[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum linksseitigen Vernähen von aus Futterstoff
und Deckstoff bestehenden Krawattenspitzen, mit einer Basisplatte und einer Deckstoffüberschußfixiereinrichtung.
[0002] Im Bereich der Krawattenspitzen bestehen Krawatten sowohl aus einem Deckstoff als
auch aus einem Futterstoff. Der Futterstoff und der Deckstoff werden derart linksseitig
in Form einer Krawattenspitze vernaht, daß sich nach dem Wenden der vernähten Stoffe
die Nähte in einem Abstand, üblicherweise 5-10 mm von der umgeschlagenen Deckstoffkante
befinden. Dies bewirkt, daß unter keinen Umständen der Futterstoff von vorne zu sehen
ist, was das Erscheinungsbild der Krawatte beeinträchtigen würde.
[0003] Dieses Vernähen kann zum einen manuell durch eine Näherin mittels einer Nähmaschine
durchgeführt werden. Hierbei werden zunächst die Spitzennähte genäht und im Anschluß
daran der Deckstoff manuell in Richtung der Krawattenspitze verschoben, so daß der
Deckstoff allseitig über die beiden Spitzennähte als Überschuß vorsteht. Im Anschluß
daran werden die Seitenkanten vernäht, wobei die beiden Seitennähte jeweils über die
Spitzennähte gesetzt werden. Diese Art des Vernähens in dem Bereich von Seiten- und
Spitzennaht ist ein besonderes Kennzeichen von hochwertigen Krawatten. Nachteilig
bei der manuellen Herstellung von Krawattenspitzen ist die lohnintensive Fertigung
und die überlicherweise auftretenden negativen Qualitätsschwankungen.
[0004] Daher gibt es auf dem Markt Vorrichtungen, die eine maschinelle Fertigung erlauben.
Um den für ein solches Vernähen der Stoffe notwendigen Deckstoffüberschuß zu gewährleisten,
wird bei bekannten Einrichtungen der Überschuß vor dem Vernähen durch feste oder bewegliche
Elemente fixiert und während des gesamten Nähprozesses, der sowohl das Nähen der Seitennähte
als auch die Erstellung der Spitzennähte umfaßt, starr gehalten.
[0005] Bei einer Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung sind Deckstofffixierelemente
mit im wesentlichen dreiecksförmiger Fläche vorgesehen, durch die zum einen eine Mittelfalte
im Deckstoff erzeugt wird. Zum anderen werden jeweils auf beiden Seiten der Mittelfalte
noch zwei weitere, quer zu der Mittelfalte angeordnete Falten in den Deckstoff eingebracht.
Anschließend wird der Futterstoff randseitig mit dem Deckstoff vernäht, wobei entweder
eine durchgehende Naht gesetzt wird oder aber im Berührungsbereich von Seiten- und
Spitzennaht der Nähvorgang unterbrochen, die Nähvorrichtung neu angesetzt und der
Nähvorgang fortgesetzt wird. Nachteilig bei derartigen maschinell hergestellten Krawatten
ist, daß das Vernähen nicht derart möglich ist, daß die Seitennähte über die zuvor
erstellten Spitzennähte geführt werden können und es sich somit um vom Fachmann leicht
erkennbare Krawatten geringerer Qualität handelt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung
anzugeben, mit der ein Vernähen einer Krawattenspitze möglich ist, wobei die Seitennähte
über die zuvor erstellten Spitzennähte geführt werden können. Hierdurch wird eine
Krawatte hergestellt, deren Optik einer manuell hergestellten Krawatte gleicht.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum linksseitigen Vernähen von aus
Futterstoff und Deckstoff bestehenden Krawattenspitzen, mit einer Basisplatte und
einer Deckstoffüberschußfixiereinrichtung, gekennzeichnet durch die Kombination folgender
Merkmale:
1) es ist eine Basisplatte vorgesehen, die einen durchgehenden Nähschlitz in Form
einer aus zwei Spitzennähten und zwei Seitennähten bestehenden, der Krawattenspitze
entsprechenden Kontur aufweist, wobei die den Spitzennähten entsprechenden Nähschlitzbereiche
jeweils mit den angrenzenden, den Seitennähten entsprechenden Nähschlitzbereichen
überkreuzend ausgebildet sind,
2) oberhalb der Basisplatte ist die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung angeordnet
und
3) die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung weist mittels eines Betätigungselementes
insbesondere über eine Übertragungseinrichtung in ihrer Position in Richtung der Krawattenspitze
jeweils schräg nach außen bewegbare Deckstofffixierelemente auf.
[0008] Die Deckstofffixierelemente werden gleichzeitig für zwei unterschiedliche Arbeitsgänge
benutzt. Im ersten Arbeitsgang erzeugen sie durch eine diagonale, in Richtung der
der Krawattenspitze abgewandten Seite weisende Bewegung eine Mittelfalte, während
die gleichen Deckstofffixierelemente in einem zweiten Arbeitsgang den Deckstoff derart
verschieben, daß die Seitennähte beim Vernähen die Spitzennähte überkreuzen.
[0009] Vorteilhafterweise kann unterhalb der Basisplatte in Richtung der Krawattenspitze
vor dem Nähschlitz wenigstens ein Anschlag vorgesehen sein, und die Basisplatte und
der/die Anschlag/Anschläge relativ zueinander entlang der Längsachse der Basisplatte
beweglich sein. Hierdurch ist es möglich, daß die im wesentlichen S-förmige Ausgestaltung
des Deckstoffes im Bereich der Kante der Krawattenspitze nach Öffnen der Deckstofffixierelemente
in eine U-förmige Ausgestaltung für das anschließende Nähen der Seitennähte geändert
wird. Der Anschlag kann z. B. eine fest im Maschinentisch eingelassene Öffnung mit
abschließender fester Kante oder aber eine Erhebung sein.
[0010] Zweckmäßigerweise kann/können der/die Anschlag/Anschläge entlang des Nähschlitzes
angeordnet sein.
[0011] Vorzugsweise kann die Basisplatte Ankopplungselemente z. B. zur Anbindung an eine
Transporteinrichtung oder eine insbesondere automatische Näheinrichtung aufweisen,
so daß eine leichte und einfache Weiterverarbeitung des auf diese Weise vorbereiteten
Stoffs möglich ist.
[0012] Erfindungsgemäß kann die Basisplatte oberseitig und/oder die Deckstofffixierelemente
unterseitig jeweils einen Reibbelag aufweisen, so daß ein Verrutschen des entsprechenden
Stoffes sicher verhindert wird.
[0013] Vorzugsweise kann zumindest der dem Krawattenspitzenbereich zugewandte Abschnitt
der Deckstoffüberschußfixiereinrichtung gelenkig hochklappbar ausgebildet sein, so
daß das Einlegen des Futterstoffes vereinfacht wird.
[0014] Aus diesem Grund können auch die Deckstofffixierelemente jeweils so ausgebildet sein,
daß sie bei direkt benachbarter Position innerhalb des durch die den Seitennähten
entsprechenden Nähschlitzbereiche umgebenen Bereichs liegen, eine an die entsprechende
Seitennaht angepaßte Außenform aufweisen und sich seitlich über die den Seitennähten
entsprechenden Nähschlitzbereiche erstrecken und entsprechende Seitennahtnähschlitzaussparungen
aufweisen.
[0015] Vorteilhafterweise können die Seitennahtnähschlitzaussparungen in der dem Krawattenspitzenbereich
entgegengesetzten Richtung zumindest um den Hub der Deckstofffixierelemente weiter
reichen als die den Seitennähten entsprechenden Nähschlitzbereiche in der Basisplatte.
[0016] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Übertragungseinrichtung
ein Betätigungselement aufweisen, welches so angeordnet ist, daß es in der Position,
in der die Deckstofffixierelemente eine direkt benachbarte Position einnehmen, in
einem einrastenden Zustand ist, so daß ein Lösen der Fixierung verhindert wird.
[0017] Dabei kann die Übertragungseinrichtung eine Trägerplatte und ein plattenförmiges,
Führungsschlitze, Führungsnuten oder dergleichen aufweisendes, durch das Betätigungselement
entlang der Längsachse der Trägerplatte bewegbares, mittels Übertragungsstiften oder
dergleichen bei Bewegung die Deckstofffixierelemente verschiebendes Übertragungselement
aufweisen.
[0018] Die Trägerplatte kann dabei in Richtung der Krawattenspitze jeweils schräg nach außen
weisende Führungsschlitze, Führungsnuten oder dergleichen und Übertragungsstifte oder
dergleichen zur geführten Bewegung der Deckstofffixierelemente bei Verschiebung des
Übertragungselementes aufweisen, so daß bei Betätigung des Betätigungselementes das
Übertragungselement verschoben wird, wobei durch die Führungsschlitze oder dergleichen
mittels der darin geführten Übertragungsstifte oder dergleichen die Deckstofffixierelemente
verschoben werden und somit den Deckstoffüberschuß automatisch erzeugen.
[0019] Zweckmäßigerweise kann der in Richtung der Krawattenspitze vor dem Nähschlitz liegende
Bereich der Basisplatte beweglich ausgebildet sein, insbesondere gelenkig an dem restlichen
Teil der Basisplatte angebracht sein, damit der Stoffüberhang bestehend aus Futterstoff
und Deckstoff einfacher in den Nähschlitz fällt. So wird zunächst der in Richtung
der Krawattenspitze liegende Bereich der Basisplatte z. B. hochgeklappt und der Deck-
und Futterstoff auf die Basisplatte gelegt. Anschließend wird der Bereich wieder zurückgeklappt,
so daß der Stoffübergang unmittelbar im Nähschlitz ist.
[0020] Damit auch Deck- und Futterstoffe vernäht werden können, die stark aneinander haften,
kann zwischen der Basisplatte und den Deckstofffixierelementen eine Trennplatte vorgesehen
sein. Dabei wird zunächst der Futterstoff auf die Basisplatte und auf diesen Futterstoff
dann die Trennplatte gelegt. Oberhalb der Trennplatte befindet sich der Deckstoff.
Hierdurch wird der Futterstoff vom Deckstoff getrennt, so daß selbst bei aneinander
haftenden Stoffen diese gegeneinander verschiebbar sind.
[0021] Gleichzeitig kann die Trennplatte als Etiketteneinlegevorrichtung dienen, so daß
die Etiketten direkt an dem Futterstoff angebracht werden können. Hierzu wird auf
den Futterstoff unterhalb der Trennplatte das Etikett gelegt und mit diesem vernäht.
[0022] Im folgenden wird ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 1,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in aufgeklapptem Zustand und
- Fig. 4 a-c
- den Gegenstand nach Fig. 2 mit eingelegtem Futter- und Deckstoff in verschiedenen
Positionen.
[0023] In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum linksseitigen Vernähen von aus jeweils in dieser
Figur nicht dargestellten Futterstoff 1 und Deckstoff 2 bestehenden Krawattenspitzen,
die eine Basisplatte 3 mit einem durchgehenden Nähschlitz 4 aufweist. Der Nähschlitz
4 hat die Form einer aus zwei Spitzennähten und zwei Seitennähten bestehenden, der
Krawattenspitze entsprechenden Kontur, wobei die den Spitzennähten entsprechenden
Bereiche des Nähschlitzes 4 jeweils mit den angrenzenden, den Seitennähten entsprechenden
Bereichen des Nähschlitzes 4 überkreuzend ausgebildet sind.
[0025] Die Basisplatte 3 weist Ankopplungselemente 5, z. B. zur Anbindung an eine Transporteinrichtung
oder eine insbesondere automatische Näheinrichtung, und einen oberseitigen Reibbelag
6 auf. Dieser Reibbelag 6 dient zur Fixierung des darauf befindlichen Futterstoffes
1 während des Nähprozesses.
[0026] Oberhalb der Basisplatte 3 ist eine Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 angeordnet.
Der dem Krawattenspitzenbereich zugewandte Abschnitt 7a der Deckstoffüberschußfixiereinrichtung
7 ist gelenkig hochklappbar ausgebildet und mittels eines Gelenkes 8 an der Basisplatte
3 angebracht. An der Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 ist eine Trägerplatte 9
vorgesehen, die mittels in Führungsschlitzen 9a geführten Übertragungsstiften 10 Deckstofffixierelemente
11 mit Seitennähschlitzaussparungen 11a und unterseitigem Reibbelag 12 verschieben,
wenn ein Betätigungselement 13 bewegt wird. Der Reibbelag 12 dient dazu, den darunter
befindlichen Deckstoff 2 während des Herstellungsprozesses zu fixieren.
[0027] Die Deckstofffixierelemente 11 werden für zwei unterschiedliche Arbeitsgänge verwendet.
Im ersten Arbeitsgang erzeugen sie durch eine diagonale, in Richtung der der Krawattenspitze
abgewandten Seite weisende Aufeinanderzubewegung eine Mittelfalte 2a im Deckstoff
2. In einem zweiten Arbeitsgang wird der Deckstoff 2 durch die Deckstofffixierelemente
11 derart verschoben, daß die Seitennähte beim Vernähen die Spitzennähte gegebenenfalls
so weit überkreuzen, daß ein paralleler Rücksprung des Deckstoffes entstehen kann.
[0028] Durch die parallele Ausrichtung der Führungsschlitze 9a zu den den Spitzennähten
entsprechenden Bereichen des Nähschlitzes 4 werden die Deckstofffixierelemente 11
schräg verschoben, und dadurch wird der zwischen der Basisplatte 3 und den Deckstofffixierelementen
11 befindliche Deckstoff 2 derart verschoben, daß sich die Mittelfalte 2a zwischen
den aufeinander zugeschobenen Deckstofffixierelementen 11 bildet, die genau dem Deckstoffüberschuß
entspricht.
[0029] Unterhalb der Basisplatte 3 ist ein der Form des Nähschlitzes 4 angepaßter, in Richtung
der Krawattenspitze vor dem Nähschlitz 4 befindlicher, relativ zu der Basisplatte
3 entlang deren Längsachse bewegbarer Anschlag 14 angeordnet.
[0030] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer heruntergeklappten Deckstoffüberschußfixiereinrichtung
7, wobei der Übersichtlichkeit wegen jeweils der zwischen Reibbelag 6 und Reibbelag
12 befindliche Futter- und Deckstoffes 1, 2 nicht dargestellt ist.
[0031] In Fig. 3 ist die Vorrichtung in einem aufgeklappten Zustand dargestellt. Deutlich
erkennbar ist, daß die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 über das Gelenk 8 an
der Vorrichtung angebracht ist, so daß sowohl der Futter- als auch der Deckstoff 1,
2 einfach auf den Reibbelag 6 der Basisplatte 3 bzw. den Futterstoff 1 gelegt werden
können.
[0032] Die Herstellung einer Krawatte mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschieht wie
folgt. Zunächst wird die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 entsprechend Fig. 3
aufgeklappt. Auf den Reibbelag 6 der Basisplatte 3 wird der Futterstoff 1 und auf
diesen der Deckstoff 2 aufgelegt.
[0033] Sofern ein Futter- und ein Deckstoff 1, 2 verwendet werden, die aufeinander haften,
wird eine Trennplatte zwischen den Futter- und den Deckstoff 1, 2 gelegt. Diese Trennplatte
kann beispielsweise gelenkig an der Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 oder an
der Basisplatte 3 angebracht sein.
[0034] Nun wird die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 in Richtung der Basisplatte 3
geklappt, so daß der unterseitige Reibbelag 12 der Deckstofffixierelemente 11 auf
dem Deckstoff 2 aufliegt. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Deckstofffixierelemente
11 noch in der in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Stellung.
[0035] Nun werden die Deckstofffixierelemente 11 über das Betätigungselement 13 diagonal
in Richtung der der Krawattenspitze abgewandten Seite aufeinanderzubewegt. Infolge
des Reibbelages 12 wird dabei der Deckstoff 2 mitbewegt, so daß es zu der Bildung
einer Mittelfalte 2a zwischen den beiden Deckstofffixierelementen 11 kommt. Da der
Futterstoff 1 durch den Reibbelag 6 auf der Basisplatte 3 fixiert ist, wird dieser
nicht mitbewegt.
[0036] Nun werden die Spitzennähte, wie in Fig. 4a dargestellt, gesetzt, wobei ein Nahtüberstand
15 im Bereich des Nähschlitzes 4 entsteht.
[0037] Im weiteren Verlauf müssen nun die Seitennähte vernäht werden. Hierzu werden, wie
in Fig. 4b dargestellt, die Deckstofffixierelemente 11 mittels des Betätigungselementes
13 wieder geöffnet, indem die Deckstofffixierelemente 11 diagonal auseinander in Richtung
der Krawattenspitze bewegt werden. Auch in diesem Schritt wird der Deckstoff 2 durch
den an den Deckstofffixierelementen 11 unterseitig befindlichen Reibbelag 12 fixiert
und somit mitbewegt, so daß die durch die Mittelfalte 2a im Deckstoff 2 befindliche
Mehrweite zu den Seiten verteilt wird. Hierdurch wird ein Umschlag des Deckstoffes
2 erreicht.
[0038] Wie in Fig. 4b zu erkennen ist, weist der Deckstoff 2 im Bereich des Nähschlitzes
4 eine im wesentliche S-förmige Ausgestaltung auf. Da eine solche Ausbildung bei dem
anschließenden Seitennahtnähen unerwünscht ist, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
über einen Anschlag 14 in Richtung der Krawattenspitze geschoben, so daß es zu einem
Umklappen des Nahtüberstandes 15, wie in Fig. 4c gezeigt, kommt. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Vorrichtungen erfolgt das Umlegen des S-förmigen Nahtüberstandes 15 in einen U-förmigen
Nahtüberstand 15 nicht durch eine separate Bewegung irgendeines Bauteils innerhalb
der Vorrichtung, sondern vielmehr durch Verfahren der kompletten erfindungsgemäßen
Vorrichtung beispielsweise über eine fest im Maschinentisch eingelassene Öffnung mit
abschließender fester Kante.
[0039] Deutlich zu erkennen ist, daß der Deckstoff 2 im Bereich des Nähschlitzes 4 nunmehr
eine im wesentliche U-förmige Form aufweist. Anschließend können die Seitennähte genäht
werden, wobei die Seitennähte über die Spitzennähte geführt werden. Im Anschluß daran
wird die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung 7 wieder hochgeklappt und die fertig
genähte Krawattenspitze entnommen.
1. Vorrichtung zum linksseitigen Vernähen von aus Futterstoff (1) und Deckstoff (2) bestehenden
Krawattenspitzen, mit einer Basisplatte (3) und einer Deckstoffüberschußfixiereinrichtung
(7), gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
1) es ist eine Basisplatte (3) vorgesehen, die einen durchgehenden Nähschlitz (4)
in Form einer aus zwei Spitzennähten und zwei Seitennähten bestehenden, der Krawattenspitze
entsprechenden Kontur aufweist, wobei die den Spitzennähten entsprechenden Nähschlitzbereiche
jeweils mit den angrenzenden, den Seitennähten entsprechenden Nähschlitzbereichen
überkreuzend ausgebildet sind,
2) oberhalb der Basisplatte (3) ist die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung (7) angeordnet
und
3) die Deckstoffüberschußfixiereinrichtung (7) weist mittels eines Betätigungselementes
(13) insbesondere über eine Übertragungseinrichtung in ihrer Position in Richtung
der Krawattenspitze jeweils schräg nach außen bewegbare Deckstofffixierelemente (11)
auf.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Basisplatte
(3) in Richtung der Krawattenspitze vor dem Nähschlitz (4) wenigstens ein Anschlag
(14) vorgesehen ist und daß die Basisplatte (3) und der/die Anschlag/Anschläge (14)
relativ zueinander entlang der Längsachse der Basisplatte (3) beweglich sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Anschlag/Anschläge
(14) entlang des Nähschlitzes (4) angeordnet ist/sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplatte
(3) Ankopplungselemente (5) z. B. zur Anbindung an eine Transporteinrichtung oder
eine insbesondere automatische Näheinrichtung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplatte
(3) oberseitig einen Reibbelag (6) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckstofffixierelemente
(11) unterseitig einen Reibbelag (12) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der dem Krawattenspitzenbereich zugewandte Abschnitt (7a) der Deckstoffüberschußfixiereinrichtung
(7) gelenkig hochklappbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckstofffixierelemente
(11) jeweils so ausgebildet sind, daß sie bei direkt benachbarter Position innerhalb
des durch die den Seitennähten entsprechenden Bereiche des Nähschlitzes (4) umgebenen
Bereichs liegen, eine an die entsprechende Seitennaht angepaßte Außenform aufweisen
und sich seitlich über die den Seitennähten entsprechenden Bereiche des Nähschlitzes
(4) erstrecken und entsprechende Seitennahtnähschlitzaussparungen (11a) aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitennahtnähschlitzaussparungen
(11a) in der dem Krawattenspitzenbereich entgegengesetzten Richtung zumindest um den
Hub der Deckstofffixierelemente (11) weiter reichen als die den Seitennähten entsprechenden
Bereiche des Nähschlitzes (4) in der Basisplatte (3).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung
ein Betätigungselement (13) aufweist, welches so angeordnet ist, daß es in der Position,
in der die Deckstofffixierelemente (11) eine direkt benachbarte Position einnehmen,
in einem einrastenden Zustand ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung
eine Trägerplatte (9) und ein plattenförmiges, Führungsschlitze, Führungsnuten oder
dergleichen aufweisendes, durch das Betätigungselement (13) entlang der Längsachse
der Trägerplatte (9) bewegbares, mittels Übertragungsstiften (10) oder dergleichen
bei Bewegung die Deckstofffixierelemente (11) verschiebendes Übertragungselement (A)
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatte (9) in
Richtung der Krawattenspitze jeweils schräg nach außen weisende Führungsschlitze (9a),
Führungsnuten oder dergleichen und Übertragungsstifte (10) oder dergleichen zur geführten
Bewegung der Deckstofffixierelemente (11) bei Verschiebung des Übertragungselementes
(A)aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der in
Richtung der Krawattenspitze vor dem Nähschlitz (4) liegende Bereich der Basisplatte
(3) beweglich ausgebildet ist, insbesondere gelenkig an dem restlichen Teil der Basisplatte
(3) angebracht ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Basisplatte (3) und den Deckstofffixierelementen (11) eine Trennplatte vorgesehen
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennplatte als Etiketteneinlegevorrichtung
dient.