[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren für das Dosieren
von Farbe in einer Offsetdruckmaschine.
[0002] Offsetdruckmaschinen sind in der Drucktechnik wohlbekannt. In einer Offsetdruckmaschine
dreht sich ein Bild- oder Plattenzylinder, der auf seinem Außenumfang ein zu druckendes
Bild trägt, entweder in Kontakt mit dem zu bedruckenden Papier oder vorzugsweise in
Kontakt mit einem Übertrag- oder Gummituchzylinder, der das Druckbild vom Bildzylinder
auf das Papier übertragt. Es wird also Farbe auf den Bildzylinder aufgebracht, die
entweder direkt auf das Papier oder erst auf den Übertragzylinder und dann auf das
Papier übertragen wird.
[0003] Es sind verschiedene Wege der Farbzufuhr auf einen Bildzylinder in einer Offsetdruckmaschine
bekannt. Das Aufbringen von Farbe auf den Bildzylinder aus einem Farbkasten ist die
am häufigsten angewandte Methode. Ein Farbkasten ist eine Vorrichtung, bei der an
einem mit Farbe gefüllten Behälter eine Farbkastenwalze gelagert ist. In dem Raum
zwischen dem Boden des Behälters (d. h. des Farbkastens) und der Farbkastenwalze befinden
sich eine Reihe von Farbzonenschrauben. Die Farbzonenschrauben können auf die Farbkastenwalze
zu und von dieser weg bewegt werden und der Abstand zwischen dem Ende einer jeden
Farbzonenschraube und der Oberfläche der Farbkastenwalze bestimmt die Dicke der Farbe,
die von der Farbzonenschraube auf die Außenfläche der Farbkastenwalze aufgebracht
wird. Die Farbkastenwalze befindet sich nahe an einer Dosierwalze, die in einem Bereich
hinter den Farbzonenschrauben in Drehrichtung der Farbkastenwalze angeordnet ist.
[0004] Die mit herkömmlichen Farbkästen verwendeten Dosierwalzen weisen gewöhnlich eine
spiralförmige Rille auf ihren Außenflächen auf. Diese spiralförmige Rille dient dazu,
Verunreinigungen von der Dosierwalze zu beseitigen. Die Verunreinigungen gelangen
in die spiralförmige Rille und werden am Ende der Dosierwalze aufgrund des spiralartigen
Verlaufs der Rille in Zusammenwirkung mit der Drehbewegung der Dosierwalze ausgeschieden.
Weil die Verunreinigungen in der spiralförmigen Rille verbleiben, werden sie auf keine
stromabwärts angeordneten Walzen übertragen, somit bleibt der Bildzylinder frei von
Verunreinigungen. Jedoch verursacht diese spiralförmige Rille in der Dosierwalze ein
Riffelmuster im Farbfilm, d. h. es entstehen unterschiedliche Dicken des Farbfilms
auf der Dosierwalze. Das Riffelmuster des Farbfilms auf der Dosierwalze muß jedoch
erst geglättet werden, bevor der Farbfilm auf den Bildzylinder übertragen wird. Dafür
ist im Stand der Technik ein Farbwerk mit einer großen Anzahl von den Farbfilm glättenden
Walzen (gewöhnlich elf bis fünfzehn Walzen) zwischen der Dosierwalze und dem Bildzylinder
verwendet worden. Die Farbe wird also von der Dosierwalze auf eine Reihe von glättenden
Walzen nacheinander übertragen, bevor sie auf den Bildzylinder übertragen wird. Jeder
einzelne Schritt der Farbübertragung von einer glättenden Walze zur nächsten glättet
zusätzlich das Riffelmuster des von der Dosierwalze übertragenen Farbfilms. Die Erkenntnis
liegt somit auf der Hand, daß das Erfordernis einer großen Anzahl von glättenden Walzen
zur Kompliziertheit der Druckmaschine beiträgt und die Herstellungskosten erhöht.
[0005] Ein weiteres Problem bei der Verwendung von Farbkästen ist das

Weinen", d. h. es sammeln sich Farbtropfen an der Schnittstelle zwischen Farbzonenschrauben
und Farbkastenwalze an. Diese Farbtropfen können auf Druckmaschinenkomponenten und
in das Farbwerk geraten und das gedruckte Bild oder das Verhältnis der auf den Bildzylinder
zugeführten Farben verändern Außerdem kann sich infolge des Kontakts zwischen den
starten Farbzonenschrauben und der Farbkastenwalze Wärme aufstauen, die wiederum den
Zustand der Farbe oder der Walzen verändern und somit die Druckqualität beeinträchtigen
kann. Letztendlich treten bei der Verwendung herkömmlicher Farbdosiersysteme zwei
weitere Probleme in Erscheinung, nämlich

Schablonieren" und

Unterdosieren". Das Schablonieren bzw. Unterdosieren wird durch überschüssige Farbe
auf dem Bild- oder Plattenzylinder verursacht, die nicht auf das Papier übertragen
wird, und zwar in Bereichen, wo kein Bild zu drucken ist. Diese überschüssige Farbe,
oder umgekehrt, der Mangel an Farbe aufgrund der Entnahme von Farbe für das Drucken
des Bildes kann Schwankungen in der Farbfilmdicke auf dem Bildzylinder beim weiteren
Drucken zur Folge haben und somit die Qualität des gedruckten Bildes nachteilig beeinflussen.
[0006] Eine zweite Einrichtung zum Verteilen oder Verreiben von Farbe auf einem Bildzylinder
ist die Heberwalze. Diese Walze wird nicht in konstantem Kontakt mit der Farbkastenwalze
gehalten. Vielmehr bewegt sich die Heberwalze zwischen der Farbkastenwalze und dem
Bildzylinder hin und her. Wenn die Heberwalze die Farbkastenwalze kontaktiert, so
dreht sie sich mit der Geschwindigkeit der Farbkastenwalze; wenn jedoch die Heberwalze
den Bildzylinder kontaktiert, so dreht sie sich mit der Geschwindigkeit der Druckmaschine.
Es ist also leicht zu verstehen, daß der für den Antrieb der Heberwalze verwendete
Mechanismus notwendigerweise kompliziert und kostspielig ist.
[0007] Die vorliegende Erfindung sieht eine Farbdosiervorrichtung und ein Verfahren vor,
womit die Probleme der herkömmlichen Vorrichtungen für das Dosieren der auf den Bildzylinder
aufzubringenden Farbe beseitigt werden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
Farbe unter Druck durch eine Ausflußöffnung geleitet. Der Druck der Farbe kann entweder
mit einer Farbpumpe oder durch Zuführung über ein Gefälle erzielt werden. Die Größe
der Ausflußöffnung kann nach den in der Druckmaschine gegebenen Bedingungen, z. B.
den Eigenschaften der zu verwendenden Farbe, der Temperatur usw. entsprechend variiert
werden. Der Druck, mit dem die Farbe zugeführt wird, kann ebenfalls den in der Druckmaschine
gegebenen Bedingungen entsprechend variiert werden.
[0008] Die aus der Ausflußöffnung kommende Farbe wird einer Farbauftragswalze zugeführt.
Unterhalb der Ausflußöffnung ist ein Farbsteuerrakel an der Außenfläche der Farbauftragswalze
plaziert. Der Abstand zwischen der Spitze des Farbsteuerrakels und der Außenfläche
der Farbauftragswalze kann variiert werden. Die Dicke des auf der Oberfläche der Farbauftragswalze
erzeugten Farbfilms wird durch den Abstand zwischen der Spitze des Farbsteuerrakels
und der Außenfläche der Farbauftragswalze und/oder durch die Menge der durch die Ausflußöffnung
der Farbauftragswalze zugeführten Farbe (was durch die Größe der Ausflußöffnung und/oder
den Druck der Farbe stromaufwärts der Öffnung reguliert wird) gesteuert. Das Farbsteuerrakel
glättet auch den Farbfilm, der direkt auf den an die Farbauftragswalze angestellten
Bild- oder Plattenzylinder übertragen wird. Das Farbsteuerrakel ist vorzugsweise biegsam
und kann so konstruiert sein, daß seine Biegsamkeit variiert werden kann. Das Farbsteuerrakel
kann gerade biegsam genug sein, so daß es die Farbe auf der Farbauftragswalze nur
glättet und nicht dosiert und somit die Dicke des Farbfilms nur durch die Größe der
Ausflußöffnung und/oder durch den Druck der Farbe gesteuert wird.
[0009] Der Bereich zwischen dem Farbsteuerrakel, der Oberfläche der Farbauftragswalze und
der Ausflußöffnung bildet einen Spalt, in dem sich ein Meniskus von Farbe gleich hinter
dem Farbsteuerrakel formt. Die Größe dieses Meniskus von Farbe, die Größe des Spaltes
zwischen dem Farbsteuerrakel und der Oberfläche der Farbauftragswalze, die Größe der
Ausflußöffnung, der Druck der Farbe stromaufwärts der Öffnung und/oder die Geschwindigkeit
der Farbauftragswalze bewirken zusammen das Steuern des Farbflusses in den und aus
dem Spalt. Die Geschwindigkeit der Farbauftragswalze ist mit der Geschwindigkeit des
Bild- oder Plattenzylinders identisch. Die Bewegung des Farbsteuerrakels und der Fluß
des Meniskus von Farbe gewährleisten, daß der Farbfilm auf der Farbauftragswalze glatt
ist und daß auch der auf den Bild- oder Plattenzylinder aufgebrachte Farbfilm glatt
ist. Das Vorhandensein eines Meniskus von Farbe hinter dem Farbsteuerrakel der Farbdosiervorrichtung
der vorliegenden Erfindung verhindert eine Unterdosierung, d. h. daß überhaupt keine
Farbe auf die Farbauftragswalze übertragen wird, und das Farbsteuerrakel verhindert
Schablonieren, d. h. daß überschüssige Farbe auf die Farbaufttragwalze übertragen
wird. Somit ist aufgrund des Zusammenspiels zwischen dem Meniskus von Farbe und dem
Farbsteuerrakel erreicht, daß der durch das Farbsteuerrakel fließende Farbfilm als
eine glatte Schicht auf die Farbauftragswalze kommt.
[0010] Bei der Farbdosiervorrichtung der vorliegenden Erfindung wird die Farbe durch das
Farbsteuerrakel abgeschert, anstatt die Farbe durch Spannung aufzuspalten, wie dies
in einem Farbwerk des Standes der Technik getan wird, um einen Farbfilm zu erzeugen.
Folglich wird der Farbfilm, während dieser auf die Farbauftragswalze aufgetragen wird,
geglättet und es kann auf einen langen Zug von glättenden Walzen oder Reibwalzen verzichtet
werden. Durch das Farbsteuerrakel und den Meniskus von Farbe der vorliegenden Erfindung
werden auch die Probleme des Schablonierens oder der Unterdosierung behoben, indem
der restliche Farbfilm, der vom Bild- oder Plattenzylinder zurückfließt, beseitigt
wird, wobei verhindert wird, daß restliche Farbe einen nachfolgend erzeugten Farbfilm
beeinflußt.
[0011] Die Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0012] Fig. 1 zeigt einen schematischen, teilweise im Querschnitt dargestellten Aufriß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0013] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein eingefärbtes
Druckbild von einem Bildzylinder 1 entweder direkt auf Papier, d. h. auf Papierbogen
oder auf eine Papierbahn, oder vorzugsweise auf einen Übertrag- oder Gummituchzylinder
(nicht gezeigt) übertragen, wobei letzterer das eingefärbte Druckbild wiederum auf
Papier überträgt. Die Art und Weise, in welcher ein Bildzylinder 1 das eingefärbte
Druckbild auf Papier überträgt, ist wohlbekannt und wird hier nicht weiter beschrieben.
Der Bildzylinder 1 dreht sich in eine Richtung D
1.
[0014] Eine Farbauftragswalze 2 dreht sich mit dem Bildzylinder 1, wobei sich die Farbauftragswalze
2 in eine Richtung D
2 dreht. Ein Farbfilm 3 wird von der Farbauftragswalze 2 auf den Bildzylinder 1 übertragen.
Eine Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4 ist vorzugsweise an einem nicht gezeigten Seitenrahmen
der Druckmaschine befestigt und umfaßt eine Farbquelle mit unter Druck gehaltener
Farbe. Die Farbquelle 5 kann eine Bohrung oder ein Reservoir in der Farbfilm-Auftragsvorrichtung
4 sein, die z. B. durch eine Farbpumpe oder eine Schwerkraft mit Gefälle gespeist
wird. Es sollte verstanden sein, daß der Druck, mit dem die Farbe in die Farbquelle
5 eingespeist wird, in Abhängigkeit von den spezifischen Bedingungen des Farbauftrags,
z. B. je nach den charakteristischen Eigenschaften der Farbe, der Temperatur etc.,
unterschiedlich sein kann. Ein Farbkanal 6 erstreckt sich von der Farbquelle 5 zu
einer Ausflußöffnung, durch die die Farbe zugeführt wird. Die Größe der Ausflußöffnung
7 kann verstellt werden. Ein Abschnitt 8 der Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4, welcher
den Farbkanal 6 bestimmt, besitzt eine gewisse Flexibilität und ist mit einer Nockenscheibe
14 in Kontakt. Diese Flexibilität ist durch Schnitte oder verdünnte Teile (nicht gezeigt)
zwischen dem Abschnitt 8 und dem Hauptteil der Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4 geschaffen.
In der Zeichnung ist ein Mechanismus zum Biegen des Abschnitts 8 gezeigt. Mit dem
Biegen des Abschnitts 8 wird auch die Größe der Ausflußöffnung 7 geändert. Die Farbfilm-Auftragsvorrichtung
4 umfaßt einen Bügel 12 mit einem Bolzen oder Schaft 13 an seinem einen Ende. Eine
Nockenscheibe 14 ist in Kontakt mit dem Abschnitt 8 der Farbfilm-Auftragsvorrichtung
4, der die Größe der Abflußöffnung steuert, und die Nockenscheibe 14 dreht sich um
einen exzentrisch angebrachten Bolzen oder Schaft 15. Ein Gestänge 16 ist mit der
Nockenscheibe 14 verbunden und dreht diese um den exzentrisch gelagerten Bolzen oder
Schaft 15. Ein Motor 17, der eine Führungsschraube 18 aufweist, die durch eine Gewindebohrung
19 mit dem Gestänge 16 verbunden ist, steuert die Position des Gestänges 16 und der
Nockenscheibe 14. Somit wird der Abschnitt 8 durch den Motor 17 hin und her bewegt
und dabei die Größe der Auslaßöffnung 7 geändert. Das Gestänge 16 bewegt sich also
in eine Richtung P
1 und bewegt dabei die Nockenscheibe 14 in eine Richtung R, wodurch der Abschnitt 8
der Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4 an den Hauptteil der Farbfilm-Auftragsvorrichtung
4 heran oder von diesem weg bewegt und dabei die Größe der Ausflußöffnung 7 verkleinert
oder vergrößert wird.
[0015] Die Farbe fließt unter Druck durch den Farbkanal abwärts und gelangt durch die Ausflußöffnung
7 auf die Außenfläche der Farbauftragswalze 2. Die auf die Oberfläche der Farbauftragswalze
2 aufzutragende Farbmenge wird somit durch den Druck der Farbe in der Farbquelle 5
und durch die Größe der Ausflußöffnung 7 gesteuert.
[0016] Unterhalb der Ausflußöffnung 7, in Drehrichtung der Farbauftragswalze 2 gesehen,
befindet sich ein Farbsteuerrakel 9, das biegsam sein kann und vorzugsweise an der
Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4 angebracht ist. Das Farbsteuerrakel 9 weist eine Spitze
10 auf, die durch einen Spalt G von der Außenfläche der Farbauftragswalze 2 beabstandet
ist. Die Größe dieses Spaltes G kann die Dicke des Farbfilms auf der Farbauftragswalze
2, der auf den Bildzylinder 1 übertragen wird, steuern, wenn das Farbsteuerrakel 9
die entsprechende Steifigkeit besitzt. Farbe, die nicht zwischen der Spitze 10 des
Farbsteuerrakels 9 und der Außenfläche der Farbauftragswalze 2 hindurch fließt und
den Farbfilm 3 bildet, formt einen Meniskus 11 hinter dem Farbsteuerrakel 9.
[0017] Die Größe des Spaltes G und somit die Dicke des Farbfilms 3 kann durch Ändern der
Position des Farbsteuerrakels 9 variiert werden. Das Farbsteuerrakel 9 ist in einer
Nut 22 verstellbar; dadurch wird eine Änderung der Position des Farbsteuerrakels 9
relativ zur Farbauftragswalze 2 ermöglicht. Mittels einer Stellschraube (nicht gezeigt)
kann das Farbsteuerrakel 9 nach dem Einstellen seiner Position in dieser Position
fixiert werden. Die Steifigkeit des biegsamen Farbsteuerrakels 9 kann ebenfalls variiert
werden, indem seine Position in der Nut 22 geändert wird. Alternativ kann das Farbsteuerrakel
9 hinreichend biegsam gemacht werden, so daß es den Farbfilm 3 nur glättet (d. h.
nicht aufrakelt) und dabei die Dosierung der auf die Farbauftragswalze 2 aufzubringenden
Farbe (d. h., die Dicke des Farbfilms) nicht gesteuert wird. In diesem Fall, wird
die Farbe nur durch die Größe der Ausflußöffnung 7 und den Druck der Farbe in der
Farbquelle 5 dosiert.
[0018] Das Verfahren der vorliegenden Erfindung hat den folgenden Ablauf:
Die Farbe wird z. B. mittels einer Farbpumpe oder durch Schwerkraft über ein Gefälle
(nicht gezeigt) unter Druck in die Farbquelle 5 geleitet. Dann fließt die Farbe den
Farbkanal 6 hinunter und aus der Ausflußöffnung 7. Bevor die Farbe in die Farbquelle
5 geleitet wird, kann durch Aktivierung des Motors 17, des Gestänges 16, der Nockenscheibe
14 und des Abschnitts 8 die Größe der Ausflußöffnung 7 reguliert werden; und der Druck,
mit dem die Farbe der Farbquelle zugeführt wird, kann durch Regeln der Farbpumpe oder
der Schwerkraft über ein Gefälle in beliebiger bekannter Weise gesteuert werden. Ebenso
kann vor der Zufuhr der Farbe in die Farbquelle 5 die Position und/oder die Steifigkeit
des Farbsteuerrakels 9 reguliert werden, indem die Position des biegsamen Farbsteuerrakels
9 in der Nut 22 geändert wird und das Farbsteuerrakel 9 dann durch bekannte Mechanismen,
wie z. B. Stellschrauben (nicht gezeigt) in dieser Position befestigt wird. Die durch
die Ausflußöffnung 7 fließende Farbe wird auf die Außenfläche der Farbauftragswalze
2, die sich in die Richtung D
2 bewegt, aufgebracht, wobei die Farbe in Richtung des biegsamen Farbsteuerrakels 9
fließt.
[0019] Die in Richtung des biegsamen Farbsteuerrakels 9 fließende Farbe, die entweder aus
der Ausflußöffnung 7 austritt, oder die als restliche Farbe 20 vom Bildzylinder 1
zurück übertragen wird, sammelt sich zu einem Meniskus 11 hinter dem biegsamen Farbsteuerrakel
9 an und fließt dann fortlaufend durch den Spalt G, so daß sich ein Farbfilm 3 auf
der Farbauftragswalze 2 bildet. Das Bestehen des Meniskus 11 und des vom Farbsteuerrakel
9 gebildeten Spaltes G gewährleisten einen konstant glatten und ebenmäßigen Farbfilm.
Somit wird ein Schablonieren - das durch restliche Farbe 20 auf der Farbauftragswalze
entsteht - oder eine Unterdosierung - die durch nicht eingefärbte Bereiche auf der
Farbauftragswalze 2 entsteht - verhindert. Der Farbfilm 3 auf der Farbauftragswalze
2 wird unmittelbar auf den Bildylinder 1 übertragen, da diese Walzen aneinander angestellt
sind. Von dem Farbfilm 3 auf dem Bildzylinder 1 wird ein Druckbild erzeugt, das entweder
direkt oder über einen Übertragzylinder (nicht gezeigt) auf Papier (nicht gezeigt)
übertragen wird.
[0020] Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann jederzeit die Dicke des Farbfilms
3 geändert werden, indem die Größe des Spaltes G oder die Menge der aus der Ausflußöffnung
7 fließenden Farbe geändert wird. Um die Größe der Ausflußöffnung 7 und somit die
Menge der durch die Ausflußöffnung 7 fließenden Farbe zu ändern, wird der Motor 17
aktiviert, der die Führungsschraube 18 entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenzeigersinn
dreht. Das Drehen der Führungsschraube 18 in Wirkverbindung mit der Gewindebohrung
19 bewirkt das Schwenken des Gestänges 16 in die Richtung P
1, was wiederum eine Drehung der Nockenscheibe 14 in die Richtung R bewirkt. Die Drehung
der Nockenscheibe 14 in die Richtung R bewirkt, daß der Abschnitt 8 der Farbfilm-Auftragsvorrichtung
4 sich zum Hauptteil der Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4 hin oder von diesem weg bewegt,
was wiederum die Größe der Ausflußöffnung 7 ändert. Auf diese Weise kann die Farbmenge
die auf die Farbauftragswalze 2 fließt, variiert werden. Die Farbflußmenge kann auch
durch Ändern des Drucks der Farbe in der Farbquelle 5 variiert werden. Die Größe des
Spaltes G kann durch Regulieren der Position des Farbsteuerrakels 9 in der Nut 22
variiert werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0021]
- 1
- Bildzylinder / Plattenzylinder
- 2
- Farbauftragswalze
- 3
- Farbfilm
- 4
- Farbfilm-Auftragsvorrichtung
- 5
- Farbquelle
- 6
- Farbkanal
- 7
- Ausflußöffnung
- 8
- Abschnitt der Farbfilm-Auftragsvorrichtung 4
- 9
- Farbsteuerrakel
- 10
- Spitze des Farbsteuerrakels
- 11
- Meniskus von Farbe
- 12
- Bügel
- 13
- Bolzen / Schaft
- 14
- Nockenscheibe
- 15
- Bolzen / Schaft
- 16
- Gestänge
- 17
- Motor
- 18
- Führungsschraube
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- restliche Farbe
- 22
- Nut
- G
- Spalt
1. Flüssigkeitsauftragseinrichtung, welche die folgenden Merkmale umfaßt:
eine Flüssigkeitsquelle (5), die unter einem konstanten Druck stehende Flüssigkeit
enthält;
eine Ausflußöffnung (7), die mit der Flüssigkeitsquelle (5) in Verbindung steht und
aus der Flüssigkeit von der Flüssigkeitsquelle (5) fließt;
eine sich drehende Auftragswalze (2), auf deren Außenfläche Flüssigkeit aus der Ausflußöffnung
(7) fließt; und
ein Steuerrakel (9), das stromabwärts der Ausflußöffnung (7) angeordnet ist und den
Flüssigkeitsfilm (3) auf der Außenfläche der Auftragswalze (2) glättet.
2. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausflußöffnung (7) regulierbar ist.
3. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 1`
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerrakel (9) relativ zur Auftragswalze (2) bewegbar angebracht ist.
4. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner eine Filmauftragsvorrichtung (4) umfaßt, und daß das Steuerrakel
(9) an der Filmauftragsvorrichtung (4) angebracht ist.
5. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner eine Nockenscheibe (14) umfaßt, durch die die Größe der Ausflußöffnung
(7) reguliert wird.
6. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner einen Motor (17) umfaßt, der die Position der Nockenscheibe (14)
steuert.
7. Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner ein Gestänge (16) umfaßt, das den Motor (17) und die Nockenscheibe
(14) verbindet.
8. Flüssigkeitsauftragsiereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerrakel (9) biegsam ist.
9. Farbdosiereinrichtung, welche die folgenden Merkmale umfaßt:
eine Farbquelle (5), die unter Druck gehaltene Farbe enthält;
eine Ausflußöffnung (7), die mit der Farbquelle (5) in Verbindung steht und aus der
Farbe von der Farbquelle (5) fließt;
eine sich drehende Farbauftragswalze (2), auf deren Außenfläche Farbe aus der Ausflußöffnung
(7) fließt; und
ein Steuerrakel (9), das stromabwärts der Ausflußöffnung (7) angeordnet ist und den
Farbfilm (3) auf der Außenfläche der Farbauftragswalze (2) glättet.
10. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausflußöffnung (7) regulierbar ist.
11. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerrakel (9) relativ zur Farbauftragswalze (2) bewegbar angebracht ist.
12. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner eine Farbfilm-Auftragsvorrichtung (4) umfaßt, und daß das Steuerrakel
(9) an der Farbfilm-Auftragsvorrichtung (4) angebracht ist.
13. Farbdosierseinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner eine Nockenscheibe (14) umfaßt, durch die die Größe der Ausflußöffnung
(7) reguliert wird.
14. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner einen Motor (17) umfaßt, der die Position der Nockenscheibe (14)
steuert.
15. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner ein Gestänge (16) umfaßt, das den Motor (17) und die Nockenscheibe
(14) verbindet.
16. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerrakel (9) biegsam ist.
17. Farbdosiereinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ferner einen Bildzylinder (1) umfaßt, auf den der Farbfilm durch die Farbauftragswalze
(2) übertragen wird.
18. Verfahren für das Dosieren von Farbe, das die folgenden Schritte umfaßt:
Vorsehen einer Quelle von unter Druck stehender Farbe;
die Farbe von der Farbquelle durch eine Durchflußöffnung leiten;
Aufbringen von Farbe aus der Ausflußöffnung auf die Außenseite der sich drehenden
Farbauftragswalze;
Vorsehen eines Steuerrakels stromabwärts der Ausflußöffnung;
Steuern der Dicke eines Farbfilms auf der Außenfläche der Farbauftragswalze.
19. Verfahren nach Anspruch 18, das ferner den folgenden Schritt umfaßt: Regulieren der
Größe der Ausflußöffnung.
20. Verfahren nach Anspruch 18, das ferner den folgenden Schritt umfaßt: Einstellen der
Position des Farbsteuerrakels relativ zur Farbauftragswalze.
21. Verfahren nach Anspruch 18, das ferner den folgenden Schritt umfaßt: Erzeugen eines
Meniskus hinter dem Farbsteuerrakel.
22. Verfahren nach Anspruch 18, das ferner den folgenden Schritt umfaßt: Übertragen des
Farbfilms von der Farbauftragswalze auf einen Bildzylinder.