[0001] Die Erfindung betrifft eine Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung für Düsenwebmaschinen,
wobei die Einrichtung ausgangsseitig des Schussfadeneintragkanals eines Webblattes
angeordnet ist und zusammen mit dem Webblatt auf der Blattleiste der Webmaschine montiert
ist.
[0002] Aus der EP 0 716 171 A2 ist eine Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung für
Düsenwebmaschinen bekannt, in der in einer technischen Einheit das Schussfadenstrecken
erfolgt und in der eventuell auftretende Langschüsse oder Schussfadenbrüche detektiert
und das erzeugte Signal einer Webmaschinensteuerung signalübertragend mitgeteilt wird.
Der mittels eines strömenden Mediums zu streckende Schussfaden wird dabei aus der
Schussfadeneintragsebene, die die erste Anordnungsebene für einen Schussfadenführungskanal
in der bekannten Einrichtung bildet, in einen in einer zweiten Anordnungebene liegenden
Schussfadenführungskanal gelenkt, was dem Strecken des Schussfadens entspricht. Ist
das Schussfadenstrecken deaktiviert, wird der Schussfaden in einen stromabwärts des
Schussfadeneintragkanals in der Einrichtung vorhandenen Schussfadenführungskanal eingetragen
und gegebenenfalls durch den Luftstrom einer vorhandenen Düseneinrichtung gestreckt,
ohne dabei den Schussfaden abzulenken.
Die bekannte Einrichtung besitzt neben ihrem Vorteil, wonach die Position der Schussfadenwächter
in den beiden Anordnungsebenen entsprechend dem Längendehnungsverhalten der Schussfäden
festlegbar ist, den Nachteil, dass jede Anordnungsebene jeweils einen Schussfadenwächter
erfordert und dass wegen der im Vergleich zum Schussfadeneintragskanal des Webblattes
ungünstigeren Luftströmungsverhältnisse des in der ersten Anordnungsebene liegenden
Schussfadenführungskanals eine zusätzliche nicht dargestellte Düseneinrichtung zum
Strecken des Schussfadens notwendig ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum wahlweise umlenkenden Strecken
und Detektieren des in das Webfach einer Webmaschine inkorrekt eingetragenen Schussfadens
zu schaffen, die gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtung einen
einfacheren Aufbau besitzt, eine höhere Funktionssicherheit erreicht und leichter
handhabbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein wesentliches Merkmal ist danach, dass die Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung
aus einer ersten technischen Einheit besteht, die das umlenkende Strecken des Schussfadens
bewirkt, und aus einer zweiten technischen Einheit besteht, die relativ zur ersten
technischen Einheit auf der Blattleiste der Webmaschine zusammen mit einem einzigen
Schussfadenwächter verschiebbar angeordnet ist, wobei der Schussfadenwächter die Ankunft
eines inkorrekten Schussfadens überwacht und ein entsprechendes elektrisches Signal
einer nicht dargestellten Webmaschinensteuereinheit mitteilt.
[0005] Von Vorteil ist, dass die Einrichtung lediglich einen Schussfadenwächter erfordert,
dass die Einrichtung auf den mittleren Abschnitt des in der ersten Anordnungsebene
vorhandenen Fadenführungskanals der bekannten Einrichtung verzichtet, wodurch die
erfindungsgemäße Einrichtung masseärmer ist, und dass schließlich mit nur einem einzigen
Verstellvorgang die zweite technische Einheit, die einen einzigen Schussfadenwächter
besitzt, dem Längenstreckverhalten der Schussfäden relativ schnell angepasst werden
kann. Ferner sei erwähnt, dass im Rahmen von Funktionserprobungen der erfindungsgemäß
ausgebildeten Einrichtung erkannt wurde, dass mit dem Verzicht auf den mittleren Abschnitt
des sich in der ersten Anordnungsebene erstreckenden Fadenführungskanals keine Beeinträchtigung
des Schussfadenfluges einhergeht. Vielmehr ist die Größe der den Schussfaden beschleunigenden
Energie noch ausreichend, um im Falle eines Schussfadenbruches die abgerissene Schussfadenlänge
in der ersten oder zweiten Anordnungsebene der zweiten technischen Einheit zu detektieren.
[0006] In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Eingang des in der ersten Anordnungsebene
liegenden Schussfadenführungskanals bikonisch ausgebildet. Damit wird gewährleistet,
dass der betreffende Schussfaden ungehindert in den Schussfadenführungskanal der zweiten
technischen Einheit eintreten kann.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist der in der zweiten Anordnungsebene
liegende Ausgang der zweiten Fadenführung und der Eingang der in der zweiten Anordnungsebene
liegenden Fadenführung der zweiten technischen Einheit, wie an sich bekannt, durch
eine längenveränderliche Fadenführung verbunden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0009] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- die Vorderansicht der Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung, bestehend aus
einer ersten und einer zweiten technischen Einheit,
- Figur 2
- die erste technische Einheit nach Ansicht A gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- die zweite technische Einheit nach Ansicht B gemäß Figur 1.
[0010] Gemäß den Figuren 1 bis 3 besteht die Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung
nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, aus einer in einem gemeinsamen, mit
der Blattleiste der Webmaschine verbundenen Baueinheit mit integrierten Einrichtungen
zum Strecken und Detektieren eines Schussfadens, sondern erfindungsgemäß aus einer
ersten separaten technischen Einheit 1a mit Mitteln 4, 5, 5a und 6, 6a, 6b zum Strecken
eines korrekt in den Schussfadeneintragskanal 2a eines Webblattes 2 eingetragenen
Schussfadens 11 und aus einer zweiten separaten technischen Einheit 1b mit Mitteln
10 zum Führen und Detektieren eines inkorrekt in den Schussfadeneintragskanal 2a des
Webblattes 2 eingetragenen Schussfadens 11, wobei beide technischen Einheiten stromabwärts
des Schussfadeneintragkanals angeordnet sind und die zweite technische Einheit 1b
relativ zur ersten technischen Einheit 1a auf der Blattleiste 3 einstellbar ist.
Zum Detektieren des inkorrekten Schussfadens ist für beide Fadenführungen 4 und 6
lediglich ein Schussfadenwächter 10 vorgesehen.
Gegenüber dem eingangs erwähnten Stand der Technik kann gemäß Figur 1 die anmeldungsgemäße
Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung 1 in der ersten Anordnungsebene auf eine
Fadenführung zwischen der ersten technischen Einheit 1a, also der Schussfadenstreckeinrichtung,
und der zweiten technischen Einheit, also der Schussfadendetektiereinrichtung, verzichten.
[0011] In der zweiten Anordnungsebene hingegen kann die zwischen der technischen Einheit
1a und der technischen Einheit 1b liegende Fadenführung 9, wie an sich bekannt, als
Teleskoprohr ausgebildet sein.
Wenn in der ersten Anordnungsebene zwischen der ersten technischen Einheit 1a und
der zweiten technischen Einheit 1b auf eine Fadenführung verzichtet wird, ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung der Eingang 7a der Fadenführung 7 bikonisch ausgebildet.
Der einzige, beide Anordnungsebenen in der technischen Einheit 1b überwachende Schussfadenwächter
10 kann ein allgemein bekannter Schussfadenwächter sein, so dass hierauf nicht näher
eingegangen werden muss.
[0012] In Figur 2 ist die in der Blattleiste 3 mittels eines Klemmstückes 3a gehaltene separate
technische Einheit 1a mit der integrierten Schussfadenstreckeinrichtung 5, 5a, 6,
6a dargestellt.
[0013] Die relativ zur ersten technischen Einheit 1a verstellbare zweite technische Einheit
1b ist in Figur 3 dargestellt. Die technische Einheit 1b ist in gleicher Weise wie
die technische Einheit 1a mit der Blattleiste 3 verbunden.
Die bikonische Gestaltung des Eingangs 7a der Fadenführung 7 ist hier deutlich sichtbar.
Die relative Verstellbarkeit der technischen Einheit 1b ist in Figur 1 mittels des
Doppelpfeiles 12 angedeutet.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0014]
- 01
- Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung
- 01a
- technische Einheit
- 01b
- technische Einheit
- 02
- Webblatt
- 02a
- Schussfadeneintragskanal
- 03
- Blattleiste
- 03a
- Klemmelement
- 04
- Fadenführung
- 04a
- Eingang
- 04b
- Ausgang
- 05
- Strömungskanal
- 05a
- Ausgang
- 06
- Fadenführung
- 06a
- Eingang
- 06b
- Ausgang
- 07
- Fadenführung
- 07a
- Eingang
- 08
- Fadenführung
- 09
- Fadenführung
- 10
- Schussfadenwächter
- 11
- Schussfaden
- 11a
- Anfangsabschnitt
- 12
- Doppelpfeil
1. Schussfadenstreck- und -detektiereinrichtung für Düsenwebmaschinen, wobei die Schussfadenstreck-
und -detektiereinrichtung (1) ausgangsseitig des Schussfadeneintragkanals (2a) eines
Webblattes (2) angeordnet und zusammen mit dem Webblatt (2) auf der Blattleiste (3)
der Webmaschine montiert ist und wobei die Einrichtung (1) umfasst:
• erste mit Mittel (5,5a;6,6a) zum wahlweisen Ablenken des Anfangsabschnittes (11a)
eines in den Schussfadeneintragskanal (2a) des Webblattes (2) eingetragenen, korrekten
Schussfadens (11) aus einer in einer ersten Anordnungsebene liegenden Fadenführung
(4) in eine in eine zweite Anordnungsebene mündende Fadenführung (6) und
• zweite Mittel (7,7a,8,10) zum Führen und Detektieren eines in den Schussfadeneintragskanal
(2a) des Webblattes (2) eingetragenen, inkorrekten Schussfadens (11),
dadurch gekennzeichnet, dass
• die ersten Mittel (5,5a;6,6a) eine erste separate technische Einheit (1a) und die
zweiten Mittel (7,7a,8,10) eine zweite separate technische Einheit (1b) bilden,
• die zweite technische Einheit (1b) relativ zur ersten technischen Einheit (1a) auf
der Blattleiste (3) verschiebbar ist und
• die technische Einheit (1b) in der ersten Anordnungsebene die Fadenführung (7) und
in der zweiten Anordnungsebene die Fadenführung (8) besitzt und wobei die detektierenden
Mittel (10) aus einem einzigen, beide Fadenführungen (7,8) überwachenden Schussfadenwächter
bestehen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die den Schussfaden (11) umlenkende Fadenführung (6) der ersten technischen
Einheit (1a) und die Fadenführung (8) der zweiten technischen Einheit (1b) durch eine
teleskopierbare Fadenführung (9) miteinander verbunden ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingang (7a) der Fadenführung (7) bikonisch ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ausgang (4a) der Fadenführung (4) und dem Eingang (7a) der Fadenführung
(7) eine veränderbare Distanz besteht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der eingetragene inkorrekte Schussfaden (11) die Distanz ungeführt überbrückt.