[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von Stahlkonstruktionen, insbesondere
von Hochspannungsfreileitungsmasten, aus montierten Stahlelementen, wobei zwischen
oder in den Stahlelementen Korrosionsprodukte enthaltende Spaltbereiche ausgebildet
sind. - Stahlkonstruktion meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Gitterfachwerke
aus Stahlelementen, die mit Hilfe von Schraub- und/oder Nietverbindungen montiert
sind. Diese Gitterfachwerke finden sich vor allem an Hochspannungsfreileitungsmasten.
Derartige Stahlkonstruktionen mit einem Alter von mehr als 40 Jahren bestehen in der
Regel aus sogenanntem schwarzen Stahl (Baustahl bzw. C-Stahl) und sind zur Vermeidung
von Korrosionen mit Mehrfachbeschichtungen, beispielsweise Bleimennige und einer Deckschicht,
versehen worden. Bei diesen alten Stahlkonstruktionen sind heutzutage insbesondere
in den Spaltbereichen zwischen den über Schraub- und/oder Nietverbindungen verbundenen
Stahlelementen Korrosionsprodukte in erheblichem Ausmaß zu beobachten. Diese Erscheinung
wird auch als Spaltkorrosion bezeichnet.
[0002] Bei mit Schraub- und/oder Nietverbindungen aneinandermontierten Stahlelementen tritt
die Spaltkorrosion insbesondere in den Spaltbereichen auf, in denen ein relativ großer
Abstand der Schraub- und/oder Nietlochungen zum Stahlelementrand bzw. zur Spaltöffnung
vorgegeben ist. Vornehmlich in diesen Bereichen sind lokale Spaltkorrosionen zu beobachten.
Die Spaltkorrosion führt im Spalt zu einer Stahlabtragung an den miteinander verbundenen
Stahlelementen und das sogenannte Aufblühen der Korrosionsprodukte führt zu einer
nachteilhaften Aufweitung des Spaltes. Die im Laufe der Zeit sich aufweitenden Spalte
können eine Spaltbreite bis zu einigen Zentimetern aufweisen. Sind die Stahlelemente
über Schraub- und/oder Nietverbindungen verbunden, führt die Spaltaufweitung zu einer
erheblichen axialen Beanspruchung der Schrauben und/oder Nieten. Messungen haben ergeben,
daß die Schrauben und/oder Nieten durch den Einfluß der Spaltkorrosion beachtlichen
Zugspannungen ausgesetzt werden, deren Werte oberhalb der gemäß Norm zulässigen Spannungswerte
liegen. Im Extremfall können die mechanischen Beanspruchungen der Verbindungsmittel,
insbesondere Schrauben und/oder Nieten, zum Versagen der Verbindungsmittel bzw. der
Verbindung zwischen den Stahlelementen führen. - Bei jüngeren Stahlkonstruktionen,
deren Alter geringer als 40 Jahre ist, sind die Stahlelemente zwecks Reduzierung der
Korrosion verzinkt worden. Auch bei diesen verzinkten Stahlkonstruktionen kann die
Spaltkorrosion jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden und sind teilweise ebenfalls
die oben geschilderten Nachteile zu beobachten.
[0003] Bei dem aus der Praxis bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, werden
die über Schraub- und/oder Nietverbindungen verbundenen Stahlelemente zunächst auseinandermontiert.
Anschließend werden die Korrosionsprodukte von den entsprechenden Flächen der Stahlelemente
entfernt und daraufhin werden die Stahlelemente wieder montiert oder auch teilweise
durch neue Stahlelemente ersetzt. Diese bekannte Verfahrensweise ist in erheblichem
Maße zeitaufwendig, kostenaufwendig und materialaufwendig.
[0004] Im übrigen ist auch bei diesem Verfahren ein langfristiger Korrosionsschutz, der
allen Anforderungen genügt, nicht gewährleistet.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem in wenig zeit-, und kosten- und materialaufwendiger
Weise ein langfristiger Korrosionsschutz zwischen den miteinander verbundenen Stahlelementen
sichergestellt ist.
[0006] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren der eingangs
genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Korrosionsprodukte im montierten
Zustand der Stahlelemente aus den Spaltbereichen entfernt werden und daß anschließend
die an der Außenoberfläche der Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung zumindest bereichsweise
mit einer Naht feuchtigkeitsdicht verschlossen wird. - Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlelemente als Stahlprofile und
Verbindungsstahlbleche ausgeführt sind, wobei die Verbindungsstahlbleche über Schraub-
und/oder Nietverbindungen an die Stahlprofile montiert sind und die Korrosionsprodukte
aus Spaltbereichen zwischen Stahlprofilen und Verbindungsstahlblechen entfernt werden.
Das Verbindungsstahlblech ist insbesondere ein sogenanntes Knotenblech, daß vorzugsweise
zur Verbindung von Stahlprofilen in Stahlkonstruktionen von Hochspannungsfreileitungsmasten
eingesetzt wird. Beispielsweise wird ein solches Knotenblech im Kreuzungsbereich von
diagonal angeordneten Stahlprofilen dieser Stahlkonstruktionen verwendet.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß vor Entfernung der Korrosionsprodukte der jeweilige
Spaltbereich bzw. der zugeordnete Spalt aufgeweitet wird. Zweckmäßigerweise kann der
Spalt mit Hilfe eines Keils oder Meißels aufgeweitet werden. Beispielsweise wird der
Spalt dabei um etwa 1 cm geöffnet.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung
zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Korrosionsprodukte durch mechanische
Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe einer Stichsäge, aus den Spaltbereichen entfernt
werden. Dabei werden zweckmäßigerweise Stichsägen mit unterschiedlicher Schränkung
der Sägeblätter eingesetzt, mit denen die Korrosionsprodukte funktionssicher aus den
Spaltbereichen herausgearbeitet werden können. - Obwohl die mechanische Entfernung
der Korrosionsprodukte die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt, liegt
es nichtsdestoweniger auch im Rahmen der Erfindung, die Korrosionsprodukte durch thermische
Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe eines Schneidbrenners, aus den Spaltbereichen zu
entfernen. Bei der thermischen Behandlung, vorzugsweise mit dem Schneidbrenner, werden
die Korrosionsprodukte in den Spaltbereichen verbrannt. Beim Einsatz eines Schneidbrenners
wird dieser zweckmäßigerweise in geringem Abstand parallel entlang der Stahlelemente
geführt. Zweckmäßigerweise wird als Schneidbrenner ein zum Entfernen von Nieten verwendeter
Nietkopfabschneider, der eine entsprechende Brennerdüse aufweist, eingesetzt. - Es
hat sich gezeigt, daß poröse Korrosionsprodukte, die in Spaltbereichen von wetterfesten
Baustählen zu finden sind, durch die thermische Behandlung effektiv herausgebrannt
werden können. Bei Korrosionsprodukten mit hoher Dichte ist jedoch die mechanische
Behandlung vorzuziehen und daher ist diese mechanische Behandlung die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß nach der mechanischen Entfernung
der Korrosionsprodukte oder der thermischen Entfernung der Korrosionsprodukte in den
Spaltbereichen verbliebene lose Korrosionsprodukte durch Druckluft ausgeblasen werden.
[0009] Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, daß die in den Spaltbereichen
vorhandenen Korrosionsprodukte auch im montierten Zustand der Stahlelemente sehr vollständig
entfernt werden können, ohne daß ein aufwendiges Auseinandermontieren der Stahlelemente
erforderlich wird. Diese Entfernung der Korrosionsprodukte, vorzugsweise durch mechanische
Behandlung, ist möglich, da sich die Korrosionsprodukte insbesondere in Spaltbereichen
bilden, die an die Außenränder der Stahlelemente angrenzen bzw. von außen leicht zugänglich
sind. Gegenüber dem eingangs beschriebenen bekannten Verfahren ergibt sich der beachtliche
Vorteil, daß das aufwendige Auseinandermontieren der Stahlelemente und das aufwendige
Entfernen der entsprechenden Verbindungsmittel entfällt. Beispielsweise ist ein zeit-
und arbeitsaufwendiges Entfernen von Nieten durch Abtrennen des Nietkopfes und Heraustreiben
des Nietschaftes nicht erforderlich. Im Vergleich zu den bekannten Maßnahmen ist es
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch nicht notwendig, die Stahlkonstruktionen
aus statischen Gründen abzustützen, wenn Stahlelemente entfernt werden bzw. Schraub-
und/oder Nietverbindungen geöffnet werden. Überraschenderweise wird durch das Aufbringen
der erfindungsgemäßen Naht nach Entfernung der Korrosionsprodukte ein langfristiger
Korrosionsschutz der Stahlelemente erzielt.
[0010] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
wird die Spaltweite eines Spaltbereiches nach Entfernen der Korrosionsprodukte mit
einer Spannvorrichtung reduziert. Hierzu können zweckmäßigerweise Spannzwingen eingesetzt
werden. Es versteht sich, daß diese Spaltweitenreduzierung vor Aufbringen der erfindungsgemäßen
Naht durchgeführt wird und die Spaltweite dabei so eingerichtet wird, daß die Naht
funktionssicher auf der Spaltöffnung angebracht werden kann. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, die Spaltweitenreduzierung insbesondere dann durchzuführen, wenn der entsprechende
Spalt zuvor und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung für die Entfernung
der Korrosionsprodukte aufgeweitet wurde. Die Spaltweitenreduzierung wird aber vor
allem auch dann erforderlich, wenn größere Spaltbreiten vorliegen, die durch das sogenannte
Aufblühen der Korrosionsprodukte entstehen. Durch die Spaltkorrosion werden die Stahlelemente
häufig plastisch verformt, so daß sich auch nach Entfernen der Korrosionsprodukte
aus den Spaltbereichen der Spalt nicht vollständig schließt. Im Anschluß an die Reduzierung
der Spaltweite mit Hilfe der Spannvorrichtung wird die an der Außenoberfläche der
Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung zumindest bereichsweise mit der Naht feuchtigkeitsdicht
verschlossen. Vorzugsweise wird die Naht als Schweißnaht, zweckmäßigerweise als Kehlnaht,
ausgeführt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß diese Naht relativ dünn an den Rändern
der Spaltbereiche aufgebracht wird, stets mit der Maßgabe, daß die Spaltöffnung dabei
feuchtigkeitsdicht verschlossen wird, so daß korrodierende Flüssigkeiten nicht in
die Spaltöffnungen eindringen können. Bei Spaltbereichen, die zwischen miteinander
verbundenen Stahlelementen ausgebildet sind, beispielsweise zwischen Stahlprofilen
und daran montierten Verbindungsstahlblechen, ist es nicht erforderlich, daß die Schweißnaht
nach Maßgabe der mechanischen Beanspruchungen ausgelegt wird, die diese Verbindung
aufzunehmen hat. Diese mechanischen Beanspruchungen werden regelmäßig durch die Verbindungsmittel,
insbesondere die Schraub- und/oder Nietverbindungen, aufgenommen. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, daß die gesamte Spaltöffnung zwischen oder in Stahlelementen mit der
erfindungsgemäßen Naht verschlossen wird. Vorzugsweise werden die Oberflächen, auf
die die Naht aufzubringen ist, vor dem Aufbringen der Naht geschliffen. Hierdurch
wird insbesondere ein funktionssicherer Halt der erfindungsgemäß aufgebrachten Naht
gewährleistet.
[0011] Nach bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Entfernung
der Korrosionsprodukte aus den Spaltbereichen zumindest eine korrosionshemmende und/oder
hydrophobe Substanz in die Spaltbereiche eingebracht. Zweckmäßigerweise wird die zumindest
eine Substanz nach der Reduzierung der Spaltweite eingebracht. Als korrosionshemmende
Substanzen können Bleimennige und/oder Zinkpigmente eingesetzt werden. Als hydrophobe
bzw. feuchtigkeitsabweisende Substanzen werden zweckmäßigerweise Öle und/oder Wachse
in die Spaltbereiche eingebracht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, aushärtende Substanzen,
beispielsweise Epoxydharze und/oder Polyurethane, in die Spaltbereiche einzubringen.
Nach bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung
zukommt, wird eine dünnflüssige niedrigviskose Rostversiegelungsflüssigkeit auf der
Basis feuchtigkeitserhärtender Polyurethane als Korrosionsschutzmittel in die Spaltbereiche
eingebracht. Diese Rostversiegelungsflüssigkeit dringt besonders effektiv auch in
dünne und dichte Rostschichten ein. Die im Rost enthaltene Feuchtigkeit wird als Gas
abgespalten und verdampft mit dem Lösungsmittel der Rostversiegelungsflüssigkeit.
Die Poren des Rostes werden mit Polyurethan ausgefüllt und versiegelt. Es besteht
zunächst die Möglichkeit, die genannten Substanzen über die Spaltöffnung vor Verschließen
dieser Spaltöffnung mit der Naht in die Spaltbereiche einzubringen. Nach bevorzugter
Ausführungsform werden die genannten Substanzen nach Verschließen der Spaltöffnung
in die Spaltbereiche eingeführt. Zweckmäßigerweise wird hierzu in ein Stahlelement
zumindest ein Bohrloch eingebracht, über welches Bohrloch die genannten Substanzen
in den Spaltbereich eingeführt werden. Vorzugsweise wird zumindest eine Gewindebohrung
in einem Stahlelement eingebracht, in welche Gewindebohrung zweckmäßigerweise eine
Vorrichtung zum Einbringen bzw. Einpressen der Substanzen eingeschraubt werden kann.
Bei dieser Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Schmierstoffspender handeln.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, das Bohrloch bzw. die Gewinde bohrung mit einem
sogenannten Schmiernippel zu versehen, an welchen Schmiernippel die Vorrichtung zum
Einbringen bzw. Einpressen der Substanzen angeschlossen werden kann. Über das Bohrloch
bzw. die Gewindebohrung oder über den Schmiernippel kann zumindest eine korrosionshemmende
und/oder hydrophobe und/oder aushärtende Substanz in die Hohlräume des Spaltes unter
Druck eingepreßt werden. Das Einbringen der genannten Substanzen in die Spaltbereiche
ist insofern zweckmäßig, als nach Entfernung der Korrosionsprodukte in der Regel mehr
oder weniger große Korrosionsnarben an den Stahlelementen verbleiben, so daß korrosionsgefährdete
Hohlräume entstehen, welche durch die genannten Substanzen im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens langfristig funktionssicher gegen Korrosionen geschützt werden.
[0012] Im Ergebnis zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber den bekannten
Maßnahmen durch eine wenig arbeitskosten- und zeitaufwendige Arbeitsweise aus. Insbesondere
ist für die Durchführung des Verfahrens lediglich eine geringe Anzahl von Arbeitsgeräten
erforderlich. Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren für die Sanierung der
verschiedensten Stahlkonstruktionen geeignet. Vorzugsweise findet das Verfahren Anwendung
bei der Sanierung der Stahlkonstruktionen bzw. Gitterkonstruktionen von Hochspannungsfreileitungsmasten,
die in beträchtlicher Anzahl vorhanden sind. Insbesondere auf diesem Gebiet bietet
das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche wirtschaftliche Vorteile.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- einen Schnitt durch zwei über eine Schraubverbindung verbundene Stahlelemente,
- Fig. 2
- den Gegenstand der Fig. 1 nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch ein Stahlblech mit Korrosionsspalt,
- Fig. 4
- den Gegenstand der Fig. 3 nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0014] Fig. 1 zeigt zwei montierte Stahlelemente 1, 2 eines Hochspannungsfreileitungsmastes,
die als Stahlprofil 1 und daran über eine Schraubverbindung 3 angeschlossenes Verbinstahlblech
2 ausgeführt sind. Zwischen den Stahlelementen 1, 2 sind Spaltbereiche 4 ausgebildet,
die Korrosionsprodukte 5 enthalten. In Fig. 1 ist erkennbar, daß durch Aufblühen der
Korrosionsprodukte 5 weite Spaltbereiche 4 zwischen den Stahlelementen 1, 2 entstanden
sind und die Stahlelemente 1, 2 hierdurch plastisch deformiert wurden. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden die Korrosionsprodukte 5 im montierten Zustand der Stahlelemente
1, 2 aus den Spaltbereichen 4 durch mechanische Behandlung, vorzugsweise mit einer
Stichsäge, entfernt. Im Anschluß daran wird die Spaltweite der Spaltbereiche 4 mit
einer nicht dargestellten Spannvorrichtung reduziert und hierbei die Stahlelemente
1, 2 weitgehend in ihren ursprünglichen Zustand verformt. Draufhin wird eine korrosionshemmende
Substanz 6 in die Spaltbereiche eingebracht. Anschließend wird die an der Außenoberfläche
der Stahlelemente angeordnete Spaltöffnung 7 mit einer Schweißnaht 8 feuchtigkeitsdicht
verschlossen. Fig. 2 zeigt die Stahlelemente 1, 2 nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0015] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Randbereich eines Verbindungsstahlbleches 2
einer Stahlkonstruktion. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Spaltbereich 4 erkennbar,
der im Randbereich des Verbindungsstahlbleches 2 und im Innern des Verbindungsstahlbleches
2 zwischen den Blechoberflächen durch Korrosion entstanden ist. Eine solche Spaltkorrosion
in Stahlblechen resultiert in der Regel aus Walzfehlern, die bei der Herstellung der
Stahlbleche auftreten. Entlang einer bei der Herstellung der Stahlbleche entstandenen
unerwünschten Doppelung können korrodierende Substanzen an den Stahlblechrändern eindringen.
Fig. 3 zeigt, daß das Aufblühen der Korrosionsprodukte 5 zu einem Spaltbereich 4 mit
erheblicher Weite in dem Verbindungsstahlblech geführt hat. - Erfindungsgemäß werden
die Korrosionsprodukte 5 durch mechanische Behandlung aus dem Spaltbereich 4 entfernt
und anschließend die Spaltweite des Spaltbereichs 4 mit einer Spannvorrichtung, vorzugsweise
einer Spannzwinge, weitgehend reduziert. Fig. 4 zeigt das Verbindungsstahlblech 2
nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Nach Reduzierung der Spaltweite
wurde eine korrosionshemmende Substanz 6 in den Spaltbereich 4 eingebracht. Die an
der Außenoberfläche des Verbindungsstahlbleches 2 angeordnete Spaltöffnung 7 wurde
mit Hilfe einer Schweißnaht 8 feuchtigkeitsdicht verschlossen. Im Ergebnis wird ein
langfristiger Korrosionsschutz des Verbindungsstahlbleches 2 erzielt.
1. Verfahren zur Sanierung von Stahlkonstruktionen, insbesondere von Hochspannungsfreileitungsmasten,
aus montierten Stahlelementen (1, 2), wobei zwischen oder in den Stahlelementen (1,
2) Korrosionsprodukte (5) enthaltende Spaltbereiche (4) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrosionsprodukte (5) im montierten Zustand der Stahlelemente (1, 2) aus
den Spaltbereichen (4) entfernt werden und daß anschließend die an der Außenoberfläche
der Stahlelemente (1, 2) angeordnete Spaltöffnung (7) zumindest bereichsweise mit
einer Naht (8) feuchtigkeitsdicht verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlelemente (1, 2) als
Stahlprofile (1) und an diese Profile (1) über Schraub- und/oder Nietverbindungen
(3) angeschlossene Verbindungsstahlbleche (2) ausgeführt sind und die Korrosionsprodukte
(5) aus Spaltbereichen (4) zwischen Stahlprofilen (1) und Verbindungsstahlblechen
(2) entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Spaltbereiche (4) in einem
als Stahlblech ausgeführten Stahlelement (2) ausgebildet sind und die Korrosionsprodukte
(5) aus diesen Spaltbereichen (4) entfernt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrosionsprodukte
(5) durch mechanische Behandlung, vorzugsweise mit Hilfe einer Stichsäge, aus den
Spaltbereichen (4) entfernt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite
eines Spaltbereiches (4) nach Entfernen der Korrosionsprodukte (5) mit einer Spannvorrichtung
reduziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (8)
als Schweißnaht ausgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach Entfernung
der Korrosionsprodukte (5) aus den Spaltbereichen (4) zumindest eine korrosionshemmende
und/oder hydrophobe Substanz (6) in die Spaltbereiche (4) eingebracht wird.