[0001] Die Erfindung betrifft ein Hebezeug, dessen Lastorgan über ein Getriebe Von einem
Motor antreibbar ist, der zusammen mit dem Getriebe und dem Lastaufnahmemittel eine
bauliche Einheit bildet durch die das Lastorgan hindurchgeführt ist, wobei die beiden
freien Enden des Lastorgans unter Bildung eines Last- und eines Leertrums an einem
Tragmittel fixiert sind und der Leertrum auf eine Vorratstrommel aufwickelbar ist.
[0002] Derartige Hebezeuge werden auch als elektromotorisch betriebenes Kleinhebezeug bezeichnet
und dienen zum Bewegen von Lasten, wobei der antreibende Motor die Bewegung des Lastorganes
begleitet. Die menschliche Hand führt dieses Gerät wie ein Werkzeug, und mit Tastendruck
kann die Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung gesteuert werden.
[0003] In ein-, zwei- oder mehrsträngiger Anordnungen der verwendeten Lastorgane, z.B. Seile,
Ketten, Bänder, bewegt sich der antreibende Motor mit der Last auf- und abwärts. Nachteilig
ist sämtlichen dieser vorbekannten Lösungen die Gefahr für den Benutzer und dessen
Umgebung bei einem Bruch eines inneren Getriebeteiles oder der Motorantriebswelle,
bzw. deren Ritzel. Auch eine eingebaute Getriebe- oder Motorbremse kann nur nutzen,
wenn diese unmittelbar auf das Lastorgan einwirken kann. Dies ist aber nie der Fall,
denn die Bremse sitzt in der Regel an der schnellen Antriebswelle und nicht an der
langsamen Abtriebswelle.
[0004] Das Versagen der Bremse hat darüber hinaus die gleichen fatalen Folgen wie der genannte
Motorschaden: Die Last stürzt ab.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Hebezeug der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die Gefahr eines Absturzes der Last bei Schaden eines beliebigen
Triebwerkteiles ausgeschlossen wird.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß an der Vorratstrommel für
das Lastorgan eine Fliehkraftbremse vorgesehen ist.
[0007] Derartige Fliehkraftbremsen oder Beschleunigungsbremsen sind beispielsweise auch
bei Sicherheitsgurten in Autos für das Leertrum des Lastorganes also des Sicherheitsgurtes
bekannt. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Art zweisträngige Anordnung vorgesehen,
die jedoch einsträngig für die Lastübernahme ist. Der zweite Strang ist ohne Last
und wird in der Vorratsrolle oder Bobine gespeichert. Auf die Achse der federbelasteten
Vorratsrolle wirkt eine Bremse, die auf Beschleunigungen und auf Rucke sehr empfindlich
reagiert. Diese ist derart eingestellt, daß Kräfte, Beschleunigungen oder Rucke im
Lastorgan, die größer sind als die zugelassenen und vorab eingestellten Werte, zu
einer Sperrung der Abwicklung führen. Der sichere Kraftschluß zwischen der Befestigung
- also dem Tragmittel - der Vorratstrommel und dem Lasthaken bleibt damit erhalten,
auch in jedem der denkbaren Fälle in denen Motor, Getriebe oder Bremse versagen.
[0008] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Antriebsrad für das Lastorgan als
Zahnrad ausgebildet ist. Das Lastorgan ist ein Flachseil oder Gurt, das/der entsprechende
Ausnehmungen zum Eingriff der Zähne des Antriebsrades aufweist. Das Lastorgan ist
lasttrumseitig und leertrumseitig von Anpreßrollen (11,12) an das Antriebsrad (10)
anpreßbar.
[0009] Erfindungsgemäß wird für das Lastorgan ein besonders flachbauendes Flachseil verwendet,
damit der für die Hubhöhe notwendige Vorratsrollendurchmesser nicht zu groß wird.
Das verwendete Flachseil besitzt an einem oder den beiden Rändern zahnförmige Ausnehmungen,
die mit entsprechenden Zähnen des Antriebsrades zusammenwirken. Damit wird ein ständiger
Formschluß zwischen Lastorgan und Antrieb gewährleistet, auch bei Bruch der oben genannten
Triebwerksteile.
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend an einem Beispiel erläutert werden.
Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematisch Seitenansicht des Hebezeuges und
- Figur 2
- ein Stirnansicht auf das Lasttrum.
[0011] In der Figur 1 ist das Gehäuse des Hebezeuges mit 7 bezeichnet. An dem Gehäuse ist
der Antriebsmotor 8 angeflascht. Einzelheiten des Getriebes sind in der Zeichnung
nicht dargestellt. Zu erkennen ist aber das Antriebsrad 10, das vom Motor angetrieben
wird. Dieses Antriebsrad ist als Zahnrad ausgebildet, d.h. an seinem Außenumfang sind
zahnradartige Ausnehmungen und Erhebungen vorgesehen. Diese korrespondieren mit Ausnehmungen
14 am Lastorgan 13. Das Lastorgan 13 besteht aus einem Flachseil- oder gurt. Bei dieser
Art Hebezeuge ist die Motor/Getriebe/Lasthakeneinheit eine Baugruppe, die quasi im
Lastorgan hängt. Hierdurch wird ein Lasttrum 5 und ein Leertrum 4 gebildet. Das eine
freie Ende des Lastorgans 13, und zwar des Lasttrums 5, ist im gezeigten Beispiel
über einen Kranhaken 6 an einem Tragmittel 1 fixiert, während das andere frei Ende,
d.h. des Leertrums 4, auf eine Vorratsrolle 2 aufläuft. Diese ist federbelastet, so
daß das Lastorgan ständig unter einer minimalen Zugspannung steht. In der Vorratsrolle
2 ist eine Fliehkraftbremse 3 vorgesehen. Das Lastorgan 13 läuft mit seinem Lasttrum
5 formschlüssig zwischen dem Antriebsrad 10 und den Anpreßrollen 12 und 11 hindurch
und dann als Leertrum 4 zur Vorratsrolle 2. Mit 9 ist in der Zeichnung der Lasthaken
bezeichnet.
1. Hebezeug, dessen Lastorgan (13) über ein Getriebe von einem Motor (8) antreibbar ist,
der zusammen mit dem Getriebe und dem Lastaufnahmemittel (9) eine bauliche Einheit
bildet durch die das Lastorgan hindurchgeführt ist, wobei die beiden freien Enden
des Lastorgans unter Bildung eines Last- und eines Leertrums (4,5) an einem Tragmittel
(1) fixiert sind und der Leertrum (4) auf eine federbelastete Vorratstrommel (2) aufwickelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Vorratstrommel (2) für das Lastorgan (13) eine Fliehkraftbremse (3) vorgesehen
ist.
2. Hebezeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (10) für das Lastorgan (13) als Zahnrad ausgebildet ist, daß das
Lastorgan (13) ein Flachseil oder Gurt ist, das/der entsprechende Ausnehmungen (14)
zum Eingriff der Zähne des Antriebsrades (10) aufweist und daß das Lastorgan (13)
lasttrumseitig und leertrumseitig von Anpreßrollen (12,11) an das Antriebsrad (10)
anpreßbar ist.
3. Hebezeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lastorgan (13) eine Metall- oder Kunststoff- Verstärkungsseele aufweist.