[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Eisenbasislegierung, insbesondere Stahl zur Verwendung
bei erhöhten Temperaturen, zum Beispiel Warmarbeitsstahl, enthaltend im wesentlichen
die Hauptbestandteile bzw. Grundelemente in Gew.-%
- Kohlenstoff
- 0,25 bis 0,79
- Chrom
- 1.10 bis 7,95
- Molybdän
- 0,56 bis 3,49
- Vanadin
- 0,26 bis 1,48
Rest Eisen sowie die Verunreinigungs- und Begleitelemente Mangan, Nickel, Kupfer,
Wolfram, Schwefel, Phosphor, Sauerstoff, Silizium, Aluminium, Kalzium, Magnesium,
Zinn, Antimon, Arsen sowie Stickstoff und Wasserstoff.
[0002] Eisenbasislegierungen, die im thermisch vergüteten Zustand bis zu einer Temperatur
im Bereich von 550°C und höher verwendbar sind, die sogenannten Warmarbeitsstähle,
stellen im wesentlichen Kohlenstoff,- chrom,- vanadin,-molybdän- und/oder wolframlegierte
Stähle dar. Nach dem Härten und gegebenenfalls mehrmaligem Anlassen derartiger Werkstoffe
sind bei Temperaturen von 500 bis 550°C Härtewerte von 51 bis 55 HRC erreichbar, so
daß daraus vorteilhaft hochbeanspruchte Warmarbeitswerkzeuge wie Blockaufnehmer, Matrizen
und Preßdome für Strangpressen, Druckgießwerkzeuge, Warmscherenmesser und dergleichen
hergestellt werden können.
[0003] Warmarbeitswerkzeuge sind neben einer thermischen zumeist auch einer gleichzeitig
wirksamen hohen mechanischen Belastung ausgesetzt, woraus sich eine besonders kritische
Materialbeanspruchungsform ergibt. Das oft durch aufwendige Bearbeitungen erstellte
Werkzeug soll daher neben hoher Warmfestigkeit und dergleichen Zähigkeit sowie Anlaßbeständigkeit
geringes Warmverschleißverhalten und geringe Warmrißempfindlichkeit, hohe Temperaturwechselbeständigkeit
und dergleichen Thermoschockbeständigkeit besitzen, um eine hohe Wirtschaftlichkeit
bei dessen Einsatz bzw. bei der Produktherstellung zu erreichen. Auf Grund der zumeist
dreiaxigen Beanspruchungen ist auch eine Isotropie der Eigenschaften des verformten
Materials gefordert.
[0004] Es ist bekannt, zur Verbesserung der Isotropie der mechanischen Eigenschaften das
Ausgangsmaterial, insbesondere die Gußblöcke der Legierung, einer Diffusionsglühung
zu unterwerfen, um die Mikroseigerungen in deren Intensität zu verkleinern. Verbreitet
werden auch dafür Umschmelzverfahren verwendet, die erstarrungsbedingt besonders gute
Voraussetzungen für eine möglichst mikroseigerungsarme Blookstruktur erbringen.
[0005] Um die Werkstoffeigenschaften weiter zu verbessern, wurde auch schon versucht, Legierungen
mit weit niedrigeren als technisch relevanten Verunreinigungs- und Begleitelementen
herzustellen. Diese durchaus zielführende Maßnahme ist jedoch aufwendig, weil dafür
der Stahl aus reinsten Einsatzstoffen in besonders zugestellten metallurgischen Gefäßen
erschmolzen werden muß.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für eine Legierung der eingangs genannten
Art die Grenzbereiche der Verunreinigungs- und Begleitelemente anzugeben, innerhalb
welcher ein bei erhöhten Temperaturen ein weitgehend isotropes und verbessertes Eigenschaftsprofil
aufweisendes, verformtes Material erstellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Verwendung eines gattungsgemäß zusammengesetzten
Werkstoffes mit einem Verformungsgrad von größer als 3,5-fach ( das ist der Verhältniswert
von Ausgangsquerschnitt zu Endquerschnitt des verformten Materials) zur Herstellung
von Werkzeugen mit weitgehend isotropen Eigenschaften, insbesondere weitgehend isotropen
mechanischen Materialeigenschaften bei Temperaturen bis 550°C und verbessertem Eigenschaftsprofil,
die Verunreinigungs- und die Begleitelemente der Legierung Einzelkonzentrationen und
dergleichen Summenwerte für gleichartig wirksame Elementegruppen aufweisen und zwar
- im Mischkristall einlagerbare Elemente:
- Mn
- = MIN 0,098 MAX 0,29
sowie
- Ni + Co + Cu + W
- = MAX 0,35
- Verunreinigungselemente:
- S + P
- = MAX 0,007
- Sauerstoff
- O
- = MAX 0,0014
- oxidbildende Elemente:
- Si + AL
- = MIN 0,081 MAX 0,25
sowie
- Ca + Mg
- = MIN 0,00014 MAX 0,0009
- monokarbidbildende Elemente:
- Ti + Nb+ Zr + Hf +Ta
- = MAX 0,008
- korngrenzenwirksame Verunreinigungsmetalle:
- As + Bi + Sb +Sn +Zn +B
- = MAX 0,009
- Gase:
- N +H
- = MAX 0,008
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile ergeben sich im wesentlichen daraus,
daß auch bei gegebenenfalls erhöhten Gehalten an einzelnen Verunreinigungs- oder Begleitelementen
diese innerhalb einer Summenkonzentration durch Absenken der Gehalte anderer Elemente
wirkungskinetisch eingeschränkt werden können und dadurch die Materialeigenschaften
bei hoher Temperatur nicht nachteilig beeinflussen, sondern insgesamt verbessern,
wobei der Streubereich der Werkstoffkennwerte sowie deren verformungsbedingte Unterschiede
in Längs- und Querrichtung wesentlich verringert sind. Somit können bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Legierung wirtschaftliche Vorteile erzielt und insbesondere
die Gebrauchseigenschaften des Werkzeges derart verbessert werden, daß ein Vielfaches
der Standzeit auch bei rauhen Betriebsbedingungen erreicht wird.
[0009] Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, daß die Werkstoffkenngrößen und deren
ungewollte Unterschiede im Werkstück bzw. in den Beanspruchungsrichtungen desselben
nicht ausschließlich vom Gehalt der jeweiligen Verunreinigungs- und Begleitelemente
abhängig sind, sondern daß Einzelwerte und Summenwerte der gleichartig wirksamen Elementegruppen
den entscheidenden Einfluß auf die Stoffeigenschaften besitzen. Innerhalb eines Summenbereiches
oder unterhalb einer als maximal hinsichtlich eines Erreichens von gewünschten Werkstoffeigenschaften
erkannten Summengrenze für mehrere Elemente kann vorteilhaft die jeweilige Konzentration
der Einzelbestandteile in der Elementengruppe eingestellt werden. Es brauchen somit
nicht mehr, wie gemäß der Fachmeinung erforderlich war, alle ungewollten bzw. nachteilig
wirkenden Elemente niedrigste Gehalte im Stahl aufzuweisen, sondern es ist vielmehr
möglich, was wirtschaftlich vorteilhaft ist, Summenwerte und/oder Summenhöchstwerte
für diese einzuhalten, um höchste Materialgüte zu erreichen.
[0010] Die erfindungsgemäße Legierung betreffend ist festzustellen:
Mangan ist ein im Mischkristall einlagerbares Element und erhöht in dieser Funktion
die Festigkeit der Matrix bzw. des Werkstoffes. Weiters bindet Mangan mit anderen
Elementen den Schwefel des Stahles zu für dessen mechanische Eigenschaften weniger
schädlichen Sulfiden ab. Es wurde jedoch erkannt, daß lediglich im Bereich von 0,098
bis 0,29 Gew.-% Mangan im Werkstoff vorteilhaft wirksam ist. Geringere Gehalte als
0,098 sichern nicht eine Schwefelabbindung und entfestigen gegebenenfalls den Mischkristall
der Legierung sprunghaft, hingegen bewirken Mangangehalte über 0,29 % verstärkte Seigererscheinungen
auch an den Korngrenzen und somit Zähigkeitseinbußen des Materials.
[0011] Ni und insbesondere Co verfestigen wie Mn den Mischkristall und bewirken, wie dem
Fachmann bekannt ist, eine erhöhte Warmfestigkeit des Werkstoffes. Desgleichen wirken
Cu und in geringen Gehalten W bei Anwesenheit von stärkeren und/oder höher konzentriert
vorliegenden Karbidbildnern. Die Untersuchungen ergaben jedoch, daß der Summenhöchstwert
von Ni+Co+Cu+W 0,28 Gew.-% nicht überschritten werden soll, weil bei höheren Gehalten
trotz verbesserter Materialfestigkeit markant Zähigkeitsverluste des Werkstoffes bei
Temperaturen über 480°C und längerer Verweildauer bzw. bei öfterem Anwärmen eintreten.
[0012] Die Verunreinigungselemente P sowie S sollten naturgemäß niedrig sein und eine Höchstgrenze
von insgesamt 0,007 Gew.-% nicht überschreiten, um hohe mechanische Werkstoffeigenschaften
zu erreichen. Es war überraschend, daß die Untersuchungen eine Austauschbarkeit dieser
Elemente hinsichtlich der Eigenschaftsmerkmale der Legierung zeigten, obwohl lediglich
Schwefel durch Mangan und gegebenenfalls einschlußbildend beteiligte Elemente wie
insbesondere Ca abgebunden werden bzw. an der Sulfidbildung teilnehmen.
[0013] Sauerstoff vermindert markant die mechanischen Kennwerte des Werkstoffes bei erhöhter
Temperatur, wenn dessen Einzelgehalt höher als 0,0014 Gew.-% ist. Es wurde ermittelt,
daß offensichtlich hinsichtlich der Standardbildungsenthalpien von Oxiden in Verbindung
mit der in den erfindungsgemäßen Grenzen festgelegten Stoffzusammensetzung eine Höchstgrenze
für eine vorteilhaft feindisperse und koagulierte Ausscheidungsform der nichtmetallischen
Einschlüsse vorliegt und daß bei höheren Sauerstoffwerten Korngrenzenanreicherungen
sowie Konfigurationserscheinungen auftreten, die nachteilig wirken.
[0014] Im Zusammenhang mit der Abbindung des Sauerstoffes, aber auch mit der Einschlußmorphologie,
die einen wesentlichen Einfluß auf die mechanischen Materialwerte besitzt, sind die
Gehalte an oxidbildenden Elementen zu sehen, wobei die Erschmelzungs- und Erstarrungsart
des Werkstoffes bzw. Blockes zu berücksichtigen sind. Um auch bei Verwendung einer
Vakuumschmelztechnologie dichte, seigerungsarme Blöcke als Ausgangsmaterial für eine
Werkzeugherstellung zu erhalten, ist es notwendig, Mindestgehalte von Si+Al gleich
0,081 Gew.-% einzuhalten, weil geringere Konzentrationen eine Kohlenstoff-Sauerstoff-Reaktion
oder eine ungünstige Korngrenzenoxidbildung bewirken können. Obwohl die Legierungsmetalle
Si und Al in höheren Anteilen, wie der Fachmann weiß, die Oxidationsbeständigkeit
sowie die Warmrißbeständigkeit positiv beeinflußen und hohe 0,2 Dehngrenzenwerte bewirken,
wurde überraschend gefunden, daß über einer Summengrenze von 0,25 Gew.-% die Warmzähigkeit
insbesondere bei Al-Gehalten über 0,015 Gew.-% verschlechtert wird, wobei höhere Mn-Gehalte
dabei verstärkend wirksam sind.
[0015] Ca und Mg sind äußerst starke Oxid-und Oxisulfidbildner, sollten jedoch nicht im
wesentlichen Maße als Einlagerungselemente im Mischkristall auf Grund ihrer unterschiedlichen
Atomradien und Reaktionsaffinitäten vorliegen, wobei als Summen-Maximalgehalt 0,0009
Gew.-% ermittelt wurde. Andererseits ist jedoch ein Vorhandensein dieser Elemente
im Werkstoff für eine Sauerstoff- und Schwefelabbindung wichtig, so daß deren Untergrenze
von 0,00014 Gew.-% erfindungsgemäß festgesetzt ist, weil geringere Werte einen Steilabfall
einiger Materialeigenschaften nach sich zöge.
[0016] Nach allgemeiner Ansicht des Fachmannes sind starke Karbidbildner, insbesondere die
monokarbidbildenden Elemente Ti, Nb, Zr, Hf, Ta in Konzentrationen bis 0,1 % bei Kohlenstoffgehalten
bis 0,5 % äußerst vorteilhaft wirksame Kornfeinungsmittel, die auf Grund ihrer feindispersen
Karbidausscheidungen die Isotropie der Werkstoffe im vergüteten Zustand fördern. Bei
der gattungsgemäßen Legierung wird zwar durch die Monokarbidbildner eine kornfeinende
Wirkung erreicht, die scharfkantigen Ausscheidungen führen jedoch bei Zugbeanspruchungen
und bei erhöhten Temperaturen zu einer Rißinitiation, die markant bei Gehalten von
größer als 0,008 Gew.-% von Ti+Nb+Zr+Hf+Ta ansteigt, wodurch dieser Wert die erfindungsgemäße
Höchstgrenze darstellt.
[0017] W, welches in hohen Konzentrationen ebenfalls Monokarbid bilden kann, wirkt jedoch
auch in geringen Anteilen im Mischkristall warmversprödungsbildend und sollte, wie
vorhin erwähnt, mit den weiteren Einlagerungselementen den Summengrenzwert von 0,35
Gew.-% nicht überschreiten.
[0018] Die Ursache der Eigenschaftsverschlechterung der korngrenzenwirksamen Verunreinigungsmetalle
ist bei Warmarbeitsstahl wissenschaftlich noch nicht ausreichend geklärt. Es wurde
jedoch gefunden, daß ein Summengehalt an As+Bi+Sb+Sn+Zn+B von größer als 0,009 Gew.-%
einen überproportionalen Abfall der mechanischen Werte, insbesondere quer zur Verformungsrichtung,
mit steigender Temperatur über 400°C bewirkt, so daß dieser Summenhöchstwert insbesondere
im Hinblick auf die Isotropie des Werkstoffes erfindungsgemäß nicht überschritten
werden soll.
[0019] Obwohl durch Vakuumbehandlungen des flüssigen Stahles dessen Gasgehalt absenkbar
ist, muß, wie gefunden wurde, eine Entgasungstechnologie angewendet werden, die die
Konzentration von N+H auf Werte von unter 0,008 Gew.-% erniedrigt, um einen ungünstigen
Einfluß dieser Gasanteile auf die Materialeigenschaften, insbesondere bei erhöhter
Temperatur, sowie eine verschlechterte Warmverformbarkeit des Werkstoffes zu vermeiden.
[0020] Die Werkstoffeigenschaften, insbesondere deren Isotropie im Werkzeug, können weiter
gesteigert werden, wenn die Legierung Werte bzw. Summenwerte für folgende Elemente
bzw. Elementegruppen in Gew.-%
- Ni+Co+Cu+W
- = MAX 0,24
- S+P
- = MAX 0,004
- O
- = MAX 0,0008
- Si+Al
- = MAX 0,19
- Ca+Mg
- = MAX 0,0006
- Ti+Nb+Zr+HF+Ta
- = MAX 0,006
- As+Bi+Sb+Sn+Zn+B
- = MAX 0,005
- N+H
- = MAX 0,006
aufweist.
[0021] Wenn weiters, wie vorteilhaft vorgesehen werden kann, die Legierung Summenmindestwerte
für folgende Elementegruppen in Gew.-%
- Mn
- = 0,125
- Ni+Co+Cu+W
- = 0,0029
- S+P
- = 0,00011
- O
- = 0,00004
- Si+Al
- = 0,019
- Ca+Mg
- = 0,000021
- N+H
- = 0,00011
aufweist, sind optimale mechanische Eigenschaftsmerkmale des Werkstoffes mit hoher
Treffsicherheit erreichbar.
[0022] Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Legierung mittels pfannenmetallurgischer
Verfahren und unter Verwendung des VAR-Prozesses hergestellt ist, weil damit eine
effiziente Kontrolle und Limitierung der Summenhöchstwerte sowie eine Einstellung
in Summenbereichen von Verunreinigungs-und Begleitelementen erfolgen können.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung vergleichend anhand von jeweils lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Beispielen von Warmarbeitsstahllegierungen näher dargelegt.
[0024] Um den Einfluß der Verunreinigungs- und Begleitelemente auf die mechanischen Werte
des Warmarbeitsstahles bei erhöhter Temperatur deutlich herauszuschälen, sind nur
diejenigen Werkstoffe der umfassenden Versuche in den Tabellen 1 bis 5 angeführt,
die annähernd gleiche Gehalte an Grundelementen und zwar an C, Cr, V und mit Erweiterung
Mo aufweisen. Dies soll jedoch keine Einschränkung hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung
der gattungsgemäßen Eisenbasislegierung darstellen.
[0025] Aus Tabelle 1 ist die chemische Zusammensetzung der Stähle A bis N mit den Gehalten
der Grundelemente sowie den Einzel- und Summenwerten für die jeweilige Konzentration
der Verunreinigungs- und Begleitelemente ersichtlich. In Tabelle 2 bis Tabelle 4 sind
für die Stähle A bis N die festgestellten Einzelgehalte an Verunreinigungs- und Begleitelementen
angeführt. Tabelle 5 zeigt die gemessenen mechanischen Werte des Werkstoffes bei 5,43-facher
Verformung desselben mit absoluten Werten und solchen in Relation zu Stahl A.
[0026] Als Vergleichslegierung A in den Tabellen wurde ein hochbeanspruchbarer Stahl gemäß
DIN-Werkstoffnummer 1.2343 ( Eigenschaftsangaben in DIN 17350) ausgewählt und dessen
ermittelte Materialwerte für die Warmzähigkeit, den Warmverschleißwiderstand und die
Bearbeitbarkeit mit 100% festgelegt.
[0027] Die Versuchschmelzen wurden mittels pfannenmetallurgischer Verfahren hergestellt,
mit unterschiedlichen Mitteln desoxidiert und zu Elektroden gegossen, wonach durch
Umschmelzen derselben, teilweise in einem Vakuum - Lichtbogenofen, eine Blockherstellung
erfolgte. Diese Blöcke wurden durch eine Warmschmiedung mit einem Verformungsgrad
von 5,43-fach zu Stabstahl umgeformt, an welchem nach einem Härten mit nachfolgend
zweimaligem Anlassen eine chemische sowie eine mechanische Materialerprobung erfolgte,
deren Ergebnisse in den Tabellen zusammengefaßt sind.
1. Eisenbasislegierung, insbesondere Stahl zur Verwendung bei erhöhten Temperaturen,
zum Beispiel Warmarbeitsstahl, enthaltend im wesentlichen die Hauptbestandteile bzw.
Grundelemente in Gew.-%
Kohlenstoff 0,25 bis 0,79
Chrom 1,10 bis 7,95
Molybdän 0,56 bis 3,49
Vanadin 0,26 bis 1,48
Rest Eisen sowie die Verunreinigungs-und Begleitelemente Mangan, Nickel, Kupfer Wolfram,
Schwefel, Phosphor, Sauerstoff, Silizium, Aluminium, Calzium, Magnesium, Zinn, Antimon,
Arsen sowie Stickstoff und Wasserstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verwendung eines gattungsgemäß zusammengesetzten Werkstoffes mit einem Verformungsgrad
von größer als 3,5-fach zur Herstellung von Werkzeugen mit weitgehend isotropen Eigenschaften,
insbesondere weitgehend isotropen mechanischen Materialeigenschaften bei Temperaturen
bis 550°C und verbessertem Eigenschaftsprofil, die Verunreinigungs-und die Begleitelemente
der Legierung Einzelkonzentrationen und dergleichen Summenwerte für gleichartig wirksame
Elementegruppen aufweisen und zwar:
- im Mischkristall einlagerbare Elemente:
Mn = MIN 0,098 MAX 0,29
sowie
Ni+Co+Cu+W = MAX 0,35
- Verunreinigungselemente:
S+P = MAX 0,007
- Sauerstoff:
O = MAX 0,0014
- oxidbildende Elemente:
Si +Al = MIN 0,081 MAX 0,25
sowie
Ca+Mg = MIN 0,00014 MAX 0,0009
- monokarbidbildende Elemente:
Ti+Nb+Zr+Hf+Ta = MAX 0,008
- korngrenzenwirksame Verunreinigungselemente:
As+Bi+Sb+Sn+Zn+B = MAX 0,009
- Gase:
N+H = MAX 0,008
2. Eisenbasislegierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung Summenwerte für folgende Elementegruppen in Gew.-%
Mn = MAX 0,21
Ni+Co+Cu+W = MAX 0,24
S+P = MAX 0,004
O = MAX 0,0008
Si+AL = MAX 0,19
Ca+Mg = MAX 0,0006
Ti+Nb+Zr+Hf+Ta = MAX 0,006
As+Bi+Sb+Sn+Zn+B = MAX 0,005
N+H = MAX 0,006
aufweist.
3. Eisenbasislegierung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Legierung Summenmindestwerte für folgende Elementegruppen in Gew.-%
Mn = 0,125
Ni+Co+Cu+W = 0,0029
S+P = 0,00011
O = 0.00004
Si+Al = 0,019
Ca+ Mg = 0,000021
N+H = 0,00011
vorliegen.
4. Eisenbasislegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung mittels pfannenmetallurgischer Verfahren und unter Verwendung
des VAR-Prozesses hergestellt ist.