[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Falzabdeckleiste eines Tür- oder Fensterrahmens,
insbesondere eines Kunststoffrahmens, der profilierte hohle Rahmenholme mit einer
Seitenfläche aufweist, die einem benachbarten Rahmenholm eines zweiten Rahmens zugewendet
ist und von der ein einen Falzraum zwischen beiden Rahmen abdeckender Überschlag vorspringt,
wobei die Abdeckleiste die Seitenfläche des Rahmenholms sowie die daran angrenzende
Überschlagfläche zumindest je zum Teil mittels L-Profils abdeckt und an der Seitenfläche
mit gegenseitig ineinandergreifenden Befestigungsrippen und -rillen befestigt ist.
[0002] Eine Falzabdeckleiste mit den vorgenannten Merkmalen ist aus der EP-B 0 298 344 bekannt.
Die Leiste wird durch Extrusion zum Beispiel aus einer Aluminiumlegierung hergestellt,
wobei zugleich auch die Befestigungsrippen oder -rillen in einem Arbeitsgang gefertigt
werden. Bei diesem Verfahren muß jedoch vergleichsweise viel Werkstoff eingesetzt
werden, weil die Querschnitte der Leiste vergleichsweise groß sein müssen, was zum
Teil durch das Extrusionsverfahren bedingt ist. Der Querschnitt der bekannten Leiste
ist daher vergleichsweise groß und nicht problemlos in Verbindung mit solchen Rahmenprofilen
einzusetzen, die nur einen schmalen Falzraum aufweisen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Falzabdeckleiste mit den eingangs
genannten Merkmalen so zu verbessern, daß sie auch bei schlanken Querschnitten die
erforderliche Bewehrungssicherheit gewährleistet und dabei preiswert herzustellen
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das L-Profil der Falzabdeckleiste durch Rollen
aus Bandwerkstoff einstückig hergestellt ist.
[0005] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß das L-Profil der Falzleiste weiterhin einstückig
bleibt und dabei aber durch Rollen aus einem Bandwerkstoff hergestellt ist. Mit dem
Rollen können die gewünschten Profilierungen hergestellt werden, auch in der erforderlichen
Dicke, welche die gewünschte Bewehrungsstabilität gewährleistet. Das Rollen des Bandwerkstoffs
ist im Vergleich zum Extrudieren mit hohen Durchlaufgeschwindigkeiten möglich, so
daß sich eine entsprechend hohe Produktion ergibt, die dazu beiträgt, daß die Herstellungskosten
gering gehalten werden können. Die für das Herstellen erforderlichen Rollensätze lassen
sich üblicherweise auf unterschiedliche Profile der Falzabdeckleiste einstellen. Dazu
trägt bei daß die unterschiedlichen L-Profile der Falzabdeckleiste häufig nur in den
Details der Bemessung voneinander abweichen. Es ist mithin möglich, dieselben Rollensätze
zur Herstellung unterschiedlicher Falzabdeckleisten einzurichten und einzusetzen,
wodurch ebenfalls eine preiswertere Herstellung der Falzabdeckleiste bzw. des L-Profils
möglich ist. Das wird offensichtlich, wenn man sich vor Augen hält, daß zum Extrudieren
des L-Profils für jede einzelne Abdeckleiste eine spezielle Extrusionsform erforderlich
ist.
[0006] Die Falzabdeckleiste kann so ausgebildet werden, daß sie mindestens eine durch Rollen
aus dem Bandwerkstoff einstückig mit dem L-Profil hergestellte Befestigungsrippe oder
-rille aufweist. Infolgedessen können auch Befestigungsmittel zugleich mit dem Rollen
des L-Profils durch Rollen hergestellt werden, also in einem Arbeitsgang.
[0007] Komplizierte Querschnittsformen der Falzabdeckleiste bedürfen im Grundsatz eines
vergrößerten Aufwandes an Rollwerkzeugen. Ein solcher Aufwand wird aber dann vermieden,
wenn die Falzabdeckleiste so ausgebildet werden soll, daß eine Befestigungsrippe eine
durch Rollen abgebogene Endkante des L-Profils ist. Ein Abbiegen einer Endkante durch
Rollen bietet üblichen Rollwerkzeugen kein Problem.
[0008] Befestigungsrippen, die durch Rollen hergestellt sind, müssen aber nicht zwangsläufig
an Längskanten des L-Profils angeordnet sein. Es ist vielmehr auch möglich, die Falzabdeckleiste
so auszubilden, daß eine Befestigungsrippe eine durch Rollen hergestellte Verdoppelung
des Bandwerkstoffs ist. Eine solche Verdoppelung läßt sich durch Zusammenrollen des
Bandwerkstoffs zwischen zwei Rollen mit einfachen Mitteln erreichen.
[0009] Beim Rollen erleidet der Bandwerkstoff hochgradige Verformungen, so daß stärkere
Abbiegungen und Werkstoffecken nur schlecht mit wenigen Rollstufen herzustellen sind.
Das Rollwerkzeug muß dementsprechend aufwendig sein und die betreffende Rollmaschine
baut sehr lang. Es kann daher sehr vorteilhaft sein, die Falzabdeckleiste so auszubilden,
daß das L-Profil der Falzabdeckleiste durch verdoppelndes Rollen des Bandwerkstoffs
mit dementsprechend doppelter Bandwerkstoffdicke hergestellt ist. Beim verdoppelnden
Rollen können dünnere Werkstoffbänder eingesetzt werden, deren Verdoppeln zu der insgesamt
erwünschten Dicke des L-Profils führt. Insbesondere können dadurch dicke Falzabdeckleisten
hergestellt werden, die also entsprechend sicher gegen Verformungen sind, wie sie
bei Einbruchsversuchen gewaltsam angestrebt werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, die Falzabdeckleiste so herzustellen, daß sie mit zwei
einander parallel vorspringenden Befestigungsrippen aus einem einzigen Streifen Bandwerkstoffs
hergestellt ist. Die Falzabdeckleiste ist dann mit Befestigungsrippen komplett und
insbesondere für den stabilen Anbau an den Rahmenholm mit den beiden Befestigungsrippen
gerüstet. Es ist grundsätzlich nicht erforderlich, Zusatzteile zu verwenden, um stabilisierenden
Formschluß zwischen der Falzabdeckleiste und dem Rahmenholm zu erreichen.
[0011] Die Falzabdeckleiste kann dahingehend weitergebildet werden, daß das L-Profil an
seinem die Seitenfläche des Rahmenholms abdeckenden Schenkel eine einstückig angerollte
abgebogene Holmabdeckkante aufweist. Mit der abgebogenen Holmabdeckkante wird der
Zwischenraum zwischen der Falzabdeckleiste und dem Rahmenholm verkleidet. Der hier
vorhandene, den Zwischenraum bildende Spalt ist nicht sichtbar. Es ist also optisch
nicht störend, wenn der Spalt infolge von Abrundungen der Falzabdeckleiste in deren
Eckbereichen etwas größer ist.
[0012] Die Falzabdeckleiste kann dadurch weitergebildet werden, daß an dem bedarfsweise
gerollten L-Profil ein der Seitenfläche des Rahmenholms benachbartes Adapterstück
angebracht ist, das mindestens eine Befestigungsrippe oder -rille hat. Mit Hilfe des
Adapterstücks kann -auch bei einem nicht gerollten, z.B. extrudierten Profil- erreicht
werden, daß die Befestigungsrippe oder -rille nicht an das L-Profil angerollt bzw.
angeformt sein muß. Das vereinfacht die Herstellung des L-Profils insbesondere durch
das Rollverformen des Bandwerkstoffs. Das Adapterstück kann darüber hinaus auch jeweils
auf spezielle Rahmenholme abgestimmt werden. Es ist infolgedessen möglich, eine gerollte
Querschnittsform eines L-Profils für unterschiedlich profilierte Rahmenholme zu verwenden.
Das Adapterstück kann auf die jeweils erforderlichen Befestigungserfordernisse und
auch auf unterschiedliche Versteifungserfordernisse abgestimmt werden. Es kann also
ein Stück sein, das sich nur über einen Teil der Länge des L-Profils erstreckt, es
kann jedoch auch auf der gesamten Länge des L-Profils vorhanden sein, also durchlaufend.
[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Falzabdeckleiste wird dadurch erreicht, daß das
Adapterstück mit einer rahmenholmseitig flach an dem L-Profil anliegenden Befestigungsplatte
versehen ist. Die Befestigungsplatte trägt senkrecht zur Seitenfläche des Rahmenholms
wenig auf, bietet aber andererseits ausreichende Befestigungsmöglichkeiten am L-Profil
und sorgt darüber hinaus dafür, daß die Versteifung großflächig ist.
[0014] Wenn das Adapterstück in Längsrichtung des L-Profils mit einer über dessen Ende vorspringenden
Verbindungslänge ausgebildet ist, kann das L-Profil für eine Länge eines Rahmenholms
aus mehreren Stücken zusammengesetzt sein. Die Stücke sind dann durch die Adapterstücke
fest miteinander zu verbinden. Eine solche Ausgestaltung einer Falzabdeckleiste ist
insbesondere dann wünschenswert, wenn sie mit rahmenbedingten Ausgestaltungen versehen
ist, wie mit Riegelausnehmungen, so daß mit ergänzenden Profilstücken ohne solche
Ausnehmungen eine einfache Anpassung an unterschiedliche Holmlängen erreicht werden
kann.
[0015] Es ist besonders vorteilhaft, die Falzabdeckleiste auf unterschiedliche Rahmensysteme
abzustimmen. Das wird dadurch erreicht, daß die bedarfsweise angerollten Befestigungsrippen
oder -rillen in Abstimmung auf Befestigungsrillen- oder rippen eines einem Rahmensystem
entsprechenden Rahmenholms am L-Profil angeordnet sind. Der Einsatz von systembedingten
Befestigungsrippen oder -rillen ist insbesondere in Verbindung mit dem Einsatz von
Adapterstücken vorteilhaft, weil diese einfach herzustellen sind und eine systembedingte
Anpassung des L-Profils vermieden wird.
[0016] Die Falzabdeckleiste kann dahingehend ausgestaltet werden, daß das L-Profil in seinem
die Seitenfläche des Rahmenholms abdeckenden Schenkel eine Ausnehmung hat, in die
eine Schließtasche eingebaut ist. Eine solche Ausnehmung wird insbesondere nach dem
Herstellen des L-Profils durch Stanzen eingearbeitet. Um den Stanzbereich der Ausnehmung
mit dem L-Profil zu verkleiden, kann die Falzabdeckleiste so ausgebildet werden, daß
die Schließtasche das L-Profil falzseitig mit einem Kragen übergreift und rahmenholmseitig
dicht unter dem L-Profil festgelegt ist. Die Festlegung der Schließtasche unterhalb
des L-Profils trägt darüber hinaus zu einer Versteifung des Schließtaschenbereichs
bei, die vorteilhaft ist wenn versucht wird, den Schließtaschenbereich gewaltsam zu
verformen.
[0017] Es ist zweckmäßig, wenn die Schließtasche an dem L-Profil mit einem vertikal formschlüssigen
Anbauteil festgelegt ist. Das Anbauteil verhindert es, daß die Schließtasche aus der
Ausnehmung des L-Profils gewaltsam herausgezogen werden kann. Eine konstruktiv einfache
Ausbildung wird dadurch erreicht, daß das Anbauteil eine in eine Längsausnehmung formschlüssig
eingeschobene U-förmige Klammer ist. Die U-förmige Klammer eröffnet zugleich eine
einfache Möglichkeit des formschlüssigen Zusammenbaus der Schließtasche mit dem L-Profil.
[0018] Die Falzabdeckleiste kann so ausgebildet werden, daß das L-Profil aus Stahl besteht.
Stahl kann als Bandwerkstoff mit vergleichsweise geringen Banddicken verarbeitet werden
und läßt dabei die erforderlichen Steifigkeiten erreichen, ohne daß die Falzabdeckleiste
bzw. ihr L-Profil senkrecht zur Seitenfläche des Rahmenholms übermäßig aufträgt.
[0019] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- einen Querschnitt durch ein Hohlkammerprofil eines Rahmenholms, an dessen Seitenfläche
eine Falzabdeckleiste angeordnet ist,
- Fig.2-4
- jeweils perspektivische Darstellungen von Stücken einer Falzabdeckleiste mit einem
jeweils zugehörigen Adapterstück,
- Fig.5
- eine Darstellung einer einstückig gerollten Falzabdeckleiste mit Befestigungsrippen,
- Fig.6
- eine Falzabdeckleiste mit eingebauter Schließtasche in geschnittener Darstellung und
- Fig.7
- die komplette Schließtasche der Fig.6 in perspektivischer Darstellung mit einer in
Zusammenbaubereitschaftsstellung angeordneten T-förmigen Klammer.
[0020] Eine in Fig.1 dargestellte Falzabdeckleiste 10 ist im Falzraum 14 zwischen zwei einander
parallelen Rahmenholmen 11,13 angeordnet. Der strichpunktiert mit einem Teil seines
Umrisses dargestellte Rahmenholm 13 ist beispielsweise ein Flügelrahmenholm eines
Fensterrahmens und hat eine schematisch dargestellte Beschlagaufnahmenut 20, in der
beispielsweise ein Treibstangenbeschlag angeordnet ist, der so betätigt werden kann,
daß Schließbolzen oder Schließriegel des Treibstangenbeschlages in die Falzabdeckleiste
10 eingreifen können. Der Falzraum 14 ist von einem rauminnenseitigen Flügelüberschlag
13' abgedeckt. Außerdem ist der Falzraum 14 raumaußenseitig von einem Überschlag 15
des Rahmenholms 11 abgedeckt, der Teil eines feststehenden Blendrahmens ist, der beispielsweise
in einer Leibung des Gebäudes fest verankert ist. Die Rahmenholme 11,13 sind Hohlprofilstäbe.
In einer Hohlkammer 11' des Rahmenholms 11 ist ein aus Stahl bestehendes Versteifungsprofil
30 eingebaut, weil die Rahmenholme 11,13 vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, dessen
Steifigkeit bzw. Torsionssteifigkeit üblicherweise vergrößert werden muß.
[0021] Der profilierte Rahmenholm 11 hat eine Seitenfläche 12, mit der er dem benachbarten
Rahmenholm 13 zugewendet ist. Von der Seitenfläche 12 springt der Überschlag 15 vor
und dessen an die Seitenfläche 12 anschließende Überschlagfläche 15' ist beispielsweise
rechtwinklig zur Seitenfläche 12 angeordnet. An beiden Flächen 12,15' ist die Falzabdeckleiste
10 mit einem L-Profil 16 angeordnet. Ein Schenkel 16' deckt die Seitenfläche 12 ab
und ein Schenkel 16'' deckt die Überschlagfläche 15' zumindest teilweise ab. Beispielsweise
wurde die Dichtungsleistenhaltenut 15'' freigelassen, damit hier eine Dichtungsleiste
zur Abdichtung des Falzraums 14 gegen den Außenbereich am Rahmenholm 13 erfolgen kann.
[0022] Die Querschnittgestaltung des Rahmenholms 11 ist im übrigen beliebig. Beispielsweise
ist eine Befestigungsrille 19 dargestellt, in die bei einem Fensterrahmen beispielsweise
eine Mitteldichtung eingebaut werden kann. Des weiteren beispielsweise ist eine Glasleistenhaltenut
31 dargestellt, die bei der Bestückung des Rahmenholms 11 mit einem L-Profil als Befestigungsrille
fungiert. Die Befestigungsrille 19 bzw. die Nut 31 dienen dem Einstecken von Befestigungsrippen
17,18. Beide Befestigungsrippen 17,18 sind Bestandteil eines Adapterstücks 23, das
im wesentlichen aus einer Befestigungsplatte 22 mit den daran einstückig vorhandenen
Befestigungsrippen 17,18 besteht. Die Befestigungsplatte 22 ist also auf der der Seitenfläche
12 zugewendeten Schenkelfläche des Schenkels 16' angeordnet und an diesem befestigt.
Der Befestigung dienen Befestigungsstifte 32, von denen je einer in der Nähe einer
Befestigungsrippe 17,18 angeordnet ist. Die Befestigungsstifte 32 sind beispielsweise
Nietstifte, welche das L-Profil 16 mit dem Adapterstück 23 dauerhaft verbinden. Stattdessen
oder in Ergänzung dazu kann eine Verbindung des L-Profils 16 mit dem Adapterstück
23 auch durch eine Befestigungsschraube erfolgen, die durch das L-Profil 16 und das
Adapterstück 23 hindurch in die die Seitenfläche 12 bildende Seitenwand des Rahmenholms
11 hineingeschraubt ist und dadurch für die gewünschte Befestigung am Rahmenholm 11
sorgt. Es sind mehrere Befestigungsschrauben an über die Länge des L-Profils gleichmäßig
verteilten Befestigungsstellen 33 vorhanden. Statt des Einsatzes von Befestigungsschrauben
können die Befestigungsrippen 17,18 und die Befestigungsrillen 19 auch im Sinne einer
Rastverbindung ausgebildet sein. Hierzu sind die Enden der Befestigungsrippen 17,18
beispielsweise ballig auszubilden oder besitzen eine dem Verrasten dienende Hakengestalt,
so daß sie durch Einpressen in die Befestigungsrille 19 und/oder durch federndes Verhaken
in den Befestigungsrillen 19 arretiert werden können. Die Befestigung ist jeweils
so auszugestalten, daß die Falzabdeckleiste 10 ihrer Bewehrungsaufgabe gerecht wird,
nämlich den zerstörungsanfälligen Winkelbereich zwischen dem Überschlag 15 und dem
durch die Seitenfläche 12 begrenzten Bereich des Rahmenholms 11 stabilisieren zu können.
Ein gewaltsamer Aufbruchsversuch darf nicht dazu führen, daß der Falzraum einem Aufbruchswerkzeug
zugänglich wird, mit dem dann der Beschlagsbereich gewaltsam zerstört werden könnte.
[0023] Der Einsatz eines Adapterstücks 23 in Verbindung mit dem L-Profil ist insbesondere
vorteilhaft, wenn das L-Profil 16 bzw. die Falzabdeckleiste 10 bei Rahmenholmen 11
eingesetzt werden soll, die unterschiedlichen Profilsystemen angehören. Die Rahmenholme
11 solcher Profilsysteme sind einander zwar ähnlich, aber nicht abmessungsgleich.
Beispielsweise sind die Befestigungsrillen 19 bzw. die Glasleistehaltenuten 31 voneinander
unterschiedlich weit entfernt, um unterschiedlich dicke Verglasung aufnehmen zu können.
Auch sind die Systeme untereinander unterschiedlich. In beiden Fällen können Adapterstücke
23 hergestellt werden, die den unterschiedlich ausgebildeten Rahmenholmen angepaßt
sind. Beispielsweise sind die Befestigungsrippen 17,18 der in den Fig.3,4 dargestellten
Adapterstücke 23 entsprechend unterschiedlich weit voneinander entfernt oder es wird
ein L-Profil gemäß Fig.2 verwendet, dessen Befestigungsrippe 18 in Bezug auf das L-Profil
16 stets dieselbe Anordnung hat, wobei die Befestigungsrippe 17 jedoch bedarfsweise
näher zum Schenkel 16'' des L-Profils 16 hin oder von diesem Schenkel 16'' entfernt
angeordnet wird. Auch die Querschnittsgestaltung dieser Befestigungsrippe 17 kann
systemspezifisch ausgebildet sein, also beispielsweise im Hinblick auf unterschiedliche
Rillenweiten der Befestigungsrillen 19.
[0024] Das Adapterstück 23 gemäß Fig.4 ragt über das Ende des L-Profils 16 hinaus. Es bildet
eine Verbindungslänge 24. Diese Verbindungslänge 24 kann mit einem Stück 34 eines
L-Profils überdeckt werden, wobei die Verbindungsstifte 32 des Adapterstücks 23 in
Verbindungslöcher 35 des Stücks 34 eingreifen und eine Festverbindung durch Vernieten
erfolgen kann. Hierdurch ergibt sich eine entsprechende Verlängerungsmöglichkeit bzw.
Längenanpassungsmöglichkeit des L-Profils.
[0025] Das Adapterstück 23 kann von begrenzter Länge sein, wie es in den Fig.2 bis 4 dargestellt
ist. Es kann aber auch über die gesamte Länge des L-Profils durchlaufen, wenn dies
einer Versteifung dienlich sein soll, beispielsweise einer Versteifung des Rahmenholms
11 im Bereich des Falzraums 40, weil das Versteifungsprofil 30 nicht eingesetzt wurde.
[0026] Das L-Profil 16 besteht beispielsweise aus Stahl. Die Herstellung des L-Profils 16
erfolgt durch Rollen, also mit Hilfe eines Verfahrens beim aus einem flachen Bandwerkstoff
die gewünschte Profilform hergestellt wird, indem sukzessiv erfolgende Verformungen
mit unterschiedlich ausgebildeten Rollensätzen eine Kante des Bandwerkstoffs zu dem
Schenkel 16'' verformen. Desgleichen kann auch die abgebogene Holmabdeckkante 21 hergestellt
werden. Das gesamte L-Profil 16 wird in einem einzigen Arbeitsdurchgang in seine endgültige
Form gerollt. Hierzu können aber auch mehrere Arbeitsstationen eingesetzt werden.
Das wird insbesondere erforderlich sein, wenn die Profilierung des L-Profils 16 komplizierter
ist. Beispielsweise zeigt Fig.2 ein L-Profil 16, das an seiner rauminnenseitigen Kante
16''' mit einer S-artigen Formgebung 36 versehen ist, die als Bestandteil eine Befestigungsrippe
18 aufweist. Diese angerollte Befestigungsrippe 18 wird in Kombination mit der Befestigungsrippe
17 des Adapterstücks 23 verwendet, um das L-Profil 16 am Rahmenholm 11 festzulegen,
beispielsweise durch Verklemmen. Die über die gesamte Länge des L-Profils durchlaufende
Befestigungsrippe 18 stabilisiert das L-Profil erheblich besser, als dies durch über
die Länge verteilte Adapterstücke 23 erreicht werden könnte. Es ist daher anzustreben,
daß das L-Profil 16 insgesamt durch Rollen aus Bandwerkstoff einstückig hergestellt
ist.
[0027] Fig.5 zeigt ein L-Profil 16 bzw. eine Falzabdeckleiste 10, die insgesamt durch Rollen
aus Bandwerkstoff hergestellt ist. Die Befestigungsrippe 17 ist durch Verdoppelung
des Bandwerkstoffs hergestellt, wie übrigens auch der Schenkel 16''. Darüber hinaus
weist diese Falzabdeckleiste 10 die Besonderheit auf, daß ihr L-Profil durch Doppeln
des Bandwerkstoffs hergestellt ist. Um also die Dicke 37 des Schenkels 16' herstellen
zu können, wurde ein halb so dicker Bandwerkstoff in die dargestellte Form gerollt,
in der über alle Längen zwei Lagen dieses Bandwerkstoffs vorhanden sind. Das ist im
Bereich der Befestigungsrippe 18 ebenfalls erkennbar, wo die Endkanten des ursprünglichen
Bandwerkstoffs nebeneinander liegen.
[0028] Die Falzabdeckleiste 10 ist mit Ausnehmungen 25 versehen, die dem Eingriff von Treibstangenbauteilen
dienen, beispielsweise dem Eingriff von Schließriegeln. Ein in eine Ausnehmung 25
eingreifender Schließriegel bewirkt, daß der Türflügel nicht geöffnet bzw. der Rahmenholm
13 nicht verschwenkt werden kann. Im Sinne einer Stabilisierung der Falzabdeckleiste
10 ist es vorteilhaft, Schließtaschen 26 einzusetzen, deren Tascheninnenraum 26' der
Aufnahme eines Schließriegels oder eines Schließbolzens dienen kann. Dabei versteht
sich, daß auch in dem Rahmenholm 11 eine entsprechende Ausnehmung zum Einbau der Schließtasche
vorhanden sein muß.
[0029] Die Schließtasche 26 ist falzseitig mit einem Kragen 27 ausgebildet, der die Ausnehmung
25 bildende Kanten 38 des Schenkels 16' übergreift und verkleidet. Unterhalb des Schenkels
16' ist die Schließtasche mit einer Längsausnehmung 28 versehen, so daß hier ein formschlüssiges
Anbauteil eingesetzt werden kann, mit dem die Schließtasche 26 am Schenkel 16' befestigt
ist. Fig.7 zeigt links eine U-förmige Klammer 29, die unterhalb des Schenkels 16'
in die Längsausnehmung 28 eingeschoben werden kann und zwar mit Pressung, so daß ein
fester Sitz erreicht wird. Dieser Einbau wird vorgenommen, bevor die Falzabdeckleiste
10 mit dem Rahmenholm 11 zusammengebaut wird.
1. Falzabdeckleiste (10) eines Tür- oder Fensterrahmens, insbesondere eines Kunststoffrahmens,
der profilierte hohle Rahmenholme (11) mit einer Seitenfläche (12) aufweist, die einem
benachbarten Rahmenholm (13) eines zweiten Rahmens zugewendet ist und von der ein
einen Falzraum (14) zwischen beiden Rahmen abdeckender Überschlag (15) vorspringt,
wobei die Abdeckleiste (10) die Seitenfläche (12) des Rahmenholms (11) sowie die daran
angrenzende Überschlagfläche (15') zumindest je zum Teil mittels L-Profils (16) abdeckt
und an der Seitenfläche (12) mit gegenseitig ineinandergreifenden Befestigungsrippen
(17,18) und -rillen (19) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) der Falzabdeckleiste (10) durch Rollen aus Bandwerkstoff einstückig
hergestellt ist.
2. Falzabdeckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine durch Rollen aus dem Bandwerkstoff einstückig mit dem L-Profil
(16) hergestellte Befestigungsrippe (17,18) oder -rille (19) aufweist.
3. Falzabdeckleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befestigungsrippe (18) eine durch Rollen abgebogene Endkante des L-Profils
(16) ist.
4. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befestigungsrippe (17,18) eine durch Rollen hergestellte Verdoppelung des
Bandwerkstoffs ist.
5. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) der Falzabdeckleiste (10) durch verdoppelndes Rollen des Bandwerkstoffs
mit dementsprechend doppelter Bandwerkstoffdicke hergestellt ist.
6. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit zwei einander parallel vorspringenden Befestigungsrippen (17,18) aus
einem einzigen Streifen Bandwerkstoffs hergestellt ist.
7. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) an seinem die Seitenfläche (12) des Rahmenholms (11) abdeckenden
Schenkel (16') eine einstückig angerollte abgebogene Holmabdeckkante (21) aufweist.
8. Falzabdeckleiste, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem bedarfsweise gerollten L-Profil (16) ein der Seitenfläche (12) des Rahmenholms
(11) benachbartes Adapterstück (23) angebracht ist, das mindestens eine Befestigungsrippe
(17,18) oder -rille (19) hat.
9. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterstück (23) mit einer rahmenholmseitig flach an dem L-Profil (16) anliegenden
Befestigungsplatte (22) versehen ist.
10. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterstück (23) in Längsrichtung des L-Profils (16) mit einer über dessen
Ende vorspringenden Verbindungslänge (24) ausgebildet ist.
11. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die bedarfsweise angerollten Befestigungsrippen (17,18) oder -rillen (19) in
Abstimmung auf Befestigungsrillen- oder rippen eines einem Rahmensystem entsprechenden
Rahmenholms (11) am L-Profil (16) angeordnet sind.
12. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) in seinem die Seitenfläche (12) des Rahmenholms abdeckenden
Schenkel (16') eine Ausnehmung (25) hat, in die eine Schließtasche (26) eingebaut
ist.
13. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließtasche (26) das L-Profil (16) falzseitig mit einem Kragen (27) übergreift
und rahmenholmseitig dicht unter dem L-Profil (16) befestigt ist.
14. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließtasche (26) an dem L-Profil (16) mit einem vertikal formschlüssigen
Anbauteil befestigt ist.
15. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil eine in eine Längsausnehmung (28) formschlüssig eingeschobene U-förmige
Klammer (29) ist.
16. Falzabdeckleiste nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das L-Profil (16) aus Stahl besteht.