(19)
(11) EP 0 937 945 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1999  Patentblatt  1999/34

(21) Anmeldenummer: 99100628.9

(22) Anmeldetag:  14.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F23Q 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.02.1998 DE 19805578

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Locher, Johannes
    1064 Seoul (KR)
  • Teschner, Werner
    70619 Stuttgart (DE)
  • Schott, Steffen
    71701 Schwieberdingen (DE)

   


(54) Glühstiftkerze


(57) Es wird eine Glühstiftkerze mit einem rohrförmigen Kerzengehäuse vorgeschlagen, in dessen Längsbohrung brennraumseitig ein Glühstift teilweise abdichtend festgelegt ist und wobei brennraumfern ein Anschlußbolzen am Kerzengehäuse befestigt ist. An dem achsgleich zur Kerzengehäusebohrung angeordneten Anschlußbolzen wird ein Rohrelement (15) befestigt, das als Dicht-, Isolations- und Zentrierelement zwischen Anschlußbolzen und Kerzengehäuse wirkt. Durch das Formschlußelement (23) am Außenmantel wird der Stecker des motorseitigen Kabelbaums axial am Rohrelement (15) fixiert.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einer Glühstiftkerze zur Anordnung im Brennraum luftverdichtender Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei derartigen bekannten Glühstiftkerzen erfüllen im oberen Bereich zwischen Anschlußbolzen und Glühstiftkerze im wesentlichen die drei Bauteile Rundstecker (Rundmutter), Isolierscheibe und Doppeldichtung unterschiedliche Funktionen. Der Rundstecker bildet durch Kraft und/oder formschlüssige Verbindung das Verbindungselement zwischen dem Anschlußbolzen der Glühstiftkerze und dem Stecker des motorseitigen Kabelbaums. Der metallische und dadurch leitfähige Werkstoff des Rundsteckers dient darüberhinaus der Kontaktierung und Stromzuführung zwischen dem Kabelbaum und dem Anschlußbolzen.

[0002] Die Isolierscheibe aus temperaturbeständigem und elektrisch nicht leitendem Werkstoff dient der elektrischen Isolation zwischen Kerzengehäuse und Rundstecker. Die sogenannte Doppeldichtung dient neben der elektrischen Isolation zwischen Kerzengehäuse und Rundstecker sowie der Zentrierung des Anschlußbolzens im Kerzengehäuse hauptsächlich der Andichtung des Inneren des Kerzengehäuses gegenüber der Umgebung. Die Doppeldichtung ist sowohl durch eine Dichtfläche zum Inneren des Kerzengehäuses als auch einer Dichtfläche zum Anschlußbolzen charakterisiert. Daraus ist zu erkennen, daß hierfür drei verschiedene Bauteile unterschiedlichen Werkstoffs notwendig sind.

Vorteile der Erfindung



[0003] Die erfindungsgemäße Glühstiftkerze mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß für die obengenannten Funktionen und Anforderungen nur ein einziges Bauteil -die sogenannte Isolierhülse- benötigt wird. Dieses Bauteil kann aus elektrisch isolierendem Werkstoff oder elektrisch leitfähigem Werkstoff mit elektrisch isolierender Beschichtung bestehen.

[0004] Weiterhin kann dieses Bauteil sowohl die Dichtfunktion gegenüber dem Kerzengehäuse und dem Anschlußbolzen als auch die Zentrierfunktion des Anschlußbolzens gegenüber dem Kerzengehäuse gewährleisten. Der elektrische Kontakt zwischen dem Stecker des motorseitigen Kabelbaums und der Glühstiftkerze kann durch einen direkten Steckkontakt mit dem aus der hülsenförmigen Isolierhülse herausragenden Ende des metallischen Anschlußbolzens verwirktlicht werden. Der Stecker kann dabei zusätzlich zum beschriebenen Reibschluß des Steckkontakts durch ein entsprechend gestaltetes Formschlußelement am Außenmantel der Isolierhülse fixiert werden.

[0005] Die Reduzierung der Teilevielfalt von bislang drei auf ein einziges Bauteil ermöglicht eine einfachere und kostengünstigere Montage durch Reduzierung der Anzahl der Montageoperationen und Prüfschritte. Der Ersatz der bislang drei Bauteile, Rundstecker (Rundmutter), Isolierscheibe und Doppeldichtung durch ein einziges Bauteil ermöglicht, außerdem eine deutiche Reduzierung der Stoffkosten.

Zeichnung



[0006] Die Zeichnung zeigt in Figur 1 einen Teillängsschnitt einer Glühstiftkerze, in Figur 2 in vergrößertem Maßstab das erfindungsgemäße Einzelteil im Halb-Längsschnitt.

[0007] Die Glühstiftkerze 10 besteht in bekannter Weise aus einem rohrförmigen Kerzengehäuse 11 aus metallischem und damit elektrisch leitfähigen Werkstoff. In der Längsbohrung 11A des Kerzengehäuses 11 ist achsgleich ein Anschlußbolzen 12 eingesetzt. Außerdem befindet sich im Kerzengehäuse 11 ein in der Regel eingepreßter Glühstift 13. Der Anschlußbolzen ragt mit seinem oberen Ende aus dem Kerzengehäuse heraus und dient der Kontaktierung des motorseitigen Steckers sowie der Stromzuführung.

[0008] Das erfindungsgemäße Rohrelement 15 wird derart über den Anschlußbolzen 12 in das Kerzengehäuse 11 eingeführt, daß sowohl eine Kontaktfläche zwischen dem Rohrelement und dem Anschlußbolzen als auch eine Kontaktfläche zwischen dem Rohrelement 15 und der Innenkontur der Längsbohrung 11A des Kerzengehäuses ausgebildet wird. Die Kontaktfläche kann durch Anpressen mit anschließender axialer Fixierung der Innen- und/oder Außenkante des Rohrelements im Bereich der in das Kerzengehäuseinnere weisenden Stirnfläche gegen einen Konus an der Innenbohrung des Kerzengehäuses und/oder des Anschlußbolzens erzeugt werden.

[0009] Diese Kontaktflächen an der inneren und äußeren Manteloberfläche des Rohrelements 15 dienen der Zentrierung des oberen Bereichs des Anschlußbolzens bezüglich der Längsbohrung 11A sowie der Abdichtung des Inneren des Kerzengehäuses gegenüber der Umgebung. Hierzu wird auf Figur 2 verwiesen, in welcher unten am Rohrelement eine äußere Dichtfläche 18 und eine innere Dichtfläche 19 zu erkennen sind. Die Abdichtung erfolgt hier also direkt durch das Rohrelement, kann aber durch ein, je nach Art des eingesetzten Fügeverfahrens, verwendetes Fügehilfsmittel, wie z.B. Klebstoff erfolgen. Die Figur 2 zeigt in vergrößertem Maßstab das Rohrelement 15 nach dem Ausführungsbeispiel der Figur 1. Dieses Bauteil kann aus elektrisch isolierendem Werkstoff oder elektrisch leitfähigem Werkstoff mit elektrisch isolierender Beschichtung hergestellt sein. Am Außenumfang des aus dem Kerzengehäuse 11 herausragenden Bereichs des Rohrelements 15 ist ein umlaufender Wulst 23 beliebiger Geometrie ausgebildet, welcher als Formschlußelement für den Stecker des motorseitigen Kabelbaums dient. Das Rohrelement gemäß Ausführungsbeispiel Figur 1 bzw. Figur 2 weist als Fügeverbindung zum Anschlußbolzen 12 ein Innengewinde 16 auf. Dieses geht in dem ins Kerzengehäuseinnere gerichteten Ende des Rohrelements in eine Bohrung mit einem Innendurchmesser über, der größer als der des Gewindedurchmessers ist. Die Abdichtung nach diesem Ausführungsbeispiel erfolgt -wie bereits erwähnt- über die innere und äußere Dichtfläche (Dichtfläche) 18, 19 des ins Kerzengehäuseinnere gerichteten Endes des Rohelements.

[0010] Das Rohrelement gemäß Ausführungsbeispiel 2 weist zwei zylinderförmige Flächen am Innen- und Außendurchmesser auf, die entweder direkt durch Preßpassungen oder indirekt durch Fügehilfsmittel der oben genannten Verfahren als Fügeverbindung mit Dichtfunktion wirken.


Ansprüche

1. Glühstiftkerze (10) zur Anordnung im Brennraum luftverdichtender Brennkraftmaschinen, mit einem rohrförmigen, metallischen Kerzengehäuse (11), in dessen Längsbohrung (11A) ein Glühstift (13) mit einem Teil seiner Länge abdichtend fixiert ist, sowie mit einem zur Stromzuführung dienenden Anschlußbolzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußbolzen (12) mittels eines einstückigen Rohrelementes (15), das an seinem am Kerzengehäuse (11) liegenden Ende zwei Dichtflächen (18, 19) und an seiner außenliegenden Mantelfläche ein Formschlußelement (23) aufweist, mit dem Kerzengehäuse abdichtend verbunden ist.
 
2. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abdichtende Verbindung (16) zwischen Anschlußbolzen (12) und Rohrelement (15) ein Gewinde ist,
 
3. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (16) zwischen Anschlußbolzen (12) und Rohrelement (15) eine Schweiß-, Klebe-, Einpreß- oder Verstemmverbindung ist.
 
4. Glühstiftkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Formschlußelement (23) ein an der Außenseite des Rohrelements (15) ausgebildeter Wulst (23) beliebiger Geometrie und zugleich Fixiermittel des Steckers des motorseitigen Kabelbaums ist.
 
5. Glühstiftkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der innenliegenden Stirnseite des Rohrelements (15) eine außenliegende und eine innenliegende Dichtfläche (18,19) ausgebildet ist.
 
6. Glühstiftkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrelement (15) auch eine elektrische Isolation zwischen Anschlußbolzen (12) und Kerzengehäuse (11) bildet.
 
7. Glühstiftkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrelement (15) auch ein Zentriermittel für den Anschlußbolzen bezüglich des Kerzengehäuses ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht