[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachdach-Wasserablauf mit einem Ablaufkasten und einem
sich daran anschließenden Ablaufrohr, das zur im wesentlichen horizontalen Durchführung
durch einen Dachrandabschluß zu einem Fallrohr bestimmt ist, wobei der Ablaufkasten
einen Boden aufweist, dessen Breite größer als der lichte Durchmesser des Ablaufrohres
ist und der Boden des Ablaufkastens einen nicht abgesenkten Bodenabschnitt und einen
über eine Stufe abgesenkten Bodenabschnitt aufweist. Die Erfindung betrifft ferner
ein Flachdach mit einem derartigen Flachdach-Wasserablauf.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Flachdach-Wasserablauf mit einem Ablaufkasten
und einem sich daran anschließenden Ablaufrohr, das zur im wesentlichen horizontalen
Durchführung durch eine Randaufkantung zu einem Fallrohr bestimmt ist, wobei der Ablaufkasten
einen Boden aufweist, dessen Breite größer als der lichte Durchmesser des Ablaufrohres
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Flachdach mit einem derartigen Flachdach-Wasserablauf.
[0003] Es ist grundsätzlich möglich, Flachdächer durch ein innerhalb des Flachdaches verlegtes
Rohrsystem zu entwässern, um über große Flächen eines Flachdaches eine möglichst gleichmäßige
Entwässerung zu ermöglichen. Der hiermit verbundene erhebliche Aufwand im Dachaufbau
kann vermieden werden, wenn es ausreichend ist, das Flachdach, beispielsweise aufgrund
seiner begrenzten Größe, lediglich am Rand zu entwässern, indem durch den üblichen
Dachrandabschluß (ATTIKA) des Flachdaches Durchdringungen mit Ablaufrohren vorgesehen
werden, die regelmäßig in vertikal verlaufende Fallrohre einmünden.
[0004] Die DIN-Norm 19599 schreibt für Abläufe für Niederschlagswasser maximale Stauhöhen
vor dem Abfluß und Mindestabflußmengen für vorgegebene Nenn- bzw. Sollweiten des Abflußrohres
vor. Für Abflußrohre mit der Nennweite 100 mm ist beispielsweise eine Mindestabflußmenge
von 4,5 l/s und eine maximale Anstauhöhe von 35 mm vorgegeben.
[0005] Es hat sich gezeigt, daß durch übliche ATTIKA-Abläufe, wie sei beispielsweise in
dem Buch Dierks/Schneider/Wormuth "Baukonstruktion", 3. Aufl., Düsseldorf 1993, Seite
575, dargestellt sind, die durch die Norm vorgegebenen Werte nicht erreicht werden.
Die bekannten Flachdach-Wasserabläufe bestehen aus einem durch eine Siebwand gebildeten
Kasten, der mit seinem Boden auf das Flachdach aufgelegt bzw. in die oberste Dichtschicht
des Flachdaches eingelassen ist. Ein rechteckiges Mündungsstück, dessen Boden mit
dem Boden des Siebkastens fluchtet, schließt sich an und geht in ein rundes, durch
die Randaufkantung hinduchgeführtes Ablaufrohr über. Das Ablaufrohr ist dabei nur
leicht gegenüber der Horizontalen geneigt (1 bis 3°) installiert.
[0006] Durch die GB-A-2 287 042 ist ein Flachdach-Wasserablauf der eingangs erwähnten Art
bekannt. Ein im wesentlichen L-förmiges Ablaufstück zieht einen muldenförmig abgesenkten
Bodenabschnitt vor, der praktisch stetig in einen Rohranschluß übergeht, auf dem ein
horizontal verlegtes Ablaufrohr aufschiebbar ist. Die abgesenkte Mulde des Bodens
sorgt für einen Ablauf des Wassers in das horinzontale Ablaufrohr hinein.
[0007] Für die Abführung größerer Wassermengen müssen bei den vorbekannten Konstruktionen
vergrößerte Nennweiten des Abflussrohres vorgesehen werden.
[0008] Die Erfüllung der durch die genannte Norm vorgegebenen Grenzwerte für die Mindestdurchflußmengen
und maximalen Stauhöhen für eine vorgegebene Nennweite des Durchmessers des Ablauf-rohres
gelingt mit den bekannten Konstruktionen nicht.
[0009] Die vorliegende Erfindung geht somit von der Problemstellung aus, eine Flachdachentwässerung
über eine Durchdringung eines Dachrandabschlusses zu ermöglichen, mit der die Durchflußmengen
erhöht und die maximalen Stauhöhen erniedrigt werden können.
[0010] Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß ein Flachdach-Wasserablauf
der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß sich das Ablaufrohr mit einem
nach unten abfallenden Stück und einen allenfalls nur leicht geneigten Rohrendstück
an den abgesenkten Bodenabschnitt so anschließt, daß der Durchmesser des Rohrendstücks
vollständig unterhalb des nicht abgesenkten Bodenabschnitts liegt.
[0011] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die bisherige Betrachtung des Entwässerungsproblems
als ein Ablaufproblem mit einer freien Oberfläche unter rein hydrostatischen Gesichtspunkten,
nach denen die Abflußmenge und die Abflußgeschwindigkeit durch die Nennweite des Abflußrohres
und die Stauhöhe vor der Mündung des Abflußrohres abhängen, nicht allein das der Erfindung
zugrundeliegende Problem lösen können. Erfindungsgemäß werden die Hydrodynamik beeinflussende
Maßnahmen ergriffen, nämlich wenigstens zwei Beschleunigungen der Wasserströmung unter
Verwendung wenigstens einer durch stufenartigen Absenkung. Dabei hat sich gezeigt,
daß wenigstens zwei Beschleunigungen erforderlich sind, um den gewünschten Effekt
einer deutlichen Erhöhung der Abflußleistung bei niedrigen Anstauhöhen des Wassers
zu erzielen. Die stufenartige Absenkung hat daher den Effekt, daß eine stauende Rückwirkung
des abfließenden Wassers auf das vor dem Abfluß stehende angestaute Wasser vermieden
oder wenigstens deutlich vermindert wird, so daß ein weitgehend rückstaufreier Abfluß
des Wassers von dem Flachdach erreicht wird. Die Höhe der stufenartigen Absenkungen
der Wasserführung, die der Beschleunigung des Wassers dienen, ist bereits durch die
Einbaugegebenheiten begrenzt, die nur relativ geringe stufenartige Absenkungen (maximal
wenige Zentimeter) erlauben. Darüber hinaus tritt der erfindungsgemäße Beschleunigungseffekt
zum Ablaufrohr hin auch nur dann ein, wenn eine kontinuierliche Strömung erhalten
bleibt, also der Wasserstrom nicht an den stufenartigen Absenkungen nach Art eines
Wasserfalls abreißt. Vorzugsweise sind daher die stufenartigen Absenkungen so dimensioniert,
daß nach Ausbildung einer gleichmäßigen Anstauhöhe des Wassers auf dem Flachdach eine
stetige strömende Wasseroberfläche im Bereich der stufenartigen Absenkungen erhalten
bleibt.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Flachdach-Wasserablauf ist das Ablaufrohr so angeordnet,
daß es durch geringe Anstauhöhen des Wassers auf dem Flachdach bereits vollständig
gefüllt wird, da es mit seinem Querschnitt nicht über die Oberfläche des Flachdaches
ragt. Es ist somit im Niveau nach unten versetzt gegenüber der Flachdachoberfläche
angeordnet. In diesem Fall bewirkt die durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen beschleunigte
Wasserströmung in dem Ablaufrohr eine zusätzliche Saugwirkung, die dem Beschleunigungseffekt
auf das abzuführende Wasser auf dem Flachdach überträgt und so zu einer Erhöhung der
Ablaufleistung beiträgt. Die zweite Beschleunigung des abfließenden Wassers wird besonders
wirksam ausgeführt, wenn sich der freie Durchmesser des Rohrendstücks wenigstens um
mehr als die Hälfte unterhalb des abgesenkten Bodenabschnitts befindet.
[0013] Es hat sich gezeigt, daß es für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders vorteilhaft ist, wenn die erste stufenartige Beschleunigung des Wassers
über eine Strömungsbreite erfolgt, die wesentlich größer ist als die Strömungsbreite
in dem Ablaufrohr. Auch hierdurch wird im übrigen die Füllung des Ablaufrohres bereits
bei geringen Anstauhöhen unterstützt.
[0014] Unter einer Stufe bzw. stufenartigen Absenkung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
eine auf kleiner Strecke realisierte Neigungserhöhung zu verstehen. Diese kann mit
einem Winkel von 90°, jedoch auch mit einem relativ geringen spitzen Winkel durchgeführt
sein, wie sich aus den unten näher erläuterten Ausführungsbeispielen ergibt.
[0015] Das erfindungsgemäß nach unten abfallende Stück kann Teil eines schräg nach unten
abfallenden Rohrstücks sein, das ggfs. zusammen mit einem allenfalls nur leicht geneigten
Rohrstück das Ablaufrohr bildet. Das nach unten abfallende Stück kann einen größeren
Durchmesser als ein Reststück des Ablaufrohres aufweisen, dessen Durchmesser die Nennweite
des Ablaufrohres bestimmt.
[0016] Das nach unten abfallenden Stücks kann sich mit einer Mündung an den abgesenkten
Bodenabschnitt anschließen. Die Mündung kann sich dabei ausschließlich in dem abgesenkten
Bodenabschnitt befinden, in einigen Fällen sich aber auch vorteilhaft in den abgesenkten
Bodenabschnitt und in eine hintere Stirnwand des Ablaufkastens erstrecken, um so das
Ablaufrohr nicht allzu stark gegenüber der Oberfläche des Flachdaches abzusenken.
[0017] Die Stufe zur Ausbildung des abgesenkten Bodenabschnitts und der Beginn des nach
unten abfallenden Stückes können in Fließrichtung mit Abstand voneinander angeordnet
sein. Für eine geringe Längsausdehnung, die insbesodere für eine Montage des gesamten
Flachdach-Wasserablaufs innerhalb des Dachrandabschlusses zweckmäßig ist, kann der
Beginn des durch die Stufe abgesenkten Bodenabschnitts mit dem Beginn des nach unten
abfallenden Stücks zusammenfallen.
[0018] Aus Fertigungs- und Montagegründen ist es zweckmäßig, wenn der Ablaufkasten mit dem
nach unten abfallenden Stück ein einheitliches vorgefertigtes Bauteil ist. Der Ablaufkasten
kann dabei zur Dachfläche hin mit einer Siebanordnung verschlossen sein, die auch
als ein separates Teil gebildet sein kann.
[0019] Der erfindungsgemäße Flachdach-Wasserablauf läßt sich in mehreren vorteilhaften Anordnungen
installieren.
[0020] Erfindungsgemäß ist daher ein Flachdach mit einer über einer Dachisolierungsschicht
aufgebrachten Abdichtschicht und mit einem Flachdach-Wasserablauf der oben erwähnten
Art in einer ersten prinzipiellen Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß der
abgesenkte Bodenabschnitt in einer sich nur über einen Teil der Dicke der Dachisolierungsschicht
erstreckenden Ausnehmung der Dachisolierungsschicht eingesetzt ist.
[0021] Der erfindungsgemäße Flachdach-Wasserablauf erfordert daher nicht, daß Eingriffe
in die tragende Dachschicht vorgenommen werden. Vielmehr reicht es aus, wenn nur innerhalb
der Dachisolierungsschicht eine Durchdringung vorgesehen wird. Dabei kann das nach
unten abfallende Mündungsstück des Flachdach-Wasserablaufs unterhalb des abgesenkten
Bodenabschnitts und innerhalb der Dachisolierungsschicht geführt oder das nach unten
abfallende Stück so an den abgesenkten Bodenabschnitt angeschlossen sein, daß es im
wesentlichen innerhalb der Randaufkantung geführt ist.
[0022] In einer alternativen Ausführungsform ist das Flachdach so mit dem erfindungsgemäßen
Flachdach-Wasserablauf versehen, daß der abgesenkte Bodenabschnitt des Flachdach-Wasserablaufs
im wesentlichen vollständig innerhalb des Dachrandabschlusses angeordnet ist.
[0023] Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1 -
- einen Schnitt durch einen Flachdachaufbau mit einem Flachdach-Wasserablauf gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
- Figur 2 -
- einen Schnitt durch den isoliert dargestellten Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur
1
- Figur 3 -
- eine Draufsicht auf den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 2
- Figur 4 -
- eine Stirnansicht des Flachdach-Wasserablaufs gemäß Figur 2
- Figur 5 -
- einen Schnitt analog Figur 1 zur Darstellung der kompletten Einbausituation
- Figur 6 -
- einen Schnitt analog Figur 1 für ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Flachdach-Wasserablaufs
- Figur 7 -
- einen Schnitt durch den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 6 in Alleinstellung
- Figur 8 -
- eine Draufsicht auf den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 7
- Figur 9 -
- eine stirnseitige Ansicht des Flachdach-Wasserablaufs gemäß Figur 7
- Figur 10 -
- einen Schnitt analog Figur 5 zur Darstellung der Einbausituation für das zweite Ausführungsbeispiel
eines Flachdach-Wasserablaufs gemäß Figur 6
- Figur 11 -
- einen Schnitt zur Verdeutlichung der Einbausituation für einen Flachdach-Wasserablauf
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
- Figur 12 -
- einen Schnitt durch den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 11 in Alleinstellung
- Figur 13 -
- eine Draufsicht auf den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 12
- Figur 14 -
- eine Stirnansicht des Flachdach-Wasserablaufs gemäß Figur 12
- Figur 15 -
- einen Schnitt analog Figur 1 mit einem Flachdach-Wasserablauf gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel der Erfindung
- Figur 16 -
- einen Schnitt durch den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 15 in Alleinstellung
- Figur 17 -
- eine Halbdarstellung einer Draufsicht auf den Flachdach-Wasserablauf gemäß Figur 16
- Figur 18 -
- eine Halbdarstellung einer stirnseitigen Ansicht des Flachdach-Wasserablaufs gemäß
Figur 16.
[0024] Die in Figur 1 gezeigte Schnittdarstellung zeigt einen tragenden Deckenaufbau 1,
beispielsweise in Form einer Betondecke. Nach oben hin wird der Deckenaufbau durch
eine Sperrfolie 2, eine wärmedämmende Isolierschicht 3 größerer Dicke und eine Abdichtschicht
4 abgeschlsosen, die im allgemeinen durch mehrere Bitumen-Dachbahnen o.ä. gebildet
ist.
[0025] Der Rand des Dachaufbaus 1 wird durch einen Dachrandabschluß 5 gebildet, die den
Flachdachaufbau 1 wannenförmig umschließt und einen tragenden Kern 6, beispielsweise
ebenfalls aus einer Betonschicht, aufweist. Zur Dachinnenseite hin schließt sich an
den Kern 6 die nahtlos weiterverlegte Sperrfolie 2 an, die auch die Oberseite des
Kerns 6 abdeckt und an der Außenseite der Dachrandabschluß 5 endet. Zur Dachinnenseite
hin schließt sich an die Sperrfolie 2 einen Isolierschicht 7 an, die sich bis zum
oberen Abschluß des Kerns 6 erstreckt. Eine entsprechende Isolierschicht 7 befindet
sich auf der Außenseite des Kerns 6 und des Dachaufbaus 1. Zur Außenseite hin ist
die Isolierschicht 7 durch eine Fassadenschicht 8, beispielsweise in Form einer Putzschicht,
abgeschlossen. Die Randaufkantung 5 ist an der Oberseite durch ein die gesamte Breite
übergreifendes Kranzmaterial 9 abgeschlossen. Die Dichtschicht 4 ist auf der vertikalen
Innenseite des Dachrandabschlusses 5 fortgeführt und erstreckt sich über die Oberseite
des Kranzmaterials 9 bis auf die Außenseite des Dachrandabschlusses 5, so daß sich
eine Überlappung mit der Fassadenschicht 8 ergibt. Auf die Oberseite des Dachrandabschlusses
5 ist ein den Dachrandabschluß 5 vollständig übergreifendes Abschlußprofil 10 aufgebracht,
das auf den vertikalen Seiten mit Abstand von der Abdichtschicht 4 endet.
[0026] Ein im wesentlichen horizontal verlaufendes Ablaufrohr 11 mündet an der Außenseite
des Dachrandabschlusses 5 in ein vertikal verlaufendes Fallrohr 12, das an seiner
Oberseite regelmäßig eine Be- und Entlüfungsöffnung aufweist. Das Ablaufrohr 11 ist
durch ein Rohrendstück 12 gebildet, das über eine übliche Rohrmuffenverbindung 13
in ein gewinkelt ausgebildetes, nach unten abfallendes Stück 14 übergeht, das sich
mit einer Mündungsöffnung 15 an einen im wesentlichen rechteckigen Ablaufkasten 16
anschließt. Der Ablaufkasten 16 ist in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem auf der Isolierschicht 3 aufliegenden Anschlußbodenstück 17 versehen, das
über eine rechtwinklig ausgebildete Stufe 18 in einen abgesenkten Bodenabschnitt 19
übergeht. Zur Aufnahme des abgesenkten Bodenabschnitts 19 und der Stufe 18 ist die
Isolierschicht 3 mit einer entsprechenden Ausnehmung 20 versehen, die sich in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel über weniger als die Hälfte der Dicke der Isolierschicht
3 erstreckt. Der Ablaufkasten 16 ist durch eine hintere Stirnwand 21 und eine obere
Abdeckwand 22 abgeschlossen. Der Ablaufkasten 16 erstreckt sich in die Tiefe des Dachrandabschlusses
5 hinein, so daß der Dachrandabschluß 5 mit einer entsprechenden Ausnehmung 23 im
Bereich der Isolierschicht 3 und des Kerns 6 versehen ist. Die Abdeckwand 22 schließt
mit dem Dachrandabschluß 5 ab.
[0027] Die Mündungsöffnung 15 erstreckt sich somit über etwa die Hälfte des abgesenkten
Bodenabschnitts 19 und die halbe Höhe der rückseitigen Stirnwand 21. Das Stück 14
ist um einen spitzen Winkel von ca. 30° nach unten geneigt und so abgewinkelt, daß
es das nur wenig (zwischen 1 und 5°) geneigte Abflußrohr 12 fortsetzt. Die Einschubbewegung
des Ablaufkastens 16 in die Ausnehmung 23 des Dachrandabschlusses 5 wird durch ein
vertikales Wandstück 24 begrenzt. Die L-förmig ausgebildete Einlauföffnung des Ablaufkastens
16 wird durch ein entsprechend gewinkeltes Siebgitter 25 abgedeckt, das grobe Verunreinigungen
zurückhält.
[0028] Figur 2 zeigt, daß der Ablaufkasten 16 einstückig mit dem nach unten abfallenden
Stück 14 ausgebildet ist und in dieser Form als Standard-Bauteil montierbar ist. Der
Ansatz des Ablaufrohres 12 an das Stück 14 erlaubt die Anpassung an verschiedene Dicken
der Randaufkantung 5 und an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten.
[0029] Figur 3 zeigt, daß die Stufe 18 nicht nur in Flußrichtung sondern auch seitlich ausgebildet
ist und dabei eine Breite des abgesenkten Bodenabschnitts 19 definiert, die wesentlich
breiter als der Durchmesser des rohrförmigen Stücks 14 bzw. der Mündungsöffnung 15
ist. Den entsprechenden Zusammenhang läßt auch die stirnseitige Draufsicht gemäß Figur
4 erkennen.
[0030] Figur 5 zeigt, daß der beschriebene Dachaufbau regelmäßig durch eine Kiesschüttung
25 abgedeckt ist und daß das Freihalten der Einlauföffnung des Ablaufkastens 16 durch
einen Gitterkäfig 26 erfolgen kann, der als separates Teil ausgebildet ist.
[0031] Für die Beschreibung der nachfolgenden Ausführungsbeispiele werden für funktionsgleiche
Teile gleiche Bezugsziffern verwendet, obwohl die Ausführungen im Einzelfall modifiziert
sein können.
[0032] Bei dem in den Figuren 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ablaufkasten
16 vollständig in der Ausnehmung 20 der Isolierschicht 3 untergebracht. Demgemäß schließt
sich das Stück 14 schräg nach unten abfallend an und geht in den mit dem Endrohrstück
12 des Abflußrohrs 11 fluchtenden Schenkel über, der durch den Dachrandabschluß 5
hindurchgeführt ist. Das Rohrendstück 12 dieser Ausführungsform ist somit gegenüber
dem Rohrendstück 12 in der Ausführungsform gemäß Figur 1 verlängert. Der schräg nach
unten laufende Schenkel des Stücks 14 ist ausschließlich in den Isolierschichten 3,
7 geführt.
[0033] Die Figuren 7 bis 9 verdeutlichen, daß im übrigen die Anordnung der Stufe 18 und
der die zweite Beschleunigung hervorrufende, nach unten gerichtete Mündungsöffnung
15 völlig gleich ist wie bei dem in den Figuren 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel.
[0034] Figur 10 verdeutlicht, daß die Öffnung des Ablaufkastens 16 auf der Ebene des Flachdaches
größer ist und daher einen größeren Gitterkasten 26 benötigt.
[0035] Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in den Figuren 11 bis 14 dargestellt. Dabei befindet
sich der Abflußkasten 16 vollständig in dem Dachrandabschluß 5, so daß die Isolierschicht
3 des Flachdaches praktisch unangetastet bleibt. Obwohl somit von der Fläche des Flachdaches
nur ein seitlicher Abfluß zur Verfügung steht, wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung
einer Stufe 18 und einer zweiten Beschleunigung durch das nach unten abfallende Stück
14 die DIN-gerechte Mindest-Abflußmenge durch einen vorgegebenen Nenndurchmesser des
Abflußrohres 11 erreicht.
[0036] Die Mündungsöffnung 15 des Stücks 14 liegt bei dieser Ausführungsform vollständig
im Bereich des durch die Stufe 18 abgesenkten Bodenabschnitts 19. Im übrigen ist das
nach unten abfallende Stück 14 wiederum abgewinkelt ausgebildet, um den Anschluß zum
Abflußrohr 11 herzustellen.
[0037] Auch bei dem in den Figuren 15 bis 18 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel befindet
sich der Abflußkasten 16 ausschließlich im Bereich des Dachrandabschlusses 5. Er ist
jedoch wesentlich kürzer ausgebildet, so daß sich die Mündungsöffnung 15 sowohl in
den abgesenkten Bodenabschnitt 19 als auch in die hintere Stirnwand 21 hinein erstreckt.
Zur Verkleinerung der Länge des Ablaufkastens 16 liegt die Vorderkante der Mündungsöffnung
15 unter der Stufe 18, die an der Stoßfuge zwischen dem Dachrandabschluß 5 und der
Isolierschicht 3 des Dachaufbaus 1 ausgebildet ist. Da die Breite der Stufe 18 wesentlich
größer ist als die Breite der Mündungsöffnung 15, findet die erfindungsgemäße zweimalige
Beschleunigung des abfließenden Wassers in relevanter Weise statt.
[0038] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung ist es mit allen dargestellten Ausführungsbeispielen
möglich, die bisher nicht erreichbaren Normwerte für die Wasserabflußmengen und die
maximalen Stauhöhen auf dem Dachaufbau 1 zu übertreffen.
1. Flachdach-Wasserablauf mit einem Ablaufkasten (16) und einem sich daran anschließenden
Ablaufrohr (11), das zur im wesentlichen horizontalen Durchführung durch einen Dachrandabschluß
(5) zu einem Fallrohr (12) bestimmt ist, wobei der Ablaufkasten (16) einen Boden (17,
19) aufweist, dessen Breite größer als der lichte Durchmesser des Ablaufrohres (11)
ist und der Boden (17, 19) des Ablaufkastens (16) einen nicht abgesenkten Bodenabschnitt
(17) und einen über eine Stufe (18) abgesenkten Bodenabschnitt (19) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Ablaufrohr (11) mit einem nach unten abfallenden Stück (14) und einen
allenfalls nur leicht geneigten Rohrendstück (11') an den abgesenkten Bodenabschnitt
(19) so anschließt, daß der Durchmesser des Rohrendstücks (11') vollständig unterhalb
des nicht abgesenkten Bodenabschnitts (17) liegt.
2. Flachdach-Wasserablauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Rohrendstücks (11') ferner wenigstens um mehr als die Hälfte
unterhalb des abgesenkten Bodenabschnitts (19) liegt.
3. Flachdach-Wasserablauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das nach
unten abfallende Stück (14) einen größeren Durchmesser als das Rohrendstück (11')
des Ablaufrohres (11) aufweist.
4. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich eine Mündungsöffnung (15) des nach unten abfallenden Stücks (14) ausschließlich
in dem abgesenkten Bodenabschnitt (19) befindet.
5. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich eine Mündungsöffnung (15) des nach unten abfallenden Stücks (14) in den abgesenkten
Bodenabschnitt (19) und eine hintere Stirnwand (21) des Ablaufkastens (16) erstreckt.
6. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufe (18) und der Begin des Stücks (14) in Fließrichtung mit Abstand voneinander
angeordnet sind.
7. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beginn des durch die Stufe (18) abgesenkten Bodenabschnitts (19) mit dem Beginn
des Stücks (14) zusammenfällt.
8. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ablaufkasten (16) mit dem Stück (14) ein einheitliches vorgefertigtes Bauteil
ist.
9. Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ablaufkasten (16) zur Dachfläche hin mit einer Siebanordnung (25, 26) verschlossen
ist.
10. Flachdach-Wasserablauf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebanordnung
(25, 26) durch ein separates Teil gebildet ist.
11. Flachdach mit einer über einer Isolierungsschicht (3) aufgebrachten Abdichtschicht
(4) und mit einem Flachdach-Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der abgesenkte Bodenabschnitt (19) in einer sich nur über einen
Teil der Dicke der Isolierungsschicht (3) erstreckenden Ausnehmung (20) der Dachisolierungsschicht
(3) eingesetzt ist.
12. Flachdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das nach unten abfallende
Stück (14) unterhalb des abgesenkten Bodenabschnitts (19) und innerhalb der Dachisolierungsschicht
(3) geführt ist.
13. Flachdach nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das nach unten abfallende
Stück (14) so an den abgesenkten Bodenabschnitt (19) angeschlossen ist, daß es im
wesentlichen innerhalb des Dachrandabschlusses (5) geführt ist.
14. Flachdach mit einem Flachdach-Wasserablauf nach einem der Patentansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der abgesenkte Bodenabschnitt (19) im wesentlichen vollständig
innerhalb des Dachrandabschlusses (5) angeordnet ist.