(19)
(11) EP 0 942 109 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(21) Anmeldenummer: 99104800.0

(22) Anmeldetag:  11.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04D 1/36, E04D 13/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.03.1998 DE 19810434

(71) Anmelder: Wirz, Peter
53721 Siegburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wirz, Peter
    53721 Siegburg (DE)

(74) Vertreter: Müller-Gerbes, Margot, Dipl.-Ing. 
Friedrich-Breuer-Strasse 112
53225 Bonn
53225 Bonn (DE)

   


(54) Streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung derselben


(57) Die Erfindung betrifft eine streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung. Die streifenförmige Materialbahn weist eine Trägerbahn (1) aus einem Verbundmaterial mit mehrschichtigem Aufbau aus einer Trägerfolie und mindestens einer Vliesbahn auf, wobei auf die Längsränder (10b) der Trägerbahn Randstreifen (12) in Form einer plastisch verformbaren Kunststoffolie, die mit einem Prägemuster versehen ist oder gekreppt ist, aufgebracht sind. Die Erfindung umfaßt des weiteren ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn, mit zumindest im Bereich der äußeren Längsränder der Trägerbahn auf einer Seite aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen, die an Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind.

[0002] Streifenförmige Materialbahnen der gattungsgemäßen Art sind in verschiedenen Ausführungen zur Abdeckung von Firsten oder Graten von Gebäudedächern bekannt und dienen zum Abdichten des Dachinnenraumes gegen Regen und Flugschnee.

[0003] Eine gattungsgemäße streifenförmige Materialbahn ist aus der EP 0 341 343 A2 bekannt. Sie weist einen den Luftdurchtritt ermöglichenden Mittelstreifen aus einem wasserabweisenden und flugschneesicheren Vlies und an die Oberseite von Dacheindeckungsplatten anpaßbare Seitenstreifen aus dehnbaren Polyisobutylenfolienstreifen mit eingebettetem Streckmetallgitter auf. Dieses in Polyisobutylenfolienstreifen eingearbeitete Streckmetallgitter verursacht jedoch großen Produktionsaufwand und hohe Herstellungskosten, so daß die Wirtschaftlichkeit der bekannten streifenförmigen Materialbahn verbesserungswürdig erscheint.

[0004] Aus der EP 0 610 324 B1 ist ein Firstabdichtungsstreifen bekannt, bei dem wellenförmig geformte Randstreifen aus Metall so auf den Seitenstreifen befestigt sind, daß zwischen den Seitenstreifen und den Randstreifen in Breitenrichtung des Firstabdichtungsstreifens verlaufende Luftdurchtrittskanäle gebildet sind.

[0005] Aus der DE 40 01 766 A1 ist ein Firstdichtungsstreifen aus einem luftdurchlässigen Vliesstoff bekannt, der mit Kunstharz getränkt sein kann und dessen Seitenteile an ihrem äußeren Rand einen wellenförmigen Querschnitt aufweisen. Dieser Firstabdichtungsstreifen weist jedoch eine ungenügende Formsteifigkeit und -beständigkeit auf.

[0006] Aus dem DE 297 11 241 U1 ist ein Firstdichtungsstreifen aus einem plastisch verformbaren Kunststoffvlies bekannt, bei dem die Seitenteile in Abschnitten, die vorzugsweise quer zur Längserstreckung des Firstdichtungsstreifens verlaufen, verfestigt sind. Auch dieser Firstdichtungsstreifen weist keine ausreichende Formsteifigkeit auf.

[0007] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine streifenförmige Materialbahn der eingangs genannten Art für eine First- oder Gratabdeckung vorzuschlagen, die gegenüber den bekannten First- oder Gratabdeckungen mit wesentlich verringertem Aufwand und Kosten herstellbar ist und darüber hinaus eine gute Abdichtung des Dachinnenraumes gegen Regen und Flugschnee ermöglicht und die gute Formbeständigkeit und ausreichende Formsteifigkeit aufweist.

[0008] Diese Aufgabe wird mit einer streifenförmigen Materialbahn gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn sind in den Unteransprüchen 2 bis 15 angegeben.

[0010] Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn sind Gegenstand der Ansprüche 16 bis 19, eine Vorrichtung zur Herstellung derselben ist in dem Anspruch 20 angegeben.

[0011] Die erfindungsgemäße Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung zeichnet sich dadurch aus, daß als Trägerbahn ein mindestens in Längserstreckung der Materialbahn elastisch dehnbares Verbundmaterial mit einer elastischen und flexiblen Trägerfolie und zumindest auf einer Seite der Trägerfolie aufgebrachter und unter Ausbildung von Hohlräumen verbundener Vliesbahn vorgesehen ist, wobei die Vliesbahn mittels Thermobonding oder Ultraschallverschweißen in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie verbunden ist, und mit einem Prägemuster versehene oder gekreppte Randstreifen aus einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff oder Metall, wie Aluminium, Blei, Messing oder Kupfer vorgesehen sind und vollflächig mit der Trägerbahn mittels eines Haftvermittlers verbunden sind.

[0012] Die erfindungsgemäße streifenförmige Materialbahn weist eine regen- und flugschneedichte Trägerbahn aus einem mindestens in einer Richtung elastisch dehnbaren Verbundmaterial mit mehrschichtigem Aufbau auf, bei der eine Schicht aus einer elastischen und flexiblen Trägerfolie gebildet ist und zumindest auf einer Seite der Trägerfolie als weitere Schicht eine mit der Trägerfolie unter Ausbildung von Hohlräumen verbundene Vliesbahn vorgesehen ist, wobei die Vliesbahn mittels Thermobonding oder Ultraschallverschweißen in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie verbunden ist und der Randstreifen aus einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff oder Metall, wie Aluminium, Blei, Messng, Kupfer gebildet ist und mit einem Prägemuster versehen oder gekreppt ist und vollflächig mit der Trägerbahn verbunden ist. Die Materialbahn ist in den Seitenbereichen, die mit dem Randstreifen ausgestaltet sind, zumindest in Längserstreckung der Materialbahn plastisch dehnbar.

[0013] Die Erfindung lehrt, daß eine elastische Trägerbahn, die im wesentlichen vollflächig mit dem geprägten oder gekreppten Randstreifen verbunden ist und die in diesem Verbundbereich gegebenenfalls mitverformt ist, problemlos von Hand dem Verlauf der Dacheindeckungsplatten angepaßt werden kann. Infolge der Elastizität und Dehnbarkeit der Trägerbahn läßt sich diese ebenfalls an den Verlauf der Dacheindeckungsplatten von Hand anpassen.

[0014] Durch eine gezielte erfindungsgemäße Prägung der aus plastisch verformbaren Werkstoffen hergestellten Randstreifen bzw. Kreppung derselben wird den Randstreifen eine Dehnbarkeit in Längserstreckung der Materialbahn von mindestens 10 % einverleibt. Gekreppte Randstreifen erreichen eine Dehnbarkeit bis 50 % und mehr. Die erfindungsgemäßen Materialbahnen für die Verwendung als First- oder Gratabdeckung weisen üblicherweise eine Breite von etwa 300 mm auf, wobei die beiden Randstreifen die der Bahn Formstabilität verleihen sollen, je eine Breite von etwa 60 mm aufweisen. Bei Ausbildung der Dehnbarkeit des Randstreifens durch Prägung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß Folien aus plastisch verformbaren Kunststoffen einer Dicke von 0,2 bis 0,4 mm oder Metall einer Dicke von 0,03 bis 0,2 mm für den Randstreifen verwendet sind und die Dicke des geprägten Randstreifens mindestens das Fünffache der Dicke (d) der eingesetzten Folie beträgt. Das Prägemuster soll hierbei auf mindestens 50 % der Fläche des Randstreifens vorhanden sein, wobei bevorzugt die ganze Fläche des Randstreifens in die Prägung einbezogen wird. Das Prägemuster kann erfindungsgemäß in geschlossener oder daß das Prägemuster in geschlossener oder unterbrochener bandförmiger Zickzackform oder Wellenform oder Treppenform quer zur Längserstreckung der Materialbahn auf dem Randstreifen verlaufen. Es werden durch das Prägen Erhebungen und Vertiefungen geschaffen, die zumindest bereichsweise in Längserstreckung der Materialbahn senkrecht zu dieser sich erstrecken.

[0015] Die Randstreifen werden bevorzugt mit der Trägerbahn verklebt, z. B. mittels eines geeigneten thermisch aktivierbaren Klebemittels, wie einem Schmelzkleber oder mittels geeigneter Haftklebemittel.

[0016] Die im Rahmen der Erfindung eingesetzten Trägerbahnen mit einem mehrschichtigen Aufbau aus einer Trägerfolie und an der Trägerfolie befestigten Vliesbahnen sind aus der Herstellung von Windeln und ähnlichen Hygieneartikeln bekannt, wozu beispielsweise auf die DE 196 04 956 A1, DE 42 43 012 C2, DE 42 38 541 A1 verwiesen wird.

[0017] Für die Erfindung können zwei- oder dreischichtige Verbunde eingesetzt werden, wobei die Trägerfolie nur auf einer Seite oder beiden Seiten mit je einer Vliesbahn verbunden ist.

[0018] Die Befestigung der Vliesbahnen an der Trägerfolie unter Ausbildung von Hohlräumen wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Vliesbahnen im Gegensatz zur Trägerfolie eine verringerte bis gar keine Elastizität aufweisen und die Vliesbahnen und/oder die Trägerfolie in mindestens einer Richtung gereckt werden. Die Vliesbahnen werden bereichsweise in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie mittels Thermobonding und/oder Ultraschallverschweißen verbunden und der so gebildete Verbund wird entspannt. Hierbei verbleiben die Vliesbahnen aufgrund ihrer nur geringen Elastizität in ihrer vor dem Entspannen vorherrschenden Länge, während die elastische Trägerfolie ihre ursprünglichen Abmessungen vor dem Recken wieder einnimmt, wodurch sich zwischen den Verbindungspunkten der Vliesbahnen zu der Trägerfolie die Vliesbahnen wellen und aufwerfen und hierbei die Hohlräume ausgebildet werden.

[0019] Im Rahmen der Erfindung wurde nunmehr gefunden, daß diese aus der Windelherstellung bekannten Verbundmaterialien mit großem Vorteil als regen- und flugschneedichte Trägerbahn für eine streifenförmige Materialbahn für eine First- und/oder Gratabdeckung der eingangs genannten Art einsetzbar sind und es ermöglicht ist, sie an ihren Längsrändern mit den geprägten oder gekreppten Randstreifen aus einer plastisch verformbaren Folie im wesentlichen vollflächig zu verbinden. Die hierdurch gewonnene streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung weist eine hohe Regen- und Flugschneedichtigkeit und hohe mechanische Festigkeit auf. Durch die hohe Elastizität der Trägerbahn läßt sich die erfindungsgemäße streifenförmige Materialbahn besonders leicht handhaben und auch in schwer zugänglichen First- bzw. Gratbereichen von Gebäudedächern auf einfache Weise verlegen, sowie vor der Anwendung zu Rollen aufwickeln, was die Handhabbarkeit und den Transport erleichtert. Ein ganz herausragender Vorteil ergibt sich, daß die erfindungsgemäß eingesetzte Trägerbahn neben der hohen Dehnungsfähigkeit und Elastizität in Längserstreckung der Materialbahn auch noch eine geringe Dehnfähigkeit und Elastizität in Querrichtung der Materialbahn aufweist. Somit ist in Verbindung mit den plastisch verformbaren Randstreifen die Anpassung an die Konturen des Daches auf Dauer ermöglicht.

[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Vliesbahnen der Trägerbahn einen wellenförmigen Verlauf aufweisen und bereichsweise mit der Trägerfolie verbunden sind. Hierbei erstrecken sich die Wellenberge und -täler der Vliesbahnen bevorzugt senkrecht zur Trägerfolie. Durch diesen mäanderförmigen Verlauf erhält die erfindungsgemäß eingesetzte Trägerbahn eine besonders hohe Elastizität, die beim Erreichen einer vorbestimmten Dehnung abrupt von den Vliesbahnen beendet wird. Die Verbindung der wellenförmig verlaufenden Vliesbahnen mit der Trägerfolie erfolgt nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung im Bereich der Wellentäler der Vliesbahnen.

[0021] Die Trägerfolie der Trägerbahn ist bevorzugt aus einem gummielastischen thermoplastischen Elastomer hergestellt. Beispielsweise kann die Trägerfolie aus einem Polyethylen/Polyethylen-Copolymerisat oder aus Blockcopolymeren des Typs A - B - A' hergestellt sein. Hierbei beträgt die Dicke der Trägerfolie vorteilhaft 0,01 bis 0,08 mm.

[0022] Es kann nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung darüber hinaus vorgesehen sein, die Trägerfolie der Trägerbahn zu perforieren, um einen Wasserdampfdurchtritt zu ermöglichen. Die Perforationen können dabei in einer solchen Größe ausgeführt sein, daß Wasserdampfdurchtritt ermöglicht ist, Wassertropfen oder Flugschnee der Durchtritt aber verwehrt bleibt. Dies kann beispielsweise während des Verbindens der Trägerfolie mit den Vliesbahnen mittels Nadelwalzen bewirkt werden. Eine derartige streifenförmige Materialbahn ermöglicht als First- und/oder Gratabdeckung eine Feuchtigkeitsabfuhr aus dem Dachinneren bei gleichzeitiger Regen- und Flugschneedichtigkeit.

[0023] Die Vliesbahnen der erfindungsgemäß eingesetzten Trägerbahn sind vorteilhaft auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen oder eines Polyesters hergestellt. Hierbei können nach unterschiedlichen Verfahren hergestellte Vliese verwendet werden, wie Vliese aus Endlosfilamenten oder solche aus schmelzgeblasenen Mikrofasern oder Kombinationen derselben.

[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn sieht vor, daß im mittleren Bereich der Trägerbahn ein Verstärkungsstreifen aufgebracht ist, z. B. aufgeklebt ist. Dieser Verstärkungsstreifen wird zusammen mit dem mittleren Bereich der Trägerbahn auf dem First- oder Gratbalken aufgelegt und mittels Nägeln oder dergleichen an diesem fixiert. Diese Fixierung erfolgt sodann durch den Verstärkungsstreifen hindurch, so daß zum einen die Fixierung verbessert und zum anderen ein Ausreißen der Trägerbahn in diesem Bereich verhindert wird.

[0025] Bevorzugt sind die plastisch verformbaren Randstreifen und/oder der Verstärkungsstreifen aus Aluminiumfolie oder Kupferfolie oder aus einer Kunststoffolie auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen, eines Polyethylens hoher Dichte (HD-Polyethylen) oder eines Polyethylens niedriger Dichte (LD-Polyethylen) oder eines Weich-PVC in einer Dicke von 40 bis 100 µm gebildet. Als Verstärkungsstreifen kommen beispielsweise hochfeste Gewebe zum Einsatz. Der Verstärkungsstreifen hat dann eine Breite von 30 bis 40 mm bei einer Breite der Materialbahn von 300 mm.

[0026] Um die Fixierung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn durch den im mittleren Bereich aufgebrachten Verstärkungsstreifen hindurch zu erleichtern, kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, daß der Verstärkungsstreifen gelocht ausgebildet ist, beispielsweise eine Reihe von Löchern in gleichbleibendem Abstand aufweist, durch die Fixierungsnägel in den First- oder Gratbalken eingeschlagen werden können.

[0027] Um die Fixierung und Anpassung der Längsränder der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn auf der Oberseite der Dacheindeckungsplatten zu verbessern, können darüber hinaus im Bereich der Längsränder der Trägerbahn auf der den Randstreifen abgewandten Seite derselben selbstklebende Klebestreifen auf Basis von Bitumen oder eines Butylkautschuks auf die Trägerbahn aufgebracht sein. Diese selbstklebenden Klebestreifen auf Basis von Bitumen und/oder eines Butylkautschuks weisen eine hohe Witterungsbeständigkeit auf, die für Anwendungen im Baubereich von Vorteil ist. Bevorzugt ist eine Modifikation der bituminösen Ausgangsbasis mittels Polyolefinen, wodurch die selbstklebenden Klebestreifen über einen weiten Temperaturbereich elastisch verformbar und temperaturbeständig eingestellt werden können, so daß sie beispielsweise in einem Temperaturbereich von -20 °C bis + 100 °C temperaturbeständig und verarbeitbar sind. Des weiteren wird durch den Zusatz von Polyolefinen die Plastizität und das thermomechanische Verhalten des Bitumens erhöht.

[0028] Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere selbstklebende und elastisch verformbare Haftklebemittel in Streifenform im Sinne der Erfindung auf die Trägerbahn aufzubringen. Insbesondere werden hierzu Natur- und Synthese-Kautschuke, Polyacrylate, Polyester, Polychloroprene, Polyisobutene, Polyvinylether, Polyolefine und Polyurethane als geeignet angesehen. Diese Haftklebemittel können bei Bedarf in Kombination mit Zusätzen wie Harzen, Bitumen, Weichmachern und/oder Antioxydantien zur Ausbildung der selbstklebenden Klebestreifen für die erfindungsgemäße streifenförmige Materialbahn verwendet werden. Auch ist es möglich, anstelle von aufgebrachten selbstklebenden Klebestreifen eine selbstklebende Schicht in viskosem Zustand auf die Trägerbahn mittels Auftragsdüsen in Form eines Klebestranges aufzubringen.

[0029] Die Handhabbarkeit der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung dadurch gesteigert werden, daß die Klebestreifen mittels eines abziehbaren Abdeckstreifens aus einer Kunststoffolie oder silikonisiertem Papier abgedeckt sind.

[0030] Bei der Montage der erfindungsgemäßen First- oder Gratabdeckung kommt die Materialbahn mit der Seite der Trägerbahn, auf der die Klebestreifen aufgebracht sind, auf den Dachplatten, d. h. der Dachfläche zu liegen, so daß nach Abziehen der Abdeckstreifen die Klebestreifen zugänglich werden und auf die Dacheindeckungsplatten aufgeklebt werden können. Die geprägten bzw. gekreppten Randstreifen der Materialbahn liegen außen und werden von den Firstpfannen überdeckt.

[0031] Die Randstreifen und der Verstärkungsstreifen der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn sind bevorzugt auf derselben Seite der Trägerbahn aufgebracht, es ist im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, die Randstreifen auf einer Seite der Trägerbahn und den Verstärkungsstreifen auf der anderen Seite der Trägerbahn oder den Verstärkungsstreifen beidseitig aufzubringen.

[0032] Nach der Verlegung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn als First- oder Gratabdeckung sind üblicherweise zumindest die Längsränder der Trägerbahn und die Randstreifen dem Zutritt von Sonnenlicht ausgesetzt, da sie unter den Dacheindeckungsplatten hervortreten. Zu diesem Zweck kann es vorteilhaft sein, daß die streifenförmige Materialbahn gemäß der Erfindung zumindest bereichsweise, bevorzugt im dem Zutritt von Sonnenlicht ausgesetzten Bereich UV-beständig ausgerüstet ist. Beispielsweise kann eine Stabilisierung und/oder Pigmentierung der erfindungsgemäßen Materialbahn oder Teilen davon zur Verbesserung ihrer Bewitterungsstabilität vorgenommen werden.

[0033] Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung zeichnet sich dadurch aus, daß die die Randstreifen bildende Folie durch einen zwischen zwei Walzen ausgebildeten ersten Walzenspalt geführt wird, wobei zumindest eine dieser Walzen eine Oberflächenprofilierung in Form von Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist und die Folie beim Durchführen durch den ersten Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und bei Kunststoffolien zusätzlich Wärme zu den Randstreifen unter plastischer Verformung geprägt wird und nachfolgend die geprägten Randstreifen gemeinsam mit der Trägerbahn einem zweiten zwischen zwei Walzen ausgebildeten Walzenspalt zugeführt werden, und zumindest eine dieser Walzen eine den Walzen des ersten Walzenspaltes entsprechende Oberflächenprofilierung aufweist und die Längsränder der Trägerbahn mit den verformten Randstreifen beim Durchführen durch den zweiten Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und Wärme vollflächig unter Beibehaltung der Verformung der Randstreifen verbunden werden.

[0034] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen, bei dem zumindest die Längsränder der Trägerbahn und die die Randstreifen bildenden Folien gemeinsam durch einen zwischen zwei Walzen ausgebildeten Walzenspalt geführt werden, wobei zumindest eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung in Form von Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist und die Folie und die Trägerbahn beim gemeinsamen Durchführen durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Wärme unter plastischer Verformung zu den Randstreifen zusammen mit der Trägerbahn im Verbindungsbereich geprägt werden, und die Randstreifen vollflächig mit der Trägerbahn verbunden werden. Hierdurch nimmt die Trägerbahn an ihren Längsrändern im Verbindungsbereich zu den plastisch verformten Randstreifen ebenfalls deren Kontur annähernd an, so daß die mit den Randstreifen versehene Trägerbahn plastisch an den Verlauf der Dacheindeckungsplatten anpaßbar ist. Hierbei erfolgt erfindungsgemäß die Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn gleichzeitig mit deren Verformung beim Durchtritt durch den Walzenspalt, so daß die Anzahl der für die Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn erforderlichen Arbeitsgänge minimiert wird, was eine besonders wirtschaftliche Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn ermöglicht.

[0035] Als weitere Alternative kann auch vorgesehen sein, die Trägerbahn und die die Randstreifen bildenden Folien in unverformtem Zustand bereits vorab zu verbinden und nachfolgend gemeinsam durch den Walzenspalt zu führen, wobei die Prägung der Randstreifen und der damit verbundenen Längsränder der Trägerbahn bewirkt wird.

[0036] In Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, daß auf die die Randstreifen bildende Folie und/oder die Trägerbahn vor der Durchführung durch den die vollflächige Verbindung zwischen den Randstreifen und der Trägerbahn bewirkenden Walzenspalt ein Klebemittel aufgebracht wird, so daß die Randstreifen und die Trägerbahn beim Durchführen durch diesen Walzenspalt bevorzugt vollflächig miteinander verkleben. Die Verklebung der Trägerbahn mit den Randstreifen kann beispielsweise mittels einer auf die Randstreifen und/oder die Trägerbahn vor dem Verbinden aufgebrachten Beschichtung aus einem thermisch im Walzenspalt aktivierbarem Schmelzkleber o. ä. erfolgen.

[0037] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, daß beide einen Walzenspalt bildende Walzen mit Oberflächenprofilierungen in Form von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind und die Walzen mit ihren Oberflächenprofilierungen ineinandergreifen, etwa nach Art von Zahnrädern miteinander kämmen.

[0038] Vorteilhaft wird zumindest eine der den Walzenspalt bildenden Walzen, die die plastische Verformung der Randstreifen bewirken, auf eine für die plastische Verformung und/oder Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn ausreichende Temperatur erwärmt.

[0039] Hierdurch kann auch ein z. B. auf die Randstreifen aufgebrachtes Klebemittel thermisch aktiviert werden, um die Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn hervorzurufen. Die Wärmezufuhr kann auch so groß sein, daß auf zusätzliche Klebemittel gänzlich verzichtet werden kann und die Randstreifen infolge der Erwärmung mittels der beheizten Walze von sich aus mit der Trägerbahn verbunden werden.

[0040] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Wärmezufuhr mittels vor den den Walzenspalt bildenden Walzen angeordneter Heizstrahler oder ähnlichen Wärmequellen für eine plastische Verformung der Randstreifen und/oder Verbindung mit der Trägerbahn mit oder ohne Klebemittel zu steigern.

[0041] Die plastische Verformbarkeit und Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn kann darüber hinaus dadurch gesteigert werden, daß zumindest die die Randstreifen bildenden Folien vor der Durchführung durch den Walzenspalt umschlingend um die erwärmte Walze geführt werden, so daß eine ausreichende Erwärmung stattfinden kann. In Durchtrittsrichtung durch den Walzenspalt gesehen, bildet sodann die beheizte Walze die erste Walze, mit der die die Randstreifen bildenden Folien in Kontakt kommen. Die plastisch zu den Randstreifen zu verformenden Kunststoffolien werden hierbei bevorzugt unmittelbar an der beheizten ersten Walze anliegend geführt, wodurch die Erwärmung derselben weiter verbessert wird.

[0042] Nach dem Verbinden der Trägerbahn mit den Randstreifen werden Verstärkungsstreifen im mittleren Bereich und/oder selbstklebende Klebestreifen im Bereich der Längsränder der Trägerbahn auf der den Randstreifen abgewandten Seite zugeführt und in den gewünschten Bereichen auf diese aufgebracht.

[0043] Auch hier wird der Verstärkungsstreifen entweder durch Druck und Wärme oder auch durch Einsatz eines Klebemittels, wie schon bei den Randstreifen erläutert, auf die Trägerbahn aufgebracht.

[0044] Für die Ausbildung einer Materialbahn mit gekreppten Randstreifen wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, daß die Randstreifen bildenden Folien ein- oder beidseitig mit einer Papierbahn abgedeckt werden und der so gebildete Arbeitsverbund durch eine Kreppvorrichtung hindurchgeführt wird und danach die Papierbahnen von der gekreppten einen Randstreifen bildenden Folie abgezogen werden, und der gekreppte Randstreifen der Trägerbahn zugeführt wird, die in den mit den Randstreifen zu verbindenden Bereichen mit einer Haftvermittler- oder Klebeschicht durch Aufsprühen versehen wird, und die Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchlaufen eines von glatten Gummiwalzen gebildeten Walzenspaltes bei Ausübung eines geringen die Kreppung des Randstreifens nicht zerstörenden Druckes haftfest verbunden wird. Um ein einwandfreies Entfernen der Papierbahnen nach dem Kreppen von der Folie zu ermöglichen, können die Papierbahnen auf der der Folie zugewandten Seite mit einem Trennmittel beschichtet sein.

[0045] Eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn für eine Frist- oder Gratabdeckung zeichnet sich dadurch aus, daß ein erstes Walzenpaar mit zwei einen ersten Walzenspalt bildenden Walzen vorgesehen ist, wobei zumindest eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist und die die Randstreifen bildende Folie dem ersten Walzenspalt zuführbar ist, dergestalt, daß sie beim Durchführen durch den Walzenspalt geprägt und plastisch verformbar ist und dem ersten Walzenpaar nachgeordnet ein zweites Walzenpaar mit zwei einen zweiten Walzenspalt bildenden Walzen vorgesehen ist, durch die die geprägten Randstreifen gemeinsam mit der Trägerbahn durchführbar sind, wobei die Walzen eine der Breite der Trägerbahn entsprechende Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen, zwischen denen die Längsränder der Trägerbahn gemeinsam mit den Randstreifen durch den zweiten Walzenspalt geführt werden, verdickt ausgebildet sind und zumindest die verdickten Endbereiche einer Walze mit einer der Oberflächenprofilierung der zumindest einen profilierten Walze des ersten Walzenpaares entsprechenden Oberflächenprofilierung ausgebildet sind, so daß die Randstreifen und die Längsränder der Trägerbahn beim Durchlaufen durch den zweiten Walzenspalt vollflächig miteinander unter Beibehaltung der Verformung der Randstreifen verbindbar sind.

[0046] Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, daß die Vorrichtung zur Herstellung der streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung gemäß der Erfindung nur ein Walzenpaar aufweist, wobei zwischen den Walzen ein Walzenspalt ausgebildet ist und Zuführeinrichtungen für die Zufuhr der Trägerbahn und der die Randstreifen bildenden Folie zum Walzenspalt vorgesehen sind. Diese sind derart angeordnet, daß die Längsränder der Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchgang durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und Wärme verbindbar sind. Um in erfindungsgemäßer Weise die Randstreifen mit der Trägerbahn zu verbinden und gleichzeitig plastisch zu verformen und zu prägen, wird vorgeschlagen, daß die Walzen eine der Breite der Trägerbahn entsprechende Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen, zwischen denen die Längsränder der Trägerbahn mit den Randstreifen durch den Walzenspalt geführt werden, verdickt ausgebildet sind und zumindest die verdickten Endbereiche einer Walze mit einer Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind, so daß die Randstreifen und zumindest die Längsränder der Trägerbahn beim Durchlaufen des Walzenspaltes geprägt werden, wobei die Randstreifen eine plastische Verformung erfahren und die Randstreifen mit der Trägerbahn vollflächig verbunden werden.

[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß beide einen Walzenspalt bildende Walzen mit einer Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind und die Walzen mit ihren Oberflächenprofilierungen ineinandergreifend angeordnet sind.

[0048] Um die die Randstreifen bildende Folie vor dem Durchlaufen durch den Walzenspalt auf die für die plastische Verformung und Verbindung mit der Trägerbahn erforderliche Temperatur zu erwärmen, kann hierbei zumindest eine der den Walzenspalt bildenden Walzen, mittels derer die plastische Verformung der Randstreifen bewirkbar ist, beheizbar ausgebildet sein. Diese Erwärmung kann zur thermischen Aktivierung eines auf die Randstreifen aufgebrachten Klebemittels dienen oder eine Verklebung der Randstreifen an sich mit der Trägerbahn bewirken. Hierzu können gegebenenfalls vor dem Walzenspalt noch Heizstrahler oder ähnliche Wärmequellen zusätzlich vorgesehen sein.

[0049] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher erläutert.

[0050] Es zeigen:
Figur 1
in perspektivischer Darstellung die Ansicht einer erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn für eine First- und/oder Gratabdeckung,
Figur 2
einen Schnitt durch die streifenförmige Materialbahn gemäß Pfeilen B - B in Figur 1,
Figur 3
den Schnitt durch die Trägerbahn gemäß Pfeilen A - A in Figur 2,
Figur 4a
in schematisierter Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn mit Prägemuster der Randstreifen,
Figur 4b
in schematisierter Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn mit gekreppten Randstreifen,
Figur 5
in schematisierter Darstellung ein Walzenpaar zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn,
Figur 6
in schematisierter Darstellung die Seitenansicht des Walzenpaares gemäß Pfeil V in Figur 5.
Figur 7a
ein weiteres Prägemuster für den Randstreifen in Draufsicht,
Figur 7b
Seitenansicht V von Figur 7a,
Figuren 8a,b, 9, 10
weitere Varianten von Prägemustern für den Randstreifen.


[0051] In der Figur 1 ist eine streifenförmige Materialbahn 1 für eine First- und/oder Gratabdeckung dargestellt. Sie umfaßt eine über die gesamte Breite der Materialbahn 1 verlaufende regen- und flugschneedichte Trägerbahn 10 mit einem mittleren Bereich 10a und an den mittleren Bereich anschließenden Längsrändern 10b. Entlang der Längsränder 10b der Trägerbahn 10 sind in der Darstellung gemäß Figur 1 oberseitig in Längserstreckung L durch Prägen wellenförmig plastisch verformte Randstreifen 12 aufgebracht und im mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 ist ein Verstärkungsstreifen 11 aufgebracht. Im Bereich der den Randstreifen 12 abgewandten Seite der Trägerbahn 10 sind selbstklebende Klebestreifen 13 an den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 befestigt. Für den Fall, daß die Randstreifen gekreppt sind, ergibt sich eine entsprechend dichtere Folge von

[0052] Die Trägerbahn 10, die in der Figur 3 vergrößert dargestellt ist, besteht aus einem elastisch reckbaren Verbundmaterial mit einem mehrschichtigen, hier dreischichtigen Aufbau. Als innere Schicht ist eine elastische und flexible Trägerfolie 100 vorgesehen, die beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer, wie einen PE/PE-Copolymerisat in einer Dicke von 0,04 mm ausgebildet ist. Die äußeren Schichten der Trägerbahn 10 werden jeweils von einer mit der Trägerfolie 100 unter Ausbildung von quer zur Längserstreckung der streifenförmigen Materialbahn 1 durchgängig verlaufenden Hohlräumen 104 verbundenen Vliesbahnen 101, 102 beispielsweise aus Endlosfilamenten auf Basis von Polypropylen gebildet. Die Vliesbahnen 101, 102 sind mittels bereichsweise rasterartig angeordneter Punktschweißflächen 103 nach dem sogenannten Thermobonding-Verfahren mit der Trägerfolie 100 verbunden, wobei die Vliesbahnen einen mäanderförmigen bzw. wellenförmigen Verlauf aufweisen und unter Ausbildung der Hohlräume 104 mit der Trägerfolie 100 verbunden sind. Hierbei verlaufen die Wellenberge B und Wellentäler T der wellenförmigen Vliesbahnen 101, 102 in etwa senkrecht zur Trägerfolie 100 und sind im Bereich der Wellentäler T mit der Trägerfolie mittels Punktschweißungen verbunden. Die Trägerbahn 10 weist insbesondere quer zur Längserstreckung der Hohlräume 104 eine hohe Elastizität auf, d. h. in Richtung der Pfeile S in Figur 3. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Orientierung der hohen Elastizität der Trägerbahn 10 gemäß Pfeilrichtung S so gewählt, daß sie in Längserstreckung L weist, so daß die Trägerbahn 10 in Längsrichtung L besonders elastisch ist.

[0053] Zur Erzielung einer Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Regen- und Flugschneedichtigkeit kann die Trägerfolie 100 mit hier nicht näher dargestellten feinen Perforationen ausgebildet sein, die Wasserdampfdurchtritt ermöglichen, für Wassertropfen jedoch undurchlässig sind. Diese Perforationen können beispielsweise bei der Verbindung der Trägerfolie 100 mit den Vliesbahnen 101, 102 durch Nadeln mittels Nadelwalzen od. dgl. hergestellt werden.

[0054] Die Herstellung einer derartigen Trägerbahn 10 ist beispielsweise in der DE 42 38 541 A1 beschrieben.

[0055] Die auf die Seitenränder 10b der Trägerbahn 1, hier auf die Vliesbahn 101 derselben aufgebrachten Randstreifen 12 sind beispielsweise aus einer plastisch verformbaren Kunststoffolie streifenförmigen Zuschnittes auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen, HD-Polyethylen oder LD-Polyethylen oder auf Basis von PVC hergestellt und werden beispielsweise mittels eines geeigneten, z. B. thermisch aktivierten Klebemittels aufgeklebt. Die Randstreifen 12 sind beispielsweise in einer Dicke von 60 µm ausgeführt, wodurch sie eine hohe Steifigkeit aufweisen. Ihre plastische Verformbarkeit wird dadurch erreicht, daß die Randstreifen 12 entlang ihrer Längserstreckung L wellenförmig ausgeknickt verlaufend ausgebildet sind, wobei im Bereich der Ausknickungen 122 jeweils die elastische Dehnbarkeit des Randstreifens 12 überschritten ist und von daher die Ausknickungen 122 plastisch verformt sind. Der wellenförmige Verlauf der Randstreifen 12 kann z. B. mäanderförmig, rechteckförmig, dreieckförmig od. dgl. ausgeführt sein.

[0056] Wesentlich ist, daß die Trägerbahn 10 im Bereich ihrer Längsränder 10b vollflächig mit den Randstreifen 12 z. B. durch Verkleben verbunden ist, so daß die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 dem wellenförmig ausgeknickten Verlauf der Randstreifen 12 im Verbindungsbereich derselben folgen. Hierdurch wird es möglich, die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 bei der Anwendung der streifenförmigen Materialbahn 1 als First- und/oder Gratabdeckung dem Verlauf der Oberseite von Dacheindeckungsplatten, wie Dachziegeln durch plastische Verformung derselben anzupassen. Der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn 10 verbleibt hingegen in planer Ausrichtung und wird vom wellenförmigen Verlauf der Randstreifen 12 und der Längsränder 10b nicht beeinflußt.

[0057] Der im mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 aufgebrachte Verstärkungsstreifen 11 ist ebenso wie die Randstreifen 12 aus einer Kunststoffolie auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen, HD-Polyethylen oder LD-Polyethylen oder auf Basis von PVC, vorzugsweise Weich-PVC ausgebildet und wird auf den mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 auf der gleichen Seite wie die Randstreifen 12, d. h. im vorliegenden Beispiel auf der Vliesbahn 101 der Trägerbahn 10 befestigt, beispielsweise mittels geeigneter Klebemittel aufgeklebt. Mittels des derart aufgebrachten Verstärkungsstreifens 11 wird der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn 10 mechanisch verstärkt und bei Anwendung der streifenförmigen Materialbahn 1 als First und/oder Gratabdeckung wird diese auf dem jeweiligen First- oder Gratbalken mit dem mittleren Bereich 10a aufgelegt und beispielsweise mittels Nägeln an dem Balken fixiert. Hierbei verhindert der Verstärkungsstreifen 11 ein Ausreißen der Trägerbahn 10 in deren am First- oder Gratbalken befestigtem Zustand und dient somit als Nagelhilfe. Hierzu können beispielsweise in regelmäßigen Abständen in dem Verstärkungsstreifen 11 Löcher 11 a ausgebildet sein, durch die je ein Nagel zur Befestigung der streifenförmigen Materialbahn 1 am First- oder Gratbalken durchgeführt werden kann. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, den Verstärkungsstreifen 11 ungelocht auszuführen und die Befestigungselemente, wie Nägel direkt durch den Verstärkungsstreifen 11 und die Trägerbahn 10 hindurch in den First- oder Gratbalken einzutreiben.

[0058] Die Anlage und Anformbarkeit der Längsränder 10b der Trägerbahn 10 an die Oberseite von Dacheindeckungsplatten, wie Dachziegel wird durch die auf der Unterseite, d. h. auf der Vliesbahn 102 der Trägerbahn 10 aufgebrachten selbstklebenden Klebestreifen 13 erhöht. Diese sind bevorzugt aus einem etwa 10 bis 30 mm breiten Streifen auf Basis eines mit geeigneten Polyolefinen modifizierten Bitumens aufgebaut und ermöglichen ein Ankleben der Trägerbahn 10 an der Oberseite der Dacheindeckungsplatten, wenn die streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung verwendet wird.

[0059] Anstelle einer plastisch verformbaren Kunststoffolie 12a können auch plastisch verformbare Metallfolien eingesetzt werden und durch Prägen mit einer geeigneten Verformung für eine spätere gute Anpaßbarkeit an Dachoberflächen versehen werden. In den Figuren 7 bis 10 sind verschiedene Prägemuster beispielhaft dargestellt. Eine vorteilhafte Prägung mit Erhebungen und Vertiefungen, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen auf dem Randstreifen beziehungsweise der Materialbahn verlaufen, ist in den Figuren 7a, 7b auszugsweise dargestellt. Dieses Prägemuster zeichnet sich durch einen wellenförmigen Verlauf in Querrichtung der Materialbahn 1 von Erhebungen 121 und Vertiefungen 122 aus. In Längserstreckung der Materialbahn 1 betrachtet ergibt sich wiederum ein wellenförmiger Verlauf der Erhebungen 121 und Vertiefungen 122, nunmehr senkrecht zur Materialbahn.

[0060] Bei einer Dicke d von 0,2 mm des Randstreifens ergibt sich eine Gesamthöhe des geprägten Randstreifens H von 1,8 mm, d. h. das neunfache der Dicke d des Randstreifens beziehungsweise der für den Randstreifen eingesetzten Folie. Durch eine entsprechende Ausgestaltung des Prägemusters wird erreicht, daß die gewünschte Dehnbarkeit des Randstreifens in Längserstreckung der Materialbahn ermöglicht wird. Bevorzugt erstreckt sich das Prägemuster über die gesamte Breite des Randstreifens.

[0061] Die Herstellung der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten streifenförmigen Materialbahn 1 ist in den Figuren 4a und 4b schematisch anhand von zwei alternativen Ausführungsformen dargestellt.

[0062] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4a wird die bereits vorgefertigte und gemäß der Darstellung in der Figur 3 ausgebildete Trägerbahn 10 von einer Vorratsrolle 105 einem Walzenpaar mit Walzen 2, 3 zugeführt, zwischen denen ein Walzenspalt 23 ausgebildet ist. Von einer weiteren Vorratsrolle 120 werden die die Randstreifen 12 bildenden unverformten Folien 12a ebenfalls dem Walzenpaar 2, 3 zugeführt, wobei die Zuführung derart erfolgt, daß sich die Folien 12a und die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 aufeinanderlegen.

[0063] Die derart aufeinander gelegten Folien 12a und die Trägerbahn 10 werden nachfolgend durch den zwischen den Walzen 2, 3 ausgebildeten Walzenspalt 23 hindurchgezogen, wo sie unter der Einwirkung der dort vorherrschenden Temperatur und des Drucks miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck können die Folien 12a vor der Zuführung zum Walzenpaar 2, 3 mit einem geeigneten Klebemittel ausgerüstet werden, was anhand der Pfeile K in Figur 4 schematisch dargestellt ist.

[0064] Die den Walzenspalt 23 ausbildenden Walzen 2, 3 sind in der Figuren 5 und 6 in näheren Einzelheiten dargestellt.

[0065] Die Walzen 2, 3 sind in einer der Breite der Trägerbahn 10 entsprechenden Breite ausgeführt. Beide Walzen 2, 3 weisen einen mittleren Bereich 20, 30 auf, zwischen denen ein Walzenspalt 23b ausgebildet ist, durch den der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn 10 gemäß der Darstellung der Figur 4 hindurchgezogen wird ohne von den Walzen 2, 3 komprimiert zu werden. Die Endbereiche 21a, 21b bzw. 31a, 31b der Walzen 2, 3 sind gegenüber dem mittleren Bereich 20, 30 derselben verdickt ausgebildet und geben je einen Walzenspalt 23a frei, der eine geringere lichte Weite L1 als die lichte Weite L2 des Walzenspaltes 23b zwischen den mittleren Bereichen 20, 30 aufweist. Durch diese Walzenspalte 23a werden die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 gemeinsam mit den zugeführten Folien 12a hindurchgeführt, so daß die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 und die Folien 12a beim gemeinsamen Durchlaufen der Walzenspalte 23a hohem Druck und entsprechenden Temperaturen ausgesetzt sind, wodurch die Folien 12a mit den Seitenstreifen 10b der Trägerbahn 10 verbunden werden, z. B. bei Einsatz eines Klebemittels miteinander verklebt werden oder infolge der hohen Temperaturen und Drücke im Walzenspalt von sich aus aneinander haften. Als Folie können sowohl Kunststoffolien als auch Metallfolien eingesetzt werden.

[0066] Der Darstellung der Figur 5 ist darüber hinaus zu entnehmen, daß die verdickten Bereiche 21a, 21b bzw. 31a, 31b der Walzen 2, 3 mit quer zur Durchgangsrichtung der Trägerbahn 10 und der Folien 12a verlaufenden Oberflächenprofilierungen in Gestalt von Erhebungen und Vertiefungen 22, 32 ausgebildet sind. Diese in der Figur 5 nur schematisch dargestellten Oberflächenprofilierungen sich in der Figur 6 näher dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Walze 2 Oberflächenprofilierungen in Form von Vertiefungen 22 auf, in die die Oberflächenprofilierungen der Walze 3 in Form von Erhebungen 32 nach Art von miteinander kämmenden Zahnrädern eingreifen, so daß die Folien 12a beim Durchtritt durch die Walzenspalte 23a nicht nur mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 verbunden werden, sondern gleichzeitig auch in Längserstreckung L den in der Figur 1 dargestellten wellenförmig ausgeknickten Verlauf erfahren und so die plastisch verformten Randstreifen 12 gebildet werden, bei denen die Ausknickungen 122 jeweils plastisch verformt werden. Es ist wesentlich, daß die Folien 12a mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 beim Durchtritt durch die Walzenspalte 23a zwischen den Walzen 2 und 3 aufgrund der Oberflächenprofilierungen 22, 23 nicht nur miteinander verbunden, sondern gleichzeitig auch aus den Folien 12a die Randstreifen 12 mit den in der Figur 1 ersichtlichen plastischen Verformungen gebildet werden und die Ausknickungen 122 ausgebildet werden. Im Gegensatz dazu erfährt der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn aufgrund der größeren lichten Weite L2 des Walzenspaltes 23b gegenüber L1 keine Verformung. Auch sind im Bereich 20, 30 der Walze 2, 3 keine Oberflächenprofilierungen ausgebildet. Die Walzen können nun auch mit anderen Profilierungen entsprechend den Prägemustern den Figur 7 bis 10 versehen sein, um die Folien mit entsprechenden dehnbaren Prägemustern zu versehen.

[0067] Im Ergebnis wird somit eine Verbindung zwischen den Randstreifen 12 und den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 erhalten, die vollflächig ist, so daß die Trägerbahn 10 im Bereich der Längsrändern 10b den geprägten Verlauf der Randstreifen 12 folgt und die mit den Randstreifen 12 versehene Trägerbahn 10 bei Auflage auf einem First- oder Gratbalken durch weitere plastische Verformung der Randstreifen 12 an die Oberflächengestaltung von Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind.

[0068] Um die Verbindung der Randstreifen 12 mit der Trägerbahn und gleichzeitige plastische Verformung durch Prägen der Randstreifen 12 zu erleichtern, ist darüber hinaus die Walze 2, mit der die die Randstreifen 12 bildenden Folien 12a und die Trägerbahn 10 vor dem Durchgang durch den Walzenspalt 23 gemäß Figur 4 zuerst in Kontakt kommen, beheizbar und weist zu diesem Zweck Anschlüsse 24 für ein Heizmedium auf. Somit ist es möglich, die Walze 2 auf eine für die Verbindung und plastische Verformung insbesondere bei Kunststoffolien 12a mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 erforderliche Temperatur zu erwärmen. Hierzu werden die Kunststoffolien 12a und die Trägerbahn 10 umschlingend um die Walzen 2 und 3 geführt, so daß sie eine längere Verweildauer auf der in Durchgangsrichtung durch den Walzenspalt gesehen ersten und beheizten Walze 2 vor dem Durchtritt durch den Walzenspalt 23 erfahren und darüber hinaus die Kunststoffolien 12a den Walzen 2, 3 so zugeführt werden, daß sie vor dem Durchtritt durch den Walzenspalt 23 unmittelbar auf der Oberfläche der ersten und beheizten Walze 2 aufliegen, wodurch die Erwärmung derselben nochmals gesteigert wird.

[0069] Die bewirkbare Erwärmung der Randstreifen 12 und/oder Trägerbahn 10 kann so bemessen sein, daß ein gemäß Pfeilen P in Figur 4 aufgebrachtes Klebemittel, beispielsweise ein Schmelzkleber vor der Verbindung thermisch aktiviert wird, oder die Erwärmung ist so groß, daß die Randstreifen sich von sich aus mit der Trägerbahn beim Durchgang durch den Walzenspalt verbinden. Dies gilt auch bei Herstellung einer Verbindung mit Randstreifen aus einer Metallfolie.

[0070] Des weiteren kann vorgesehen sein, die Erwärmung der die Randstreifen 12 bildenden Folien 12a und/oder Trägerbahn 10 mittels Wärmestrahlen W von einem nicht näher dargestellten Heizstrahler vor dem Durchgang durch den Walzenspalt weiter zu steigern.

[0071] Das Herstellen gekreppter Randstreifen 12 einschließlich hiermit ausgestatteter Materialbahnen 1 ist schematisch in der Figur 4b an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Eine Folie 12a, beispielsweise aus Aluminium in einer Dicke von 0,3 mm wird durch kontinuierliches Zuführen von zwei Papierbändern 6a, 6b auf beiden Seiten abgedeckt und hieraus ein Arbeitsverbund AV hergestellt. Um ein späteres erleichtertes Ablösen der Papierbänder 6a, 6b zu ermöglichen, können die Papierbänder auf der an der Folie 12a zum Anliegen kommenden Seite mit einem Trennmittel 61 beispielsweise durch Aufsprühen beschichtet werden. Der Arbeitsverbund AV wird nachfolgend einer Kreppvorrichtung K zugeführt. Derartige Kreppvorrichtungen sind für die Herstellung von Kreppapier bekannt, wobei das Papier in feuchtem Zustand gestaucht wird, so daß es eine dichte Faltenbildung erfährt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Arbeitsverbund einschließlich der zu kreppenden Metallfolie 12a gekreppt und nachfolgend die Papierbänder 6a1, 6b1, die nunmehr ebenfalls gekreppt sind, nach dem Trocknen wieder abgezogen und es verbleibt der gekreppte Randstreifen 12 aus Aluminiumfolie. Dieser Randstreifen 12 ist in Längserstreckung der Trägerbahn 10 und späteren Materialbahn 1 eingefaltet. Um einen haftfesten vollflächigen Verbund zwischen gekrepptem Randstreifen 12 und der Trägerbahn zu erzielen, wird bevorzugt die Trägerbahn 10 auf der Verbindungsseite in dem Verbindungsbereich mit den beiden Randstreifen 12 mit einem Haftkleberauftrag oder Schmelzkleberauftrag P, siehe Pfeile, versehen und beschichtet, beispielsweise durch Aufsprühen, Aufrakeln oder gegebenenfalls auch Aufwalzen einer Schmelzkleberfolie. Gegebenenfalls wird auch noch vor dem Verbinden der so vorbereiteten Trägerbahn 10 die Haftvermittlerschicht mittels IR-Strahlern oder dergleichen aufgewärmt, d.h. Wärme, siehe Pfeile W, zugeführt. Danach werden die Trägerbahn 10 und die gekreppten Randstreifen 12 zusammengeführt und durch einen zwischen zwei Gummiwalzen 7a, 7b gebildeten Walzenspalt hindurchgezogen und unter ausreichendem Druck zum Verbinden der Trägerbahn 10 mit den gekreppten Randstreifen 12, jedoch unter Beibehaltung der Kreppung der Randstreifen 12 hindurchgezogen. Die so erhaltene Materialbahn 1 kann dann, wie bei Fig. 4a erläutert, noch mit Verstärkungsstreifen und Klebestreifen auf der den Randstreifen gegenüberliegenden Seite der Materialbahn ausgestattet werden.

[0072] In Verbindung mit dem elastischen Verbundmaterial der Trägerbahn 10 und den gekreppten Randstreifen 12 wird eine Materialbahn für die Anwendung als First- oder Gratabdichtungsstreifen erhalten, die besonders gut plastisch verformbar und an die Dachfläche anpaßbar ist, wobei einerseits das Eindringen von Regenwasser verhindert wird, andererseits jedoch eine ausreichende Lüftung und Wasserdampfdurchlässigkeit gegeben ist.

[0073] An Stelle des gekreppten Randsstreifens können mit einer tiefgreifenden Prägung versehene Randstreifen eingesetzt werden, wobei durch das Prägen eine plastische Verformung der Folien für den Randstreifen aus Kunststoff oder plastischen Metallen, wie Kupfer, Aluminium, Messing, Blei, erfolgt. Hierbei können auch Prägemuster ausgeführt werden, bei denen beide Werkstückseiten, d.h. die Randstreifen, unterschiedliche Profilierung erhalten - Vollprägen.

[0074] Bevorzugt werden auch hier Prägemuster, die insbesondere eine hohe Dehnfähigkeit durch die vorher einverleibte plastische Verformung und das Prägemuster in Längserstreckung der Materialbahn ermöglichen.

[0075] In der Fig. 8a in Draufsicht und Fig. 8b in Seitenansicht ist ein Randstreifen mit einem Prägemuster mit kugelförmigen Eindrücken 121, 122, die abwechselnd nach beiden Seiten des Randstreifens geprägt sind.

[0076] Fig. 9 zeigt ein Prägemuster mit Pyramiden, das auf der Ober- und Unterseite jeweils gegensätzlich erhaben und eingedrückt erscheint. Abwandlungen der Muster, insbesondere auch mit Abrundungen sind in vielfältiger Weise möglich. Das Prägemuster kann auch nach Art von Waffelmustern ausgebildet werden.

[0077] Fig. 10 hingegen zeigt ein etwa gitterförmiges Prägemuster, das ebenfalls auf der Ober- und Unterseite unterschiedlich positiv/negativ erscheint. Nachdem in einer der vorangehend geschilderten Weisen gemäß Figur 4a oder 4b die Folien 12a mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 unter plastischer Verformung und Bildung der Randstreifen 12 verbunden worden sind, werden nachfolgend von Vorratsrollen 13a bzw. 11a die selbstklebenden Klebestreifen 13 auf der den Randstreifen 12 abgewandten Seite und der Verstärkungsstreifen 11 auf der gleichen Seite wie die Randstreifen 12 der Trägerbahn 10 zugeführt und zwischen Walzen 4a, 4b mit dieser verbunden, so daß nachfolgend die in der Figur 1 dargestellte streifenförmige Materialbahn 1 erhalten wird und auf einer Vorratsrolle 5 zur weiteren Konfektionierung und Verwendung aufgewickelt werden kann.

[0078] Sowohl bei der Verbindung der Randstreifen 12 mit den Seitenstreifen 10b der Trägerbahn 10 wie auch der Verbindung des Verstärkungsstreifens 11 mit dem mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 kann je nach Werkstoffeigenschaften vorgesehen sein, die Randstreifen 12 und/oder den Verstärkungsstreifen 11 lediglich durch Einwirkung von Druck und Wärme mit der Trägerbahn 10 zu verbinden oder geeignete Klebemittel, insbesondere sogenannte Schmelzkleber für die Verbindung zur Trägerbahn 10 einzusetzen. Diese können als Beschichtung auf den Randstreifen 12 oder den sie bildenden Kunststoffolien 12a bzw. den Verstärkungsstreifen 11 bereits während der Herstellung derselben aufgebracht werden oder die Klebemittel werden unmittelbar vor dem Zusammenfügen der Randstreifen 12 bzw. der sie bildenden Kunststoffolien 12a mit der Trägerbahn 10 bzw. Verstärkungsstreifen 11 mit der Trägerbahn 10 auf diesen aufgebracht.


Ansprüche

1. Streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn mit zumindest im Bereich der äußeren Längsränder der Trägerbahn auf einer Seite aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen, die an Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerbahn (10) ein mindestens in Längserstreckung der Materialbahn elastisch dehnbares Verbundmaterial mit einer elastischen und flexiblen Trägerfolie (100) und zumindest auf einer Seite der Trägerfolie (100) aufgebrachter und unter Ausbildung von Hohlräumen (104) verbundener Vliesbahn (101 bzw. 102) vorgesehen ist, wobei die Vliesbahn mittels Thermobonding oder Ultraschallverschweißen in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie (100) verbunden ist, und mit einem Prägemuster versehene oder gekreppte Randstreifen (12) aus einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff oder Metall, wie Aluminium, Blei, Messing oder Kupfer vorgesehen sind und vollflächig mit der Trägerbahn (10) mittels eines Haftvermittlers verbunden sind.
 
2. Streifenförmige Materialbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn (10) dreischichtig ausgebildet ist, wobei auf jeder Seite der Trägerfolie (100) eine Vliesbahn (101, 102) als äußere Schichten unter Ausbildung von Hohlräumen (14) mit der Trägerfolie (100) als innere Schicht verbunden sind.
 
3. Streifenförmige Materialbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede mit der Trägerfolie (100) verbundene Vliesbahnen (101, 102) einen wellenförmigen Verlauf aufweisen, wobei die Wellenberge und -täler senkrecht in Bezug auf die Trägerfolie (100) verlaufend ausgebildet sind und die wellenförmig verlaufenden Vliesbahnen im Bereich ihrer Wellentäler mit der Trägerbahn (10) verbunden sind.
 
4. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (100) der Trägerbahn (10) aus einem gummielastischen thermoplastischen Elastomer gebildet ist.
 
5. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Trägerfolie (100) der Trägerbahn (10) 0,01 bis 0,08 mm beträgt.
 
6. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (100) mit Perforationen in einer solchen Größe ausgebildet ist, daß Wasserdampfdurchlässigkeit gegeben ist und ein Durchtritt von Wassertropfen verhindert ist.
 
7. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesbahnen (101, 102) des Trägermaterials (10) auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen oder eines Polyesters hergestellt sind.
 
8. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich der Trägerbahn (10) ein Verstärkungsstreifen (11) aufgebracht ist, wobei die Randstreifen (12) und der Verstärkungsstreifen (11) auf derselben Seite der Trägerbahn (10) aufgebracht sind.
 
9. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (12) und/oder der Verstärkungsstreifen (11) auf die Trägerbahn (10) aufgeklebt sind.
 
10. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Längsränder der Trägerbahn (10) auf der den Randstreifen (12) abgewandten Seite der Trägerbahn (10) selbstklebende Klebestreifen (13) auf Basis von Bitumen und/oder eines Butylkautschuks auf die Trägerbahn (10) aufgebracht und mittels eines abziehbaren Abdeckstreifens aus einer Kunststoffolie oder silikonisiertem Papier abgedeckt sind.
 
11. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der geprägte oder gekreppte Randstreifen eine Dehnbarkeit infolge der plastischen Verformung von mindestens 10 % in Längserstreckung der Materialbahn aufweist.
 
12. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Folien aus plastisch verformbaren Kunststoffen einer Dicke (d) von 0,2 bis 0,4 mm und aus Metall einer Dicke (d) von 0,03 bis 0,2 mm für den Randstreifen verwendet sind und die Dicke (H) des geprägten Randstreifens mindestens das Fünffache der Dicke (d) der eingesetzten Folie beträgt.
 
13. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägemuster mindestens 50 % der Fläche des Randstreifens umfaßt.
 
14. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägemuster in geschlossener oder unterbrochener bandförmiger Zickzackform oder Wellenform oder Treppenform quer zur Längserstreckung der Materialbahn auf dem Randstreifen verläuft.
 
15. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen mit einem Prägemuster in Waffelform, Rautenform oder aufgelöst mit einer Vielzahl kleiner Prägekörper wie in Gestalt von Kugelschalen oder Prismen versehen sind.
 
16. Verfahren zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Längsränder der Trägerbahn (10) und die die Randstreifen (12) bildenden Folien (12a) gemeinsam durch einen zwischen zwei Walzen (2, 3) ausgebildeten Walzenspalt (23) geführt werden, wobei zumindest eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung in Form von Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist, und die Folie (12a) und die Trägerbahn (10) beim Durchführen durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Wärme unter plastischer Verformung der Folie zu den Randstreifen (12) zusammen mit der Trägerbahn in dem Verbundbereich geprägt werden und die Randstreifen (12) vollflächig mit der Trägerbahn (10) verbunden werden.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Folie (12a) und/oder die Trägerbahn (10) vor der Durchführung durch den die Verbindung zwischen den Randstreifen (12) und der Trägerbahn (10) bewirkenden Walzenspalt (23) ein Klebemittel aufgebracht wird und die Randstreifen (12) und die Trägerbahn (10) beim Durchführen durch diesen Walzenspalt (23b bzw. 23) miteinander verkleben.
 
18. Verfahren zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First oder Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die die Randstreifen (12) bildenden Folien (12a) ein- oder beidseitig mit einer Papierbahn (6a, 6b) abgedeckt werden und der so gebildete Arbeitsverbund (60) durch eine Kreppvorrichtung (K) hindurchgeführt wird und danach die Papierbahnen (6a, 6b) von der gekreppten einen Randstreifen (12) bildenden Folie abgezogen werden, und der gekreppte Randstreifen (12) der Trägerbahn (10) zugeführt wird, die in den mit den Randstreifen zu verbindenden Bereichen mit einer Haftvermittler- oder Klebeschicht durch Aufsprühen versehen wird, und die Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchlaufen eines von glatten Gummiwalzen gebildeten Walzenspaltes bei Ausübung eines geringen die Kreppung des Randstreifens nicht zerstörenden Druckes haftfest verbunden wird.
 
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahnen (6a, 6b) auf der der Folie (12a) zugewandten Seite mit einem Trennmittel beschichtet werden.
 
20. Vorrichtung zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Walzenpaar, zwischen dem ein Walzenspalt ausgebildet ist und Zuführeinrichtungen für die gemeinsame Zufuhr der Trägerbahn (10) und der die Randstreifen bildenden Folie (12a) zum Walzenspalt vorgesehen sind, dergestalt, daß die Trägerbahn (10) mit den Randstreifen (12) beim Durchgang durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und Wärme verbindbar sind und die Walzen eine der Breite der Trägerbahn entsprechende Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen, zwischen denen die Längsränder der Trägerbahn (10) gemeinsam mit den Randstreifen (12) durch den Walzenspalt geführt werden, verdickt ausgebildet sind und zumindest die verdickten Endbereiche einer Walze mit einer Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind, so daß die Randstreifen (12) und zumindest die Längsränder der Trägerbahn (10) beim Durchlaufen des Walzenspaltes geprägt und mit der Trägerbahn vollflächig verbunden werden.
 




Zeichnung