[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lesen, Erfassen und Auswerten von aufgezeichneten
Meßdaten auf Diagrammscheiben von Fahrtenschreibern, die insbesondere in Lastkraftwagen
und Bussen eingebaut sind sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein Verfahren zum Lesen von Fahrtenschreiberblättern offenbart die DE 26 12 543 A1,
bei dem zur Identifizierung der Blattinformationen diese Fahrtenschreiberblätter durch
eine binärcodierte Linie codiert bzw. markiert sind. Wenn die binärcodierte Linie
eine Leseeinrichtung passiert, beginnt die Auslesung der zwischen dem Erstdurchlauf
und dem erneuten Durchlauf auf dem Fahrtenschreiberblatt aufgezeichneten Daten. Nach
dem bzw. mit dem erneuten Durchlauf der binärcodierten Linie schaltet sich die Leseeinrichtung
ab.
[0003] Aus der DE 32 33 442 A1 ist eine Vorrichtung zum Lesen und zum Auswerten der Scheibe
eines Fahrtenschreibers bekannt. Diese Vorrichtung enthält einen Mikrorechner, eine
Eingabetastatur, einen Bildschirm, einen Speicher und ein Numerisierungstableau. Das
Numerisierungstableau bzw. der Numerisierungstisch weist einen Zentrierdorn zum genauen
Positionieren einer auszuwertenden Scheibe und einen Zapfen zur Aufnahme eines Leselineals
auf. Am Leselineal befindet sich eine Lupe, die einen Amplitudenausschlag einer auf
der Scheibe registrierten Kurve abdeckt. Diese Vorrichtung läßt einen Einsatz vor
Ort nicht zu, da sie unhandlich ist und bei Erschütterung die Parallelität des Leselineals
zum Auswerten der Daten nicht mehr gewährleistet ist.
[0004] In der Praxis werden zur Vorort-Auswertung von aufgezeichneten Meßdaten auf Diagrammscheiben
sogenannte Pappscheiben verwendet, die zwar eine relativ genaue Auswertung vor Ort
und von Hand ermöglichen, jedoch ein hohes Risiko an Falschablesungen durch Parallaxefehlern
in sich bergen.
[0005] Hieraus ergibt sich die Aufgabe, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art zur Vorort-Auswertung
einer Fahrtenschreiberdiagrammscheibe aufzuzeigen sowie eine Vorrichtung anzugeben,
die transportabel, leicht zu handhaben und kostengünstig ist.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 sowie des Patentanspruchs
6 gelöst.
[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die vor Ort notwendigen Meßdaten von einer
Fahrtenschreiberscheibe auszulesen, zu erfassen und auszuwerten. Dabei werden vorrangig
die Geschwindigkeitsspitzen, Lenk- und Ruhezeiten aus der Fahrtenschreiberdiagrammscheibe
gelesen, erfaßt und ausgewertet. Durch Verdrehen der Diagrammscheibe werden Impulse
erzeugt, die abhängig von einer Winkelverstellung der Diagrammscheibe sind. Diese
Impulse werden ausgelesen und zur Ermittlung der Lenk- und Pausenzeiten herangezogen,
können aber auch zur Ermittlung der Geschwindigkeit genutzt werden.
Die Vorrichtung weist neben einem Gehäuse und einem Deckel einen drehbar gelagerten
Teller zur Aufnahme der Diagrammscheibe auf, wobei ein Impulsgeber zwischen einem
Mittelpunkt des Tellers und dem Tellerrand integriert ist.
[0008] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Die ermittelten Zeitangaben können nach Fahrzeugzugehörigkeit sortiert und mit aktuellen
Daten und einer aktuellen Zeit versehen und gespeichert werden. Die Lenk- und Pausenzeiten
können aufsummiert und angezeigt werden, wodurch vor Ort eine Aussage über die Einhaltung
der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Pausenzeiten getätigt werden kann. Diese
Daten können auch an eine folgende Weiterverarbeitungseinrichtung gegeben werden und
unter anderem zur Protokollierung genutzt werden.
Die Vorrichtung besitzt zur zusätzlichen visuellen Auswertung zudem eine optische
Vergrößerungseinrichtung sowie eine Beleuchtungseinrichtung, um die Diagrammscheibe
auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen ausreichend auszuleuchten. Über Tasten erfolgt
die manuelle Eingabe an einen im Gehäuse befindlichen Mikrocontroller, der auch mit
ei ner Uhr, einem Speicher, einem Display sowie einer Schnittstelle elektrisch verbunden
ist. Eine besonders gestaltete Ablesemarkierung oberhalb der Diagrammscheibe ermöglicht
die Nutzung des Impulsgebers für die Lenk- und Pausenzeiten sowie die Ermittlung der
gefahrenen Geschwindigkeit.
[0010] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1
eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Fahrtenschreiberdiagrammscheibe;
Fig. 2
eine Seitenansicht der Vorrichtung
Fig. 3
eine Schaltungsanordnung in Blockbilddarstellung zur Meßwertauswertung;
Fig. 4
eine Draufsicht auf die Fahrtenschreiberdiagrammscheibe.
[0012] In Fig. 1 ist eine mobile Vorrichtung 1 zum Lesen und Erfassen sowie Auswerten von
Daten einer Fahrtenschreiberdiagrammscheibe 2 (hier nicht dargestellt) aufgezeigt.
In einem rundum gegen Spritzwasser geschützten Gehäuse 3 befindet sich ein drehbar
gelagerter Teller 4 zur Aufnahme der Diagrammscheibe 2 eines beliebigen Herstellers.
Im Mittelpunkt 5 des Tellers 4 weist dieser einen kegelförmigen Aufsatz 6 zur Zentrierung
der Diagrammscheibe 2 auf. Ein mit 7 bezeichneter Impuls- bzw. Drehgeber erfaßt die
Drehbewegung der Diagrammscheibe 2 und befindet sich zwischen dem Mittelpunkt 5 und
einem Rand 8 des Tellers 4, vorzugsweise in Randnähe. Unterhalb des Tellers 4 ist
eine Codierung (nicht dargestellt) angebracht, die die Information zur Erzeugung der
Anzahl der Signale für den Impulsgeber 7 gibt. Durch eine zusätzliche Codierung wird
ebenfalls die Drehrichtung ermittelt. Im oberen Teil eines das Gehäuse 3 abdeckenden
Deckels 3.1, der gleichzeitig die Diagrammscheibe 2 arretiert, sind eine Ablesemarkierung
9 sowie eine optische Einrichtung 10, beispielsweise einer Lupe, zur partiellen Vergrößerung
der Diagrammscheibe 2 für eine bessere manuelle Ablesung integriert.
Für eine visuelle Auswertung der Diagrammscheibe 2 kann gleichfalls eine Beleuchtungseinrichtung
11 installiert sein. Im unteren Teil des Gehäuses 3 befindet sich eine Skaliereinheit
12 zur Echtheitsprüfung der Diagrammscheibe 2. Diese kann als einfache Skaliereinteilung
aufgebracht und auch auswechselbar angebracht sein (wird noch ausgeführt). Im Gehäuse
3 sind gleichfalls Tasten 19 zur manuellen Eingabe bzw. zur Funktionsauswahl, beispielsweise
für das Messen und Auswerten der Geschwindigkeit, der Pausenzeiten t
P und der Lenkzeiten t
L, integriert. Die Tasten 19 können dafür eine Doppelbelegungen aufweisen, die durch
eine Shift-Taste beschaltet werden.
[0013] Die Vorrichtung 1 ist in Seitenansicht in Fig. 2 dargestellt, um die Anordnung der
einzelnen Teile besser zu veranschaulichen.
[0014] Zur Auswertung der Meßdaten weist die Vorrichtung 1 im Gehäuse 3 einen Mikrocontroller
13 auf, der elektrisch mit dem Impulsgeber 7 und einem Display 14 angeschlossen ist
(Fig. 3). Desweiteren ist der Mikrocontroller 13 mit einem Speicher 15 verbunden.
Dieser kann ein Schreib-Lese-Speicher sein. Zur zeitlichen Zuordnung der Meßdaten
ist eine elektrische Uhr 16 vorgesehen, die gleichfalls mit dem Mikrocontroller 13
elektrisch verschaltet ist. Über eine Schnittstelle 17 sind die Meßdaten an eine tragbare
Einrichtung 18, bei spielsweise ein Laptop übertragbar und können dort weiterverarbeitet
und genutzt werden. Die notwendigen Einstellungen der Systemparameter, wie beispielsweise
der Durchmesser der Diagrammscheibe 2, die Diagrammscheibenart, d.h. mit welchem Geschwindigkeitsbereich,
beispielsweise 50 km/h, 100 km/h usw., diese Diagrammscheibe 2 beschrieben wird, sowie
die Entscheidung, ob Standard- oder serielle Schnittstelle usw. werden vom Benutzer
vor Ort selbst vorgenommen und können gegebenenfalls für die nächste Messung zwischengespeichert
werden.
[0015] Das Verfahren läuft wie folgt ab und soll mit Hilfe der Fig. 3 und 4 veranschaulicht
werden:
[0016] Die Diagrammscheibe 2 (Fig. 4) wird in das Gehäuse 3 eingebracht und vorzugsweise
manuell gegenüber dem senkrechten Strich 9.4 der Ablesemarkierung 9 ausgerichtet.
Mit Schließen des Deckels 3.1 wird die Diagrammscheibe 2 arretiert und somit für den
eigentlichen Meßvorgang vorbereitet. Der Beginn des Meß- und damit verbunden des Auswerteprogramms
erfolgt mit Betätigung der dazugehörigen Funktionstaste 19. Für die Ermittlung der
Pausenzeiten t
P wird die Taste 19

Pausen" betätigt, zur Ermittlung der Lenkzeiten t
L die Taste 19

Lenkzeit".
Erfolgt nun eine Verdrehung der Diagrammscheibe 2, beispielsweise manuell, werden
vom optischen Impulsgeber 7 Impulse in Abhängigkeit der Drehwinkelverstellung γ erzeugt
und an den Mikrocontroller 13 gegeben. Dabei entsprechen einem Vollkreis γ = 360°
24 Stunden und einem Winkel γ = 15° 1 Stunde, d. h. verändert sich die Position der
Diagrammscheibe 2 gegenüber der Markierung 9 um 15°, so entsprechen diese 15° einer
Zeitveränderung auf der Diagrammscheibe von 1 Stunde. Die Umrechnung bzw. Zuordnung
des Winkels γ in eine zugehörige Uhrzeit erfolgt im Mikrocontroller 13. Diese Auswertung
ist zur Bestimmung der Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P notwendig. Die Zeitangaben werden summiert und als Interpretation der Meßdaten für
die Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P herangezogen. Vorzugsweise werden diese Summierungen Σt
L und Σt
P auf dem Display 14 angezeigt. Durch die Erkennung, in welche Richtung die Diagrammscheibe
2 ausgelenkt wird, werden die Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P dann abgezogen, wenn die Diagrammscheibe 2 entgegen der vorangegangenen Drehrichtung
verdreht wird. Bei der Auswertung der Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P wird der gemessene Zeitabschnitt mit Beginn, Ende und der daraus berechneten Dauer
angezeigt.
Neben den Zeitangaben sind auch die Geschwindigkeitswerte mit und auch ohne Zeitzuordnung
ermittelbar. Dies kann mit dem selben Impulsgeber 7 erfolgen.
Unterhalb der optischen Einrichtung 10 befinden sich dazu die auf der Diagrammscheibe
2 abgelegten bzw. aufgezeichneten Geschwindigkeitsdaten einer Geschwindigkeitskurve
21 im zugehörigen Bereich 20 der Schreibspur, die visuell über bzw. durch die optische
Einrichtung 10 erkennbar ist.
Die Diagrammscheibe 2 befindet sich dazu im Kreuz 9.1 der Senkrechten 9.2 der Ablesemarkierung
9 mit einer ebenfalls zur Ablesemarkierung 9 zugehörigen Kurve 9.3, wobei die Form
der geschwungenen Kurve 9.3 empirisch ermittelt wurde. Das Kreuz bzw. der Schnittpunkt
9.1 stellt dabei stets der Hälfte der Geschwindigkeit dar, die der Diagrammscheibenart
entspricht. D.h., befindet sich unter dem Kreuz 9.1 ein Geschwindigkeitswert einer
100 km/h- Diagrammscheibe 2, so entspricht dieser Geschwindigkeitswert im Schnittpunkt
9.1 gleich 50 km/h . Liegt dagegen eine Diagrammscheibe 2 von 80 km/h in der Vorrichtung
1, so entspricht dieser Wert 40 km/h.
Bei einer reinen Geschwindigkeitsmessung und -auswertung wird der zu messende Punkt
der Diagrammscheibe 2, beispielsweise der Spitzengeschwindigkeitspunkt der Geschwindigkeitskurve
21, deckungsgleich mit der Senkrechten 9.2 der Ablesemarkierung 9 gebracht. Danach
erfolgt die Betätigung der Taste 19

Geschwindigkeit", wodurch im Mikrocontroller 13 ein anderes Programm aufgerufen wird.
Der Schnittpunkt 9.1 gibt den in diesem Punkt auf der Geschwindigkeitskurve 21 liegende
Geschwindigkeitswert an, beispielsweise 50 km/h. Ist der aufgezeichnete Spitzengeschwindigkeitspunkt
größer als der Schnittpunkt 9.1, beispielsweise 80 km/h, so wird die Diagrammscheibe
2 mit der Kurve 9.3 deckungsgleich gedreht, d.h. der Spitzengeschwindigkeitspunkt
stimmt mit einem Punkt auf der Kurve 9.3 überein. Die bei der Verstellung der Diagrammscheibe
2 erzeugten Signalen des Impulsgebers 7 werden dem Geschwindigkeitswert 50 km/h aufsummiert,
wodurch die 80 km/h ermittelt und ausgewertet werden. Bei kleineren Spitzengeschwindigkeiten
werden die Impulse bzw. Signale abgezogen, wodurch sich eine kleinere Geschwindigkeit
als 50 km/h ergeben. Nach Beendigung der Meß- und Auswertevorganges wird der Mikrocontroller
13 wieder in einen Kommandomodus, wonach neue Befehle eingegeben werden müssen, zurückgeführt,
beispielsweise durch erneutes Betätigen der Taste 19

Geschwindigkeit".
[0017] Wird jedoch ein Geschwindigkeitswert während der Meß- und Auswerteroutine der Lenkzeiten
t
L und Pausenzeiten t
P gesucht, weil beispielsweise die Geschwindigkeitskurve einen höheren Ausschlag besitzt,
kann die Zeit-Meßroutine temporär verlassen werden, um eine Geschwindigkeitsauswertung
vorzunehmen. Der zu messende Geschwindigkeitswert auf der Diagrammscheibe 2 befindet
sich dazu auf der Senkrechten der Ablesemarkierung 9. Danach wird die Taste 19

Geschwindigkeit" gedrückt, wobei gleichzeitig eine Uhrzeit t
G von diesem Meßpunkt ermittelt und gespeichert wird. Auch hierbei werden durch Verstellung
der Diagrammscheibe 2 der Spitzengeschwindigkeitswert und die Kurve 9.3 zueinander
deckungsgleich verstellt, die Impulse ausgezählt und dazu addiert. Die ermittelte
Geschwindigkeit kann dabei angezeigt und auch gespeichert werden Ein ermittelter Datensatz
kann dabei wie folgt aussehen:
tL 00:43 - 05:36 = 04:53 ΣtL=15:05
tP 05:36 - 07:00 = 01:24 ΣtP=03:12
Tempo um 05:46 = 095 km/h
tL 07:00 - 12:36 = 05:36
tP 12:36 - 13:00 = 00:24
Tempo um 09:55 = 098 km/h
tL 13:00 - 17:36 = 04:36
tP 17:36 - 20:00 = 02:24
[0018] Das Verlassen der Auswerteroutine für die Geschwindigkeit führt hierbei nicht in
den Kommandomodus zurück, sondern führt zur Wiederaufnahme der temporär unterbrochenen
Auswerteroutine für die Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P.
Die beiden Auswertungsroutinen, d.h. zur Messung der Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P und zur Messung der momentanen Geschwindigkeit zu einem Zeitpunkt, werden mit der
Taste 19 beendet, mit der die Routine aufgerufen wurde.
[0019] Durch die besondere Gestaltung der Kurve 9.3 ist es möglich, die notwendigen Informationen
bzw. Meßdaten mit nur einem Impulsgeber 7 zu ermitteln.
[0020] Um zu vermeiden, daß unrichtige Fahrtenschreiberdiagrammscheiben zur Auswertung kommen,
ist die Skaliereinheit 12 im Gehäuse 1 integriert. Die Skaliereinheit 12 weist dazu
eine Möglichkeit auf, die handelsüblichen Diagrammskalierungen gegeneinander auszuwechseln,
die aus durchsichtigem Material bestehen, um die Übereinstimmung oder Abweichung mit
den eingelegten Diagrammscheiben 2 visuell sichtbar zu machen. Zusätzlich befindet
sich im Gehäuse 3 eine Beleuchtungseinrichtung, die auf die Scheibe 2 gerichtet ist,
um die visuelle Ablesbarkeit genau zu gestalten.
[0021] Durch diese kompakte selbständige Vorrichtung 1 zur präzisen Auswertung von Geschwindigkeiten,
Lenkzeiten t
L und Pausenzeiten t
P, wobei jeder Meßpunkt nur einmal eingestellt wird, reduzieren sich die Vorort-Auswertungszeiten.
Die ermittelten Zeitangaben können flach Zugehörigkeit des Fahrzeuges sortiert, mit
einem aktuellen Datum und einer aktuellen Zeit aus des elektronischen Uhr 16 versehen
und in den Schreib-Lese-Speicher 15 abgelegt werden. Die Aufsummierung der Lenk- und
Pausenzeiten t
L und t
P erfolgt vorzugsweise in Hilfsregisterzellen (nicht dargestellt), wobei zum Zeitpunkt
des Aufrufes dieser Zeitangaben die kumulierten Lenk- und Pausenzeiten Σt
L und Σt
P angegeben werden. Die Energieversorgung der Vorrichtung 1 erfolgt beispielsweise
durch handelsübliche Akkumulatoren, kann aber auch über eine konventionelle Autobatterie,
beispielsweise über einen Zigarettenanzünder erfolgen.
[0022] Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung 1 ist eine einfache Vorort-Überprüfung der Einhaltung
von zum Teil gesetzlich vorgeschriebenen Spitzengeschwindigkeiten sowie Lenk- und
Pausenzeiten t
L und t
P realisierbar. Die Vorrichtung 1 kann aber auch für die Planung, Steuerung und Abrechnung
in Unternehmen mit größeren Fuhrparks genutzt werden.
[0023] Es versteht sich von selbst, daß im Rahmen der erfinderischen Idee Änderungen möglich
sind. So kann die Verstellung der Diagrammscheibe 2 auch von kleinen Stellmotoren
(nicht dargestellt) vorgenommen werden, die mit dem Teller 4 mechanisch gekoppelt
sind. Auch können die Kurvendaten der Diagrammscheibe 2 selbst mit einem optischen
Sensor abgelesen werden, wobei diese Daten in Signale umgewandelt und an den Mikrocontroller
13 gegeben werden.
[0024] Der Impulsgeber 7 kann auch ein opto-elektronischer Sensor sein, der die Erfassung
der Drehbewegung der Diagrammscheibe 2 gleichfalls richtungsabhängig ermittelt. Dazu
wird eine winkelcodierte Scheibe ( nicht näher dargestellt) durch den Sensor geführt,
wobei diese Scheibe mit dem Teller 4 funktional in Verbindung steht. Bei Verstellung
der Dagrammscheibe 2 und damit des Tellers 4 wird die codierte Scheibe äquivalent
mitgedreht. Der Sensor wertet dann hell/dunkel aus und gibt diese Information an den
Mikrocontoller 13.
Die Arretierung des Deckel 3.1 am Gehäuse 3 kann durch einen Dauermagneten ( nicht
näher dargestellt) unterstützt werden und befindet sich vorzugsweise in der Nähe des
Mittelpunktes 5. Eine Kontrolle der Deckelarretierung erfolgt beispielsweise durch
einen im Gehäuse 3 angeordneten Reedkontakt ( nicht näher dargestellt). Erst das Schließen
des Reedkontaktes bzw. das Öffnen wird das eigentliche Meßprogramm zugeschaltet. Durch
einen zusätzlichen Positionierstifft am Teller 4 ( nicht näher dargestellt) wird eine
weitaus exaktere Positionierung der Diagrammscheibe 2 unterstützt.
[0025] Die Eichung des Impulsgebers 7 erfolgt in einfachster Form durch betätigen der Taste
19

Eichen", wodurch der Impulsgeber 7 auf seine Nullmarke verstellt wird.
1. Verfahren zum Lesen, Erfassen und Auswerten von aufgezeichneten Meßdaten auf einer
Diagrammscheibe eines Fahrtenschreibers, wozu die Diagrammscheibe in eine Vorrichtung
eingelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Diagrammscheibe (2) verdreht wird, beim Verdrehen Impulse erzeugt und gezählt
werden, aus denen sich Zeifangaben ergeben, die abhängig von der Winkelverstellung
(γ) der Diagrammscheibe (2) sind und diese Zeitangaben zur Ermittlung von Lenk- und
Pausenzeiten (tL, tP) herangezogen werden, wobei zusätzlich ein dazugehöriger Geschwindigkeitswert ermittelbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- und Auswertung der Lenkzeiten und Pausenzeiten (tL, tP) temporär unterbrochen wird, wenn die Geschwindigkeitsauswertung erfolgt, wobei nach
Beendigung der Geschwindigkeitsauswertung die Weiterauswertung der Lenkzeiten und
Pausenzeiten (tL, tP) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitangaben nach Fahrzeugzugehörigkeit sortiert, mit einem aktuellen Datum
und einer aktuellen Zeit versehen und gespeichert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenk- und Pausenzeiten (tL, tP) aufsummiert und angezeigt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ermittelten Meßdaten über eine Schnittstelle (17) für eine nachfolgende
Weiterverarbeitung abrufbar sind.
6. Vorrichtung zum Lesen, Erfassen und Auswerten von aufgezeichneten Meßdaten auf einer
Diagrammscheibe eines Fahrtenschreibers, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse (3) mit Deckel (3.1) ein drehbar gelagerter Teller (4) zur
Aufnahme der Diagrammscheibe (2) angeordnet ist, wozu der Teller (4) im Mittelpunkt
(5) einen kegelförmigen Aufsatz (6) aufweist und ein Impulsgeber (7) zwischen diesen
Mittelpunkt (5) und einem Rand (8) des Tellers (4) integriert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Deckel (3.1) eine optische Einrichtung (7) sowie eine Ablesemarkierung
(9) befindet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablesemarkierung (9) aus einer Senkrechten (9.2) sowie einer Kurve (9.3)
besteht, die sich im Punkt (9.1) miteinander schneiden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber (7) mit einem Mikrocontroller (3) elektrisch verbunden ist,
der mit einer elektrischen Uhr (16), einem Display (14), einem Speicher (15) sowie
einer Schnittstelle (17) verschaltet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Gehäuse (3) Tasten (19) zur manuellen Eingabe befinden, die elektrisch
mit dem Mikrocontroller (13) verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Skaliereinheit (12) im Deckel (3.1) des Gehäuses (3) integriert ist, in
der die handelsüblichen Diagrammskalierungen je nach Art der Diagrammscheiben (2)
gegeneinander auswechselbar sind.