(19)
(11) EP 0 938 957 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.09.1999  Patentblatt  1999/35

(21) Anmeldenummer: 98123209.3

(22) Anmeldetag:  05.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27M 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 26.02.1998 DE 19808010
21.03.1998 DE 19812478

(71) Anmelder: WM WILD MASCHINEN GmbH
D-33397 Rietberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Basner, Herbert
    59555 Lippstadt (DE)
  • Exner, Rolf
    51545 Waldbröl (DE)
  • Hille, Herbert
    33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)
  • Melies, Wolfgang
    33397 Rietberg (DE)
  • Zellermann, Michael
    33758 Schloss Holte-Stukenbrock (DE)

(74) Vertreter: Albrecht, Rainer Harald, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien, Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Herstellung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen mit Transporteinrichtung für die Zufuhrung von Strängen (2) aus Holzlamellen, Kantenbeleimeinrichtung (4), an die Transporteinrichtung anschließender Transfereinrichtung (5) für die seitliche Zusammenführung der Stränge, mehreren beheizbaren Plattenpressen (6) und einer Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse. Die Plattenpressen (6) sind erfindungsgemäß am Umfang einer drehbar gelagerten Trommel (9) angeordnet, wobei die Pressenkammern der Plattenpressen sich in einer Arbeitsstation (A) zur Trommelaußenseite und zur Trommelinnenseite hin öffnen. Die Transfereinrichtung (5) sowie die Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse sind auf gleicher Förderebene trommelaußenseitig und trommelinnenseitig an die Arbeitsstation (A) angeschlossen. Die Plattenpressen (6) werden durch eine schrittweise ausgeführte Drehbewegung der Trommel (9) nacheinander in die Arbeitsstation (A) bewegt. Während der Drehbewegung erfolgt die Fertigpressung der Fertigerzeugnisse unter Wärme.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen, mit

Transporteinrichtung für die Zuführung von Strängen aus Holzlamellen,

Kantenbeleimeinrichtung,

an die Transporteinrichtung anschließender Transfereinrichtung für die seitliche Zusammenführung der Stränge,

mehreren beheizbaren Plattenpressen mit jeweils einer in Querrichtung der Stränge wirkenden Vorpreßeinrichtung sowie einer die Ober- und Unterseite der Stränge beaufschlagenden Fertigpreßeinrichtung und

Fördereinrichtung für den Abtransport der Fertigerzeugnisse,

wobei den Plattenpressen eine in Längsrichtung der Stränge wirkende, die Stirnseiten der Stränge beaufschlagende Längspreßeinrichtung zugeordnet ist.

[0002] Bei einer aus DE 44 21 786 C1 bekannten Vorrichtung besteht die Transfereinrichtung aus einem keilförmigen Führungskanal, in den mehrere parallele Stränge aus Holzlamellen einlaufen, wobei die zuvor beleimten Längskanten der Stränge sich aneinander anlegen. An einem Anschlag erfolgt eine Ausrichtung der Stränge in Längsrichtung. Mittels einer Hebeeinrichtung wird die aus mehreren parallelen Strängen bestehende Lamellenanordnung auf einem Förderband einer Plattenpresse abgelegt. Auf dem Förderband finden eine Mehrzahl von Lamellenanordnungen Platz. Diese werden in der Plattenpresse gemeinsam verpreßt, wobei die Lamellenanordnungen zur fugendichten Anlage der einzelnen Lamellen in Längs- und Querrichtung gegeneinander vorgepreßt werden und erst anschließend die Fertigpressung mittels einer die Ober- und Unterseite der Stränge beaufschlagenden Fertigpreßeinrichtung erfolgt.

[0003] Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen bestehen aus hochwertigen Hölzern. Sie müssen mit hoher Präzision hergestellt werden, um ein präzises Anliegen der Lamellen des Parketts zu gewährleisten und um Spalten zwischen den einzelnen Lamellen zu vermeiden. Unregelmäßigkeiten am Umfang einzelner Lamellen und/oder Fremdkörper, die zwischen Lamellen eingeklemmt sind, stören den Aufbau eines einheitlichen Preßdrucks an den Längskanten und können die Verpressung der Charge beeinträchtigen. Unregelmäßigkeiten an einzelnen Lamellen wirken sich dabei um so mehr aus, je größer die Fläche ist, die in einem Hub verpreßt wird. Eine Parallelschaltung mehrerer kleiner Pressen mit jeweils einer zugeordneten Transporteinrichtung für die Strangzuführung sowie einer zugeordneten Fördereinrichtung für den Abtransport der Fertigerzeugnisse ist anlagentechnisch sehr aufwendig, erfordert einen hohen Platzbedarf und eine große Zahl an Bedienungspersonal.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, die bei hoher Produktionsleistung eine Einzelpressung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen ermöglicht.

[0005] Ausgehend von einer Vorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Plattenpressen am Umfang einer drehbar gelagerten Trommel angeordnet sind, wobei die Pressenkammern der Plattenpressen sich in einer Arbeitsstation zur Trommelaußenseite und zur Trommelinnenseite hin öffnen, daß die Transfereinrichtung sowie die Fördereinrichtung für den Abtransport der Fertigerzeugnisse auf gleicher Förderebene trommelaußenseitig und trommelinnenseitig an die Arbeitsstation anschließen, wobei durch eine Stellbewegung der Transfereinrichtung quer zur Strangzuführung eine vorgegebene Anzahl Stränge unter paralleler Ausrichtung in die geöffnete Pressenkammer einer in der Arbeitsstation positionierten Plattenpresse einführbar sind sowie mit der Einschubbewegung der Stränge ein Fertigerzeugnis aus der Pressenkammer auf die Fördereinrichtung zum Abtransport ausschiebbar ist und wobei die Plattenpressen durch eine schrittweise ausgeführte Drehbewegung der Trommel nacheinander in die Arbeitsstation bewegbar sind und bei geschlossener Fertigpreßeinrichtung während einer Drehbewegung der Trommel die Fertigpressen unter Wärme ausführbar ist. Vorzugsweise sind die Plattenpressung in äquidistanten Abständen am Umfang der Trommel angeordnet.

[0006] Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß die Trommel eine Drehbewegung nur in einer Drehrichtung oder Drehbewegungen mit wechselnder Drehrichtung ausführt. In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung daher, daß die Plattenpressen durch eine schrittweise ausgeführte Rotation der Trommel in einer Drehrichtung nacheinander in die Arbeitsstation bewegbar sind und bei geschlossener Fertigpreßeinrichtung während einer Vollumdrehung der Trommel die Fertigpressung unter Wärme ausführbar ist. Eine andere Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Trommel eine Drehbewegung mit wechselnder Drehrichtung ausführt, wobei die Plattenpressen mit der Drehbewegung in einer ersten Drehrichtung nacheinander der Arbeitsstation vorgestellt werden und anschließend die zuerst beschickte Plattenpresse durch eine Rückstellbewegung der Trommel wieder in die Arbeitsstation bewegt wird.

[0007] Die Fördereinrichtung für den Abtransport der Fertigerzeugnisse ist zweckmäßig trommelinnenseitig angeordnet und weist eine Stelleinrichtung auf, welche den Abstand der Auflagefläche zur Pressenkammer entsprechend dem Arbeitstakt der Plattenpresse verändert. Bei geöffneter Pressenkammer einer in der Arbeitsstation positionierten Plattenpresse schließt die Auflagefläche der Fördereinrichtung dicht an die untere Preßplatte der Plattenpresse an. Nach Aufnahme des Fertigerzeugnisses wird die Auflagefläche von der Preßplatte abgerückt, wobei zwischen dem Fertigerzeugnis und den in die Pressenkammer eingeschobenen Lamellensträngen eine Lücke erzeugt wird. Danach kann das Fertigerzeugnis abgeführt und in der Arbeitsstation ein neuer Preßvorgang durch Betätigung der Vorpreßeinrichtung sowie durch Längsverpressung der in der Pressenkammer positionierten Stränge eingeleitet werden.

[0008] Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß alle am Umfang der Trommel angeordneten Plattenpressen eine Längspreßeinrichtung aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist jedoch nur eine Längspreßeinrichtung vorgesehen, die maschinenfest in der Arbeitsstation angeordnet ist. Die Längspreßeinrichtung ist zweckmäßig als pneumatische Druckeinrichtung ausgebildet, wobei jedem Strang, der in der Pressenkammer einer Plattenpresse positioniert ist, der Druckstößel einer Zylinder-Kolbenanordnung zur Verdichtung des Stranges zugeordnet ist. Die Verdichtung des Stranges in Längsrichtung schließt die nicht miteinander verleimten Fugen zwischen den einzelnen Lamellen eines Stranges.

[0009] Die Transfereinrichtung weist gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung einen Schieber und eine oberseitige Abdeckung zur Führung der die Stränge bildenden Lamellen auf. Die Querbewegung der Stränge von der Strangzuführung zur Pressenkammer erfolgt zweckmäßig unter einem leichten Oberdruck, um ein Verkanten und Übereinanderschieben der Lamellen auszuschließen.

[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen, die aus wenigen parallelen Lamellensträngen bestehen und eine Länge von zumeist 1,5 bis 3 m aufweisen, einzeln verpreßt werden können, wobei aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung eine hohe Durchsatzleistung erreichbar ist. Eine weitere Durchsatzsteigerung ist möglich, wenn gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung zwei Arbeitsstationen diametral am Umfang der Trommel angeordnet sind, wobei jeder Arbeitsstation eine Transfereinrichtung sowie eine Fördereinrichtung für den Abtransport der Fertigerzeugnisse zugeordnet ist. Bei dieser Ausführung der Erfindung sind am Umfang der Trommel eine gerade Anzahl von Plattenpressen mit jeweils einem trommelfesten Auflagetisch sowie einer vertikal verstellbaren Preßplatte angeordnet, wobei die in der Folge benachbarten Plattenpressen zueinander spiegelsymmetrische Preßplattenanordnungen aufweisen und die Preßplattenanordnungen der ersten Art an jeweils einer Arbeitsstation positioniert werden und die dazu spiegelsymmetrischen Preßplattenanordnungen an der anderen Arbeitsstation positioniert werden. Vorzugsweise sind die Plattenpressen auch bei dieser Ausführung in äquidistanten Abständen angeordnet und erfolgt die Betätigung der in den beiden Arbeitsstationen positionierten Plattenpressen synchron.

[0011] Die Plattenpressen sind als modulare Einheiten ausführbar. Sie weisen gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung jeweils einen Auflagetisch mit einer Auflagefläche für das Preßgut, einen Pressentisch und eine gegen das Preßgut bewegbare Preßplatte auf, wobei die Preßplatte durch Zylinder-Kolbenanordnungen an den Pressentisch angeschlossen ist und wobei der Auflagetisch und der Pressentisch durch eine Mehrzahl von in Längsrichtung der Plattenpresse angeordneten Zugelementen gegeneinander arretierbar sind. Die Preßdrücke übertragen sich folglich nicht auf die Trommel. Die Zugelemente bestehen zweckmäßigerweise aus Klammern, die schwenkbeweglich an den Pressentisch angeschlossen und durch Zylinder-Kolbenanordnungen betätigbar sind.

[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1
die Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen,
Fig. 2
den Schnitt A-A aus Fig. 1,
Fig. 3
eine weitere Ausführung der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung, ebenfalls in der Draufsicht,
Fig. 4
den Schnitt B-B aus Fig. 3.


[0013] Zum grundsätzlichen Aufbau der in den Figuren dargestellten Vorrichtung gehören eine Transporteinrichtung 1 für die Zuführung von Strängen 2 aus Holzlamellen 3, eine Kantenbeleimeinrichtung 4, eine an die Transporteinrichtung 1 anschließende Transfereinrichtung 5 für die seitliche Zusammenführung der Stränge 2, eine im folgenden noch näher erläuterte Anordnung aus mehreren beheizbaren Plattenpressen 6 sowie eine Fördereinrichtung 7 für den Abtransport der Fertigerzeugnisse 8.

[0014] Die Anordnung der Plattenpressen 6 wird aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 verständlich. Am Umfang einer rotierend antreibbaren Trommel 9 sind in äquidistanten Abständen mehrere Plattenpressen 6 mit jeweils einem trommelfesten Auflagetisch 10 sowie einer vertikal verstellbaren Preßplatte 11 angeordnet, wobei die Pressenkammern 12 der Plattenpressen 6 in einer Arbeitsstation A sich zur Trommelaußenseite und zur Trommelinnenseite hin öffnen. Die Transfereinrichtung 5 sowie die Fördereinrichtung 7 für den Abtransport der Fertigerzeugnisse 8 schließen auf gleicher Förderebene trommelaußenseitig und trommelinnenseitig an die Arbeitsstation A an. Durch eine Stellbewegung der Transfereinrichtung 5 quer zur Strangzuführung wird eine vorgegebene Anzahl Stränge 2 aus jeweils mehreren gereiht angeordneten Holzlamellen 3 unter paralleler Ausrichtung nacheinander in die geöffneten Pressenkammer 12 einer in der Arbeitsstation A positionierten Plattenpresse 6 eingeführt. Mit der Einschubbewegung der Stränge 2 wird ein Fertigerzeugnis 8 aus der Pressenkammer 12 auf die benachbarte Fördereinrichtung 7 zum Abtransport ausgeschoben. Die Plattenpressen 6 sind durch eine Rotation der Trommel 9 nacheinander in die Arbeitsstation A bewegbar. Es versteht sich, die Rotation der Trommel 9 schrittweise erfolgt, also die Plattenpressen 6 in der Arbeitsstation A verweilen. Während einer Vollumdrehung der Trommel 9 ist die Fertigpressung in den geschlossenen Plattenpressen 6 unter Wärme ausführbar.

[0015] Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß die Trommel 9 eine Drehbewegung mit wechselnder Drehrichtung ausführt, wobei die Plattenpressen 6 mit der Drehbewegung in einer ersten Drehrichtung nacheinander der Arbeitsstation A vorgestellt werden und anschließend die zuerst beschickte Plattenpresse 6 durch eine Rückstellung der Trommel 9 wieder in die Arbeitsstation A bewegt wird.

[0016] Die Plattenpressen 6 weisen jeweils eine in Querrichtung der Stränge 2 wirkende Vorpreßeinrichtung 13, z.B. in Form verschwenkbarer Druckplatten, sowie eine die Ober- und Unterseite der Stränge 2 beaufschlagende Fertigpreßeinrichtung 14 auf. Ferner ist in der Arbeitsstation A eine Längspreßeinrichtung 15 angeordnet. Sie ist als pneumatische Druckeinrichtung ausgebildet und weist eine Mehrzahl von pneumatischen Zylinder-Kolbenanordnungen 16 auf, wobei jedem Strang 2 einer in der Pressenkammer 12 positionierten Lamellenanordnung ein Druckstößel zur Verdichtung des Stranges 2 zugeordnet ist.

[0017] Die Fördereinrichtung 7 für den Abtransport der Fertigerzeugnisse 8 ist trommelinnenseitig angeordnet und weist eine im einzelnen nicht dargestellte Stelleinrichtung auf, welche den Abstand der Auflagefläche zur Pressenkammer 12 entsprechend dem Arbeitstakt der Plattenpresse 6 verändert. Bei der Übergabe des Fertigerzeugnisses 8 aus der Pressenkammer 12 auf die Fördereinrichtung 7 ist die Auflagefläche dicht an die Preßplatte 11 der in der Arbeitsstation A positionierten Plattenpresse 6 herangefahren. Nach Übernahme des Fertigerzeugnisses 8 wird die Auflagefläche von dem Auflagetisch 10 abgerückt, wobei zwischen dem Fertigerzeugnis 8 und den in die Pressenkammer 12 eingeschobenen, noch zu verpressenden Stränge 2 eine Lücke entsteht und das Fertigerzeugnis 8 abtransportiert sowie die Vorpreßeinrichtung 13 wieder betätigt werden kann.

[0018] Die Transfereinrichtung 5 weist im Ausführungsbeispiel einen Schieber 17 sowie eine oberseitige Abdeckung zur Führung der Stränge 2 auf.

[0019] Die Plattenpressen 6 sind als modulare Einheiten aufgebaut. Sie weisen jeweils einen Auflagetisch 10 mit einer Auflagefläche für das Preßgut, einen Pressentisch 18 und eine gegen das Preßgut bewegbare Preßplatte 11 auf. Die Preßplatte 11 ist durch Zylinder-Kolbenanordnungen 19 an dem Pressentisch 18 angeschlossen. Der Auflagetisch 10 und der Pressentisch 18 sind durch eine Mehrzahl von in Längsrichtung der Plattenpresse 6 angeordneten Zugelementen 20 gegeneinander arretierbar. Die Zugelemente 20 bestehen aus Klammern, die schwenkbeweglich an den Pressentisch 18 angeschlossen und durch Zylinder-Kolbenanordnungen 21 betätigbar sind.

[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen. Stränge 2 aus jeweils mehreren Holzlamellen 3 werden an der Kantenbeleimeinrichtung 4 vorbeigeführt, wobei die miteinander zu verbindenden Längskanten der Stränge 2 mit einem unter Wärme aushärtenden Heißleim (PVAC oder Harnstoff-Harzleim) bestrichen werden. Die Stränge 2 werden nacheinander mittels der Transfereinrichtung 5 seitlich verschoben und in die geöffnete Pressenkammer 12 einer in der Arbeitsstation A positionierten Plattenpresse 6 eingeschoben. Die Schiebevorgänge erfolgen unter leichtem oberseitigen Druck, so daß die Holzlamellen 3 nicht verkanten oder sich übereinanderschieben. Die in die geöffnete Pressenkammer 12 eingeschobenen Stränge 2 verdrängen das in der Pressenkammer 12 noch enthaltene Fertigerzeugnis 8, welches auf die benachbarte Fördereinrichtung 7 aufgeschoben wird. Nachdem eine vorgegebene Anzahl paralleler Stränge 2 in die Pressenkammer 12 eingebracht worden ist, werden die Vorpreßeinrichtung 13 der Plattenpresse 6 sowie die Längspreßeinrichtung 15 betätigt, wobei durch die Verdichtung in Quer- und Längsrichtung Fugen geschlossen und die für die Verleimung erforderlichen Kantenpressungen erzeugt werden. Die Fertigpreßeinrichtung 14 wird anschließend geschlossen, wodurch die Lage aller Holzlamellen 3 fixiert ist. Nach Lösen der Längspreßeinrichtung 15, im übrigen aber bei geschlossener Pressenkammer 12, wird die Trommel 9 in Rotation versetzt, wobei die in Umfangsrichtung nachfolgende Pressenkammer 12 in die Arbeitsstation A eingeführt wird. Die Plattenpressen 6 sind beheizt. Während einer Vollumdrehung der Trommel 9 härtet der Leim der in der Pressenkammer 12 eingespannten Lamellenanordnung aus. Nach einer Vollumdrehung wird die Pressenkammer 12 wieder geöffnet und das Fertigerzeugnis 8 in der schon beschriebenen Weise an die Fördereinrichtung 7 zum Abtransport des Fertigerzeugnisses 8 übergeben.

[0021] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführung sind zwei Arbeitsstationen A, A' diametral am Umfang der Trommel 9 angeordnet. Jeder Arbeitsstation A, A' ist eine Transfereinrichtung 5 sowie eine Fördereinrichtung 7 für den Abtransport der Fertigerzeugnisse 8 zugeordnet. Der Fig. 4 entnimmt man, daß am Umfang der Trommel 9 eine gerade Anzahl von Plattenpressen 6, 6' mit jeweils einem trommelfesten Auflagetisch 10, einem gegen den Auflagetisch verklammerbaren Pressentisch 18 sowie einer vertikal verstellbaren Preßplatte 11 angeordnet sind. Man erkennt auch, daß die in der Folge benachbarten Plattenpressen 6, 6' zueinander spiegelsymmetrische Preßplattenanordnungen aufweisen und die Preßplattenanordnungen der ersten Art an jeweils einer Arbeitsstation A positioniert werden und die dazu spiegelsymmetrischen Preßplattenanordnungen an der anderen Arbeitsstation A' positioniert werden. Stets schließt der trommelfeste Auflagetisch 10 in der zugeordneten Arbeitsstation A, A' bündig mit der Förderebene ab. Die Plattenpressen 6, 6' sind, bezogen auf die Auflagefläche des Auflagetisches 10, in äquidistanten Abständen angeordnet, so daß in den Arbeitsstationen A, A' gleichzeitig jeweils eine Plattenpresse 6, 6' positioniert ist und die Arbeitsvorgänge in den Arbeitsstationen A'A' synchron ablaufen.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung von Oberlagen für Mehrschichtenparkettdielen, mit

Transporteinrichtung (1) für die Zuführung von Strängen (2) aus Holzlamellen (3),

Kantenbeleimeinrichtung (4),

an die Transporteinrichtung (1) anschließender Transfereinrichtung (5) für die seitliche Zusammenführung der Stränge (2),

mehreren beheizbaren Plattenpressen (6, 6') mit jeweils einer in Querrichtung der Stränge (2) wirkenden Vorpreßeinrichtung (13) sowie einer die Ober- und Unterseite der Stränge (2) beaufschlagenden Fertigpreßeinrichtung (14) und

Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse (8),

wobei den Plattenpressen (6, 6') eine in Längsrichtung der Stränge (2) wirkende, die Stirnseiten der Stränge (2) beaufschlagende Längspreßeinrichtung (15) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenpressen (6, 6') am Umfang einer drehbar gelagerten Trommel (9) angeordnet sind, wobei die Pressenkammern (12) der Plattenpressen (6, 6') sich in einer Arbeitsstation (A, A') zur Trommelaußenseite und zur Trommelinnenseite hin öffnen, daß die Transfereinrichtung (5) sowie die Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse (8) auf gleicher Förderebene trommelaußenseitig und trommelinnenseitig an die Arbeitsstation (A, A') anschließen, wobei durch eine Stellbewegung der Transfereinrichtung (5) quer zur Strangzuführung eine vorgegebene Anzahl Stränge (2) unter paralleler Ausrichtung in die geöffnete Pressenkammer (12) einer in der Arbeitsstation (A, A') positionierten Plattenpresse (6, 6') einführbar sind sowie mit der Einschubbewegung der Stränge (2) ein Fertigerzeugnis (8) aus der Pressenkammer (12) auf die Fördereinrichtung (7) zum Abtransport ausschiebbar ist und wobei die Plattenpressen (6, 6') durch eine schrittweise ausgeführte Drehbewegung der Trommel (9) nacheinander in die Arbeitsstation (A, A') bewegbar sind und bei geschlossener Fertigpreßeinrichtung (14) während einer Drehbewegung der Trommel (9) die Fertigpressung unter Wärme ausführbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenpressen (6, 6') durch eine schrittweise ausgeführte Rotation der Trommel (9) in einer Drehrichtung nacheinander in die Arbeitsstation (A, A') bewegbar sind und bei geschlossener Fertigpreßeinrichtung (14) während einer Vollumdrehung der Trommel (9) die Fertigpressung unter Wärme ausführbar ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (9) eine Drehbewegung mit wechselnder Drehrichtung ausführt, wobei die Plattenpressen (6, 6') mit der Drehbewegung in einer ersten Drehrichtung nacheinander der Arbeitsstation (A, A') vorgestellt werden und anschließend die zuerst beschickte Plattenpresse (6, 6') durch eine Rückstellbewegung der Trommel (9) wieder in die Arbeitsstation (A, A') bewegt wird.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse (8) trommelinnenseitig angeordnet ist und eine Stelleinrichtung aufweist, welche den Abstand der Auflagefläche zur Pressenkammer (12) entsprechend dem Arbeitstakt der plattenpresse (6, 6') verändert.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längspreßeinrichtung (15) maschinenfest in der Arbeitsstation (A, A') angeordnet ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längspreßeinrichtung (15) als pneumatische Druckeinrichtung ausgebildet ist, wobei jedem Strang (2), der in der Pressenkammer (12) einer Plattenpresse (6, 6') positioniert ist, der Druckstößel einer Zylinder-Kolbenanordnung (16) zur Verdichtung des Stranges (2) zugeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transfereinrichtung (5) einen Schieber (17) und eine oberseitige Abdeckung zur Führung der Stränge (2) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Arbeitsstationen (A, A') diametral am Umfang der Trommel (9) angeordnet sind, wobei jeder Arbeitsstation (A, A') eine Transfereinrichtung (5) sowie eine Fördereinrichtung (7) für den Abtransport der Fertigerzeugnisse (8) zugeordnet sind, und daß am Umfang der Trommel (9) eine gerade Anzahl von Plattenpressen (6, 6') mit jeweils einem trommelfesten Auflagetisch (10) sowie einer vertikal verstellbaren Preßplatte (11) angeordnet sind, wobei die in der Folge benachbarten Plattenpressen (6, 6') zueinander spiegelsymmetrische Preßplattenanordnungen aufweisen und die Preßplattenanordnungen der ersten Art an jeweils einer Arbeitsstation (A) positioniert werden und die dazu spiegelsymmetrischen Preßplattenanordnungen an der anderen Arbeitsstation (A') positioniert werden.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenpressen (6, 6') in äquidistanten Abständen angeordnet sind und die Betätigung der in den Arbeitsstationen (A, A') positionierten Plattenpressen (6, 6') synchron erfolgt.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenpressen (6, 6') als modulare Einheiten jeweils einen Auflagetisch (10) mit einer Auflagefläche für das Preßgut, einen Pressentisch (18) und eine gegen das Preßgut bewegbare Preßplatte (11) aufweisen, wobei die Preßplatte (11) durch Zylinder-Kolbenanordnungen (19) an den Pressentisch (18) angeschlossen ist und wobei der Auflagetisch (10) und der Pressentisch (18) durch eine Mehrzahl von in Längsrichtung der Plattenpresse (6, 6') angeordneten Zugelementen (20) gegeneinander arretierbar sind.
 
11. Vorrichtung Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugelemente (20) aus Klammern bestehen, die schwenkbeweglich an den Pressentisch (18) angeschlossen und durch Zylinder-Kolbenanordnungen (21) betätigbar sind.
 




Zeichnung