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EP 0 937 818 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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25.08.1999 Patentblatt 1999/34 |
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Anmeldetag: 12.02.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E01B 27/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
24.02.1998 DE 19807756
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Anmelder: Deutsche Bahn Aktiengesellschaft |
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10365 Berlin (DE) |
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Erfinder: |
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- Weggen, Michael
14774 Brandenburg (DE)
- Krauspe, Manfred
14789 Wusterwitz (DE)
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Gleisarbeitsfahrzeug mit Baggeroberteil |
(57) Mit dem erfindungsgemäßen Gleisarbeitsfahrzeug mit Baggeroberteil können mittels
einer Baggereinrichtung Arbeiten am Oberbau und in unmittelbarer Nachbarschaft des
Gleises durchgeführt werden. Dazu wird auf einem Fahrzeugrahmen 2, der sich auf zwei
Einzelachslaufwerken 1 befindet, auf der der Fahrzeugkabine 3 gegenüberliegenden Seite
ein als drehbare Baggerplattform ausgebildetes Baggeroberteil 6 aufgesetzt. Das Baggeroberteil
6 beinhaltet die für einen funktionalen Baggerbetrieb notwendigen Baugruppen. Die
Energiezuführung zum Baggeroberteil 6 erfolgt hydraulisch von der Antriebsanlage 4
des Gleisarbeitsfahrzeuges durch eine Drehdurchführung 10. Auf dem Baggeroberteil
6 ist entgegengesetzt zum Baggerführerhaus 8 eine mitdrehende Fahrzeugführerkabine
9 angeordnet, welche die für die Bedienung des Gleisarbeitsfahzeuges notwendigen Einrichtungen
und Sicherheitsausrüstungen enthält.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug zur Durchführung von Arbeiten am Oberbau
einer Eisenbahntrasse und in unmittelbarer Nachbarschaft derselben.
[0002] Selbstfahrende Gleisarbeitsfahrzeuge sind aus der Praxis in vielfältigen Ausführungen
bekannt. Darunter befinden sich auch Fahrzeuge mit einem Baggeroberteil, die aber
eine Reihe von Nachteilen aufweisen.
In der DE 30 34 704 A1 ist ein derartiges Fahrzeug beschrieben. Hierbei kommt es durch
die Anordnung des komplett ausgerüsteten Baggeroberteils auf dem hinteren Fahrzeugende
zu einer sehr ungleichmäßigen Lastverteilung, die sich besonders auf das Fahrwerk
auswirkt. So wird die zulässige Achslast der Hinterachse, die sich unter dem Baggeroberteil
befindet, derart vergrößert, daß die freie Verfügbarkeit des Fahrzeuges eingeschränkt
und die Laufeigenschaften negativ beeinflußt werden. Weiterhin wird durch die Tatsache,
daß die Streckenfahrt des Fahrzeuges aus der Kabine am vorderen Fahrzeugende erfolgt,
die freie Streckensicht bei Fahrten in Richtung Baggeroberteil voraus für den Fahrzeugführer
und Lotsen empfindlich eingeschränkt.
Das Fahrzeug gemäß dieser Ausführung ist auf Grund der Verwendung eines kompletten
Baggeroberteils auch mit Zwei Antriebsmotoren ausgerüstet, einen für den Fahrzeugantrieb
und einen für den Baggerbetrieb. Dies führt beim Betreiben des Fahrzeuges zu einem
komplizierten Fahrzeugaufbau und damit zu erhöhten Aufwendungen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein selbstfahrendes Gleisarbeitsfahrzeug
mit Baggerausrüstung zu entwickeln, welches die vorher beschriebenen Mängel nicht
mehr aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf dem Fahrzeugende eines
selbstfahrenden Gleisarbeitsfahrzeuges ein Baggeroberteil angeordnet ist, das als
drehbare Baggerplattform mit einem Baggerausleger und einem Baggerführerhaus ausgebildet
wurde. Die hydraulische Energie zur Bewegung des Auslegers wird vom Fahrzeugmotor
erzeugt, welcher sich im Bereich der Vorderachse befindet. Die Energiezuführung erfolgt
über eine hydraulische Drehdurchführung in die endlos drehbare Baggerplattform. Auf
dem Baggeroberteil ist hinter dem Auslegeranlenkungspunkt und entgegengesetzt zur
Blickrichtung des Baggerbedieners eine mitdrehende Fahrzeugführerkabine angeordnet,
welche die für die Bedienung des Gleisarbeitsfahrzeuges notwendigen Einrichtungen
und Sicherheitsausrüstungen enthält. Weiterhin befindet sich zwischen den beiden Einzelachslaufwerken
eine Ladeplattform, die auch seitlich nach beiden Seiten kippbar ausgeführt werden
kann.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß durch diese Anordnung eine günstige
Massenverteilung zwischen der Vorder - und der Hinterachse des Fahrzeuges besteht
und somit eine ausgewogene Achslast erreicht wird. Auf dem durch den Wegfall der Baggerantriebsanlage
frei gewordenen Raum ist eine zusätzliche Fahrzeugführerkabine mit vollständig ausgerüstetem
Fahrer - und Lotsenplatz installiert. Diese Kabine ist über die Ladefläche erreichbar
und bietet dem Fahrpersonal optimale Sichtverhältnisse auf die Strecke.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Figur näher beschrieben:
[0007] Das selbstfahrende Gleisarbeitsfahrzeug verfügt über einen auf zwei Einzelachslaufwerken
1 abgestützten Fahrzeugrahmen 2, eine Fahrzeugkabine 3 und eine in Nähe der Vorderachse
angeordnete Antriebsanlage 4. Zwischen den Einzelachslaufwerken 1 befindet sich eine
Ladeplattform 5, welche auch seitlich kippbar ausgeführt werden kann. Über dem hinteren
Einzelachslaufwerk 1 ist ein endlos drehbare Baggeroberteil 6 als Baggerplattform
mit Ausleger 7, dem Baggerführerhaus 8 und der hinteren Fahrzeugführerkabine 9 mit
Fahrer - und Lotsenplatz angeordnet. Diese Fahrzeugführerkabine 9 ist analog der Fahrzeugkabine
3 mit den für die schnelle Streckenfahrt erforderlichen eisenbahntechnischen Sicherheitseinrichtungen,
wie Sicherheitsfahrschaltung, induktive Zugbeeinflussung und Zugfunk, vollständig
ausgerüstet. Die Antriebsenergie für die Arbeitsbewegungen der Baggerausrüstung und
die Arbeitsfahrt des Fahrzeuges liefert die Antriebsanlage 4. Dabei er folgt die Energiezuführung
hydraulisch über eine Drehdurchführung 10 in die als Baggeroberteil 6 ausgebildete
Baggerplattform. Vom Baggerbedienplatz im Baggerführerhaus 8 lassen sich die Drehbewegung
der Baggerplattform, die Bewegungen des Ausleger 7 und die Arbeitsfahrt des Fahrzeuges
steuern. Die Streckenfahrt des Fahrzeuges wird je nach Fahrtrichtung aus der Fahrzeugkabine
3 oder aus der Fahrzeugführerkabine 9 gesteuert, wobei beide Kabinen durch geeignete
Kommunikationseinrichtungen miteinander verbunden sind.
Bezugszeichenliste
[0008]
- 1
- Einzelachslaufwerk
- 2
- Fahrzeugrahmen
- 3
- Fahrzeugkabine
- 4
- Antriebsanlage
- 5
- Ladeplattform
- 6
- Baggeroberteil
- 7
- Ausleger
- 8
- Baggerführerhaus
- 9
- Fahrzeugführerkabine
- 10
- Drehdurchführung
1. Selbstfahrendes Gleisarbeitsfahrzeug mit einem auf mindestens zwei Schienenfahrwerken
(1) angeordneten Fahrzeugrahmen (2), einer an einem Fahrzeugende angeordneten Fahrkabine
(3), vornehmlich bei Vorwärtsfahrt zu besetzen und zur Mannschaftsunterbringung geeignet,
und einer Ladefläche (5), dadurch gekennzeichnet, daß auf dem der Fahrkabine (3) gegenüberliegenden
Fahrzeugende ein drehbares Baggeroberteil (6) angeordnet ist, welches alle für einen
funktionalen Baggerbetrieb notwendigen Baugruppen beinhaltet, wobei die Energiezuführung
für das Baggeroberteil (6) hydraulisch von der Antriebsgruppe des Gleisarbeitsfahzeuges
durch eine Drehdurchführung (10) erfolgt.
2. Selbstfahrendes Gleisarbeitsfahrzeug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem Baggeroberteil (6) hinter einem Auslegeranlenkungspunkt und entgegengesetzt zur
Blickrichtung eines Baggerbedieners eine mitdrehende Schienenfahrzeugführerkabine
(9) angeordnet ist, welche alle für die Bedienung eines Schienenfahrzeuges notwendigen
Einrichtungen und Sicherheitsausrüstungen enthält und aus der das Gleisarbeitsfahrzeug
bei in Transportstellung befindlichen Baggeroberteil (6) in rückwärtiger Fahrtrichtung
gesteuert wird.-
3. Selbstfahrendes Gleisarbeitsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß das Baggeroberteil (6) endlos drehbar ist.
