[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalter mit einem ersten und zumindest
einem zweiten Außenanschluß sowie einem temperaturabhängigen Schaltwerk, das in Abhängigkeit
von seiner Temperatur zwischen den beiden Außenanschlüssen eine elektrisch leitende
Verbindung für einen durch den Schalter zu leitenden elektrischen Strom herstellt,
wobei das Schaltwerk ein Schaltorgan, das seine geometrische Form temperaturabhängig
zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verändert und in seiner Schließstellung
den durch den Schalter fließenden Strom führt, sowie ein Stellorgan umfaßt, das mit
dem Schaltorgan permanent elektrisch und mechanisch in Reihe geschaltet ist.
[0002] Ein derartiger Schalter ist aus der US 4,636,766 A bekannt.
[0003] Der bekannte Schalter umfaßt als Schaltorgan ein U-förmiges Bimetall-Element mit
zwei unterschiedlich langen Schenkeln. An dem langen Schenkel ist ein bewegliches
Kontaktteil befestigt, das mit einem schalterfesten Gegenkontakt zusammenwirkt, der
wiederum mit einem der beiden Außenanschlüsse in elektrisch leitender Verbindung steht.
[0004] Der kürzere Schenkel des U-förmigen Bimetall-Elementes ist an dem freien Ende eines
als Hebelarm ausgebildeten Stellorganes befestigt, das mit seinem anderen Ende fest
mit dem Gehäuse verbunden ist sowie mit dem anderen der beiden Außenanschlüsse in
elektrisch leitender Verbindung steht. Das Stellorgan ist ein weiteres Bimetall-Element,
das so auf das U-förmige Bimetall-Element abgestimmt ist, das sich die beiden Bimetall-Elemente
bei Temperaturänderungen gegensinnig verformen und somit den Kontaktdruck zwischen
dem beweglichen Kontaktteil sowie dem gehäusefesten Gegenkontakt erhalten.
[0005] Dieser Schalter ist als Unterbrecher für hohe Ströme gedacht, die zu einer starken
Erwärmung der durchflossenen Bimetall-Elemente führen, wodurch letztendlich das bewegliche
Kontaktteil von dem festen Gegenkontakt abgehoben wird. Einflüsse der Umgebungstemperatur
werden dabei durch die erwähnte gegensinnige Verformung der Bimetall-Elemente kompensiert.
[0006] Bei dieser Konstruktion ist vor allem von Nachteil, daß zwei Bimetall-Elemente benötigt
werden, deren Temperaturverhalten exakt aufeinander abgestimmt sein muß, was konstruktiv
aufwendig und kostenintensiv zu realisieren ist. Um Fertigungstoleranzen zu kompensieren,
wird der bekannte Schalter nach der Montage ferner mechanisch justiert, was einen
weiteren Nachteil darstellt.
[0007] Da die beiden Bimetall-Elemente geometrisch sehr verschieden ausgelegt sind, weisen
sie außerdem unterschiedliche Langzeitstabilitäten auf, so daß eigentlich von Zeit
zu Zeit eine Nachjustage erforderlich wäre. Dies ist jedoch im Einsatz nicht mehr
möglich, so daß insgesamt die Langzeitstabilität und damit die Funktionssicherheit
zu wünschen übrig läßt.
[0008] Ein weiterer Nachteil bei dieser Konstruktion besteht in der durch das U-förmige
Bimetall-Element bedingten großen Bauhöhe.
[0009] Der bekannte stromabhängige Schalter ist also konstruktiv aufwendig, teuer und nicht
sehr zuverlässig.
[0010] Ein weiterer, aus der EP 0 103 792 B1 bekannter, stromabhängiger Schalter weist als
Schaltorgan eine Bimetall-Federzunge auf, die an dem einen Außenanschluß befestigt
ist und an ihrem freien Ende ein bewegliches Kontaktteil trägt, das mit einem Gegenkontakt
zusammenwirkt, der an dem freien Ende eines länglichen Federelementes angeordnet ist,
das anderen Endes an dem anderen Außenanschluß befestigt ist. Der Schalter wird mit
seinen Außenanschlüssen derart in Reihe zu einem elektrischen Gerät geschaltet, daß
der Betriebsstrom dieses Schalters durch die Bimetall-Federzunge fließt. In der Regel
ist der bekannte Schalter ferner thermisch an das elektrische Gerät angekoppelt, so
daß er dessen Temperaturänderungen folgen kann.
[0011] Erhöht sich jetzt die Temperatur des Gerätes über einen unzulässigen Wert hinaus,
so hebt die Bimetall-Federzunge den beweglichen Kontakt von dem Gegenkontakt ab, wodurch
der Stromfluß unterbrochen wird und das elektrische Gerät vor weiterer Aufheizung
geschützt ist. In diese Öffnungsstellung kann die Bimetall-Federzunge jedoch auch
durch einen erhöhten Stromfluß gebracht werden, da sich die Bimetall-Federzunge durch
den hindurchfließenden elektrischen Strom aufheizt. Die elektrischen Eigenschaften
der Bimetall-Federzunge können jetzt in Abstimmung mit den mechanischen Eigenschaften
sowie der Sprungtemperatur so eingestellt werden, daß sie sich in ihrer Schließstellung
befindet, in der sie den Betriebsstrom des elektrischen Gerätes leitet, wenn sowohl
die Umgebungstemperatur unterhalb der Schalttemperatur ist als auch der Betriebsstrom
unterhalb einer Ansprechstromstärke liegt. Erhöht sich jetzt der Betriebsstrom über
den zulässigen Wert hinaus, so heizt sich die Bimetall-Federzunge sehr schnell auf
und erreicht ihre Sprungtemperatur, woraufhin sie in ihre Öffnungsstellung übergeht.
[0012] Dieser Schalter bietet damit Schutz sowohl vor Übertemperatur als auch vor Überstrom.
[0013] Wegen der elastischen Lagerung des Gegenkontaktes reiben Kontakt und Gegenkontakt
während der Schaltvorgänge aneinander, wodurch Verschmutzungen und Beläge von den
Kontaktflächen abgerieben werden, was für einen geringen Übergangswiderstand und damit
eine gute elektrische Verbindung sorgt. Die elastische Lagerung des Gegenkontaktes
sorgt ferner für eine geringe mechanische Belastung der Bimetall-Federzunge, da der
Gegenkontakt begrenzt nachgibt. Hierdurch werden irreversible Verformungen der Bimetall-Federzunge
vermieden. Da derartige mechanische Verformungen zu einer Verschiebung der Schalttemperatur
führen können, sorgt diese Anordnung insgesamt für eine hohe Betriebssicherheit.
[0014] Bei dem bekannten Schalter ist jedoch von Nachteil, daß er wegen des elastischen
Ausweichens des Gegenkontaktes sowie des Umspringens der Bimetall-Federzunge in die
Öffnungsstellung einen relativ hohen Platzbedarf für die Schaltfunktion des temperaturabhängigen
Schaltwerkes aufweist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Bimetall-Federzunge
wie alle Bimetall-Elemente beim Übergang von der Schließ- in die Öffnungsstellung
eine sogenannte Schleichphase durchläuft, in der sich infolge einer Temperaturerhöhung
oder -erniedrigung das Bimetall-Element schleichend verformt, ohne jedoch von seiner
z.B. konvexen Tieftemperaturstellung bereits in seine konkave Hochtemperaturstellung
umzuschnappen. Diese Schleichphase tritt jedesmal dann auf, wenn sich die Temperatur
des Bimetall-Elementes entweder von oben oder von unten der Sprungtemperatur nähert
und führt zu merklichen Konformationsänderungen. Insbesondere infolge von Alterung
oder Langzeitbetrieb kann sich das Schleichverhalten eines Bimetall-Elementes darüber
hinaus auch noch verändern.
[0015] Während der Öffnungsbewegung kann das Schleichen dazu führen, daß der Druck des Kontaktes
gegen den Gegenkontakt nachläßt, wodurch undefinierte Schaltzustände entstehen. Während
der Schließbewegung kann sich der Kontakt während der Schleichphase allmählich dem
Gegenkontakt annähern, wodurch die Gefahr eines Lichtbogens hervorgerufen werden kann.
[0016] Bei einem aus der US 4,389,630 A bekannten Bimetall-Schalter wird diese Schleichphase
des Bimetall-Elementes dadurch unterdrückt, daß die dort eingesetzte Bimetall-Scheibe
im zentralen Bereich niedergedrückt oder am Rand niedergehalten wird, wobei Widerlager
vorgesehen sind, die den Umschnappvorgang mitbewirken. Der Kontaktdruck wächst dabei
mit zunehmender Temperatur bis zum Öffnen kontinuierlich an.
[0017] Dies wird dadurch erreicht, daß die Bimetall-Scheibe an dem freien Ende eines Federelementes
befestigt ist, wobei die Verbindungsstelle zwischen Federelement und Bimetall-Scheibe
durch eine gehäusefeste Nase unterstützt wird. Auf diese Weise steht die Bimetall-Scheibe
unter mechanischer Vorspannung, die die Schleichphase unterdrückt.
[0018] Diese Konstruktion ist zum einen konstruktiv aufwendig, wobei ein weiterer Nachteil
darin besteht, daß die Vorspannung der Bimetall-Scheibe die Lebensdauer, die Reproduzierbarkeit
sowie die Langzeitstabilität der Schalttemperatur nachteilig beeinträchtigt. Sollte
die Bimetall-Scheibe dennoch eine größere Schleichphase aufweisen, würde dies die
Funktion des Schalters beeinträchtigen.
[0019] Diese mit dem Schleichverhalten eines Bimetall-Elementes einhergehenden Probleme
werden bei einem stromabhängigen Schalter, wie er in der eingangs erwähnten US 4,636,766,
der US 4,389,630 oder der EP 0 103 792 beschrieben ist, dadurch gelöst, daß die Bimetall-Federzunge
mit Vorprägungen versehen wird, die die Schleichphase zwar nicht vollständig aber
doch zum großen Teil unterdrücken. Diese Vorprägungen oder sonstigen mechanischen
Einwirkungen auf das Bimetall-Element sind aufwendige und teure Maßnahmen, durch die
zudem die Lebensdauer dieser Bimetall-Elemente deutlich reduziert wird. Ein weiterer
Nachteil der erforderlichen Vorprägung ist darin zu sehen, daß für verschiedene Leistungsklassen
und Ansprechtemperaturen nicht nur unterschiedliche Materialzusammensetzungen und
-stärken sondern auch noch unterschiedliche Vorprägungen eingesetzt werden müssen.
[0020] Insgesamt ist bei diesen Schaltern also neben dem erforderlichen Platzbedarf für
den Schaltvorgang selbst vor allem das aufwendige und damit teure Schaltorgan von
Nachteil, das zudem für unterschiedliche Schaltertypen jeweils individuell ausgelegt
werden muß.
[0021] Eine weitere Konstruktion mit einem beweglichen Gegenkontakt zeigt auch die US 4,319,214.
Das Bimetall-Schaltwerk umfaßt einen an einem Federarm gelagerten, mitwandernden Gegenkontakt
sowie ein an einem Bimetall-Arm gelagertes bewegliches Kontaktteil. Der Bimetall-Arm
ist entweder direkt am Gehäuseunterteil befestigt oder er wird von einem weiteren
Bimetall-Arm getragen, der seinerseits am Gehäuseunterteil befestigt ist. In jedem
Fall ist der Bimetallarm mit einer Prägung zur Einstellung des definierten Schnappunktes
versehen, wobei entweder der Bimetall-Arm selbst oder der weitere Bimetall-Arm einem
Gegenlager zugeordnet ist, um das der entsprechende Bimetall-Arm bei Temperaturänderungen
schwenkt.
[0022] Im Ausführungsbeispiel mit den beiden Bimetall-Armen sind diese in ihrem Schaltverhalten
aufeinander abgestimmt und biegen sich bei Temperaturerhöhung ggf. um das Gegenlager,
wobei das bewegliche Kontaktteil vom Gegenkontakt weg bewegt wird, der jedoch infolge
der Federwirkung des Federarmes nachgestellt wird. Bei Erreichen der Schalttemperatur
schnappt der Bimetall-Arm um die Prägung und ggf. das Gegenlager, wodurch das bewegliche
Kontaktteil von dem Gegenkontakt abgehoben wird, der durch einen Anschlag daran gehindert
wird, dem Kontaktteil noch weiter zu folgen.
[0023] Bei diesen beiden Konstruktionen ist zum einen von Nachteil, daß die nur begrenzt
zugelassene Schleichphase des Bimetall-Armes exakt auf die Federkraft des Federarmes
sowie die räumliche Lage des Anschlages abgestimmt sein muß, um zu verhindern, daß
der Federarm den Anschlag noch während der Schleichphase erreicht, was zu einem ungewollten
Öffnen der Kontakte vor Erreichen der Sprungtemperatur führen würde.
[0024] Um dies zu vermeiden, müssen die Bimetall-Arme zusätzlich mit die Schleichphase einschränkenden
Prägungen versehen werden, und sich ferner etwa mittig an einem Gegenlager abstützen,
um das sie sich entsprechend verbiegen.
[0025] Durch diese Maßnahmen werden die Bimetall-Arme starken mechanischen Belastungen ausgesetzt,
die sich auch hier nachteilig auf die Lebensdauer, die Reproduzierbarkeit und die
Stabilität der Schalttemperatur auswirken. Wegen der in nur sehr engen Grenzen zulässigen
Toleranzen ist dieser Schalter außerdem aufwendig und teuer.
[0026] Ein weiterer Nachteil besteht in dem wandernden Gegenkontakt, was nicht nur konstruktiv
aufwendig ist, sondern auch hier wegen des erforderlichen Hubes die Bauhöhe unerwünscht
vergrößert.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel mit den beiden Bimetall-Armen ist ferner noch von Nachteil,
daß diese bezüglich ihres Temperaturverhaltens wie bei dem eingangs erwähnten, gattungsbildenden
Schalter exakt aufeinander abgestimmt werden müssen, um die Schalttemperatur festzulegen.
[0028] Bei allen insoweit beschriebenen Schaltern aus dem Stand der Technik wird die Schleichphase
also möglichst gering gehalten, wozu zunehmender oder ausgleichender Druck sowie Zusatzprägungen
eingesetzt werden.
[0029] In diesem Zusammenhang ist aus der DE 21 21 802 C ein weiterer temperaturabhängiger
Schalter bekannt, bei dem das Schaltwerk eine Federscheibe umfaßt, die sich im geschlossenen
Zustand des Schalters mit ihrem Rand auf einer ersten Anschlußelektrode abstützt und
einen zentrisch getragenen beweglichen Kontakt gegen einen stationären Gegenkontakt
drückt, der an einer zweiten Anschlußelektrode vorgesehen ist. Die beiden Anschlußelektroden
bilden bei dem bekannten Schalter ein gekapseltes metallisches Gehäuse und sind voneinander
durch eine Isolierscheibe elektrisch isoliert.
[0030] Über den beweglichen Kontakt ist eine Bimetall-Schnappscheibe gestülpt, die unterhalb
ihrer Schalttemperatur lose im Inneren des bekannten Schalters liegt, also keinen
mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Der Betriebsstrom des zu schützenden Gerätes
fließt bei diesem Schalter lediglich durch die Federscheibe, die Bimetall-Schnappscheibe
wird durch den Betriebsstrom nicht belastet.
[0031] Bei diesem Schalter wirkt sich die Schleichphase der Bimetall-Schnappscheibe sehr
viel weniger aus als bei den zuvor erwähnten Schaltern, so daß hier relativ preiswerte
Schaltorgane eingesetzt werden, die zudem eine große Lebensdauer haben.
[0032] Wenn die Bimetall-Schnappscheibe über ihre Schalttemperatur hinaus erwärmt wird,
springt sie am Ende der Schleichphase plötzlich von ihrer konvexen in eine konkave
Form und stützt sich dabei mit ihrem Rand am Deckel des Gehäuses ab und drückt über
ihren mittleren Bereich gegen die Kraft der Federscheibe den beweglichen Kontakt von
dem Gegenkontakt weg, wodurch der Schaltkreis unterbrochen wird.
[0033] Damit jetzt nicht ein Strom über die Bimetall-Schnappscheibe zu der Federscheibe
fließen kann, ist zwischen Bimetall-Schnappscheibe und Deckel des Gehäuses eine zusätzliche
Isolierscheibe vorgesehen, die diesen unerwünschten Stromfluß unterbindet.
[0034] Obwohl dieser Schalter technisch extrem zuverlässig ist und großen wirtschaftlichen
Erfolg hat, ist er für bestimmte Anwendungsbereiche doch konstruktiv zu aufwendig.
In Abhängigkeit von Schalttemperatur, Konvexität und Dicke der Bimetall-Schnappscheibe
muß z.B. immer eine speziell abgestimmte Federscheibe eingesetzt werden, was insgesamt
aufwendig und teuer ist. Ein weiterer Nachteil ist in der zusätzlichen Isolation zwischen
Bimetall-Schnappscheibe und Deckel des Schalters zu sehen.
[0035] Ein weiterer Nachteil liegt bei bestimmten Anwendungen darin, daß dieser Schalter
nicht stromabhängig ist, da die Bimetall-Schnappscheibe zu keinem Zeitpunkt den Betriebsstrom
führt. Jetzt ist es jedoch allgemein bekannt, den Schalter mit einem Vorwiderstand
zu versehen, durch den der Betriebsstrom fließt und der sich bei zu hohem Stromfluß
entsprechend aufheizt und die Bimetall-Schnappscheibe zum Umspringen bringt. Auch
diese Konstruktionsvarianten sind technisch sehr zuverlässig, verglichen mit dem eingangs
genannten Schalter weisen sie jedoch den Nachteil auf, daß der Vorwiderstand nicht
so schnell und empfindlich reagieren kann, wie das stromdurchflossene Bimetall-Element
des eingangs genannten Schalters.
[0036] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen stromabhängigen
Schalter von der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem mit einer preiswerten
und einfachen Konstruktion eine hohe Funktionssicherheit und lange Lebensdauer erreicht
wird.
[0037] Bei dem eingangs erwähnten Schalter wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Schaltorgan ein Federelement umfaßt, dessen Stellkraft weitgehend temperaturunabhängig
ist, und das Schaltorgan eine temperaturabhängige Stellkraft aufweist, die in dessen
Schleichphase größer ist als die Stellkraft des Federelementes.
[0038] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat nämlich erkannt, daß die aus der DE 21
21 802 C bekannte mechanische und elektrische parallele Anordnung von temperaturneutralem
Federelement und Schaltorgan in eine elektrische und mechanische Reihenschaltung abgewandelt
und bei dem gattungsbildenden Schalter eingesetzt werden kann, um eine ganze Reihe
von Vorteilen in dem so geschaffenen neuen Schalter zu vereinigen.
[0039] Durch die elektrische Reihenschaltung von Federelement und Schaltorgan ergibt sich
ein stromabhängiger Schalter, da das Schaltorgan, das vorzugsweise ein Bimetall-Element
oder ein Trimetall-Element ist, sich bei zu hohem Stromfluß oder auch bei kurzen Stromspitzen
wegen seiner geringen thermischen Masse sehr schnell aufheizen kann. Durch die mechanische
Reihenschaltung, also das Zusammenwirken der Federkraft des Federelementes mit dem
des Schaltorganes, kann darüber hinaus die Schleichphase des Schaltorganes ausgeglichen
werden. Wenn sich das Schaltorgan während der Schleichphase in seiner Geometrie verändert,
so wird dies durch das Federelement unmittelbar ausgeglichen. Damit ist es jetzt erstmals
möglich, auch bei einem sogenannten stromabhängigen Schalter eine große Schleichphase
des Schaltorganes zu ermöglichen, denn das Federelement kann die "ungewollten" Formänderungen
während der Schleichphase ausgleichen. Dies bedeutet jedoch, daß ein einfacher herzustellendes
und damit preiswerteres Schaltorgan eingesetzt werden kann, das zudem eine höhere
Lebensdauer aufweist, da auf die Vorprägung verzichtet werden kann und eine größere
Hysterese zulässig wird, so daß die Schleichphase maximal ausgenutzt werden kann.
[0040] Damit sind aber nicht nur geringe geometrische Anforderungen an das Schaltorgan sondern
ebenfalls geringere Anforderungen an das Federelement zu stellen, denn letzteres muß
jetzt nur noch dafür sorgen, daß das Schaltorgan unterhalb seiner Sprungtemperatur,
also während der Schleichphase, in elektrischem Kontakt mit einem der Außenanschlüsse
verbleibt. Unterschiedliche Schaltertypen bezüglich Leistungsklasse und Ansprechtemperatur
können jetzt mit im wesentlichen demselben Federelement aber unterschiedlichen Schaltorganen
ausgelegt werden, wobei - wie bereits erwähnt - an diese Bauteile des Schaltwerkes
sehr viel geringere geometrische und mechanische Bedingungen zu stellen sind, so daß
sie insgesamt einfacher und preiswerter herzustellen sind.
[0041] Bezüglich der Lebensdauer des Schaltorganes ergeben sich hier dieselben Vorteile
wie die bei der lose eingelegten Bimetall-Schnappscheibe gemäß DE 21 21 802, wobei
jedoch eine hohe Stromempfindlichkeit erreicht wird. Insgesamt kann bei dem neuen
Schalter mehr Wert auf die elektrischen Eigenschaften und die Schalttemperatur gelegt
werden, die mechanische Federkraft des Schaltorganes spielt bei dem neuen Schalter
zum erstenmal in der Technik eine untergeordnete Rolle, sie muß nur so groß sein,
daß das Schaltorgan durch das Federelement nicht zu stark zusammengedrückt wird. Der
Schaltvorgang selbst wird nach Abschluß der Schleichphase allein durch das Schaltorgan
bewirkt, das in seiner Schließstellung jetzt immer vorgespannt ist. Dieses vorgespannte
Schaltorgan weist noch eine ganze Reihe von weiteren Vorteilen auf, so vibriert es
nicht im Magnetfeld und weist keine Lichtbogengefahr auf, denn sich allmählich öffnende
oder schließende Kontakte werden durch die Vorspannung verhindert.
[0042] Damit ist aber nur noch eine sehr geringe Vorprägung des Bimetall-Elementes erforderlich,
durch die lediglich noch der Schnappeffekt für die plötzliche Kontakttrennung sichergestellt
werden muß. Eine stärkere Vorprägung, wie sie bisher zur Unterstützung bzw. Unterdrückung
der Schleichphase verwendet wurde, ist nicht mehr erforderlich. Dadurch werden die
mechanischen Belastungen verringert und damit die Lebensdauer sowie Zuverlässigkeit
und Reproduzierbarkeit des Schaltpunktes deutlich erhöht.
[0043] Das temperaturneutrale Federelement übt auf das Bimetall-Element keinen dessen Verformung
behindernden Druck mehr aus, es gleicht vielmehr in der Schleichphase die Verformung
des Bimetall-Elementes durch eigene Verformung derart aus, daß bewegliches Kontaktteil
und fester Gegenkontakt miteinander derart sicher in Anlage bleiben, daß für einen
niedrigen Übergangswiderstand gesorgt wird, der Kontaktdruck bleibt unterhalb der
Schalttemperatur weitgehend unabhängig von der Temperatur konstant.
[0044] Die Schleichphase des Bimetall-Elementes wird also nicht mehr wie im Stand der Technik
unterdrückt, sondern sozusagen ausgeglichen, das Bimetall-Element kann sich nämlich
in der Schleichphase nahezu ungehindert verformen, wobei die Änderungen der Geometrie
dabei durch das Federelement so ausgeglichen werden, daß der Schalter sicher geschlossen
bleibt.
[0045] Zu diesem Zweck ist die temperaturabhängige Stellkraft des Bimetall-Elementes so
gewählt, daß sie in der Schleichphase größer ist als die weitgehend temperaturunabhängige
Stellkraft des Federelementes, das das somit "starre" Bimetall-Element damit lediglich
noch "führt".
[0046] Ein großer Vorteil des neuen Schalters liegt in seiner einfachen Bauweise, neben
dem gehäusefesten Gegenkontakt ist nur ein Bimetall-Element erforderlich, das Federelement
ist temperaturneutral und damit preiswert. Insgesamt müssen Bimetall-Element und Federelement
zwar noch bezüglich der Stellkraft aufeinander abgestimmt werden, nicht mehr jedoch
zusätzlich auch noch bezüglich ihres Temperaturverhaltens, denn das Schaltwerk richtet
sich sozusagen selbst aus. Dadurch wird ein Standardfederelement für alle Temperaturbereiche
möglich, wodurch ein wesentlicher Rationalisierungseffekt erreicht wird. Durch diese
Konstruktion ist ferner eine geringe Bauhöhe realisierbar, wobei bei unterschiedlichen
Schalttemperaturen keine neue individuelle Anpassung erforderlich ist, lediglich das
Bimetall-Element muß mit gleichen Federeigenschaften aber anderen Schalttemperaturen
ausgelegt werden.
[0047] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Toleranzen und Schwankungen in der Schalttemperatur
durch die Führung durch das temperaturneutrale Federelement ausgeglichen werden.
[0048] In einer Weiterbildung ist es bevorzugt, wenn das Federelement an seinem ersten Ende
mit dem ersten Anschlußelement und an seinem zweiten Ende mit dem Schaltorgan verbunden
ist, wobei vorzugsweise durch das Federelement das Schaltorgan in seiner Schließstellung
mit seinem freien Ende gegen einen mit dem zweiten Anschlußelement verbundenen Gegenkontakt
gedrückt wird und in seiner Öffnungsstellung sein freies Ende von dem Gegenkontakt
abhebt, der weiter vorzugsweise schalterfest angeordnet ist, wobei ebenfalls vorzugsweise
das Schaltorgan an seinem freien Ende ein bewegliches Kontaktteil trägt, das mit dem
Gegenkontakt zusammenwirkt.
[0049] Durch diese Maßnahmen wird einzeln und in Kombination zunächst ein konstruktiv sehr
einfacher Aufbau des neuen Schalters bereitgestellt. Durch die feste Verbindung zwischen
Schaltorgan und Federelement werden die mit dem Einlegen der losen Bimetall-Schnappscheibe
verbundenen Nachteile vermieden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine zusätzliche
Isolation erforderlich ist; wenn das Kontaktteil sich von dem Gegenkontakt abgehoben
hat, besteht nicht die Gefahr eines ungewollten Strompfades. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß das Schaltorgan in seiner Öffnungsstellung keinen mechanischen
Belastungen ausgesetzt ist, was die Langzeitstabilität des neuen Schalters erhöht.
Damit ist aber auch keine Abstützung des Schaltorganes am Deckel etc. durch z.B. Auflagewarzen
erforderlich, so daß ein planarer Deckel und/oder Boden möglich wird, was bei bisherigen
Schaltern nicht der Fall war.
[0050] Weiter ist es bevorzugt, wenn das Schaltorgan und das Federelement miteinander verschweißt
oder durch Bördeln fest miteinander verbunden sind, wobei vorzugsweise das freie Ende
des Schaltorgans sowie das erste Ende des Federelementes auf derselben Seite der Verbindung
zwischen Federelement und Schaltorgan liegen.
[0051] Diese Maßnahme ist konstruktiv von Vorteil, denn während der Montage müssen Schaltorgan
und Federelement lediglich übereinandergelegt und dann an einem Ende mit einander
durch Schweißen oder Bördeln fest verbunden werden, bevor dann das Federelement noch
mit dem ersten Außenanschluß zu verbinden ist. Insgesamt sind hier also lediglich
zwei automatisierbare Schritte erforderlich, um den neuen Schalter endzumontieren,
nachdem einmaldie einzelnen Bauteile hergestellt und zugeführt wurden. Insgesamt führt
dies zu einem sehr preiswerten Schalter, da aufwendige Montagearbeiten vermieden werden.
[0052] Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion liegt insgesamt in den geringen Platzanforderungen,
durch die "zurückgeklappte" Anordnung des Gegenkontaktes gegenüber der Verbindung
zwischen Schaltorgan und Federelement sind zum einen geringe Abmaße in Längsrichtung
erforderlich. Aber auch quer zur Längsrichtung, also in "Schaltrichtung", sind nur
geringe Abmaße erforderlich. Während der Schleichphase neigt das Schaltorgan dazu,
das bewegliche Kontaktteil von dem Gegenkontakt abzuheben, was durch ein Absenken
der Verbindungsstelle zwischen Federelement und Schaltorgan ausgeglichen wird. Wenn
das Schaltorgan jetzt umschnappt, bewegt sich die Verbindungsstelle noch weiter in
Richtung Gegenkontakt, während gleichzeitig der bewegliche Kontakt in die entgegengesetzte
Richtung bewegt wird. Der Weg zwischen der Befestigungsstelle des Federelementes an
dem ersten Außenanschluß und dem Gegenkontakt wird also sozusagen doppelt verwendet,
einmal für die Ausgleichbewegung der Verbindungsstelle zwischen Schaltorgan und Federelement
während der Schleichphase des Schaltorganes und zum anderen zum Abheben des beweglichen
Kontaktteiles von dem Gegenkontakt.
[0053] Insgesamt führt diese Konstruktion zu einem Schalter mit sehr geringer Höhe, wobei
insgesamt nur sehr wenig Material erforderlich ist, was wiederum zu einem preiswerten
Schalter beiträgt.
[0054] Weiter ist es bevorzugt, wenn der erste Außenanschluß mit einer Anschlußelektrode
verbunden ist, an der das Federelement mit seinem ersten Ende befestigt ist, und wenn
vorzugsweise der zweite Außenanschluß mit einer zweiten Anschlußelektrode verbunden
ist und das Schaltwerk zwischen der ersten und der zweiten Anschlußelektrode angeordnet
ist.
[0055] Diese Maßnahme führt zu einer sehr einfachen Konstruktion; es sind nämlich lediglich
zwei parallel zueinander anzuordnende Anschlußelektroden vorzusehen, zwischen denen
das Schaltwerk dadurch angeordnet wird, daß das Federelement mit seinem ersten Ende
an der einen Anschlußelektrode befestigt wird, während der Gegenkontakt an der anderen
Anschlußelektrode vorgesehen ist.
[0056] Insgesamt ist es dabei von Vorteil, wenn Schaltorgan, Federelement sowie beide Anschlußelektroden
aus Bandmaterial ausgestanzt sind.
[0057] Diese Maßnahmen sind im Hinblick auf eine Bandfertigung von Vorteil, denn diese vier
grundlegenden Bauteile des neuen Schalters können z.B. über vier verschiedene Bänder
zugeführt und in der oben beschriebenen Weise automatisch so miteinander verbunden
werden, daß der neue Schalter entsteht. Ein großer Vorteil liegt dabei darin, daß
weder das Schaltorgan noch das Federelement als Schüttgut zugeführt werden müssen,
was bei bekannten Schaltern immer wieder mit großen Problemen verbunden ist, da das
Schüttgut vor der Montage vereinzelt und ausgerichtet werden muß. Beim Stanzen der
einzelnen Bauelemente aus Endlosbändern tauchen diese Probleme selbstverständlich
nicht mehr auf. Dadurch ist eine komplette Bandfertigung ohne zusätzliche Montage
möglich, wobei an den Anschlußelektroden beliebige Anschlußtechniken realisiert werden
können, z.B. Crimpanschluß, Steckanschluß, Lötanschluß etc. Eine derartige Applikationsfreiheit
bei der Fertigung eines temperaturabhängigen Schalters war bisher nicht bekannt.
[0058] Dabei ist es bevorzugt, wenn die erste und die zweite Anschlußelektrode von einem
Isolierstoffträger gehalten sind, wobei vorzugsweise die zweite Anschlußelektrode
durch Umspritzen integraler Bestandteil eines isolierenden Gehäuseunterteiles ist,
das durch die erste Anschlußelektrode verschlossen ist.
[0059] Auch diese Maßnahme ist konstruktiv von großem Vorteil, denn die vier grundlegenden
Bauelemente des neuen Schalters, nämlich Schaltorgan, Federelement sowie die beiden
Anschlußelektroden, können sowohl zu einem sogenannten offenen als auch zu einem geschlossenen
Schalter zusammengebaut werden, ohne daß die Konstruktion der vier Bauelemente selbst
verändert werden muß.
[0060] Ein weiterer Vorteil bei dem neuen Schalter besteht darin, daß das durch die erste
Anschlußelektrode gebildete Deckelteil sowie das durch die zweite Anschlußelektrode
gebildete Bodenteil ebene, planare Elektroden sein können, was beim Stand der Technik
bisher nicht möglich war. Dies führt jedoch nicht nur zu einer sehr geringen Bauhöhe
des neuen Schalters, diese planen Flächen schaffen ferner eine Voraussetzung zur Substratbedruckung,
um Vor- oder Parallelwiderstände realisieren zu können, mit denen dem neuen Schalter
weitere Funktionen verliehen werden können.
[0061] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0062] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0063] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch den neuen Schalter;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Schalter gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel des neuen Schalters in einer Ansicht wie Fig. 2;
- Fig. 4
- das Schaltwerk des Schalters aus Fig. 1 in einer schematisierten, vergrößerten Darstellung,
wobei das Schaltorgan in Schließstellung ist;
- Fig. 5
- eine Darstellung wie Fig. 4, jedoch während der Schleichphase des Schaltorganes; und
- Fig. 6
- eine Darstellung wie Fig. 4, wobei das Schaltorgan jedoch in seiner Öffnungsstellung
ist.
[0064] In Fig. 1 ist allgemein mit 10 ein neuer Schalter gezeigt, der im schematischen Längsschnitt
dargestellt ist.
[0065] Der neue Schalter 10 weist einen ersten Außenanschluß 11 auf, der einstückig mit
einer ebenen Anschlußelektrode 12 verbunden ist. Ferner ist ein zweiter Außenanschluß
14 vorgesehen, der mit einer zweiten Anschlußelektrode 15 einstückig ausgebildet ist.
Die beiden Anschlußelektroden 12, 15 sind an einem Isolierstoffträger 16 gehalten,
der die beiden Anschlußelektroden 12, 15 parallel zueinander beabstandet hält.
[0066] Während der Isolierstoffträger 16 grundsätzlich seitlich offen sein kann, ist in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der Isolierstoffträger 16 ein topfförmiges
Gehäuseunterteil 17 umfaßt, das um die zweite Anschlußelektrode 15 herum durch Umspritzen
oder Vergießen derart ausgebildet ist, daß die zweite Anschlußelektrode 15 integraler
Bestandteil des Gehäuseunterteiles 17 ist. Das Gehäuseunterteil 17 wird durch die
erste Anschlußelektrode 12 verschlossen, die hierzu als Deckelteil wirkt und von einem
bei 18 angedeuteten, heißverschweißten Rand des Isolierstoffträgers 16 unverlierbar
gehalten wird.
[0067] Zwischen den beiden Anschlußelektroden 12, 15 ist ein temperaturabhängiges Schaltwerk
19 angeordnet, das eine mechanische und elektrische Reihenschaltung aus einem Federelement
21 sowie einem Schaltorgan 22 umfaßt, die durch eine bei 23 angedeutete Verbindung
miteinander verbunden sind. Das Schaltorgan 22 ist im vorliegenden Falle ein Bimetall-Element.
[0068] Das Federelement 21 hat dabei eine weitgehend temperaturunabhängige Stellkraft, was
im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet, daß sich die Stellkraft oder Federkraft
des Federelementes 21 im Bereich der zulässigen Betriebstemperatur des Schalters 10
nicht merklich ändert. Die Stellkraft des Bimetall-Elementes ist dagegen starkt temperaturabhängig
und auch in der sogenannten Schleichphase schon derart groß, daß das Federelement
21 keinen die Verformung des Bimetall-Elementes behindernden Druck auf das bei konstanter
Temperatur in diesem Federsystem somit starre Bimetall-Element ausüben kann.
[0069] Das Federelement 21 ist mit seinem ersten Ende 25 in Fig. 1 rechts an der ersten
Anschlußelektrode 12 befestigt und führt mit seinem zweiten Ende 26 in die Verbindung
23 zu dem Schaltorgan 22. Das Schaltorgan 22 trägt an seinem freien Ende 27 ein bewegliches
Kontaktteil 28, das mit einem schalterfesten Gegenkontakt 29 zusammenwirkt, der an
der zweiten Anschlußelektrode 15 ausgebildet ist.
[0070] Zwischen der ersten und der zweiten Anschlußelektrode 12, 15 ist noch ein bei 31
angedeutetes PTC-Element vorgesehen, das elektrisch parallel zu dem Schaltwerk 19
angeordnet ist.
[0071] In seiner in Fig. 1 gezeigten Schließstellung stellt das Schaltwerk 19 eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen den beiden Außenanschlüssen 11, 14 her und schließt dabei
das PTC-Element 31 kurz. Ein durch den Schalter 10 fließender Strom gelangt jetzt
von dem ersten Außenanschluß 11 in die erste Anschlußelektrode 12 und von dort über
das Federelement 21 in das Schaltorgan 22, aus dem er über das bewegliche Kontaktteil
28 austritt, um über den Gegenkontakt 29 und die zweite Anschlußelektrode 15 zu dem
zweiten Außenanschluß 14 zu gelangen. Erhöht sich jetzt entweder die Temperatur des
Schalters 10 bzw. des Schaltorganes 22 und/oder der durch das Schaltorgan 22 fließende
Strom, so gelangt das Schaltorgan 22 in seine noch näher zu beschreibende Öffnungsstellung,
in der es das bewegliche Kontaktteil 28 von dem Gegenkontakt 29 abhebt. Dadurch wird
der Stromfluß durch das Schaltwerk 19 unterbrochen, so daß jetzt ein Reststrom durch
das PTC-Element 31 fließen kann. Dieser Reststrom heizt das PTC-Element 31 so weit
auf, daß die Temperatur in dem Schalter 10 oberhalb der Ansprechtemperatur des Schaltorganes
22 bleibt. Mit anderen Worten, das PTC-Element sorgt für eine Selbsthaltung des einmal
geöffneten Schalters 10.
[0072] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Schalter aus Fig. 1 gezeigt, wobei hier der
erste und der zweite Außenanschluß 11, 14 nicht wie in Fig. 1 untereinander sondern
nebeneinander angedeutet sind. In Fig. 2 ist zu erkennen, daß der Rand 18 des Gehäuseunterteiles
17 die erste Anschlußelektrode 12 vollständig umgibt, so daß der Schalter 10 vollständig
gekapselt ist.
[0073] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, daß sowohl das Federelement 21 als auch das Schaltorgan
22 als längliche Zungen ausgebildet sind, die in der Draufsicht derart untereinander
angeordnet sind, daß sich sowohl das erste Ende 25 des Federelementes 21 als auch
das freie Ende 27 des Schaltorganes 22 in Fig. 2 rechts neben der Verbindung 23 befinden.
[0074] In Fig. 3 ist ein weiterer Schalter 10 gezeigt, der nicht den quadratischen Grundriß
aus Fig. 2 sondern einen runden Grundriß aufweist. Im übrigen entspricht der Schalter
10 aus Fig. 3 jedoch dem Aufbau, wie er in Fig. 1 im Längsschnitt gezeigt ist, wobei
gleiche Konstruktionsmerkmale mit den selben Bezugszeichen bezeichnet sind. Es sei
lediglich noch erwähnt, daß das Federelement 21 sowie das Schaltorgan 22 jeweils als
ovale Scheiben ausgebildet sind.
[0075] Abgesehen von dem PTC-Element 31, das selbstverständlich jederzeit weggelassen werden
kann, wenn keine Selbsthaltefunktion erwünscht ist, umfaßt der neue Schalter 10 vier
grundlegende Bauelemente, nämlich die beiden Elektroden 12, 15 sowie das Federelement
21 und das Schaltorgan 22. Alle vier Bauteile können aus Bandmaterial ausgestanzt
und zum Zwecke einer automatischen Montage zusammengeführt werden. Hierzu wird zunächst
die Verbindung 23 durch Schweißen (Fig. 1) oder Bördeln (Figuren 4 bis 6) hergestellt,
woraufhin dann das Federelement 21 an seinem ersten Ende 25 an die Anschlußelektrode
12 angeschweißt wird. Durch die V-förmige Ausbildung des Schaltwerkes kommt dadurch
das freie Ende 27 des Schaltorganes 22 über den Gegenkontakt 29 zu liegen. Hier sei
noch erwähnt, daß selbstverständlich auf das bewegliche Kontaktteil 28 verzichtet
werden kann, daß durch das Kontaktteil 28 jedoch für einen besseren Übergangswiderstand
zu dem Gegenkontakt 29 gesorgt wird.
[0076] Die beiden Anschlußelektroden 12, 15 werden dann noch an dem Isolierstoffträger 16
befestigt, wobei es möglich ist, das Gehäuseunterteil 17 um die Anschlußelektrode
15 herumzuspritzen und dann die Anschlußelektrode 12 mit daran befestigtem Schaltwerk
19 von oben aufzulegen und durch einen heiß zu verpressenden Rand 18 zu befestigen.
[0077] In Fig. 4 ist schematisch das Schaltwerk 19 aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab in
seiner Schließstellung dargestellt. Das Schaltorgan 22 befindet sich so weit unterhalb
seiner Sprungtemperatur, daß seine Schleichphase noch nicht eingesetzt hat. Das Schaltorgan
22 drückt gegen die Kraft des Federelementes 21 die Verbindung 23 in Fig. 4 nach oben,
so daß sich ein bei 33 angedeuteter Abstand zur ersten Anschlußelektrode 12 sowie
ein bei 34 angedeuteter Abstand zu dem Gegenkontakt 29 einstellt.
[0078] Wenn sich jetzt die Temperatur des Schaltorganes 22 infolge eines erhöhten Stromflusses
oder infolge einer erhöhten Außentemperatur erhöht, so beginnt zunächst die Schleichphase
des Schaltorganes 22, in der seine gegen die Kraft des Federelementes 21 arbeitende
Federkraft nachläßt, so daß die Verbindung 23 in Fig. 4 nach unten bewegt wird, wie
es in Fig. 5 dargestellt ist. Die Stellkraft des Bimetall-Elementes ist jedoch noch
immer so groß, daß die Stellkraft des Federelementes 21 nicht ausreicht, um die in
der Schleichphase auftretenden Verformungen zu behindern. Unabhängig von seiner Geometrieänderung
in der Schleichphase ist das Schaltorgan verglichen mit dem Federelement 21 als starr
anzusehen, der Kontaktdruck wird allein durch die Stellkraft des Federelementes ausgeübt.
[0079] Der Abstand 33 vergrößert sich in dem Maße, in dem sich der Abstand 34 verringert.
Die mechanische Reihenschaltung aus Federelement 21 und Schaltorgan 22 drückt jedoch
nach wie vor das bewegliche Kontaktteil 28 gegen den Gegenkontakt 29. Im Vergleich
zwischen den Figuren 4 und 5 ist jedoch zu erkennen, daß das bewegliche Kontaktteil
28 sich in Fig. 5 quer zu dem Gegenkontakt 29 verschoben hat. Diese Reibung ist erwünscht,
denn hierdurch werden die Kontaktflächen zwischen Kontaktteil 28 und Gegenkontakt
29 gereinigt, so daß der elektrische Übergangswiderstand sehr gering ist.
[0080] Erhöht sich jetzt die Temperatur des Schaltorganes 22 weiter, so schnappt es in Richtung
des Pfeiles 35 in seine Öffnungsstellung, die in Fig. 6 dargestellt ist. Die Verbindung
23 ist noch weiter nach unten gelangt, wobei das Schaltorgan 22 das bewegliche Kontaktteil
28 von dem Gegenkontakt 29 abgehoben hat. Im Vergleich zwischen den Figuren 4 und
6 ist zu erkennen, daß sich die Verbindung 23 zwischen den Anschlußelektroden 12,
15 nach unten bewegt, während sich das bewegliche Kontaktteil 28 in umgekehrter Richtung
nach oben bewegt, so daß der lichte Abstand zwischen den beiden Anschlußelektroden
12, 15 sozusagen doppelt ausgenutzt wird.
[0081] In der in Fig. 6 gezeigten Stellung verhindert das Federelement 21 eine Berührung
zwischen der Verbindung 23 sowie der Anschlußelektrode 15. Sollte es aus Elastizitätsüberlegungen
heraus erforderlich sein, das Federelement so auszulegen, daß es die Verbindung 23
in Fig. 6 auf die Anschlußelektrode 15 drükken würde, so kann zwischen Verbindung
23 und Anschlußelektrode 15 ein Isolierteil vorgesehen sein, wie es in Fig. 1 bei
36 angedeutet ist. Wenn in Fig. 1 das Schaltorgan 22 in seine Öffnungsstellung gelangt,
drückt das Federelement 21 die Verbindung 23 auf das Isolierelement 36, das somit
einen Kontakt zu der Anschlußelektrode 15 verhindert.
1. Schalter mit einem ersten und zumindest einem zweiten Außenanschluß (11, 14) sowie
einem temperaturabhängigen Schaltwerk (19), das in Abhängigkeit von seiner Temperatur
zwischen den beiden Außenanschlüssen (11, 14) eine elektrisch leitende Verbindung
für einen durch den Schalter (10) zu leitenden elektrischen Strom herstellt, wobei
das Schaltwerk (19) ein Schaltorgan (22), das seine geometrische Form temperaturabhängig
zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verändert und in seiner Schließstellung
den durch den Schalter (10) fließenden Strom führt, sowie ein Stellorgan umfaßt, das
mit dem Schaltorgan (22) permanent elektrisch und mechanisch in Reihe geschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan (19) ein Federelement (21) umfaßt, dessen
Stellkraft weitgehend temperaturunabhängig ist, und das Schaltorgan (22) eine temperaturabhängige
Stellkraft aufweist, die in dessen Schleichphase größer ist als die Stellkraft des
Federelementes (21).
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan (22) ein Bimetall-Element
umfaßt.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan (22) ein Trimetall-Element
umfaßt.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
(21) an seinem ersten Ende (25) mit dem ersten Anschlußelement (11) und an seinem
zweiten Ende (26) mit dem Schaltorgan (22) verbunden ist.
5. Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Federelement (21)
das Schaltorgan (22) in seiner Schließstellung mit seinem freien Ende (27) gegen einen
mit dem zweiten Anschlußelement (14) verbundenen Gegenkontakt (29) gedrückt wird und
in seiner Öffnungsstellung sein freies Ende (27) von dem Gegenkontakt (29) abhebt.
6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkontakt (29) schalterfest
angeordnet ist.
7. Schalter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan (22)
an seinem freien Ende (27) ein bewegliches Kontaktteil (28) trägt, das mit dem Gegenkontakt
(29) zusammenwirkt.
8. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan
(22) und das Federelement (21) miteinander verschweißt sind.
9. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan
(22) und das Federelement (21) vorzugsweise durch Bördeln fest miteinander verbunden
sind.
10. Schalter nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
(27) des Schaltorgans (22) sowie das erste Ende (25) des Federelementes (21) auf derselben
Seite der Verbindung (23) zwischen Federelement (21) und Schaltorgan (23) liegen.
11. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Außenanschluß (11) mit einer Anschlußelektrode (12) verbunden ist, an der das Federelement
(21) mit seinem ersten Ende (25) befestigt ist.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Außenanschluß (14) mit einer zweiten Anschlußelektrode (15) verbunden ist und das
Schaltwerk (19) zwischen der ersten und der zweiten Anschlußelektrode (12, 15) angeordnet
ist.
13. Schalter nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Anschlußelektrode
(15) durch Umspritzen integraler Bestandteil eines isolierenden Gehäuseunterteiles
(17) ist, das durch die erste Anschlußelektrode (12) verschlossen ist.
14. Schalter nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und
die zweite Anschlußelektrode (12, 15) von einem Isolierstoffträger (16) gehalten sind.
15. Schalter nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan
(22), das Federelement (21) sowie die beiden Anschlußelektroden (12, 15) aus Bandmaterial
ausgestanzt sind.