(19)
(11) EP 0 942 085 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(21) Anmeldenummer: 99101841.7

(22) Anmeldetag:  28.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D04B 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.03.1998 DE 19810117

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co.
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Franz, Dipl.-Ing.
    72411 Bodelshausen (DE)
  • Kapitel, Winfried, Dipl.-Ing.
    72108 Rottenburg (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Dipl.-Ing. Rudolf Möbus, Dr.-Ing. Daniela Möbus, Dipl.-Ing. Gerhard Schwan, Hindenburgstrasse 65
72762 Reutlingen
72762 Reutlingen (DE)

   


(54) Flachstrickmaschine


(57) Eine Flachstrickmaschine mit einem Nadelbettenträger (14) und einem Maschinenunterbau (12, 13, 15), wobei der Nadelbettenträger (14) und der Maschinenunterbau (12, 13, 15) als eine Einheit ausgebildet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit einem Nadelbettenträger und einem Maschinenunterbau.

[0002] Bisher bestehen Flachstrickmaschinen aus einem biegesteifen und torsionsfesten Nadelbettenträger, der in der Regel eine Guss- oder Schweißkonstruktion ist und der auf zwei seitlichen Ständern ruht. Auch die Ständer sind Guss- oder Schweißkonstruktionen und auf der Rückseite miteinander verbunden, um den Maschinenaufbau auszusteifen. Der Nadelbettenträger und der Maschinenunterbau sind somit separate Teile, die getrennt gefertigt und anschließend miteinander verschraubt oder verschweißt werden. Darüber hinaus sind der Nadelbettenträger und der Maschinenunterbau relativ aufwendig zu fertigende Teile.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau einer Flachstrickmaschine zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten.

[0004] Die Aufgabe wird mit einer Flachstrickmaschine mit einem Nadelbettenträger und einem Maschinenunterbau gelöst, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass der Nadelbettenträger und der Maschinenunterbau als eine Einheit ausgebildet sind. Dadurch sind Montageschritte zur Verbindung des Nadelbettenträgers mit dem Maschinenunterbau nicht mehr erforderlich. Außerdem kann von der bisher eingesetzten Schweiß- oder Gusskonstruktion für den Nadelbettenträger und den Maschinenunterbau abgerückt werden. Vorzugsweise kann die Außenhülle des Nadelbettenträgers und des Maschinenunterbaus jetzt aus einem einzigen oder aber auch aus mehreren, miteinander verbundenen Blechbiegeteilen gebildet werden. Der gesamte Maschinenaufbau, bestehend aus Boden, Rückwand, Nadelbettenträger und seitlichen Wangen des Nadelbettenträgers, kann dann aus einem einheitlichen Werkstoff, vorzugsweise Stahlblech, gefertigt werden. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das mindestens eine Blechbiegeteil zur Herstellung der Maschine aus einem ebenen Blechzuschnitt, der bereits mit allen für die Maschine benötigten Bohrungen, Durchbrüchen, Aussparungen und Kantfreischnitten versehen ist, gefertigt ist. Um die nötige Steifigkeit und Torsionsfestigkeit zu erreichen, können der oder die Blechbiegeteile durch Sicken und/oder quer zur Längsrichtung der Maschine ausgerichteten Querverstrebungen mindestens bereichsweise versteift sein. Als Hauptversteifungen können zweckmäßigerweise im Bereich der Stirnseiten der Maschine sich über den gesamten Maschinenquerschnitt erstreckende, vertikale Stützbleche angeordnet sein. Auch diese Stützbleche können durch Sicken oder Abkantungen ausgesteift sein. Im Bereich des Nadelbettenträgers lässt sich eine Gestrickdurchgangsöffnung vorsehen, die beidseitig durch sich längs der Maschine erstreckende Langbleche flankiert sein kann, die mit dem Blechbiegeteil der Maschine Hohlprofile bilden. Die Hohlprofile können zusätzlich durch Querbleche ausgesteift sein. Dadurch bilden die Hohlprofile beste Widerstandswerte gegen Durchbiegung und Torsion. Die Gesamtstabilität des Nadelbettenträgers ist durch diese Konstruktion vergleichbar mit derjenigen eines Guss-Nadelbettenträgers. Die Form der Profile und die Kantradien sind dabei so gewählt, dass mit der minimalsten Blechdicke diejenige Steifigkeit erreicht wird, die nötig ist, die auftretenden Belastungen ohne eine die Maschinenfunktion störende Formänderung aufzunehmen. Zur Lagerung mindestens eines großen Teils der an der Maschenbildung beteiligten Baugruppen können zwei links und rechts an der Maschine angeordnete und an dem oder den Blechbiegeteilen befestigte Baugruppenträger vorgesehen sein, an denen die Baugruppen zur Maschenbildung, wie die beiden Nadelbetten, eine Nadelbettenversatzeinrichtung sowie eine Warenabzugsvorrichtung, gelagert sind. Die Baugruppenträger können dabei Gussteile sein, die mit dem mindestens einen Blechbiegeteil verschraubt oder verstiftet sind.

[0005] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0006] Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines aus einem Blechbiegeteil gefertigten Nadelbettenträgers und eines Maschinenunterbaus einer Flachstrickmaschine;
Fig. 2
eine Stirnansicht der Konstruktion aus Fig. 1;
Fig. 3
eine Schnittansicht in der Ebene III durch die Konstruktion aus Fig. 1;
Fig. 4
eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Nadelbettenträgers und eines Maschinenunterbaus einer Flachstrickmaschine;
Fig. 5
eine Teilschnittansicht durch die Konstruktion aus Fig. 1 in der Ebene V.


[0007] Fig. 1 zeigt die äußere Hülle einer Flachstrickmaschine 10, die im dargestellten Beispiel aus einem einzigen Blechbiegeteil 11 gefertigt ist. Das Blechbiegeteil 11 bildet einen Boden 12, eine Rückwand 13 und einen Nadelbettenträger 14, der von einer hinteren Wange 15 und einer vorderen Wange 16 flankiert ist. Anliegend an die beiden Stirnseiten von in Fig. 2 näher gezeigten Hohlprofilen des Nadelbettenträgers 14 der Maschine 10 sind vertikale Stützbleche 17 und 18 angeordnet, die sich über den gesamten Querschnitt der Hüllenkonstruktion erstrecken. Am Boden 12 der Maschine 10 sind im Bereich der Schweißnaht zwischen den Stützblechen 17, 18 und dem Boden 12 Vierkantrohre 19 und 20 angeordnet, auf denen die gesmate Maschine 10 ruht. Im Bereich der äußeren Enden des Nadelbettenträgers 14 sind außerdem zwei Baugruppenträger 21, 22 angeordnet, die die nicht näher dargestellten Bauelemente zur Maschenbildung, wie Nadelbetten, Nadelbettenversatzeinrichtung, Warenabzug und dergleichen aufnehmen.

[0008] Aus der Seitenansicht nach Fig. 2 ist das sich über den gesamten Querschnitt der Maschine erstreckende rechte Stützblech 18 sowie die Lagerung der Maschine auf dem Vierkantrohr 20 zu erkennen. Das Schnittbild aus Fig. 3 verdeutlicht den Maschinenaufbau im Bereich der Gestrickdurchgangsöffnung 23 im Nadelbettenträger 14. An den Abkantungen des Blechbiegeteils 11 zur Bildung der Durchgangsöffnung 23 sind an Schweißlinien 24, 25 über die gesamte Länge der Durchgangsöffnung 23 Längsbleche 26, 27 angeschweißt, die an den Linien 28, 29 außerdem mit dem Blechbiegeteil 11 verschweißt sind und mit diesem im Bereich des Nadelbettenträgers 14 somit Hohlprofile ausbilden. Diese Hohlprofile sind durch Querbleche 30, 31 ausgesteift, die durch Punktschweißstellen 32, 33, 34 mit den Längsblechen 26, 27 verbunden sind.

[0009] Fig. 4 zeigt eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht einer Maschine 10', deren Hüllenkonstruktion aus drei Blechteilen 40, 50, 60 gebildet wird, wobei die Teile 40, 50, 60 an Schweißlinien 41 und 42 miteinander verbunden sind. Die dargestellte Aufteilung der gesamten Hülle der Maschine auf mehrere Blechteile 40, 50, 60 in Fig. 4 ist lediglich beispielhaft. Es ist hier auch jede andere Aufteilung auf eine beliebige Anzahl von Einzelblechbiegeteilen möglich.

[0010] Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den Baugruppenträger 21 aus Fig. 1. Mit 51 ist die Lagerfläche für das vordere Nadelbett und mit 52 die Lagerfläche für das hintere Nadelbett bezeichnet. In der Lagerfläche 52 für das hintere Nadelbett ist eine Lagernut 53 für ein Führungselement des in Längsrichtung verschiebbaren hinteren Nadelbettes vorgesehen. Außerdem weist der Baugruppenträger 21 eine Lagerung 54 für die Versatzeinrichtung für das hintere Nadelbett auf. Auf der Unterseite des Baugruppenträgers 21 ist eine Lagerung 55 für eine Warenabzugsvorrichtung vorgesehen.


Ansprüche

1. Flachstrickmaschine mit einem Nadelbettenträger und einem Maschinenunterbau, dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelbettenträger (14) und der Maschinenunterbau (12, 13, 15) als eine Einheit ausgebildet sind.
 
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle des Nadelbettenträgers (14) und des Maschinenunterbaus (12, 13, 15) aus einem einzigen oder aus mehreren, miteinander verbundenen Blechbiegeteilen (11; 40, 50, 60) gebildet ist.
 
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Blechbiegeteil (11; 40, 50, 60) aus einem ebenen Blechzuschnitt, der bereits mit allen für die Maschine benötigten Bohrungen, Durchbrüchen, Aussparungen und Kantfreischnitten versehen ist, gefertigt ist.
 
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Blechbiegeteile (11; 40, 50, 60) durch Sicken und/oder durch quer zur Längsrichtung der Maschine ausgerichteten Querverstrebungen (30, 31) mindestens bereichsweise versteift sind.
 
5. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei sich über den gesamten Maschinenquerschnitt erstreckende, vertikale Stützbleche (17, 18) aufweist.
 
6. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Nadelbettenträgers (14) eine Gestricksdurchgangsöffnung (23) vorgesehen ist, die beidseitig durch sich längs der Maschine (10) erstreckende Langbleche (26, 27) flankiert sind, die mit dem Blechbiegeteil (11) der Maschine (10) Hohlprofile bilden.
 
7. Flachstrickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlprofile durch Querbleche (30, 31) ausgesteift sind.
 
8. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein großer Teil der an der Maschenbildung beteiligten Baugruppen der Maschine (10) an zwei links und rechts an der Maschine angeordneten und an dem oder den Blechbiegeteilen (11; 40, 50, 60) befestigten Baugruppenträger (21, 22) gelagert sind.
 
9. Flachstrickmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppenträger (21, 22) Gussteile sind, die mit dem mindestens einen Blechbiegeteil (11; 40, 50, 60) verschraubt oder verstiftet sind.
 
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine (10) auf zwei sich quer zu ihrer Längsrichtung erstreckenden Vierkantrohren (19, 20) ruht.
 




Zeichnung