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EP 0 940 648 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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08.09.1999 Patentblatt 1999/36 |
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Anmeldetag: 03.03.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: F42B 12/24 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
04.03.1998 DE 19809181
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Anmelder: DaimlerChrysler Aerospace AG |
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81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Unmann, Franz
86465 Heretsried (DE)
- Langer, Stefan
86562 Berg (DE)
- Ackermann, Hans Dieter
86529 Mühlried (DE)
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Splittergefechtskopf |
(57) Es liegt ein Gefechtskopf vor, der zwischen Sprengladung und Splitterhülle (1) einen
Ringraum (2) aufweist. Darin befinden sich zur definierten Splitterbildung aus dem
Hüllenmaterial gesonderte Einlageelements (3). Letztere sind dabei vollständig von
durchgehenden, strukterbildenden Freiräumen (4) gleicher radialer Ausdehnung begrenzt.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Splittergefechtskopf nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bekannt ist ein ähnlicher Gefechtskopf aus der DE 35 10 431 C2. Dessen zylindrische
Einlage zwischen Gefechtskopfhülle und Sprengladung ist einstückig ausgebildet. Über
deren Umfang der Einlage gleichmäßig verteilt sind Langlöcher. Letztere bilden dabei
ein gitterförmiges Muster. Die durch die Langlöcher begrenzten Felder bestimmen die
Splittergröße. Zwischen den jeweils angrenzenden Langlöchern sind besagte Felder allerdings
ohne Ausnahme miteinander verbunden. Es ist jedoch kein Hinweis gegeben, wie eine
solche Einlage auf besonders vorteilhafte Weise realisiert werden kann.
[0003] Miteinander in Verbindung stehen auch die Felder gleicher Zweckbestimmung beim Splittergefechtskopf
gemäß der DE 39 40 462 A1. Als durchweg feste Bestandteile ein und derselben zylindrischen
Einlage zwischen Gefechtskopfhülle und Sprengladung sind sie diesmal von Strukturzonen
in Nutenform begrenzt, die sich vom Außenmantel der Einlage ausgehend radial nach
innen in das Mantelmaterial hinein erstrecken. Das radiale Erstreckungsmaß beträgt
dabei etwa die Hälfte der Wandstärke zwischen Innenmantel und Außenmantel der Einlage.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, einen Splittergefechtskopf eingangs genannter
Gattung zu entwickeln, der den vorbeschriebenen gattungsgleichen Gefechtskopfausführungen
überlegen ist, wenn es darum geht, eine massive Splitterhülle jederzeit reproduzierbar
herzustellen und im Anwendungsfall in besonders wirksame Splitter von stets definierter
Form und Masse zu zerlegen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmale. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich
in den Unteransprüchen.
[0006] Die erfindungsgemäß ergriffenen Maßnahmen lassen sich ohne nennenswerten Aufwand
realisieren. Zum Resultat haben sie einen vielseitig verwendbaren Gefechtskopf von
ausgezeichneter Splitterwirksamkeit. Dessen Außenhülle wird nämlich selbst dann, wem
sie für ein Durchschlagen von Hindernissen wie Erdaufschüttungen und Betonteilen von
Flugzeugsheltern entsprechend massiv ausgebildet ist, bei der Ladungsdetonation stets
einwandfrei und beliebig reproduzierbar in hochwirksame Splitter zerlegt. Auf Form,
Masse und kinetische Energie der letzteren kann hier ohne weiteres gezielt Einfluß
genommen werden, und zwar über die Geometrie und Materialwahl der beispielsweise durch
Kleben auf den Innenmantel der Gefechtskopfaußenhülle aufgebrachten, gesonderten Einlageelemente
sowie über die Art der durchgehenden Freiraumstruktur zwischen denselben. Besondere
Bedeutung kommt dabei dem getroffenen Verzicht auf eine erst bei der Ladungsdetonation
mit zu zerlegende, strukturierte Einlage einstückiger Ausbildung zwischen Außenhülle
und Sprengladung des Gefechtskopfes zu.
[0007] Als stattdessen angewandte, gesonderte Einlageelemente empfehlen sich u. a. solche
in Plattenform aus Silikon oder dergleichen Kunststoff. Wird besonderer Wert auf eine
vermehrte Anzahl unterschiedlicher Splitter gelegt, ist es zweckmäßig, derartige Platten
als gesonderte Einlageelemente zu gebrauchen, die ihrerseits aus einer Vielzahl vorgeformter
Splitter, beispielsweise in Gestalt kleiner Würfel, zusammengesetzt sind. Bleibt noch
auf eine denkbar einfache Montagemöglichkeit der gesonderten Einlageelemente zu verweisen.
Angesprochen ist damit ein Aufkleben derselben auf die innere Mantelfläche der Gefechtskopfhülle
unter Belassung der durchgehenden, strukturbildenden Freiräume.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen in Form von Prinzipskizzen:
- Figur 1
- eine Teilansicht eines Splittergefechtskopfes mit einer erfindungsgemäßen Einlage
im Ringraum zwischen Gefechtskopfhülle und Sprengladung,
- Figur 2
- die Einlage aus Figur 1 in der Abwicklung,
- Figur 3
- eine Teilansicht eines Splittergefechtskopfes mit einer gegenüber den Figuren 1 und
2 abgewandelten, erfindungsgemaßen Einlage im Ringraum zwischen Gefechtskopfhülle
und Sprengladung
und
- Figur 4
- die Einlage aus Figur 3 in der Abwicklung.
[0009] Figur 1 gibt eine massive Außenhülle 1 eines Gefechtskopfes wieder, die dazu bestimmt
ist, von einer aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Sprengladung
in Splitter zerlegt zu werden. Damit dies definiert und reproduzierbar geschieht,
ist die Hülle 1 unter Belassung eines Ringraumes 2 konzentrisch um die Sprengladung
angeordnet. Besagter Ringraum 2 hat den Zweck, gesonderten plattenförmigen Einlageelementen
3, beispielsweise solchen aus Silikon, Platz zu bieten. Diese sind dabei durch Freiräume
4 gänzlich voneinander getrennt. Ausnahmslos durchgehend gestaltet, bilden dieselben
- wie auch aus Figur 2 ersichtlich - eine Gitterstruktur. Ihre radiale Ausdehnung
stimmt überall mit derjenigen des jeweils von ihnen vollständig begrenzten Einlageelementes
3 überein. Das Aufbringen der Einlageelemente 3 auf den Innenmantel der Hülle 1 geschieht
unter Wahrung der strukturbildenden, durchgehenden Freiräume 4 beispielsweise mittels
Klebstoff. Ist dies erfolgt, werden Einlageelemente 3 und Freiräume 4 allesamt radial
innen mit einer in Figur 2 wiedergegebenen Folie 5 abgedeckt. Deren Sinn und Zweck
ist es, beim anschließenden Einlaborieren der Sprengladung ein Eindringen von Sprengstoff
in die strukturbildenden, bis zur Hülle 1 heranreichenden Freiräume 4 sicher zu unterbinden.
[0010] Bei der Gefechtskopfausführung gemäß den Figuren 3 und 4 befinden sich wiederum in
einem Ringraum 12 zwischen Gefechtskopfhülle 11 und aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellter Sprengladung gesonderte, plattenförmige Einlageelemente 13 bereits
genannter Zweckbestimmung, die allseits von durchgehenden, strukturbildenden Freiräumen
14 gleicher radialer Ausdehnung begrenzt sind. Der Unterschied zur Gefechtskopfausführung
gemäß den Figuren 1 und 2 besteht darin, daß die gesonderten Einlageelemente 13 diesmal
aus einer Vielzahl vorgeformter Splitter 16, beispielsweise solcher in Gestalt kleiner
Stahlwürfel, zusammengesetzt sind. Dadurch steht für die Zielbekämpfung eine entsprechend
vermehrte Splitteranzahl zur Verfügung. Bleibt noch darauf zu verweisen, daß auch
hier die in Figur 4 mit 15 bezeichnete Folie die Freiräume 14 vor einem Eindringen
von Sprengstoff beim Einlaborieren der Sprengladung bewahrt.
1. Splittergefechtskopf mit einer zur Bildung definierter Splitter aus dessen Hülle zwischen
dieser und der Sprengladung angeordneten, strukturierten Einlage, wobei die Sprengladung
durch eine Folie an einem Eindringen in die Einlagestruktur gehindert ist, dadurch gekennzeichnet, daß gesonderte Einlageelemente (3, 13) zwischen durchgehenden, strukturbildenden
Freiräumen (4, 14) angeordnet sind, die aus Silikon oder dergleichen Kunststoff bestehen.
2. Splittergefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus vorgeformten Splittern (16) zusammengesetzte Platten (13) als gesonderte
Einlageelemente (3, 13) zwischen den durchgehenden, strukturbildenden Freiräumen (14)
dienen.
3. Splittergefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gesonderten Einlageelemente (3, 13) unter Belassung der durchgehenden, strukturbildenden
Freiräume (4, 14) auf die Innenseite der Gefechtskopfhülle (1, 11) aufgebracht sind.
4. Splittergefechtskopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen der Einlageelemente (3, 13) auf die Innenseite der Gefechtskopfhülle
(1, 11) Klebstoff Verwendung findet.