[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement zum Verbinden von Holz und Beton mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Verbindungselement ist bekannt aus der DE 44 06 433 C2. Das bekannte
Verbindungselement ist als ebener Flachkörper in Form eines Stahlblechs ausgebildet,
das in einen im Holz angebrachten Schlitz so eingeklebt wird, daß es über einen Teil
seiner Fläche aus dem Holz vorsteht. Der vorstehende Teil des Verbindungselements
dient zur Verbindung mit einem weiteren Bauteil.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbindungselement mit hohen Verbindungskräften
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße Verbindungselement weist einen Flachkörper beispielsweise in Form
eines Metallblechs oder auch aus Kunststoff auf, der vollständig oder über einen Teil
seiner Fläche in einen im Holz angebrachten Schlitz eingesetzt und mittels in den
Schlitz eingebrachten Klebstoffs mit dem Holz verklebt wird. Der Flachkörper weist
Anker auf, die mit ihm einstückig sein können und die schräg oder auch rechtwinklig
von ihm abstehen. Die Anker sind so angeordnet, daß sie aus dem Holz vorstehen. Die
Anker und der Flachkörper, soweit er aus dem Holz vorsteht, werden mit dem Beton umgossen,
wodurch Holz und Beton miteinander verbunden sind. Die seitlich abstehenden Anker
ergeben eine hochfeste Verbindung des Holzes mit dem Beton. Durch eine aufgerauhte
Oberfläche des Verbindungselements läßt sich die Festigkeit der Verbindung steigern.
[0005] Weitere Vorteile der Erfindung sind die einfache Herstellbarkeit der Verbindung sowie
des Verbindungselementes selbst. Das Verbindungselement ist vollständig von Holz und
Beton umgeben, so daß es nicht sichtbar ist, was unter ästhetischen Gesichtspunkten
ein Vorteil ist. Weiterer Vorteil ist die erhöhte Standsicherheit durch das vollständig
von Holz und Beton umschlossene Verbindungselement im Brandfall. Des weiteren wird
eine sog. Kältebrücke vermieden, wenn das Verbindungselement aus Metall oder einem
sonstigen, gut wärmeleitenden Werkstoff hergestellt ist, d. h. eine Wärmedämmung wird
durch das Verbindungselement nicht beeinträchtigt. Weiterer Vorteil des erfindungsgemaßen
Verbindungselements ist die Möglichkeit der Herstellung einer linienförmigen und nicht
nur punktförmigen Verbindung zwischen Holz und Beton. Der Flachkörper wird zu diesem
Zweck vorzugsweise langgestreckt ausgebildet und in einen Schlitz eingesetzt, der
in Längsrichtung eines Holzbalkens verlaufend in einer Längsseite des Holzbalkens
angebracht ist. Zur Verlängerung der Verbindung können mehrere Verbindungselemente
aneinander anschließend in den Schlitz im Holzbalken eingesetzt sein. Eine linienförmige
Verbindung hat den Vorteil, daß sie außer Kräften auch die Übertragung hoher Momente
ermöglicht. Mit langgestreckt ist hier ein Flachkörper gemeint, der länger als hoch
ist, der vorzugsweise mindestens doppelt so lang wie hoch ist.
[0006] Die Anker des Verbindungselements sind bei einer Ausgestaltung der Erfindung, insbesondere
wenn das Verbindungselement als Blechstanz- und Biegeteil ausgebildet ist, nebeneinander
an einem Rand des Flachkörpers angeordnet und als in einem Winkel von der Ebene des
Flachkörpers abstehende Ankerzungen ausgebildet. An ihren Enden weisen die Ankerzungen
bei einer Weiterbildung abgewinkelte Ankerfüße auf, die die Verankerung im Beton weiter
verbessern.
[0007] Ebenso dient es der Verbesserung der Verankerung des erfindungsgemäßen Verbindungselements
im Beton, daß die Anker bei einer Ausgestaltung der Erfindung nach beiden Seiten vom
Flachkörper abstehen.
[0008] Um das Verbindungselement beim Einkleben in den Schlitz des Holzes zu positionieren,
weist das Verbindungselement bei einer bevorzugten Ausgestaltung seitlich in etwa
rechtwinklig abstehende Positionier- und Halteelemente auf. Das Verbindungselement
wird mit seinem Flachkörper in den Schlitz eingesetzt, bis die Positionier- und Halteelemente
auf der Oberfläche des Holzes aufsitzen. Dadurch ist die Tiefe, mit der der Flachkörper
des Verbindungselements in den Schlitz im Holz hineinragt, genau vorgegeben. Zum Verkleben
mit dem Holz kann das Verbindungselement durch Einschlagen von Nägeln oder Eindrehen
von Schrauben durch Löcher in den Positionier- und Halteelementen in das Holz hinein
am Holz fixiert werden. Derartige Nägel, Schrauben oder dgl. verbessern zudem die
Verankerung des Verbindungselements im Holz.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Flachkörper des Verbindungselements
Durchstecköffnungen auf, durch die Armierungsstäbe oder dgl. gesteckt werden können,
bevor das Verbindungselement mit Beton umgossen wird. Hierdurch wird das Verbindungselement
mit einer Armierung von Stahlbeton verbunden, was die Verbindung von Holz und Beton
weiter verbessert.
[0010] Um das erfindungsgemäße Verbindungselement auch gegen in Längsrichtung wirkende Kräfte
zuverlässig zu verankern, weist es bei Ausgestaltungen der Erfindung eine Abwinklung
auf. Diese Abwinklung befindet sich vorzugsweise an den Enden des Verbindungselements,
damit das Verbindungselement in einen gerade durchgehenden Schlitz im Holz eingesetzt
werden kann. Zudem bietet eine Abwinklung am Ende des Verbindungselements eine gute
Verbindungsmöglichkeit mit einem weiteren, ebensolchen Verbindungselement. Die Abwinklung
ist vorzugsweise nur in dem Bereich des Verbindungselements angebracht, der aus dem
Holz vorsteht, d. h. in dem Bereich, der zum Umgießen mit Beton vorgesehen ist. Dies
hat den Vorteil, daß kein Querschlitz zum Einsetzen des Verbindungselements mit der
Abwinklung im Holz angebracht werden muß.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung weist einen Zusatzanker auf, der insbesondere seitlich
vom Flachkörper des Verbindungselements absteht. Dieser Zusatzanker verankert das
Verbindungselement zusätzlich im Holz und/oder im Beton. Der Zusatzanker kann rohrförmig
ausgebildet und mit Schlitzen versehen sein, um ihn auf das Verbindungselement stecken
zu können. Vorzugsweise ist der Zusatzanker auf einander zugewandten Enden zweier
Verbindungselemente aufgesetzt, die mit einer Abwinklung versehen sind.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Verbindungselement
in perspektivischer Darstellung.
[0013] Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Verbindungselement 10 ist als
Stanz- und Biegeteil aus einem Stahlblech hergestellt. Das Stahlblech bildet einen
ebenen Flachkörper 12 mit rechteckiger, langgestreckter Form.
[0014] Von einem Längsrand, der nachfolgend als oberer Längsrand 14 bezeichnet wird, steht
eine Vielzahl von mit dem Flachkörper 12 einstückigen Ankerzungen 16 ab, die nebeneinander
entlang des oberen Randes 14 angeordnet sind. Die Ankerzungen 16 sind abwechselnd
schräg zu je einer Seite des Flachkörpers 12 gebogen. Freie Enden der Ankerzungen
16 sind als Ankerfüße 18 rechtwinklig zum Flachkörper 12 nach außen stehend umgebogen.
[0015] Am gegenüberliegenden Längsrand, der nachfolgend als unterer Längsrand 20 bezeichnet
wird, sind durch Ausstanzen insgesamt vier Laschen ausgebildet, die über die Länge
des Verbindungselementes 10 verteilt angeordnet sind. Diese Laschen bilden Positionier-
und Halteelemente 22. Sie sind rechtwinklig vom Flachkörper 12 abstehend jeweils abwechselnd
zu einer der beiden Seiten des Flachkörpers 12 umgebogen. Die Positionier- und Halteelemente
22 weisen Abstand vom unteren Längsrand 20 auf. Die Positionier- und Halteelemente
22 sind mit je einem Schraub- oder Nagelloch 24 versehen.
[0016] In einer Höhe zwischen den Positionier- und Halteelementen 22 und dem oberen Rand
14 des Verbindungselements 10, allerdings seitlich versetzt zwischen den Positionier-
und Halteelementen 22, sind Durchstecköffnungen 26 im Flachkörper 12 angebracht.
[0017] An beiden Enden weist das Verbindungselement 10 eine Abwinklung 28 auf, die rechtwinklig
vom Flachkörper 12 absteht, wobei die beiden Abwinklungen 28 eines Verbindungselements
10 in entgegengesetzten Richtungen abstehen. Die Abwinklungen 28 sind einstückig mit
dem Flachkörper 12.
[0018] Das erfindungsgemäße Verbindungselement 10 weist einen Zusatzanker 30 auf, der als
Stahlrohr ausgebildet ist und zwei Steckschlitze 32 an einander diametral gegenüberliegenden
Stellen seines Umfangs aufweist, die in Längsrichtung des Zusatzankers 30 über einen
Teil dessen Länge verlaufen. Mit den Steckschlitzen 32 ist der Zusatzanker 30 vom
oberen Rand 14 her auf den Flachkörper 12 des Verbindungselementes 10 gesteckt.
[0019] Das erfindungsgemäße Verbindungselement 10 dient zum Verbinden beispielsweise eines
Holzbalkens 34 mit einem nicht dargestellten Betonteil. Der Holzbalken 34 kann beispielsweise
ein horizontal verlaufender Holzträger eines Holzskeletts sein, auf dem eine Betondecke
angebracht wird. Der Holzträger 34 ist mit einem in seiner Längsrichtung verlaufenden
Sägeschlitz 36 in seiner Oberseite 38 versehen. Das Verbindungselement 10 wird mit
seinem unteren Längsrand 20 voran in den Sägeschlitz 36 des Holzbalkens 34 eingesetzt,
bis die Positionier- und Halteelemente 22 auf der Oberseite 38 des Holzbalkens 34
aufsitzen. Zum unlösbaren Verbinden des Verbindungselements 10 mit dem Holzbalken
34 wird das Verbindungselement 10 mit dem Holzbalken 34 verklebt, wobei ein Kleber
vorzugsweise vor dem Einsetzen des Verbindungselements 10 in den Sägeschlitz 36 eingebracht
wird. Mittels Schrauben 40, die durch die Schraublöcher 24 der Positionier- und Halteelemente
22 gesteckt und in den Holzbalken 34 eingeschraubt werden, wird das Verbindungselement
10 bis zum Aushärten des Klebstoffs am Holzbalken 34 fixiert. Außerdem wird das Verbindungselement
10 durch die Schrauben 40 zusätzlich zur Verklebung mit dem Holzbalken 34 verbunden.
Anstelle der Schrauben 40 können beispielsweise auch nicht dargestellte Nägel Verwendung
finden.
[0020] Anschließend wird die nicht dargestellte Betondecke auf dem Holzbalken 34 betoniert.
Zu diesem Zweck wird eine nicht dargestellte Schalung in ansich bekannter Weise an
den beiden Seiten des Holzbalkens 34 angebracht. Die Schalung schließt dicht an den
Holzbalken 34 an und ist bündig mit der Oberseite 38 des Holzbalkens 34. Die Schalung
überbrückt beispielsweise den Zwischenraum zwischen zwei parallelen Tragbalken 34,
von denen in der Zeichnung einer dargestellt ist. Nach dem Anbringen der Schalung
wird der Beton aufgegossen, wobei der Beton den aus dem Holzbalken 34 vorstehenden
Teil des Verbindungselements 10 umschließt. Der Beton umschließt also den Flachkörper
12 ab den Positionier- und Halteelementen 22 bis einschließlich der Ankerzungen 16
mit ihren Ankerfüßen 18, ebenso sind die Abwinklungen 28 an den Enden des Verbindungselements
vollständig mit Beton umgossen. Auf diese Weise ergibt sich eine gute Verankerung
des Verbindungselements 10 im Beton. Zudem umschließt der Beton den Zusatzanker 30,
der sich außerhalb des Holzbalkens 34 befindet.
[0021] Um eine in Längsrichtung des Holzbalkens 34 durchgehende Verbindung mit dem Beton
zu schaffen, können mehrere Verbindungselemente 10 aneinander anschließend in den
Sägeschlitz 36 des Holzbalkens 34 eingesetzt werden, wie es in der Zeichnung mit dem
rechts dargestellten Bruchstück eines zweiten Verbindungselementes 10 dargestellt
ist. Der als Stahlrohr ausgebildete Zusatzanker 30 ist insbesondere die beiden Enden
zweier aneinanderstoßender Verbindungselemente 10 deren Abwinklungen 28 umgreifend
auf die Verbindungselemente 10 gesteckt.
[0022] Vor dem Betonieren können Armierungsstäbe 42 wie in der Zeichnung angedeutet durch
die oberhalb des Holzbalkens 34 befindlichen Durckstecköffnungen 26 durchgesteckt
werden. Ebenso ist es möglich, ein ansich bekanntes, nicht dargestelltes Armierungsgitter
auf die in den Holzbalken 34 eingeklebten Verbindungselemente 10 aufzulegen. Das Armierungsgitter
wird bis auf den oberen Längsrand 14 des Verbindungselements 10 niedergedrückt, wobei
es die Ankerzungen 16, auf denen es aufliegt, zur Seite drückt. Durch die Armierungsstäbe
42 und das nicht dargestellte Armierungsgitter wird die Verankerung im Beton weiter
verbessert. Insbesondere können Kräfte vom Verbindungselement 10 unmittelbar auf die
Armierungsstäbe 42 oder das Armierungsgitter übertragen werden.
[0023] Das erfindungsgemäße Verbindungselement 10 kann selbstverständlich auch in der Fertigbetonteilherstellung
Anwendung finden. Es wird dazu, wie oben geschrieben, in den Sägeschlitz 36 des Holzbalkens
34 eingesetzt und mit dem Holzbalken 34 verklebt. Anschließend wird der Holzbalken
34 mit seiner Oberseite 38 nach unten auf eine Gießform aufgelegt, wobei das Verbindungselement
10 mit seinen Ankerzungen 16 voran in die Gießform hineinragt. Anschließend wird Beton
zur Bildung eines Wand- oder Deckenelements in die Gießform eingefüllt, wodurch der
Holzbalken 34 über das Verbindungselement 10 mit dem gegossenen Betonteil verbunden
ist.
1. Verbindungselement zum Verbinden von Holz und Beton, wobei das Verbindungselement
einen im wesentlichen ebenen Flachkörper aufweist, der zum Einkleben in einen Schlitz
im Holz vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper (12) Anker (16) aufweist, die aus der Ebene des Flachkörpers
(12) vorstehen und die zum Umgießen mit dem Beton vorgesehen sind.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) eine aufgerauhte Oberfläche aufweist.
3. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper (12) in etwa die Form eines langgestreckten Rechtecks aufweist.
4. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker (16) als von einem Rand des Flachkörpers (12) abstehende, nebeneinander
angeordnete Ankerzungen (16) ausgebildet sind.
5. Verbindungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerzungen (16) abgewinkelte Ankerfüße (18) aufweisen.
6. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker (16) nach beiden Seiten vom Flachkörper (12) abstehen.
7. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) als Blechstanz- und Biegeteil ausgebildet ist.
8. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) in etwa rechtwinklig abstehende Positionier- und
Halteelemente (22) aufweist, mit denen das Verbindungselement (10) auf einer Oberfläche
des Holzes (34) aufsetzbar ist, in der der Schlitz (36) zum Einsetzen des Flachkörpers
(12) angebracht ist.
9. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper (12) mit Durchstecköffnungen (26) für Armierungsstäbe (42) versehen
ist.
10. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachkörper (12) eine Abwinklung (28) aufweist.
11. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) einen Zusatzanker (30) aufweist, der auf den Flachkörper
(12) gesteckt ist.
12. Verbindungselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzanker (30) rohrförmig ausgebildet und mit Steckschlitzen (32) versehen
ist, mit denen er auf den Flachkörper (12) gesteckt ist.