[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Entriegelung einer
Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür, gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1
und 8.
[0002] Die Türentriegelung ist bei Kraftfahrzeugen zumeist ein gesondert behandeltes Problem.
Hierbei ist zu unterscheiden zwischen einer Türentriegelung eines abgestellten Kraftfahrzeuges
und der Türentriegelung im Sinne der Freigabe der Tür zur Öffnung bei bestimmten Ereignissen.
Besondere Beachtung gilt daher der Türentriegelung bzw. der Türfreigabe bei oder kurz
nach Unfällen. In den allermeisten Fällen schwerer Verkehrsunfälle kommt es zu einem
Ausfall der Motorelektronik, weil entweder elektronische Bauelemente oder die Energieversorgung
selbst oder auch wichtige Kabelsysteme beschädigt werden. Bei elektrisch verriegelten
Türen ist in den meisten Fällen eine Freigabe derselben in Ermangelung elektrischer
Energie nicht möglich. Die Fahrzeugtür kann dann kurz nach dem Unfall nicht ohne fremde
Hilfe geöffnet werden.
[0003] Aus der EP 0701918 A 1 ist eine Methode bekannt, mit der eine stoß- bzw. schlagabhängige
Trennung des elektrischen Systems eines Kraftfahrzeuges von der Energieversorgung
erfolgt. Intention ist, hierbei Funken und elektrisch induzierte Brand- oder Zündquellen
zu vermeiden. Eine Anwendung auf Funktionsteile am Fahrzeug sind hier nicht weiter
beschrieben.
[0004] Der Einsatz einer solchen Methode wäre zur Türentriegelung unzweckmäßig und in bestimmten
Situationen sogar gefährlich. So könnten schon bei kleinen Negativbeschleunigungen
die Sensoren eine Türfreigabe erzeugen, die in voller Fahrt stattfinden würde. Dies
wäre eher zum Schaden der Fahrzeuginsassen als zu deren Vorteil.
[0005] Besondere Bedeutung haben wegen der bisher ungelösten Problematik solche Unfälle,
bei denen das Fahrzeug ins Wasser fällt. Beim Eintauchen des Fahrzeuges ins Wasser
finden in der Regel Kurzschlüsse im elektrischen System statt, d.h. die Motorelektronik
bzw. die elektrischen Komponenten fallen sehr rasch aus. Bei Fahrzeugen, bei denen
die Türen lediglich elektrisch entriegelbar sind, ist eine solche Entriegelung im
stromlosen Zustand nicht mehr möglich. Die Fahrzeuginsassen müßten dann zum einen
die mechanische Blockade der Verriegelung überwinden und überdies auch noch den mittlerweile
von außen auf die Fahrertür sich aufbauenden Wasserdruck überwinden, um die Tür zu
öffnen. Dies ist in der Regel nicht möglich.
[0006] Ferner ist bekannt, daß bei Kraftfahrzeugtüren, insbesondere bei Personenkraftwagen,
aber auch bei Lastkraftwagen und Bussen die Türbetätigung bzw. die Betätigung des
Schließmechanismus mittlerweile nicht mehr nur mechanisch sondern auch elektrisch
erfolgt. Dabei ist es üblich, daß mechanische und elektromagnetisch betätigte Elemente
miteinander kombiniert werden. Hinzu kommen bekanntermaßen Einrichtungen wie Wegfahrsperren
und dergleichen, die überdies mit einer Codierung arbeiten. Diese Codierung wird mit
Hilfe einer zum einen im Fahrzeug installierten Elektronik und zum anderen mit Hilfe
einer im oder am Schlüssel platzierten Elektronik vorgenommen. Insofern erfüllen solche
Schließmechanismen die mittlerweile gesetzlich geforderten hohen Anforderungen an
Diebstahlsicherheit.
[0007] So ist beispielsweise aus der DE 4425109 A 1 eine Türbetätigung bei Kraftfahrzeugen
bekannt, bei der die Türöffnung, und damit natürlich auch die Türschließung mittels
codiertem Schlüssel erfolgt. Die Verriegelung wird dabei u.a. mit elektromagnetischen
Elementen vorgenommen. Insofern erfüllt eine Einrichtung dieser Art die Sicherheitsbestimmungen
hinsichtlich Diebstahlschutz.
[0008] Nachteilig ist hierbei, daß der gesamte funktionale Aufbau lediglich darauf abgestimmt
ist, einen entsprechenden Diebstahlschutz zu gewährleisten. Weitergehende Sicherheitsaspekte,
die noch nachfolgend näher erläutert werden, bleiben hierbei außer Betracht.
[0009] So sind aus der DE 4434612 A 1 Schließmechanismen für den selben Zweck mit mechanischen
und elektrischen Elementen bekannt. Auch hierbei sowie auch bei der DE 19615932 C
1, wobei dort sowohl ein elektronisches Schloß sowie auch ein elektronischer Schlüssel
Verwendung finden, steht lediglich der Diebstahlschutz als Sicherheitsaspekt im Raum.
[0010] Über den Diebstahlschutz hinaus besteht ein weiterer Sicherheitsaspekt natürlich
darin, die Freigabe der Türverriegelung bei Unfällen zu gewährleisten. Im oben zitierten
Stand der Technik findet dieser Aspekt keine gesonderte Berücksichtigung. Es sind
demnach verschiedene Situationen denkbar, in denen die Freigabe der Türverriegelung
wesentlich ist. Wichtig ist dabei jedoch, daß eine solche Situation, in denen eine
Türfreigabe notwendig ist, von anderen Situationen unterscheidbar ist. Damit müssen
Fehlfunktionen ausgeschlossen sein, die eine willkürliche Freigabe der Fahrzeugtüren
verhindert.
[0011] Eine Unfallart, bei welcher in der Vergangenheit die Türentriegelung eine besondere
Bedeutung hatte, sind Unfälle, bei denen das Fahrzeug gänzlich oder teilweise ins
Wasser fällt. Die Problematik hierbei ist, daß ein solcher Totaleinbruch von Wasser
natürlich den Ausfall der Fahrzeugelektronik zur Folge hat.
[0012] Der Erfindung liegt sowohl in verfahrensgemäßer als auch in einrichtungsgemäßer Weise
demnach die Aufgabe zugrunde, bei Unfällen mit erheblichem Wassereinbruch die Freigabe
der Türverriegelung dennoch, und rechtzeitig, zu ermöglichen.
[0013] Hinsichtlich eines Verfahrens der gattungsgemäßen Art ist die gestellte Aufgabe verfahrensgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der verfahrensgemäßen Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 7. angegeben.
[0014] Hinsichtlich einer Einrichtung der gattungsgemäßen Art ist die gestellte Aufgabe
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 8 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der einrichtungsgemäßen Erfindung in den Ansprüchen
9 bis 16. angegeben.
[0015] Ein Wesen der Erfindung ist hierbei ein wasserabhängiges Schaltelement direkt in
die Fahrzeugtür einzubauen, wobei dieses wasserabhängige Schaltelement lediglich bei
ausgefallener Elektrik aktiv ist, und über dasselbe dann abhängig von einem eingebrochenen
Wasserpegel die Tür entriegelt bzw. freigegeben wird. Ein solches als Schwimmschalter
zu bezeichnendes wasserabhängiges Schaltelement wird dabei, wie gesagt, in die zu
entriegelnde Fahrzeugtür eingebaut. Dabei ist natürlich darauf zu achten, daß die
Fahrzeugtür innen nicht wasserdicht abgeschlossen ist sondern Wassereintritte aufweist,
in die das Wasser ohne nennenswerte Verzögerung eindringen kann. Um bei geringfügigem
Eintauchen des Fahrzeuges ins Wasser eine Türfreigabe bzw. Türentriegelung zu vermeiden,
ist das besagte Schaltelement in einer definierbaren Höhe innerhalb der Tür eingebaut.
Die logische Verschaltung mit der Kraftfahrzeugelektrik ist dabei so ausgelegt, daß
dieses besagte Schaltelement erst im stromlosen Zustand aktiv bzw. aktiviert ist.
D.h., insofern besteht ein zweites Hemmnis in der spontanen Türfreigabe bei Wassereinbruch
darin, daß die Türfreigabe lediglich bei massivem Eindringen von Wasser derart daß
die Elektrik ausfällt, generiert wird.
[0016] So ist beispielsweise aus der DE 29704932 U 1 ein sogenannter Schwimmschalter mit
spezifischer Ausgestaltung bekannt. Dieser ist jedoch nicht auf das Feld der Erfindung
anwendbar.
[0017] Schwimmschalter sind auch aus weitergehendem Stand der Technik bekannt, jedoch ist
deren Verwendung lediglich darauf beschränkt, beim Erreichen eines entsprechenden
Flüssigkeitspegels einen elektrischen Schaltvorgang vorzunehmen. Dabei ist es bei
Schwimmschaltern bekannter Art ausschlaggebend, daß die Leitungen stets strom-führend
sind, um überhaupt einen Schaltvorgang zu erzeugen.
[0018] Bei der vorliegenden Erfindung hingegen wird der Schwimmschalter aktiv bzw. aktiviert,
wenn die Stromversorgung ausfällt. Diese Kausalität ist dabei erfindungsgemäß wichtig.
[0019] Weiterhin ist für die verfahrensgemäße Erfindung die logische Abfolge bzw. die logisch
chronologische Abhängigkeit gewisser Maßnahmen relevant. Zunächst wird bei Inbetriebnahme
eine Entriegelung der mechanischen Türverriegelung erzeugt. Sodann erfolgt eine Aktivierung
der elektrischen Verriegelung. Dabei ist die elektrische Verriegelung derart realisiert,
daß bei wasserbedingtem Ausfall der Elektronik die elektrische Verriegelung die Tür
im stromlosen Zustand entriegelt.
[0020] D.h., hierbei wird beispielsweise mit einem Dauererregerstrom ein elektromagnetisches
Haltesystem erregt. Um dabei kleine Erregerstromstärken zu gewährleisten, können hierbei
auch mechanische Mittel hinzugenommen werden. Dies beispielsweise in der Art, daß
eine mechanische Verriegelung entgegen einer Federkraft durch einen Elektromagneten
geschlossen gehalten wird. Kommt es zum wasserbedingten Ausfall der Elektronik, so
gibt der Elektromagnet die Tür bzw. die Türverriegelung frei und die Tür springt entweder
auf oder kann dann leicht geöffnet werden. Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ist somit die Türfreigabe so frühzeitig, daß beispielsweise bei einem sogenannten
Wasserunfall die Insassen die Türen zum Ausstieg öffnen können, lange bevor die Fahrgastzelle
mit Wasser vollgelaufen ist. Überdies ermöglicht jedoch eine solche Vorgehensweise
auch das bei einem unfallbedingten Ausfall der Elektrik durch Kabelabriß und dergleichen
die Fahrzeugtüren ebenso freigegeben werden. Um den Ruhestrom gering zu halten, erfolgt
dabei die Verriegelung bei geparktem Fahrzeug wie in bisheriger Weise mechanisch.
D.h., die Türverriegelung wird nicht grundsätzlich elektrisch bzw. elektromagnetisch
gehalten, sondern wird abhängig gemacht von der oben genannten Inbetriebnahme des
Fahrzeuges.
[0021] Bei beiden Lösungen ist vorzugsweise darauf zu achten, daß ein Wassereinbruch in
Kombination mit einem unfallbedingte Stromausfall nicht einfach simuliert werden kann
um die Diebstahlsicherung zu umgehen. D.h. bei der Diebstahlsicherung ist dieses in
der Logik zu berücksichtigen bzw. die Elemente sind derart anzubringen, daß eine Simulation
schwer möglich ist.
[0022] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
[0023] Es zeigt:
Figur 1:
Ansicht auf bzw. in eine Fahrzeugtür mit erfindungsgemäßer Positionierung eines Schwimmschalters.
Figur 2:
Logische Verknüpfung der wesentlichen Elemente.
Figur 3:
Fahrzeugtür mit entsprechender Platzierung der Schließelemente in schematischer Weise.
Figur 4:
Logische Verknüpfung der einzelnen mechanischen und elektrischen Komponeten zueinander.
[0024] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht auf bzw. in eine Fahrzeugtür 1. Dabei ist die Innenverkleidung
abgenommen, so daß man in den Hohlraum 2 der Fahrzeugtür 1 hineinsehen kann.
[0025] An entsprechender Stelle ist der besagte Schwimmschalter 4 angeordnet, welcher abhängig
vom Ausfall der Fahrzeugelektrik generiert wird. Überdies führt er eine Schaltbewegung
aus, sobald der Wassereinbruch in die Fahrzeugtür 1 einen bestimmten Pegel 3 erreicht
hat. Dabei kann der nun aktivierte Schwimmschalter die Freigabe der Türverriegelung
5 beispielsweise mechanisch bewirken, indem ein schwimmfähiges Element einen Entriegelungsmechanismus
nach oben schiebt und die Fahrzeugtür somit entriegelt bzw. freigibt. Eine weitere
Möglichkeit bestünde darin, daß der durch den stromlosen Zustand aktivierte Schwimmschalter
4 über eine eigenständige Energieversorgung derart verfügt, daß er in diesem durch
Stromlosigkeit aktivierten Zustand ausreichend Energie zur elektrischen Türentriegelung
freigibt. Beide Möglichkeiten sind denkbar und überdies auch zweckmäßig.
[0026] Wichtig ist bei beiden Ausgestaltungsformen, daß der Schwimmschalter die Entriegelung
nur dann vornehmen kann bzw. soll, wenn ihm ein Stromausfall durch Wassereinbruch
logisch mitgeteilt wird. In anderen Fällen sollte eine Freigabe der Fahrzeugtür dann
unterbleiben.
[0027] Besonders vorteilhaft ist dann natürlich die Ausgestaltungsform, bei der der Schwimmschalter
die Fahrzeugtür elektrisch entriegelt bzw. freigibt.
[0028] Die logische Verschaltung der Funktion der einzelnen Elemente zueinander ist aus
Figur 2 ersichtlich. So zeigt Figur 2 lediglich schematisch den Verriegelungsmechanismus
5 der jeweiligen Fahrzeugtür. Dieser Ver- bzw. Entriegelungsmechanismus ist dabei
logisch dem Schließsystem 6 der Fahrzeugtür bzw. des Fahrzeuges untergeordnet. D.h.
beim Aufschließen der Fahrzeugtür zwecks Besteigen des Fahrzeuges und Zwecks Inbetriebnahme
wird auch das Türver- bzw. entriegelungssystem 5 aktiviert. Eine weitere logische
Verbindung besteht nun darin, daß die Türver- bzw. -entriegelung logisch, das kann
heißen mechanisch oder elektrisch, mit einem Schwimmschalter 4 verbunden ist. Dieser
Schwimmschalter ist gemäß Figur 1 an der dort bezeichneten Stelle angeordnet. Ferner
gibt es zwischen der Fahrzeugelektrik bzw. - elektronik eine korrespondierende Verbindung
zu dem Schwimmschalter 4. Diese logische Verbindung kann sozusagen bidirektional sein.
Zum einen teilt die Fahrzeugelektrik 20 den Stromausfall dadurch mit, daß die Signalleitung
des sich in Betrieb befindenden Fahrzeuges zum Schwimmschalter hin ausfällt. Zum anderen
ist dies, wie bereits oben beschrieben, das Aktivierungssignal für den Schwimmschalter
4, der dann von sich aus aktiv wird und die Türverriegelung 5 freigibt d.h. die Fahrzeugtür
entriegelt. Andererseits kann auch ein logischer Signalaustausch vom Schwimmschalter
4 zur Fahrzeugelektrik 20 derart erfolgen, daß beispielsweise der Schwimmschalter
einen Einbruch von Wasser signalisiert, ohne daß die Fahrzeugelektrik ausfällt und
der Schwimmschalter 4 zur Betätigung der Entriegelung 5 aktiviert wird.
[0029] Insofern können verschiedene Situationen voneinander unterschieden werden.
[0030] Wichtig ist hierbei, daß im Grundsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens eine durch
den Schwimmschalter 4 bewirkte Türentriegelung erst dann erfolgt, wenn der Schwimmschalter
4 durch einen stromlosen Zustand der Fahrzeugelektrik 20 hierzu aktiviert wird.
[0031] Insgesamt ist bei der Verwendung des Schwimmschalters als flüssigkeitsabhängiges
Schaltelement ein technisches Mittel eingesetzt, welches in entsprechend logischer
Verschaltung bzw. logischer Abhängigkeit der Ereignisse erst aktiviert wird. Das System
insgesamt ist sowohl in seiner Funktions- und Verfahrensweise als auch in seiner einrichtungsgemäßen
Ausbildung einfach und damit im besagten Notfall zuverlässig.
[0032] Dabei kommt es auf eine spezifische Ausgestaltung des Schwimmschalters 4 nicht an,
weil der wesentliche Effekt durch die oben beschriebenen Merkmale also die logischen
kausalen Ereignisabhängigkeiten erzielt wird. Inwieweit diese Logik in der ein oder
anderen mechanischen und/oder elektrischen Weise realisiert wird, ist zunächst unerheblich.
Wichtig ist es die Abhängigkeit zu schaffen zwischen Ausfall der Fahrzeugelektrik
und dem nachfolgenden Aktivieren des Schwimmschaltersystems zur Entriegelung.
[0033] Der Einsatz einer solchen Einrichtung bzw. eines solchen Verfahrens ist nicht beschränkt
auf Kraftfahrzeuge sondern kann insbesondere aus ausgedehnt werden auf Omnibusse,
auf Lastkraftwagen und dergleichen mehr. Auch Anwendungen auf Amphibienfahrzeuge,
wenn sie aufgrund einer Fehlfunktion über das Sollmaß hinaus ins Wasser eintauchen,
wäre ein geeignetes Anwendungsfeld für die beschriebene Erfindung.
[0034] Figur 3 zeigt eine Fahrzeugtür 1, gesehen von der Innenseite. Dargestellt ist der
Verriegelungsmechanismus 5 der Fahrzeugtür 1, lediglich in schematischer Weise. Der
Verriegelungsmechanismus 5 ist gekoppelt mit einem Haltemagnetsystem 10, welcher bei
inbetriebgenommenem Fahrzeug die Türverriegelung 5 und damit die Fahrzeugtür während
der Fahrt geschlossen hält. Hierzu wird das Haltemagnetsystem 10 mit einem Dauerstrom
während der Betriebsphase des Fahrzeuges erregt.
[0035] Kommt es nun zu einem Wassereinbruch innerhalb des Fahrzeuges, und erreicht dieser
die elektrischen Komponenten desselben, so führt dies zu einem Ausfall der Elektrik
bzw. der Stromversorgung. Dies hat dann aufgrund der nachfolgend noch näher beschriebenen
logischen Verknüpfung zwischen Energieversorgung und Haltemagnetsystem 10 die Konsequenz,
daß der Dauerstrom des Haltemagnetsystemes 10 zusammenbricht und das besagte Haltesystem
10 die Verriegelung 5 der Fahrzeugtür 1 freigibt. Der entsprechend veranlassende Wassereinbruch
kann beispielsweise dort einwirken, wo das Haltemagnetsystem 10 direkt platziert ist,
indem die Hohlräume 2 der Fahrzeugtür mit Wasser voll laufen und der Wasserspiegel
irgendwann die Höhe des Haltemagnetsystemes 10 erreicht. Der dadurch bewirkt Kurzschluß
führt dann auch zum Entregen des Haltemagnetsystemes 10 und damit zur Freigabe der
Verriegelung 5. Unabhängig davon kann, wie bereits gesagt, dies auch abhängig davon
sein, daß auf der Höhe der platzierten Autoelektrik bei Erreichen des Wasserspiegels
einer entsprechenden Höhe dieselbe ausfällt und ebenfalls das Haltemagnetsystem 10
entregt und die Verriegelung 5 freigibt.
[0036] Damit erfolgt die Türfreigabe zu einem Zeitpunkt, zu dem das Fahrzeug noch nicht
vollgelaufen ist und somit ein Ausstieg für die Fahrzeuginsassen noch in zweckmäßiger
Weise und sicher erfolgen kann, bevor das gesamte Fahrzeug abgetaucht ist.
[0037] Figur 4 zeigt die logische Funktionszusammenwirkung der einzelnen Elemente. Der Verriegelungsmechanismus
5 des Fahrzeuges wird dabei grundsätzlich angesteuert über ein Schließsystem 6, welches
schlüsselbetätigt wird. In die Schlüsselbetätigung mit einbezogen ist sowohl die Betätigung
der Türfreigabe zum Einsteigen, als auch die nochmalige Betätigung des Schlüssels
bei Inbetriebnahme des Fahrzeuges. So wird beispielsweise durch das Schließsystem
6 entweder per Schlüssel auf mechanische Weise, oder per codiertem Schlüssel, oder
per Fernbedienung auf elektronische Weise, eine Entriegelung der Parkverriegelung
der Fahrzeugtür bewirkt. Auch diese mechanische Parkverriegelung wird über die Verriegelung
5 bewerkstelligt. Eine solche befugte, also autorisierte Öffnung des abgestellten
bzw. geparkten Fahrzeuges generiert bereits die Aktivierung der Autoelektrik 20. Die
besagte Autoelektrik 20 aktiviert dann in erfindungsgemäßer Weise den elektromagnetischen
Verriegelungsmechanismus 10. D.h., nachdem die Fahrzeugtür geöffnet wird und zumindest
der Fahrzeugführer ins Fahrzeug einsteigt und das Fahrzeug in Betrieb nimmt, schaltet
der Verriegelungsmechanismus die elektromagnetische Komponete 10 zum Verriegeln bzw.
zum Halten der Fahrzeugtür in geschlossenem Zustand mit ein. D.h., das Haltemagnetsystem
10 übernimmt jetzt im wesentlichen die Verriegelung der Fahrzeugtür, womit gemeint
ist, daß die Fahrzeugtür während der Fahrt im geschlossenen Zustand, aber nicht in
abgeschlossenem Zustand, gehalten wird.
[0038] Findet nun in der bereits beschriebenen Weise ein Wassereinbruch statt, so kommt
es zu einem Ausfall der Autoelektrik 20 und damit zu einer Entriegelung des Haltemagnetes
10. Dies führt zu einer Freigabe der Türverriegelung 5, so daß die Fahrzeuginsassen
das Fahrzeug nach einem Unfall bzw. beim Eintauchen des Fahrzeuges im Wasser möglichst
rasch verlassen können. Dabei kann der Wassereinbruch entweder auf die Autoelektrik
20 einwirken oder direkt auf das elektromagnetische Haltesystem 10. Beides hat die
Konsequenz, daß das Haltemagnetsystem 10 entregt wird, und damit die Türverriegelung
freigibt.
1. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
dadurch gekennzeichnet,
daß abhängig vom wassereinbruchbedingten Ausfall der elektrischen Einrichtung ein
vom Wasserpegel abhängiges Schalt- oder Betätigungselement aktiviert wird, und daß
bei Erreichen eines definierten/definierbaren Wasserpegels die Tür über das aktivierte
Schalt- oder Betätigungselement entriegelt bzw. freigegeben wird
oder
daß bei Inbetriebnahme des Fahrzeuges eine Entriegelung der Tür auf mechanische bzw.
elektromechanische Weise erfolgt, daß sodann eine elektrische Verriegelung aktiviert
wird, wobei die elektrische Verriegelung derart erfolgt, daß bei wasserbedingtem Ausfall
der Elektrik bzw. der elektrischen Komponete der Verriegelung die besagte elektrische
Verriegelung im stromlosen Zustand die Tür entriegelt.
2. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivierung des Schalt- oder Betätigungselementes bei Kraftfahrzeugen durch
wasserbedingten Ausfall der elektrischen Betriebseinrichtung des Kraftfahrzeuges erfolgt.
3. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Aktivierung des Schalt- oder Betätigungselementes und nach Erreichen des
definierten Wasserpegels die Türentriegelung aus gespeicherter mechanischer Energie
bewirkt wird.
4. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Aktivierung des Schalt- oder Betätigungselementes und nach Erreichen des
definierten Wasserpegels die Türentriegelung aus gespeicherter elektrischer Energie
bewirkt wird.
5. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Aktivierung des Schalt- oder Betätigungselementes und nach Erreichen des
definierten Wasserpegels die Türentriegelung mittels Auftriebskraft bewirkt wird.
6. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Türverriegelung im Betriebsfall durch eine Dauerstrombeaufschlagung gehalten
wird.
7. Verfahren zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim ordnungsgemäßen Parken des Fahrzeuges kein Dauererregerstrom auf das Haltemagnetsystem
fließt und die abschließende Verriegelung der Tür auf mechanische oder teilweise mechanische
Weise erfolgt.
8. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
mit Türverriegelung
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Fall eines Wassereinbruches zur Entriegelung bzw. zur Freigabe der Tür
ein den Verriegelungsmechanismus (5) zur Entriegelung betätigbares Schalt- oder Betätigungselement
(4) vorgesehen ist, welches über den wassereinbruchbedingten Ausfall der elektrischen
Einrichtung (20) aktivierbar ist, und bei Erreichen eines definierbaren Wasserpegels
die Türentriegelung bzw. -freigabe betätigt
oder
daß der mechanische und/oder elektrische Verriegelungsmechanismus (5) der Fahrzeugtür
(1) über ein Haltemagnetsystem (10) derart beaufschlagt wird, daß die Tür während
des Betriebes durch Dauerstromerregung im Haltemagnetsystem (10) geschlossen gehalten
wird, und daß bei Kurzschluß bzw. bei wasserbedingter Entregung des Haltemagnetsystemes
(10) die Schließ- oder Verriegelungsstellung des Verriegelungselementes (5) freigebbar
ist.
9. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schalt bzw. Betätigungselement (4) eine Art Schwimmschalter ist.
10. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmschalter (4) mit einem elektrischen Energiereservoir versehen ist,
über welches eine elektrische Türentriegelung bzw. -freigabe bewirkbar ist.
11. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmschalter (4) mit einem mechanischen Energiereservoir oder mit einem
Auftriebskörper versehen ist, über welches eine mechanische Türentriegelung bzw. -freigabe
bewirkbar ist.
12. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmschalter (4) örtlich getrennt von der elektrischen Einrichtung (20)
im Kraftfahrzeug plaziert ist.
13. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmschalter (4) in der jeweiligen Fahrzeugtür plaziert ist.
14. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltemagnetsystem (10) in direkter räumlicher Nähe zu dem Verriegelungselement
(5) der Fahrzeugtür (1) platziert ist.
15. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach Anspruch 8 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erregerstrom des Haltemagnetsystemes (10) ausschließlich von der Fahrzeugelektrik
(20) generiert wird, so daß es bei wasserbedingtem Ausfall der Fahrzeugelektrik (20)
zu einer entsprechenden Entregung des Haltemagnetsystemes (10) kommt.
16. Einrichtung zur Entriegelung bzw. Freigabe einer Tür, insbesondere einer Kraftfahrzeugtür,
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltemagnetsystem (10) derartige offen ausgelegt ist, daß bei einem massiven
Wassereinbruch in dasselbe das Haltemagnetsystem (10) ebenfalls entregbar ist.