[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fenster- oder Türflügel aus zwei Glasscheiben
ohne äußeren Rahmen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus WO 98/02 632 sind rahmenlose Isolierglas-Fenster- oder Türflügel mit zwei über
einen Abstandhalterahmen miteinander verbundenen Glasscheiben bekannt, deren eine
Scheibe -bevorzugt die einem Innenraum zugewandte- die andere Scheibe -bevorzugt die
nach außen gewandte- allseitig um einen Überstand überragt, so daß ihr Rand letztere
sowie den Rand einer wandseitigen Öffnung allseitig überragt. Vom Innenraum her sieht
man damit eine ungerahmte Fenster-Glasfläche.
Der Abstandhalterahmen, der üblicherweise mit einem Lufttrocknungsmittel versehen
ist, springt zumindest gegenüber dem Rand der größeren Glasscheibe, meist aber gegenüber
den Rändern beider Glasscheiben nach innen zurück, so daß zwischen seiner äußeren
Mantelfläche und den beiden parallel umlaufenden, randseitig überstehenden Innenflächen
der Glasscheiben eine Rinne oder Nut gebildet ist. Darin ist ein Aufnahmeprofil mit
einer Nut zum Aufnehmen und Befestigen von Beschlägen (Scharniere, Riegel und dgl.)
als separates Bauteil fest eingesetzt (geschraubt, geklebt). Bei der bekannten Lösung
ist zumindest ein Schenkel des umlaufenden Beschlagaufnahmeprofils mit dem die kleinere
Glasscheibe überragenden inneren Randbereich der größeren Glasscheibe verklebt. In
einer Ausführungsform umfaßt das Beschlagaufnahmeprofil ferner einen von der Nut getrennten
Hohlraum, in einer anderen Ausführungsform übergreift das mit einer Metallarmierung
versehene Beschlagaufnahmeprofil den Rand der kleineren Glasscheibe und liegt an deren
außenliegender Hauptfläche randnah mit einer Dichtlippe an.
[0003] Ein Kantenschutz für die größere Glasscheibe ist bei dieser Konstruktion allerdings
nicht vorgesehen. Deren Last wird ausschließlich über die auf Schub belastete Klebeverbindung
auf das Beschlagaufnahmeprofil übertragen. Das fällt umso mehr ins Gewicht, als bei
dieser Konstruktion die größere Glasscheibe auch deutlich dicker als die kleinere
Scheibe ist.
[0004] Bei einem ähnlichen bekannten Fenster- oder Türflügel (DE 195 09 206 A1) kann das
Beschlagaufnahmeprofil einstückig mit dem Abstandhalterahmen oder als separates Bauteil
ausgebildet sein. Jedenfalls sind seine mit den Innenseiten der Glasscheiben verklebten
Schenkel durch eine Abwinkelung verlängert, welche die Ränder der Glasscheiben übergreift.
[0005] Derartige Fenster- oder Türflügel mit Abstandhalte- und Beschlagaufnahmeprofilen
aus Metall haben eine gute Langzeit-Standfestigkeit, da man über bewährte Klebesysteme
verfügt. Man muß die Kleberschicht allerdings gegen Versprödung durch Ultraviolettanteile
des einfallenden Lichts schützen. Dies erreicht man in bekannter Weise durch eine
auf die dem Kleber zugewandte Innenseite aufgetragene Emailschicht. Diese wird z.
B. durch Siebdrucken in einer der Klebeschichtbreite entsprechenden Breite aufgebracht
und anschließend eingebrannt. Andere Beschichtungsverfahren haben sich wegen geringerer
Lebensdauer und Farbstabilität nicht durchsetzen können.
[0006] Durch das notwendige Einbrennen der Emailschicht wird jedoch auch die bedruckte Glasscheibe
selbst vorgespannt (sogenanntes Einscheiben-Sicherheitsglas). Die Verwendung vorgespannter
Glasscheiben kann zwar auf der Flügelinnenseite von Vorteil sein, ist jedoch auf der
Außenseite nicht unbedingt erforderlich. Als Nebeneffekt wird der Kleber durch die
besagte Emailschicht auch unsichtbar, so daß die optische Anmutung ansprechender als
bei einer nicht verdeckten Kleberschicht ist.
[0007] Im Vergleich mit Kunststoffprofilen ist die Wärmeleitfähigkeit der Metallprofile,
z. B. aus Aluminium, als Abstandhalter oder Beschlagaufnahme deutlich höher. Deshalb
treten bei derartigen Fenstern Wärmeverluste im Randbereich auf, so daß der Wärmedurchgangswert
des gesamten Fensters wesentlich ungünstiger wird als bei Verwendung von Kunststoffprofilen.
Aus DE 93 04 381 U1 ist ein mehrteiliger Abstandhalterahmen bekannt, dessen metallische
Außen- und Innenteile jeweils mit den zugehörigen Scheibenseiten über Kontaktflächen
verklebt sind. Beide Rahmenteile sind umlaufend durch Isolierstege aus Kunststoff
miteinander verbunden, welche die Wärmeleitung zwischen den beiden Rahmenteilen unterbinden.
Auch ein zugeordneter Außenrahmen ist entsprechend mit zwei Rahmenteilen und diese
verbindenden Isolierstegen ausgeführt, so daß insgesamt schon eine gute Wärmedämmung
zu erwarten ist. Jedoch ist diese Rahmenkonstruktion relativ aufwendig und damit teuer.
[0008] Die DE 29 43 090 A1 beschreibt ein Flügelrahmenprofil für Isolierglasfenster und
-türen, das zur Verbesserung der Wärmedämmung mit einem weichelastischen Wärmedämmprofil
verbunden ist, das auf der Hauptfläche der außenliegenden Fensterscheibe anliegt und
in Schließstellung zwischen dieser und dem Blendrahmenprofil eingefaßt ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fenster- oder Türflügel der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß das Aussehen des rahmenlosen Flügels
erhalten bleibt, jedoch der Lastabtrag auf das Beschlagaufnahmeprofil und die Wärmeisolationswirkung
verbessert werden.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses
Gegenstands an.
[0011] Das Beschlagaufnahmeprofil hat auf seiner von dem mit einer Glasscheiben-Innenseite
verklebten Schenkel abgewandten Seite eine Aufnahme, an der ein den Rand der kleineren
Glasscheibe außen übergreifendes Wärmedämmprofil befestigt ist. Dieses verhindert
den direkten Kontakt zwischen der zum Außenraum weisenden Glasscheibe und dem wandfesten
Ausschnittrahmen und stellt schon damit eine verbesserte Wärmedämmung sicher. Ein
weiterer direkter Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß das Wärmedämmprofil
auch den mit einer Klebemasse ausgefüllten Spalt zwischen dem Beschlagaufnahmeprofil
und der kleineren Glasscheibe abdecken kann, so daß man keine gesonderten Maßnahmen
zum optischen Kaschieren und UV-Schutz dieses Bereichs treffen muß.
[0012] Des weiteren schließt sich an den mit der größeren Glasscheibe verklebten Steg des
Beschlagaufnahmeprofils eine beim Verbinden des Beschlagaufnahmeprofils mit der Glasscheibe
deren Stirnseite als Kantenschutz überdeckende und den Außenumfang des mit dem Wärmedämmprofil
versehenen Flügels bestimmende Abwinkelung an. Damit sind der die Aufnahme umfassende
Teil des Beschlagaufnahmeprofils und das eingesetzte Wärmedämmprofil so bemessen und
angeordnet, daß sie, auf die Hauptfläche des Fenster- oder Türflügels projiziert,
vom Überstand der größeren Glasscheibe überdeckt sind. Die Abwinkelung trägt an der
Unterkante des Fenster- oder Türflügels wesentlich zum Übertragen der Last auf das
Beschlagaufnahmeprofil bei. Außerdem schützt sie die äußere Glaskante gegen Beschädigung
und bildet bei der Montage einen Anschlag für die Einschiebetiefe der Einzelabschnitte
des Beschlagaufnahmeprofils.
[0013] Schließlich sind in einen Hohlraum im Beschlagaufnahmeprofil Eckverbinder als Versteifungselemente
eingesetzt.
[0014] Eine besonders enge Einbettung des Beschlagaufnahmeprofils in den Fenster- oder Türflügel
und damit ein guter Lastabtrag des Flügelgewichts über die Klebeverbindung auf die
Flügelbeschläge lassen sich erreichen, wenn die äußere Mantelfläche des Abstandhalterahmens
mit den überstehenden Randbereichen der zueinanderweisenden Innenseiten beider Glasscheiben
eine zum Scheibenumfang hin offene Rinne umschreibt, in welcher das Beschlagaufnahmeprofil
dreiseitig von Klebemasse umfangen ist.
[0015] Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die größere Glasscheibe die kleinere allseitig
überragt, sondern es könnte auch ein Überstand an wenigstens einer oder zwei Seiten
genügen (z. B. an der Unterseite und an der Scharnierseite), wenn der Blendrahmen
entsprechend angepaßt wird, um allseitige Dichtheit sicherzustellen.
[0016] Man kann aber auch zur Vereinfachung der Montage die Kantenlängen der kleineren Glasscheibe
und damit deren Überstände gegenüber dem Abstandhalterahmen so bemessen, daß ein bereits
fertig zusammengefügter Rahmen aus Beschlagaufnahmeprofilen gerade noch darüberpaßt
und zum Verkleben auf den in diesem Fall vorzugsweise allseits überstehenden Rand
der größeren Glasscheibe aufgelegt werden kann.
[0017] Die Aufnahme für das Wärmedämmprofil ist vorzugsweise als Einstecknut gestaltet,
und das Wärmedämmprofil hat eine darin lösbar einsteckbare Fußleiste. Damit wird ein
Austausch des Wärmedämmprofils nach einer eventuellen Beschädigung sehr vereinfacht.
[0018] Darüber hinaus deckt das Wärmedämmprofil bei entsprechender Ausbildung einen Randstreifen
der Fläche der außenliegenden Glasscheibe ab, der der Breite der darunterliegenden
Kleberschicht entspricht. Das hat den weiteren Vorteil, daß man auf dieser Glasscheibe
keine Emailschicht als UV-Schutz mehr aufbringen muß und diese kostengünstig aus nicht
vorgespanntem unbeschichtetem Glas bestehen kann.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung liegt das Wärmedämmprofil unter Vorspannung
mit einer Lippe an der Glasscheibe an und weist Öffnungen zum Belüften und Entwässern
eines unterhalb der Lippe befindlichen Hohlraums auf.
Zur Verbesserung der Wärmedämmwirkung und zur Materialreduzierung ist in vorteilhafter
Weiterbildung in das aus einem elastischen Polymerwerkstoff geformte Wärmedämmprofil
wenigstens eine über dessen Längsverlauf erstreckende Hohlkammer eingeformt.
[0020] In noch einer vorteilhaften Ausprägung ist die zu verklebende Oberfläche des Schenkels
mit Abstandhaltern zum Einstellen einer vorgegebenen Dicke der Klebeschicht versehen,
die vorzugsweise als Kunststoffstreifen, Klebebänder oder einzelne Klebepunkte auf
PU-Basis ausgeführt sind und eine direkte Berührung des Metalls mit dem Glas verhindern.
[0021] Man kann die Wärmedämmwirkung des Fenster- oder Türflügels noch weiter optimieren,
wenn das Beschlagaufnahmeprofil als Verbund einer den Schenkel umfassenden Metallschiene
und einem die Einstecknut für das Wärmedämmprofil umfassenden Kunststoffprofilstrang
hergestellt ist. Bevorzugt sind die Metallschiene und der Kunststoffprofilstrang formschlüssig
miteinander verbunden, man kann die beiden Bauteile aber auch koextrudieren und ggf.
zusätzlich durch Formschlußelemente ihren Zusammenhalt sichern.
[0022] Der Lastabtrag von den Glasscheiben auf das Beschlagaufnahmeprofil wird noch weiter
verbessert, wenn zwischen der kleineren Glasscheibe und dem Beschlagaufnahmeprofil
ein Klotzprofil eingepaßt ist, das vorzugsweise formschlüssig mit dem Beschlagaufnahmeprofil
verbunden ist.
[0023] Insgesamt ist der äußere Umriß des Flügels vom Außenrand der größeren Glasscheibe
bestimmt. Jedoch bildet der im Zentimeterbereich liegende Überstand der größeren Glasscheibe
über die kleinere einen Spielraum hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung der Einstecknut,
des Wärmedämmprofils und des Zusammenwirkens dieser Komponenten mit dem wandfesten
Ausschnittrahmen. Insgesamt ist der hier beschriebene Tür- oder Fensterflügel nach
dem Bestücken mit den geeigneten Beschlägen (Scharniere, Riegel etc.) ohne weiteres
in eine mit dem angepaßten Ausschnitt- oder Blendrahmen versehene Fenster- oder Türöffnung
einsetzbar, um diese fest oder mit Öffnungsmöglichkeit zu verschließen.
[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen aus der Zeichnung
von Ausführungsbeispielen und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschreibung
hervor.
[0025] Es zeigen in vereinfachter Darstellung
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform des Fenster- oder Türflügels,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform, bei der das Beschlagaufnahmeprofil zur Verbesserung von
dessen eigener Wärmedämmung ein Verbundprofil aus Metall und Kunststoff ist,
- Fig. 2a
- einen Querschnitt durch das modifizierte Beschlagaufnahmeprofil als Detail aus Fig.
2,
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform des Beschlagaufnahmeprofils mit einem verringerten Querschnitt.
[0026] Wie aus
Fig. 1 im einzelnen ersichtlich ist, umfaßt der Fenster- oder Türflügel 1 eine äußere Glasscheibe
2 und eine innere, größere Glasscheibe 3, welche die äußere Glasscheibe 2 am Rand
um einige Zentimeter Überstand überragt. Dieser bildet mit seiner inneren, d. h. der
zur kleineren Glasscheibe 2 hin orientierten Seite beim Einsatz solcher Flügel als
Dreh- oder Kippflügel einen Anschlagrand, der sich im geschlossenen Zustand gegen
einen wandfesten Blend- oder Ausschnittrahmen anlegen kann. Bei sich nach innen öffnenden
Fenster- oder Türflügeln bildet daher die größere Glasscheibe die zum Raum hin gewandte
Scheibe des Isolierglases, während sie bei nach außen öffnenden Fenstern die Außenscheibe
bildet. Natürlich könnten derartige Flügel aber auch als unbewegliche Fenster eingesetzt
werden.
[0027] Die folgende Beschreibung widmet sich einer nach innen öffnenden Konfiguration. Der
gezeigte Ausschnitt des Randbereichs des Fenster- oder Türflügels ist für dieses Beispiel
repräsentativ für dessen gesamten Umfang.
[0028] Die beiden Glasscheiben 2 und 3 sind in der Art einer Isolierglasscheibe über einen
Abstandhalterahmen 4 in einem festen Abstand miteinander verbunden. Der Abstandhalterahmen
4 hat vorzugsweise, wie bei Isolierglasscheiben üblich, einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt. Er kann in nicht näher gezeigter Weise mit einem Trockenmittel, beispielsweise
einem Molekularsieb, gefüllt und zum Luftzwischenraum 5 hin mit Diffusionsöffnungen
versehen sein. Er ist beidseitig mit den Innenflächen der Glasscheiben mittels einer
Klebeschicht 6 (Butylkleber) verklebt. Seine äußere Mantelfläche springt gegenüber
den Außenrändern beider Glasscheiben zurück, so daß sie den Boden einer umlaufenden,
zum Umfang der Glasscheiben hin offenen Nut oder Rinne bildet, welche weitere Bauteile
aufgenehmen kann.
[0029] Zumindest die Glasscheibe 3 ist entlang dem Rand ihrer Innenseite in der üblichen
Weise rahmenartig mit einer lichtundurchlässigen Emailschicht 7 versehen, welche auch
noch die Butyl-Klebeschicht 6 zwischen dem Abstandhalterahmen 4 und der Innenseite
der Glasscheibe 3 überdeckt. Die Emailschicht 7 verhindert sowohl die Durchsicht auf
die dahinter liegenden Anordnungen als auch den Durchtritt von UV-Strahlen, die langfristig
zu einer Schädigung der Klebeverbindung führen könnten.
Weil solche Ganzglasfenster oder -türen keine tragende Rahmenkonstruktion haben, und
einwirkende Kräfte von den Glasscheiben selbst aufzunehmen sind, werden letztere in
der Regel zur Erhöhung ihrer Biege- und Schlagfestigkeit vorgespannt. Es kann gegebenenfalls
ausreichen, nur eine der beiden Glasscheiben vorzuspannen. Dies geschieht vorzugsweise
in bekannter Weise unmittelbar nach dem Einbrennen der Emailschicht 7.
[0030] In der schon erwähnten Nut oder Rinne zwischen dem Abstandhalterahmen 4 und den über
diesen auskragenden Randbereichen der Glasscheiben 2 und 3 ist ein Beschlagaufnahmeprofil
8 aus Metall, vorzugsweise Aluminium, fest angeordnet. Es ist hier bevorzugt ein vom
Abstandhalterahmen 4 getrenntes Bauteil, kann aber bekanntlich bei Bedarf auch einstückig
mit diesem ausgeformt sein. Es ist des weiteren grundsätzlich so gestaltet, daß man
in seinem zum Umfang der Glasscheiben hin offenen Anschlußbereich, der als Beschlagaufnahmenut
9 ausgeführt ist, handelsübliche, sogenannte verdeckt liegende Beschlagsysteme anordnen
kann, beispielsweise Kantengetriebe, Seilzüge, Drehbeschläge, Drehkippbeschläge usw.
[0031] Das Beschlagaufnahmeprofil 8 hat ferner einen länglichen Schenkel 10, der sich in
Einbaulage parallel zur Innenseite der inneren Glasscheibe 3 erstreckt. Er begrenzt
eine Seite der Beschlagaufnahmenut 9, zusammen mit einem als Formschlußelement dienenden
auskragenden Ansatz 11. Rückseitig ist der Schenkel 10 über seine ganze Höhe vom Abstandhalterahmen
4 bis zum Rand der Glasscheibe 3 unlösbar mit der letzteren verklebt. Man kann hierzu
Polysulfidkleber benutzen, aber auch andere geeignete Klebersysteme. Um den Abstand
und die Klebeschichtdicke zwischen dem Metall des Schenkels und der Glasfläche möglichst
genau einzustellen (eine Schichtdicke von ca. 2 mm wird bevorzugt), sind als Abstandhalter
entlang den beiden Enden des Schenkels entsprechend dicke parallele Doppelklebebandstreifen
12 auf PU-Basis aufgeklebt. Auf die dazwischenliegende Fläche wird vor der Montage
eine Raupe aus der eigentlichen PU-Klebemasse 13 aufgebracht, die sich im Einbauzustand
im Raum zwischen dem Schenkel 10, der Glasscheibe 3 und den beiden Klebebändern verteilt.
Letztere verhindern des weiteren einen direkten Kontakt zwischen Aluminium und Glas.
[0032] Am freien Ende des Schenkels 10 ist eine über die Stirnseite der Glasscheibe 3 nach
außen auskragende Abwinkelung 14 vorgesehen. Sie liegt unter Zwischenlage eines elastischen
Streifens 15 an der Glaskante. Dieser verhindert einen direkten Kontakt zwischen dem
Metall / Aluminium und der Glaskante, wenn das Beschlagaufnahmeprofil 8 nach dem Auftragen
der Klebeschicht in die besagte Nut oder Rinne eingeschoben wird. Der eigentliche
Montagevorgang wird später noch näher erörtert.
[0033] Die Abwinkelung 14 und der Streifen 15 bilden außerdem einen Kantenschutz für die
Stirnseite der Glasscheibe 3. Damit ist neben der erwähnten Lastabtragfunktion an
der Unterkante des Fenster- oder Türflügels auch deren gesamte, gegen Stöße empfindliche
Kante durch eine vorgesetzte Metallkante geschützt.
[0034] Man sieht ferner, daß die von der Abwinkelung 14 abgewandte Seite des Schenkels 10
eine Anschlagfläche bildet, mit der der rahmenlose Fenster- oder Türflügel 1 gegen
den hier nur angedeuteten Blend- oder Ausschnittrahmen 16 anläuft und welche die geschlossene
Stellung des Flügels definiert. Eine dünne Dichtung 17 an der Anschlagfläche, die
in eine in den Schenkel 10 gegenüber der Abwinkelung 14 eingeformte Nut eingesteckt
ist, schließt den zwischen dem Fenster- oder Türflügel 1 und dem Ausschnittrahmen
16 gebildeten Hohlraum -in den noch die hier nicht gezeigten Beschläge einzubauen
sind-gegen den Innenraum (in der Darstellung rechts vom Fenster- oder Türflügel 1)
ab. Der Boden der Beschlagaufnahmenut 9 ist durch eine Bodenwand 18 des Beschlagaufnahmeprofils
7 gebildet, welche einen darüberliegenden Hohlraum 19 abschließt. Die erwähnten, in
der Beschlagaufnahmenut 8 anzuordnenden Beschlagteile können an dieser Bodenwand 17
mit geeigneten Schrauben -z. B. Selbstbohrschrauben- befestigt werden.
[0035] Eine dem Schenkel 9 gegenüberliegende Seitenwand 20 der Beschlagaufnahmenut 9 schließt
sich rechtwinklig an die Bodenwand 18 bzw. den Hohlraum 19 an. Sie ist noch vom Überstand
der größeren Glasscheibe 3 überdeckt, ragt jedoch über den Umriß der kleineren Glasscheibe
2 hinaus. Auf ihrer Rückseite, d. h. der von der Beschlagaufnahmenut 9 abgewandten
Seite, ist eine von einem etwa C-förmigen Umriß umschriebene, hinterschnittene Einstecknut
21 vorgesehen, die sich parallel zur Beschlagaufnahmenut 9 erstreckt. Darin ist eine
elastische hohle Fußleiste 22 eines Wärmedämmprofils 23, deren Form auf den Querschnitt
der Einstecknut abgestimmt ist, lösbar befestigt.
[0036] Das Wärmedämmprofil besteht aus einem thermoplastischen Extrusionsprodukt. Über seinen
Längsverlauf erstrecken sich zahlreiche Hohlkammern 24. Es ist im Querschnitt im wesentlichen
L-förmig und über die Stirnseite der äußeren Glasscheibe 2 hinwegführend so abgewinkelt,
daß es sich mit einer Lippe 25 unter geringer Vorspannung an die Hauptfläche der Glasscheibe
2 mit Abstand von deren Stirnseite anlegen kann. Ausdrücklich sei angemerkt, daß man
die hier gezeigte Ausbildung des Formschlusses zwischen der Einstecknut 21 und der
Fußleiste 22 bei Bedarf auch noch aufwendiger und widerstandsfähiger gestalten wird.
Die gezeigte Steck- oder Clipsverbindung ermöglicht jedenfalls den raschen Austausch
des Wärmedämmprofils bei eventueller Beschädigung oder Verschleiß. Auch sind natürlich
je nach Bedarf Variationen der Position und der Winkellage der Einstecknut möglich,
solange der benötigte freie Querschnitt der Beschlagaufnahmenut unbeeinträchtigt bleibt.
[0037] Man erkennt in der Zeichnung auch, daß das Wärmedämmprofil 23 im Anlagebereich zur
Glasscheibe 2 zwischen dieser und einer wandfesten Rahmen- oder Tropfschiene 26 leicht
eingefaßt ist. Die resultierende Druckkraft darf natürlich nicht die Hohlkammern 24
zu weit komprimieren, da sonst die Wärmedämmwirkung ihres Innenvolumens gemindert
würde oder sogar verloren ginge. Andererseits genügt die Vorspannkraft, um das Eindringen
von Wasser und Schmutz bei geschlossenem Fenster- oder Türflügel praktisch zu verhindern.
Ohnehin sind in dem Wärmedämmprofil 23 auch noch Öffnungen 27 zum Entwässern und Belüften
des unterhalb der Lippe 25 liegenden Freiraums vorgesehen.
[0038] Man wird die eigene Vorspannung des elastischen Wärmedämmprofils -durch konstruktive
Gestaltung des Winkels zwischen der Fußleiste und der Lippe im entspannten Zustand-
so wählen, daß eine hinreichende Sicherheit gegen das Eindringen von Wasser und Schmutz
auch dann gewährleistet ist, wenn der Fenster- oder Türflügel geöffnet oder gekippt
sein sollte.
[0039] Oberhalb des erwähnten Hohlraums 19 im Beschlagaufnahmeprofil, seitlich davon und
oberhalb der besagten Einstecknut 21 bleibt nach dem Einschieben des Beschlagaufnahmeprofils
8 in die umlaufende Nut oder Rinne zwischen den Glasscheiben 2 und 3 noch ein Freiraum,
der möglichst weitgehend von einer Klebemasse 28 auszufüllen ist, welche dann das
eingebaute Beschlagaufnahmeprofil dreiseitig einfaßt. Man wird dafür dasselbe Material
verwenden wie zum Verkleben des Schenkels 10 mit der Glasscheibe 3. Während jedoch
zwischen dem Schenkel 10 und der Glasscheibe 3, wie erörtert, ein definierter Abstand
und damit eine definierte Klebeschichtdicke eingestellt wird, damit eine zuverlässige
Krafteinleitung von dem Fenster- oder Türflügel auf die Beschläge sichergestellt ist,
ist im Bereich des besagten Hohlraums eine solche genaue Bemessung nicht erforderlich.
[0040] Man hat bisher die äußere Glasscheibe 2 ebenfalls mit einer rahmenartigen Emailschicht
versehen müssen, um die von ihr überdeckte Klebemasse vor Licht zu schützen. In der
hier vorgestellten Bauform kann die Emailschicht auf der äußeren Glasscheibe 2 jedoch
entfallen, weil der Kleber 28 von dem Wärmedämmprofil bzw. dessen Lippe überdeckt
ist. Da die Glasscheibe 2 somit keinen Einbrand benötigt, kann man sie auch aus nicht
vorgespanntem Glas und damit preiswerter fertigen.
[0041] Innerhalb des von der erwähnten Tropfschiene 26 überdeckten Raums ist noch eine weitere
elastische Dichtleiste 29 wandfest angeordnet. Diese legt sich mit einer Dichtlippe
30 gegen den unteren, sich unmittelbar auf die Fußleiste 22 abstützenden Bereich des
Wärmedämmprofils 18 an. Sie bildet zusätzlich zur Dichtung 12 eine weitere Schwelle
gegen Zugluft und Wärmeverluste. Zwischen der Dichtung 12, dem Ausschnittrahmen 16,
der Beschlagaufnahmenut 9, dem Wärmedämmprofil 23 und der Dichtlippe 30 ist so ein
umlaufender Kanal abgedichtet, der bei geschlossenem Fenster- oder Türflügel einen
guten Puffer gegen Wärmeverluste bildet.
[0042] Die in
Fig. 2 dargestellte Ausführungsform des Fenster- oder Türflügels unterscheidet sich von
der zuvor beschriebenen lediglich dadurch, daß ein modifiziertes Beschlagaufnahmeprofil
31 aus einem Verbund einer Metallschiene 32 und einem Kunststoffprofilstrang 33 verwendet
wird. Die äußeren Anschlußmaße sind gegenüber Fig. 1 unverändert, jedoch wird der
dort vorgesehene Hohlraum 19 zum Ausbilden einer formschlüssigen, einsteckbaren Verbindung
genutzt.
[0043] Zwecks besserer Übersichtlichkeit ist das modifizierte Profil als Detail in
Fig. 2a im Querschnitt herausgezeichnet. Die Verlängerung des Schenkels 10 der Metallschiene
32 bildet den Boden 34 eines U-förmigen Profilabschnitts 35. Dessen erster Schenkel
36 bildet den Boden der Beschlagaufnahmenut und entspricht der Wand 18 des Beschlagaufnahmeprofils
8. Der zweite Schenkel 37 des Profilabschnitts 35 schließt dessen Innenraum gegen
den Kleber 28 ab. An die einander gegenüberliegenden Innenseiten beider Schenkel 36,
37 sind in Längsrichtung der Metallschiene parallel verlaufende, im Querschnitt sägezahnförmige
Formschlußelemente 38 angeformt.
[0044] Der Kunststoffprofilstrang 33 kann aus Polyamid, Polyurethan oder PVC bestehen und
umfaßt im wesentlichen die schon bekannte Einstecknut 21 zum Befestigen des Wärmedämmprofils
23. An seiner davon abgewandten Seite hat er eine Fußleiste 39. Diese trägt ebenfalls
längs verlaufende sägezahnförmige Formschlußelemente 40, die mit den ihrer Form entsprechenden
Formschlußelementen 38 der Metallschiene verrastet sind.
[0045] Die Schrägen der Formschlußelemente 38 bzw. 40 sind so orientiert, daß man die Fußleiste
39 des Kunststoffprofilstrangs 33 ohne übermäßigen Kraftaufwand in den Innenraum des
U-förmigen Profilabschnitts 35 der Metallschiene 32 eindrücken kann, daß aber ein
Lösen der Verrastung nur mit erhöhtem Kraftaufwand möglich ist. Eine aus extrusions-
oder spritztechnischen Gründen zweckmäßige Aushöhlung der Fußleiste 39 unterstützt
deren elastische Verformung beim Einstecken und Verrasten.
[0046] Wie aus Fig. 2 ohne weiteres ersichtlich, wird die Kleberschicht 28 so dick aufgetragen,
daß sie beim Einschieben des modifizierten Beschlagaufnahmeprofils 31 den gesamten
inneren Bereich der formschlüssigen Verbindung zwischen Metallschiene und Kunststoffprofilstrang
umschließt. Der Kleber kann auch in den Hohlraum der Fußleiste 39 eindringen. Durch
den umgebenden Kleber ist deshalb nicht nur die Formschlußverbindung gegen Trennen
geschützt, sondern man kann auch einen Formschluß gegen ein Herausziehen des vollständigen
Verbund-Beschlagaufnahmeprofils und damit eine besonders hohe mechanische Stabilität
erzielen.
[0047] Durch den Anwendung und die Form des Kunststoffprofilstrangs 33 wird ferner die Wärmedämmung
der Gesamtanordnung beträchtlich gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 verbessert,
weil Wärmeleitung im metallischen Beschlagaufnahmeprofil schon in der Trennfuge zum
Kunststoffprofilstrang unterbrochen wird. Die schon erwähnten Schrauben zum Befestigen
von Beschlagteilen in der Beschlagaufnahmenut 9 können einfach durch den ersten Schenkel
36 in die Fußleiste 39 eingedreht werden. Diese nur punktuelle Materialschwächung
hat keinen negativen Einfluß auf den Metall-Kunststoff-Verbund.
[0048] In einer anderen, hier nicht gezeigten Variante zum Herstellen eines modifizierten
Beschlagaufnahmeprofils als Verbund aus Metallschiene und Kunststoffprofilstrang wird
der Kunststoff an die Metallschiene zum Bilden des Profilstrangs angeformt (durch
Anspritzen, Angießen). Dieser wärmeisolierende Strang überbrückt dann den Hauptanteil
des Abstands zwischen den beiden Glasscheiben, so daß die Wärmedämmung des Fenster-
oder Türflügels insgesamt noch weiter verbessert wird. Umspritzbare Formschlußelemente
an der Metallschiene können dabei eine über die bloße Adhäsion hinausgehende feste
Verbindung zwischen Kunststoff und Metall sicherstellen.
[0049] Es sei angemerkt,daß sowohl die Fußleiste 22 des Wärmedämmprofils 23 als auch die
Fußleiste 39 des Kunststoffprofilstrangs 33 nicht zwingend als durchlaufende Leisten
ausgeführt werden müssen, sondern bei Bedarf auch durch ihrem Querschnitt entsprechende
einzelne Befestigungselemente vollwertig ersetzt werden können.
[0050] In noch einer weiteren Variante könnte man das gesamte Beschlagaufnahmeprofil aus
Kunststoff herstellen. Gegenüber einer solchen Lösung wird jedoch die Verbundkonstruktion
bevorzugt, weil man sich beim Kleben von Metall auf Glas ausgereifter Systeme bedienen
kann, die für das Kleben von Kunststoff auf Glas noch nicht verfügbar sind.
[0051] Abschließend soll noch kurz auf die Herstellung und Montage eines Fenster- oder Türflügels
eingegangen werden.
[0052] Man schneidet zwei Glasscheiben mit den benötigten Abmessungen zu. Mindestens eine
davon (Glasscheibe 3 der Figuren) wird dann mit der randseitigen Emailschicht versehen
und durch das Einbrennen und anschließendes rasches Abkühlen vorgespannt. Hiernach
verbindet man die beiden Glasscheiben mittels des Abstandhalterahmens, der auch vollständig
aus Kunststoff gefertigt sein kann, durch Kleben. Das Einhalten der vorgegebenen Abstände
des Abstandhalterahmens zum Rand der beiden Glasscheiben wird durch geeignete Anschläge
einer Montagevorrichtung sichergestellt.
[0053] Als Kleber wird eine Butylrundschnur verwendet, die beim Auflegen der Glasscheiben
verquetscht wird. Nach deren Abbinden ist der eigentliche Fenster- oder Türflügel
fertig.
[0054] Das Beschlagaufnahmeprofil wurde inzwischen aus mehreren abgelängten Abschnitten
einer der beschriebenen Ausführungsvarianten vorgefertigt. Man erkennt in den Figuren
1 und 2, daß man den fertigen Beschlagaufnahmeprofil-Rahmen nicht einfach auf den
Fenster- oder Türflügel aufsetzen kann, weil er in die allseitig am Außenumfang umlaufende
Nut oder Rinne zumindest teilweise eintauchen muß. Die auf Gehrung geschnittenen Einzelstücke
-für jede Seite des Fenster- oder Türflügels eines- werden daher zunächst nur mittels
Eckverbindern lose zu einem Rahmen vorgefügt, so daß sie in den Rahmenecken noch nicht
aneinanderliegen. Zum Einstecken der Eckverbinder werden die im Beschlagaufnahmeprofil
vorgesehenen Hohlräume -also z. B. der Hohlraum 19 in Fig. 1 - genutzt. Die Eckverbinder
verbleiben nach der Fertigmontage als Versteifungselemente in den Beschlagaufnahmeprofil-Rahmen.
[0055] Auf die zur Glasscheibe 3 hinweisende Seite des Schenkels 10 werden die Abstandhalter
12 und die Kleberschicht 13 aufgetragen. Auch wird der Kleber 28 in die umlaufende
Nut oder Rinne des Fenster- oder Türflügels 1 eingebracht, vorzugsweise auf die freie
Mantelfläche des Abstandhalterahmens aufgetragen. Die größere Glasscheibe 3 liegt
dabei bevorzugt unten. Auf ihren Überstand legt man den vorgefügten Rahmen aus Beschlagaufnahmeprofilen
auf. Dann drückt man seine einzelnen Abschnitte in die Nut hinein, bis die Abwinkelung
14 nebst dem daraufliegenden elastischen Streifen 15 als Anschlag für die Einschiebetiefe
an der Glaskante anliegt. Die Kleberraupe auf dem Schenkel 10 verteilt sich als Schicht
13 im Zwischenraum zwischen den Klebebändern 12, und die Klebeschicht 28 quillt, wie
in Fig. 1 und 2 gezeigt, teilweise aus der Nut oder Rinne seitlich / oben heraus,
wobei sie bis unter die Stirnseite der kleineren Glasscheibe 2 gelangt. Dieser Bereich
ist später durch das Wärmedämmprofil 23 abgedeckt.
[0056] Nach Abbinden der Klebeschichten 13 und 28 werden dann die passend abgelängten Abschnitte
des Wärmedämmprofils 23 eingelegt und die Beschlagteile montiert. Es sei noch angemerkt,
daß das Wärmedämmprofil 23 auch einfacher, insbesondere mit einer verringerten Anzahl
von Hohlkammern 24 ausgeführt werden kann, ohne seine hervorragende Dämmwirkung zu
beeinträchtigen.
[0057] In einer Ausbildungsvariante der bisher beschriebenen Bauform werden die Kantenlängen
der kleineren Glasscheibe 2 und damit deren Überstände gegenüber dem Abstandhalterahmen
4 nach
Fig. 3 so weit verkürzt, daß man den bereits fertig zusammengefügten Rahmen aus Beschlagaufnahmeprofilen
8' gerade noch darüberschieben und zum Verkleben auf den überstehenden Rand der größeren
Glasscheibe 3 auflegen kann. Zwischen der inneren, d. h. dem Abstandhalterahmen 4
zugewandten Mantelfläche des Rahmens aus Beschlagaufnahmeprofilen 8' und der äußeren
Mantelfläche des Abstandhalterahmens 4 muß ein mit Klebemasse 28 ausfüllbarer Spalt
bestehen bleiben. Die an den Beschlagaufnahmeprofilen 8' umlaufende Abwinkelung 14
zentriert den Rahmen bezüglich der größeren Glasscheibe 3 und stellt auch den besagten
Spalt exakt ein. Diese Ausführung vereinfacht den vorstehend beschriebenen Montagevorgang,
weil das lose Vorfügen der einzelnen Beschlagaufnahmeprofile 8' mit den Eckwinkeln
sowie das Zusammenschieben der auf der Glasscheibe 3 aufliegenden, mit Kleber beschichteten
Einzelprofile zum fertigen Rahmen entfallen kann.
[0058] In
Fig. 3 bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch dieselben Bauelemente wie in den anderen Figuren.
Der Überstand der kleineren Glasscheibe 2 über den Abstandhalterahmen 4 ist hier gegenüber
den vorstehend beschriebenen Ausführungen geringfügig reduziert. Ferner hat ein abgeändertes
Beschlagaufnahmeprofil 8' oberhalb seiner Beschlagaufnahmenut 9 einen Hohlraum 19'
mit einem gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 deutlich niedrigeren Querschnitt. Seine
Außenwände tauchen folglich nicht mehr in die Rinne zwischen den Glasscheiben ein.
Ein aus Beschlagaufnahmeprofilen 8', insbesondere mit Hilfe der bereits erwähnten,
in den Hohlraum 19' eingesteckten Eckverbinder vormontierter Rahmen paßt gerade über
den Außenumfang der kleineren Glasscheibe 2; seine lichten Innenabmessungen sind mindestens
gleich groß oder geringfügig größer als die Außenabmessungen der kleineren Glasscheibe
2. Auf den Überstand der größeren Glasscheibe ist vor dem Auflegen des Rahmens die
erforderliche Menge an PU-Klebemasse 13 aufzutragen. Dies ist in so genauer Dosierung
möglich, daß ein Herausquellen der Klebemasse nicht zu befürchten ist und anstelle
der Klebestreifen 12 (Fig. 1) auch relativ kleinflächige, diskontinuierliche Abstandhalter
12' verwendet werden können, die leichter und schneller anzubringen sind.
[0059] Zwischen die Stirnkante der kleineren Glasscheibe 2 und die darunterliegende äußere
Seitenwand der Einstecknut 21 ist ferner ein Klotzprofil 41 eingepaßt. Darüber wird
nun auch die Last der kleineren Glasscheibe direkt auf das Beschlagaufnahmeprofil
abgetragen. Außerdem ist damit der Raum für die Klebemasse 28 nach außen abgeschlossen.
Mit einer Rippe 42 faßt das Klotzprofil 41 formschlüssig in eine Rille 43, die an
die Außenwand des Hohlraums 19' angeformt ist. Das Wärmedämmprofil 23 hat eine zusätzliche
Stützlippe 44, die von außen am Klotzprofil 41 anliegt.
[0060] Mit dieser Variante wird die Montage des Flügels bei unveränderter äußerem Anblick
vereinfacht und gleichzeitig der Lastabtrag auf das Beschlagaufnahmeprofil bzw. den
aus dessen Einzelstücken gebildeten Rahmen weiter verbessert.
1. Fenster- oder Türflügel (1) mit mindestens zwei Glasscheiben (2, 3), die in der Art
einer Isolierglasscheibe mittels eines Abstandhalterahmens (4) dicht miteinander verbunden
sind und deren eine (3) die andere (2) zumindest auf einer Seite um einen Überstand
überragt, und mit einem umlaufenden Beschlagaufnahmeprofil (8; 31; 8'), das neben
einem Anschlußbereich (9) für Beschläge
- eine Aufnahme (21) hat, an der ein den Rand der kleineren Glasscheibe (2) übergreifendes,
zwischen dieser und einer wandfesten Rahmenschiene (26) einfaßbares Wärmedämmprofil
(23) befestigt ist,
- zumindest einen mit dem der kleineren Glasscheibe (2) zugewandten inneren Randbereich
der größeren Glasscheibe (3) verbundenen, insbesondere verklebten Schenkel (10) mit
einer die Stirnseite der größeren Glasscheibe (3) überdekkenden und den Außenumfang
des mit dem Wärmedämmprofil (23) versehenen Fenster- oder Türflügels bestimmenden
Abwinkelung (14) aufweist, und
- einen Hohlraum (19; 19') umfaßt, in welchen Eckverbinder zum Fügen der Enden von
rahmenartig aneinanderzusetzenden Einzelstücken des Beschlagaufnahmeprofils (8; 31;
8') und als Versteifungselemente eingesetzt sind.
2. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende äußere Mantelfläche des Abstandhalterahmens (4) mit überstehenden
Randbereichen der zueinanderweisenden Innenseiten beider Glasscheiben (2, 3) eine
zum Scheibenumfang hin offene Rinne umschreibt.
3. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme für das Wärmedämmprofil (23) als Einstecknut (21) ausgebildet ist
und daß das Wärmedämmprofil (23) eine darin lösbar einsteckbare Fußleiste (22) hat.
4. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das im Querschnitt im wesentlichen L-förmige Wärmedämmprofil (23) einen Randstreifen
der Außenseite der kleineren Glasscheibe (2) zumindest einschließlich des Bereichs
der Verklebung der Glasscheibe (2) mit dem Abstandhalterahmen (4) überdeckt.
5. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmedämmprofil (23) unter Vorspannung mit einer Lippe (25) an der Glasscheibe
(2) anliegt und Öffnungen (27) zum Belüften und Entwässern eines unterhalb der Lippe
(25) befindlichen Hohlraums aufweist.
6. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das aus einem elastischen Polymerwerkstoff geformte Wärmedämmprofil (23)
wenigstens eine sich über dessen Längsverlauf erstrekkende Hohlkammer (24) eingeformt
ist.
7. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschlagaufnahmeprofil (8; 31; 8') auch mit dem inneren Randbereich der
kleineren Glasscheibe (2) und mit dem Abstandhalterahmen (4) mittels einer Kleberschicht
(28) verklebt ist, deren Adhäsionsbereich von dem Wärmedämmprofil (23) überdeckt ist.
8. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der zu verklebenden Oberfläche des Schenkels (10) und der ihm zugekehrten
Fläche der Glasscheibe (3) Abstandhalter (12; 12') zum Einstellen einer vorgegebenen
Dicke der Klebeschicht vorgesehen sind.
9. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (12; 12') als Kunststoffstreifen, Klebebänder oder diskontinuierlich
ausgeführt sind.
10. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der von der Glasscheibe (3) abgewandten Seite des Schenkels (10) eine zur
Anlage an einen wandfesten Ausschnittrahmen (16) bestimmte Dichtung (17) befestigt
ist.
11. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschlagaufnahmeprofil (31) als Verbund einer den Schenkel (10) umfassenden
Metallschiene (32) und einem die Einstecknut (21) für das Wärmedämmprofil (23) umfassenden
Kunststoffprofilstrang (33) hergestellt ist.
12. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschiene (32) und der Kunststoffprofilstrang (33) formschlüssig miteinander
verbunden sind.
13. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffprofilstrang (33) an die Metallschiene (32) angeformt ist.
14. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der kleineren Glasscheibe (2) und dem Beschlagaufnahmeprofil (8') ein
Klotzprofil (41) eingepaßt ist.
15. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine formschlüssige Verbindung (42, 43) zwischen dem Klotzprofil (41) und dem
Beschlagaufnahmeprofil (8') vorgesehen ist.
16. Fenster- oder Türflügel nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß an das Wärmedämmprofil (23) eine an dem Klotzprofil (41) anliegende Stützlippe
(44) angeformt ist.
17. Fenster- oder Türflügel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichten Innenabmessungen eines aus Beschlagaufnahmeprofilen (8') zusammengesetzten
Rahmens gleich oder geringfügig größer als die Außenabmessungen der kleineren Glasscheibe
(2) sind.
18. Verwendung eines Fenster- oder Türflügels nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche in einer mit einem angepaßten Blendrahmen (16) versehenen Fenster- oder
Türöffnung.