[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegeanordnung, die mindestens zwei Biegeeinrichtungen
aufweist, wobei die zur Durchführung der ersten Biegefunktion erforderlichen Biegewerkzeuge
in der ersten Biegeeinrichtung und die zur Durchführung der zweiten Biegefunktion
erforderlichen Biegewerkzeuge in der zweiten Biegeeinrichtung angeordnet sind, und
wobei die erste Biegeeinrichtung in Vorschubrichtung eines Biegeteils vor der zweiten
Biegeeinrichtung angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Biegeanordnung ist z.B. aus der europäischen Patentanmeldung EP 97
120 404.5 der Anmelderin bekannt. Die erste Biegeeinrichtung ist hierbei als Ring-
oder Segmentbiegeeinrichtung und die zweite Biegeeinrichtung als Dornbiegeeinrichtung
ausgebildet. Eine derartige Anordnung besitzt den Vorteil, daß in einfacher Art und
Weise ein Wendelbiegen oder ein Biegen von dreidimensionalen Strukturen ermöglicht
wird. Sie besitzt jedoch den Nachteil, daß die vor der Dornbiegeeinrichtung angeordnete
Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung die Biegefreiheit der Dornbiegeeinrichtung einschränkt.
Dies ist insbesondere von Nachteil, da in der spanlosen Umformung verschieden große
Biegeradien gefordert werden, die von ganz kleinen, engen Biegeradien bis zu großen,
werkzeugunabhängigen Biegeradien reichen. Deshalb haben sich insbesondere beim Rohr-
und Profilbiegen drei Biegeverfahren herausgebildet, wobei das Dornbiegen für enge
Biegeradien, die ungefähr das ein- bis vierfache des Außendurchmesser des zu biegenden
Rohres betragen, daß Segmentbiegen oder Preßbiegen für mittlere Biegeradien, die ungefähr
das drei- bis sechsfache des Außendurchmesser des Rohres betragen, und das Ringbiegen
für große, werkzeugunabhängige Biegeradien, die größer als das fünffache des Außendurchmessers
des zu biegenden Rohres betragen, eingesetzt werden. Sollte daher mit einer einzigen
Biegeanordnung bis jetzt der gesamte Biegeradienbereich abgedeckt werden, mußten bisher
eine Dornbiegemaschine, eine Segmentbiegemaschine und eine Ringbiegemaschine seperat
nebeneinander betrieben werden, was in einem großen Stellflächenbedarf und in hohe
Investitionskosten resultierte.
[0003] Es ist daher mit der bekannten Vorrichtung z.B. nicht oder nur schwer möglich, in
ein Biegeteil aufeinanderfolgend große Radien, welche mit der Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung
herstellbar sind, und kleine Radien, welche mit der Dornbiegeeinrichtung herstellbar
sind, vorzusehen. Bis jetzt mußte hierzu ein Wechseln des Biegeteils von der einen
zur anderen Biegeeinrichtung stattfinden, was in nachteiliger Art und Weise eine Entnahme
des Biegeteils aus der ersten Biegeeinrichtung und ein nachfolgendes genaues Ausrichten
des Biegeteils in der zweiten Biegeeinrichtung mit sich brachte.
[0004] Die bei der bekannten Biegeanordnung vorhandene Einschränkung der Biegefreiheit ist
insbesondere beim Dornbiegen von Nachteil, da hierbei das Biegeteil entsprechend dem
Biegewinkel ausschwenkt. Dieser gerade beim Dornbiegen äußerst große Schwenkraum muß
aber frei sein, damit der Dornbiegevorgang kollisionsfrei, d.h. ohne daß die vor der
Dornbiegeeinrichtung angeordnete Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung und/oder das Biegeteil
zu beschädigen, ausgeführt werden kann.
[0005] Ein weiterer Nachteil der bekannten Biegeanordnung besteht desweiteren darin, daß
das Ende des Biegeteils beim Anbiegen durch die erste Biegeeinrichtung eine unkontrollierte
Ausschwenkbewegung durchführt, die kompensiert werden muß, wenn das Ende des Biegeteils
in einer Vorschub- und Verdreheinheit der Dornbiegeeinrichtung fixiert ist.
[0006] Aufgrund der vorstehend beschriebenen Probleme ist es daher bei der aus der oben
genannten europäischen Patentanmeldung bekannten Biegeanordnung sowie auch bei den
übrigen bekannten Biegeanordnungen nicht möglich, in einem Biegeteil hintereinander
und/oder im Wechsel in einer Aufspannung beliebige, sich über einen großen Radienbereich
erstreckende Biegeradien zu realisieren.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Biegeanordnung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß in einem Biegeteil in einer Aufspannung die vorstehend
genannten Biegeradien hintereinander oder im Wechsel herstellbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Biegeeinrichtungen
derart relativ zueinander bewegbar sind, daß einer der beiden Biegeeinrichtungen aus
dem Biegeraum der anderen Biegeeinrichtung herausbewegbar ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise eine Biegeanordnung
geschaffen, die sich durch ihre große Biegefreiheit auszeichnet. Indem erfindungsgemäß
vorgesehen ist, daß die vor der zweiten Biegeeinrichtung, insbesondere einer Dornbiegeeinrichtung,
angeordnete erste Biegeeinrichtung, insbesondere eine Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung,
aus dem Biegeraum der Dornbiegeeinrichtung wegbewegbar ist, wird in vorteilhafter
Art und Weise erreicht, daß beim Dornbiegevorgang dem Biegeteil ein entsprechend großer
Schwenkwinkel zur Verfügung steht, so daß in ein Biegeteil, nachdem zuvor durch die
Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung große Biegeradien angebracht wurden, infolge des
nun freien Biegeraums der Dornbiegeeinrichtung auch kleine Radien in das Biegeteil
einbringbar sind. Es ist somit in vorteilhafter Weise mit der erfindungsgemäßen Biegeanordnung
möglich, hintereinander und/oder im Wechsel kleine und große Biegeradien des Biegeteils
in einer Aufspannung einzubringen.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Wegbewegen der Ring-
oder Segmentbiegeeinrichtung aus dem Biegeraum der Dornbiegeeinrichtung dadurch erfolgt,
daß die Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung abgesenkt und/oder die Dombiegeeinrichtung
angehoben wird. Diese erfindungsgemäße Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch
in besonders einfacher Art und Weise eine räumliche Separierung von Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung
und Dornbiegeeinrichtung erzielbar ist.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Dornbiegeeinrichtung
der Biegeanordnung einen Vorschubschlitten für das Biegeteil aufweist, der in Längsrichtung
der zweiten Biegeeinrichtung verschiebbar ist und das Biegeteil an seinem Ende in
einer Spanneinheit spannt, wobei die Spanneinheit vorzugsweise als um die Vorschubrichtung
des Biegeteils drehbare Verdreheinrichtung ausgebildet ist. Durch diese erfindungsgemäße
Maßnahme wird in vorteilhafter Art und Weise erreicht, daß das Biegeteil besonders
einfach beim Biegevorgang vorschiebbar und ggf. um seine Achse drehbar ist. Hierdurch
ist in besonders vorteilhafter Weise ein einfacher Wechsel der Biegerichtung, insbesondere
ein Übergang von einem Linksbiegen zu einem Rechtsbiegen oder umgekehrt, möglich.
[0012] Eine weiter vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Vorschubschlitten
der Dornbiegeeinrichtung derart ausgebildet ist, daß er in einer im wesentlichen orthogonal
zur Vorschubrichtung des Biegeteils verlaufenden seitlichen Richtung auslenkbar ist.
Eine derartige erfindungsgemäße Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch besonders
einfach eine Kompensation der Ausschwenkbewegung des Biegeteils, die beim Anbiegen
des Biegeteils beim Ring- oder Segmentbiegen entsteht, kompensierbar ist.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Ring- oder
Segmentbiegeeinrichtung einen drehbaren Biegetisch aufweist. Diese erfindungsgemäße
Maßnahme besitzt den Vorteil, daß auch hierdurch in besonders einfacher Art und Weise
eine Kompensation der Ausschwenkbewegung des Biegeteils beim Anbiegen beim Ring- oder
Segmentbiegeverfahren erzielbar ist.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß durch den Vorschubschlitten
eine Ausgleichsbewegung in Längsrichtung des Biegeteils durchführbar ist. Auch diese
erfindungsgemäße Maßnahme dient zur besonders einfachen Kompensation der Ausschwenkbewegung
des Biegeteils.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Ring- oder
Segmentbiegeeinrichtung in einer im wesentlichen orthogonal zur Vorschubrichtung des
Biegeteils verlaufenden seitlichen Richtung verschiebbar ausgebildet ist, wobei insbesondere
vorgesehen ist, daß die Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung Rollen aufweist, die in
Schienen geführt sind. Eine derartige erfindungsgemäße Maßnahme besitzt den Vorteil,
daß hierdurch sowohl ein Verschieben der Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung für ihr
Wegbewegen aus dem Biegeraum der Dornbiegeeinrichtung als auch eine Kompensation der
beim Anbiegen eines Biegeteils entstehenden Ausschwenkbewegung ermöglicht wird. Die
vorgenannte Verschiebbarkeit ermöglicht es desweiteren, daß das Biegeteil einfach
aus den Werkzeugen der Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung herausbewegbar ist.
[0016] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu entnehmen,
das im folgenden anhand der einzigen Figur beschrieben wird. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Biegeanordnung.
[0018] Die in Figur 1 dargestellte Biegeanordnung 1 gliedert sich prinzipiell in eine erste
Biegeeinrichtung 2 und eine von dieser separierte zweite Biegeeinrichtung 3. Die erste
Biegeeinrichtung 2 ist als Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung ausgebildet und weist
die zur Durchführung eines Ring- oder Segmentbiegevorgangs erforderlichen Biegewerkzeuge,
insbesondere zwei Gegenhalterrollen 4a, 4b und eine Biegerolle 4c, auf, die von einem
Biegezylinder 5 zur Krümmung des Biegeteils 31 in Richtung der Gegenhalterrollen 4a,
4b zustellbar ist. Die Biegewerkzeuge 4a, 4b, 4c, 5 werden von einem vorzugsweise
hydraulisch und pneumatisch arbeitenden Antriebsaggregat 6 angetrieben, wobei die
Steuerung der Gegenhalterrollen 4a, 4b sowie der Biegerolle 4c und die Bewegung des
Biegezylinders 5 von einer Steuereinrichtung 7 durch Steuersignale S gesteuert wird.
Dem Fachmann ist klar ersichtlich, daß die vorstehend beschriebene Konstellation für
ein Ringbiegen gedacht ist, während bei einem Segmentbiegen die Gegenhalterrollen
4a, 4b und die Biegerolle 4c durch entsprechende, an und für sich bekannte und daher
nicht näher beschriebene Segmentbiegewerkzeuge ersetzt werden.
[0019] Die von der ersten Biegeeinrichtung 2 separierten zweiten Biegeeinrichtung 3 ist
als eine Dornbiegeeinrichtung ausgebildet, die Dombiegewerkzeuge 11 aufweist. Die
Anordnung und Ausbildung der in der zweiten Biegeeinrichtung 3 angeordneten Dornbiegewerkzeuge
11 sind dem Fachmann an und für sich bekannt, so daß diese hier nicht näher beschrieben
werden müssen.
[0020] Die vorstehend beschriebene Hintereinanderanordnung der ersten und der zweiten Biegeeinrichtung
2, 3 erlaubt es nun prinzipiell, ohne besondere mechanische Umbauten und daher ohne
eine lange Umrüstzeit von der ersten zur zweiten Biegefunktion, also von einem Ring-
oder Segmentbiegen zum Dornbiegen, überzugehen, wobei in vorteilhafter Art und Weise
das Antriebsaggregat 6 und die Steuereinrichtung 7 sowohl zur Durchführung der ersten
als auch der zweiten Biegefunktion heranziehbar sind. Hierbei ist vorgesehen, daß
über Leitungen 14, 15 der Kraftausgang 8 und der Steuerausgang 9 der ersten Biegeeinrichtung
2 mit dem Krafteingang 12 und dem Steuereingang 13 der zweiten Biegeeinrichtung 3
vorzugsweise über Schnellkupplungen 17 verbunden werden, so daß die vom Antriebsaggregat
6 erzeugte Antriebskraft wahlweise zu dem Biegewerkzeug 4a-4c, 5 der ersten Biegeeinrichtung
2 oder den Biegewerkzeugen 11 der zweiten Biegeeinrichtung 3 leitbar ist. Die Verbindung
des Steuerausgangs 9 der Grundeinheit 2 mit der Leitung 15 mit dem Steuereingang 13
der Biegeeinrichtung 2 wird erreicht, daß die Bewegung der Biegewerkzeuge 11 der zweiten
Biegeeinrichtung 3 auch von der Steuereinrichtung 7 steuerbar sind.
[0021] Die beschriebene Biegeanordnung 1 ermöglicht somit ein Ring- oder Segmentbiegen und
ein Dombiegen im Anschluß oder im Wechsel in einem einzigen Biegeteil, ohne daß die
Aufspannung des Biegeteils gewechselt werden muß. Hierbei kann das Problem auftreten,
daß aufgrund der Anordnung der ersten Biegeeinrichtung 2 vor der zweiten Biegeeinrichtung
3 der Biegeraum der zweiten Biegeeinrichtung 3 nicht hinreichend groß ist, um die
zur Durchführung des Dombiegevorgangs erforderliche Biegefreiheit zu gewährleisten.
Eine derartige Biegefreiheit ist insbesondere beim Dombiegevorgang erforderlich, da
bei diesem das Biegeteil 31 entsprechend dem Biegewinkel ausschwenkt und dieser Schwenkraum
frei von Hindernissen sein muß, da sonst der Dornbiegevorgang nicht kollisionsfrei
ausgeführt werden kann.
[0022] Um nun diese Biegefreiheit der zweiten Biegeeinrichtung 3 zu gewährleisten, ist nun
in vorteilhafter Art und Weise vorgesehen, daß die erste Biegeeinrichtung 2 aus dem
Biegeraum der zweiten Biegeeinrichtung 3 wegbewegbar ist. Diese vorteilhafte Funktion
der ersten Biegeeinrichtung 2 wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß - nachdem die
Biegewerkzeuge 4a-4c, 5 der ersten Biegeeinrichtung 2 vom Biegeteil 31 wegbewegt wurden,
so daß das Biegeteil 31 im wesentlichen frei ist - die beiden Biegeeinrichtungen 2,
3 eine Relativbewegung ausführen, die bewirkt, daß die erste Biegeeinrichtung 2 aus
dem Biegeraum der zweiten Biegeeinrichtung 3 wegbewegt werden kann. Dies ist insbesondere
dadurch möglich, daß entweder die erste Biegeeinrichtung 2 abgesenkt und/oder die
zweite Biegeeinrichtung 3 angehoben wird, bzw. umgekehrt wird.
[0023] Anschließend daran wird die erste Biegeeinrichtung 2 über in Schienen S1, S2 gelagerte
Rollen 20 zur Seite gefahren. Der umgekehrte Vorgang - der Übergang von der zweiten
Biegeeinrichtung 3 zur ersten Biegeeinrichtung 2 - erfolgt in entsprechender Art und
Weise, indem die erste Biegeeinrichtung 2 bzw. die zweite Biegeeinrichtung 3 unter
bzw. über das Biegeteil 31 gefahren, dann angehoben bzw. abgesenkt wird. Es ist aber
auch möglich, anstelle der ersten Biegeeinrichtung 2 oder ergänzend hierzu die zweite
Biegeeinrichtung 3 seitlich zu verschieben.
[0024] Die Biegeanordnung 1 weist desweiteren einen Vorschubschlitten 35 für das Biegetiel
31 auf, der vorzugsweise mit einer Verdreheinrichtung 30 ausgestattet ist, die es
ermöglicht, das Biegeteil 31 um seine Längsachse A zu drehen. Eine derartig Verdreheinrichtung
30, welche das Ende 31'' des Biegeteils 31 spannt, ist an und für sich bekannt und
muß daher nicht mehr näher beschrieben werden.
[0025] Die Verwendung einer Verdrehrichtung 30 besitzt den Vorteil, daß hierdurch besonders
leicht von einem Linksbiegen auf ein Rechtsbiegen übergegangen werden kann, d. h.,
die Verdrehrichtung 30 ermöglicht es, die Biegerichtung des Biegeteils 31 zu ändern
bzw. ein räumliches Verdrehen des Biegeteils 31 zu ermöglichen.
[0026] Wenn nun mit der Biegeanordnung 1 am Biegeteil 31 ein Ring- oder Segmentbiegevorgang
durch die erste Biegeeinrichtung 2 durchgeführt werden soll, tritt beim Anbiegen des
Biegeteils 31 eine Ausschwenkbewegung des Endes 31'' des Biegeteils 31 auf. Um nun
nicht gezwungen zu sein, bei jedem Ring- oder Segmentbiegevorgang das Ende 31'' aus
der auch als Spanneinrichtung fungierenden Verdreheinrichtung 30 zu lösen und danach
das Biegeteil wieder in diese einzuführen, ist vorgesehen, daß die Verdreheinrichtung
30 derart auf dem Vorschubschlitten 35 angeordnet ist, daß sie in einer zur Vorschubrichtung
des Vorschubschlittens 35 im wesentlichen orhogonalen Querrichtung Q beweglich ist.
[0027] Eine Möglichkeit zur Ausbildung der vorgenannten Beweglichkeiten besteht darin, daß
der Vorschubschlitten 35 auf einer Brücke (nicht gezeigt) steht, die nach oben und
unten beweglich ist, und auf der eine Schiene installiert ist, damit der Vorschubschlitten
31 seitlich hin und her bewegt werden kann. Aufgrund dieser Konstruktion ist es möglich,
daß ein automatisches Wechseln von der ersten Biegeeinrichtung 2 zu der zweiten Biegeeinrichtung
3 oder umgekehrt in einer Aufspannung möglich ist, und daß eine Ausgleichsbewegung
beim Anbiegen durch die erste Biegeeinrichtung 2 erreicht wird.
[0028] Desweiteren kann noch vorgesehen sein, daß zum Ausgleich dieser Ausschwenkbewegung
des Biegeteils 31 beim Anbiegen die erste Biegeeinrichtung 2 derart ausgestaltet ist,
daß die erste Biegeeinrichtung 2 um eine vertikale Achse beweglich ist, so daß sich
die auf einem Biegetisch 2a angeordneten Biegewerkzeuge 4a-4c, 5 infolge der durch
die Beweglichkeit der ersten Biegeeinrichtung 2 gegebenen Drehbeweglichkeit auf das
Biegeteil 31 ausrichten. Diese Funktion wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß der
Biegetisch 2a drehbar auf einem die Rollen 20 aufweisenden Unterteil 2b der ersten
Biegeeinrichtung 2 angeordnet ist.
[0029] Die bereits vorstehend angesprochene Führung der ersten Biegeeinrichtung 2 über ihre
Rollen 20 in Schienen S1, S2 besitzt weiterhin den Vorteil, daß hierdurch verhindert
wird, daß sich beim Ring- oder Segmentbiegen der Relativabstand zwischen der ersten
und der zweiten Biegeeinrichtung 2, 3 ändert.
[0030] Desweiteren kann noch vorgesehen sein, daß der die Vorschubbewegung des Biegeteils
31 beim Dornbiegen bewirkte Vorschubschlitten 35 beim Ring- oder Segmentbiegen von
seinem Antrieb (nicht gezeigt) getrennt ist. Dieses Auskuppeln des Vorschubschlittens
35 bewirkt, daß beim Ring- oder Segmentbiegen der Vorschubschlitten 35 eine Ausgleichsbewegung
durchführen kann.
[0031] Bezüglich des weiteren Aufbaus der Biegeanordnung wird auf die EP 97 120 404.5 der
Anmelderin verwiesen, deren Offenbarung durch diese Bezugnahme explizit zum Gegenstand
dieser Anmeldung gemacht wird.
1. Biegeanordnung, die mindestens zwei Biegeeinrichtungen (2, 3) aufweist, wobei die
zur Durchführung der ersten Biegefunktion erforderlichen Biegewerkzeuge (4a, 4b, 4c,
5) in der ersten Biegeeinrichtung (2) und die zur Durchführung der zweiten Biegefunktion
erforderlichen Biegewerkzeuge (11) der zweiten Biegeeinrichtung (3) angeordnet sind,
und wobei die erste Biegeeinrichtung (2) in Vorschubrichtung eines Biegeteils (31)
vor der zweiten Biegeeinrichtung (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Biegeeinrichtung (2, 3) derart relativ zueinander bewegbar sind, daß eine der
beiden Biegeeinrichtungen (2 bzw. 3) aus dem Biegeraum der anderen Biegeeinrichtungen
(3 bzw. 2) herausbewegbar ist.
2. Biegeanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegewerkzeuge (4a-4c,
5) der ersten Biegeeinrichtung (2) vom Biegeteil (31) wegbewegbar sind.
3. Biegeanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Wegbewegen der ersten Biegeeinrichtung (2) aus dem Biegeraum der zweiten Biegeeinrichtung
(3) die erste Biegeeinrichtung (2) abgesenkt und/oder die zweite Biegeeinrichtung
(3) angehoben wird.
4. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Biegeeinrichtung (2) im wesentlichen orthogonal zur Vorschubrichtung des
Biegeteils (31) verschiebbar ist.
5. Biegeanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Biegeeinrichtung
(2) in Schienen (S1, S2) lagerbare Rollen (20) aufweist.
6. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Biegeeinrichtung (3) einen Vorschubschlitten (35) für das Biegeteil (31)
aufweist.
7. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Biegeeinrichtung (3) eine Verdreheinrichtung (30) für das Biegeteil (31)
aufweist, durch die das Biegeteil (31) um seine Längsachse (A) drehbar ist.
8. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Biegeeinrichtung (2) einen die Rollen (20) aufweisenden Unterteil (2b) aufweist,
auf dem ein Biegetisch (2a) der ersten Biegeeinrichtung (2) drehbar angeordnet ist.
9. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Biegeeinrichtung (2) als Ring- oder Segmentbiegeeinrichtung ausgebildet
ist.
10. Biegeanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegewerkzeuge der
ersten Biegeeinrichtung (2) Gegenhalterrollen (4a, 4b) und eine Biegerolle (4c), die
auf einem Biegezylinder (5) angeordnet und durch diesen (5) in Richtung der Gegenhalterrollen
(4a, 4b) zustellbar ist, aufweist.
11. Biegeanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegeanordnung (1) ein Antriebsaggregat (6) und eine Steuereinrichtung (7) sowohl
zur Durchführung der ersten als auch der zweiten Biegefunktion aufweist.
12. Biegeanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgang (8) des Antriebsaggregats
(6) und ein Steuerausgang (9) der Steuereinrichtung (7) über Leitungen (14, 15) mit
einem Krafteingang (12) bzw. mit einem Steuereingang (13) der zweiten Biegeeinrichtung
(3) vorzugsweise über Schnellkupplungen (17), verbindbar sind.