(19)
(11) EP 0 937 816 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1999  Patentblatt  1999/34

(21) Anmeldenummer: 99102053.8

(22) Anmeldetag:  02.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01B 9/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.02.1998 DE 19807627

(71) Anmelder: Ortwein, Hermann
51588 Nümbrecht (DE)

(72) Erfinder:
  • Ortwein, Hermann
    51588 Nümbrecht (DE)

(74) Vertreter: Happe, Otto, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Meistersingerstrasse 34
45307 Essen
45307 Essen (DE)

   


(54) Schienenbefestigung mit seitlicher Unterstützung


(57) Die Erfindung betrifft einen Unterbau (1) für ein aus Schienen (2) gebildetes Gleis für Schienenfahrzeuge, der in Abstand angeordnete Lager für die Schienen (2) aufweist, wobei sich zwischen jeder Schiene (2) und dem betreffenden Lager elastische Zwischenlagen (4) befinden. Bei diesem Unterbau
  • sind die Lager durch zwei beidseitig jeder Schiene (2) angeordnete Konsolen (3) gebildet, die mittels Schrauben (5) an dem Unterbau (1) befestigt sind,
  • sind die Konsolen (3) an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen (9) versehen, die in rillenartige Vertiefungen (8) des Unterbaus (1) eingreifen.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Unterbau für ein aus Schienen gebildetes Gleis für Schienenfahrzeuge, der in Abstand angeordnete Lager für die Schienen aufweist, wobei sich zwischen jeder Schiene und dem betreffenden Lager elastische Zwischenlagen befinden.

[0002] Elastisch gelagerte Schienen für Schienenfahrzeuge haben gegenüber anderen Schienen erhebliche Vorteile und haben sich in der Praxis sehr bewährt. Es gibt jedoch Einsatzfälle, bei denen der Einbau herkömmlicher elastisch gelagerter Schienen sehr schwierig oder gar nicht möglich ist.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Unterbau für ein aus Schienen gebildetes Gleis für Schienenfahrzeuge zu schaffen, der den Einbau elastisch gelagerter Schienen für alle Einsatzfälle ermöglicht, unabhängig davon, ob es sich um eine feste Fahrbahn aus Beton, um eine Schottergleissanierung mit oder ohne Unterschottermatten oder um den Neubau von Schottergleisen handelt, beispielsweise um die Elastizität zu erhöhen und die Schwingschnelle (gemessen in mm/s) abzubauen.

[0004] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Unterbau für ein aus Schienen gebildetes Gleis der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
  • daß die Lager durch zwei beidseitig jeder Schiene angeordnete Konsolen gebildet sind, die mittels Schrauben an dem Unterbau befestigt sind,
  • und daß die Konsolen an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen versehen sind, die in rillenartige Vertiefungen des Unterbaus eingreifen.


[0005] Bei herkömmlichen Schwellen, beispielsweise der Schwelle B 70, sind die rillenartigen Vertiefungen - für andere Zwecke - bereits vorhanden.

[0006] Eine andere Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin,
  • daß zwischen dem Unterbau und den Lagern jeweils eine Grundplatte vorgesehen ist, die mittels Schrauben an dem Unterbau befestigt ist,
  • daß die Lager durch zwei beidseitig jeder Schiene angeordnete Konsolen gebildet sind, die mittels Schrauben an der Grundplatte befestigt sind,
  • und daß die Konsolen an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen versehen sind, die in rillenartige Vertiefungen der Grundplatte eingreifen.


[0007] Diese Ausführungsform der Erfindung eignet sich für einen Unterbau aus einer Betonplatte oder aus Holzschwellen.

[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Unterbaus ist dieser universal verwendbar, wobei - als zusätzlicher Vorteil - außer den Schrauben für die Befestigung der Konsolen kein oder nur sehr wenig Kleineisen benötigt wird. Es entfallen somit weitgehend Klemmplatten, Spannklemmen, Federringe, Muttern u. dgl..

[0009] In Ausgestaltung der Erfindung sind die an der Unterseite der Konsolen vorgesehenen wulstartigen Vorsprünge etwas schmaler als die rillenartigen Vertiefungen in dem Unterbau bzw. der Grundplatte, so daß zwischen jeder rillenartigen Vertiefung und dem darin eingreifenden wulstartigen Vorsprung ein freier Raum verbleibt. Der freie Raum ermöglicht eine Montagevorspannung.

[0010] Die Konsolen können aus Kunststoff bestehen. Sie können einfach und kostengünstig hergestellt werden.

[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Konsolen an ihrer der Schiene abgewandten Seite mindestens eine senkrechte Fläche auf, die parallel zur Schiene verläuft. Die senkrechten Flächen ermöglichen das Ansetzen von Spannvorrichtungen, mit denen die beiden an den Konsolen anliegenden elastischen Zwischenlagen vorgespannt werden können.

[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schwelle besteht darin, daß in jede der in dem Unterbau bzw. in der Grundplatte vorgesehenen rillenartigen Vertiefungen für die wulstartigen Vorsprünge der Konsolen eine Einlage aus elektrisch isolierendem Werkstoff eingelegt ist, die sich über die gesamte Länge und die gesamte Breite der beiden Konsolen erstreckt.

[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen dem Fuß der Schiene und der Oberfläche des Unterbaus bzw. der Grundplatte ein Streifen aus elastischem Werkstoff vorgesehen. Der Streifen übernimmt einen Teil der Belastung der Schiene. Andererseits ist durch den Streifen aus elastischem Werkstoff sichergestellt, daß es auch bei großer Belastung der Schiene ausgeschlossen ist, daß der Fuß der Schiene den Unterbau berührt.

[0014] Der erfindungsgemäße Unterbau kann noch dadurch verbessert werden, daß der Streifen aus elastischem Werkstoff mit Hohlräumen und/oder Profilierungen versehen ist. Dadurch erhält der Streifen eine weichere Wirkung.

[0015] Die durch die elastischen Zwischenlagen zwischen der Schiene und den Konsolen bestimmte Kennlinie übernimmt bei den üblichen Lasten für Straßenbahnen und U-Bahnen zwischen 30% und 70% der Gesamtbelastung, also zwischen leerem Fahrzeug und normaler Verkehrslast. Der unter dem Fuß der Schiene befindliche Streifen aus elastischem Werkstoff übernimmt die restlichen 70% bis 30% der Gesamtlast, also die Differenz zwischen der Verkehrslast und dem voll beladenen Fahrzeug. Die genannten Prozentzahlen sind abhängig von der Härte des elastischen Werkstoffs, aus dem die elastischen Zwischenlagen und der Streifen aus elastischem Werkstoff gebildet ist. Dieser Werkstoff kann beispielsweise Gummi sein. Bei Achslasten, wie sie bei der Vollbahn üblich sind, übernehmen die elastischen Zwischenlagen zwischen 10% und 50%; der Rest wird durch den unter dem Fuß der Schiene befindlichen Streifen aus elastischem Werkstoff aufgenommen.

[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Unterbaus schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1
einen Ausschnitt aus dem linken Bereich eines Unterbaus, wobei die Schiene im Querschnitt dargestellt ist;
Fig. 2
eine Draufsicht auf den gesamten linken Bereich des Unterbaus gemäß Fig. 1;
Fig. 3
den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Unterbau in Seitennsicht;
Fig. 4
einen Ausschnitt aus einem anderen Unterbau, in gleicher Darstellung wie Fig. 1;
Fig. 5
eine Draufsicht auf den in Fig. 4 dargestellten Bereich des Unterbaus;
Fig. 6
einen Ausschnitt aus einem weiteren Unterbau, ebenfalls in gleicher Darstellung wie Fig. 1;
Fig. 7
eine Draufsicht auf den in Fig. 6 dargestellten Bereich des Unterbaus.


[0017] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Unterbau 1 für das aus Schienen 2 gebildete Gleis als Betonschwelle ausgebildet. Die Lager für die Schienen 2 bestehen jeweils aus zwei Konsolen 3, die beidseitig der Schienen 2 angeordnet sind. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen dem Steg der Schiene 2 und den Konsolen 3 elastische Zwischenlagen 4 angeordnet und sind die Konsolen 3 mittels Schrauben 5, die in diesem Falle als Schwellenschrauben ausgebildet sind, an dem als Betonschwelle ausgebildeten Unterbau 1 befestigt. In dem zwischen dem Fuß der Schiene 2 und der Oberfläche des Unterbaus 1 befindlichen Zwischenraum 6 ist ein Streifen 7 aus elastischem Werkstoff vorgesehen, der an dem Fuß der Schiene 2 befestigt sein und den gesamten Zwischenraum ausfüllen kann. Es kann aber auch zwischen dem Streifen 7 aus elastischem Werkstoff und der Oberfläche des Unterbaus 1 oder zwischen dem Streifen 7 und dem Fuß der Schiene 2 ein freier Raum verbleiben.

[0018] Die Konsolen 3 weisen an ihrer der Schiene 2 abgewandten Seite senkrechte Flächen 3.1 und 3.2 auf, die parallel zur Schiene 2 verlaufen.

[0019] Der als Betonschwelle ausgebildete Unterbau 1 weist rillenartige Vertiefungen 8 auf und die Konsolen 3 sind an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen 9 versehen, die derart angeordnet sind, daß die wulstartigen Vorsprüngen 9 in die rillenartigen Vertiefungen 8 eingreifen. Dabei sind die wulstartigen Vorsprünge 9 etwas schmaler ausgebildet als die rillenartigen Vertiefungen 8, so daß ein Raum 10 verbleibt.

[0020] Wie Fig. 1 zeigt, ist in die rillenartige Vertiefung 8 des Unterbaus 1 eine Einlage 11 aus elektrisch isolierendem Werkstoff eingelegt, die sich über die gesamte Länge und die gesamte Breite der beiden Konsolen 3 erstreckt.

[0021] Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Unterbau 1 aus einer Betonplatte. In diesem Falle ist zwischen dem Unterbau 1 und den das Lager für die Schienen 2 bildenden Konsolen 3 eine Grundplatte 12 vorgesehen. Die Grundplatte 12 ist mittels Schrauben 13 an dem Unterbau 1 befestigt, während die Konsolen 3 mittels Schrauben 5 an der Grundplatte befestigt sind. Die Grundplatte 12 weist rillenförmige Vertiefungen 14 auf, in die die wulstartigen Vorsprünge 9 der Konsolen 3 eingreifen.

[0022] Die Fig. 6 und 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Unterbau 1 durch eine Holzschwelle gebildet ist. Auch in diesem Falle ist zwischen dem Unterbau 1 und den das Lager für die Schienen 2 bildenden Konsolen 3 eine Grundplatte 12 vorgesehen, die mittels Schrauben 13 - die in diesem Falle als Schwellenschrauben ausgebildet sind - an dem Unterbau 1 befestigt ist. Die Grundplatte 12 weist auch in diesem Falle rillenförmige Vertiefungen 14 auf, in die wulstartigen Vorsprünge 9 der Konsolen 3 eingreifen.


Ansprüche

1. Unterbau (1) für ein aus Schienen (2) gebildetes Gleis für Schienenfahrzeuge, der in Abstand angeordnete Lager für die Schienen (2) aufweist, wobei sich zwischen jeder Schiene (2) und dem betreffenden Lager elastische Zwischenlagen (4) befinden,
dadurch gekennzeichnet,

1.1 daß die Lager durch zwei beidseitig jeder Schiene (2) angeordnete Konsolen (3) gebildet sind, die mittels Schrauben (5) an dem Unterbau (1) befestigt sind,

1.2 und daß die Konsolen (3) an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen (9) versehen sind, die in rillenartige Vertiefungen (8) des Unterbaus (1) eingreifen.


 
2. Unterbau (1) für ein aus Schienen (2) gebildetes Gleis für Schienenfahrzeuge, der in Abstand angeordnete Lager für die Schienen (2) aufweist, wobei sich zwischen jeder Schiene (2) und dem betreffenden Lager elastische Zwischenlagen (4) befinden,
dadurch gekennzeichnet,

2.1 daß zwischen dem Unterbau (1) und den Lagern jeweils eine Grundplatte (12) vorgesehen ist, die mittels Schrauben (13) an dem Unterbau (1) befestigt ist,

2.2 daß die Lager durch zwei beidseitig jeder Schiene (2) angeordnete Konsolen (3) gebildet sind, die mittels Schrauben (5) an der Grundplatte (12) befestigt sind,

2.2 und daß die Konsolen (3) an ihrer Unterseite mit wulstartigen Vorsprüngen (9) versehen sind, die in rillenartige Vertiefungen (14) der Grundplatte (12) eingreifen.


 
3. Unterbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Unterseite der Konsolen (3) vorgesehenen wulstartigen Vorsprüngen (9) etwas schmaler sind als die rillenartigen Vertiefungen (8, 14) in dem Unterbau (1) bzw. der Grundplatte (12), so daß zwischen jeder rillenartigen Vertiefung (9, 14) und dem darin eingreifenden wulstartigen Vorsprung (9) ein freier Raum (10) verbleibt.
 
4. Unterbau nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolen (3) an ihrer der Schiene (2) abgewandten Seite mindestens eine senkrechte Fläche (3.1, 3.2) aufweisen, die parallel zur Schiene (2) verläuft.
 
5. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jede der in dem Unterbau (1) bzw. in der Grundplatte (12) vorgesehenen rillenartigen Vertiefugen (8, 14) für die wulstartigen Vorsprünge (9) der Konsolen (3) eine Einlage (11) aus elektrisch isolierendem Werkstoff eingelegt ist, die sich über die gesamte Länge und die gesamte Breite der beiden Konsolen (3) erstreckt.
 
6. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fuß der Schiene (2) und der Oberfläche des Unterbaus (1) bzw. der Grundplatte (12) ein Streifen (7) aus elastischen Werkstoff vorgesehen ist.
 
7. Unterbau nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (7) mit Hohlräumen und/oder Profilierungen versehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht