1. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Abpacken eines Produktes
in einem Behälter. Dabei kann das Produkt auch aus einer Vielzahl nebeneinander angeordneter
Einzelprodukte bestehen.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Gerade bei schmalen, flächigen Produkten wie etwa Schokoladetafeln, Keksen etc. kann
dabei das Einbringen in den Behälter durch das Einbringen der Einzelprodukte nacheinander
oder in Form des gesamten Blockes, also des ganzen Produktes, erfolgen.
[0003] Gerade wenn der Behälter dabei aus steifem Material wie etwa Karton besteht, sind
dabei zwei unterschiedliche Methoden bekannt:
[0004] Die "Toploading"-Methode besteht darin, den Behälter vollständig zu erstellen, also
beispielsweise den aus einem ebenen Kartonzuschnitt herzustellenden Behälter vollständig
aufzurichten und ggf. auch in diesem vollständig aufgerichteten Zustand die Seitenwände
zu fixieren (was durch Verkleben, formschlüssiges Ineinanderstecken oder Ähnliches
geschehen kann) und erst danach in den vollständig aufgerichteten, aber noch offenen
Behälter das Produkt einzusetzen. Dies kann durch Einschieben von der Seite geschehen,
in der Regel jedoch durch Einsetzen des Produktes vertikal von oben.
[0005] Dagegen besteht die "Wrap-around"-Methode darin, den noch ebenen Kartonzuschnitt
auf eine wannenförmige oder hutförmige, nach oben offene Hilfsvorrichtung nach oben
aufzulegen und dann das Produkt von oben nach unten abzusenken. Dabei wird das Produkt
von oben her zunächst gegen den ebenen Kartonzuschnitt gedrückt und dann zusammen
mit diesem in die oben offene Hilfsvorrichtung gedrückt. Durch entsprechende Positionierung
und Dimensionierung wird beim Hineindrücken des Produktes mit dem Zuschnitt automatisch
ein Aufrichten der Seitenwände bewirkt. Aufgrund der Steifigkeit des Zuschnittes liegen
die Wände dabei an den nach innen gerichteten Stützflächen der Hilfsvorrichtung an
und werden in diesem Zustand gegeneinander fixiert.
Beide Methoden weisen jedoch Nachteile auf:
[0006] Beim "Toploading" besteht der Nachteil darin, daß beim Ablegen des Produktes das
Produkt u. U. von einer Halterung etc. umgriffen sein muß. Infolgedessen muß der Freiraum
im Inneren des aufgerichteten Behälters größer sein als das aufzunehmende Produkt
selbst, um Platz für die Halterung und auch das Zurückziehen der Halterung zu bieten.
[0007] Selbst wenn das Produkt beim Ablegen im Behälter nur an der Oberseite gehalten wird,
also die Halterung nicht mit in den Behälter eingeführt werden muß, ist eine quasi-spielfreie
Aufnahme des Produktes im Behälter nicht möglich, da für das Einführen seitliches
Spiel zwischen Produkt und Behälterinnenwand vorgesehen werden muß. Bei den üblicherweise
senkrecht stehenden Wänden eines vollständig aufgerichteten Kartonbehälters muß damit
der Behälter also größer gewählt werden als es allein nach der Dimensionierung notwendig
wäre. Dies ist sowohl für das danach vorhandene Spiel zwischen Produkt und Behälter
und der dadurch gegebenen Beschädigungsmöglichkeit für das Produkt nachteilig, als
auch wegen des dadurch unnötig vergrößerten Lagerungs- und Transportvolumens für die
Ware.
[0008] Bei "Wrap around" besteht der Nachteil darin, daß das Produkt ausreichend stabil
sein muß, um mittels des Produktes so stark auf den ebenen Kartonzuschnitt zu drücken,
daß die Seitenwände automatisch aufgerichtet werden.
[0009] Darüber hinaus ist diese Methode nicht gangbar bei einem Produkt, welches nicht insgesamt
in den Behälter eingebracht wird, sondern aus Einzelprodukten besteht, die nacheinander
im Behälter abgelegt werden sollen.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0010] Es ist daher die Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zum Abpacken eines Produktes zu schaffen, bei der das Produkt im wesentlichen
spielfrei im Behälter aufgenommen werden kann, und dennoch keine Kräfte mittels des
Produktes auf den Behälter übertragen werden müssen und bei dem zusätzlich auch das
Einbringen von Einzelprodukten nacheinander im Behälter möglich ist.
b) Lösung der Aufgabe
[0011] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 19 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Dadurch, daß der Behälter vor dem Einbringen der Produkte teilweise aufgerichtet
wird, so daß also wenigstens eine der Seitenwände eine nach außen oben weisende Schrägstellung
aufweist, bieten sich eine ganze Reihe von Vorteilen:
[0013] Zum einen werden die zum Aufrichten des Behälters, also in der Regel eines Kartons,
erforderlichen Kräfte nicht über das Produkt auf den Behälter übertragen. Zum anderen
wird durch die schräg nach oben außen ragende Seitenwand bzw. mehrere oder alle schräg
nach oben außen ragenden Seitenwände beim Einlegen des oder der Produkte eine Zusatzfunktion
erfüllt:
[0014] Einerseits wirken die auf diese Art schräg stehenden Seitenwände wie ein Einführtrichter
und zentrieren das Produkt auf der Bodenfläche, auf der es exakt abgelegt werden soll.
Diese Funktion ist um so wichtiger, je weniger Spiel zwischen dem Außenumfang des
Produktes und dem Innenraum des fertig aufgerichteten Behälters vorhanden sein soll.
[0015] Weiterhin dienen - wenn das Produkt den Innenraum des fertig aufgerichteten Behälters
quasi-spielfrei ausfüllt - die Außenflächen des Produktes als Endanschlag beim vollständigen
Aufrichten, also Senkrechtstellen, der vorher schrägen Seitenwand bzw. Seitenwände.
[0016] Je nach Produkt werden eine, zwei gegenüberliegende oder alle, bei einer in der Regel
viereckigen Verpackung also alle vier, Seitenwände vor dem Einführen des Produktes
schräg gestellt.
[0017] Falls das Produkt selbst so stabil ist, daß die Kraftübertragung mittels des Produktes
auf den Karton des Behälters keine Probleme aufwirft, kann auch das Teilaufrichten
des Behälters bis zur Schrägstellung der einen oder aller Seitenwände mittels des
Produktes erfolgen. In diesem Fall wird dann das Produkt gegen denjenigen Bereich
des noch ebenen Kartonzuschnitts gedrückt, der den späteren Boden darstellt, und das
ganze weiter gegen eine von unten und außen her abstützende Vorrichtung, welche jedoch
die eine oder mehreren Seitenwände nicht in die Endlage senkrecht stellt, sondern
eben nur bis zur gewünschten Schrägstellung.
[0018] Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn beim Ablegen des Produktes das Produkt
nicht nur auf der Oberseite, sondern auch auf den Seitenflächen von einer Haltevorrichtung
umgriffen sein muß.
[0019] Welche bzw. wie viele der Seitenwände schräg gestellt werden, hängt nicht zuletzt
von der Form des Produktes ab: Falls das abzulegende Produkt - in einer Horizontalfläche
betrachtet - eine sich nach unten verjüngende Form aufweist, wie dies beispielsweise
bei senkrecht stehenden, runden Keksen der Fall ist, so müssen die in dieser Blickrichtung
links und rechts vorhandenen Seitenwände kaum oder überhaupt nicht schräg gestellt
werden, können also ganz oder fast ganz senkrecht gestellt werden. Die Zentrierung
übernimmt dadurch die von unten nach oben sich verbreiternde Form des Produktes selbst.
[0020] Ist das Produkt in dieser Blickrichtung jedoch mit vertikalen Seitenkanten ausgestattet,
so empfiehlt sich die Schrägstellung auch dieser vorbeschriebenen Seitenwände.
[0021] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß eine solche schräg stehende Seitenwand nicht
nur eine Zentrierfunktion übernehmen kann, sondern auch als Stützfläche für ein im
Behälter hochkant abzulegendes Produkt dienen kann. Gerade wenn Einzelprodukte in
einem Behälter nacheinander abgelegt werden sollen, was beispielsweise beim Befüllen
mit Einzelprodukten mittels sogenannter Picker erfolgt, besteht ein Problem darin,
wenn sehr schmale, flache Einzelprodukte im Behälter vertikal angeordnet werden sollen:
[0022] Die Picker halten das Produkt mittels einer kleinen Unterdruck-Saugglocke, für die
eine Mindestfläche am Produkt notwendig ist. Da die Einzelprodukte in der Regel auf
einem bandförmigen Förderer angeliefert und von dort vom Picker aufgenommen werden,
greift der Picker also auf der nach oben weisenden Breitseite am Produkt an. Für das
Ablegen im Behälter könnte der Kopf des Pickers zwar so schwenkbar ausgeführt werden,
daß er das Einzelprodukt senkrecht stehend hält und auch in den Behälter einführt.
Beim exakt senkrechten Absetzen würde jedoch eine große Gefahr bestehen, daß das Einzelprodukt
nach dem Loslassen des Pickers zur freien Seite hin umfällt. Weiterhin wäre bei den
letzten abzulegenden Einzelprodukten seitlich davon, also zur am Ende der horizontalen
Reihe begrenzenden Stirnwand, kein Raum mehr für den dann seitlich am Produkt angreifenden
Picker, wenn die Produkte den Behälter quasi vollständig ausfüllen sollen.
[0023] In diesem Fall wird das erste Einzelprodukt nicht senkrecht stehen, sondern schräg
stehend entsprechend der schräg stehenden Wand so abgelegt, daß es sich mit seiner
Schmalseite auf dem Untergrund und mit seiner nach schräg unten weisenden Breitseite
auf der schräg stehenden Wand abstützt. Anschließend werden dann in einer horizontalen
Reihe auch die übrigen Einzelprodukte eines sich am anderen abstützend in gleicher
Weise schräg stehend vom Picker abgesetzt. Dies verhindert einerseits das Umfallen
der Einzelprodukte, und ermöglicht - wenn auch die gegenüberliegende Wand schräg gestellt
ist - das Ablegen mittels Picker mit Einzelprodukten bis zum Rande des Bodens des
Behälters, so daß also der später vollständig aufgerichtete Behälter dann auch vollständig
von Produkten angefüllt ist.
[0024] Die Einzelprodukte verbleiben natürlich nicht in diesem schräg gestellten Zustand
in der Verpackung. Durch Aufstellen der die Einzelprodukte abstützenden schrägen Wand
in die senkrechte Stellung werden nach dem Domino-Effekt auch alle Einzelprodukte
senkrecht gestellt. Um ein Umfallen zu verhindern, muß zu diesem Zeitpunkt zumindest
die gegenüberliegende Seitenwand ebenfalls senkrecht gestellt sein.
[0025] Anschließend werden die Seitenwände in dieser vollständig aufgerichteten, in der
Regel senkrechten Stellung wieder gegeneinander fixiert.
[0026] Für das Fixieren stehen die bekannten Verfahren wie Verkleben von einander überlappenden
Befestigungslaschen, einfaches Hochstellen ohne überlappende Befestigungslaschen und
Fixieren in dieser Lage durch von oben aufgesetzten Deckel, formschlüssige Verbindung
der aneinander angrenzenden Seitenwände über Stecklaschen etc. zur Verfügung.
[0027] Wählt man dabei eine Fixierungsart, die es erlaubt, zumindest die eine Wand, die
beim Befüllen mit den Einzelprodukten als Stütze gedient hat, wieder in eine Schrägstellung
oder gar bis in die horizontal, mit dem Boden fluchtende Lage, abzusenken, so führt
dies dazu, daß entsprechend auch die Einzelprodukte in diese Schrägstellung kippen.
[0028] Dies erleichtert wegen der dadurch erfolgenden Auffächerung der Einzelprodukte das
Entnehmen durch den Benutzer. Dies ist beispielsweise möglich, indem diese stützende
Seitenwand Laschen in Richtung der beiden angrenzenden Seitenwände aufweisen, die
entlang dieser Seitenwände, z. B. zwischen diesen angrenzenden Seitenwänden und den
Produkten geführt sind.
[0029] Durch ein sehr schräges, annähernd horizontales, Auffächern der Produkte wird natürlich
auch eine größere Gesamtlänge für die Reihe von Produkten benötigt als bei Senkrechtstellung.
Diesem Umstand kann dadurch Sorge getragen werden, daß vor dem Absenken der Stützwand
in die Schrägstellung bzw. horizontale Stellung auch die gegenüberliegende Seitenwand
abgesenkt wird, vorzugsweise ebenfalls bis in die Horizontale, mit dem Boden fluchtende,
Lage. Dadurch steht die Länge dieser abgeklappten Seitenwand zusätzlich für die schräg
aufgefächerte Reihe von Produkten zur Verfügung.
[0030] Der Zugänglichkeit für den Benutzer dient es ferner ebenfalls, wenn auch die parallel
zu der Reihe von Einzelprodukten verlaufenden Seitenwände wenigstens geringfügig nach
außen geklappt und damit schräg gestellt werden.
c) Ausführungsbeispiele
[0031] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren beispielhaft
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figuren 1:
- die Vorgehensweise mit einem einzigen Produkt P,
- Fig. 2:
- die Vorgehensweise bei der Befüllung mit senkrecht stehenden, schmalen Einzelprodukten,
- Fig. 3:
- eine Aufsicht auf den Behälter gemäß Fig. 2, und
- Fig. 4:
- den Zuschnitt für die Herstellung des Behälters 1.
[0032] Die Fig. 1a zeigt die Ausgangssituation, bei der der Zuschnitt 5, aus dem der Behälter
1 zu bilden ist, sich noch in einer Ebene befindet.
[0033] Ein solcher Zuschnitt ist beispielsweise für einen viereckigen Karton in Fig. 4 dargestellt.
Er besteht aus dem später den Boden 4 bildenden, zentralen Rechteckteil, und an dessen
4 Kanten angeordneten Rechtecken - für einen quaderförmigen Behälter - welche auf
der linken und rechten Seite die beiden Stirnwände 3a, 3b und auf der Ober- und Unterseite
der Fig. 4 die Längswände 2a, 2b darstellen. Zusätzlich können an denjenigen Seitenkanten
dieser Wände 2, 3, welche der jeweils benachbarten Wand zugewandt sind, Befestigungslaschen
11 bzw. 11' zur Verbindung mit den benachbarten Wänden vorhanden sein.
[0034] Ein solcher Zuschnitt wird nun in Richtung der Pfeile der Fig. 1a, vorzugsweise mit
Hilfe eines Stempels entsprechend der Form und Größe des Bodens 4, in eine wannenförmige
Hilfsvorrichtung 20 hineingedrückt, welche aus schräg nach oben außen ragenden Stütz-Stirnwänden
13 bestehen, die über Gelenke 19 mit dem mittigen Stützboden 12 verbunden sind.
[0035] Auch quer zur Blickrichtung der Fig. 1a können analoge Stütz-Längswände für die Längswände
2a, 2b des Zuschnitts 5 vorhanden sein, welche ebenfalls wiederum vom Stützboden 12
aus aufragen, und zwar ebenfalls vorzugsweise nicht vertikal, sondern schräg nach
oben außen. Diese sind aus Vereinfachungsgründen in den Figuren 1 nicht dargestellt.
[0036] Nachdem vom Zuschnitt 5 die Stirnwände 3a, 3b an den Stütz-Stirnwänden 13, die Längswände
an den Stütz-Längswänden und der Boden 4 an den Stützboden 12 anliegt, und damit die
wannenförmige Innenkontur der Hilfsvorrichtung 20 eingenommen hat, wird in diesen
teilaufgerichteten Behälter 1 das Produkt P auf dessen Boden 4 abgelegt, wie in Fig.
1b dargestellt.
[0037] Anschließend werden die Wände von der schrägen Stellung aus vollständig nach oben
in die vertikale Lage, also die Endlage bei einem Behälter mit vertikalen Wänden,
hochgeklappt, was in Fig. 1c bei der linken Stirnwand 3a bereits erfolgt ist, und
mit der rechten Stirnwand 3b durch Verschwenken um das Gelenk 19b noch erfolgen muß.
[0038] Das Produkt P weist dabei eine quaderförmige Gestalt auf, und überragt die oberen
Enden der Stirnwände 3a, 3b, so daß diese Stirnwände des Produktes P als Endanschlag
für das Hochklappen der Stirnwände 3a, 3b - und analog auch für die Längswände - dienen
kann.
[0039] Anschließend werden die Wände 2a, 2b, 3a, 3b gegeneinander fixiert. Dies geschieht
gemäß Fig. 1d formschlüssig durch Überstülpen eines Deckels 14 von oben her über Produkt
P und Behälter 1, wobei im Endzustand - wie in Fig. 1e ersichtlich - die Deckelwände
15 über den oberen Rand der Wände 3a, 3b und auch der Längswände 2a, 2b herab nach
unten überlappen. Aufgrund der Fixierung der Deckelwände 15 zueinander werden selbst
lose, nicht miteinander verbundene Wände 2, 3 des Behälters 1 durch den übergestülpten
Deckel formschlüssig gegeneinander fixiert.
[0040] Der Deckel 14 kann mit gegeneinander fixierten Deckelwänden 15 im fertigen Zustand
angeliefert und vertikal von oben auf Produkt P und Behälter 1 übergestülpt werden,
wobei die Innenkontur des Deckels 14 der Außenkontur des Behälters 1 mindestens entsprechen
muß. Möglich ist es jedoch auch, wie in Fig. 1d dargestellt, den Deckel von oben aufzusetzen,
währenddessen Deckelwände 15a, 15b, die umlaufend entlang der Umfangskanten der Grundfläche
des Deckels vorhanden sind, noch schräg nach außen unten abstreben, um das Überstülpen
über Produkt P und Behälter 1 zu erleichtern, wie dies in der rechten Bildhälfte der
Fig. 1d dargestellt ist.
[0041] Erst anschließend werden die Deckelwände in die vollständig vertikale Lage nach unten
gedrückt und miteinander verbunden, beispielsweise durch Verkleben der Deckellasche
17, die an der Deckelwand 15b fest angeordnet ist und mit der Deckellängswand verklebt
wird.
[0042] Zusätzlich kann der gesamte Deckel 14 mit dem Behälter 1 verklebt werden mittels
Kleber 16 zwischen der Außenfläche einer oder mehrerer Wände 2, 3 des Behälters 1
und der Innenfläche der entsprechenden Deckelwände, z. B. 15a, 15b in deren vertikalen
Überlappungsbereich.
[0043] Sowohl der Deckel 14 als auch der Behälter 1 können aus einem Zuschnitt 5 gemäß Fig.
4 hergestellt werden. Dabei sind in der linken Bildhälfte an der linken Stirnwand
3 an denjenigen Kanten, die im aufgerichteten Zustand an den benachbarten Längswänden
angrenzen, Befestigungslaschen 11 angeordnet, die im aufgerichteten Zustand parallel
zu den benachbarten Längswänden 2a, 2b liegen, und mit diesen verklebt werden können.
Auch ein Einstecken in entsprechende Durchbrüche der Längswände 2 ist möglich, beispielsweise
unterstützt von Verhakungsmitteln.
[0044] In der rechten Bildhälfte der Fig. 5 sind diese Befestigungslaschen 11' als z. B.
Viertelkreise ausgebildet. Dadurch, daß diese rechte Stirnwand 3b geringfügig niedriger
ist als die angrenzenden Längswände 2a, 2b und die Längswände durch Umklappen von
außen her verdoppelt, mit einer Knickkante im oberen Bereich der fertigen Seitenwand
2b, vorliegen, können dann die Befestigungslaschen 11' in den Zwischenraum zwischen
die Lagen 2b, 2b' bzw. 2a, 2a' eingesteckt und dort formschlüssig gehalten werden.
Dadurch ist ein Hoch- und Niederklappen der Stirnfläche 3b auch wiederholte Male möglich,
jedoch das schräge nach außen Klappen der Längswände 2a, 2b nur sehr begrenzt möglich.
[0045] Fig. 3 zeigt dagegen einen Zuschnitt 5, der ausschließlich aus dem Boden 4 und den
angrenzenden Flächen für die Wände 2a, 2b, 3a, 3b besteht, und keine Elemente zum
Verbinden dieser Wände untereinander aufweist.
[0046] Fig. 3 zeigt den Behälter 1 im teilaufgerichteten Zustand mit bereits auf dem Boden
4 des Behälters 1 abgelegten Produkt.
[0047] Fig. 2 zeigt die Vorgehensweise, wenn das im Behälter 1 abzulegende Produkt P aus
einer Vielzahl von Einzelprodukten Pa, Pb, ... besteht, die hochkant stehend im Behälter
1 angeordnet werden sollen.
[0048] Das teilweise Aufrichten durch Eindrücken des Zuschnittes 5 in die Hilfsvorrichtung
20 mit wenigstens einer, gemäß Fig. 2 insgesamt vier schräg stehenden Stützwänden
(Stütz-Stirnwände 13a, 13b, Stütz-Längswände 18a, 18b) geschieht analog beim Übergang
von Fig. 2a zu Fig. 2b.
[0049] Die hochkant stehenden Einzelprodukte Pa, Pb, ... werden nacheinander vom Saugkopf
7 eines Pickers 6, der an der Breitseite 8 der Einzelprodukte Pa, Pb angreift, angeliefert,
wobei die Produkte Pa, Pb vertikal oder schräg entsprechend der Schrägstellung der
Stütz-Stirnwand 13 gehalten werden. Das erste Einzelprodukt Pa wird mit seiner Schmalseite
9 auf dem Boden 4 des Behälters 1 unmittelbar an der Stütz-Stirnwand 13b abgelegt,
so daß sich das Einzelprodukt Pa parallel zur Stütz-Stirnwand 13b an dieser abstützt.
Nachfolgend werden die weiteren Einzelprodukte Pb, ... nacheinander und gegeneinander
lehnend in dieser Weise auf dem Boden 4 abgesetzt, bis der gesamte Behälter 1 gefüllt
ist, wie in Fig. 2c ersichtlich. Aufgrund der Schrägstellung der Produkte verbleibt
dabei auch beim letzten Einzelprodukt Px noch ausreichend Raum zu der auf dieser Seite
benachbarten Wand für das Angreifen des Pickers 6.
[0050] Anschließend werden die schräg gestellten Wände hochgestellt, was in Fig. 2c bei
der linken Stütz-Stirnwand 13a bereits geschehen ist. Durch das danach erfolgende
Hochklappen derjenigen Stütz-Stirnwand 13b, die die schräg abgesetzten Einzelprodukte
Pa, Pb abstützte, werden die Einzelprodukte Pa - Px ebenfalls vertikal gestellt, und
füllen nun den Behälter 1 vorzugsweise vollständig aus.
[0051] In Fig. 2c sind die Befestigungslaschen 11' gemäß der rechten Bildhälfte der Fig.
4 in Funktion dargestellt.
[0052] In Fig. 2d ist an der linken Stütz-Stirnwand 13a noch ein Fortsatz 13a' angeordnet,
der sich im rechten Winkel und damit horizontal und parallel zum Boden 4 vom oberen
Rand der Stütz-Stirnwand 13 aus zur Mitte des Behälters 1 hin erstreckt. Dieser Fortsatz
ermöglicht es, den Behälter 1 und insbesondere dessen Seitenwände gegeneinander zu
fixieren, indem eine rohrförmige, an die Außenkontur des gefüllten Behälters 1 angepaßte
und an zwei gegenüberliegenden Seiten offene Schiebehülse 21, beispielsweise in Längsrichtung
10, also entlang der Reihe von Einzel produkten Pa, Pb, ... über den gefüllten Behälter
geschoben wird.
[0053] Selbst auf Verbindungslaschen 11 oder 11' zwischen den Wänden 2, 3 des Behälters
1 kann auf diese Art und Weise verzichtet werden.
[0054] Fig. 2e zeigt die Benutzung des Behälters 1 beim Entnehmen der Einzelprodukte Pa
- Px durch den Benutzer.
[0055] Dabei wird zunächst die eine Stirnwand 13a, welche vorzugsweise die Lasche 13'a umfaßt,
in eine Lage annähernd oder vollständig horizontal und damit fluchtend mit dem Boden
4 herabgeklappt, wobei die Lasche 13'a etwa vertikal nach oben ragt. Beim anschließenden
Herabklappen der gegenüberliegenden Stütz-Stirnwand 13b in eine Schrägstellung wird
die Länge der Reihe von Einzelprodukten Pa - Px immer größer, je flacher die Schrägstellung
der Stütz-Stirnwand 13 und damit der Einzelprodukte wird.
[0056] Die Lasche 13'a an der gegenüberliegenden Seite dient dabei als Endanschlag für die
Einzelprodukte Pa - Px. Bereits aufgrund dieser Schrägstellung, die eine stärkere
Auffächerung der Einzelprodukte mit sich bringt, können diese vom Benutzer leichter
ergriffen und aus dem Behälter 1 entnommen werden, was besonders durch die Schrägstellung
bzw. das vollständige Herabklappen auch der Längswände 18a, 18b erleichtert wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0057]
- 1
- Behälter
- 2
- Längswand
- 3
- Stirnwand
- 4
- Boden
- 5
- Zuschnitt
- 6
- Picker
- 7
- Saugkopf
- 8
- Breitseite
- 9
- Schmalseite
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Befestigungslasche
- 12
- Stützbock
- 13
- Stütz-Stirnwand
- 14
- Deckel
- 15
- Deckelwand
- 16
- Kleber
- 17
- Deckellasche
- 18
- Stütz-Längswand
- 19
- Gelenke
- 20
- Hilfsvorrichtung
- 21
- Schiebehülse
- 22
- Stempel
- P
- Produkt
1. Verfahren zum Abpacken von wenigstens einem Produkt (P) in einem Behälter (1), wobei
a) beim Einbringen des Produktes (P) in den Behälter (1) wenigstens eine Wand (2,
3) des Behälters (1) vom Rand des Bodens (4) aus trichterartig schräg nach oben außen
ragt, und
b) nach dem Ablegen des Produktes (P) auf dem Boden (4) die schräge Wand (2, 3) vollständig
in die Endlage aufgerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Aufrichten der schrägen Wände (2, 3) in die Endlage die vollständig aufgerichteten
Wände in dieser Endlage formschlüssig oder kraftschlüssig gegeneinander fixiert werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Einbringen des Produktes (P) der Behälter (1) durch teilweises Aufrichten
der Wände (2, 3) gegenüber dem Boden (4) eines ebenen Zuschnittes (5) aus flächigem
Material, insbesondere Karton, erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zuschnitt aus einem in sich formhaltigen Material, z. B. Karton, erstellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zuschnitt aus einem instabilen flächigen Material, wie etwa Papier, erstellt und
beim Einbringen der Produkte (P) von der Unterseite sowie den Außenseiten her abgestützt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vollständig aufgerichtete Endlage der Wände (2, 3) die gegenüber dem horizontalen
Boden (4) vertikale Lage ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt (P) aus einer Vielzahl aneinander liegender Einzelprodukte (Pa, Pb, ...)
besteht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das aus Einzelprodukten (Pa, Pb, ...) bestehende Produkt (P) insgesamt auf dem Boden
(4) des Behälters (1) abgelegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das aus Einzelprodukten (Pa, Pb, ...) bestehende Produkt (P) auf dem Boden (4) abgelegt
wird, indem dort nacheinander die Einzelprodukte (Pa, Pb, ...) abgelegt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ablegen der Einzelprodukte (Pa, Pb, ...) diese sich im Behälter seitlich aneinander
abstützen und das erste abgelegte Produkt (Pa) hochkant schräg stehend an der schrägen
Wand (2, 3) angelehnt wird in einer Schrägstellung entsprechend der Schrägstellung
dieser Wand (2, 3).
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ablegen der Einzelprodukte (Pa, Pb, ...) in einer Schrägstellung entsprechend
der schrägen Wand (2, 3) die hochkant abgelegten Einzelprodukte (Pa, Pb, ...) mittels
eines Pickers (6) antransportiert werden, dessen Saugkopf (7) an der schräg aufragenden
Breitseite (8) des hochkant abzulegenden Produktes (P) angreift.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Ablegen aller Einzelprodukte (Pa, Pb, ..., Px) mit dem vollständigen Aufrichten
der die Einzelprodukte in der Schräglage abstützenden Wand in die Endlage auch die
Einzelprodukte (Pa, Pb, ..., Px) in die Endlage aufgerichtet werden und das Aufrichten
der gegenüberliegenden Wand in die Endlage gleichzeitig oder vorher geschieht.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt (P) eine Außenkontur aufweist, welche das innere des Behälters (1) in
dessen vollständig aufgerichteter Endlage vollständig, praktisch spielfrei, ausfüllt.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim vollständigen Aufrichten der schrägen Wände (2, 3) in die Endlage die Außenflächen
des Produktes (P) als Endanschlag benutzt werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Einbringen des Produktes (P) wenigstens zwei gegenüberliegende Wände (Stirnwände
3a, 3b, Längswände 2a, 2b) schräg nach oben außen ragen.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Einbringen des Produktes (P) alle Wände, beim viereckigen Behälter alle vier
Wände (2a, 2b, 3a, 3b) schräg nach oben außen ragen.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Einbringen des Produktes (P) im Ganzen die schräg stehenden Wände einen Winkel
gegenüber der Ebene des Bodens (4) von 45° - 89°, insbesondere von 80° - 89°, einnehmen.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Schrägablage der Einzelprodukte (Pa, Pb, ...) angelehnt an die schräge Wand (2,
3) diese schräge Wand gegenüber der Ebene des Bodens (4) einen Winkel von 10° - 50°,
insbesondere von 20° - 45°, aufweist.
19. Vorrichtung zum Abpacken wenigstens eines Produktes (P) in einem Behälter (1), insbesondere
gemäß einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung eine Hilfsvorrichtung (20) mit Stützboden (12) entsprechend der Größe
des Bodens (4) des Behälters (1) umfaßt sowie an wenigstens einer der Kanten des Stützbodens
(12) angeordnete Stützwand (13a, 13b, 18a, 18b), die über ein Gelenk (19) am Stützboden
(12) befestigt und von einer mit diesem fluchtenden Lage in eine hierzu querstehende,
insbesondere senkrecht stehende, Endlage verschwenkbar sowie in wenigstens einer schrägen
Zwischenstellung zwischen der fluchtenden Lage und der Endlage arretierbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützwände wenigstens der Höhe des Behälters (1) entsprechen.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung einen Stempel (22) zum Eindrücken des Zuschnittes (5) für den Behälter
(1) in die Hilfsvorrichtung (20), insbesondere von der Oberseite her, umfaßt.