[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorhangbeschichten eines bewegten Trägers
mit mindestens einer Schicht einer flüssigen Beschichtungszusammensetzung umfassend
Transportmittel, die den Träger in einer Bewegungsrichtung durch eine Beschichtungszone
transportieren, wobei der Träger auf der Beschichtungsseite eine Luftschicht mitführt,
eine Zufuhrvorrichtung, die aus flüssiger Beschichtungszusammensetzung einen fallenden
Vorhang erzeugt, der auf den Träger fällt und diesen entlang einer Kontaktlinie benetzt,
eine Abschirmvorrichtung, die mitgeführte Luft vom Vorhang abschirmt. Das Vorhangbeschichtungsverfahren
wird beispielsweise bei der Herstellung fotografischer Filme verwendet.
[0002] Es ist bekannt, daß beim Vorhangbeschichten die vom Träger mitgeführte Luftschicht
die Verfahrensgeschwindigkeit und die Beschichtungsqualität begrenzt. Aus dem Stand
der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die den Einfluß
dieser mitgeführten Luftschicht zu vermindern versuchen.
[0003] Passiv wirkende Rakel sind beispielsweise aus EP 0 440 279, US 3 867 901, US 3 632
374, Research Disclosure N 189, 1980, DE 12 69 546 bekannt. Aktiv wirkende Abschirmvorrichtungen
sind beispielsweise in EP 0 489 978 und EP 0 704 752 offenbart.
[0004] Bei hohen Beschichtungsgeschwindigkeiten können aber diese bekannten Beschichtungsvorrichtungen
die mitbewegte Luftgrenzschicht nicht hinreichend vom Flüssigkeitsvorhang trennen.
Es kommt zum sogenannten Air-Entrainment, was zur Qualitätsminderung bzw. zu Ausbeuteverlusten
führt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Vorrichtung zum Vorhangbeschichten
anzugeben, die bei hohen Gießgeschwindigkeiten den Einfluß der vom Träger mitgeführten
Luftgrenzschicht stark vermindert und eine gleichmäßige Beschichtung ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieses Problems ist die Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale weitergebildet.
[0007] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Abschirmvorrichtung 1 zwei Luftaustauschflächen
a, b aufweist, die jeweils in einem Abstand 2, 3 zum Träger D bzw. zum Vorhang E beabstandet
und nahe der Kontaktlinie F angeordnet sind.
[0008] Es ist bevorzugt, die Abschirmvorrichtung 1 durch zwei Kammern A, B auszubilden und
jede Kammer mit einer Luftfördereinrichtung PA, PB zu verbinden.
[0009] Der Volumenstrom durch jede Luftaustauschfläche kann dann getrennt vorgegeben werden.
[0010] Indem die erfindungsgemäße Vorrichtung auf die Luftströmung sowohl im Spalt zur Unterlage
hin als auch zum Vorhang hin wirkt, läßt sich die Kontaktlinienposition und der Kontaktwinkel
beeinflussen. Mit anderen Worten, bei geeigneter Wahl geometrischer Daten lassen sich
über eine individuelle und voneinander abhängige Steuerung der Volumenströme über
die beiden Luftaustauschflächen a und b sowohl Druckdifferenz Po-P, die Position der
Linie F und auch der Kontaktwinkel beeinflussen. (P kennzeichnet dabei den Luftdruck
unmittelbar in der Nähe der Kontaktlinie F, Po den Luftdruck in der Umgebung.) Erfindungsgemäß
wird also die Kontaktlinie mittels einer steuerbaren Quellen- und Senkenverteilung
aktiv beeinflußt. Diese Beeinflussung geschieht bei laminarer und somit strömungsarmer
Strömung. Das Air-Entrainment mit der Luftschicht, die der Träger D aufgrund der Geschwindigkeit
u mitführt, wird verhindert.
[0011] Die Volumenströme durch die Luftaustauschflächen können bevorzugt, wie in Fig. 2
dargestellt, durch seitlich an Stirnflächen angebrachte Pumpen PA und PB bewirkt werden.
[0012] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden, wie in Fig. 3 schematisch dargestellt,
die Pumpen PA und PB an der Mantelfläche der quaderförmigen Abschrimvorrichtung angebracht.
[0013] Mit Vorteil weist die Abschirmvorrichtung zwei getrennte Kammern in einem kastenförmigen
Gehäuse auf.
[0014] Es ist von besonderem Vorteil wenn die Abschirmvorrichtung sowohl hinsichtlich der
Lage des Kastenmittelpunktes relativ zur Lage der Kontaktlinie F als auch hinsichtlich
des Winkels zwischen b und D bzw. a und E variabel ist.
[0015] Es ist vorteilhaft die Abschirmvorrichtung um die Achse X verstellbar auszuführen.
Dadurch kann der Winkel zur Beschichtungsseite des Trägers einstellbar vorgegeben
werden. Der Abstand der Vorrichtung zum Vorhang bzw. zum Träger ist mit Vorteil verstellbar.
Fig. 1 zeigt im Schnitt eine schematische Darstellung der Abschrimvorrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2, 3 zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Abschirmvorrichtung.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Vorhangbeschichten.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorhangbeschichtungsvorrichtung ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.
Die Abschirmvorrichtung ist stromaufwärts vor dem Auftreffen des Vorhangs E auf dem
Träger D angeordnet.
[0017] In Fig. 1 ist die Abschirmvorrichtung vergrößert in einer schematischen Schnittdarstellung
gezeigt. Die Vorrichtung 1 besteht aus zwei Kammern A und B die durch eine luftundurchlässige
Trennwand C getrennt sind. Jede Kammer ist mit einer Luftfördereinrichtung verbunden
(Fig. 2 und Fig. 3).
[0018] Die Kontaktlinie F wird durch den Volumenstrom der Luft, der jeweils durch die Luftaustauschfläche
a bzw. b hindurchtritt, erfindungsgemäß beeinflußt.
[0019] Die Vorrichtung 1 ist zum Vorhang E im Abstand 2 und zum Träger D im Abstand 3 angeordnet.
Beide Abstände sind einstellbar.
1. Vorrichtung zum Vorhangbeschichten eines bewegten Trägers mit mindestens einer Schicht
einer flüssigen Beschichtungszusammensetzung umfassend Transportmittel, die den Träger
in einer Bewegungsrichtung durch eine Beschichtungszone transportieren, wobei der
Träger auf der Beschichtungsseite eine Luftschicht mitführt, eine Zufuhrvorrichtung,
die aus flüssiger Beschichtungszuammensetzung einen fallenden Vorhang erzeugt, der
auf den Träger fällt und diesen entlang einer Kontaktlinie benetzt, eine Abschirmvorrichtung,
die mitgeführte Luft vom Vorhang abschirmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmvorrichtung
(1) zwei Luftaustauschflächen (a, b) aufweist, die jeweils in einem Abstand (2, 3)
zum Träger (D) bzw. zum Vorhang (E) beabstandet und nahe der Kontaktlinie (F) angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmvorrichtung (1)
zwei Kammern (A, B) aufweist und jede Kammer mit einer Luftfördereinrichtung (PA,
PB) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenzeichnet, daß die Abschirmvorrichtung
(1) quaderförmig ausgeführt ist und die Kammern (A, B) durch eine Wand (C) getrennt
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der quaderförmigen
Abschirmvorrichtung um eine Achse (X) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (2, 3)
einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die quaderförmige Abschirmvorrichtung
an einer Stirnseite oder an einer Mantelfläche mit einer Luftfördereinrichtung (PA,
PB) verbunden ist.