungleichmäßige Schüttung reproduzierbar zu
erzielen. Eine Betonmasse läßt sich nämlich vergleichsweise einfach in eine Vertiefung
einschütten oder einbringen, wobei insbesondere nach einem Abstreichvorgang eine mehr
oder weniger horizontal verlaufende Oberfläche an der Betonmasse geschaffen wird.
Erheblich schwieriger ist es, eine Schüttung vorzusehen, die diese horizontal durchgehende
Oberfläche nicht besitzt. Dies wird vorliegend durch die Anwendung des temporären
Hohlraums erreicht. Nachdem der Verdrängungskörper aus der Gitterform wieder entfernt
worden ist, sinkt die in der Durchbrechung befindliche Betonmasse mit geringer Fallhöhe
ab, wobei der Hohlraum zerstört wird und die Oberfläche der eingebrachten Betonmasse
nicht mehr horizontal verläuft. In Zuordnung zu dem Verdrängungskörper weist der Stempel
der Stempelform eine dreidimensionale Oberfläche auf, mit der er auf die Oberfläche
der Betonmasse abgesenkt wird. Es erfolgt dann das Rütteln und Ausformen des so gebildeten
Rohformsteins relativ zu der vertikalen Durchbrechung nach unten auf die Unterlage.
Bei dem neuen Verfahren liegt die dreidimensionale Oberfläche des Formsteins nicht
mehr unten, wie bei der Handformung, sondern jetzt oben. Diese dreidimensionale Fläche
gelangt in der Einbaustellung des Formsteins z. B. als Schienenkammerfüllstein in
eine Vertikalposition, und zwar der Schiene zugekehrt, während die gegenüberliegende
ebene Fläche, die durch die eben gestaltete Unterlage geformt wird, eine senkrecht
verlaufende Anschlußfläche bildet, an der ein weiteres Pflaster angeschlossen werden
kann. Die neuen Verfahren lassen es vorteilhaft zu, bisher bekannte Formmaschinen,
sogenannte Brettmaschinen, unverändert zur Fertigung einzusetzen. Es entstehen trotz
der komplizierten Formgebung des Formsteins all jene Vorteile, die mit einer maschinellen
Herstellung verbunden sind. Somit ergibt sich eine ausgezeichnete Maßhaltigkeit und
Reproduzierbarkeit. Auch die Qualität ist gegenüber den Handformsteinen angehoben.
Es entsteht ein homogenes, gleichmäßig verdichtetes Gefüge im Gestein ohne größere
Poren oder Lunkerstellen. Weiterhin erhält der Rohformstein durch die zweifache Verdichtung
und bereits beim Ausformen eine so große Gestaltfestigkeit, daß die Ausformung unmittelbar
nach der Formgebung geschehen kann und die Gitterform für den nächsten Formgebungs-takt
wieder zur Verfügung steht. Die beim Trocknen bzw. Abbinden eintretende Schwindung
ist minimiert. Die neuen Verfahren bieten den weiteren Vorteil, daß die den Spurstangenverschraubungen
zugekehrten Aussparungen am Formstein optimal klein gehalten werden können. Anders
gesagt erhält der Formstein eine besonders hohe Masse, die relativ nahe an der Schiene
plaziert wird. Durch diese gute Maßhaltigkeit kann einerseits eine Verlegung der Füllsteine
auch unter laufendem Betrieb durchgeführt werden. Die Gefahr des Verrutschens durch
einwirkende Stöße oder Schwingungen ist weitgehend beseitigt. Zwischen der Schiene
und dem Füllstein ergeben sich kleinere Hohlräume, sodaß auch der Verbrauch an Heißvergußmasse
reduziert wird. Während handgefertigte Füllsteine in bestimmten Anwendungsfällen eine
Verklebung, also eine Auflagerung unter Verwendung eines Klebemittels, erforderlich
machten, lassen sich die mit dem neuen Verfahren hergestellten Füllsteine lose verlegen.
Der neue Formstein weist auch eine ebene Anschlußseite für den Anschluß einer Pflasterung,
beispielsweise zwischen den Schienen auf, die also in der verlegten Stellung vertikal
ausgerichtet wird und infolge der guten Maßhaltigkeit auch eine Maschinenverlegung
des Pflasters zwischen den Schienen ermöglicht. Schließlich kommt mit dem neuen Verfahren
die Einhaltung einer Abbindezeit, wie sie von mehreren Stunden für die Handformung
erforderlich war, vollständig in Fortfall. Da in einer Form eine Mehrzahl von Steinen
gleichzeitig hergestellt werden, ergibt sich eine erhebliche Leistungssteigerung.
So können beispielsweise 20 Formsteine in ca. 30 Sekunden hergestellt werden. Die
maschinelle Formgebung wird geschickt genutzt, um durch die im Vergleich zur Handformung
wesentlich höhere Verdichtung auch relativ schmale abstehende Stege erzeugen zu können,
die unmittelbar nach der Ausformung bereits so gestaltverfestigt sind, daß Ausschuß
weitgehend vermieden wird. Es ist erstaunlich, daß sich ein derart kompliziert gestalteter
Formstein, also mit in allen drei Raumrichtungen bereichsweise varierendem Querschnittsverlauf,
überhaupt maschinell herstellen läßt. Dies gilt also für Formsteine, die über die
Fläche aus zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen, beispielsweise in der
Horizontalebene, variierende Dimensionen in der dritten Richtung, also unterschiedliche
Höhenabmessungen, aufweisen.
[0018] Durch das Entfernen des Verdrängungskörpers und/oder das Absenken des Stempels der
Stempelform wird der temporäre Hohlraum zum Einsturz gebracht und so eine vorverdichtete
Schüttung mit einer mindestens in einer Richtung über die Fläche variierenden Dimension
erfeuchter Betonmasse in der Durchbrechung der Gitterform erzeugt. Der temporäre Hohlraum
wird während der Herstellung erzeugt und in der Folge jedoch wieder vernichtet, um
bereits in diesem Zustand eine dreidimensional verformte Oberfläche der Betonmasse
zu schaffen, die also bereits örtlich unterschiedlich hoch gestaltet ist, wie es die
Gestaltung des Formsteins in etwa erfordert. Der Verdrängungskörper wird in erster
Linie volumenmäßig, aber auch örtlich, abgestimmt. Seine äußere Gestalt stimmt in
der Regel mit der Gestalt der am fertigen Formkörper vorhandenen Ausnehmung nicht
überein, sondern entspricht nur im wesentlichen der Anordnung der Ausnehmung. Die
Gestalt des Verdrängungskörpers richtet sich nach anderen Kriterien, insbesondere
nach dem Fließverhalten der Betonmasse während des Zwischenrüttelns. Auf diese Weise
läßt sich vorteilhaft eine vorverdichtete Schüttung mit variierender Oberbegrenzung
erzeugen, an der dann die Stempelform mit dem Stempel angreifen kann. Beim Fertigrütteln
wird nur noch vergleichsweise wenig Betonmasse horizontal bewegt.
[0019] Es besteht die Möglichkeit, daß die Betonmasse aus einer ersten Charge aus Kernbetonmasse
in die Gitterform eingefüllt, abgestrichen, gerüttelt und somit vorverdichtet wird
und daß dann eine zweite Charge aus Vorsatzbetonmasse in die Gitterform eingefüllt,
abgestrichen, gerüttelt und somit der Rohformstein fertigverdichtet wird. Es ist natürlich
auch möglich, für beide Chargen die gleiche Betonmasse einzusetzen, beispielsweise
dann, wenn der Formstein keine besonderen Oberflächeneigenschaften aufweisen soll
oder muß. Andererseits ist es aber möglich, an den Stellen, an denen beispielsweise
schmale Stege ausgebildet werden müssen, Vorsatzbetonmasse einzusetzen, um auf diese
Art und Weise die Formgebung zu begünstigen. In allen Fällen empfiehlt es sich, zwei
Chargen einzusetzen, also eine Vorverdichtung durchzuführen, und auch der Stempelform
die Möglichkeit zu geben, daß die Stempel bis zu einer gewissen Tiefe in die Gitterform
bei der Formgebung eindringen können.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren kann im einzelnen durchaus unterschiedlich gestaltet
werden. Eine erste sinnvolle Verfahrensmöglichkeit ergibt sich dadurch, daß der Verdrängungskörper
in die leere Gitterform eingefahren wird, daß dann die erste Charge aus Kernbetonmasse
in die Gitterform eingebracht und dann die zweite Charge aus Vorsatzbetonmasse in
die Gitterform eingefüllt und abgestrichen wird, daß der Verdrängungskörper aus der
Gitterform ausgefahren wird, und daß dann die Stempelform mit dem Stempel auf die
Oberfläche der Betonmasse gewichtsmäßig abgesetzt und der Rohformstein durch Rütteln
fertigverdichtet wird. Bei diesem Verfahren wird der Verdrängungskörper in die leere
Gitterform eingefahren, so daß die erste Charge nach ihrem Einbringen in die vertikale
Durchbrechung der Gitterform bereits um den Verdrängungskörper herum einfließen muß.
Das Einbringen der ersten Charge in die Gitterform schließt das Einfüllen, Abstreichen
und Einrütteln ein. Hierbei dürfen die Zwischenräume zwischen dem Verdrängungskörper
und den Seitenwänden der Gitterform nicht allzu eng gestaltet werden, damit die Betonmasse
an diesen Stellen nach unten durchtreten und sich einlagern kann. Erst nachdem die
zweite Charge auch in die Gitterform eingebracht worden ist, wird der Verdrängungskörper
aus der Gitterform ausgefahren, so daß der temporäre Hohlraum einstürzt oder durch
das Aufsetzen des Stempels zum Einsturz gebracht wird. Das Gewicht der Stempelform
wirkt dann über den bzw. die Stempel auf die Betonmasse ein, und es erfolgt die endgültige
Gestaltverfestigung durch einen Rüttelvorgang unter Auflastung des Gewichts der Stempelform.
[0021] Eine weitere Möglichkeit der Herstellung besteht darin, daß die erste Charge aus
Kernbetonmasse in die Gitterform eingebracht wird, daß dann der Verdrängungskörper
in die Gitterform eingefahren wird und eine Vorverdichtung durch Rütteln erfolgt,
daß dann die zweite Charge aus Vorsatzbetonmasse in die Gitterform eingefüllt und
abgestrichen wird, daß dann der Verdrängungskörper aus der Gitterform entfernt, die
Stempelform mit dem Stempel auf die Oberfläche der Betonmasse gewichtsmäßig abgesetzt
und der Rohformstein durch Rütteln fertigverdichtet wird. Bei dieser Herstellung verdrängt
der Verdrängungskörper nicht nur Luft in der Form, sondern Betonmasse, die als erste
Charge eingebracht worden ist. Auch dadurch wird ein temporärer Hohlraum geschaffen.
Die weiteren Verfahrensschritte sind entsprechend gestaltet. Dieses Verfahren ist
dann besonders vorteilhaft, wenn besonders dünnwandige Stege oder Flansche an dem
Formstein auszuformen sind.
[0022] Das Ausformen des Rohformsteins auf die Unterlage kann durch gewichtsmäßiges Entlasten
des Rohformsteins in der Gitterform und relatives Anheben der Gitterform gegenüber
der Stempelform erfolgen. Bei der gewichtsmäßigen Entlastung wird die Stempelform
nur geringfügig, also allenfalls um einige Millimeter, angehoben. Dies geschieht einerseits,
um die eingekammerte Betonmasse von Druck zu entlasten. Im allgemeinen reicht diese
Entlastung bereits aus, um den gepreßten Rohformstein auch bereits von der Wandung
an der Gitterform zu lösen, so daß er auch beim Hochheben der Gitterform weiterhin
auf der Unterlage aufruht. Dieses Lösen aus der Gitterform ist auch von der Konizität
des Formsteins im Bereich der Seitenwandungen abhängig. Bei der Herstellung von Schienenkammerfüllsteinen
ist diese Konizität durch die Formgebung der Schiene vorgegeben. Wenn die Konizität
nicht gewünscht wird, wie dies bei anderen Formsteinen der Fall sein mag, kann ein
relatives Anheben der Gitterform gegenüber der Stempelform dazu genutzt werden, um
die Rohformsteine aus den Durchbrechungen der Gitterform zu lösen und auf der Unterlage
zu halten.
[0023] Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter verdeutlicht und
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Formstein in der Ausbildung als Schienenkammerfüllstein,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Formsteins gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Stirnansicht des Formsteins gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch eine Schiene mit der Anordnung zweier unterschiedlich
geformter Formsteine als Schienenkammerfüllsteine,
- Fig. 5
- die wesentlichen Elemente der bei dem Verfahren eingesetzten Form, angepaßt an den
Formstein der Fig. 1 bis 3,
- Fig. 6
- einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5 durch die Gitterform,
- Fig. 7
- Teile der Form während der Herstellung des Formsteins,
- Fig. 8
- eine weitere Darstellung während des Herstellvorgangs,
- Fig. 9
- die Relativlage der Teile vor der Entformung des Formsteins und
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf eine komplett eingeteilte Gitterform für die Herstellung von Schienenkammerfüllsteinen.
[0024] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Formstein 1 in der Ausbildung als Schienenkammerfüllstein
verdeutlicht. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht von oben und läßt die während der Herstellung
obere Oberfläche 2 des Formsteins 1 erkennen. Ein großer Bereich der Oberfläche 2
besitzt über die Länge 3 und Breite 4 gleiche Höhe. In einem sich daran anschließenden
Bereich sind symmetrisch zu einer vertikalen Längsmittelebene 5 zwei symmetrisch angeordnete
Stege 6 vorgesehen, zwischen denen eine Ausnehmung 7 ausgebildet ist, die als Vertiefung
in der Oberfläche 2 vorgesehen ist und im mittleren Bereich der Oberfläche eine Schrägfläche
8 aufweist. Der Formstein 1 besitzt parallel zueinander an seinen Schmalseiten zwei
vertikale Stirnflächen 9 und 10. An den Längsseiten sind zwei Längsflächen 11 und
12 vorgesehen, die konisch gestaltet sind. Auch die Stege 6 sind über ihre Höhe konisch
gestaltet, wie dies aus den Zeichnungen hervorgeht. Die Ausnehmung 7 weist eine Bodenfläche
13 auf, die ebenso wie die Oberfläche der Stege 6 in einem Winkel von z. B. 9° schräg
zur Horizontalen verlaufen kann. Der Formstein 1 weist eine Höhe 14 auf, die sich
in den beiden Raumrichtungen der Horizontalebene über einen Großteil der Oberfläche
2 konstant erstreckt und lediglich im Bereich der Stege 6 und der Ausnehmung 7 variiert
bzw. abnimmt. Die Gesamtoberfläche besitzt insoweit variierende Höhe. Der Formstein
1 weist eine Auflagefläche 15 auf, die durchgehend, also über die Länge 3 und Breite
4, als ebene Fläche ausgebildet ist und in der Montagestellung des Formsteins als
Schienenkammerfüllstein vertikal ausgerichtet in Erscheinung tritt.
[0025] Der Formstein 1 besitzt in keiner der drei Raumrichtungen einen konstant durchgehenden
Querschnitt. In jeder Raumrichtung hat der Formstein 1 an den einzelnen Punkten auf
der durch die jeweils beiden anderen Raumrichtungen gebildeten Fläche bereichsweise
konstante und in anderen Bereichen nicht-konstante, also variierende, Abmessungen.
Der Formstein 1 weist damit bereichsweise unterschiedliche Querschnitte in allen drei
Raumrichtungen auf. Man kann den Formstein beispielsweise nach Art eines Brotes in
jeder der drei Raumrichtungen in Scheiben schneiden und erhält jeweils - zumindest
bereichsweise - unterschiedliche Querschnitte.
[0026] Fig. 4 zeigt die Einbausituation des Formsteins 1 im Außenbereich an einer Schiene
16. Im Innenbereich, also zwischen zwei Schienen 16, ist ein prinzipiell gleich gestalteter
Formstein 1' angeordnet, der lediglich angepaßte Dimensionen aufweist. Man erkennt,
daß die Formsteine 1, 1' mit ihren Auflageflächen 15 vertikal ausgerichtet angeordnet
sind, und zwar derart, daß die Elemente einer Verschraubung 17, also beispielsweise
ein Schraubenschaft und eine Mutter, die zur Befestigung einer angedeuteten Spurstange
18 an dem Vertikalflansch 19 der Schiene 16 dienen, in der Ausnehmung 7 aufgenommen
werden. Die Formsteine 1 und 1' sind symmetrisch zu ihrer jeweiligen Längsmittelebene
5 ausgebildet und umschließen mit jeweils zwei Kopf an Kopf im Bereich der Verschraubung
17 angeordneten Formsteinen die Verschraubung 17 relativ eng, also unter Zurücklassung
vergleichsweise kleiner Hohlräume. Die Konizität der Seitenflächen 11 und 12 an jedem
Formstein 1 wird durch die Formgebung der Schiene 16 vorgegeben. Durch die Formgebung
der Formsteine 1 bzw. 1' symmetrisch zu der jeweiligen Längsmittelebene 5 wird erreicht,
daß zwei solche Formsteine jeweils Kopf an Kopf im Bereich einer Verschraubung 17
plaziert werden können, während zwischen zwei an der Schiene benachbarten Verschraubungen
noch weitere Füllsteine eingebracht werden können, die ohne Ausnehmungen 7 hergestellt
sind.
[0027] Fig. 5 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Form 20, wie sie bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt wird. Die Form 20 ist mindestens dreiteilig ausgebildet und weist
eine Unterlage 21, eine Gitterform 22 und eine Stempelform 23 auf. Zwischen der Unterlage
21 und der Gitterform 22 kann zusätzlich noch ein Ziehblech 24 vorgesehen sein. Die
Unterlage 21, die oft als Brett ausgebildet ist, liegt auf einem Arbeitstisch 25 auf
bzw. durchläuft die Füllmaschine, mit der die Betonmasse in die Form 20 eingebracht
wird. Die Gitterform 22 liegt dabei auf der Unterlage 21 bzw. auf dem dazwischen befindlichen
Ziehblech 24 auf, wenngleich diese Teile zur Verdeutlichung in Fig. 5 übereinander
dargestellt sind. Die Gitterform 22 weist für jeden Formstein 1 eine sich im wesentlichen
vertikal erstreckende Durchbrechung 26 auf, die also oben und unten offen gestaltet
ist. In Fig. 5 sind in schraffierter Darstellung zwei vertikal verlaufende Trennwände
27 und 28 erkennbar. An der Trennwand 27 bildet sich die Stirnwand 10 des Formsteins
1 ab, während die Trennwand 28 der Stirnwand 9 des Formsteins 1 zugeordnet ist. Die
Trennwände 27 und 28 sind zu der Unterlage 21 vertikal ausgerichtet vorgesehen, sodaß
sich hier eine rechtwinklige Gestalt des Formsteins 1 bildet. Die Durchbrechung 26
wird durch eine Längstrennwand 29 auf der einen und anderen Längsseite in Zuordnung
zu den Seitenflächen 11 und 12 des Formsteins 1 verkomplettiert. Die Längstrennwände
29 sind jedoch sich nach unten konisch erweiternd gegeneinander angestellt. Der Winkel
wird durch die Gestalt des Fußes der Schiene 16 vorgegeben, dient aber gleichzeitig
auch der leichten Entformung.
[0028] Im Bereich der Trennwand 28 ist ein Verdrängungskörper 30 in der Horizontalebene
gemäß Doppelpfeil 31 verschiebbar gelagert, der somit in Längsrichtung des Formsteins
1 in die Durchbrechung 26 einfahrbar bzw. aus dieser Durchbrechung 26, wie dargestellt,
herausziehbar angeordnet ist. Der Verdrängungskörper 30 durchsetzt die Trennwand 28.
Seine vordere Stirnseite fluchtet mit der Innenseite der Trennwand 28. Auch seine
hintere Stirnseite erstreckt sich parallel zu der Trennwand 28. Oben und unten besitzt
der Verdrängungskörper 30 zueinander parallele, hier trotz der zu bildenden Ausnehmung
7 ebene Oberflächen. Die seitlichen Oberflächen des Verdrängungskörpers 30 (Fig. 6)
sind sich nach unten konisch erweiternd ausgebildet, und zwar im gleichen Winkel wie
die Konizität der Trennwände 29. Der Verdrängungskörper 30 ist damit etwa in Form
eines Parallelepipeds vorgesehen und ausgebildet. Er ist volumenmäßig festgelegt,
d.h. sein Volumen bestimmt sich nach dem Volumen der am Formstein 1 zu bildenden Ausnehmung
7. Das Volumen des Verdrängungskörpers 30 kann vorzugsweise um etwa 3 % kleiner gewählt
werden als das Volumen der Ausnehmung 7. Wichtig ist weiterhin, daß der Verdrängungskörper
30 mit seiner parallelepipedischen Gestalt keine Abmessung aufweist, die mit einer
der Abmessungen der Durchbrechung 26 übereinstimmen würde. Der Verdrängungskörper
30 geht also in keiner der drei Raumrichtungen durch, sondern ist punktuell bzw. als
Körper innerhalb der Durchbrechung 26 plaziert. Von ausschlaggebender Bedeutung ist,
daß die Durchbrechung in der Trennwand 28, durch die der Verdrängungskörper 30 in
die Durchbrechung 26 der Gitterform 22 einfahrbar ist, möglichst hoch zu der Gitterform
22, hier etwas oberhalb der Mitte der Trennwand 28 kurz unterhalb der gedachten fertigen
Oberfläche des Formsteins 1 nach seiner Gestaltgebung plaziert ist. Durch diese Maßnahme
läßt sich die Oberfläche des nach dem Zurückziehen des Verdrängungskörpers 30 zusammenfallenden
Hohlraums genauer und reproduzierbarer vorformen. Die Fallhöhe der Betonmasse ist
gering. Dies erhöht die Maßhaltigkeit am fertigen Formstein 1. Eine Vermischung von
Kernmasse und Vorsatzmasse wird dabei vermieden. Der Verdrängungskörper 30 kann eine
Kolbenstange 32 aufweisen, an der ein nicht dargestellter Antrieb angreift, um den
Verdrängungskörper 30 zwischen seinen beiden Stellungen entweder in die Durchbrechung
26 einzufahren oder, wie dargestellt, aus dieser herauszufahren. Es versteht sich,
daß mehrere Durchbrechungen 26 mit mehreren Verdrängungskörpern 30 entlang einer Längsseite
der Gitterform 22 (Fig. 10) vorgesehen sein können, die über einen gemeinsamen Antrieb
zusammengefaßt sind.
[0029] Die Stempelplatte 23 der Form 20 weist eine Lagerplatte 33 auf, an der mehrere Stempel
34 vorzugsweise auswechselbar befestigt sind. Der hier vollständig dargestellte Stempel
34 besitzt einen Umriß, der auf den Umriß der Durchbrechung 26 der Gitterform 22 derart
abgestimmt ist, daß der Stempel 34 in den Innenraum der Durchbrechung 26 einfahren
kann. Die diesbezügliche Relativbewegung der Stempelform 23 mit dem Stempel 34 ist
durch den Doppelpfeil 35 angedeutet. Wesentlich ist zu erkennen, daß der Stempel 34
auf seiner nach unten gekehrten Seite eine dreidimensionale Oberfläche 36 aufweist,
die sich entsprechend dem horizontalen Teil der Oberfläche 2 des Formsteins 1 über
einen Großteil der Länge eben erstreckt, zwei Rampen 37 zur Ausbildung der Stege 6
und zwischen diesen eine Aufwölbung 38 mit Schrägfläche 39 zur Abbildung der Vertiefung
7 mit Schrägfläche 8 zwischen den Stegen 6 an dem Formstein 1 besitzt.
[0030] Das Ziehblech 24 kann während des Ausformungsvorgangs gemäß Pfeil 40 relativ zu der
festgehaltenen Unterlage 21 und der festgehaltenen Gitterform 22 herausgezogen werden.
[0031] Fig. 6 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI, zur Vereinfachung lediglich durch
die Gitterform 22, um die Lage und die Konizität des Verdrängungskörpers 30 zu verdeutlichen.
Die Seitenwände des Verdrängungskörpers 30 bilden mit den Längstrennwänden 29 einen
seine Durchtrittsweite von oben nach unten nicht verengenden Spalt, was einen Durchfluß
der eingefüllten erdfeuchten Betonmasse begünstigt. Damit wird auch sichergestellt,
daß die Betonmasse beim Einfüllen und Rütteln auch den Raum zwischen der unteren Oberfläche
des Verdrängungskörpers 30 und dem Ziehblech 24 vollständig ausfüllt. Dies ist jedenfalls
dann der Fall, wenn der Verdrängungskörper 30 entsprechend der zu bildenden Ausnehmung
7 am Formstein 1 eine nicht allzugroße horizontale Querschnittsfläche aufweist. Wenn
Formsteine mit anderer Gestalt als hier dargestellt hergestellt werden, kann es notwendig
sein, die Gestalt des Verdrängungskörpers 30 vergleichsweise noch abweichender zu
der Gestalt des Formsteins zu wählen, um das vollständige Ausfüllen und Nachrutschen
der einzufüllenden Betonmasse in den Raum unter dem Verdrängungskörper zu erreichen.
[0032] Die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahrens werden anhand einer ersten
Ausführungsmöglichkeit und durch die Verdeutlichung der Fig. 7 bis 9 wie folgt erläutert:
[0033] Gemäß Fig. 7 ruht die Gitterform 22 auf der Unterlage 21 bzw. auf dem Arbeitstisch
25 auf, wobei die Durchbrechung 26 unten durch das Ziehblech 24 verschlossen ist.
Der Verdrängungskörper 30 wird in die Durchbrechung 26, wie in Fig. 7 dargestellt,
eingefahren, so daß sein über die Trennwand 28 nach innen vorstehender Teil einen
temporären Hohlraum 41 einnimmt bzw. insoweit die Luft in der Durchbrechung 26 verdrängt.
Anschliessend wird eine erste Charge Betonmasse, vorzugsweise Kernbetonmasse, von
oben in die Durchbrechung 26 (sowie in weitere andere Durchbrechungen 26) eingefüllt.
Dies geschieht mit einem Füllwagen, der in der Füllmaschine relativ über die Gitterform
22 senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 7 bewegt wird. Es kann sinnvoll sein, einen
Rüttelvorgang anzuschließen, um den Raum unterhalb des Verdrängungskörpers 30 vollständig
auszufüllen. In vielen Fällen ist dieser Vorrüttelvorgang aber nicht erforderlich.
Der Oberrand der Gitterform 22 wird abgestrichen, so daß der gesamte Raum der Durchhrechung
26 mit Ausnahme des den Hohlraum 41 einnehmenden Teils des Verdrängungskörpers 30
mit Betonmasse (gestrichelt dargestellt) gefüllt wird. Die Stempelform 23 ist dabei
von der Gitterform 22 abgenommen bzw. angehoben, damit der Füllwagen seine Funktion
erfüllen kann. Anschließend an einen Abstreichvorgang, bei welchem überschüssige,
über den oberen Rand der Gitterform 22 überstehende Betonmasse abgestrichen wird,
schließt sich ein Rüttelvorgang an, der zu einer Vorverdichtung der in die Durchbrechung
26 eingebrachten Betonmasse führt. Die Betonmasse sinkt dabei auch um den Verdrängungskörper
30 in der Gitterform 22 nach unten weiter ab, so daß die so geschaffene Oberfläche
der Betonmasse, die in Fig. 7 gestrichelt angedeutet ist, etwas niedriger zu liegen
kommt als die Oberkante der Gitterform 22. Während dieser Zeit verbleibt der Verdrängungskörper
30 in der eingefahrenen Stellung. Es schließt sich dann ein zweiter Füllvorgang bzw.
die Einbringung einer zweiten Charge Betonmasse, meist als Vorsatzmasse ausgebildet,
an, die somit ebenfalls von oben in die Gitterform 22 bzw. den durch das Zwischenrütteln
gebildeten Hohlraum eingebracht wird. Auch hier erfolgt ein Abstreichvorgang, um überschüssige
Masse zu entfernen. Sobald dies geschehen ist, wird der Verdrängrnngskörper 30 aus
der Durchbrechung 26 nach außen ausgefahren, wie dies in der Endstellung gemäß Fig.
5 angedeutet ist, so daß die Stirnfläche des Verdrängungskörpers 30 mit der Innenwandung
der Trennwand 28 fluchtet. Durch das Herausfahren des Verdrängungskörpers 30 stürzt
der relativ weit oben an der Gitterform 22 temporäre Hohlraum 41 zusammen, so daß
sich nunmehr die Oberfläche der Betonmasse über eine wesentliche Länge des zu bildenden
Formsteins 1 entlang der Oberkante der Gitterform 22 erstreckt. Diese Oberfläche knickt
sodann jedoch schräg in Richtung auf die Trennwand 28 ab, wie dies durch die strichpunktierte
Linie 42 in Fig. 8 angedeutet ist. Es versteht sich, daß sich die Oberfläche in diesem
Bereich des einstürzenden Hohlraums 41 nicht völlig eben ausbildet, sondern je nach
den Einfallbedingungen die vereinfacht dargestellte Schräglage einnimmt. Genau genommen
stellt die sich nach dem Einfallen des Hohlraums 41 bildende Oberfläche der Betonmasse
eine gezielt unebene Oberfläche dar, die bereits flächenmäßig auf die Gestalt der
Vertiefung 7 und deren Lage am Formstein 1 abgestimmt ist. Hieraus wird auch verständlich,
daß der Verdrängungskörper 30 nicht an dem Ziehblech 24 entlangstreichen darf, sondern
in einer gewissen Höhe in der Trennwand 28 kurz unterhalb der Lage der zu bildenden
Ausnehmung 7 am Formstein 1 angeordnet sein muß. Es ist auch möglich, daß die Ausfahrbewegung
des Verdrängungskörpers 30 nicht unmittelbar zum Einstürzen des temporären Hohlraums
41 führt, sondern dieser erst nachfolgend bei einer Absenkung der Stempelform 23 einstürzt.
[0034] Wie Fig. 9 erkennen läßt, wird die Stempelform 23 derart abgesenkt, daß die Oberfläche
36 des Stempels 34 sich auf die Oberfläche der Betonmasse aufsetzt und dabei der Umriß
des Stempels 34 in den Umriß der Durchbrechung 26 eindringt. Sinn dieses Absetzvorgangs
ist es, das Gewicht der Stempelform 23 auf die Betonmasse einwirken zu lassen. Die
Stempelform 23 kann zu diesem Zweck im Bereich der Lagerplatte 33 mit nicht dargestellten
Zusatzgewichten versehen sein. Durch das Gewicht tritt bereits eine gewisse weitere
Verdichtungswirkung der Betonmasse ein. Es schließt sich schließlich noch ein Rüttelvorgang
(Fertigrütteln) an, durch den die Endverdichtung der Betonmasse zu einem Rohformstein
erfolgt, der sich zwar noch innerhalb der Durchbrechung 26 befindet, jedoch bereits
seine fertige Oberflächengestalt aufweist, wie dies anhand der Fig. 1 bis 3 verdeutlicht
worden ist.
[0035] Unmittelbar nach Beendigung des Rüttelvorgangs kann sich der Ausformvorgang anschließen.
Zu diesem Zweck wird die Stempelform 23 geringfügig angehoben, so daß die eingekammerte
Betonmasse druckentlastet wird. Dies genügt in vielen Fällen, um den Rohformkörper
von den Trennwänden 27, 28 und den Längstrennwänden 29 bereits zu lösen. Begünstigt
wird dies durch die Konizität der Längstrennwände 29 (Fig. 6). Anschließend wird die
Gitterform 22 angehoben, wobei die Stempelform 23 nach oben mitgenommen wird. Sofern
ein Ziehblech 24 Verwendung findet, wird dies vor dem Abheben der Gitterform 22 weggezogen.
[0036] Fig. 9 zeigt den Zustand des Rohformsteins 43 vor der Druckentlastung durch den Stempelkörper
23 und vor dem Ausformen. Man erkennt, daß die Aufwölbung 38 die Vertiefung 7 (Fig.
1 bis 3) in den Rohformstein 43 in der Durchbrechung 26 eingeformt hat. Der Rohformstein
43 besitzt die endgültige Formgebung und ist gestaltverfestigt. Nach der Ausformung
schließt sich lediglich noch die Trocknung bzw. das Abbinden der Betonmasse an, wodurch
die äußeren Abmessungen kaum verändert werden. Auf diese Art und Weise wird der Formstein
1 gebildet.
[0037] Eine etwas abweichende, jedoch besonders vorteilhafte, weil sehr maßhaltige Formsteine
liefernde Herstellungsweise ist dadurch möglich, daß die erste Charge an Betonmasse
in die leere Durchbrechung 26 eingebracht wird, während sich der Verdrängungskörper
30 noch in der ausgefahrenen Stellung befindet. Durch das sich anschließende Einfahren
des Verdrängungskörpers 30 in die Durchbrechung 26 hinein wird die Betonmasse im Bereich
des temporären Hohlraums 41 verschoben. Dabei wölbt sich die Oberfläche der Betonmasse
in der Durchbrechung 26 auf. Es schließt sich ein Abstreichvorgang an. Auch hier folgt
dann eine Zwischenrüttelung und eine Vorverdichtung der ersten Charge der Kernmasse.
Dann wird eine zweite Charge Vorsatzmasse aufgegeben, und es schließt sich ein Abstreichvorgang
sowie das Ausfahren des Verdrängungskörpers 30 aus der Durchbrechung 26 heraus an.
Auch bei diesem Vorgang erfolgt das anschließende Absenken des Stempelkörpers 23 und
das Fertigrütteln des Rohformsteins 43 sowie dessen Ausformung, wie dies oben bereits
beschrieben wurde.
[0038] Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf eine Gitterform 22 in schematisierter Einteilung
und Verdeutlichung. Es ist erkennbar, daß dort eine Vielzahl von Durchbrechungen 26
vorgesehen sind. Die Aufteilung ist in der Weise getroffen, daß vier Formsteine 1
und vier Formsteine 1' in der Gitterform untergebracht sind. In entsprechender Zuordnung
zu den Formsteinen 1 bzw. 1' sind Durchbrechungen zur Ausbildung von lediglich konischen
Formsteinen 44 und 44' vorgesehen, die also keine Ausnehmungen 7 aufweisen und deren
Höhe insoweit nicht variiert. Die Formsteine 44 und 44' werden zwischen den Formsteinen
1 bzw. 1' und damit zwischen den Verschraubungen 17 an den Schienen eingesetzt.
BEZUGSZEICHENLISTE |
1 |
Formstein |
11 |
Seitenfläche |
2 |
Oberfläche |
12 |
Seitenfläche |
3 |
Länge |
13 |
Bodenfläche |
4 |
Breite |
14 |
Höhe |
5 |
Längsmittelebene |
15 |
Auflagefläche |
6 |
Steg |
16 |
Schiene |
7 |
Ausnehmung |
17 |
Verschraubung |
8 |
Schrägfläche |
18 |
Spurstange |
9 |
Stirnfläche |
19 |
Vertikalflansch |
10 |
Stirnfläche |
20 |
Form |
|
21 |
Unterlage |
31 |
Doppelpfeil |
22 |
Gitterform |
32 |
Kolbenstange |
23 |
Stempelform |
33 |
Lagerplatte |
24 |
Ziehblech |
34 |
Stempel |
25 |
Arbeitstisch |
35 |
Doppelpfeil |
26 |
Durchbrechung |
36 |
Oberfläche |
27 |
Trennwand |
37 |
Rampe |
28 |
Trennwand |
38 |
Aufwölbung |
29 |
Längstrennwand |
39 |
Schrägfläche |
30 |
Verdrängungskörper |
40 |
Pfeil |
|
41 |
Hohlraum |
|
|
42 |
Linie |
|
|
43 |
Rohformstein |
|
|
44 |
Formstein |
|
|
1. Dreiteilige Form (20) zur Herstellung eines Formsteines (1, 1') aus Betonmasse aus
einer ebenen Unterlage (21), einer vertikale Trennwände (27, 28, 29) und eine vertikale
Durchbrechung (26) aufweisenden Gitterform (22) und einer einen Stempel (34) aufweisenden
Stempelform (23) und einem seitlich durch eine Durchbrechung in der vertikalen Trennwand
(28) in die vertikale Durchbrechung (26) der Gitterform (22) einfahrbaren und volumenmäßig
festgelegten Verdrängungskörper (30), dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') mit zumindest bereichsweise unstetigem
Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen der Verdrängungskörper (30) und die
Durchbrechung in der vertikalen Trennwand (28) möglichst hoch an der Gitterform (22)
und möglichst nahe an der den unstetigen Querschnittsverlauf am Formstein festlegenden
Oberfläche des Stempels (34) angeordnet sind.
2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Durchbrechung (26) in der Gitterform (22) sich nach unten konisch
erweiternd ausgebildet ist, und daß auch der Verdrängungskörper (30) und die Durchbrechung
in der vertiaklen Trennwand (28) sich nach unten konisch erweitern.
3. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') aus einer Kernmasse und einer Vorsatzmasse
der Verdrängungskörper (30) und die Durchbrechung in der vertikalen Trennwand (28)
in einem Abstand unterhalb des oberen Randes der Gitterform (22) angeordnet sind,
wie es für die Einbringung der sich auch über den unstetigen Querschnittsverlauf an
der Oberfläche des Formsteins erstreckenden Vorsatzmasse erforderlich ist.
4. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (30) einen das Umfließen mit Betonmasse nicht behindernden
Querschnitt aufweist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') aus Betonmasse, wobei eine dreiteilige
Form (20) aus einer ebenen Unterlage (21), einer vertikale Trennwände (27, 28, 29)
und eine vertikale Durchbrechung (26) aufweisenden Gitterform (22) und einer einen
Stempel (34) aufweisenden Stempelform (23) und einem seitlich durch eine Durchbrechung
in der vertikalen Trennwand (28) in die vertikale Durchbrechung (26) der Gitterform
(22) einfahrbaren und volumenmäßig festgelegten Verdrängungskörper (30) eingesetzt
wird, indem der Verdrängungskörper (30) in die vertikale Durchbrechung der Gitterform
(22) eingebracht, erdfeuchte Betonmasse in die Gitterform (22) maschinell eingefüllt,
abgestrichen und gerüttelt wird, und so ein temporärer Hohlraum (41) in der Betonmasse
geschaffen wird, wobei nach dem Entfernen des Verdrängungskörpers (30) aus der Gitterform
(22) die Stempelform (23) mit dem Stempel (34) in die Gitterform (22) abgesenkt, dessen
Oberfläche abgeformt und der so gebildete Rohformstein (43) auf eine Unterlage (21)
ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') mit zumindest bereichsweise unstetigem
Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen der Verdrängungskörper (30) seitlich
in die vertikale Durchbrechung (26) der leeren Gitterform (22) möglichst hoch und
möglichst nahe unterhalb der gewünschten unstetig dreidimensional variierenden Oberfläche
des Formsteins (1, 1') eingebracht wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') aus Betonmasse, wobei eine dreiteilige
Form (20) aus einer ebenen Unterlage (21), einer vertikale Trennwände (27, 28, 29)
und eine vertikale Durchbrechung (26) aufweisenden Gitterform (22) und einer einen
Stempel (34) aufweisenden Stempelform (23) und einem seitlich durch eine Durchbrechung
in der vertikalen Trennwand (28) in die vertikale Durchbrechung (26) der Gitterform
(22) einfahrbaren und volumenmäßig festgelegten Verdrängungskörper (30) eingesetzt
wird, indem der Verdrängungskörper (30) in die vertikale Durchbrechung der Gitterform
(22) eingebracht, erdfeuchte Betonmasse in die Gitterform (22) maschinell eingefüllt,
abgestrichen und gerüttelt wird, und so ein temporärer Hohlraum (41) in der Betonmasse
geschaffen wird, wobei nach dem Entfernen des Verdrängungskörpers (30) aus der Gitterform
(22) die Stempelform (23) mit dem STempel (34) in die Gitterform (22) abgesenkt, dessen
Oberfläche abgeformt und der so gebildete Rohformstein (43) auf eine Unterlage (21)
ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Formsteins (1, 1') mit zumindest bereichsweise unstetigem
Querschnittsverlauf in allen drei Raumrichtungen die leere Gitterform (22) zunächst
mit Betonmasse befüllt, dann der Verdrängungskörper (30) möglichst hoch und möglichst
nahe unterhalb der gewünschten unstetig dreidimensional variierenden Oberfläche des
Formsteins (1, 1') in die Betonmasse in der Gitterform (22) eingebracht und dabei
eingefüllte Betonmasse nach oben verdrängt wird, daß dann das Abstreichen überschüssiger
Betonmasse erfolgt, bevor der Verdrängungskörper (30) aus der Gitterform herausbewegt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonmasse aus einer ersten Charge aus Kernbetonmasse in die Gitterform
(22) eingefüllt, abgestrichen, gerüttelt und somit vorverdichtet wird und daß dann
eine zweite Charge aus Vorsatzbetonmasse in die Gitterform (22) eingefüllt, abgestrichen,
gerüttelt und somit der Rohformstein (43) fertigverdichtet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (30) in die leere Gitterform (22) eingefahren wird, daß
dann die erste Charge aus Kernbetonmasse in die Gitterform (22) eingebracht, abgestrichen,
gerüttelt und somit vorverdichtet wird, und dann die zweite Charge aus Vorsatzbetonmasse
in die Gitterform (22) eingefüllt und abgestrichen wird, daß der Verdrängungskörper
(30) aus der Gitterform (22) ausgefahren wird, und daß dann die Stempelform (23) mit
dem Stempel (34) auf die Oberfläche der Betonmasse gewichtsmäßig abgesetzt und der
Rohformstein (43) durch Rütteln fertigverdichtet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Charge aus Kernbetonmasse in die Gitterform (22) eingebracht wird,
daß dann der Verdrängungskörper (30) in die Gitterform (22) eingefahren wird und nach
dem Abstreichen eine Vorverdichtung durch Rütteln erfolgt, daß dann die zweite Charge
aus Vorsatzbetonmasse in die Gitterform (22) eingefüllt und abgestrichen wird, daß
dann der Verdrängungskörper (30) aus der Gitterform (22) entfernt, die Stempelform
(23) mit dem Stempel (34) auf die Oberfläche der Betonmasse gewichtsmäßig abgesetzt
und der Rohformstein (43) durch Rütteln fertigverdichtet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausformen des Rohformsteins (43) auf die Unterlage (21) durch gewichtsmäßiges
Entlasten des Rohformsteins (43) in der Gitterform (22) und relatives Anheben der
Gitterform (22) gegenüber der Stempelform (23) erfolgt.