[0001] Die Erfindung betrifft einen Leistenbesatz für Gattersägen, mit einer ersten Leiste,
welche seitlich abragende, Öffnungen des Sägeblattes durchdringende Zapfen aufweist,
die an ihrem freien Ende schräg einwärts verlaufende Anzugsflächen ausbilden und damit
jeweils in eine zylinderförmige Öffnung einer Zweiten Leiste eingreifen.
[0002] Ein Leistenbesatz für Gattersägen der genannten Art ist bekannt aus der DE 37 18
042 C2, wobei die Anzugsflächen der Zapfen von schrägen zylindrischen Zapfenabschnitten
gebildet sind, welche unter einem Neigungswinkel in Richtung der Angelangriffsflächen
schräg gerichtet verlaufen. Diesem Verlauf sind die zylinderförmigen Öffnungen der
zweiten Leiste angepaßte. Das Montieren bzw. Demontieren der zweiten Leiste muß daher
in Richtung des Schrägverlaufes erfolgen. Außerdem ist das Einarbeiten der Öffnungen
unter diesem Schrägwinkel vorzunehmen, was sich fertigungstechnisch nicht als günstig
erweist.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leistenbesatz der
in Rede stehenden Art anzugeben, welcher neben einer vereinfachten Herstellung eine
erleichterte Montage wie auch Demontage gestattet und welcher bei während des Sägens
auftretenden Belastungen eine Anlage des Leistenbesatzes an dem Sägeblatt gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen bei einem Leistenbesatz mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, jeweils eine jeder Anzugsfläche
in Druckrichtung gegenüberliegende Anlagekante der zugehörigen Öffnungen vorzusehen,
deren Achsen in der Flächennormalen liegen.
[0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemä-ßer Leistenbesatz geschaffen,
welcher sich kostengünstig fertigen laßt. Die Achsen der zylinderförmigen Öffnungen
der zweiten Leiste liegen nun in der Flächennormalen Dennoch wird nicht der Vorteil
aufgegeben, daß schräg einwärts verlaufende Anzugsflächen an der zylinderförmgen Öffnung
wirksam werden verbunden mit einer Anzugskomponente dieser zweiten Leiste in Richtung
des Sägeblattes. Jeder Anzugsfläche liegt nun in Druckrichtung eine Anlagekante der
zugehörigen Öffnung gegenüber, so daß bei Druckbelastung zwischen Anzugsfläche und
Anlagekante eine Kraftkomponente auf die zweite Leiste in Richtung des Sägeblattes
wirkt. Sodann ist das Montieren bzw. Demontieren der zweiten Leiste wie auch des Sägeblattes
einfach vornehmbar. Das Sägeblatt muß nämlich nicht über einen schräg verlaufenden
Zapfenabschnitt in gewinkelter Stellung aufgesteckt werden. Ferner ist die zweite
Leiste auch nicht unter dem Winkel des Schrägverlaufes des Zapfenabschnittes aufzufädeln
wie beim Stand der Technik. In herstellungstechnisch einfacher Weise ist dabei die
Anzugsfläche von der Mantelfläche eines mit seiner Basis nach außen weisenden Kegelstumpfabschnittes
gebildet. Eine solche Formgebung zwecks Schaffung der Anzugsfläche ist leichter herstellbar
als ein schräg zur Achsrichtung des Zapfens verlaufender Abschnitt. Sodann bringt
die erfindungsgemäße Ausgestaltung den Vorteil, daß der Druckpunkt zwischen Anlagekante
und Anzugsfläche mit größerem Abstand zur zugekehrten Breitfläche des Sägeblattes
verläuft unter Realisierung günstiger Hebelverhältnisse verbunden damit, daß die zweite
Leiste fest gegen die ihr zugekehrte Breitfläche des Sägeblattes gedrückt wird. Weiterhin
ist vorgesehen, daß der Kegelstumpfabschnitt sich an einen Bund des Zapfens anschließt.
Dieser Bund durchgreift die Sägeblatt-Öffnung, welche so groß gewählt ist, daß der
Kegelstumpfabschnitt sie durchsetzen kann. Ferner ist vorgesehen, daß der Basisdurchmesser
etwa dem Innendurchmesser der Leisten-Öffnung entspricht. Dies gestattet nach dem
Aufstecken des Sägeblattes auf die Zapfen das behinderungsfreie Aufstecken der zweiten
Leiste. Hiernach sind in an sich bekannter Weise die beiden Leisten mittels einer
oder mehrerer Schrauben zu verspannen, welche das Sägeblatt durchgreifen. Ein weiteres
vorteilhaftes Merkmal besteht darin, daß die axiale Länge des Bundes etwas kleiner
ist als die Dicke des Sägeblattes. Hiermit ist verhindert, daß die zweite Leiste in
eine Abstützstellung zum Bund gelangen kann und damit die Spannwirkung der zweiten
Leiste auf das Sägeblatt beeinträchtigt. Sodann ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Länge des Kegelstumpfabschnittes etwas größer ist als die Materialstärke der zweiten
Leiste. Das bedeutet, daß die Basisfläche des Kegelstumpfes über die zweite Leiste
vorsteht. Der Basisrand kann sich also nicht in die Öffnung eingraben. Stets ist sichergestellt,
daß die Anlagekante der Öffnung an der schräg einwärts verlaufenden Anzugsfläche wirksam
wird. Eine Nachspannreserve ist erfindungsgemaß dadurch realisiert, einen sich zum
Sägeblatt hin öffnenden, am außenliegenden Anlagepunkt beginnenden Luftzwickel zwischen
Öffnungswandung und Zapfenwandung vorzusehen. Dabei erweist es sich von Vorteil, daß
der Zapfen aus härterem Material besteht als die zweite Leiste. Dies führt dazu, daß
bei Druckbelastung eine Verformung im Bereich der Anlagekante der Leisten-Öffnung
möglich ist.
[0007] Nachstehend wird ein Ansführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine mit dem erfindungsgemäßen Leistenbesatz ausgestattete Säge in Ansicht und
- Fig. 2
- in stark vergrößerter Darstellung den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
[0008] Mit der Ziffer 1 ist ein für Gattersägen geeignetes Sägeblatt bezeichnet. Dieses
besitzt an der einen Längskante Sägezähne 2. An den Schmalenden 1', 1'' ist das Sägeblatt
mit je einem Leistenbesatz 3 bestückt zum Zusammenwirken mit an sich bekannten, nicht
veranschaulichten Angeln, welche in einem Sägerahmen einer Gattersäge eingespannt
sind, wobei zumeist mehrere Sägeblätter 1 parallel nebeneinander angeordnet sind,
um bspw. aus Baumstämmen Bretter zu sägen.
[0009] Jeder Leistenbesatz 3 besitzt eine erste, gegen die eine Breitseitenfläche des Sägeblattes
1 tretende Leiste 4 und eine zweite auf gleicher Höhe angeordnete Leiste 5, welche
an der anderen Breitseitenfläche des Sägeblattes anliegt. Die erste Leiste 4 ist Träger
einer Mehrzahl von Zapfen 6, welche reihenförmig parallel zur Längsrandkante der Leiste
4 angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Zapfen 6 ist dabei gleich. Die Zapfen
6 wirken zusammen mit einer Reihe von Sägeblatt-Öffnungen 7, deren Lochabstand dem
Abstand der Zapfen 6 untereinander entspricht, so daß die erste Leiste 4 in Steckverbindung
zum betreffenden Schmalende 1', 1'' des Sägeblattes 1 bringbar ist.
[0010] Auch die zweite Leiste 5 ist mit reihenförmig hintereinander angeordneten Öffnungen
8 ausgestattet, in welche die die Sägeblatt-Öffnungen 7 durchsetzenden Zapfen 6 eingreifen.
Der Lochabstand zwischen den Öffnungen 8 entspricht dem Lochabstand der Sägeblatt-Öffnungen.
Die zweite Leiste 5 wird so aufgesetzt, daß sie in fluchtender Gegenüberlage zur ersten
Leiste 4 liegt.
[0011] Mittels einer Senkkopf-Gewindeschraube 9 können dabei die Leisten 4, 5 gegeneinander
verspannt werden. Die Senkkopf-Ausnehmungen befinden sich dabei in der zweiten Leiste
5, während der Gewindeschaft der Gewindeschraube 9 das Sägeblatt 1 durchgreift und
in ein Innengewinde der ersten Leiste 4 eingeschraubt ist. Dieses ist jedoch an sich
bekannt so daß darauf nicht näher eingegangen wird.
[0012] Jeder Zapfen 6 ist mit der ersten Leiste 4 vernietet. Hierzu besitzt der Zapfen 6
einen Nietansatz 10, welcher eine Bohrung 11 der ersten Leiste 4 durchgreift und dort
mittels eines Nietkopfes 12 fixiert ist. An den Nietansatz 10 schließt sich ein gegenüber
dem Nietansatz 10 durchmessergrößerer Bund 12 an, dessen Außendurchmesser u etwas
kleiner ist als der Durchmesser x der Sägeblatt-Öffnung 7. Die in Achsrichtung liegende
Länge b des Bundes 12 ist ferner kleiner als die Dicke a des Sägeblattes 1.
[0013] In Gegenüberlage zum Nietansatz 10 schließt sich an den Bund 12 ein mit seiner Basis
13 nach außen weisender Kegelstumpfabschnitt 14 an. Der Basisdurchmesser y entspricht
etwa dem Innendurchmesser z der Leisten-Öffnung 8, so daß die zweite Leiste 5 auf
die Kegelstumpfabschnitte 14 der die Sägeblatt-Öffnungen 7 durchgreifenden Zapfen
6 aufgesteckt werden kann. Das bedeutet, daß der Durchmesser x der Sägeblatt-Öffnung
7 dem Basisdurchmesser y entspricht. Die Länge d des Kegelstumpfabschnittes 14 ist,
wie in Fig. 2 deutlich ersichtlich ist, etwas größer als die Materialstärke c der
zweiten Leiste 5. Demzufolge steht die Basisfläche des Kegelstumpfabschnittes 14 etwas
über die betreffende Breitseitenfläche der zweiten Leiste 5 vor. Bei dem Sägeblatt
1 zugeordnetem Leistenbesatz 3 ergibt sich ein zum Sägeblatt 1 hin öffnender, am außenliegenden
Anlagepunkt P beginnender Luftzwickel L zwischen Öffnungswandung und Wandung des Kegelstumpfabschnittes
14. Im Bereich des Anlagepunktes P treten demgemäß bei Druckbelastung die Anzugsfläche
15 des Zapfens 6 und die Anlagekante 16 der Leisten-Öffnung 16 gegeneinander. Im Gegensatz
zum Stand der Technik, der eine flächige Anlage aufzeigt, um ein Anzugsmoment zu erzeugen,
ist nun eine Kantenauflage geschaffen, wobei der Anlagepunkt P mit relativ großem
Abstand zum Sägeblatt liegt verbunden mit einem günstigen Hebelverhältnis und damit
einem festen Anliegen der zweiten Leiste 5 an der zugekehrten Breitfläche des Sägeblattes
1.
[0014] Wählt man für den Zapfen 6 ein härteres Material als für die zweite Leiste 5, so
kann die Kantenauflage zwischen kegelstumpfabschnitt 14 und Leisten-Öffnung 8 in eine
geringe Flächenauflage übergehen.
[0015] Das Aufstecken des Sägeblattes 1 und das der zweiten Leiste 5 erfolgt in Richtung
der Flächennormalen, da nicht nur die Sägeblatt-Öffnungen 7 in der Flächennormalen
liegen, sondern auch die zylindrischen Öffnungen 8 der zweiten Leiste 5. Dadurch ist
sichergestellt, daß die Schrauböffnungen 17 zum Durchtritt der die beiden Leisten
5, 6 verbindenden Gewindeschraube 9 immer in optimaler Fluchtlage stehen und trotzdem
ein Anzugsmoment zum Sägeblatt 1 hin erzeugt wird.
[0016] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Leistenbesatz für Gattersägen, mit einer ersten Leiste (4), welche seitlich abragende,
Öffnungen (7) des Sägeblattes (1) durchdringende Zapfen (6) aufweist, die an ihrem
freien Ende schräg einwärts verlaufende Anzugsflächen (15) ausbilden und damit jeweils
in eine zylinderförmige Öffnung (8) einer zweiten Leiste (5) eingreifen, gekennzeichnet
durch jeweils eine jeder Anzugsfläche (15) in Druckrichtung gegenüberliegende Anlagekante
(16) der zugehörigen Öffnungen (8), deren Achsen in der Flächennormalen liegen.
2. Leistenbesatz nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzugsfläche (15) von der Mantelfläche eines mit seiner Basis (13) nach außen
weisenden Kegelstumpfabschnittes (14) gebildet ist.
3. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelstupfabschnitt (14) sich an einen Bund
(12) des Zapfens (6) anschließt.
4. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Basisdurchmesser (y) etwa dem Innendurchmesser
(z) der Leisten-Öffnung (8) entspricht.
5. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge (b) des Bundes (12) etwas kleiner
ist als die Dicke (a) des Sägeblattes (1).
6. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (d) des Kegelstumpfabschnittes (14)
etwas größer ist als die Materialstärke (c) der zweiten Leiste (5).
7. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen sich zum Sägeblatt (1) hin öffnenden, am außenliegenden
Anlagepunkt (P) beginnenden Luftzwikkel (L) zwischen Öffnungswandung und Zapfenwandung.
8. Leistenbesatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (6) aus härterem Material besteht als
die zweite Leiste (5).