[0001] Die Erfindung betrifft ein Flächenreinigungsfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zur Reinigung von Verkehrsflächen werden Flächenreinigungsfahrzeuge eingesetzt, die
mit einem Sammelbehälter ausgestattet sind. Ein Ventilator erzeugt einen Unterdruck
im Sammelbehälter, so daß mittels einer am Fahrzeugheck angeordneten Saugvorrichtung
aus einem Saugmund und einer Saugleitung Kehricht von der Verkehrsfläche in den Sammelbehälter
gelangen kann. Der Sammelbehälter besitzt eine Entleerungsöffnung, die über eine schwenkbare
Heckentleerungsklappe verschließbar ist.
[0003] Um eine hohe Saugwirkung und dementsprechend auch einen guten Reinigungseffekt zu
erzielen, wird ein geringer Saugspalt benötigt. Daher muß im Betrieb ein geringer
Abstand zwischen der zu reinigenden Verkehrsfläche und dem Saugmund eingehalten werden.
Bei sonstigen Fahrten ist es jedoch zweckmäßig, den Saugmund auf großen Abstand zur
Verkehrsfläche zu halten, damit er nicht durch Unebenheiten oder Hindernisse beschädigt
wird. Zur Aktivierung und Passivierung muß der Saugmund daher angehoben und abgesenkt
werden können.
[0004] Bekannte Flächenreinigungsfahrzeuge verwenden eine flexible Saugleitung, um Fahrwerkteile
des Fahrzeugs bei der Leitungsführung von der Position des Saugmundes bis zum Eintritt
in den Sammelbehälter zu umgehen und gleichzeitig die Anhebung und Absenkung des Saugmundes
zu ermöglichen. Dabei ergeben sich teilweise sehr lange Leitungswege und zahlreiche
Krümmungen, die den Strömungswiderstand in der Saugleitung unerwünscht erhöhen. Gerade
bei einer Anordnung am Fahrzeugheck ist es üblich, die Saugleitung im oberen Bereich
der Heckentleerungsklappe durch diese hindurch in den Sammelbehälter zu führen. Die
Saugleitung muß dann so beschaffen sein, daß sie sich beim Öffnen der Heckentleerungsklappe
auch deren Weg anpaßt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flächenreinigungsfahrzeug mit einer
Saugvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß die Saugleitung geringere Strömungsverluste
bietet.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Flächenreinigungsfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der weiteren Beschreibung.
[0008] Die Erfindung vermeidet bei der Führung der Saugleitung lange Wege. Die Saugleitung
verläuft vom Saugmund zum Sammelbehälter, in den sie durch dessen Boden im Heckteil
eintritt, geradlinig. Dadurch ergibt sich eine sehr kurze Leitungsführung, die sowohl
wegen ihrer Kürze als auch wegen des Verzichts auf jede Krümmung einen sehr geringen
Strömungswiderstand aufweist. Eine Behinderung beim Entleeren des Sammelbehälters
durch die weiter nach oben in den Umlenk- und Beruhigungsraum ragende Saugleitung
wird durch Unterteilung der Saugleitung in den unteren Abschnitt und den oberen Abschnitt,
der beim Öffnen der Heckentleerungsklappe aus dem Bereich der Entleerungsöffnung entfernbar
ist, vermieden.
[0009] Vorzugsweise ist zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt der Saugleitung eine
Dichtung angeordnet. Diese Dichtung sorgt dafür, daß die Druckverhältnisse in der
gesamten Saugleitung bei geschlossener Heckentleerungsklappe nicht durch den Übergang
vom ersten zum zweiten Abschnitt der Saugleitung beeinflußt werden und daher der gesamte
angesaugte Kehricht nur durch das obere Ende der Saugleitung in den Sammelbehälter
austritt.
[0010] Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Sammelbehälter zum Entleeren kippbar ist und
daß zwischen dem in den Sammelbehälter eintretenden ersten Abschnitt der Saugleitung
und einer Aussparung im Boden des Sammelbehälters eine Dichtung angeordnet ist. Diese
Dichtung ermöglicht beim Kippen des Sammelbehälters eine Trennung seines Bodens vom
ersten Abschnitt der Saugleitung zum Zwecke der Entleerung, aber sorgt für einen druckdichten
Abschluß zwischen einer Aussparung im Boden des Behälters und der Saugleitung während
des Reinigungsbetriebs.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Saugmund unter dem Heck
des Sammelbehälters angeordnet. Da in diesem Bereich keine Fahrwerkteile stören, kann
die Saugleitung bei jeder beliebigen Position des Saugmundes über die Breite des Fahrzeugs
betrachtet auf direktem Wege vom Saugmund zum Boden des Sammelbehälters geführt werden.
Dies gilt auch, wenn mehrere Saugmunde und Saugleitungen parallel nebeneinander vorhanden
sind.
[0012] Vorzugsweise ist der Saugmund beim Anheben und Absenken koaxial zur Achse der Saugleitung
geführt. Die Saugleitung wird dann nur noch lediglich auf Stauchung oder Streckung,
jedoch nicht mehr auf Biegung beansprucht. Dadurch wird keine zusätzliche Längenreserve
der Saugleitung benötigt.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung verläuft die Saugleitung senkrecht. Diese Ausrichtung
führt zu der kürzesten Verbindung zwischen dem Saugmund und dem Boden des Sammelbehälters.
[0014] Der erste Abschnitt oder ein Teil des ersten Abschnitts der Saugleitung kann als
Wellschlauch ausgebildet sein. Da bei dieser Ausführung keine gegeneinander bewegbaren
Teile abgedichtet werden müssen, zeichnet sich diese Ausführung durch eine hohe Dichtigkeit
gegen Nebenluft aus.
[0015] Alternativ kann der erste Abschnitt oder ein Teil des ersten Abschnitts der Saugleitung
als Teleskop aus starren Rohrteilen ausgebildet sein. Bei dieser Ausführung lassen
sich die Innenwände abgesehen von einer oder mehreren Durchmesserveränderungen wegen
des Teleskopaufbaus völlig glatt gestalten. Dadurch ergibt sich ein minimaler Strömungswiderstand.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch den Heckbereich eines Flächenreinigungsfahrzeugs,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht des Heckbereichs des Flächenreinigungsfahrzeugs von hinten.
[0018] In Fig. 1 ist ein Flächenreinigungsfahrzeug 10 dargestellt, das einen Sammelbehälter
12 zur Aufnahme von Kehricht umfaßt. Ein zusätzlicher Wasserbehälter kann unter dem
Boden des Sammelbehälters 12 angeordnet sein. Das Flächenreinigungsfahrzeug 10 umfaßt
ferner eine Saugvorrichtung 14 zur Aufnahme von Kehricht und einen in dieser Zeichnung
nicht dargestellten Ventilator, der im Sammelbehälter 12 einen für den Betrieb der
Saugvorrichtung 14 erforderlichen Unterdruck erzeugt.
[0019] Die Saugvorrichtung 14 ist am Fahrzeugheck des Flächenreinigungsfahrzeugs 10 angeordnet,
und zwar unmittelbar hinter der Hinterachse 16 unter dem hinteren Überstand des Sammelbehälters
12. Die Saugvorrichtung 14 umfaßt einen Saugmund 18 und eine Saugleitung 20, die durch
den Boden 22 des Sammelbehälters 12 in diesen eintritt. Die Saugleitung 20 ist senkrecht
ausgerichtet und verläuft völlig geradlinig vom Saugmund 18 bis zu ihrer oberen Austrittsöffnung
24. Durch den Unterdruck im Sammelbehälter 12 wird in der Saugvorrichtung 14 ein Volumenstrom
erzeugt, der bei abgesenktem Saugmund 18 Kehricht von der Verkehrsfläche 26 durch
den Saugmund 18 und die Saugleitung 20 in den Sammelbehälter 12 mitführt, wo sich
der Kehricht anschließend ablagert.
[0020] Die Austrittsöffnung 24 der Saugleitung 20 endet vor einer Prallplatte 28 in einem
Umlenk- und Beruhigungsbereich 30 des Sammelbehälters 12. Der Inhalt des Sammelbehälters
12 kann durch eine Entleerungsöffnung 32 auf eine Deponie verbracht werden. Die Entleerungsöffnung
32 ist durch eine Heckentleerungsklappe 34 im Betrieb verschlossen und kann zum Zwecke
der Entleerung geöffnet werden.
[0021] Damit die Entleerung nicht durch die in den Sammelbehälter 12 hinaufragende Saugleitung
20 behindert wird, ist die Saugleitung 20 in einen ersten Abschnitt 36 unterteilt,
der bündig mit dem Boden 22 des Sammelbehälters 12 abschließt und in einen zweiten
Abschnitt 38, der bei geschlossener Heckentleerungsklappe 34 die Fortsetzung des ersten
Abschnittes 36 bildet. Dieser zweite Abschnitt 38 ist mit der Heckentleerungsklappe
34 verbunden. Er wird dadurch beim Öffnen der Heckentleerungsklappe 34 aus dem Bereich
der Entleerungsöffnung 32 des Sammelbehälters 12 entfernt und beim Schließen wieder
in eine Position in Fortsetzung des ersten Abschnittes 36 gebracht.
[0022] Im Ausführungsbeispiel ist der zweite Abschnitt 38 in einen inneren Vorsprung 40
der Heckentleerungsklappe 34 integriert. Dadurch ist die Austrittsöffnung 24 der Saugleitung
20 von einem ebenen Bereich 42 umsäumt, der die Bildung von Schmutznestern vermeiden
hilft.
[0023] Zwischen dem ersten Abschnitt 36 und dem zweiten Abschnitt 38 der Saugleitung 20
ist eine Dichtung angeordnet. Ebenso ist eine Dichtung zwischen dem ersten Abschnitt
36 der Saugleitung 20 und dem Boden 22 des Sammelbehälters 12 angeordnet. Die Dichtungen
sind hier als gemeinsame Dichtung 44 ausgeführt. Dadurch kann der Sammelbehälter 12
zur Entleerung gekippt und vom ersten Abschnitt 36 der Saugleitung 20 gelöst werden.
Nach dem Zurückschwenken bildet die Dichtung dann wieder einen druckdichten Abschluß
zwischen der Aussparung im Boden 22 des Sammelbehälters 12 und dem ersten Abschnitt
36 der Saugleitung 20.
[0024] Der Saugmund 18 kann mittels eines Hubzylinders 46 angehoben und abgesenkt werden.
Eine Linearführung 48 sorgt dafür, daß beim Heben und Senken des Saugmundes 18 dieser
koaxial zur Achse der Saugleitung 20 geführt wird. Um beim Anheben des Saugmundes
18 eine Stauchung der Saugleitung 20 und beim Absenkung eine Dehnung zu ermöglichen,
ist ein Teil der Saugleitung 20 als Wellschlauch ausgebildet.
[0025] Bei der schematischen Ansicht des Heckbereichs des Flächenreinigungsfahrzeugs 10
von hinten gemäß Fig. 2 sind drei Saugvorrichtungen 14 über die Breite des Flächenreinigungsfahrzeugs
10 verteilt. Die Saugmunde 18 und Saugleitungen 20 sind dabei so ausgebildet und angeordnet,
daß sie die gesamte Breite des Flächenreinigungsfahrzeugs 10 überdecken.
[0026] Aufgrund der beschriebenen Gestaltung der Saugvorrichtung 14 kann das Flächenreinigungsfahrzeug
10 mit erheblich geringerem Energieeinsatz zufriedenstellende Reinigungsleistungen
erbringen als bekannte Ausführungen. Bei der Forderung nach hochwertigen Reinigungsergebnissen
können diese mit kompakteren Ventilatoren erreicht werden. Dabei wird durch die geradlinig
geführte Saugleitung 20 die Schmutzaufnahmeleistung nur noch durch den im Vergleich
zu bekannten Ausführungen stabileren und dazu wesentlich geringeren Strömungswiderstand
beeinflußt. Da außerdem kein zusätzlicher Überstand über das Heck des Fahrzeugs hinaus
vorhanden ist, wird die Handlichkeit und Manöverierfähigkeit des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt.
1. Flächenreinigungsfahrzeug (10) mit einem Sammelbehälter (12), dessen Entleerungsöffnung
(32) über eine schwenkbare Heckentleerungsklappe (34) verschließbar ist, mit einem
Ventilator und mit einer am Fahrzeugheck angeordneten Saugvorrichtung (14), die wenigstens
einen anheb- und absenkbaren Saugmund (18) und wenigstens eine mit dem Saugmund (18)
verbundene und in den Sammelbehälter (12) führende Saugleitung (20) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung (20) geradlinig vom Saugmund (18) in den Sammelbehälter (12)
hinein verläuft und die Saugleitung (20) in einen ersten Abschnitt (36) unterteilt
ist, der bündig mit dem Boden (22) im Heckteil des Sammelbehälters (12) abschließt
und in einen zweiten Abschnitt (38), der bei geschlossener Heckentleerungsklappe (34)
in Fortsetzung des ersten Abschnitts (36) der Saugleitung (20) in einen Umlenk- und
Beruhigungsbereich (30) des Sammelbehälters (12) hinaufragt und durch Öffnen der Heckentleerungsklappe
(34) aus dem Bereich der Entleerungsöffnung (32) des Sammelbehälters (12) entfernbar
ist.
2. Flächenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten (36) und dem zweiten Abschnitt (38) der Saugleitung (20)
eine Dichtung (44) angeordnet ist.
3. Flächenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (12) zum Entleeren kippbar ist und daß zwischen dem in den
Sammelbehälter (12) eintretenden ersten Abschnitt (36) der Saugleitung (20) und einer
Aussparung im Boden (22) des Sammelbehälters (12) eine Dichtung (44) angeordnet ist.
4. Flächenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugmund (18) unter dem Heck des Sammelbehälters (12) angeordnet ist.
5. Flächenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugmund (18) beim Anheben und Absenken koaxial zur Achse der Saugleitung
(20) geführt ist.
6. Flächenreinigungsfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung (20) senkrecht verläuft.
7. Flächenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (36) oder ein Teil des ersten Abschnitts der Saugleitung
(20) als Wellschlauch ausgebildet ist.
8. Flächenreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (36) oder ein Teil des ersten Abschnitts der Saugleitung
(20) als Teleskop aus starren Rohrteilen ausgebildet ist.