(19)
(11) EP 0 940 512 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.09.1999  Patentblatt  1999/36

(21) Anmeldenummer: 98103564.5

(22) Anmeldetag:  02.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 1/94, E04B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Wilhelmi Werke Aktiengesellschaft
35633 Lahnau (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraus, Gerhard
    35633 Lahnau (DE)
  • Fiedler, Bernd
    35578 Wetzlar (DE)
  • Wachter, Robert
    35585 Wetzlar (DE)

(74) Vertreter: Missling, Arne, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Bismarckstrasse 43
35390 Giessen
35390 Giessen (DE)

   


(54) Plattenförmiges Brandschutzelement in Sandwich-Bauweise


(57) Gegenstand der Erfindung sind plattenförmige Brandschutzelemente in Sandwich-Bauweise, welche mindestens drei miteinander verbundene Schichten aufweisen und einer Brandbeanspruchung von einer Vorder- und einer Rückseite her widerstehen und insbesondere für eine Decke oder eine Wand eines Bauwerkes vorgesehen sind. Diese weisen bei einem geringen Gewicht eine hohe mechanische Stabilität auf, sind einfach und kostengünstig herstellbar und leicht in einem Bauwerk einbaubar. Sie haben zwei äußere Schichten (2, 3) und eine dazwischenliegende mittlere Schicht (4) in Form einer Platte, wobei der Randbereich der beiden äußeren Schichten (2, 3) zumindest an zwei sich gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem Winkelprofil (5, 6, 12, 29, 33) eingefaßt ist und die Schichten (2, 3, 4) miteinander verbunden sind, wobei die äußeren Schichten (2, 3) Blähglasgranulat oder Perlit aufweisen und die mittlere Schicht (4) einen Durchtritt von Gasen verhindernd ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Brandschutzelement in Sandwich-Bauweise mit mindestens drei miteinander verbundenen Schichten, welches einer Brandbeanspruchung von einer Vorder- und von einer Rückseite her widersteht,insbesondere für eine Decke oder eine Wand in einem Bauwerk.

[0002] Ein derartiges Brandschutzelement ist aus DE 40 36 735 C2 bekannt. Dabei sind zwei Platten aus schwer entflammbarem oder nichtbrennbarem Werkstoff parallel und in einem Abstand voneinander angeordnet, wobei zwischen den Platten eine U-förmige Traverse angebracht ist. Die Schenkel der U-förmigen Traverse liegen an den Platten an, wohingegen der Steg die Höhe des Zwischenraums zwischen den Platten festlegt. Aufgrund dieser Bauweise besitzt das bekannte Brandschutzelement ein hohes Raumgewicht und Bedarf daher einer besonders aufwendigen und stabilen Trägerkonstruktion zum Einbau an einer Raumdecke. Darüber hinaus ist die Bauhöhe des Brandschutzelementes groß, was bei einem Einbau in ein Bauwerk große Abhängehöhen erfordert, und das Brandschutzelement ist nicht schallabsorbierend.

[0003] Außerdem bekannt ist ein plattenförmiges Brandschutzelement, welches insgesamt mit einem U-Profil eingefaßt ist, das über die gesamte Höhe des Plattenelementes und um dieses rundum verläuft. Ein Anpassen des Plattenelementes an bauliche Gegebenheiten z. B. durch Kürzen ist dabei nicht möglich.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein plattenförmiges Brandschutzelement der oben genannten Art zu schaffen, das bei geringem Gewicht eine hohe mechanische Stabilität aufweist sowie einfach und kostengünstig herstellbar und leicht in ein Bauwerk einbaubar ist.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwei äußere Schichten und eine dazwischenliegende mittlere Schicht als Platte ausgebildet sind, daß der Randbereich der beiden äußeren Schichten zumindest an zwei sich gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem Winkelprofil eingefaßt ist und daß die Schichten miteinander verbunden sind, wobei die äußeren Schichten Blähglasgranulat oder Perlit aufweisen und die mittlere Schicht einen Durchtritt von Gasen verhindernd ausgebildet ist. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen weist das erfindungsgemäße Brandschutzelement aufgrund des Sandwich-Aufbaus in Verbindung mit den Winkelprofilen, die Randbereiche der äußeren Schichten einfassen, eine besonders hohe mechanische Stabilität bei dennoch geringem Raumgewicht auf. Die Höhe des Brandschutzelementes ist besonders gering und erfordert nur geringen Einbauraum.

[0006] Ein Durchtritt von Brandgasen durch das Brandschutzelement wird vor allem mit Hilfe der mittleren Schicht verhindert, womit die beiden äußeren Schichten das Gewicht des Brandschutzelementes vorteilhaft verringernd porös sein können.

[0007] Jeder einzelne Volumenkörper des Blähglasgranulats oder des Perlits der äußeren Schichten hat einen hohen Porenanteil, was dem Brandschutzelement zudem eine gute Dämmwirkung verleiht. Bei einer Feuerbeanspruchung sintern die äußeren plattenförmigen Schichten oberflächlich und schützen so die im Inneren des Brandschutzelementes angeordneten Schichten. Außerdem ist aufgrund der Ausstattung der äußeren Platten mit Blähglasgranulat oder Perlit ein hohes Maß an Schallabsorption gewährleistet. Dieses ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Brandschutzelement z. B. in Gängen und Fluchtwegen von Bauwerken eingebaut wird. Ein Hallen in diesen Gängen wird somit vermieden.

[0008] Da die äußeren Schichten jeweils getrennt mit einem Winkelprofil versehen sind, sind diese Profile zudem thermisch voneinander durch die dazwischenliegende mittlere Schicht getrennt. Eine Übertragung von Brandwärme auf die dem Brand abgewandte Seite des Brandschutzelementes findet nicht statt. Darüber hinaus kann das Brandschutzelement bei einem Einbau in ein Bauwerk vor Ort durch Sägezuschnitt in einfacher Weise bedarfsgerecht an die Raumverhältnisse angepaßt werden, auf eine teure Ausbildung von Randfriesen kann verzichtet werden.

[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind Längsseiten der äußeren Schichten mit einem Winkelprofil eingefaßt. Auf diese Weise wird dem Brandschutzelement eine besonders hohe Steifigkeit dadurch verliehen, daß die Winkelprofile über eine große Länge an den äußeren Schichten angebracht sind.

[0010] Das Gewicht des Brandschutzelementes ist besonders gering, wenn vorzugsweise zumindest zwei der Schichten mittels eines Klebstoffs verbunden sind. Dabei ist es hinreichend, wenn der Klebstoff nur partiell, z. B. in einem Gitterraster, zwischen den Schichten angebracht ist. Der Klebstoff könnte schwer entflammbar sein; die Brandschutzwirkung wird jedoch insbesondere verstärkt, wenn der Klebstoff nichtbrennbar ist.

[0011] Von besonderem Vorteil ist es, wenn zumindest zwei der Schichten mittels einer Verschraubung oder einer Vernietung verbunden sind. Damit wird eine nicht nur kraft-, sondern auch formschlüssige Verbindung zwischen den Schichten hergestellt. Durch die Verspannung der Schichten gegeneinander wird eine besonders hohe Festigkeit erreicht.

[0012] Das Brandschutzelement ist gegenüber einem Durchtritt von Gasen besonders dicht, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die mittlere Schicht eine Gipsfaserplatte oder eine Calciumsilikatplatte ist. Gipsfaserplatten und Calciumsilikatplatten sind zudem besonders kostengünstig in der Herstellung.

[0013] Man könnte sich vorstellen, daß die plattenförmigen Schichten gleiche Außenabmessungen aufweisen und zwei oder mehr Brandschutzelemente aneinanderstoßend in ein Bauwerk einzubauen sind. Um auch in den Zwischenbereichen der Brandschutzelemente eine Feuerschutzwirkung zu erzielen, müßten dann die Außenkanten der Brandschutzelemente z. B. mit einer Brandschutzmasse versehen sein, die unter Wärmeeinwirkung, d. h. im Falle eines Brandes, aufquillt oder aufschäumt und so den Bereich zwischen zwei Brandschutzelementen verschließt. Das Aufbringen der Brandschutzmasse auf die Außenkanten des Brandschutzelementes ist aber ausgesprochen aufwendig. Von besonderem Vorteil ist es daher, wenn die mittlere Schicht geringere Außenabmessungen aufweist als die äußeren Schichten und wenn an zumindest einer der Außenkanten des Brandschutzelementes die mittlere Schicht eine Ausnehmung bildend gegenüber den äußeren Schichten zurückversetzt ist. In diese Ausnehmung könnte z. B. ein im Brandfall aufquellender Werkstoff eingefügt sein.

[0014] Der Werkstoff läßt sich dabei einfach in die Ausnehmung einfügen, da ein Aus- oder Wegfließen durch die nutförmige Gestaltung der Ausnehmung verhindert wird.

[0015] Vorzugsweise ist jedoch die Herstellung des Brandschutzelementes sowie dessen Einbau erheblich vereinfachend in die Ausnehmung ein Federelement einfügbar. Das Federelement könnte aus einem beliebigen Feuerschutzwerkstoff bestehen. Eine homogene Schichtstruktur und damit eine einheitliche Schutzwirkung des Brandschutzelementes schaffend ist es jedoch von besonderem Vorteil, wenn das Federelement ein Gipsfaserelement oder ein Calciumsilikatelement ist. Ein Gipsfaserelement oder ein Calciumsilikatelement als Federelement ist außerdem besonders kostengünstig.

[0016] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest eines der Winkelprofile im Querschnitt L- oder U-förmig. Somit ist das Profil besonders steif gegenüber einer Querbeanspruchung und gewährleistet darüber hinaus einen guten Schutz der Kante der jeweiligen von dem Profil eingefaßten plattenförmigen Schicht. Der Einbau des Profils wird erleichtert, wenn die Schenkel des Winkelprofils jeweils eine unterschiedliche Länge aufweisen. Ist vorzugsweise der längere Schenkel des Winkelprofils an einem der mittleren Schicht zugewandten Bereich einer der äußeren Schichten angeordnet, dann wird die mittlere Schicht noch zusätzlich stabilisiert. Ein besonders effektiver Kantenschutz der äußeren Platten ist gegeben, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der kürzere Schenkel des L-förmigen Winkelprofils oder ein die Schenkel verbindender Steg des U-förmigen Winkelprofils zumindest einen Teil des Randbereichs einer der äußeren Schichten abdeckt.

[0017] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Verschraubung oder Vernietung zumindest einen der der mittleren Schicht zugewandten Schenkel der Winkelproflle durchgreift. Auf diese Weise sind nicht nur die plattenförmigen Schichten sicher miteinander verbunden, sondern die Stabilität des gesamten Brandschutzelementes ist durch die Einbeziehung der Winkelprofile in die Verschraubung oder Vernietung wesentlich erhöht.

[0018] Ein Vorstehen von Verbindungsbauteilen von dem Brandschutzelement wird vorteilhaft wirkungsvoll vermieden, wenn zumindest eine der äußeren Schichten im Bereich der Verschraubung oder Vernietung eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Schrauben- oder Nietkopfes aufweist.

[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ausnehmung mit einer Feuerschutzmasse verschlossen ist. Dadurch werden sowohl der Schrauben- oder Nietkopf als auch die innenliegenden Schichten des Brandschutzelementes vor einer direkten Flammeinwirkung geschützt.

[0020] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Brandschutzelement an zwei einander gegenüberliegenden Seiten Zapfen auf, wobei die Zapfen eine gemeinsame Schwenkachse bilden. Auf diese Weise ist es möglich, das Brandschutzelement schwenkbar in geeigneten Lagerstellen einer Wand- oder Deckenkonstruktion anzubringen, so daß es bei Bedarf um die Schwenkachse abgeklappt werden kann und somit ein hinter der Wand oder der Decke angeordneter Raum, z. B. für Wartungsarbeiten an Versorgungsleitungen in einem Bauwerk, zugänglich ist.

[0021] Besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist eine Anbringung der Zapfen an dem Brandschutzelement, wenn die Zapfen in einem jeweils als Aufnahme ausgebildeten Bereich eines Schenkels eines der Winkelprofile angeordnet sind. Eine Montage von zusätzlichen Befestigungs- oder Lagerungselementen für die Zapfen ist in diesem Fall vorteilhaft nicht notwendig.

[0022] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Vier davon werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1
einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes in einer geschnittenen Ansicht,
Fig. 2
einen Teilbereich zweier weiterer erfindungsgemäßer Brandschutzelemente in einer geschnittenen Ansicht,
Fig. 3
ein weiteres erfindungsgemäßes Brandschutzelement in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 4
einen Teilbereich des Brandschutzelementes aus Fig. 3 in einer geschnittenen Ansicht entlang Linie IV-IV und
Fig. 5
ein weiteres erfindungsgemäßes Brandschutzelement in einer geschnittenen Ansicht.


[0023] In Fig. 1 ist ein Teilbereich eines plattenförmigen Brandschutzelementes 1 dargestellt, das zwei äußere, als Platten ausgebildete Schichten 2, 3 und eine dazwischenliegend angeordnete, ebenfalls als Platte ausgebildete mittlere Schicht 4 aufweist. Die plattenförmigen Schichten 2 - 4 sind dabei sandwichartig zusammengefügt und mittels eines partiell aufgebrachten und nichtbrennbaren Klebstoffs 11 miteinander verbunden.

[0024] Die äußeren Schichten 2, 3 sind Feuerschutzplatten aus anorganisch gebundenem Blähglasgranulat, die darüber hinaus schalldämmende Eigenschaften besitzen. Die mittlere Schicht 4 wird von einer Gipsfaserplatte gebildet und verhindert einen Durchtritt von Brandgasen durch das Brandschutzelement 1. Durch den symmetrischen Schichtaufbau des Brandschutzelementes 1 werden auch die bei großen mit den Platten zu überbrückenden Abständen, die z. B. in einer Größenordnung von 2400 mm liegen können, gegebenenfalls auftretenden Durchbiegungen der Platten weitestgehend verhindert.

[0025] Es ist zu erkennen, daß ein Randbereich der hier oben liegenden äußeren Schicht 2 von einem L-förmigen Winkelprofil 5 und ein Randbereich der hier unten liegenden Schicht 3 von einem U-förmigen Winkelprofil 6 eingefaßt wird. Die Winkelprofile 5, 6 verleihen dem Brandschutzelement 1 eine hohe mechanische Stabilität und gewährleisten einen Schutz der Kanten des Brandschutzelementes 1 vor Transport- und Lagerschäden.

[0026] Das Winkelprofil 5 weist einen kürzeren Schenkel 17 und einen längeren Schenkel 14 auf, wobei der kürzere Schenkel 17 einen außen liegenden Randbereich der oben liegenden Schicht 2 abdeckt und der längere Schenkel 14 an einem inneren, der mittleren Schicht 4 zugewandten Bereich der äußeren Schicht 2 angeordnet ist.

[0027] Das einen Randbereich der unten liegenden Schicht 3 einfassende U-förmige Winkelprofil 6 umgreift diese Schicht 3 in der Weise, daß ein längerer Schenkel 15 an einem der mittleren Schicht 4 zugewandten Bereich, ein kürzerer Schenkel 18 an einem unteren äußeren Bereich und ein die Schenkel 15, 18 verbindender Steg 20 an einem außen liegenden Randbereich der Platte 3 angeordnet ist.

[0028] Die äußeren Platten 2, 3 und die dazwischenliegende Gipsfaserplatte 4 sind mittels einer Verschraubung 7 verbunden. Dazu weist die unterliegende Platte 3 eine Ausnehmung 8 auf, in die eine Schraube 9 eingeführt ist. Die Schraube 9 verspannt - die Schenkel 14, 15 der Winkelprofile 5, 6 durchgreifend - die äußeren Platten 2, 3 gegeneinander, wobei die mittlere Schicht 4 dazwischen eingespannt wird; somit sind die Platten 2 - 4 kraft- und formschlüssig miteinander verbunden. Ein Schraubenkopf 24 ist in der Ausnehmung 8 versenkt und von einer die Ausnehmung 8 verschließenden Feuerschutzmasse 10 abgedeckt. Der Schraubenkopf 24 ist somit im Falle eines Brandes vor direkter Flammeinwirkung geschützt.

[0029] Ein Ausführungsbeispiel zweier nebeneinander angeordneter Brandschutzelemente ist in Fig. 2 dargestellt, wobei - wie auch in den anderen Figuren - sich jeweils entsprechende Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

[0030] Eine mittlere plattenförmige Schicht 4 weist hier geringere Außenabmessungen als äußere plattenförmige Schichten 2, 3 auf und ist eine Ausnehmung 23 bildend gegenüber den äußeren Schichten 2, 3 zurückversetzt. In die korrespondieren-den Ausnehmungen 23 der nebeneinander liegenden Brandschutzelemente ist ein die Ausnehmungen ausfüllendes Federelement 13 eingefügt. Das Federelement 13 schafft nicht nur eine mechanische Abstützung der Brandschutzelemente gegeneinander, sondern erzeugt auch eine durchgehende Brandschutzfläche ohne separat abzudeckende oder auszufüllende Übergangsbereiche.

[0031] Ein einen Randbereich der oberen äußeren Schicht 2 einfassendes Winkelprofil 12 ist U-förmig ausgebildet, wobei ein längerer Schenkel 16 an einem der mittleren Schicht 4 zugewandten Bereich der Platte 2 angeordnet ist. Der Schenkel 16 bildet dadurch genauso eine Wandung der Ausnehmung 23 wie ein Schenkel 15 eines einen Randbereich der Platte 3 einfassenden Winkelprofils 6. Eine weitere Wandung der Ausnehmung 23 wird von einem äußeren Rand der Platte 4 gebildet. Ein kürzerer Schenkel 19 des Winkelprofils 12 ist in der Platte 2 versenkt, so daß der Schenkel 19 bündig mit der äußeren Oberfläche der Platte 2 abschließt und daher keine vorstehenden oder vorspringenden störenden Bauteile an der Platte 2 vorhanden sind. Ein die Schenkel 16, 19 verbindender Steg 21 weist zur äußeren Oberfläche der Platte 2 hin einen abgeschrägten Bereich 22 auf. Verbunden sind die Platten 2 - 4 mittels einer hier nur schematisch angedeuteten Verschraubung 7.

[0032] Fig. 3 zeigt ein rechteckiges Brandschutzelement 1, das an seinen beiden Querseiten jeweils mit zwei Zapfen 25, 32 und 26, 31 versehen ist. Die Anbringung der Zapfen wird am Beispiel des Zapfens 25 in Fig. 4 deutlich, die eine Schnittansicht entlang Linie IV-IV in Fig. 3 darstellt. Ein eine hier oben liegende plattenförmige Schicht 2 einfassendes Winkelprofil 29 ist in einem Endbereich eines einer mittleren Schicht 4 zugewandten Schenkels 28 als kreisförmige Aufnahme 27 gebogen. In die Aufnahme 27 ist der Zapfen 25 eingefügt, dessen Mittelachse eine Schwenkachse 30 bildet. Auf dieser Schwenkachse 30 ist auch der an der gegenüberliegenden Querseite des Brandschutzelementes 1 gelegene Zapfen 26 angeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, das Brandschutzelement 1 schwenkbar in einer geeigneten Aufnahme z. B. an einer Unterkonstruktion einer Raumdecke eines Bauwerks aufzuhängen. Zur Arretierung in der Aufnahme können die Zapfen eine Einkerbung aufweisen.

[0033] Das Brandschutzelement ist z. B. für Wartungsarbeiten an Kabel- oder Versorgungsschächten von der Decke abklappbar, wobei es aber dennoch von dieser gehalten wird. Dafür können die Zapfen des Brandschutzelementes in ihren Aufnahmen gegen eine Feder verschiebbar gelagert sein. Zum Abklappen wird das Brandschutzelement dann entlang einer seiner Längsseiten angehoben, daraufhin die korrespondierenden, jeweils an einer Querseite angeordneten Zapfen gegen die sie abstützende Feder gedrückt und schließlich das Element ausgeschwenkt.

[0034] Bei einem in Fig. 5 dargestellten Brandschutzelement 1 ist eine hier oben liegende plattenförmige äußere Schicht 2 zusammen mit einer plattenförmigen mittleren Schicht 4, welche Schichten 2, 4 gleiche Außenabmessungen aufweisen, gegenüber einer hier unten liegenden plattenförmigen äußeren Schicht 3 einen ersten Absatz 35 bildend um einen Abstand A seitlich versetzt angeordnet. Die Außenabmessungen der unten liegenden äußeren Schicht 3 entsprechen in etwa den Außenabmessungen der oben liegenden und der mittleren Schicht 2, 4, so daß auf der dem ersten Absatz 35 gegenüberliegenden Seite des Brandschutzelementes 1 ein zweiter Absatz 36 gebildet wird, der einen Abstand B zwischen den Außenkanten der oben liegenden und der mittleren Schicht 2, 4 sowie der unten liegenden Schicht 3 erzeugt. Die Abstände A, B können ein identisches Maß aufweisen, jedoch ist es für eine Montage sich überlappender Brandschutzelemente nebeneinander zum Ausgleich von Toleranzen günstig, wenn das Maß des einen Abstands etwas geringer ist als das Maß des anderen Abstands; z. B. kann bei einer Gesamtbreite C des Brandschutzelementes 1 von in etwa 405 mm der Abstand A 10 mm und der Abstand B 8,5 mm betragen.

[0035] Die unten liegende äußere Schicht 3 ist an beiden Längsseiten von einem L-förmigen Winkelprofil 5 eingefaßt, wohingegen die oben liegende äußere Schicht 2 an ihren Längsseiten einerseits von einem U-förmigen Winkelprofil 6 und gegenüberliegend von einem U-förmigen Winkelprofil 33 eingefaßt ist. Das U-förmige Winkelprofil 33 ist auf der Seite des ersten Absatzes 35 angeordnet und weist einen Steg 34 auf, der zu der Längsachse der Schicht 2 hin in der Weise abgewinkelt ist, daß die äußere plane Oberfläche der Schicht 2 geringfügig kleiner ist als die der mittleren Schicht 4 zugewandte innere plane Oberfläche der Schicht 2.

[0036] Die äußeren Schichten 2, 3 des Brandschutzelementes 1 nach Fig. 5 weisen Blähglasgranulat oder Perlit auf, wohingegen die mittlere Schicht 4 eine Gipsfaser- oder Calciumsilikatplatte ist.

Bezugszeichenliste



[0037] 
1
- Brandschutzelement
2, 3
- äußere Schicht
4
- mittlere Schicht
5
- Winkelprofil, L-förmig
6
- Winkelprofil, U-förmig
7
- Verschraubung
8
- Ausnehmung
9
- Schraube
10
- Feuerschutzmasse
11
- Klebstoff
12
- Winkelprofil, U-förmig
13
- Federelement
14, 15, 16
- längerer Schenkel Winkelprofil
17, 18, 19
- kürzerer Schenkel Winkelprofil
20, 21
- Steg Winkelprofil
22
- abgeschrägter Stegbereich
23
- Ausnehmung
24
- Schraubenkopf
25, 26
- Zapfen
27
- Aufnahme
28
- Schenkel
29
- Winkelprofil
30
- Schwenkachse
31, 32
- Zapfen
33
- Winkelprofil, U-förmig
34
- Steg Winkelprofil
35, 36
- Absatz
A, B
- Abstand
C
- Gesamtbreite



Ansprüche

1. Plattenförmiges Brandschutzelement in Sandwich-Bauweise mit mindestens drei miteinander verbundenen Schichten, welches einer Brandbeanspruchung von einer Vorder- und von einer Rückseite her widersteht, insbesondere für eine Decke oder eine Wand in einem Bauwerk,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei äußere (2, 3) Schichten und eine dazwischenliegende mittlere (4) Schicht als Platte ausgebildet sind, daß der Randbereich der beiden äußeren Schichten (2, 3) zumindest an zwei sich gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem Winkelprofil (5, 6, 12, 29, 33) eingefaßt ist und daß die Schichten (2, 3, 4) miteinander verbunden sind, wobei die äußeren Schichten (2, 3) Blähglasgranulat oder Perlit aufweisen und die mittlere Schicht (4) einen Durchtritt von Gasen verhindernd ausgebildet ist.
 
2. Brandschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Längsseiten der äußeren Schichten (2, 3) mit einem Winkelprofil (5, 6, 12, 29, 33) eingefaßt sind.
 
3. Brandschutzelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei der Schichten (2, 3, 4) mittels eines Klebstoffs (11) verbunden sind.
 
4. Brandschutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei der Schichten (2, 3, 4) mittels einer Verschraubung (7) oder einer Vernietung verbunden sind.
 
5. Brandschutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Schicht (4) eine Gipsfaserplatte oder eine Calciumsilikatplatte ist.
 
6. Brandschutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Schicht (4) geringere Außenabmessungen aufweist als die äußeren Schichten (2, 3) und daß an zumindest einer der Außenkanten des Brandschutzelementes (1) die mittlere Schicht (4) eine Ausnehmung (23) bildend gegenüber den äußeren Schichten (2, 3) zurückversetzt ist.
 
7. Brandschutzelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ausnehmung (23) ein Federelement (13) einfügbar ist.
 
8. Brandschutzelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (13) ein Gipsfaserelement oder ein Calciumsilikatelement ist.
 
9. Brandschutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der Winkelprofile (5, 6, 12, 33) im Querschnitt L- oder U-förmig ist.
 
10. Brandschutzelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (14, 17; 15, 18; 16, 19) des Winkelprofils (5; 6; 12; 33) jeweils eine unterschiedliche Länge aufweisen.
 
11. Brandschutzelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der längere Schenkel (14; 15; 16) des Winkelprofils (5; 6; 12; 33) an einem der mittleren Schicht (4) zugewandten Bereich einer der äußeren Schichten (2, 3) angeordnet ist.
 
12. Brandschutzelement nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Schenkel (17) des L-förmigen Winkelprofils (5) oder ein die Schenkel verbindender Steg (20; 21; 34) des U-förmigen Winkelprofils (6; 12; 33) zumindest einen Teil des Randbereichs einer der äußeren Schichten (2, 3) abdeckt.
 
13. Brandschutzelement nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschraubung (7) oder Vernietung zumindest einen der der mittleren Schicht (4) zugewandten Schenkel (14; 15; 16) der Winkelprofile (5; 6; 12) durchgreift.
 
14. Brandschutzelement nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der äußeren Schichten (2, 3) im Bereich der Verschraubung (7) oder Vernietung eine Ausnehmung (8) zur Aufnahme eines Schrauben- (24) oder Nietkopfes aufweist.
 
15. Brandschutzelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (8) mit einer Feuerschutzmasse (10) verschlossen ist.
 
16. Brandschutzelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Brandschutzelement (1) an zwei einander gegenüberliegenden Seiten einen Zapfen (25, 26) aufweist, wobei die Zapfen (25, 26) eine gemeinsame Schwenkachse (30) bilden.
 
17. Brandschutzelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (25, 26) in einem jeweils als Aufnahme (27) ausgebildeten Bereich eines Schenkels (28) eines der Winkelprofile (29) angeordnet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht