(19)
(11) EP 0 939 350 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.09.1999  Patentblatt  1999/35

(21) Anmeldenummer: 99102344.1

(22) Anmeldetag:  06.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G04B 1/08, G04B 1/02, G04B 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.02.1998 DE 29802806 U

(71) Anmelder: Kieninger Uhrenfabrik GmbH
78554 Aldingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hepfer, Rolf
    78073 Bad Dürrheim (DE)
  • Rünzler, Jürgen
    78549 Spaichingen (DE)

(74) Vertreter: Neymeyer, Franz, Dipl.-Ing. (FH) 
Haselweg 20
78052 Villingen-Schwenningen
78052 Villingen-Schwenningen (DE)

   


(54) Kettenradbaugruppe für den Gewichtsantrieb einer Uhr


(57) Die Kettenradbaugruppe für den Gewichtsantrieb des Laufwerks und/oder eines Schlagwerks einer Uhr besteht aus einem zwischen zwei koaxialen Profilscheiben (20, 21) auf einer Welle (1) angeordneten Kettenrad (22), das in Antriebsdrehrichtung über ein Richtgesperr mit einem axial auf der Welle (1) fixierten Antriebszahnrad (7) in Drehverbindung steht und das mit seinen beiden Profilscheiben (20, 21) durch eine Feder in axialer Richtung gegen das Antriebszahnrad (7) gedrückt wird. Das Kettenrad (22) und die zwischen diesem und dem Antriebszahnrad (7) liegende erste Profilscheibe (20) stehen durch ein Kupplungselement (14) zumindest in Antriebsrichtung drehfest miteinander in Verbindung. Diese Profilscheibe (20) weist wenigstens eine axial bewegliche Federzunge (31 bis 34) auf, die in einen Stützflächenkranz (9) des Antriebszahnrades eingreift. Die zweite Profilscheibe (21) ist als Sperrfederscheibe ausgebildet und hält die sonst lose auf der Welle (1) sitzenden Teile zusammen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenradbaugruppe für den Gewichtsantrieb des Laufwerks und/oder eines Schlagwerks einer Uhr mit einem Kettenrad, das zwischen zwei koaxialen Profilscheiben, die jeweils eine mit einem radial nach außen vorspringenden Flanschring versehene Stützschulter aufweisen, auf einer Welle angeordnet ist, wobei das Kettenrad in Antriebsdrehrichtung über ein Richtgesperr mit einem auf der Welle axial fixierten Antriebszahnrad in Drehverbindung steht und gemeinsam mit seinen beiden Profilscheiben durch eine Feder in axialer Richtung gegen das Antriebszahnrad gedrückt wird.

[0002] Bei den bekannten Kettenradbaugruppen der gattungsgemaßen Art besteht das Richtgesperr aus einem mit dem Kettenrad drehfest verbundenen Sperrad und aus einer federnd mit den Zähnen dieses Sperrades in Eingriff stehenden Sperrklinke, die auf einem Lagerzapfen des Antriebszahnrades gelagert ist.

[0003] Das Antriebszahnrad selbst ist axial fixiert auf der Welle befestigt. Bei den meisten Ausführungsformen der bekannten Kettenradbaugruppen ist das Antriebszahnrad entweder direkt auf die Welle aufgepreßt oder auf einer Lagerbuchse befestigt, die ihrerseits auf die Welle aufgepreßt ist.

[0004] Die beiden das Kettenrad zwischen sich einschließenden Profilscheiben haben jeweils eine ringförmige Auflageschulter, auf welcher sich die mit dem Kettenrad in Eingriff stehenden bzw. über das Kettenrad geführte Gliederkette abstützt. Außerdem sind diese Profilscheiben jeweils mit einem sich an die Stützschulter anschließenden Flanschring versehen, der zur Führung der vertikal verlaufenden Kettenabschnitte im Bereich des Kettenrades dient.

[0005] Die innerhalb der Stützschultern liegenden kreisringförmigen Abschnitte sind bei den beiden Profilscheiben unterschiedlich ausgebildet. Während bei der dem Antriebszahnrad zugekehrten Profilscheibe außenseitig das Sperrad des Richtgesperres angeordnet ist, das an einer in der gleichen Ebene wie der Flanschring liegenden Ringwand anliegt, ist die gegenüberliegende Profilscheibe im Zentrum mit einem leicht konisch nach außen geprägten Ringabschnitt versehen.

[0006] Die zwei Profilscheiben, das dazwischen liegende Kettenrad und das Sperrad sind miteinander drehfest verbunden auf einer gemeinsamen Lagerbuchse befestigt, die lose auf der gemeinsamen Welle sitzt.
Diese vier Bauelemente bilden mit der sie zusammenhaltenden Lagerbuchse eine Unterbaugruppe, während eine zweite Unterbaugruppe von der Welle und dem aufgepreßten Antriebszahnrad gebildet wird, an welchem die Sperrklinke des Rastgesperres und die auf diese einwirkende Eingriffsfeder gelagert bzw. befestigt ist. Die Feder, welche diese beiden Baugruppen auf der gemeinsamen Welle zusammenhält, besteht aus einer zentral gelochten Ringscheibe mit drei oder mehr radialen Federzungen, die am Flanschring der ihr zugekehrten Profilscheibe anliegen, während die zentrale Ringscheibe sich an einer in einer Nut der Welle sitzenden Sicherungsscheibe abstützt.

[0007] Somit besteht diese bekannte Kettenradbaugruppe aus insgesamt zehn Einzelteilen, von denen fünf, nämlich die beiden Profilscheiben, das dazwischenliegende Kettenrad und das Sperrad des Richtgesperres, mit einer Lagerbuchse zu einer ersten Unterbaugruppe montiert und verbunden werden müssen, während vier andere Bauteile, nämlich die Welle, das Antriebsrad, die Sperrklinke und die Sperrklinkenfeder zu einer zweiten Unterbaugruppe zusammengefügt werden müssen, bevor die gesamte Kettenradbaugruppe mit Hilfe der Feder und der Sicherungsscheibe komplettiert werden kann. Hinzu kommt, daß zur Erzielung eines besseren Preßsitzes des Antriebszahnrades die Welle in dem Abschnitt wo das Zahnrad sitzt, mit einer Riefelung versehen werden muß.

[0008] Diese herkömmlichen Kettenradbaugruppen sind einerseits weil sie aus vielen Einzelbauteilen bestehen und andererseits, weil sie eine erhebliche Montagearbeit erfordern, in der Herstellung sehr teuer.

[0009] Es auch bereits eine Kettenradbaugruppe bekannt (DE-PS 25 100), bei der das Kettenrad aus zwei konischen, gegossenen Scheiben besteht die einen im Querschnitt keilförmigen Hohlraum zwischen sich bilden, in welchem die Gewichtskette mitnehmend geführt ist. Das Richtgesperr, über welches das auf seiner Welle festsitzende Antriebszahnrad mit dem Kettenrad in Antriebsverbindung steht, kann aus einem Kranz von Sperrzähnen bestehen, der an der Stirnfläche des Kettenrades angeordnet ist und durch eine axial wirksame Druckfeder mit den Speichen des Antriebszahnrades in Eingriff gehalten wird.

[0010] Ein andere Ausführungsform sieht vor, daß das Kettenrad auf seiner vom Antriebszahnrad abgewandten Stirnseite einen Sperrzahnkranz aufweist. In diesen Zahnkranz greifen zwei Finger einer Blattfeder nach der Art von Sperrklinken ein, die mittels einer Stiftverbindung auf der Welle drehfest befestigt ist.

[0011] Auch dieser Aufbau ist vor allem montagetechnisch aufwendig.

[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kettenradbaugruppe der eingangs genannten Art zu schaffen, die aus einer minimalen Anzahl von einfach herstellbaren und leicht, insbesondere automatisch montierbaren Einzelteilen besteht und somit bei gleicher Funktionsqualität kostengünstiger herstellbar ist.

[0013] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Kettenrad und die zwischen diesem und dem Antriebszahnrad liegende erste Profilscheibe durch ein Kupplungselement zumindest in Antriebsrichtung drehfest miteinander in Verbindung stehen und daß diese vorzugsweise aus Federstahlblech bestehende Profilscheibe wenigstens eine axial bewegliche einstückig mit ihr verbundene Federzunge aufweist, die nach Art einer Sperrklinke in einen konzentrischen Stützflächenkranz des Antriebszahnrades eingreift und daß die zweite vorzugsweise ebenfalls aus Federstahlblech bestehende Profilscheibe als Sperrfederscheibe ausgebildet und als solche mit mehreren radialen Sperrfederzungen versehen ist, deren innere Rast- oder Sperrkanten sich mit radialem Druck auf der Welle abstützen und dadurch die Profilscheibe axial federnd gegen das Kettenrad und dieses mit der ersten Profilscheibe gegen das Antriebsrad drücken.

[0014] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist das herkömmliche Sperrad durch den Stützflächenkranz des Zahnrades ersetzt und die gewöhnlich mit dem Sperrad in Eingriff stehende Sperrklinke (Sperrkegel), welche die Mitnahme des Antriebsrades in Antriebsrichtung bewirkt, ist ersetzt durch wenigstens eine axial bewegliche Federzunge, die mit dem Stützflächenkranz, funktionell gleichwirkend wie die Sperrklinke, in Eingriff steht.

[0015] Während es bei den herkömmlichen Kettenradbaugruppen nicht erforderlich ist, eine drehfeste Verbindung zwischen dem Kettenrad und der das Kettenrad vom Antriebszahnrad trennenden Profilscheibe vorzusehen, fungiert bei der erfindungsgemäßen Kettenradbaugruppe diese zwischen dem Kettenrad und dem Antriebszahnrad angeordnete Profilscheibe zugleich als kuppelndes Verbindungselement, das eine zwangsläufige Mitnahme des Antriebszahnrades in Antriebsrichtung bewirkt. In der entgegengesetzten Drehrichtung des Kettenrades erfolgt durch das zwischen der Profilscheibe und dem Antriebszahnrad bestehende Richtgesperr, das aus der Federzunge und dem Stützflächenkranz besteht, keine Mitnahme.
Die so ausgebildete Kettenradbaugruppe weist gegenüber den herkömmlichen Kettenradbaugruppen zumindest drei Bauteile weniger auf und ist schon deshalb wesentlich kostengünstiger herzustellen als die herkömmlichen Kettenradbaugruppen.

[0016] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 2 wird ein weiterer Vorteil insofern erzielt, als das Antriebsrad nicht mehr auf die Welle aufgepreßt werden muß, was eine kostengünstigere Montage ermöglicht.

[0017] Zugleich kann ein weiteres Bauteil, nämlich die separate Feder, welche das Kettenrad mit den beiden Profilscheiben gegen das axial fixierte Antriebszahnrad drückt, eingespart werden. Zusätzlich entfällt bei der Ausgestaltung der zweiten Profilscheibe als Sperrfederscheibe die axiale Sicherungsscheibe, an welcher sich die Federscheibe bei den herkömmlichen Kettenradbaugruppen abstützt.

[0018] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 hat nicht nur den Vorteil, daß der Stützflächenkranz einstückiger Bestandteil des Antriebszahnrades ist, sondern den zusätzlichen Vorteil, daß sich der Stützflächenkranz mit Hilfe eines Stanzwerkzeuges in einem Arbeitsgang und somit sehr kostengünstig herstellen läßt.

[0019] Mit der Ausgestaltung nach Anspruch 4 wird eine funktionell gute Eingriffslage zwischen der oder den Federzungen und den Stützflächen erzielt.

[0020] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 läßt sich die Kraft, die vom Kettenrad über die Profilscheibe bzw. deren Kupplungsgliedern auf das Antriebszahnrad übertragen wird, auf mehrere Kupplungselemente verteilen.

[0021] Die Ausgestaltung nach Anspruch 7 ist insbesondere insofern von Vorteil, als die Federzungen in einer unmittelbar neben der Planfläche des Antriebszahnrades liegenden Ebene angeordnet sind und somit vom Antriebszahnrad selbst den geringstmöglichen axialen Abstand haben, so daß sie praktisch bei der Kraftübertragung nicht auf Biegung beansprucht werden. Außerdem lassen sich die Federzungen in der gemäß Anspruch 7 vorgesehenen Form auch einfach mittels eines Stanz- und Prägewerkzeuges einstükkig in der Profilscheibe erzeugen, was nicht nur eine erhebliche Verminderung der Herstellungskosten gegenüber einer oder gar mehrerer Sperrklinken, deren Lagerung und deren Klinkenfedern bedeutet.

[0022] Auch gegenüber der aus der DE-PS 25 100 bekannten Ausführungsform ist diese Ausgestaltung erheblich kostengünstiger, weil kein Zahnkranz am Kettenradkörper befestigt werden muß.

[0023] Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, gemäß Anspruch 7 die Federzungen mit ihren Sperrzahnflächen so anzuordnen, daß jeweils nur einige dieser Sperrzahnflächen mit den Stützflächen des Antriebszahnrades gleichzeitig in Eingriff stehen, während andere Sperrflächen anderer Rastfedern beispielsweise um eine halbe Teilung des Stützflächenkranzes versetzt mit dessen Stützflächen in Eingriff gelangen. Man kann auf diese Weise die Teilung des Stützflächenkranzes wirkungsmäßig verkleinern, z.B. halbieren. Dadurch ist es auch möglich, die Durchbrüche des Stützflächenkranzes querschnittsmäßig so groß zu wählen, daß sie ohne weiteres, beispielsweise im Feinstanzverfahren, gestanzt werden können.

[0024] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 9 bis 12.

[0025] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einzelteile, aus denen die Kettenradbaugruppe zusammengesetzt ist, läßt sich diese Kettenradbaugruppe auch leicht automatisch montieren, weil alle Teile, außer der mit den Sperrfedern versehenen zweiten Profilscheibe, sich lose auf die Welle schieben lassen. Aber auch die zweite, zugleich als Sperrfederscheibe ausgebildete Profilscheibe, läßt sich mit einer einfachen Vorrichtung ohne großen Kraftaufwand in ihre vorgesehene Position auf die Welle schieben. Es werden für die manuelle Montage keine besonderen Montagewerkzeuge benötigt.

[0026] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine Kettenradbaugruppe in Schnittdarstellung;
Fig. 2
Teile der Kettenradbaugruppe aus Fig. 1 mit einer anderen Welle;
Fig. 3
das Kettenrad der Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 4
das Antriebszahnrad der Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 5
die zwischen dem Kettenrad und dem Antriebszahnrad angeordnete Profilscheibe in Seitenansicht;
Fig. 6
einen Schnitt VI-VI aus Fig. 5;
Fig. 7
einen Teilschnitt VII-VII aus Fig. 5, bei dem eine Ratschenfeder mit dem Stützflächenkranz des Antriebszahnrades in Eingriff steht;
Fig. 8
das die Kupplungsscheibe und die zwischen dieser und dem Antriebszahnrad liegende Profilscheibe drehfest miteinander verbindende Kupplungelement in Stirnansicht;
Fig. 9
die zweite Profilscheibe in Seitenansicht IX aus Fig. 1.


[0027] Die in der Zeichnung dargestellte Kettenradbaugruppe besteht aus einer Welle 1, die zwei Lagerzapfen 2 und 3 sowie eine radiale Ringschulter 4 aufweist. An dieser Ringschulter 4 liegt stirnseitig mit dem Rand 5 seiner zentralen Bohrung 6 ein Antriebszahnrad 7 an, das an sich lose auf der Welle 1 angeordnet ist und das eine Stirnverzahnung 8 aufweist. Dieses Antriebszahnrad 7 ist mit einem Stützflächenkranz 9 versehen, der aus mehreren, im wesentlichen rechteckigen oder trapezförmigen oder ringsegmentartigen Durchbrüchen 10 besteht. Diese Durchbrüche 10 sind, wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich ist, in gleichen Winkelabständen α voneinander in einem zur Bohrung 6 bzw. zur Wellenachse 12 konzentrischen Kreisring 11 angeordnet. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel enthält der Stützflächenkranz 9 insgesamt zwölf Durchbrüche 10, so daß deren Winkelabstände α jeweils 30° betragen, womit auch die Teilung α des Stützflächenkranzes 30° beträgt.

[0028] Obwohl grundsätzlich jede beliebige Anzahl von Durchbrüchen denkbar wäre, ist es zweckmäßig, eine durch die Zahl "4" teilbare Anzahl von Durchbrüchen 10 vorzusehen, damit, wie in der nachfolgenden Beschreibung noch näher erläutert wird, die in diesen Stützflächenkranz 9 eingreifenden Federzungen jeweils paarweise wirksam werden können.

[0029] Auf der der Ringschulter 4 gegenüberliegenden Seite des Antriebszahnrades 7 ist auf der Welle 1 drehbar ein Kupplungselement 14 angeordnet. Dieses Kupplungselement 14 besteht aus einer Buchse 15 mit einem sechskantigen Außenprofil 16 und einer zylindrischen Bohrung 17, deren Durchmesser dem Außendurchmesser der Welle 1 entspricht, so daß die Buchse 15 auf der Welle 1 mit geringem Spiel frei drehbar ist.

[0030] Zwischen zwei Profilscheiben, nämlich einer ersten Profilscheibe 20 und einer zweiten Profilscheibe 21, ist auf dem Kupplungselement 14 ein Kettenrad 22 gelagert, das acht üblich geformte Zähne 23 und einen zentralen Durchbruch 24 mit einem Sechskantprofil 25 aufweist. Dieses Sechskantprofil 25 ist auf das Sechskant-Außenprofil 16 des Kupplungselements 14 so abgestimmt, daß das Kupplungselement 14 über das Sechskantprofil 25 mit dem Kettenrad 22 formschlüssig und somit drehfest in Verbindung steht.

[0031] Die axiale Länge des Kupplungselementes 14 ist so bemessen, daß sie sich mit geringem axialem Spiel zwischen dem Antriebszahnrad 7 und den radialen Sperrfedern 57 der zweiten Profilscheibe 21 erstreckt.

[0032] Auch die erste Profilscheibe 20, die in den Fig. 5 und 6 als Einzelteil dargestellt ist, weist einen zentralen Durchbruch 26 auf, der ebenfalls mit dem gleichen Sechskantprofil 25 versehen ist. Durch dieses Sechskantprofil 25 steht die Profilscheibe 20 formschlüssig und somit drehfest über das Kupplungselement 14 mit dem Kettenrad 22 in Verbindung.

[0033] Das Kupplungselement 14 könnte auch aus einer zylindrischen Buchse bestehen, die nur eine Mitnehmerfläche auf ihrem Umfang aufweist. Entsprechend müßten dann auch die Durchbrüche 24 bzw. 26 des Kettenrades und der Profilscheibe 20 profiliert sein.

[0034] Die vorzugsweise ebenfalls aus Federstahlblech bestehende erste Profilscheibe 20 weist eine Stützschulter 27 auf, an welche sich radial nach außen vorspringend ein Ringflansch 28 anschließt.

[0035] Innerhalb der Stützschulter 27 weist die erste Profilscheibe 20 eine in der Ebene des Flanschringes 28 liegende, planebene Ringwand 29 auf, in welcher insgesamt vier sich jeweils paarweise diametral gegenüberliegende Federzungen 31, 32 bzw. 33 und 34 in Form von frei geschnittenen Ringwandabschnitten angeordnet sind. Frei geschnitten bedeutet, daß die Federzungen 31 bis 33 jeweils in ringsegmentförmigen Ausschnitten 36 bzw. 37 der Ringwand 29 liegen und jeweils einstückig mit den verbleibenden Teilen der Ringwand 29 verbunden sind. Wie aus Fig. 1 und Fig. 6 erkennbar ist, besteht die Stützschulter 27 aus dem äußeren Abschnitt einer V-förmigen Ringsicke 26.

[0036] Diese Federzungen 31 bis 34 liegen auf dem gleichen Kreisring 11 wie der Stützflächenkranz 9, und sie sind jeweils mit radialen Sperrzahnflächen 41 und 42 bzw. 43 und 44 versehen, welche mit jeweils einer der ebenfalls radial verlaufenden Stützflächen 13 der Durchbrüche 10 des Stützflächenkranzes 9 in Eingriff treten können, wie das beispielsweise in Fig. 7 dargestellt ist. Dabei sind die in axialer Richtung federnd beweglichen Endabschnitte 45 aller Federzungen 31 bis 34 durch entsprechende Prägung gegen das Antriebszahnrad 7 in dessen Ebene nach außen versetzt, was durch ein entsprechendes Prägewerkzeug geschieht. Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, besteht zwischen den in die Ebene des Antriebszahnrades 7 versetzten End-abschnitten 45 und den restlichen Teilabschnitten der Federzungen 31 bis 34 jeweils ein schräger Verbindungsabschnitt 46. Wenn das Kettenrad 22 in Aufzugsrichtung, also entgegen der Antriebsrichtung, gegenüber dem stillstehenden Antriebszahnrad verdreht wird, bewirken diese schrägen Verbindungsabschnitte 46, daß sie gemeinsam mit den Abschnitten 45 axial aus den Durchbrüchen 10 in die Ebene der Ringwand 29 herausgehoben werden.

[0037] In Umfangsrichtung sind diese nach außen geprägten Endabschnitte 45 so kurz gehalten, daß sie jeweils vollständig in einen der Durchbrüche 10 des Stützflächenkranzes eintauchen können.

[0038] Wie am besten aus Fig. 6 erkennbar ist, befindet sich der Durchbruch 26 mit dem Sechskantprofil 25 in einem zentralen, radial verlaufenden Wandabschnitt 47, der gegenüber der Ringwand 29 und dem Ringflansch 28 um die Breite der Stützschulter 27 versetzt ist, derart, daß die Stützschulter 27 und die dem Kettenrad 22 zugekehrte Außenseite des zentralen Wandabschnitts 47 in einer Ebene liegen und gemeinsam am Kettenrad 22 anliegen können.

[0039] Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß der Durchmesser des Ringflansches 28 kleiner ist als der Durchmesser des Fußkreises 30 der Stirnverzahnung 8 des Antriebszahnrades 7.

[0040] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, liegen von den zwölf vorhandenen Stützflächen 13 des Stützflächenkranzes 9 jeweils zwei auf einer Linie 50 bzw. 51 des Achsenkreuzes, was bedeutet, daß jeweils die auf der Linie 50 liegenden Stützflächen 13 von den auf der Linie 51 liegenden Stützflächen 13 einen Winkelabstand β von 90° aufweisen.

[0041] Von den vier Sperrzahnflächen 41 bis 44, die sich ebenfalls paarweise diametral gegenüberliegen, sollen jeweils nur zwei gleichzeitig mit zwei sich paarweise diametral gegenüberliegenden Stützflächen 13 in Eingriff gelangen. Deshalb weisen die Sperrzahnflächen 41 und 42 von den jeweils in Antriebsrichtung des Pfeiles 35 davor bzw. dahinter liegenden Sperrzahnflächen 43 bzw. 44 jeweils einen Winkelabstand β1 auf, der um eine halbe Teilung α/2 des Stützflächenkranzes 9 bzw. um den halben Winkelabstand α/2 der Stützflächen 13 kleiner ist als der Winkelabstand β, den die diesen Sperrzahnflächen 41, 42 bzw. 43, 44 jeweils am nächsten liegenden Stützflächen 13 voneinander haben. Dadurch wird erreicht, daß beim Verdrehen des Kettenrades 22 bzw. der Profilscheibe 20 gegenüber dem Antriebszahnrad 7 um eine halbe Teilung α/2 das jeweils andere Sperrzahnflächenpaar 41/42 bzw. 43/44 mit den in der entsprechenden Drehrichtung nächstfolgenden Sperrflächen 13 des Stützflächenkranzes 9 in Eingriff gelangen. Man erreicht damit die gleiche Wirkung wie mit einer halb so großen Teilung des Stützflächenkranzes 9 bzw. wie mit einem halb so großen Winkelabstand α von 15° zwischen zwei benachbarten Stützflächen 13.

[0042] Ebenso wie der Stützflächenkranz 9 mit mehr oder weniger als zwölf Durchbrüchen versehen sein kann, ist es auch möglich, die Profilscheibe 20 mit mehr oder weniger als vier Federzungen zu versehen. Vorteilhaft ist es jedoch, eine durch die Zahl "4" teilbare Anzahl von Stützflächen 13 im Antriebszahnrad 7 und wenigstens vier Federzungen mit sich jeweils paarweise diametral gegenüberliegenden Sperrzahnflächen 41 bis 44 vorzusehen, damit die Sperrzahnflächen 41 und 42 bzw. 43 und 44 immer paarweise mit dem Stützflächenkranz 9 bzw. mit dessen Stützflächen 13 in Eingriff gelangen können. Es ergibt sich dadurch eine bessere Kraftverteilung und somit eine höhere Funktionssicherheit beim Antrieb des Antriebszahnrades 7 durch das Kettenrad 22 über die Federzungen 31 bis 34 der Profilscheibe 20.

[0043] Die auf der dem Antriebszahnrad 7 gegenüberliegenden Seite des Kettenrades 22 angeordnete zweite Profilscheibe 21 weist ebenfalls eine Stützschulter 27 und einen Flanschring 28 auf, die im bezug auf das Kettenrad 22 symmetrisch zur Stützschulter 27 bzw. zum Ringflansch 28 der Profilscheibe 20 angeordnet sind.
An einem radialen Ringwandabschnitt 53, der innerhalb der Stützschulter 27 liegt, ist eine schwach konisch nach außen gerichtete Ringwand 54 angeformt, die eine zentrale Bohrung 55 aufweist und die durch mehrere sternförmig angeordnete, im vorliegenden Beispiel acht, Radialschlitze 56 in mehrere keilförmige Sperrzungen 57 unterteilt ist. Auch diese zweite Profilscheibe 21 mit ihren Sperrzungen 57 besteht aus federelastischem Material, z.B. aus Federstahl, so daß die Sperrzungen 57 mit ihren inneren Endkanten 58 sperrend mit der Mantelfläche der Welle in Eingriff gebracht werden können und die Profilscheibe 21 zugleich als Sperrfederscheibe zur axialen Fixierung des Kettenrades 22, der Profilscheibe 20 und des Antriebszahnrades 7 auf der Welle 1 eingesetzt werden kann.

[0044] Dabei kann es zweckmäßig sein, die Welle 1 mit einer Ringnut 59 zu versehen, mit der die inneren Endkanten 58 der Sperrfedern 57 formschlüssig in Eingriff gebracht werden können.

[0045] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, dienen die Stützschultern 27 der beiden Profilscheiben 20 und 21 als Auflage für die Kettenglieder 60 einer Antriebskette 61, mit denen die Zähne 23 des Kettenrades 22 jeweils in formschlüssigem Eingriff stehen.

[0046] Während bei einer Belastung des Kettenrades 22 in Antriebsrichtung jeweils zwei der sich diametral gegenüberliegenden Federzungen 31 bis 34 durch ihre Sperrzahnflächen 41/42 bzw. 43/44 mit jeweils zwei sich ebenfalls diametral gegenüberliegenden Stützflächen 13 des Stützflächenkranzes 9 mitnehmend in Eingriff stehen, kann das Kettenrad 22 mit der ersten Profilscheibe 20 in Aufzugsrichtung, d.h. entgegen der Antriebsrichtung, relativ zum Antriebszahnrad 7 verdreht werden, wobei während dieser Drehbewegung die Federzungen 31 bis 34 jeweils ratschend über die Zwischenstege der Durchbrüche 10 des Stützflächenkranzes 9 gleiten.

[0047] Diese Kettenradbaugruppe ist aus mehreren Gründen mit erheblich geringeren Kosten herstellbar als die bekannten Ausführungsformen: sie besteht insgesamt aus nur sechs Einzelteilen besteht, die sehr kostengünstig herstellbar sind, diese Einzelteile müssen nur lose auf die gemeinsame Welle 1 aufgeschoben werden, sie werden auf der Welle 1 durch die zuletzt aufgeschobene zweite Profilscheibe 21 auf der Welle 1 fixiert, und es ist auch eine vollautomatische Montage möglich.


Ansprüche

1. Kettenradbaugruppe für den Gewichtsantrieb des Laufwerks und/oder eines Schlagwerks einer Uhr mit einem Kettenrad (22), das zwischen zwei koaxialen Profilscheiben (20, 21), die jeweils eine mit einem radial nach außen vorspringenden Flanschring (28) versehene Stützschulter (27) aufweisen, auf einer Welle (1) angeordnet ist, wobei das Kettenrad (22) in Antriebsdrehrichtung über ein Richtgesperr mit einem auf der Welle (1) axial fixierten Antriebszahnrad (7) in Drehverbindung steht und gemeinsam mit seinen beiden Profilscheiben (20, 21) durch eine Feder in axialer Richtung gegen das Antriebszahnrad (7) gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kettenrad (22) und die zwischen diesem und dem Antriebszahnrad (7) liegende erste Profilscheibe (20) durch ein Kupplungselement (14) zumindest in Antriebsrichtung drehfest miteinander in Verbindung stehen und daß diese vorzugsweise aus Federstahlblech bestehende Profilscheibe (20) wenigstens eine axial bewegliche einstückig mit ihr verbundene Federzunge (31 bis 34) aufweist, die nach Art einer Sperrklinke in einen konzentrischen Stützflächenkranz (9) des Antriebszahnrades (7) eingreift und daß die zweite vorzugsweise ebenfalls aus Federstahlblech bestehende Profilscheibe (21) als Sperrfederscheibe ausgebildet und als solche mit mehreren radialen Sperrfederzungen (57) versehen ist, deren innere Rast- oder Sperrkanten (58) sich mit radialem Druck auf der Welle (1) abstützen und dadurch die Profilscheibe (21) axial federnd gegen das Kettenrad (22) und dieses mit der ersten Profilscheibe (20) gegen das Antriebsrad (7) drücken.
 
2. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebszahnrad (7) an einer radialen Ringschulter (4) der Welle (1) anliegend drehbar auf der Welle (1) gelagert ist.
 
3. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützflächenkranz (9) aus einer Vielzahl von Vertiefungen oder Durchbrüchen (10) besteht, die auf einem zur Wellenachse (12) konzentrischen Kreisring (11) angeordnet und jeweils mit einer Stützfläche (13) versehen sind, welche jeweils gleiche Winkelabstände (α) voneinander haben.
 
4. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützflächen (13) jeweils zumindest annähernd radial zur Wellenachse (12) verlaufen.
 
5. Kettenradbaugruppe nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Profilscheibe (20) mehrere sich in Umfangsrichtung erstreckende Federzungen (31, 34) aufweist, die jeweils mit einer auf dem Kreisring (11) des Stützflächenkranzes (9) liegenden radialen Sperrzahnfläche (41 bis 44) versehen sind, welche mit jeweils einer der Stützflächen (13) in Eingriff bringbar ist.
 
6. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Profilscheibe (20) radial innerhalb der Stützschulter (27) eine zumindest annähernd in der Ebene des Flanschringes (28) liegende, planebene Ringwand (29) aufweist, in welcher die Federzungen (31 bis 34) in Form von frei geschnittenen Ringwandabschnitten angeordnet sind.
 
7. Kettenradbaugruppe nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der mehrfach vorhandenen Sperrzahnflächen (41, 42) von der in Antriebsdrehrichtung davor oder dahinter liegenden Sperrzahnfläche (43, 44) einen Winkelabstand (β1) aufweist, der um etwa eine halbe Teilung (α/2) der Stützflächen (13) des Ratschenkranzes (9) größer oder kleiner ist als der Winkelabstand (β), den die diesen Sperrzahnflächen (41/42 bzw. 43/44) am nächsten liegenden Stützflächen (13) voneinander haben.
 
8. Kettenradbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützflächenkranz (9) des Antriebszahnrades eine gerade durch die Zahl "4" teilbare Anzahl von Stützflächen (13) aufweist und daß die erste Profilscheibe (20) mit vier sich jeweils paarweise diametral gegenüberliegenden Sperrzahnflächen (41, 42 bzw. 43, 44) versehen ist.
 
9. Kettenradbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Profilscheibe (20) und das Kettenrad (22) durch eine Kupplungsbuchse (14) drehfest miteinander verbunden sind, welche auf ihrem Umfang wenigstens eine Mitnehmerfläche (15) aufweist, durch welche sie mit entsprechend profilierten zentralen Durchbrüchen (24, 26) der Profilscheibe (20) und des Kettenrades (22) formschlüssig und drehfest in Eingriff steht.
 
10. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsbuchse (14) drehbar auf der Welle (1) angeordnet ist und sich zumindest annähernd vom Antriebszahnrad (7) zu den Sperrfederzungen (57) der zweiten Profilscheibe (21) erstreckt.
 
11. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich der formschlüssig mit der Kupplungsbuchse (14) in Eingriff stehende Durchbruch (26) der ersten Profilscheibe (20) in einem zentralen Ringwandabschnitt (47) befindet, der gegenüber der Ringwand (29) mit dem Stützflächenkranz (9) axial zum Kettenrad (22) hin versetzt ist.
 
12. Kettenradbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (1) zur rastenden oder sperrenden Aufnahme der inneren Rast- oder Sperrkanten (58) der Sperrfederzungen mit einer Ringnut (59) versehen ist.
 




Zeichnung