[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen für Stauöffnungen in Kastenmöbeln mit einer
Vielzahl von aneinandergelenkten Rolladenprofilen, die in seitlichen Profilführungsschienen
geführt sind, wobei in den Rolladenantrieb ein Gewichtsausgleich eingesetzt ist, der
ein ungewolltes Zu- und Auffahren des Rolladens verhindert, wobei dieser Gewichtsausgleich
über ein durchlaufendes Seil erfolgt, das mit seinen freien Ende an dem Rolladen befestigt
ist und über wenigstens zwei Umlenkungen geführt ist, wobei zwischen den Umlenkungen
der Gewichtsausgleich angeordnet ist, weicher gegenüber der am Seil abgenommenen Kraft
ein Vielfaches an Bewegungskraft federnd aufnimmt und wobei der Aufbau aus Seil, Umlenkungen
und Gewichtsausgleich am oberen Rand der durch den Rolladen abzudeckenden Stauöffnung
geführt ist.
[0002] In dem Gebrauchsmuster Nr. 296 18 802.6 ist ein gattungsgemäßer Rolladen beschrieben.
Hierbei handelt es sich um ein Rolladensystem für Möbelöffnungen, wobei beim Öffnen
der Rolladen nicht aufgewickelt, sondern hinter die Schrankrückwand geführt wird.
Dadurch geht in der Schrankhöhe kein Platz verloren. Die Mimik für den Gewichtsausgleich
hat eine Doppelfunktion, d. h., bei halboffenem Rolladen besteht Gleichgewicht und
davon ausgehend wird eine ansteigende Kraft zum Gewichtsausgleich für das Schließen
wie für das Öffnen notwendig.
[0003] Bei der Öffnungsbewegung wird anstelle der bekannten Kombination Rollfeder-Seilspule
ein durchgehendes Seil über Umlenkrollen beruhend auf dem Flaschenzugprinzip eingesetzt.
Dabei ist die Druckfeder zwischen den Seilflaschen montiert und bringt ein Vielfaches
gegenüber der am Seil abgenommenen Kraft - entsprechend der Kraft-Weg-Gleichung -
auf. Die Seilanbindung an den Rolladen ist so gewählt, daß diese sich bei halboffener
bzw. halbgeschlossener Stellung auf der Höhe des Seilausganges, also in der Stellung
mit der geringsten Seilspannung befindet. In dieser Stellung kommt es dann zum Seilumschlag,
d. h., beim vollständigen Öffnen bzw. beim vollständigen Schließen steigt die Seilspannung
bis zur maximalen Kraft an.
[0004] Der Vorteil ist, daß durch die Verwendung von nur einem Seil für zwei Anbindungen
sich für diese beiden Anbindungen jeweils die gleiche Zugkraft selbständig einstellt,
so daß sie nicht eingestellt werden muß.
[0005] Das bekannte Rolladensystem offenbart jedoch in der Praxis einige Schwachpunkte.
Durch den außermittigen Schnuransatz kann es zum Abkippen des Rolladenprofiles kommen,
an dem die Schnuranbindung realisiert werde. Dieses Abkippen des Profiles ist in der
Gesamtoptik des Rolladensystemes weitaus sichtbar und stört das einheitliche Gesamtbild
maßgeblich. Des weiteren kommt es im Bereich der Schnuranbindung, bedingt durch eine
ungenügende Steifigkeit der Einzelprofile, zu einer Durchbiegung der Rolladenprofile.
Diese führt zu uneinheitlichen Spaltbildungen zwischen den Einzelprofilen im Bereich
oberhalb und unterhalb der Schnuranbindung. Die Einzelprofile oberhalb der Schnuranbindung
werden zusammengedrückt und die Profile unterhalb der Schnuranbindung können frei
hängen.
[0006] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Durchbiegung
und die uneinheitliche Spaltbildung zwischen den Einzelprofilen zu beseitigen und
somit ein einheitliches Gesamtbild des Rolladensystemes zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß wenigstens ein Befestigungspunkt des
Seils am Griffleistenprofil liegt, daß im Bereich des Rolladenprofils mit der geringsten
Seilspannung wenigstens eine Ringöse angeordnet ist, welche das Seil bei der Öffnungsbewegung
des Rolladens bis zu den Umlenkungen durchläuft und daß bei weiterer Öffnungsbewegung
die Ringöse das Seil als Eilschlaufe in kraftschlüssiger Verbindung zur Griffleiste
mitnimmt.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Rolladen wird das Seil direkt an der Griffleiste, die aufgrund
ihrer Geometrie eine höhere Steifigkeit aufweist, angebunden und somit können sich
die Einzelprofile nicht mehr durchbiegen.
[0008] Im Bereich des Rolladenprofils, welches sich im gewichtsmäßig austariertem Öffnungszustand
auf der Höhe der Gewichtsausgleichmechanik befindet, ist wenigstens eine Ringöse angeordnet.
[0009] Diese nimmt das Seil nach Passieren in nückwärtiger Richtung als Eilschlaufe in kraftschlüssiger
Verbindung zur Griffleiste mit.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem Griffleistenprofil
und der Ringöse ein Klemmelement am Seil angeordnet.
Dieses Klemmelement, welches beispielsweise ein Formteil bzw. ein Seilknoten und dergleichen
sein kann, ist bei geschlossenem Rolladen sowohl von dem Griffleistenprofil als auch
von der Ringöse beabstandet.
Beim Öffnen des erfindungsgemäßen Rolladens reduziert sich, bedingt durch die unterschiedlichen
Radien der das Seil übermittelnden Umlenkungen und des in den Profilführungsschienen
verlaufenden Rolladens, der Abstand zwischen dem Klemmelement und der Ringöse.
Hat die Ringöse den Punkt erreicht, indem der Rolladen von der vertikalen in eine
horizontale Bewegung übergeht, ist das Klemmelement kraftschlüssig mit der Ringöse
verbunden, so daß das Seil als Eilschlaufe in kraftschlüssiger Verbindung zum Griffleistenprofil
mitgenommen wird.
Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform, daß die Reibungskräfte beim Öffnen und
Schließen des erfindungsgemäßen Rolladens minimiert werden können. Dies führt zu einer
leichteren und weniger kraftaufwendigen Handhabung für den Nutzer.
Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß der Verschleiß insbesondere des Seiles
stark reduziert werden kann. Hierdurch wird die Lebensdauer des Seiles und damit die
Funktionsfähigkeit des gesamten Schrankes entscheidend verlängert, da im Extremfall
das Seil bei hoher Beanspruchung reißen kann.
[0011] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Rolladens schematisch
dargestellt, es zeigt:
- Figur 1:
- die Vorderansicht des Rolladens mit angedeutetem Bewegungsmechanismus
- Figur 2:
- eine Schnittdarstellung.
[0012] Figur 1 zeigt den Rolladen 1 im Kastenmöbel 2, wobei in die Seitenwände 21, 22 die
Führungsnuten 211, 221 für die seitlichen Enden der Rolladenprofile eingelassen sind.
[0013] Oberhalb der Rolladenprofile ist das rohrförmige Führungselement 3 angordnet, welches
an seinen freien Enden durch eine Abdeckung 31, 32 verschlossen ist. Die Abdeckung
31, 32 hat jeweils eine Öffnung 311, 321, durch welche ein Seil 7 läuft. Die in Figur
2 einseitig gezeigte Abdeckung 31 mit der Öffnung 311 verschließt mit der Abdeckung
32 spiegelbildlich auch das andere Ende des rohrförmigen Führungselementes 3.
[0014] Das Seil 7 ist seinerseits am linken freien Ende des Griffleistenprofiles 9 angelenkt.
Es läuft ausgehend von Griffleistenprofil 9 durch die Ringöse 8, welche einerseits
am linken freien Ende des Rolladenstabes 11 befestigt ist, durch die Öffnung 311 der
Abdeckung 31 in das Innere des rohrförmigen Führungselementes 3. Innerhalb dieses
Führungselementes 3 sind zwei Umlenkungen 4, 5 gelagert, zwischen denen eine Feder
6 angeordnet ist. Zwischen den Umlenkungen 4, 5 verläuft das Seil 7 in einer Rollenführung
nach dem Flaschenzugprinzip. Das Seil 7 läuft dann durch die Öffnung 321 der Abdeckung
32 aus dem rohrförmigen Führungselement 3 heraus, durchläuft die Ringöse 81, welche
am rechten freien Ende des Rolladenstabes 11 befestigt ist, und wird am rechten freien
Ende des Griffleistenprofiles 9 befestigt. Der Rolladenstab 11 bezeichnet die Mitte
des Rolladens, in der dieser sich bei halber Öffnung in der Stellung mit der geringsten
Seilspannung befindet.
[0015] Aus Figur 2 wird ersichtlich, daß der Rolladen 1 über die Tiefe des Schrankes 2 an
der hinteren Rückwand geführt ist. Am Griffleistenprofil 9 ist der Festpunkt des Seiles
7, welches durch die Ringöse 8, die am Rolladenprofil 11 befestigt ist, in das freie
Ende 31 des rohrförmigen Führungselementes 3 verläuft. Am Einlauf zur hinteren Aufnahmekammer
23 für den Rolladen 1 ist am freien Ende 251 der Abdeckwand 25 die Seilumlenkung 26
angeordnet.
[0016] Über diese Seilumlenkung 26 verläuft das Seil 7 beim Öffnen des Rolladens 1 in einer
Richtung und beim Schließen des Rolladens 1 in der anderen Richtung.
Das Klemmelement 100 ist zwischen dem Griffleistenprofil 9 und der Ringöse 8 am Seil
7 dargestellt.
Wenn beim Öffnen des Rolladens die Ringöse 8 den Punkt überschreitet, an dem der Rolladen
1 von der vertikalen in eine horizontale Bewegung übergeht, die in etwa bei der Abdeckung
31 liegt, ist das Klemmelement 100 kraftschlüssig mit der Ringöse 8 verbunden.
1. Rolladen für Stauöffnungen in Kastenmöbeln mit einer Vielzahl von aneinandergelenkten
Rolladenprofilen, die in seitlichen Profilführungsschienen geführt sind, wobei in
den Rolladenantrieb ein Gewichtsausgleich eingesetzt ist, der ein ungewolltes Zu-
und Auffahren des Rolladens verhindert, wobei dieser Gewichtsausgleich über ein durchlaufendes
Seil erfolgt, das mit seinen freien Ende an dem Rolladen befestigt ist und über wenigstens
zwei Umlenkungen geführt ist, wobei zwischen den Umlenkungen der Gewichtsausgleich
angeordnet ist, welcher gegenüber der am Seil abgenommenen Kraft ein Vielfaches an
Bewegungskraft federnd aufnimmt, und wobei der Aufbau aus Seil, Umlenkungen und Gewichtsausgleich
am oberen Rand der durch den Rolladen abzudeckenden Stauöffnung geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Befestigungspunkt des Seiles (7) am Griffleistenprofil (9) liegt,
daß im Bereich des Rolladenprofils mit der geringsten Seilspannung (11) wenigstens
eine Ringöse (8, 81) angeordnet ist, welche das Seil (7) bei der Öffnungsbewegung
des Rolladens (1) bis zu den Umlenkungen (4, 5) durchläuft und daß bei weiterer Öffnungsbewegung
die Ringöse (8, 81) das Seil (7) als Eilschlaufe in kraftschlüssiger Verbindung zum
Griffleistenprofil (9) mitnimmt.
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Griffleistenprofil
(9) und der Ringöse (8, 81) wenigstens ein Klemmelement (100) am Seil (7) angeordnet
ist.
3. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmelement (100) ein Formte,
ein Seilknoten und dergleichen ist.