[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbauftragwalze insbesondere für einen Farbroller mit
einem mit Handriff versehenen Tragbügel, auf den die Walze drehbar aufsetzbar ist,
wobei die Walze einen kreiszylinderförmigen Trägerkörper aufweist, auf den ein oder
mehrere Strukturringe nebeneinander axial aufsetzbar sind, die der Walzenoberfläche
eine Profilierung verleihen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Strukturring
für eine entsprechende Farbauftragwalze.
[0002] Zum Auftragen von Farbe auf Wand- oder Deckenflächen finden neben Pinseln häufig
sogenannte Farbroller Verwendung, die einen mit Handgriff versehenen, aus Stahldraht
gebogenen Tragbügel aufweisen. Auf das geradlinig verlaufende freie Ende des Tragbügels
ist eine Farbauftragwalze aufsetzbar, die an dem Tragbügel mittels Klemmung oder Rastung
drehbar gelagert werden kann. Die Walze besitzt eine kreiszylindrische Form und trägt
auf ihrer Außenseite einen Belag aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere aus
Schaumstoff, mit dem die Farbe auf die zu bestreichende Fläche aufbringbar ist.
[0003] Zur Erzielung von strukturierten Wand- oder Deckenflächen ist es bekannt, die Farbe
mittels einer Farbauftragwalze aufzubringen, die eine strukturierte oder höhenmäßig
profilierte Mantelfläche besitzt. Gemäß der DE-PS 688 914 werden zur Erzielung der
Oberflächenstrukturierung verschiedene vorgefertigte Muster- oder Strukturringe, die
eine Trägerhülse sowie auf ihrer Mantelfläche angebrachte Erhebungen oder Vorsprünge
in Form eines gewünschten Musters umfassen, auf einen Trägerkörper axial aufgesetzt
und fixiert. Die Herstellung der einzelnen in der DE-PS 688 914 gezeigten Strukturringe
ist jedoch aufwendig und teuer. Darüber hinaus muß die Trägerhülse des Strukturrings
mit hoher Genauigkeit auf den Trägerkörper passen, da ansonsten eine genaue Ausrichtung
des Strukturringes relativ zu der Walze nicht gegeben ist.
[0004] Gleichartige Wirkungen lassen sich erzielen, wenn von einer vollflächig vorgestrichenen
Bearbeitungsfläche die noch feuchte Farbe mittels der genannten, oberflächlich strukturierten
Walze örtlich abgetragen wird, was erfindungsgemäß ausdrücklich mit umfaßt sein soll.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbauftragwalze der genannten Art
sowie einen Strukturring für eine entsprechende Walze zu schaffen, die bzw. der in
einfacher und kostengünstiger Weise herstellbar ist und eine genaue Halterung auf
dem Trägerkörper gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Farbauftragwalze dadurch gelöst,
daß die Strukturringe vollständig aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere aus
Schaumstoff bestehen und unter elastischer, radialer Verformung auf den Trägerkörper
gespannt sind.
[0007] Da die Strukturringe aus einem einheitlichen Material bestehen, können sie in einem
einzigen Verfahrensschritt beispielsweise durch Aufschäumen, Spritzgießen etc. hergestellt
werden. Auf diese Weise ist eine schnelle und somit wirtschaftliche Produktion gegeben.
[0008] Die Ausbildung der Strukturringe aus elastischem Kunststoff, insbesondere Schaumstoff,
ermöglicht es desweiteren, jeden Strukturring unter geringer elastischer Verformung
von außen radial auf den kreiszylinderförmigen Trägerkörper zu spannen. Dies kann
dadurch erreicht werden, daß der Innenmesser des Strukturrings um ein geringes Maß
kleiner als der Außendurchmesser des Trägerkörpers ist. Der Trägerkörper kann auf
seiner Mantelfläche im wesentlichen starr ausgebildet oder mit einem elastischen Kunststoff-
oder Gummiüberzug versehen sein. Darüber hinaus ist es möglich, daß der Trägerkörper
außenseitig einen elastischen, Farbe aufnehmenden Belag, insbesondere einen Plüsch-,
Flor-, Vlies- oder Schaumstoffbelag aufweist. Wenn der Trägerkörper mit einem elastisch
nachgiebigen Belag für den Farbauftrag versehen ist, ist es möglich, den Strukturring
unter einerseits einer eigenen geringen elastischen, radial nach außen gerichteten
Verformung und andererseits unter radial nach innen gerichteter Verformung des Belages
des Trägerkörpers auf diesen aufzuschieben, so daß der Strukturring über radial gerichtete
elastische Spannkräfte auf dem Trägerkörper gehalten ist.
[0009] Da die Strukturringe auswechselbar auf dem Trägerkörper gehalten sind, kann der Farbauftragrolle
in Abhängigkeit von der Größe, Anzahl und Formgebung der Strukturringe vom Benutzer
eine Vielzahl verschiedener Profilierungen gegeben werden, so daß mit der Farbauftragwalze
unterschiedlichste Muster auf der Bearbeitungsfläche ausbildbar sind.
[0010] Es hat sich bewährt, wenn der Strukturring einen ringförmigen Grundkörper mit einer
Vielzahl von radialen Druchbrechungen aufweist. Einerseits erhöhen die radialen Durchbrechungen
die Nachgiebigkeit des Strukturrings, andererseits bilden sie bei Abrollen des Strukturrings
auf der Bearbeitungsfläche ein entsprechendes Muster aus, daß von dem aufgebrachten
Anpreßdruck und somit der Verformung des Strukturrings abhängig ist. Zur Erzielung
eines gleichmäßigen Musters ist es vorteilhaft, wenn die Durchbrechungen über den
Umfang des Strukturrings im wesentlichen gleichverteilt sind.
[0011] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, daß der Strukturring auf seinem ringförmigen
Grundkörper mit einer Vielzahl von radial vorstehenden Zähnen versehen ist, die vorzugsweise
ebenfalls über den Umfang des Strukturrings gleichverteilt sind.
[0012] Um mehrere Strukturringe mit entsprechenden Zähnen durch eine angrenzende Anordnung
auf dem Trägerkörper zu einem als einzelner Strukturring wirkenden Bauteil zusammensetzen
zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Zähne sich über die gesamte Breite des Strukturringes
erstrecken und somit mit den Zähnen eines benachbarten Strukturringes einen glatten
Übergang bilden.
[0013] Hinsichtlich des Strukturrings für eine Farbauftragwalze wird die o.g. Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Strukturring vollständig aus einem elastischem Kunststoff, insbesondere
Schaumstoff besteht und unter elastischer, radialer Verformung auf den Trägerkörper
spannbar ist. Weitere Merkmale des Strukturringes ergeben sich aus der vorstehenden
Beschreibung.
[0014] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Farbauftragwalze mit angebrachten Strukturringen,
- Figur 2
- einen ersten Strukturring in Vorderansicht sowie im Querschnitt und
- Figur 3
- einen zweiten Strukturring in Vorderansicht sowie im Querschnitt.
[0015] Die in Figur 1 dargestellte Farbauftragwalze 10 weist einen Trägerkörper 11 in Form
einer kreiszylindrischen Walze auf, die auf ihrer Außenseite einen Schaumstoffbelag
13 oder ähnliches zum Farbauftrag besitzt. Der Trägerkörper 11 kann in bekannter Weise
auf das freie Ende eines nicht dargestellten Tragbügels aufgeschoben werden, auf dem
er drehbar gelagert ist.
[0016] Auf den Trägerkörper 11 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Strukturringe
12 bzw. 17 axial aufgeschoben und in gegenseitigem Abstand angeordnet. Die Strukturringe
12 und 17 sind in den Figuren 2 bzw. 3 im Detail dargestellt. Eine erste Ausführungsform
eines Strukturrings 12 besteht vollständig aus Schaumstoff und weist einen ringförmigen
Grundkörper 14 mit einer Mittelöffnung 16 auf, deren Durchmesser etwas geringer als
der Außendurchmesser des Trägerkörpers 11 ist. Der Strukturring besitzt desweiteren
in dem Grundkörper 14 eine Vielzahl von radialen Durchbrechungen 15, die einen Kreisquerschnitt
besitzen. Die Durchbrechungen 15 sind über den Umfang des Strukturringes 12 gleichverteilt,
wie die rechte Darstellung in Figur 2 zeigt.
[0017] Eine alternative Ausgestaltung eines Strukturrings 17 ist in Figur 3 dargestellt.
Auch dieser besitzt einen ringförmigen Grundkörper 18, dessen Mittelöffnung 20 im
Durchmesser etwas geringer als der Außendurchmesser des Trägerkörpers 11 ist. Auf
der Umfangsfläche des ringförmigen Grundkörpers 11 sind eine Vielzahl von radial vorstehenden
Zähnen 19 ausgebildet, die über den Umfang gleichverteilt sind und sich über die gesamte
Breite des Strukturrings 17 erstrecken.
[0018] Zur Montage der Strukturringe 12 bzw. 17 werden diese axial auf den Trägerkörper
11 aufgeschoben, wobei es zu einer radialen elastischen Verformung der Strukturringe
und gegebenenfalls zu einer raidalen elastischen Verformung des Schaumstoffbelages
13 des Trägerkörpers 11 kommt.
1. Farbauftragwalze insbesondere für einen Farbroller mit einem mit Handgriff versehenen
Tragbügel, auf den die Walze drehbar aufsetzbar ist, wobei die Walze (10) einen kreiszylinderförmigen
Trägerkörper (11) aufweist, auf den ein oder mehrere Strukturringe (12, 17) nebeneinander
axial aufsetzbar sind, die der Walzenoberfläche eine Profilierung verleihen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strukturringe (12, 17) vollständig aus einem elastischen Kunststoff,
insbesondere aus Schaumstoff, bestehen und unter elastischer, radialer Verformung
auf den Trägerkörper (11) gespannt sind.
2. Farbauftragwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strukturring (12)
einen ringförmigen Grundkörper (14) mit einer Vielzahl von radialen Durchbrechungen
(15) aufweist.
3. Farbauftragwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen
(15) über den Umfang des Strukturrings (12) im wesentlichen gleichverteilt sind.
4. Farbauftragwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strukturring (17) einen ringförmigen Grundkörper (18) mit einer Vielzahl von radial
vorstehenden Zähnen (19) aufweist.
5. Farbauftragwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (19) über
den Umfang des Strukturrings (17) im wesentlichen gleichverteilt sind.
6. Farbauftragwalze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (19)
sich über die gesamte Breite des Strukturrings (17) erstrecken.
7. Strukturring für eine Farbauftragwalze, die einen kreiszylindrischen Trägerkörper
aufweist, auf den der Strukturring (12, 17) axial aufsetzbar ist, so daß er der Walzenoberfläche
eine Profilierung verleiht, dadurch gekennzeichnet, daß der Strukturring (12, 17)
vollständig aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere aus Schaumstoff besteht
und unter elastischer, radialer Verformung auf den Trägerkörper (11) spannbar ist.
8. Strukturring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Strukturring (12) einen
ringförmigen Grundkörper (14) mit einer Vielzahl von radialen Durchbrechungen (15)
aufweist.
9. Strukturring nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (15)
über den Umfang des Strukturrings (12) im wesentlichen gleichverteilt sind.
10. Strukturring nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Strukturring
(17) einen ringförmigen Grundkörper (18) mit einer Vielzahl von radial vorstehenden
Zähnen (19) aufweist.
11. Strukturring nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (19) über den
Umfang des Strukturrings (17) im wesentlichen gleichverteilt sind.
12. Strukturring nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (19)
sich über die gesamte Breite des Strukturrings (17) erstrecken.