[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Presswerkzeug für verschieden grosse Pressbacken
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruches 9.
[0002] Presswerkzeuge zum Festpressen von hülsenförmigen Pressfittings an Rohrenden müssen
gewährleisten, dass die Pressbacken das Fitting immer richtig festpressen. Für die
gängigen Fitting-Durchmesser sind jeweils entsprechende Pressbacken in das Presswerkzeug
einsetzbar. Weil zum Festpressen grosse Kräfte benötigt werden, wird in verschiedenen
bekannten Presswerkzeugen ein Hydraulikzylinder zur Betätigung der Pressbacken eingesetzt.
Aus der US 5 125 324 sind Ausführungsformen bekannt, bei denen ein Elektromotor eine
Hydraulikpumpe antreibt. Die druckbeaufschlagte Flüssigkeit wird zur Betätigung eines
Kolbens, der das Presswerkzeug bzw. die Pressbacken betätigt, in einen Hydraulikzylinder
geführt. Durch die direkt an der Hubzylinder-Vorrichtung angeordnete Pumpe mit Elektromotor
entsteht eine kompakte Betätigungseinheit. Am Ende des Pressvorganges entsteht im
Zylinder ein Überdruck, der zum Öffnen eines Überdruckventiles und damit zum Beenden
des Presszyklus führt. Vor dem nächsten Presszyklus wird der Kolben von einer Rückstellfeder
unter Rückführung der Flüssigkeit in einen Sammelbereich zurückgestellt. Die Kontrolle
des vollständigen Verpressens erfolgt lediglich über den Grenzdruck, der zur Öffnung
des Überdruckventils nötig ist. Zum jeweils optimalen Verpressen von verschiedenen
Fittings werden unterschiedliche Presskräfte benötigt. Bei einem Presswerkzeug, das
aufgrund eines für alle Pressvorgänge festen Grenzdruckes zwischen den Pressbacken
eine Kraft erzeugt, die über die benötigte Presskraft hinausgeht, wird ein grosser
Kraftanteil von den Pressbacken aufgenommen. Diese müssen entsprechend überdimensioniert
ausgebildet werden und unterliegen einer erhöhten Abnützung. Wenn die Pressbacken
verklemmen, so kann der Grenzdruck und somit das Ende des Presszyklus erreicht werden,
ohne dass das Pressfitting richtig verpresst ist.
[0003] Aus der DE 297 14 753 U1 ist ein Pressgerät mit zwei zusammenwirkenden Pressbacken
bekannt, bei dem zwischen den beiden Pressbacken ein Abstandsaufnehmer ausgebildet
ist. Dabei steht ein verschiebbar gelagerter, von einer Feder nach aussen gedrückter,
Kunststoff-Anschlagsbolzen von der ersten Pressbacke gegen eine Anschlagsfläche der
zweiten Pressbacke vor. Wenn die Pressbacken gegeneinander bewegt werden, so wird
der Bolzen von der Anschlagsfläche in die erste Pressbacke hineingepresst. Eine auf
dem Bolzen festgesetzte Metallhülse wird bei der Bewegung des Bolzens über den Bereich
von zwei Sensoren bewegt. Die Schwingkreise der Sensoren werden aufgrund einer Wirbelstrominduktion
bei einer genügend nahe gelegenen Metallhülse verstimmt. Es können drei verschiedene
Bolzen-Positionsbereiche erfasst werden. In einem ersten Positionsbereich ist die
Hülse nur in der Nähe des ersten Sensors. In einem zweiten Positionsbereich sind Hülsenabschnitte
in der Nähe beider Sensoren. In einem dritten Positionsbereich ist die Hülse nur in
der Nähe des zweiten Sensors. Die Hülse und die Sensoren werden nun so dimensioniert,
bzw. beabstandet, dass der erste Positionsbereich dem Zusammenfahren der Pressbacken
vor dem Pressvorgang zugeordnet ist. Der zweite Positionsbereich ist dem Pressvorgang
zugeordnet und das Erreichen des dritten Positionsbereiches entspricht dem Ende des
Pressvorganges.
[0004] Dieser Abstandsaufnehmer kann somit zum Abschalten des Backenantriebes verwendet
werden. Dabei wird zum Beenden des Pressvorganges zwischen den Pressbacken das Eintreten
in einen vorgegebenen Positionsbereich erfasst. Alle verwendbaren Pressbackenpaare
müssen somit einen Abstandsaufnehmer haben. Nach dem Einsetzen eines Pressbackenpaares
muss der Abstandsaufnehmer mit der Steuerung des Pressgerätes verbunden werden. Der
Vorteil einer Pressbacken-Positionserfassung ist mit dem Nachteil des aufwendigen
Aufbaus der Pressbacken und des Anschlussaufwands verbunden.
[0005] Aus der US 5 113 679 ist ein Crimpwerkzeug zum Verpressen von Elektrokabeln mit Anschlüssen
bekannt, das beim Zusammenpressen zweier Griffe mit einem Pumpkolben den Betätigungsdruck
für den Presskolben im Presszylinder bereitstellt. Beim Verpressen wird vom Presskolben
ein daran anschliessender Stössel gegen einen Crimpamboss bewegt. Um die Position
des Stössels erfassen zu können, sind am Stössel ein elektrischer Widerstandsstreifen
und am Presszylinder darüber schleifbare Kontaktelemente vorgesehen. Aufgrund von
Verschmutzungen oder Oxidationen der Widerstandsstreifen können falsche Positionswerte
erfasst werden. Bei falschen Positionswerten wird auch die Qualität der Verpressung
falsch angezeigt, was ein effizientes Arbeiten mit dem Crimpwerkzeug beeinträchtigt.
Zudem können keine Hülsen festgepresst werden.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein sicher wirkendes Presswerkzeug
zu finden. Zudem soll ein Pressverfahren mit einem solchen Presswerkzeug gewährleisten,
dass die Verpressung mit allen einsetzbaren Pressbacken sicher durchführbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 9 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beschreiben alternative bzw. vorteilhafte Ausführungsvarianten.
[0008] Bei der Lösung der Aufgabe wurde erkannt, dass mit einer kontaktfrei bzw. berührungslos
messenden Positions-Messvorrichtung, welche die Kolbenposition über einen Positionierbereich
kontinuierlich erfassbar macht, beim Zusammenpressen von Pressbacken zumindest zu
einem Zeitpunkt die aktuelle Kolbenposition sicher bestimmt werden kann. Es muss also
nicht vorgängig durch die Positionierung eines Anwesenheitssensors festgelegt werden,
an welcher Position eine Anwesenheitskontrolle durchgeführt werden soll. Innerhalb
des Positionierbereiches kann eine beliebige Kolbenposition erfasst werden. Weil die
Positions-Erfassung kontaktfrei bzw. berührungslos erfolgt, können keine Störungen
aufgrund verschmutzter Schleifkontakte auftreten. Der mindestens eine Zeitpunkt, zu
dem die Position erfasst werden soll, hängt vom Betätigungsprozess ab. Beim Verpressen
eines Fittings wird vorzugsweise beim Erreichen des Grenzdruckes, unmittelbar bevor
ein Rückstellventil geöffnet wird, die Kolbenposition erfasst, bzw. an eine Steuerung
oder Vergleichseinheit weitergeleitet. Diese Position ist ein Mass für die Qualität
der Verpressung, weil der erzielte maximale Vorschub mit einer, von der Pressbacken-Form
und -Lagerung, bzw. von Pressbacken-Parametern, ableitbaren, engsten Pressbackenlage
verbunden ist. Wenn der Grenzdurck schon vor dem vollständigen Verpressen erreicht
wird, so wird auf diese Weise eine Kolbenposition erfasst, die nicht in einem vorgegebenen
Toleranzbereich liegt. Aufgrund des Vergleiches der erfassten Position mit zumindest
einer unteren Bereichsgrenze kann die Qualität der Pressung charakterisiert werden.
[0009] Bei der bevorzugten Ausführungsform eines Presswerkzeuges, wird das Resultat des
Vergleiches zur Ansteuerung einer zweiwertigen Anzeige verwendet. Bei einer vollständigen
Verpressung wird etwa ein grünes Signal eingeschaltet und/oder bei einer unvollständigen
Verpressung wird ein rotes Signal eingeschaltet. Es versteht sich von selbst, dass
anstelle einer Anzeige auch ein Signalton vorgesehen werden kann. Weil nun das Erreichen
einer effektiven Pressbackenlage geprüft wird, können Fehler, die sich bei einer Drucküberwachung
ergeben, ausgeschlossen werden. Die Pressbacken benötigen keinen Abstandsaufnehmer.
Es können beliebige Standardbacken eingesetzt werden. Der Pressvorgang kann unabhängig
von der Positionsüberwachung durchgeführt werden, wobei aber die End-Positionserfassung
zur Kontrolle der Qualität der Verpressung dient.
[0010] Gegebenenfalls wird aber die Positions-Messvorrichtung mit der Steuerung des Presswerkzeuges
verbunden. Dann kann der Antrieb der Fluidpumpe und/oder zumindest ein Ventil des
Fluid-Leitungssystems abhängig von einer erfassten Position gesteuert werden. Vorzugsweise
wird der Pressvorgang beim Erreichen einer für die vollständige Verpressung benötigten
Kolbenposition beendet. Dadurch kann darauf verzichtet werden, immer einen Standard-Grenzdruck
aufzubauen. Nebst der Prozesssteuerung aufgrund der kontinuierlich überwachten Kolbenposition
und insbesondere der aktuellen Pressbacken-Parameter, kann auch eine aus Kolbenpositionen
abgeleitete Grösse, wie die Kolbengeschwindigkeit oder die Kolbenbeschleunigung, zur
Beeinflussung des Pressvorganges verwendet werden.
[0011] Die Presswerkzeuge gemäss dem Stande der Technik können mit vielen verschiedenen,
auswechselbaren Pressbacken eingesetzt werden. Die verschiedenen Pressbacken sind
zum Pressen von Kupfer- und Stahlfittings mit Durchmessern von 12, 15, 18, 22, 28,
35, 42 und 54mm, oder zum Verbinden von Kunststoffrohren mit Durchmessern von 16,
20, 25, 32mm ausgebildet. Nebst diesen Standardgrössen sind auch Spezialbacken für
Verbindungen mit Durchmessern von 76.1, 88.9 und 108mm bekannt. Es versteht sich von
selbst, dass die einsetzbaren Pressbacken beliebige Pressdurchmesser haben können.
Entsprechend der jeweiligen Führung der Backenbewegung und der Verbindung zur Kolbenstange
ist eine Zuordnung zwischen der gewünschten Lage der Pressbacken beim vollständigen
Verpressen und der dazu benötigten Kolbenposition für alle Pressbacken zu bestimmen.
[0012] Wenn die benötigte Kolbenposition für die verschiedenen Pressbackengrössen unterschiedlich
ist, so wird vorzugsweise eine Erfassungseinheit vorgesehen, die eine Pressbacken-Charakterisierung,
vorzugsweise eine Kolbenendposition bzw. ein Bereich dafür, eingebbar oder erfassbar
macht. Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Vergleich der erfassten Kolbenposition
immer mit der für die eingesetzten Pressbacken richtigen Positionsgrenzen erfolgt.
Die Erfassungseinheit ist dazu mit der Steuerung bzw. der Vergleichseinheit verbunden.
[0013] Wenn das Bedienungspersonal an der Erfassungseinheit die Kennung für die aktuelle
Pressbacke eingeben muss, so kann eine Überwachungsvorrichtung vorgesehen sein, die
bei einem Pressbackenwechsel, bzw. beim Einsetzen des Verbindungsbolzens, das Eingeben
der Kennung der neuen Pressbacke verlangt. Die Erfassungseinheit ist aber vorzugsweise
mit einer Sensorvorrichtung ausgerüstet und kann damit die eingesetzte Pressbacke,
insbesondere deren Kolbenendposition automatisch identifizieren bzw. erfassen. Die
Identifikation muss kontaktfrei bzw. berührungslos erfolgen, weil sonst aufgrund von
Verschmutzung, Oxidation oder Kurzschluss Störungen auftreten können. Eine bevorzugte
Lösung sieht vor, dass die Sensorvorrichtung mindestens einen dem Pressgerät zugeordneten
Hallsensor umfasst, der anhand des von den Pressbacken ausgehenden Magnetfeldes die
Pressbacken bzw. die entsprechende Kolbenendposition identifiziert. Mit der Erfassung
einer Magnetfeldeigenschaft können verschmutzungs- oder feuchtigkeitsabhängige Störungen
der Pressbackenerfassung ausgeschlossen werden. Um mit kleinem Aufwand beispielsweise
32 verschiedene Zuordnungen zu ermöglichen, wird etwa an fünf Positionen der Pressbacke
die Möglichkeit vorgesehen, einen Permanentmagneten bzw. Zuordnungs-Magneten einzusetzen.
Dazu werden beispielsweise Sackbohrungen angebracht. Die Positionen für Zuordnungs-Magnete
liegen bei einer eingesetzten Pressbacke gegenüber von entsprechend angeordneten Zuordnungs-Hallsensoren,
so dass die Zuordnungs-Hallsensoren das Vorhandensein von Zuordnungs-Magneten erfassbar
machen. Durch eine grössere Anzahl von Hallsensoren und Positionen für Magnete kann
eine grössere Zahl von Zuordnungen ermöglicht werden.
[0014] Wenn eine Backenkennzeichnung als Zuordnung verwendet wird, so muss das Presswerkzeug
jeder Backenkennzeichnung einen Kolbenendpositions-Bereich zuordnen, um am Ende des
Pressvorgangs die aktuelle Kolbenposition mit einem für eine vollständige Verpressung
nötigen Bereich vergleichen zu können. Bei einer derartigen zweistufigen Zuordnung
ergibt sich aber das Problem, dass die Tabellen der Presswerkzeuge beim Erscheinen
neuer Pressbackentypen ergänzt werden sollten. Es hat sich gezeigt, dass eine möglichst
effiziente Zuordnung nicht von der Erkennung des Backentyps, sondern direkt von der
Erkennung bzw. Zuordnung des Kolbenendpositions-Bereiches ausgeht. Wenn also wie oben
beschrieben mittels fünf Magnetpositionen 2
5, bzw. 32 Zuordnungsklassen vorgesehen sind, so können 32 verschiedene Kolbenendpositions-Bereiche
in den Presswerkzeugen definiert werden. Die zu erkennenden Pressbacken müssen dann
jeweils einer dieser 32 Klassen zugeordnet werden. Diese Zuordnung ist für neue Pressbackentypen
und selbst für Pressbacken anderer Hersteller möglich, solange die benötigte Kolbenendposition
in einem vordefinierten Bereich liegt. Es muss dann für die richtige Bereichszuordnung
lediglich gewährleistet sein, dass die Pressbacke an den richtigen Stellen mit Magneten
versehen ist. Es wäre also möglich, dass gegebenenfalls auch der Benützer solcher
Pressgeräte durch das Anbringen von Sackbohrungen und das Einpressen von Magneten
eine Zuordnung selbst ausbilden kann.
[0015] Bei einer derartigen Zuordnung des Kolbenendpositions-Bereiches ist es möglich, dass
ganz verschieden grosse Pressbacken gleich gekennzeichnet sind, weil die benötigte
Kolbenendposition für diese Pressbacken im gleichen Bereich liegt. Weil sich der Gesamtbereich,
in welchem die Kolbenendpositions-Bereiche der gängigen Pressbacken liegen, lediglich
über ca. 20mm erstreckt, genügt eine Zuordnung mit 32 Teilbereichen. Bei einer weniger
feinen Aufteilung würden bereits weniger als fünf Positionen für Magnete genügen.
Bei einem grösseren Gesamtbereich und/oder engeren Teilbereichen könnten auch mehr
als fünf Positionen für Zuordnungs-Magnete vorgesehen werden. Am Ende jedes Pressvorganges
wird die aktuelle Kolbenendposition mit dem der Pressbacke zugeordneten Kolbenendpositions-Bereich
verglichen. Wenn der aktuelle Positionswert unter dem zugeordneten Toleranzbereich
liegt, so war die Pressbacke nicht vollständig geschlossen, was vorzugsweise mittels
eines Warnsignales angezeigt wird. Wenn der aktuelle Positionswert über dem zugeordneten
Toleranzbereich liegt, so ist die Pressbacke verformt bzw. kaputt, was wiederum vorzugsweise
mittels eines Warnsignales angezeigt wird.
[0016] Die Hubzylinder-Vorrichtung des Presswerkzeuges ist ein Betätigungsmodul, das in
Kolbenvorschub-Richtung grosse Kräfte bereitstellbar macht und aufgrund der Positions-Messvorrichtung
über den ganzen Positionierbereich beliebige Kolbenpositionen exakt erfassbar macht.
Weil der Zylinderteil direkt anschliessend an die Fluidpumpe mit Antrieb angeordnet
ist, ergibt sich ein kompakter Aufbau. Die Fluidleitungen und das mindestens eine
Ventil sind im Verbindungsbereich der Pumpe und des Zylinderteils angeordnet. Der
Antrieb ist vorzugsweise über ein Getriebe mit der Pumpe verbunden und kann an die
jeweilige Anwendung angepasst werden. Der Pumpenantrieb ist vorzugsweise ein Elektromotor,
dessen Ansteuerung mit der Steuerung der Hubzylinder-Vorrichtung verbunden ist. Diese
Steuerung ermöglicht über einen Ansteueranschluss das Auslösen eines gewünschten Betätigungsablaufes.
Zum Rückstellen des Kolbenteils ist, vorzugsweise im Zylinderteil, ein Rückstellelement,
insbesondere eine Rückstellfeder, angeordnet. Die Kolbenstange ist als Betätigungsorgan
aus dem Zylinderteil geführt.
[0017] Um den Zylinderraum bei hydraulisch betätigten Kolbenteilen möglichst optimal zu
nutzen, wird auf der vom Betätigungsdruck abgewandten Seite des Kolbens, also im Bereich
mit der Rückstellfeder ein Flüssigkeitsaufnahmebereich ausgebildet. Der Zylinderteil
wird dazu an beiden Stirnseiten dicht abgeschlossen. Die Kolbenstange wird entsprechend
durch eine Dichtung geführt.
[0018] Die kontaktfrei bzw. berührungslos messende Positions-Messvorrichtung ermöglicht
vorzugsweise eine Distanzmessung zwischen dem Zylinderteil und dem Kolbenteil, wobei
vorzugsweise ein Hallsensor und ein Magnet, bzw. ein Positions-Hallsensor und ein
Positions-Magnet, gegebenenfalls ein Laserinterferenz-, oder Laserdiffusions-Distanzsensor
und eine Reflexionsfläche, an je einem der beiden Teile angeordnet bzw. ausgebildet
ist. Bei der Verwendung eines Hallsensors, wird dieser vorzugsweise am Zylinderteil
im Bereich einer Stirnseite, insbesondere an der Stirnseite mit der Druckfluid-Zuführung,
befestigt. Der Magnet bzw. Positions-Magnet wird am Kolbenteil angeordnet. Die Magnetfeldstärke
beim Hallsensor bzw. Positions-Hallsensor, der diese misst, hängt von der Kolbenposition
bzw. von der Position des Magneten ab. Mittels einer Eichkurve kann nun jedem Wert
des Hallsensors eine Kolbenposition zugeordnet werden. Bei der Plazierung des Hallsensors
und des Magneten muss darauf geachtet werden, dass im gesamten gewünschten Positionierbereich
des Kolbens eine eindeutige Zuordnung zwischen dem Messwert des Hallsensors und der
Position gewährleistet ist. Die Distanzmessung mit dem Hallsensor kann mit kostengünstigen
und kleinen Komponenten für die meisten Anwendungen des Hydraulikzylinders genügend
genau durchgeführt werden.
[0019] Bei der Laserinterferenz- und bei der Laserdiffusions-Messung gelangt Laserlicht
von einer Stirnseite des Zylinderteiles über eine Reflexion am Kolbenteil wieder zur
Stirnseite zurück. Die Kolbenposition wird bei der Interferenzmessung aus der Phasenverschiebung
zwischen dem ausgehenden und dem am Kolben reflektierten Strahl bestimmt. Bei der
Laserdiffusions-Messung wird die Intensität des am Kolben reflektierten Lichtes als
Mass für die Kolbenposition verwendet. Nebst den Distanzmessungen mit Licht sind analoge
Messvorrichtungen mit hochfrequentem Ultraschall möglich, wobei sich dann aber Probleme
aufgrund der Druckschwankungen im Druckfluid ergeben können, weil die Schallausbreitungsgeschwindigkeit
vom Druck abhängt. Zudem sind die Laser- und Ultraschallsysteme zumindest zur Zeit
noch relativ teuer, so dass eine Messung mit einem Hallsensor bevorzugt wird.
[0020] Nebst den effektiven Distanzmessungen ist die Positions-Messvorrichtung mit Positionsablesungen,
insbesondere mit einer Inkrement-Abtastung, sehr verbreitet und entsprechend günstig.
Dazu muss ein Lesekopf entlang eines Massstabes bewegbar sein. Bei der Messung der
Kolbenposition im Zylinderteil wird der Lesekopf aufgrund der benötigten Anschlussleitung
vorzugsweise am Zylinderteil befestigt. Entsprechend ist der Massstab am Kolben bzw.
an der Kolbenstange befestigt oder wird von dieser durch eine Bewegungsübertragung
in Bewegung versetzt. Weil die Kolbenstange in einer bevorzugten, kompakten Ausführung
der Hubzylinder-Vorrichtung durch eine Dichtung geführt ist, muss auch der Massstab
durch diese Dichtung geführt werden. Der Lesekopf wird dann auf einer der beiden Seiten
der Dichtung angeordnet. Die Abtastung erfolgt optisch oder induktiv. Weil die induktive
Abtastung an einem Band mit strichweise unterschiedlicher Magnetisierung auch im Öl
problemlos möglich ist, wird somit eine induktive Abtastung bevorzugt. Solche magnetisierten
Massbänder sind robust und können etwa in passende Vertiefungen der Kolbenstange eingepresst
werden, so dass die Kolbenstange abdichtbar bleibt.
[0021] Durch eine Backen-Anwesenheitskontrolle kann die Sicherheit des Presswerkzeuges erhöht
werden. Bei dieser Anwesenheitskontrolle gilt das gleiche, wie bei der Backenzuordnung,
es soll nämlich eine Kontrolle sein, die auch bei starker Verschmutzung und in feuchter
Umgebung sicher funktioniert. Es muss ein berührungslos messender Sensor verwendet
werden, der eine Feldeigenschaft bestimmbar macht, die bei vorhandener und fehlender
Pressbacke klar unterscheidbar ist. Dazu kann beispielsweise an der Backe ein Anwesenheits-Magnet
vorgesehen werden, welcher von einem Anwesenheits-Hallsensor des Presswerkzeuges erfassbar
ist. Weil auch alte Backen oder Backen von anderen Herstellern einsetzbar sein sollen,
ist es aber vorteilhaft zur Anwesenheitskontrolle einen induktiven Sensor einzusetzen,
der das Vorhandensein einer beliebigen Backe aus Metall erfassbar macht.
[0022] Wenn die Backe vorhanden ist, muss zudem sichergestellt sein, dass der Befestigungsbolzen,
der die Pressbacke mit dem Presswerkzeug verbindet, richtig eingesetzt ist. Weil festgestellt
wurde, dass eine reine Bolzenanwesenheitskontrolle keine genügende Sicherheit gegen
ein lediglich teilweises Einsetzen oder gegebenenfalls Herausrutschen des Bolzens
gewährt, wird eine Bolzenverriegelungskontrolle beschrieben, bei der ein vollständig
eingesetzter Bolzen in eine Verriegelungsposition bewegt bzw. gedreht werden kann,
die kontrollierbar ist. Es muss ein berührungslos messender Sensor verwendet werden,
der eine Feldeigenschaft bestimmbar macht, die bei vorhandener und fehlender Sicherung
des Befestigungsbolzens klar unterscheidbar ist. Dazu ist etwa ein Verriegelungsteil
des Bolzens mit einem Verriegelungs-Magneten versehen, der im verriegelten Zustand
bzw. in der Verriegelungsposition an einen Verriegelungs-Hallsensor im Presswerkzeug
angrenzt. Wenn der Verriegelungs-Hallsensor einen Magneten erfasst, so ist der Befestigungsbolzen
in der Verriegelungsposition. Es versteht sich von selbst, dass anstelle des Hallsensors
auch beispielsweise ein induktiver Sensor verwendet werden kann. Weil der Befestigungsbolzen
zum Presswerkzeug gehört, kann davon ausgegangen werden, dass das Presswerkzeug immer
mit einem Befestigungsbolzen mit Verriegelungs-Magneten ausgerüstet ist.
[0023] Um mit kleinem Aufwand prüfen zu können, ob die Pressbacke richtig bzw. sicher eingesetzt
ist, werden der Anwesenheits-Sensor und der Verriegelungs-Hallsensor in Serie bzw.
in einer Undschaltung angeordnet. Das Presswerkzeug ist vorzugsweise nur betätigbar,
wenn die Pressbacke eingesetzt und der Befestigungsbolzen verriegelt ist. Gegebenenfalls
wird aber lediglich das Vorhandensein der Pressbacke als Bedingung für die Betätigbarkeit
des Presswerkzeuges vorgesehen und ein nicht verriegelter Befestigungsbolzen, führt
zu einem akkustischen und/oder optischen Warnsignal. Wenn trotz des Warnsignals ein
Pressvorgang ausgelöst wird, so kann die ungebremste Kolbenbewegung zu Beschädigungen
am Presswerkzeug führen. Um den Grund solcher Beschädigungen für Garantie- oder Produktehaftungsfragen
festzuhalten, ist es zweckmässig die Betätigung ohne gesicherten Bolzen in einem Fehlerspeicher
zu speichern. Weil das Einsetzen einer Pressbacke ohne Bolzen wesentlich weniger gut
möglich ist, als das Einsetzen eines Bolzens ohne Pressbacke, ist die Anwesenheitskontrolle
bezüglich der Pressbacke als Bedingung für die Durchführbarkeit eines Pressvorganges
sicherer als die Kontrolle, ob ein Bolzen eingesetzt bzw. verriegelt ist.
[0024] Ein Presswerkzeug mit einem berührungslos messenden Verriegelungssensor, vorzugsweise
mit einem Verriegelungs-Hallsensor, ist auch unabhängig von einer Kolbenpositions-Messvorrichtung
neu und erfinderisch. Das Erfassen der Verriegelung bzw. einer Sicherungsmassnahme
hat gegenüber der aus dem Stande der Technik gemäss der europäischen Patentanmeldung
Nr. 95810595.9-2306 den Vorteil, dass ein ungewolltes Bewegen bzw. Herausfallen des
Befestigungsbolzens ausgeschlossen werden kann. In der Kombination mit einem Anwesenheits-Sensor
ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen, die oben anhand des Presswerkzeuges
mit der Kolbenpositions-Messvorrichtung bereits beschrieben sind. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass nebst dem Vorhandensein des Verriegelungssensors und gegebenenfalls des Anwesenheits-Sensors
auch deren Verwendung, wie sie beispielsweise nachfolgend beschrieben ist, im Pressvorgang
neu und erfinderisch ist, insbesondere auch unabhängig von der Verwendung der Kolbenpositions-Erfassung
und/oder der Pressbacken-Zuordnung.
[0025] Mit den oben beschriebenen Sensoren für die Anwesenheitskontrolle, die Verriegelungskontrolle
und die Zuordnungs-Erfassung ist ein Pressverfahren durchführbar, bei dem die Verpressung
mit allen einsetzbaren Pressbacken sicher durchführbar ist. Das Pressverfahren umfasst
nach dem Einschalten des Presswerkzeuges lnitialisierungsschritte bzw. -tests.
Bevor ein Presszyklus auslösbar gemacht wird, erfolgt eine Anwesenheitskontrolle,
die erfasst, ob eine Pressbacke eingesetzt ist oder nicht. Wenn keine Backe vorhanden
ist wird ein akkustisches und/oder optisches Hinweissignal ausgelöst und anschliessend
erneut die Anwesenheitskontrolle durchgeführt. Wenn mit der Anwesenheitskontrolle
erfasst wird, dass eine Pressbacke engesetzt ist, so wird nach einer kurzen Verzögerungszeit
eine Zuordnungs-Erfassung durchgeführt. Dabei wird bei einer fehlenden Zuordnung ein
Standardbereich bzw. Standardwerte zugeordnet. Als weitere Kontrolle vor der Freigabe
der Auslösbarkeit eines Pressvorganges wird eine Verriegelungskontrolle durchgeführt.
Zur Durchführung der Verrigelungskontrolle umfasst das Presswerkzeug mindestens einen
berührungslos messenden Verriegelungssensor. Wenn der Befestigungsbolzen nicht verriegelt
bzw. in der Sicherungsposition ist, wird dies vom Verriegelungssensor erfasst und
zumindest mit einem akkustischen und/oder optischen Warnsignal angezeigt. Gegebenenfalls
wird die Verriegelungskontrolle wiederholt bis der Befestigungsbolzen verriegelt bzw.
gesichert ist. Nach dem erfolgreichen Durchführen dieser Kontrollschritte ist das
Presswerkzeug bereit für das Auslösen eines Pressvorganges.
[0026] Der Pressvorgang ist mit weiteren Kontrollschritten verbunden. Dazu wird das Erreichen,
und insbesondere die Zeit bis zum Erreichen, eines Druckwertes in der Hubzylinder-Vorrichtung
überwacht. Beim Erreichen dieses Druckwertes wird die aktuelle Kolbenposition erfasst
und ein Rückstellvorgang zum Rückstellen des Betätigungskolbens durchgeführt. Eine
Zeitkontrolle stellt fest, ob die zum Erreichen des Druckwertes benötigte Zeit über
einer vorgegebenen Grenzzeit liegt. Wenn dies der Fall ist, so wird ein akkustisches
und/oder optisches Warnsignal ausgelöst und vorzugsweise ein entsprechender Fehlercode
gespeichert. Wenn die erfasste Kolbenposition nicht in dem der erfassten Zuordnung
entsprechenden Toleranzbereich liegt, so wird ein akkustisches und/oder optisches
Warnsignal ausgelöst und vorzugsweise ein entsprechender Fehlercode gespeichert.
[0027] Bevor ein weiterer Presszyklus auslösbar gemacht wird, erfolgt wieder der bereits
oben beschriebene Ablauf mit einer Pressbacken-Anwesenheitskontrolle, einer Verriegelungskontrolle
und einer Zuordnungs-Erfassung. die erfasst, ob eine Pressbacke eingesetzt ist oder
nicht. Um zu Verhindern, dass nach diesen Kontrollschritten eine Backe entfernt und
anschliessend ein Pressvorgang ausgelöst werden kann, werden die Kontrollschritte
in vorgegebenen Zeitintervallen oder gegebenenfalls zumindest bei der Auslösungs-Betätigung
für einen Pressvorgang wiederholt. Wenn während einer vorgegebenen maximalen Ruhezeit
kein Pressvorgang ausgelöst wird, so wird das Pressgerät ausgeschaltet.
[0028] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Dabei
zeigt
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch ein Presswerkzeug
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Fluidsystemes und der Steuerung eines Presswerkzeuges
- Fig. 3a und 3b
- den Anschlussbereich eines Presswerkzeuges mit eingesetzter Pressbacke und gesichertem
Befestigungsbolzen
- Fig. 4a, 4b
- eine schematische Darstellung der Backen-Identifizierung
- Fig. 5
- ein Ablaufschema zum Pressverfahren
[0029] Fig. 1 zeigt ein Presswerkzeug 13, bei dem anschliessend an einen Haltegriff 14 ein
Gehäuseteil 1 mit einem Elektromotor 15 angeordnet ist. Die Antriebswelle 16 des Elektromotors
15 ist über eine Lager- und Getriebeanordnung 3 mit einer Pumpenwelle 17 einer lediglich
andeutungsweise dargestellten Pumpe 4 verbunden. Es wird vorzugsweise eine handelsübliche
Pumpe eingesetzt. Die Druckseite der Pumpe 4 ist über eine Druckleitung 18 und ein
Steuerventil 11 mit einer Eintrittsöffnung 19 in einer ersten Stirnseite 22 des Zylinderteils
5 verbindbar. Im Zylinderteil 5 ist ein Kolbenteil 20 vom zugeführten Druckfluid bzw.
Hydrauliköl von der ersten Stirnseite 22 weg vorschiebbar angeordnet. Am Kolbenteil
20 sind erste Führungs- und Dichtringe 21 angeordnet. Eine Kolbenstange 6 ist durch
eine Durchführung 24 in der zweiten Stirnseite 23 des Zylinderteils 5 geführt. Zweite
Führungs- und Dichtringe 25 um die Durchführung 24 gewährleisten einen dichten Abschluss.
[0030] Zur Rückstellung des Kolbenteils 20 ist im an den Zylindermantel innen anschliessenden
Ringraum eine nicht eingezeichnete Rückstellfeder angeordnet. Die Rückstellung wird
durch die Umstellung des Steuerventils 11 ausgelöst. In einer einfachen Ausführungsform
erzielt das Steuerventil 11 eine hydraulische Steuerung, bei der das Steuerventil
betätigt wird, sobald der Druck im auf den Kolbenteil 20 wirkenden Druckfluid einen
Grenzdruck überschreitet. Im Rückstellzustand führt eine Fluidverbindung von der Eintrittsöffnung
19 durch das Steuerventil 11 zu einem Fluidspeicher 9 der wiederum über eine Zu- und
Rückführleitung 26 mit dem an die zweite Stirnseite 23 anschliessenden zweiten Zylinder-Teilraum
verbunden ist. Aufgrund der Benützung des zweiten Zylinder-Teilraumes als Speicherergänzung,
kann eine äusserst kleine Baugrösse der Hubzylinder-Vorrichtung mit der Pumpe 4 und
der Fluidführungs-Anordnung gewährleistet werden.
[0031] Bei der dargestellten Ausführungsform ist ein Drucksensor 10 zur Erfassung des Druckes
auf der Druckseite der Pumpe vorgesehen. Vom Druckwert kann eine Presskraft abgeleitet
werden. Es soll bei einem Pressvorgang zumindest der maximale Pressdruck bzw. die
maximale Presskraft erfasst werden. Bei Presswerkzeugen gemäss dem Stande der Technik
wird dieser maximale Druckwert mit einem Sollwert verglichen. Wenn der gemessene Druckwert
über dem Sollwert liegt, so wird angenommen, dass die Verpressung vollständig erfolgt
ist. Die erfindungsgemässen Lösungen sehen nun nebst oder anstelle der Druckerfassung
noch eine Positionserfassung, beispielsweise mit einer Positions-Messvorrichtung,
insbesondere mit einem Distanzsensor 12 vor. Im dargestellten Beispiel ist der Distanzsensor
12 ein Hallsensor, der das Magnetfeld eines am Kolbenteil 20 befestigten Magnetes
12a erfasst. Wie bereits beschrieben, können aber auch andere Messvorrichtungen eingesetzt
werden. Die Anordnung der Komponenten einer Messvorrichtung erfolgt so, dass die Positionswerte
genaustmöglich erfassbar sind.
[0032] Beim dargestellten Presswerkzeug 13 ist der Antriebsmotor 15, das Getriebe 3, die
Pumpe 4, das Fluid-Leitungssystem mit dem Steuerventil 11, sowie der Zylinderteil
5 mit der Positions-Messvorrichtung und der Kolbenteil 20 als kompaktes Modul ausgebildet.
Ein solches Modul ist als Hubzylinder-Vorrichtung für die verschiedenartigsten, in
einer Richtung kraftaufnehmenden und in der anderen Richtung rückstellbaren Betätigungen
einsetzbar. Durch die Kombination von zwei zueinander entgegengesetzt wirkenden Hubzylinder-Vorrichtungen,
kann gegebenenfalls auch eine kraftaufnehmende Betätigung in beide Richtungen erzielt
werden.
[0033] Das Presswerkzeug 13 gemäss Fig. 1 umfasst eine Steuerung 2, die den Antriebsmotor
15 beeinflussen kann, sowie die Kolbenposition und/oder den Druckwert mit mindestens
einem Sollwert vergleichbar macht. Entsprechend den jeweiligen miteinander verglichenen
Werten signalisiert die Anzeige 27 eine vollständige oder unvollständige Verpressung
bzw. eine vorgewählte Kolbenposition und/oder die benötigte Angabe des verwendeten
Presswerkzeuges und/oder Funktionsprobleme. Die Steuerung 2 ist vorzugsweise mit dem
Schalter 7, durch den ein Pressvorgang ausgelöst wird, verbunden. Am freien Ende der
Kolbenstange 6 ist ein Pressrollenpaar 28 befestigt. Das PressrolIenpaar 28 ist mit
einem Führungsblock 29 in einer Geradführung 30 geführt. Die Geradführung 30 ist am
Zylinderteil 5 befestigt und hat im Bereich des freien Endes eine Bohrung 31 zur Aufnahme
eines Befestigungsbolzens eines nicht dargestellten Pressbackenpaares. Die Pressbacken
sind je um eine Drehachse schwenkbar und haben an die Pressrollen 28 anliegende Betätigungsflächen.
Die Betätigungsflächen sind so ausgebildet, dass die nach vorne bewegten Pressrollen
die Pressbacken mittels Schwenkbewegungen um ihre Drehachsen im Bereich des zu verpressenden
Werkstückes, insbesondere Fittings, zusammenbewegen.
[0034] Fig. 2 zeigt anhand des Fluidsystems und der Steuerung eines Presswerkzeuges die
wesentlichen Merkmale einer für verschiedenartigste Anwendungen einsetzbaren Hubzylinder-Vorrichtung.
Der Innenraum des Zylinderteils 5 wird vom Kolbenteil 20 in einen Druckbereich 5a
und einen Reservoirbereich 5b unterteilt. Die Rückstellung des Kolbenteils 20 erfolgt
durch die Rückstellfeder 20a. Der Druckbereich 5a ist über eine Druckleitung 18 und
ein Steuerventil 11 mit der Druckseite der Pumpe 4 verbindbar. Das dargestellte Steuerventil
11 hat zwei Stellungen. In einer ersten Stellung wird der Druckbereich 5a mit Druckfluid
beaufschlagt. In der zweiten Stellung wird die Druckseite der Pumpe mit dem Reservoir
9 und 5b, bzw. mit der Saugseite der Pumpe 4 verbunden. Bei einer hydraulischen Regelung
wird das Steuerventil im Sinne eines Überdruckventils mittels einer Überdruckleitung
18a von der ersten in die zweite Stellung umgestellt. Anstelle der hydraulischen Steuerung
über die Überdruckleitung 18a könnte eine analoge Druckregelung auch über den Drucksensor
10 und die Steuerung 2 erfolgen. Dabei müsste der vom Drucksensor 10 erfasste Druckwert
in der Steuerung 2 mit einem Grenzdruck verglichen werden. Beim Überschreiten des
Grenzdruckes müsste die Steuerung 2 über eine Ventilansteuerung 11a die Ventilstellung
ändern. In der dargestellten Ausführung ist das Steuerventil 11a auch mittels eines
Not-Ausschalters 11b umschaltbar.
[0035] Um die Einsatzmöglichkeiten wesentlich zu erweitern, insbesondere um beliebige Positionierungen
des Kolbenteiles 20 bzw. der Kolbenstange 6 zu ermöglichen, wird der Distanzsensor
12 eingesetzt. Im dargestellten Beispiel ist der Distanzsensor 12 ein Hallsensor,
der das Magnetfeld eines am Kolbenteil 20 befestigten Magnetes 12a erfasst. Gegebenenfalls
wird die Kolbenposition etwa von einem Sensor 112 erfasst, der ein am Kolbenteil 20
reflektiertes Signal auswertet, oder aber die Position wird durch einen Lesekopf 212
des Zylinderteil 5 an einem Massstab 212a der Kolbenstange 6 abgelesen. Die Steuerung
2 kann die Positionswerte entsprechend der jeweiligen Anwendung verarbeiten und entsprechende
Steuersignale für die Ventilansteuerung 11a und/oder die Antriebsansteuerung 2a bereitstellen.
[0036] Anstelle eines Steuerventils 11 kann eine Hydrauliksteuerung eingesetzt werden, die
etwa einen Druckspeicher und/oder eine Druckreduzier-Einheit sowie mindestens ein
Schaltventil umfasst. Die Steuerung 2 ermöglicht aufgrund der Positionserfassung durch
den Positionssensor 12 und der Druckerfassung durch den Drucksensor 10, sowie der
Regelung des Speisedruckes und insbesondere der Zuflussmenge zum Druckbereich 5a mittels
der Hydrauliksteuerung eine beliebige Vorwärtsbewegung und Positionierung des Kolbenteils
20. Um ein Betätigungsmodul mit den beschriebenen Eigenschaften in verschiedenen Anwendungen
richtig steuern zu können, ist die Steuerung 2 über einen Steueranschluss 2b mit einer
übergeordneten Steuereinheit verbindbar. Eine erfindungsgemasse Hubzylinder-Vorrichtung
ist in Leitungssystemen für Schüttgut oder Flüssigkeiten zur Betätigung von Durchlass-
und Dosierelementen bzw. von Ventilen vorteilhaft einsetzbar. Wenn ein steuerbares
Schliessen benötigt wird, so wird vorzugsweise der druckbetätigte Hub zum Schliessen
eingesetzt. Dabei kann ausgehend von einem grossen Durchflussquerschnitt gegen das
Erreichen einer benötigten Gesamtmenge hin ein Verschliessorgan vom Hubzylinder so
verstellt werden, dass der Durchflussquerschnitt kleiner und im richtigen Augenblick
geschlossen wird. Dies ist für ein schnelles und trotzdem exaktes Dosieren vorteilhaft.
Das Öffnen eines Ventils wird durch das Ausströmenlassen des Druckfluids aus dem Druckbereich
5a und das Verstellen des Kolbenteiles 20 durch die Rückstellfeder gewährleistet.
Wenn bei Stromunterbüchen aus Sicherheitsgründen ein Verschliessen der Ventile benötigt
wird, so ist es zweckmässig, die Rückstellfeder zum Schliessen einzusetzen. Die Hydrauliksteuerung
wird dann so ausgebildet, dass im stromlosen Zustand das Fluid aus dem Druckbereich
5a austreten und die Rückstellfeder 20a das Kolbenteil 20 zurückstellen kann. Die
Rückstellfeder 20a ist dabei so ausgelegt, dass sie das Ventil schliessen kann. Derart
betätigte Ventile sind in chemischen Anlagen aus Sicherheitsgründen besonders vorteilhaft
einsetzbar.
[0037] Fig. 3a und 3b zeigen einen Anschlussteil des Presswerkzeuges 13, bzw. einen Ausschnitt
davon, mit der Kolbenstange 6, den Pressrollen 28 und dem Führungsblock 29, der in
einer Geradführung 30 geführt ist. Die Geradführung 30 ist am Zylinderteil 5 befestigt
und hat im Bereich des freien Endes die Bohrung 31 zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens
50 einer Pressbacken-Anordnung 51. Die Pressbacken sind je um eine Drehachse schwenkbar
und haben an die Pressrollen 28 anliegende Betätigungsflächen. Die Betätigungsflächen
sind so ausgebildet, dass die nach vorne bewegten Pressrollen die Pressbacken mittels
Schwenkbewegungen um ihre Drehachsen im Bereich des zu verpressenden Fittings zusammenbewegen.
[0038] Um eine Backen-Anwesenheitskontrolle zu ermöglichen, ist ein berührungslos messender
Anwesenheits-Sensor 52 so in der Geradführung 30 angeordnet, dass er eine Feldeigenschaft
bestimmbar macht, die bei vorhandener und fehlender Pressbacke klar unterscheidbar
ist. Als Anwesenheits-Sensor 52 wird vorzugsweise ein induktiver Sensor eingesetzt,
der das Vorhandensein einer beliebigen Backe 51 aus Metall erfassbar macht.
[0039] Wenn die Backe vorhanden ist, muss zudem sichergestellt sein, dass der Befestigungsbolzen
50, der die Pressbacken-Anordnung 51 mit dem Presswerkzeug 13 verbindet, richtig eingesetzt
ist. Der Befestigungsbolzen 50 umfasst einen quer zur Bolzenachse verlaufenden Haltegriff
50a, der beim Einstecken des Bolzens 50 in einer ersten Richtung ausgerichtet ist.
In dieser Ausrichtung nimmt eine Bolzenlängsnut 50b einen Führungsstift 53 auf, der
bei vollständig eingeschobenem Bolzen in einer Ringnut liegt, so dass der Befestigungsbolzen
um 180° in eine Verriegelungslage drehbar ist. Eine Bolzenverriegelungskontrolle sieht
vor, dass der Befestigungsbolzen 50 in der Verriegelungsposition kontrollierbar ist.
Dazu ist vorzugsweise der Haltegriff 50a mit einem VerriegelungsMagneten 50c versehen,
der im verriegelten Zustand bzw. in der Verriegelungsposition an einen Verriegelungs-Hallsensor
54 im Presswerkzeug 13 angrenzt. Wenn der Verriegelungs-Hallsensor 54 einen Magneten
erfasst, so ist der Befestigungsbolzen 50 in der Verriegelungsposition. Es versteht
sich von selbst, dass anstelle des Hallsensors auch beispielsweise ein induktiver
Sensor verwendet werden kann.
[0040] Zum Erfassen der Pressbacken-Charakterisierung bzw. der Backenzuordnung ist eine
berührungslos messende Sensorvorrichtung vorgesehen. Aufgrund der erfassten Zuordnung
kann eine für ein vollständiges Verpressen nötige Kolbenendposition, bzw. vorzugsweise
ein Bereich automatisch bestimmt werden. Die Erfassung muss kontaktfrei bzw. berührungslos
erfolgen, weil sonst aufgrund von Verschmutzung, Oxidation oder Kurzschluss Störungen
auftreten können. Eine bevorzugte Lösung sieht vor, dass die Zuordnung etwa an fünf
Positionen der Pressbacke 50 die Möglichkeit vorsieht, einen Zuordnungs-Magneten einzusetzen.
Dazu werden beispielsweise Sackbohrungen angebracht. Die Positionen für Zuordnungs-Magnete
55 liegen bei einer eingesetzten Pressbacke gegenüber von entsprechend angeordneten
Zuordnungs-Hallsensoren 56, so dass die Zuordnungs-Hallsensoren 56 das Vorhandensein
von Zuordnungs-Magneten 55 erfassbar machen. Durch eine grössere Anzahl von Hallsensoren
und Positionen für Magnete kann eine grössere Zahl von Zuordnungen ermöglicht werden.
[0041] Um mit kleinem Aufwand beispielsweise 32 verschiedene Zuordnungen zu ermöglichen,
wird etwa gemäss Fig. 4a und 4b an fünf Stellen der Pressbacke 51 die Möglichkeit
vorgesehen, einen Permanentmagneten bzw. Zuordnungs-Magneten 55 einzusetzen. Die Positionen
für Zuordnungs-Magnete 55 liegen bei einer eingesetzten Pressbacke gegenüber von entsprechend
angeordneten Zuordnungs-Hallsensoren 56, so dass die Zuordnungs-Hallsensoren 56 das
Vorhandensein von Zuordnungs-Magneten 55 erfassbar machen. Durch eine grössere Anzahl
von Hallsensoren und Positionen für Magnete kann eine grössere Zahl von Zuordnungen
ermöglicht werden.
[0042] Fig. 4a zeigt anhand eines Schnittes durch den Anschlussbereich einer Pressbacke
51 und durch einen Hallsensor 56 schematisch das Zusammenwirken dieser beiden Elemente.
Fig. 4b zeigt anhand einer Ansicht die Verteilung der Sensoren.
[0043] Fig. 5 veranschaulicht ein Pressverfahren zum Festpressen von hülsenförmigen Pressfittings
mit einem Presswerkzeug, bei dem das Kolbenteil 20 vom Druckfluid der Fluidpumpe 4
in einem Zylinderteil 5 vorgeschoben und nach dem Erreichen eines Grenzdruckes im
Druckfluid nach dem Öffnen eines Rückstellventiles von einem Rückstellelement 20a
zurückstellt wird, wobei der Kolbenteil 20 über eine Übertragungsvorrichtung die Klemmbewegung
mindestens einer Pressbacke betätigt. Bei einem Ein/aus-Schalter wird das Presswerkzeug
mit einem Einschaltschritt 41 eingeschaltet. Danach werden in einem lnitialisierungsschritt
42 Selbst-, Start- und Servicetests durchgeführt. Bevor in einem Auslöseschritt 43
ein Pressvorgang 44 mitsamt dem Erfassen von Betriebsparametern ausgelöst werden kann,
muss in einem wiederholbaren zweiten Schritt erfasst werden, ob das Presswerkzeug
bereit ist zum Auslösen eines Presszyklus. Im Rahmen des zweiten Schrittes wird eine
Pressbacken-Anwesenheitskontrolle 45 durchgeführt, bis eine Pressbacke eingesetzt
ist. Solange keine Backe vorhanden ist, wird ein akkustisches und/oder optisches Hinweissignal
45a ausgelöst bzw. beibehalten. Wenn eine Backe eingesetzt ist, wird nach einer Verzögerungszeit
eine Zuordnungs-Erfassung 46 durchgeführt, um der eingesetzten Pressbacke einen Kolbenpositions-Toleranzbereich
zuzuordnen. Dabei wird bei einer fehlenden Zuordnung ein Standardbereich zugeordnet.
Als weiterer Kontrollschritt vor der Freigabe der Auslösbarkeit eines Pressvorganges
wird vorzugsweise eine Verriegelungskontrolle 47 durchgeführt, um bei einem nicht
gesicherten Befestigungsbolzen zumindest ein Warnsignal 47a auszulösen. Gegebenenfalls
wird die Verriegelungskontrolle wiederholt bis der Befestigungsbolzen verriegelt bzw.
gesichert ist. Nach dem erfolgreichen Durchführen dieser Kontrollschritte ist das
Presswerkzeug bereit für das Auslösen eines Pressvorganges 44. Wenn der Pressvorgang
44 nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit ausgelöst wird, so wird mit einer Ruhezeitkontrolle
43a erfasst, ob das Gerät bereits während einer vorgegebenen maximalen Ruhezeit ohne
Pressvorgang 44 eingeschaltet ist. Falls die maximale Ruhezeit noch nicht erreicht
ist, durchläuft das Gerät wieder den zweiten Schritt bzw. die Kontrollschritte 45-47.
Falls die maximale Ruhezeit erreicht ist, wird das Presswerkzeug ausgeschaltet.
[0044] Der Pressvorgang 44 ist mit weiteren Kontrollschritten verbunden. Dazu wird das Erreichen,
und insbesondere die Zeit bis zum Erreichen, eines Druckwertes in der Hubzylinder-Vorrichtung
überwacht. Beim Erreichen dieses Druckwertes wird die aktuelle Kolbenposition erfasst
und ein Rückstellvorgang zum Rückstellen des Betätigungskolbens durchgeführt. Eine
Zeitkontrolle stellt fest, ob die zum Erreichen des Druckwertes benötigte Zeit über
einer vorgegebenen Grenzzeit liegt. Wenn dies der Fall ist, so wird ein akkustisches
und/oder optisches Warnsignal ausgelöst und vorzugsweise ein entsprechender Fehlercode
gespeichert. Wenn die erfasste Kolbenposition nicht in dem der erfassten Zuordnung
entsprechenden Toleranzbereich liegt, so wird ein akkustisches und/oder optisches
Warnsignal ausgelöst und vorzugsweise ein entsprechender Fehlercode gespeichert. Der
Vergleich von erfassten Werten mit Vergleichswerten, die ein vollständiges Verpressen
charakterisieren, erfolgt in einem Vergleichsschritt 48. Entsprechend dem Vergleichsresultat
wird in einem ersten Anzeigeschritt 48a ein vollständiges Verpressen angezeigt oder
in einem zweiten Anzeigeschritt 48b ein Warnsignal und eine Fehlermeldung erzeugt
bzw. gespeichert. Bevor ein weiterer Presszyklus 44 auslösbar gemacht wird, müssen
wieder die Kontrollschritte 45-47 durchgeführt werden.
1. Presswerkzeug (13) zum Festpressen von hülsenförmigen Pressfittings, mit einer Hubzylinder-Vorrichtung,
die eine Fluidpumpe (4), einen an diese anschliessend angeordneten Zylinderteil (5)
und einen im Zylinderteil (5) vom Druckfluid der Fluidpumpe (4) vorschiebbaren und
von einem Rückstellelement (20a) rückstellbaren Kolbenteil (20) umfasst, wobei eine
Kolbenstange (6) als Betätigungsorgan zum Bewegen mindestens einer Pressbacke aus
dem Zylinderteil (5) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubzylinder-Vorrichtung eine berührungslos messende Positions-Messvorrichtung
(12, 12a; 112; 212, 212a) umfasst, welche die Kolbenposition über einen Positionierbereich
kontinuierlich erfassbar macht.
2. Presswerkzeug (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positions-Messvorrichtung
(12, 12a; 112) mindestens einen Hallsensor und ein Magnet, gegebenenfalls aber einen
Laserinterferenz-, oder Laserdiffusions-Distanzsensor umfasst.
3. Presswerkzeug (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positions-Messvorrichtung
(212) eine Positionsablesung, insbesondere mit einer Inkrement-Abtastung, zwischen
dem Zylinderteil (5) und dem Kolbenteil (20) erzielbar macht, wobei ein Massstab (212a)
und ein Lesekopf (212) je einem der beiden Teile zugeordnet ist und die Abtastung
optisch oder induktiv erfolgt.
4. Presswerkzeug (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Positions-Messvorrichtung (12, 12a; 112; 212, 212a) mit einer Steuerung (2) verbunden
ist, die erfasste Positionswerte mit vorgegebenen Werten vergleichbar macht und vorzugsweise
zumindest eine zweiwertige Anzeige (27) ansteuert, wobei die vorgegebenen Werte vorzugsweise
für eine vollständige Verpressung benötigte Positions-Teilbereiche charakterisieren
und die Anzeige (27) eine richtige oder fehlerhafte Verpressung anzeigbar macht.
5. Presswerkzeug (13) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pressbacken-Erfassungseinheit
ausgebildet ist, die eine Pressbacken-Zuordnung erfassbar macht, wobei die Erfassungseinheit
mit der Steuerung (2) verbunden ist und das Verwenden der den Pressbacken entsprechenden,
vorgegebenen Werte ermöglicht.
6. Presswerkzeug (13) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressbacken-Erfassungseinheit
Hallsensoren, vorzugsweise fünf Hallsensoren, umfasst, die am Presswerkzeug so angeordnet
sind, dass sie einem Kodierungsbereich einer eingesetzten Pressbacke zugewandt sind
und im Kodierungsbereich eingesetzte Magneten erfassbar machen.
7. Presswerkzeug (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
ein berührungslos messender Anwesenheitssensor zum Durchführen einer Pressbacken-Anwesenheitskontrolle
am Presswerkzeug angeordnet ist, wobei der Anwesenheitssensor vorzugsweise ein induktiver
Sensor ist, der die Anwesenheit von Metall im Bereich der eingesetzten Pressbacke
erfassbar macht.
8. Presswerkzeug (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
ein berührungslos messender Verriegelungssensor zum Durchführen einer Verriegelungskontrolle
am Presswerkzeug angeordnet ist, wobei der Verriegelungssensor vorzugsweise ein Hallsensor
oder gegebenenfalls ein induktiver Sensor ist, der die Verriegelung des Befestigungsbolzens
durch die Bestimmung eines Teiles, vorzugsweise eines Magneten, in einer vorbestimmten
Lage erfassbar macht.
9. Pressverfahren zum Festpressen von hülsenförmigen Pressfittings, unter Verwendung
eines Presswerkzeuges (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem ein Kolbenteil
(20) vom Druckfluid einer Fluidpumpe (4) in einem Zylinderteil (5) vorgeschoben und
nach dem Erreichen eines Grenzdruckes im Druckfluid nach dem Öffnen eines Rückstellventiles
von einem Rückstellelement (20a) zurückstellt wird, wobei der Kolbenteil (20) über
eine Übertragungsvorrichtung die Klemmbewegung mindestens einer Pressbacke betätigt,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einem lnitialisierungsschritt in einem wiederholbaren zweiten Schritt, bevor
ein Presszyklus auslösbar gemacht wird, eine Pressbacken-Anwesenheitskontrolle durchgeführt
wird, bis eine Pressbacke eingesetzt ist, und dann nach einer kurzen Verzögerungszeit
eine Zuordnungs-Erfassung durchgeführt wird, um der eingesetzten Pressbacke einen
Kolbenpositions-Toleranzbereich zuzuordnen sowie als weiterer Kontrollschritt vor
der Freigabe der Auslösbarkeit eines Pressvorganges eine Verriegelungskontrolle durchgeführt
wird, um bei einem nicht gesicherten Befestigungsbolzen zumindest ein Warnsignal auszulösen.
10. Pressverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressbacken-Anwesenheitskontrolle
mit einem induktiven Messschritt eine eingesetzte Pressbacke erfasst, die Zuordnungserfassung
mit Magnetfeldmessungen mittels Hallsensoren in der Pressbacke eingesetzte Magneten
erfasst und daraus eine Zuordnung bestimmt und dass die Verriegelungskontrolle vorzugsweise
mit einer Magnetfeldmessung mittels eines Hallsensors den Befestigungsbolzen in seiner
gesicherten Lage erkennt.