[0001] Die Erfindung betrifft ein fahrbares mobiles Arbeitsgerät, insbesondere Aufzugseinrichtung,
das wenigstens aufweist
- ein Fahrgestell mit wenigstens einem Rad,
- einen Armausleger,
der auf dem Fahrgestell höhenverstellbar angeordnet ist, der mit einer Armgelenkverbindung
mit dem Fahrgestell verbunden ist und der auseinander- und zusammenschiebbare Teleskopstangenelemente
aufweist,
- eine Anhängerkupplungseinheit, die an dem Armausleger angeordnet ist, und
- ein Verbindungselement, mit dem in einer Transportstellung das Fahrgestell und der
Armausleger verbunden sind
[0002] Ein fahrbares mobiles Arbeitsgerät, insbesondere eine Aufzugseinrichtung der eingangs
genannten Art, ist aus der DB-A-4 337 586 bekannt die ein Fahrgestell, einen Armausleger
mit auseinanderzieh- und zusammenschiebbaren Teleskopstangenelementen und eine Zugeinrichtung
aufweist, die in der Arbeitsstellung des Arbeitsgeräts abgeklappt, versenkt oder abgenommen
wird. Die Zugeinrichtung ist am letzten Teleskopstangenelement des Armausleger angeordnet,
so daß das Arbeitsgerät in der Transportstellung ohne Schlingern zu transportieren
ist. Für den Transport muß zwischem dem Fahrgestell und der Zugeinrichtung ein Seil
gespannt werden.
[0003] Nachteilig ist, daß die Schräglage des Armauslegers zu einer ungünstigen Gewichtsverteilung
führt. Hierdurch läßt sich das Arbeitsgerät am Einsatzort nach dem Abhängen vom Zugfahrzeug
nur schwer bewegen. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Vorschriften des Technischen
Überwachungsvereins nicht erfüllt werden. Diese Vorschriften verlangen, daß beim Transport
die Zugeinrichtung nicht abnehmbar, sondern fest mit dem Teleskopstangenelement verbunden
sein muß. Darüberhinaus darf die Bremseinrichtung nicht getrennt werden. In der Arbeitsstellung
ist die Zugeinrichtung aber im Wege, denn der ausgefahrene Armausleger lehnt sich
mit dem letzten Teleskopstangenelement an. Weiterhin verlangen die Vorschriften, daß
der Oberbau ab Zugeinrichtung eine bestimmte Länge, die derzeit bei acht Metern liegt,
nicht überschritten werden darf. Wird das Arbeitsgerät aber am letzten Teleskopstangenelement
gezogen, geht die Einhaltung dieser Forderung zu Lasten der Länge des Armauslegers
oder der Teleskopstangen bzw. deren Anzahl.
[0004] Aus der DE-U-1 892 364 ist ein verfahrbarer Aufzug bekannt, der einen Teleskopausleger
aufweist, der aus auseinanderzieh- und zusammenschiebbaren Teleskopstangenelementen
besteht. Auf dem Teleskopausleger kann eine Aufzugskabine auf- und abfahren . Für
einen Transport ist unter dem Mast ein Einachsfahrgestell und an der Mastspitze eine
Zugeinrichtung angebracht. Damit die Zugeinrichtung in ein Zugfahrzeug eingehängt
oder verschoben werden kann, muß der Mast von Hand allerdings angehoben werden.
[0005] Letztendlich ist aus dem DE-Prospekt der Fa. A.W. Andernach KG, awa-alu-Schrägaufzug,
verteilt auf der Messe Dach und Wand, Mai 1995, ein Schrägauzug bekannt. Er weist
einen Armausleger auf, an dessen Ende vor einem Kickgelenk ein Fahrgestell angeordnet
ist. Aus dem Armausleger wird ein aus der letzten Schiene ein Knickstück herausgezogen
und gesichert.
[0006] Vorgesehen wird das Knickstück nur deshalb, um die Entladearbeit zu erleichtern und
das Entladen eines Universalschlittens weg vom Dachrand auf die Dachfläche zu verlegen.
[0007] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein fahrbares mobiles Arbeitsgerät, insbesondere
eine Aufzugseinrichtung der eingangs genannten Art so weiter auszubilden, daß es auf
der Straße unter Einhaltung bestehender Vorschriften zu transportieren und am Einsatzort
leicht zu bewegen und einfach zu handhaben ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelost.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß in der
Transportstellung das mobile Arbeitsgerät aus einem Chassis und einer am Chassis angebrachten
Anhängerkupplungseinheit besteht. Hierdurch werden die außer-ordentlich strengen Vorschriften
des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) erfüllt. Die Deichseleinheit der Anhängerkupplungseinheit
stellt in der Transportstellung den Armausleger des Chassis in eine definierte Stellung.
Diese kann eine im wesentlichen waagerechte Stellung sein. Durch das Befestigen der
Anhängerzugeinheit an der Auslegerspitze können die eingeschobenen Teleskopstangenelemente
in Anzahl und Länge beibehalten werden, ohne daß die Länge des Oberbaus überschritten
wird.
[0010] In der Arbeitsstellung erlaubt es die spezielle Ausbildung der Deichseleinheit, daß
die Anhängerkupplungseinheit sich in Richtung Armausleger bewegen läßt. Diese Bewegung
kann entweder durch das Eigengewicht der Anhängerkupplungseinheit oder mit Unterstützung
eines Hydraulikzylinders vorgenommen werden. Durch das Heranklappen der Anhängerkupplungseinheit
wird sie in den freien Raum versenkt, der unterhalb des aufgerichteten Armsauslegers
frei liegt. Hierdurch stört die Anhängerkupplungseinheit nicht das Anlehnen des Armauslegers
an eine Wand, in eine Fensteröffnung oder an einen zu verschneidenden Baum. Außerdem
ist es möglich, den Armausleger auf dem Fahrgestell um 360° zu drehen.
[0011] Die Verbindungseinheit, die neben der vorhandenen Armgelenkverbindung aus den zwei
Teilen Fahrgestell und Armausleger für die Transportstellung das bewegbare Chassis
schafft, kann kraft- und/oder formschlüssig ausgebildet sein. Sie kann in zwei Varianten
ausgeführt werden.
[0012] In der ersten Variante wird sie durch wenigstens eine mechanische Verbindung realisiert.
Eine solche Verbindung kann eine herkömmliche Bolzenverbindung sein. Diese Bolzenverbindung
wird an dem der Armgelenkverbindung gegenüberliegenden Ende des Fahrgestells positioniert.
Diese Form der Verbindung ist einfach zu handhaben und vor allen Dingen von außen
her deutlich sichtbar. Hierdurch kann überprüft werden, ob sie tatsächlich realisiert
wurde.
[0013] In der zweiten Variante realisiert die Verbindungseinheit der Arbeits-Hydraulikzylinder,
der den Armausleger von der Arbeitsstellung in die Transportstellung und umgekehrt
bringt und durch ein Sperrventil ergänzt wird. Dieses Sperrventil sichert, daß die
Menge Hydrauliköl gegenüber dem Hubzylinder ständig stehenbleibt und damit die eingenommene
Endstellung nach Betätigen des Sperrventils erhalten bleibt. Erst nach Ansteuern des
Sperrventils läßt sich der Arbeits-Hydraulikzylinder in bekannter Art und Weise bedienen.
Hierdurch werden ebenfalls die strengen Auflagen des TÜV erfüllt.
[0014] Die Festlegeeinheiten und die Festlegebolzen können wie folgt angeordnet sein. Eine
Festlegeeinheit befindet sich als Transportfestlegeausnehmung mit einem Zugbolzen
in einer Dreieckspitze des Deichselelements. Eine weitere Festlegeeinheit befindet
sich in einer der Dreieckspitze gegenüberliegenden Spitze als eine Arbeitsfestlegeausnehmung.
In der Transportstellung ist der Zugbolzen in der Transportfestlegeausnehmung angeordnet.
In der Arbeitsstellung wird er herausgezogen und der freigegebene Deichselarm wird
mit dem Zugbolzen in der Arbeitsfestlegeausnehmung festgelegt.
[0015] Die Anhängerkupplungseinheit kann eine mit der Anhängerkupplung in Verbindung stehende
Auflaufbremse mit einem Bremszylinder und das Fahrgestell einen mit auf eine Bremseinheit
der Räder wirkenden Auflaufbremszylinder aufweisen, wobei der Bremszylinder und der
Auflaufbremszylinder durch eine Übertragungseinheit untereinander verbunden sind.
Diese Übertragungseinheit kann wenigstens eine Hydraulikleitung umfassen. Hierdurch
ist es möglich, die Räder des Fahrgestells, die weitab von der Zugeinrichtung liegen,
mit einer sofort und kraftvoll ansprechenden Hydraulikbremseinheit zu betätigen. Darüber
hinaus wird das Verlegen spezieller Bremsseile, die sich über den ganzen Armausleger
erstrecken müssen, vermieden. Vor allem können derartige Bremsseile nicht mehr störend
wirken. Vermieden werden die hohen Reibungsverluste der langen Bremsseile bei einer
Bremsübertragung. Werden sie ausgehängt, müssen nicht extra besondere Sicherheits-
und Überprüfvorschriften eingehalten werden, die ihr Einhängen vor Beginn des Transports
sichern.
[0016] Die Hydraulikleitung kann durch den Armausleger geführt werden. Darüber hinaus kann
sie noch durch das Deichselgestänge, in der Deichseleinheit und im Fahrgestell geschützt
angeordnet werden. Der Bereich, der durch das Schwenken des Deichselgestänges gegenüber
der Deichselhalteeinheit in der Arbeitestellung entsteht, kann durch spezielle Schutzmaßnahmen
überbrückt werden.
[0017] Die Anhängerkupplungseinheit kann darüber hinaus ein Stützrad aufweisen, das mit
einer Verstellungsspindel von einer Abstellstellung in eine Transportstellung zu verstellen
ist. Hierdurch wird die spezielle Anordnung der Anhängerkupplung durch den Komfort
des Stützrades ergänzt. Das Stützrad hält den zum Chassis verbundenen Armausleger
in der gleichen im wesentlichen waagerechten Stellung wie in angekuppeltem Zustand.
Hierdurch kann das Arbeitsgerät ohne Gewichtsverlagerungen abgestellt bzw. am Einsatzort
nicht bewegt werden.
[0018] Mit einer Handbremse können jeweils das Stützrad und/oder die Räder am Fahrgestell
ausgerüstet sein. Hierdurch ist ein wirksames und separates Festbremsen des Arbeitsgeräts
an den Stellen gegeben, die dessen unbeabsichtigtes Fortbewegen ermöglichen können.
[0019] Das Fahrgestell kann als Einachsgestell oder als Tandemachsgestell ausgebildet sein.
Welches Fahrgestell zum Einsatz kommt, hängt von den Aufbauten und deren Gewicht ab.
An dieser Stelle sei erwähnt, daß sämtliche Bewegungsmittel, wie Ketten u. dgl. den
Begriff Rad im Sinne der Erfindung gleichgestellt sind.
[0020] Die Telekopstangenelemente im Armausleger können in der Transportstellung durch eine
Umlenkung eines Förderseils und/oder eine Arbeitskorbfestlegeeinrichtung festgehalten
sein. Hierdurch ist das Installieren teurer Festlegeeinrichtungen nicht erforderlich.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Aufzugseinrichtung in einer Transportstellung in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Aufzugseinrichtung gem. Fig. 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Aufzugseinrichtung gem. Fig 1 und 2 in einer Arbeitsstellung in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein Fahrgestell für eine Aufzugseinrichtung gem. Fig. 1 bis 3 in einer vergrößert
dargestellten Draufsicht,
- Fig. 5
- eine Deichseleinheit für eine Aufzugseinrichtung gem. Fig. 1 bis 3 in einer Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine Deichseleinheit gem. Fig. 5 in einer Vorderansicht,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch eine Deichseleinheit gem. Fig. 5 entlang der Linie VII - VII und
- Fig. 8
- einen Schnitt durch eine Anhängerkupplungseinheit gem. Fig. 5 entlang der Linie VIII
- VIII.
[0022] In den Fig. 1 bis 4 ist eine Aufzugseinrichtung dargestellt. Sie weist eine Deichseleinheit
1 und ein Chassis 3 auf, das durch zwei sich gegenüberliegende Räder 7 verfahrbar
ist.
[0023] Das Chassis 3 besteht aus einem Armausleger 33 und einem Einachsfahrgestell 31, die
durch eine Armgelenkverbindung 34 und eine Bolzenverbindung 41 verbunden sind. Fig.
1 zeigt die Bolzenverbindung 41, durch die eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Armausleger 33 und dem Einachsfahrgestell 31 derart herstellt wird, daß das Chassis
3 entsteht. Diese Aufgabe kann auch von einem Arbeits-Hydraulikzylinder 42 übernommen
werden, indem dessen Sperrventil dessen Stellung so festlegt, daß er nicht mehr bewegbar
ist. Am Einachsfahrgestell 31 sind die Räder 7 angeordnet.
[0024] Erfindungswesentlich ist die Ausbildung der Deichseleinheit 1. Sie besteht aus einer
Deichselhalteeinheit 13, die an dem Armausleger 33 befestigt ist. In den Fig. 5 und
6 sind als Befestigung zwei Reihen Schraubverbindungen erkennbar. Es können auch mehr
als zwei derartige Schraubenreihen vorgesehen werden. Die Deichselhalteeinheit 13
hat, wie Fig. 5 zeigt, eine Konfiguration, wie sie von Heckflossen für Flugzeuge bekannt
ist, die das Seitenruder tragen. An die Deichselhalteeinheit 13 schließt sich ein
Deichselgestänge 12 an. Das Deichselgestänge 12, das als ein Zugrohr ausgeführt sein
kann, wird an der Deichselhalteeinheit 13 durch einen Deichselgelenkarm 14 gehalten,
der in einem Kupplungsdrehgelenk 16 mit einem Sicherheitsbolzen 24 gehalten und in
einer Transportfestlegeausnehmung 15 oder in einer Arbeitsfestlegeausnehmung 18 festgelegt
ist.
[0025] Die Transportfestlegeausnehmung 15 befindet sich in einer Dreieckspitze 17 der Deichselhalteeinheit
13, wie in Fig. 7 im Detail gezeigt. Sie weist einen herausziehbaren Zugbolzen 23
auf, der auf der Gegenseite besonders verriegelbar ist. Wie die Fig. 7 und 8 erkennen
lassen, befindet sich in der gezeichneten Stellung in Fig. 5 der Deichselgelenkarm
14 im Inneren der nebeneinanderliegenden, speziell zugeschnittenen Wandprofile der
Deichselhalteeinheit 13, wie auch Fig. 6 zeigt. In die Arbeitsfestlegeausnehmung 18
in den gegenüberliegenden Profilwänden der Deichselhalteeinheit 13 wird der herausgezogene
Zugbolzen 23 eingeschoben. Der Zugbolzen 23 kann zugleich als Sicherheitsbolzen 24
verwendet werden.
[0026] Das Deichselgestänge 12 besteht aus einem Schrägträger 26 der über die Dreieckspitze
17 hinaus die durch die Deichselhalteinheit 13 in diesem Bereich gegebene Linienführung
fortsetzt. An den Schrägträger 26 schließt sich eine Deichsel 25 an, die im wesentlichen
parallel zum Armausleger 33 liegt. Die Deichsel 25 ist mit einer Auflaufbremse 39
mit einem Hydraulikzylinder 19 und einer Anhängerkupplung 22 ausgerüstet (vgl. auch
Fig. 1). Außerdem ist an der Stelle der Deichsel 25, die unmittelbar neben dem Schrägträger
26 liegt, über eine Verstellspindel 22 ein Stützrad 11 gehalten.
[0027] Der Armausleger 33 weist, wie Fig. 1, 2 und 3 zeigen, Teleskopstangenelemente 35.1,
..., 35.n auf, die ineinander- und auseinanderziehbar und aus dem Armausleger aus-
und in diesen einschiebbar sind. Auf dem Armausleger 33 befindet sich ein Arbeitskorb
43.
[0028] Am Einachsfahrgestell 31 sind neben den Rädern 7 Vorderstützen 8 und an den entgegengesetzten
Enden Hinterstützen 9 angeordnet (vgl. Fig. 4). Die Stützen 8, 9 sind in Drehpunkten
verstellbar. Sie verfügen über Auflageteller und sind darüber hinaus gegenüber einer
Unterlage, wie einem Boden, höhenverstellbar. Das Einachsfahrgestell 31 weist darüber
hinaus einen Drehkranz 32 auf, mit dem der Armausleger 33 auf dem Einachsfahrgestell
31 verdreht werden kann. Der Arbeits-Hydraulikzylinder 42, der zusätzlich mit dem
Sperrventil ausgerüstet ist, ermöglicht es, den Armausleger mit den Teleskopstangenelementen
35.1, ..., 35.n und dem Arbeitskorb 43 von einer im wesentlichen waagerechten Transportstellung
in eine abgewinkelte Arbeitsstellung zu verstellen. Das Einachsfahrgestell 31 verfügt
darüber hinaus über einen Auflaufbremszylinder 37, der über entsprechende Bremsleitungen
bzw. -seile mit einer Bremseinheit 71 in den Rädern 7 verbunden ist. Wesentlich ist,
daß der Auflaufbremszylinder 37 über eine Hydraulikleitung 38 mit dem Bremszylinder
19 der Auflaufbremse 39 verbunden ist. Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, wird die Hydraulikleitung
38 von dem Auflaufbremszylinder 37 durch den Armausleger 33 des Chassis 3, die Deichselhalteeinheit
13, das Deichselgestänge 12 usw. geführt. Hierdurch ist es möglich, den Auflaufbremszylinder
37 an beliebiger Stelle der Deichseleinheit 1 zu installieren. Außer der beschriebenen
Hydraulikbremseinrichtung verfügt das Einachsfahrgestell 31 über eine Fahrgestell-Handbremse
36, mit der die Räder 7 über Seilverbindungen in bekannter Art und Weise festgebremst
werden können.
[0029] Die Arbeitsweise und der Einsatz der Aufzugseinrichtung, wie sie sich aus dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ergibt, sei erläutert:
[0030] Die Anhängerkupplung 21 der Deichseleinheit 1 wird an ein Fahrzeug gehängt. Danach
wird das Stützrad 11 mit der Verstellspindel 22 so weit nach oben gestellt, daß es
nicht mehr den Boden berührt. Mit Hilfe des Fahrzeuges wird die Aufzugseinrichtung
zu einem Einsatzort gefahren. Am Einsatzort sollen zum Beispiel aus einem Fenster
einer höhergelegenen Etage Möbel und dergleichen transportiert werden.
[0031] Mit dem Fahrzeug wird rückwärts die Aufzugseinrichtung gegenüber der Wand in die
Arbeitsstellung gebracht. Dieses Heranfahren der Aufzugseinrichtung mit Hilfe des
Fahrzeuges in die Arbeitsposition ist nur deshalb möglich, weil die Zugeinrichtung
an der Spitze des Armausleger 33 angeordnet ist. Danach wird mit der Verstellspindel
das Stützrad 11 auf den Boden und zwar in die Stellung gebracht, wie sie in Fig. 1
gezeigt ist. Dann werden die Vorderstützen 8 und die Hinterstützen 9 hydraulisch oder
von Hand ausgeklappt und gegenüber dem Boden so festgelegt, daß das Einachsfahrgestell
31 wirksam und vor allen Dingen waagerecht abgestützt wird. Anschließend wird die
erwähnte Bolzenverbindung 41 gelöst oder das Sperrventil des Hydraulikzylinders 42
angesteuert. Darüber hinaus wird der Zugbolzen 23 aus der Transportfestlegeausnehmung
15 herausgezogen.
[0032] Sind diese Vorarbeiten beendet, wird mit Hilfe des Hydraulikzylinders 42 der Armausleger
33 in seine Arbeitsstellung gebracht, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Hierbei verschwenkt
sich der Armausleger 33 in der Armgelenkverbindung 34 nach oben. Mit Hilfe eines Schwenkhydraulikzylinders
27 kann das Deichselgestänge 12 gegenüber der Deichselhalteeinheit 13 durch den freiwerdenden
Deichselgelenkarm so weit verschwenkt werden, daß es sich an den Armausleger 33 anlegt.
Die Verschwenkung kann auch von Hand vorgenommen werden. Unter Anlegen wird hierbei
verstanden, daß das Deichselgestänge 12 im wesentlichen parallel dem Armausleger 33
gegenüberliegt. Der Deichseldreharm 14 dreht sich dabei um das Kupplungsdrehgelenk
16 und schwenkt in den freien Raum, der sich zwischen den Profilwänden der Deichseleinheit
13 befindet.
[0033] Das eingeschwenkte Deichselgestänge 12 mit dem Stützrad in Richtung Armausleger wird
wirksam durch ein Einschieben des Zugbolzens 23 in die Arbeitsfestlegeausnehmung 18
festgelegt. Das Einschieben des Zugbolzens 24 erfolgt, bevor der Ausleger 33 seine
Arbeitsstellung erreicht hat.
[0034] Ist der Armausleger 33 so weit aufgerichtet, daß er die Arbeitsstellung in etwa erreicht
hat, wird er auf dem Drehkranz 32 um 180° gedreht, so daß die Spitze des Armauslegers
33 der künftigen Einsatzstelle gegenüberliegt. Liegt der Einsatzort in einem anderen
Winkel, z.B. 90° kann auch dieser eingenommen werden. Danach werden die Teleskopstangenelemente
35.1, ..., 35.n teleskopartig ausgefahren und die Spitze des vordersten Teleskopstangenelementes
35.n in das Fenster eingelegt.
[0035] In der Arbeitsstellung der Aufzugseinrichtung sind die Räder 7 des Einachsfahrgestells
31 mit Hilfe der Fahrgestell-Handbremse 36 festgebremst.
[0036] Sind die Arbeiten beendet, werden die Teleskopstangenelemente 35.1, ..., 35.n in
den Armausleger 33 eingefahren. Danach wird der Armausleger 33 um 180°, d.h. vom Einsatzort
weg, gedreht und mit Hilfe des Arbeits-Hydraulikzylinders 42 auf das Einachsfahrgestell
31 gelegt. Dabei wird gleichzeitig nach dem Herausziehen des Zugbolzens 23 aus der
Arbeitsfestlegeausnehmung 18 das an dem Deichselgelenkarm 14 hängende Deichselgestänge
12 mit dem Stützrad 11 im Kupplungsdrehgelenk 16 um den Sicherheitsbolzen 24 verdreht
und in Richtung Dreieckspitze 17 gedrückt. Befindet sich der Deichselgelenkarm 14
wieder in dem Transportfestlegeausnehmung 15 in der Dreieckspitze 17, wird der Zugbolzen
23 eingeschoben und entsprechend gesichert. Dann wird das Sperrventil des Hydraulikzylinders
42 angesteuert und so der Hydraulikzylinder 42 festgelegt und/oder die Bolzenverbindung
41 zwischen dem Armausleger 33 und dem Einachsfahrgestell 31 hergestellt. Hierdurch
entsteht, wie bereits eingangs beschrieben, das auf Rädern 7 verfahrbare Chassis 3.
[0037] Sind die Einhol- und Verriegelungsarbeiten am Armausleger 33 beendet, werden die
Vorder- und Hinterstützen 8, 9 vom Boden gelöst und die Räder 7 und das Stützrad 11
auf den Boden abgesenkt. Danach werden die Vorderstützen, wie Fig. 2 zeigt, in Richtung
Chassis 3 geklappt und entsprechend arretiert. Ebenso werden die Hinterstützen 9 in
Richtung der Räder 7 an das Einachsfahrgestell 31 herangeführt und entsprechend arretiert.
Damit liegen die Vorder- und Hinterstützen 8, 9 in Fahrtrichtung.
[0038] An die fahrbereite Aufzugseinrichtung wird das Fahrzeug herangefahren und die Anhängerkupplung
21 eingehängt. Danach wird mit Hilfe der Verstellspindel 22 das Stützrad 11 hochgestellt,
die Fahrgestell-Handbremse 36 gelöst und mit Hilfe der Deichseleinheit 1 das auf den
Rädern 7 befindliche einheitliche Chassis 3 abtransportiert.
[0039] Beim Ziehen der Aufzugseinrichtung wirkt die Auflaufbremse 39 so, als befinde sich
am Zugfahrzeug ein herkömmlicher Anhänger. Mit Hilfe des Bremszylinders 19 wird über
die Hydraulikleitung jeder Bremsbefehl sofort auf den Auflaufbremszylinder im Einachsfahrgestell
31 übertragen. Der Auflaufbremszylinder 37 wirkt gleichfalls sofort auf die Bremseinheit
71 der Räder 7 ein und sichert die entsprechend gesteuerte Bremswirkung auf die Räder
7. Hierdurch wird wirksam ein Schlingern und Ausbrechen des Chassis 3 bei einem Bremsvorgang
vermieden. Die einzelnen Teleskopstangenelemente 35.1, ..., 35.n werden während des
Transports durch ihre Verstellseile gehalten. Ebenso wird der Arbeitskorb 43 in der
Transportstellung festgehalten.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 1
- Deichseleinheit
- 3
- Chassis
- 7
- Rad
- 8
- Vorderstütze
- 9
- Hinterstütze
- 11
- Stützrad
- 12
- Deichselgestänge
- 13
- Deichselhalteeinheit
- 14
- Deichselgelenkarm
- 15
- Transportfestlegeausnehmung
- 16
- Kupplungsdrehgelenk
- 17
- Dreieckspitze
- 18
- Arbeitsfestlegeausnehmung
- 19
- Bremszylinder
- 21
- Anhängerkupplung
- 22
- Verstellungsspindel
- 23
- Zugbolzen
- 24
- Sicherheitsbolzen
- 25
- Deichsel
- 26
- Schrägträger
- 27
- Schwenkhydraulikzylinder
- 31
- Einachsfahrgestellt
- 32
- Drehkranz
- 33
- Armausleger
- 34
- Armgelenkverbindung
- 35.1, ...,35.n
- Teleskopstangenelement
- 36
- Fahrgestell-Handbremse
- 37
- Auflaufbremszylinder
- 38
- Hydraulikleitung
- 39
- Auflaufbremse
- 41
- Bolzenverbindung
- 42
- Arbeits-Hydraulikzylinder mit Sperrventil
- 43
- Arbeitskorb
- 71
- Bremseinheit
1. Fahrbares mobiles Arbeitsgerät, insbesondere Aufzugseinrichtung, das wenigstens aufweist,
- ein Fahrgestell (31) mit wenigstens einem Rad (7),
- einen Armausleger (33),
der auf dem Fahrgestell (31) höhenverstellbar angeordnet ist,
der mit einer Armgelenkverbindung (34) mit dem Fahrgestell (31) verbunden ist und
der auseinander- und zusammenschiebbare Teleskopstangenelemente (35.1, ..., 35.n)
aufweist,
- eine Anhängerkupplungseinheit (11, 19, 20, 21, 22, 39), die an dem Armausleger (33)
angeordnet ist, und
- ein Verbindungselement (41; 42), mit dem in einer Transportstellung das Fahrgestell
(31) und der Armausleger (33) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß am Armausleger (33) eine Deichseleinheit (1) angeordnet ist, die eine Deichselhalteeinheit
(13) aufweist, die mit einer Deichselstange (12), die die Anhängerkupplungseinheit
(11, 19, 21, 22, 39) hält, durch einen Deichselarm (14) mit wenigstens einer Festlegeeinheit
(15, 18) mit einem Festlegebolzen (23) und einem Kupplungsdrehgelenk (16) verbunden
ist,
- daß in einer Arbeitsstellung der Festlegebolzen (23) aus der Festlegeeinheit (15,
18) gezogen ist und der Deichselarm (14) frei in dem Kupplungsdrehgelenk (16) derart
bewegbar ist, daß an den aufgerichteten Armausleger (33) die Anhängerkupplungseinheit
(11, 19, 21, 22, 39) zu schwenken ist, und
- daß in der Transportstellung
. der Festlegebolzen (23) in der Festlegeeinheit (15, 18) angeordnet und der Deichselarm
(14) derart festgelegt ist, daß die Anhängerkupplungseinheit (11, 19, 20, 21, 22,
39) in eine Zugstellung gebracht ist, und
. der Armausleger (33) auf dem Fahrgestell (31) aufliegt und durch die Armgelenkverbindung
(34) und eine weitere Verbindungseinheit (41; 42) als Verbindungselement zu einem
auf den Rädern (7) bewegbaren Chassis (3) verbunden ist.
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinheit,
eine mechanische Verbindung (41) ist, die an dem der Armgelenkverbindung (34) gegenüberliegenden
Ende des Fahrgestells (31) angeordnet ist.
3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinheit ein
den Armausleger (33) von der Arbeits- in die Transportstellung stellbarer Arbeits-Hydraulikzylinder
(42) mit einem Sperrventil ist.
4. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Deichseleinheit (13) als eine Festlegeeinheit in dessen Dreieckspitze (17) eine Transportfestlegeausnehmung
(15) angeordnet ist, mit dem der Deichselarm (14) in der Transportstellung mit einem
Zugbolzen (23) als ein Festlegebolzen festzulegen und in der Arbeitsstellung durch
dessen Herauslösen freigebbar ist und als eine weitere Festlegeeinheit in dessen der
Dreieckspitze (17) gegenüberliegenden Spitze eine Arbeitsfestlegeausnehmung (18) angeordnet
ist, mit der Deichselarm (14) in der Arbeitsstellung mit dem Zugbolzen (23) festlegbar
ist.
5. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anhängerkupplungseinheit
eine mit einer Anhängerkupplung (21) in Verbindung stehende Auflaufbremse (39) mit
einem Bremszylinder (19) und das Fahrgestell (31) einen mit auf eine Bremseinheit
(71) der Räder (7) wirkenden Auflaufbremszylinder (37) aufweist und daß der Bremszylinder
(19) und der Auflaufbremszylinder (37) durch eine Übertragungseinheit (38) verbunden
sind.
6. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinheit
eine Hydraulikleitung (38) umfaßt, die wenigstens teilweise im Deichselgestänge (12),
in der Deichselhalteeinheit (13), im Armausleger (33) und/oder im Fahrgestell (31)
angeordnet ist.
7. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anhängerkupplungseinheit
ein Stützrad (11) aufweist, das mit einer Verstellungsspindel (22) von einer Abstellstellung
in die Transportstellung zu verstellen ist.
8. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrad
(11) mit einer Stützrad-Handbremse (20) und/oder die Räder (7) am Fahrgestell (31)
mit einer Fahrgestell-Handbremse (36) festzubremsen sind.
9. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell
als ein Einachsgestell (31) oder ein Tandemachsengestell ausgebildet ist.
10. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopstangenelemente
(35.1, ..., 35.n) im Armausleger (33) in der Transportstellung durch eine Umlenkung
eines Förderseils und/oder eine Ar-