[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Zylindern in einem Zylinderkurbelgehäuse,
weiches an einer Unterseite von einer Ölwanne und an einer Oberseite von einem Zylinderkopf
mit Zylinderkopfhaube abgeschlossen ist, wobei seitlich in dem Zylinderkurbelgehäuse
ein die Ölwanne mit dem Zylinderkopf verbindender Kanal vorgesehen ist, welcher über
eine vorbestimmte Länge mittels einer Kanalwandung von einem Innenraum des Zylinderkurbelgehäuses
abgetrennt ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der EP 0 600 341 A1 ist ein Zylinderkurbelgehäuse für eine Brennkraftmaschine
mit darin angeordneten Be- und Entlüftungskanälen bekannt, wobei diese in mehrfach
abknikkender Weise von einer Ölwanne über einen Resonanzraum bis in einen Zylinderkopf
verlaufen. Dieses Zylinderkurbelgehäuse hat jedoch den Nachteil, daß für verschiedene
Einbaulagen der Brennkraftmaschine verschiedene Zylinderkurbelgehäuse vorgesehen werden
müssen, da die offenbarte Anordnung der Be- und Entlüftungskanäle nur bei Neigung
in einer vorbestimmten Richtung funktionsfähig ist.
[0003] Aus der DE 40 33 844 A1 ist eine Brennkraftmaschine mit einer Ventilationseinrichtung
für ein Kurbelgehäuse bekannt, wobei eine Frischlufteinlaßöffnung von einem Ausgleichsgewicht
der Kurbelwelle gesteuert wird und eine Auslaßöffnung zur Abführung von verbrauchfern
Gas aus dem Kurbelgehäuse ebenfalls durch ein Ausgleichsgewicht der Kurbelwelle gesteuert
wird. Dieses Be- und Entlüftungssystem ist jedoch aufwendig und teuer.
[0004] Die DE 35 42 900 A1 beschreibt ein Entlüftungssystem in einer Brennkraftmaschine,
wobei Enden eines Kurbelgehäuses mit Räumen außerhalb von Lagerwandungen für eine
Kurbelwelle versehen sind, wobei von den Räume Leckgas direkt in eine Entlüftungskammer
zum Trennen zumindest eines Teils des mitgenommenen Öls geleitet wird.
[0005] Bei diesem wie auch bei den beiden vorgenannten Systemen ergibt sich der Nachteil,
daß für die Kurbelgehäuseentlüftung über einen Innenraum des Zylinderkopfes abgesogene
Gase aus dem Bereich der Ölwanne entnommen werden, wo stark aufgeschäumtes Öl vorhanden
ist, was zwangsläufig zu einem unerwünschten Absaugen von Ölnebel führt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe Zugrunde, eine Brennkraftmaschine
der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, wobei die obengenannten Nachteile
überwunden werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Brennkraftmaschine der o.g. Art mit
den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß wenigstens zwei Kanäle beidseitig gegenüberliegend
außen im Zylinderkurbelgehäuse ausgebildet sind, wobei an einem von der Ölwanne abgewandten
Ende der Kanalwandung ein entfernbarer Wandabschnitt derart vorgesehen ist, daß durch
Entfernen dieses Wandabschnittes ein Verbindungsfenster zwischen dem Innenraum des
Zylinderkurbelgehäuses und dem Kanal ausgebildet ist.
[0009] Dies hat den Vorteil, daß z. B. durch Herausbrechen desjenigen Wandabschnittes, der
bei jeweiliger geneigter Einbaulage der Brennkraftmaschine entgegen der Schwerkraftrichtung
höher liegt, auf einfache Weise einer der wenigstens zwei Kanäle mit herausgebrochenem
Wandabschnitt als Entlüftungskanal und der entsprechend andere Kanal mit nicht herausgebrochenem
Wandabschnitt als Ölrückführungskanal vom Zylinderkopf in die Ölwanne wirkt. Die Kanäle
haben ferner den Vorteil, daß das rückfließende Öl an einer Kurbelwelle im Innenraum
des Zylinderkurbelgehäuses vorbei geleitet wird, so daß es zu keinem Aufschäumen des
rückfließenden Öls durch die Kurbelwelle kommt. Weiterhin ergibt sich der Vorteil,
daß bei Gasbedarf im Zylinderkopf dieses Gas direkt unterhalb einer Kolbenlaufbahn
abgesogen wird und nicht aus dem Raum der Ölwanne entnommen wird, wo ggf. stark aufgeschäumtes
Öl bzw. Ölnebel mit angesogen würde. Zudem werden Luftpulsationsstöße durch die oszillierenden
Kolben geglättet. Das Zylinderkurbelgehäuse ist in unterschiedlichen Einbaulagen mit
unterschiedlichen Neigungen verwendbar. Ein vorsehen von unterschiedlichen Zylinderkurbelgehäusen
für unterschiedlich geneigte Einbaulagen der Brennkraftmaschinen ist somit vermieden,
was eine Serienproduktion nach Art einer Plattformbasis einfacher gestaltet und kostengünstiger
macht. Durch die Erfindung entfällt eine ggf. notwendige externe Kurbelgehäuseentlüftung
und es wird ein sich ggf. im Zylinderkopf aufbauender Unterdruck, welcher zu Ölreißen
führen kann, abgebaut, so daß sich die Ölreißgrenze stark nach oben verschiebt bzw.
eine erhöhte Ölreißsicherheit gegeben ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die wenigstens zwei Kanäle spiegelsymmetrisch
bezüglich einer durch die Zylinderreihe definierten Ebene ausgebildet.
[0011] Zum Abscheiden von in in einem der Kanäle aufsteigendem Gas aus dem Zylinderkurbelgehäuse
enthaltenem Öl ist an einer inneren Wandung des Kanals im Bereich unterhalb des herausbrechbaren
Wandabschnittes ein Vorsprung ausgebildet.
[0012] Eine gleichmäßige Ölrückführung auf einer Seite des Zylinderkurbelgehäuses und eine
gleichmäßige Entlüftung an einer entsprechend gegenüberliegenden Seite des Kurbelgehäuses
erzielt man dadurch, daß an jeder Seite des Zylinderkurbelgehäuses nebeneinander mehrere
Kanäle vorgesehen sind, welche in Richtung auf die Ölwanne zu in einen von dem Vorsprung
gebildeten gemeinsamen Raum münden.
[0013] Einen vollständigen Rückfluß von im Vorsprung gesammeltem, abgeschiedenem Öl erzielt
man dadurch, daß der den gemeinsamen Raum begrenzende Vorsprung mit einer vorbestimmten
Neigung in wenigstens einen Kanalteil unterhalb des herausbrechbaren Wandabschnittes
laufend ausgebildet ist.
[0014] Weitere Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, sowie aus der nachstehenden Beschreibung der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen. Diese zeigen in
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine im Querschnitt,
- Fig. 2
- vergrößert ein Detail B von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt im wesentlichen entlang eines seitlichen Kanals von Fig. 1 gemäß
einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht entlang Linie A-A von Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Längsschnitt analog Fig. 3 gemäß einer zweiten bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung und
- Fig. 6
- eine Schnittansicht der Weiterbildung von Fig. 5 analog der Darstellung von Fig. 4.
[0015] Die in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
umfaßt ein Zylinderkurbelgehäuse 10, einen Zylinderkopf 12 mit Zylinderkopfdeckel
14 und eine Ölwanne 16. Das Zylinderkurbelgehäuse 10 beinhaltet u.a. eine Zylinderreihe
18 und einen Kurbelraum 20 mit einer auf Lagerstühlen 21 gelagerten Kurbelwelle 22,
wobei ein Lagerdeckel 24 schematisch dargestellt ist. In der Ölwanne befindet sich
Öl 32 und aufgeschäumtes Öl 34.
[0016] Seitlich sind beidseitig und spiegelsymmetrisch zu einer Ebene 26, welche sich senkrecht
zur Zeichnungsebene in Fig. 1 erstreckt, entlang des Zylinderkurbelgehäuses 10 Kanäle
28 und 29 ausgebildet, welche den Zylinderkopf 12 mit der Ölwanne 16 verbinden. Im
Bereich des Innenraumes 20 des Zylinderkurbelgehäuses 10 unterhalb der Zylinderreihe
18 trennt jeweils eine Kanalwandung 30 den Kanal 28 bzw. 29 vom Innenraum 20. An einem
zylinderreihenseitigen Ende der Kanalwandungen 30 ist jeweils ein z. B. durch Brechen,
Bohren oder Fräsen entfernbarer Wandabschnitt 36 ausgebildet, wobei nach der Herstellung
des Zylinderkurbelgehäuses, beispielsweise im Grauguß oder mittels Aluminium, ein
Wandabschnitt 36 an einer Seite z. B. heraus gebrochen wird. Dadurch ist ein vom Zylinderkopf
12 zur Ölwanne 16 durchgehender Kanal 28, 29 und ein im Bereich des Innenraumes 20
unterhalb der Zylinderreihe 18 mit dem Innenraum 20 verbundener Kanal 29, 28 gebildet.
[0017] Die folgende Bezeichnung von "rechts'' und "links'' bezieht sich auf Fig. 1. Bei
nach links geneigter Brennkraftmaschine wird zweckmäßigerweise wenigstens der Wandabschnitt
36 vom rechten Kanal 29 heraus gebrochen. Dadurch dient der rechte Kanal 29 als Entlüftungskanal
und führt bedarfsweise Gas aus dem Innenraum 20 über das Fenster, welches durch den
heraus- gebrochenen Wandabschnitt 36 gebildet ist, in den Zylinderkopf 12. Der linke
Kanal 28 verläuft ununterbrochen bis hinunter zur Ölwanne 16, so daß in diesem Öl
aus dem Zylinderkopf 12 in die Ölwanne 16 abfließen kann, ohne durch die Kurbelwelle
22 aufgeschäumt zu werden.
[0018] Bei ausreichender Linksneigung der Brennkraftmaschine kann auch der Wandabschnitt
36 am linken Kanal 28 herausgebrochen sein, wodurch ein Durchtrittsfenster zum Ölabscheide-
und Ölberuhigungsraum bzw. Pulsationsglättungsraum hergestellt ist. Zwar dringt dann
in diesen niedrigeren Fensterabschnitt 36 am Kanal 28 ggf. Öl in den Kanal 28 ein,
dieses wird aber sofort durch eine entsprechende Rückströmung im Kanal 28 in Richtung
Ölwanne mitgerissen und abtransportiert.
[0019] Bei entsprechend entgegengesetzter Neigung der Brennkraftmaschine nach rechts, wird
der Wandabschnitt 36 vom linken Kanal 28 herausgebrochen und die Funktion der Kanäle
bzgl. Entlüftung und Ölabführung ist genau umgekehrt. Da die Kanäle 28 und 29 identisch,
beidseitig und spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, ist dieses Zylinderkurbelgehäuse
10 lediglich durch Auswahl des heraus zu brechenden Wandabschnittes 36 für einen üblichen
geneigten Einbau der Brennkraftmaschine von bis zu 90 Grad in zwei verschiedene Richtung,
nämlich nach rechts oder links, geeignet. Auf diese Weise ist ein Plattformsystem
geschaffen, welches einen Teileaufwand für eine Serienproduktion von unterschiedlichen
Modelltypen mit verschieden gerichteten Neigungen wesentlich erniedrigt und damit
die Serienproduktion vereinfacht und verbilligt. Hierbei wird der heraustrennbare
Wandabschnitt 36 direkt bei der Ausbildung des Zylinderkurbelgehäuses, beispielsweise
im Grauguß oder mittels Aluminium als Werkstoff für das Zylinderkurbelgehäuse, durch
einen entsprechend ausgestalteten Kern ausgebildet. Der jeweilige Verlauf von Kurbelgehäusegasen
und Öl ist mit Pfeilen in Fig. 1 entsprechend angedeutet.
[0020] Fig. 2 zeigt den Bereich des ausbrechbaren Wandabschnittes 36 von Kanal 28 in vergrößerter
Darstellung. Der Kanal dient, wie oben beschrieben, wahlweise als Abführkanal für
Öl in Pfeilrichtung 38 oder als Entlüftungskanal in Pfeilrichtung 40.
[0021] Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Weiterbildung beispielhaft in einem Längsschnitt entlang
Kanal 28, so daß in Fig. 3 der Kanal 28 in Aufsicht dargestellt ist. Hierbei sind
im oberen Bereich des Zylinderkurbelgehäuses 10 mehrere Kanäle 28 vorgesehen, welche
über einen Raum 42 mit einer geringeren Anzahl unterer Abschnitte des Kanals 28 verbunden
sind. Der Raum 42 wird, wie aus Fig. 4 ersichtlich, von einem Vorsprung 44 innen im
Kanal 28 ausgebildet und verläuft mit einer Neigung von den oberen Abschnitten des
Kanals 28 zu den unteren Abschnitten des Kanals 28. Auf diese Weise führt der Vorsprung
44 Öl vom Raum 42 sammelnd nach unten, wie dies mit Pfeilen 46 angedeutet ist. Bei
Verwendung des Kanals 28 als Entlüftungskanal dient der Raum 42 als Ölabscheider und
das abfließende Öl ist von im Kanal 28 aufsteigenden Kurbelgehäusegasen abgeschiedenes
Öl.
[0022] Fig. 5 zeigt in einer zu Fig. 3 analogen Darstellung eine bevorzugte Weiterbildung.
Hierbei sind Rippen 48 in dargestellter Weise konisch angeformt. Fig. 6 veranschaulicht
dies in einer Darstellung analog zu Fig. 4. Die Rippen bilden eine Sammelstelle für
beispielsweise abgeschiedenes Öl 32 und führen dieses sammelnd nach unten über untere
Abschnitte des Kanals 28 in die Ölwanne 16 ab. Hierbei kann der heraustrennbare Wandabschnitt
36 auch durch die Rippenführung entsprechend vorgegeben sein.
[0023] Die Auswahl des Gießverfahrens für das Zylinderkurbelgehäuse 10, beispielsweise in
LostFoam-Technik oder in Kokillenguß, bestimmt die Ausbildung der Kanäle 28, 29 im
Bereich des Wandabschnittes 26.
1. Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern in einem Zylinderkurbelgehäuse (10), welches
an einer Unterseite von einer Ölwanne (16) und an einer Oberseite von einem Zylinderkopf
(12) abgeschlossen ist, wobei seitlich in dem Zylinderkurbelgehäuse (10) ein die Ölwanne
(16) mit dem Zylinderkopf (12) verbindender Kanal vorgesehen ist, welcher über eine
vorbestimmte Länge mittels einer Kanalwandung (30) von einem Kurbelraum (20) des Zylinderkurbelgehäuses
(10) abgetrennt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei Kanäle (28,29) gegenüberliegend außen im Zylinderkurbelgehäuse (10)
ausgebildet sind, wobei an einem von der Ölwanne (16) abgewandten Ende der Kanalwandung
(30) ein entfernbarer Wandabschnitt (36) derart vorgesehen ist, daß durch Entfernen
dieses Wandabschnittes (36) ein Verbindungsfenster zwischen dem Kurbelraum (20) des
Zylinderkurbelgehäuses (10) und dem Kanal (28,29) ausgebildet ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die wenigstens zwei Kanäle (28,29) spiegelsymmetrisch bezüglich einer durch die Zylinderreihe
definierten Ebene (26) ausgebildet sind.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an einer inneren Wandung des Kanals (28,29) im Bereich unterhalb des herausbrechbaren
Wandabschnittes (36) ein Vorsprung (44) ausgebildet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
an jeder Seite des Zylinderkurbelgehäuses (10) nebeneinander mehrere Kanäle (28,29)
vorgesehen sind, welche in Richtung auf die Ölwanne (16) zu in einen von dem Vorsprung
(44) gebildeten gemeinsamen Raum (42) münden.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der den gemeinsamen Raum (42) begrenzende Vorsprung (44) mit einer vorbestimmten Neigung
in wenigstens einen Kanalteil unterhalb des herausbrechbaren Wandabschnittes (36)
laufend ausgebildet ist.