[0001] Die Erfindung betrifft eine streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung
mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn, mit zumindest im Bereich der äußeren
Längsränder der Trägerbahn auf einer Seite aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen,
die an Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind.
[0002] Streifenförmige Materialbahnen der gattungsgemäßen Art sind in verschiedenen Ausführungen
zur Abdeckung von Firsten oder Graten von Gebäudedächern bekannt und dienen zum Abdichten
des Dachinnenraumes gegen Regen und Flugschnee.
[0003] Eine gattungsgemäße streifenförmige Materialbahn ist aus der EP 0 341 343 A2 bekannt.
Sie weist einen den Luftdurchtritt ermöglichenden Mittelstreifen aus einem wasserabweisenden
und flugschneesicheren Vlies und an die Oberseite von Dacheindeckungsplatten anpaßbare
Seitenstreifen aus dehnbaren Polyisobutylenfolienstreifen mit eingebettetem Streckmetallgitter
auf. Dieses in Polyisobutylenfolienstreifen eingearbeitete Streckmetallgitter verursacht
jedoch großen Produktionsaufwand und hohe Herstellungskosten, so daß die Wirtschaftlichkeit
der bekannten streifenförmigen Materialbahn verbesserungswürdig erscheint.
[0004] Aus der EP 0 610 324 B1 ist ein Firstabdichtungsstreifen bekannt, bei dem wellenförmig
geformte Randstreifen aus Metall so auf den Seitenstreifen befestigt sind, daß zwischen
den Seitenstreifen und den Randstreifen in Breitenrichtung des Firstabdichtungsstreifens
verlaufende Luftdurchtrittskanäle gebildet sind.
[0005] Aus der DE 40 01 766 A1 ist ein Firstdichtungsstreifen aus einem luftdurchlässigen
Vliesstoff bekannt, der mit Kunstharz getränkt sein kann und dessen Seitenteile an
ihrem äußeren Rand einen wellenförmigen Querschnitt aufweisen. Dieser Firstabdichtungsstreifen
weist jedoch eine ungenügende Formsteifigkeit und -beständigkeit auf.
[0006] Aus dem DE 297 11 241 U1 ist ein Firstdichtungsstreifen aus einem plastisch verformbaren
Kunststoffvlies bekannt, bei dem die Seitenteile in Abschnitten, die vorzugsweise
quer zur Längserstreckung des Firstdichtungsstreifens verlaufen, verfestigt sind.
Auch dieser Firstdichtungsstreifen weist keine ausreichende Formsteifigkeit auf.
[0007] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine streifenförmige Materialbahn der
eingangs genannten Art für eine First- oder Gratabdeckung vorzuschlagen, die gegenüber
den bekannten First- oder Gratabdeckungen mit wesentlich verringertem Aufwand und
Kosten herstellbar ist und darüber hinaus eine gute Abdichtung des Dachinnenraumes
gegen Regen und Flugschnee ermöglicht und die gute Formbeständigkeit und ausreichende
Formsteifigkeit aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer streifenförmigen Materialbahn gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn
sind in den Unteransprüchen 2 bis 15 angegeben.
[0010] Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn
sind Gegenstand der Ansprüche 16 bis 19, eine Vorrichtung zur Herstellung derselben
ist in dem Anspruch 20 angegeben.
[0011] Die erfindungsgemäße Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung zeichnet sich
dadurch aus, daß als Trägerbahn ein mindestens in Längserstreckung der Materialbahn
elastisch dehnbares Verbundmaterial mit einer elastischen und flexiblen Trägerfolie
und zumindest auf einer Seite der Trägerfolie aufgebrachter und unter Ausbildung von
Hohlräumen verbundener Vliesbahn vorgesehen ist, wobei die Vliesbahn mittels Thermobonding
oder Ultraschallverschweißen in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie
verbunden ist, und mit einem Prägemuster versehene oder gekreppte Randstreifen aus
einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff oder Metall, wie Aluminium, Blei,
Messing oder Kupfer vorgesehen sind und vollflächig mit der Trägerbahn mittels eines
Haftvermittlers verbunden sind.
[0012] Die erfindungsgemäße streifenförmige Materialbahn weist eine regen- und flugschneedichte
Trägerbahn aus einem mindestens in einer Richtung elastisch dehnbaren Verbundmaterial
mit mehrschichtigem Aufbau auf, bei der eine Schicht aus einer elastischen und flexiblen
Trägerfolie gebildet ist und zumindest auf einer Seite der Trägerfolie als weitere
Schicht eine mit der Trägerfolie unter Ausbildung von Hohlräumen verbundene Vliesbahn
vorgesehen ist, wobei die Vliesbahn mittels Thermobonding oder Ultraschallverschweißen
in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie verbunden ist und der
Randstreifen aus einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff oder Metall, wie
Aluminium, Blei, Messng, Kupfer gebildet ist und mit einem Prägemuster versehen oder
gekreppt ist und vollflächig mit der Trägerbahn verbunden ist. Die Materialbahn ist
in den Seitenbereichen, die mit dem Randstreifen ausgestaltet sind, zumindest in Längserstreckung
der Materialbahn plastisch dehnbar.
[0013] Die Erfindung lehrt, daß eine elastische Trägerbahn, die im wesentlichen vollflächig
mit dem geprägten oder gekreppten Randstreifen verbunden ist und die in diesem Verbundbereich
gegebenenfalls mitverformt ist, problemlos von Hand dem Verlauf der Dacheindeckungsplatten
angepaßt werden kann. Infolge der Elastizität und Dehnbarkeit der Trägerbahn läßt
sich diese ebenfalls an den Verlauf der Dacheindeckungsplatten von Hand anpassen.
[0014] Durch eine gezielte erfindungsgemäße Prägung der aus plastisch verformbaren Werkstoffen
hergestellten Randstreifen bzw. Kreppung derselben wird den Randstreifen eine Dehnbarkeit
in Längserstreckung der Materialbahn von mindestens 10 % einverleibt. Gekreppte Randstreifen
erreichen eine Dehnbarkeit bis 50 % und mehr. Die erfindungsgemäßen Materialbahnen
für die Verwendung als First- oder Gratabdeckung weisen üblicherweise eine Breite
von etwa 300 mm auf, wobei die beiden Randstreifen die der Bahn Formstabilität verleihen
sollen, je eine Breite von etwa 60 mm aufweisen. Bei Ausbildung der Dehnbarkeit des
Randstreifens durch Prägung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß Folien aus plastisch
verformbaren Kunststoffen einer Dicke von 0,2 bis 0,4 mm oder Metall einer Dicke von
0,03 bis 0,2 mm für den Randstreifen verwendet sind und die Dicke des geprägten Randstreifens
mindestens das Fünffache der Dicke (d) der eingesetzten Folie beträgt. Das Prägemuster
soll hierbei auf mindestens 50 % der Fläche des Randstreifens vorhanden sein, wobei
bevorzugt die ganze Fläche des Randstreifens in die Prägung einbezogen wird. Das Prägemuster
kann erfindungsgemäß in geschlossener oder daß das Prägemuster in geschlossener oder
unterbrochener bandförmiger Zickzackform oder Wellenform oder Treppenform quer zur
Längserstreckung der Materialbahn auf dem Randstreifen verlaufen. Es werden durch
das Prägen Erhebungen und Vertiefungen geschaffen, die zumindest bereichsweise in
Längserstreckung der Materialbahn senkrecht zu dieser sich erstrecken.
[0015] Die Randstreifen werden bevorzugt mit der Trägerbahn verklebt, z. B. mittels eines
geeigneten thermisch aktivierbaren Klebemittels, wie einem Schmelzkleber oder mittels
geeigneter Haftklebemittel.
[0016] Die im Rahmen der Erfindung eingesetzten Trägerbahnen mit einem mehrschichtigen Aufbau
aus einer Trägerfolie und an der Trägerfolie befestigten Vliesbahnen sind aus der
Herstellung von Windeln und ähnlichen Hygieneartikeln bekannt, wozu beispielsweise
auf die DE 196 04 956 A1, DE 42 43 012 C2, DE 42 38 541 A1 verwiesen wird.
[0017] Für die Erfindung können zwei- oder dreischichtige Verbunde eingesetzt werden, wobei
die Trägerfolie nur auf einer Seite oder beiden Seiten mit je einer Vliesbahn verbunden
ist.
[0018] Die Befestigung der Vliesbahnen an der Trägerfolie unter Ausbildung von Hohlräumen
wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Vliesbahnen im Gegensatz zur Trägerfolie
eine verringerte bis gar keine Elastizität aufweisen und die Vliesbahnen und/oder
die Trägerfolie in mindestens einer Richtung gereckt werden. Die Vliesbahnen werden
bereichsweise in punkt- oder linienförmigen Bereichen mit der Trägerfolie mittels
Thermobonding und/oder Ultraschallverschweißen verbunden und der so gebildete Verbund
wird entspannt. Hierbei verbleiben die Vliesbahnen aufgrund ihrer nur geringen Elastizität
in ihrer vor dem Entspannen vorherrschenden Länge, während die elastische Trägerfolie
ihre ursprünglichen Abmessungen vor dem Recken wieder einnimmt, wodurch sich zwischen
den Verbindungspunkten der Vliesbahnen zu der Trägerfolie die Vliesbahnen wellen und
aufwerfen und hierbei die Hohlräume ausgebildet werden.
[0019] Im Rahmen der Erfindung wurde nunmehr gefunden, daß diese aus der Windelherstellung
bekannten Verbundmaterialien mit großem Vorteil als regen- und flugschneedichte Trägerbahn
für eine streifenförmige Materialbahn für eine First- und/oder Gratabdeckung der eingangs
genannten Art einsetzbar sind und es ermöglicht ist, sie an ihren Längsrändern mit
den geprägten oder gekreppten Randstreifen aus einer plastisch verformbaren Folie
im wesentlichen vollflächig zu verbinden. Die hierdurch gewonnene streifenförmige
Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung weist eine hohe Regen- und Flugschneedichtigkeit
und hohe mechanische Festigkeit auf. Durch die hohe Elastizität der Trägerbahn läßt
sich die erfindungsgemäße streifenförmige Materialbahn besonders leicht handhaben
und auch in schwer zugänglichen First- bzw. Gratbereichen von Gebäudedächern auf einfache
Weise verlegen, sowie vor der Anwendung zu Rollen aufwickeln, was die Handhabbarkeit
und den Transport erleichtert. Ein ganz herausragender Vorteil ergibt sich, daß die
erfindungsgemäß eingesetzte Trägerbahn neben der hohen Dehnungsfähigkeit und Elastizität
in Längserstreckung der Materialbahn auch noch eine geringe Dehnfähigkeit und Elastizität
in Querrichtung der Materialbahn aufweist. Somit ist in Verbindung mit den plastisch
verformbaren Randstreifen die Anpassung an die Konturen des Daches auf Dauer ermöglicht.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Vliesbahnen der
Trägerbahn einen wellenförmigen Verlauf aufweisen und bereichsweise mit der Trägerfolie
verbunden sind. Hierbei erstrecken sich die Wellenberge und -täler der Vliesbahnen
bevorzugt senkrecht zur Trägerfolie. Durch diesen mäanderförmigen Verlauf erhält die
erfindungsgemäß eingesetzte Trägerbahn eine besonders hohe Elastizität, die beim Erreichen
einer vorbestimmten Dehnung abrupt von den Vliesbahnen beendet wird. Die Verbindung
der wellenförmig verlaufenden Vliesbahnen mit der Trägerfolie erfolgt nach einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung im Bereich der Wellentäler der Vliesbahnen.
[0021] Die Trägerfolie der Trägerbahn ist bevorzugt aus einem gummielastischen thermoplastischen
Elastomer hergestellt. Beispielsweise kann die Trägerfolie aus einem Polyethylen/Polyethylen-Copolymerisat
oder aus Blockcopolymeren des Typs A - B - A' hergestellt sein. Hierbei beträgt die
Dicke der Trägerfolie vorteilhaft 0,01 bis 0,08 mm.
[0022] Es kann nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung darüber hinaus
vorgesehen sein, die Trägerfolie der Trägerbahn zu perforieren, um einen Wasserdampfdurchtritt
zu ermöglichen. Die Perforationen können dabei in einer solchen Größe ausgeführt sein,
daß Wasserdampfdurchtritt ermöglicht ist, Wassertropfen oder Flugschnee der Durchtritt
aber verwehrt bleibt. Dies kann beispielsweise während des Verbindens der Trägerfolie
mit den Vliesbahnen mittels Nadelwalzen bewirkt werden. Eine derartige streifenförmige
Materialbahn ermöglicht als First- und/oder Gratabdeckung eine Feuchtigkeitsabfuhr
aus dem Dachinneren bei gleichzeitiger Regen- und Flugschneedichtigkeit.
[0023] Die Vliesbahnen der erfindungsgemäß eingesetzten Trägerbahn sind vorteilhaft auf
Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen oder eines Polyesters hergestellt. Hierbei
können nach unterschiedlichen Verfahren hergestellte Vliese verwendet werden, wie
Vliese aus Endlosfilamenten oder solche aus schmelzgeblasenen Mikrofasern oder Kombinationen
derselben.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen streifenförmigen
Materialbahn sieht vor, daß im mittleren Bereich der Trägerbahn ein Verstärkungsstreifen
aufgebracht ist, z. B. aufgeklebt ist. Dieser Verstärkungsstreifen wird zusammen mit
dem mittleren Bereich der Trägerbahn auf dem First- oder Gratbalken aufgelegt und
mittels Nägeln oder dergleichen an diesem fixiert. Diese Fixierung erfolgt sodann
durch den Verstärkungsstreifen hindurch, so daß zum einen die Fixierung verbessert
und zum anderen ein Ausreißen der Trägerbahn in diesem Bereich verhindert wird.
[0025] Bevorzugt sind die plastisch verformbaren Randstreifen und/oder der Verstärkungsstreifen
aus Aluminiumfolie oder Kupferfolie oder aus einer Kunststoffolie auf Basis von Polyolefinen,
wie Polypropylen, eines Polyethylens hoher Dichte (HD-Polyethylen) oder eines Polyethylens
niedriger Dichte (LD-Polyethylen) oder eines Weich-PVC in einer Dicke von 40 bis 100
µm gebildet. Als Verstärkungsstreifen kommen beispielsweise hochfeste Gewebe zum Einsatz.
Der Verstärkungsstreifen hat dann eine Breite von 30 bis 40 mm bei einer Breite der
Materialbahn von 300 mm.
[0026] Um die Fixierung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn durch den im
mittleren Bereich aufgebrachten Verstärkungsstreifen hindurch zu erleichtern, kann
gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein,
daß der Verstärkungsstreifen gelocht ausgebildet ist, beispielsweise eine Reihe von
Löchern in gleichbleibendem Abstand aufweist, durch die Fixierungsnägel in den First-
oder Gratbalken eingeschlagen werden können.
[0027] Um die Fixierung und Anpassung der Längsränder der erfindungsgemäßen streifenförmigen
Materialbahn auf der Oberseite der Dacheindeckungsplatten zu verbessern, können darüber
hinaus im Bereich der Längsränder der Trägerbahn auf der den Randstreifen abgewandten
Seite derselben selbstklebende Klebestreifen auf Basis von Bitumen oder eines Butylkautschuks
auf die Trägerbahn aufgebracht sein. Diese selbstklebenden Klebestreifen auf Basis
von Bitumen und/oder eines Butylkautschuks weisen eine hohe Witterungsbeständigkeit
auf, die für Anwendungen im Baubereich von Vorteil ist. Bevorzugt ist eine Modifikation
der bituminösen Ausgangsbasis mittels Polyolefinen, wodurch die selbstklebenden Klebestreifen
über einen weiten Temperaturbereich elastisch verformbar und temperaturbeständig eingestellt
werden können, so daß sie beispielsweise in einem Temperaturbereich von -20 °C bis
+ 100 °C temperaturbeständig und verarbeitbar sind. Des weiteren wird durch den Zusatz
von Polyolefinen die Plastizität und das thermomechanische Verhalten des Bitumens
erhöht.
[0028] Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere selbstklebende
und elastisch verformbare Haftklebemittel in Streifenform im Sinne der Erfindung auf
die Trägerbahn aufzubringen. Insbesondere werden hierzu Natur- und Synthese-Kautschuke,
Polyacrylate, Polyester, Polychloroprene, Polyisobutene, Polyvinylether, Polyolefine
und Polyurethane als geeignet angesehen. Diese Haftklebemittel können bei Bedarf in
Kombination mit Zusätzen wie Harzen, Bitumen, Weichmachern und/oder Antioxydantien
zur Ausbildung der selbstklebenden Klebestreifen für die erfindungsgemäße streifenförmige
Materialbahn verwendet werden. Auch ist es möglich, anstelle von aufgebrachten selbstklebenden
Klebestreifen eine selbstklebende Schicht in viskosem Zustand auf die Trägerbahn mittels
Auftragsdüsen in Form eines Klebestranges aufzubringen.
[0029] Die Handhabbarkeit der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn kann gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung dadurch gesteigert werden, daß die Klebestreifen
mittels eines abziehbaren Abdeckstreifens aus einer Kunststoffolie oder silikonisiertem
Papier abgedeckt sind.
[0030] Bei der Montage der erfindungsgemäßen First- oder Gratabdeckung kommt die Materialbahn
mit der Seite der Trägerbahn, auf der die Klebestreifen aufgebracht sind, auf den
Dachplatten, d. h. der Dachfläche zu liegen, so daß nach Abziehen der Abdeckstreifen
die Klebestreifen zugänglich werden und auf die Dacheindeckungsplatten aufgeklebt
werden können. Die geprägten bzw. gekreppten Randstreifen der Materialbahn liegen
außen und werden von den Firstpfannen überdeckt.
[0031] Die Randstreifen und der Verstärkungsstreifen der erfindungsgemäßen streifenförmigen
Materialbahn sind bevorzugt auf derselben Seite der Trägerbahn aufgebracht, es ist
im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, die Randstreifen auf einer Seite der Trägerbahn
und den Verstärkungsstreifen auf der anderen Seite der Trägerbahn oder den Verstärkungsstreifen
beidseitig aufzubringen.
[0032] Nach der Verlegung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn als First-
oder Gratabdeckung sind üblicherweise zumindest die Längsränder der Trägerbahn und
die Randstreifen dem Zutritt von Sonnenlicht ausgesetzt, da sie unter den Dacheindeckungsplatten
hervortreten. Zu diesem Zweck kann es vorteilhaft sein, daß die streifenförmige Materialbahn
gemäß der Erfindung zumindest bereichsweise, bevorzugt im dem Zutritt von Sonnenlicht
ausgesetzten Bereich UV-beständig ausgerüstet ist. Beispielsweise kann eine Stabilisierung
und/oder Pigmentierung der erfindungsgemäßen Materialbahn oder Teilen davon zur Verbesserung
ihrer Bewitterungsstabilität vorgenommen werden.
[0033] Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn
für eine First- oder Gratabdeckung zeichnet sich dadurch aus, daß die die Randstreifen
bildende Folie durch einen zwischen zwei Walzen ausgebildeten ersten Walzenspalt geführt
wird, wobei zumindest eine dieser Walzen eine Oberflächenprofilierung in Form von
Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist und die Folie beim Durchführen durch den
ersten Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und bei Kunststoffolien zusätzlich Wärme
zu den Randstreifen unter plastischer Verformung geprägt wird und nachfolgend die
geprägten Randstreifen gemeinsam mit der Trägerbahn einem zweiten zwischen zwei Walzen
ausgebildeten Walzenspalt zugeführt werden, und zumindest eine dieser Walzen eine
den Walzen des ersten Walzenspaltes entsprechende Oberflächenprofilierung aufweist
und die Längsränder der Trägerbahn mit den verformten Randstreifen beim Durchführen
durch den zweiten Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und Wärme vollflächig unter
Beibehaltung der Verformung der Randstreifen verbunden werden.
[0034] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen, bei dem
zumindest die Längsränder der Trägerbahn und die die Randstreifen bildenden Folien
gemeinsam durch einen zwischen zwei Walzen ausgebildeten Walzenspalt geführt werden,
wobei zumindest eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung in Form von Erhöhungen
und/oder Vertiefungen aufweist und die Folie und die Trägerbahn beim gemeinsamen Durchführen
durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck und gegebenenfalls Wärme unter plastischer
Verformung zu den Randstreifen zusammen mit der Trägerbahn im Verbindungsbereich geprägt
werden, und die Randstreifen vollflächig mit der Trägerbahn verbunden werden. Hierdurch
nimmt die Trägerbahn an ihren Längsrändern im Verbindungsbereich zu den plastisch
verformten Randstreifen ebenfalls deren Kontur annähernd an, so daß die mit den Randstreifen
versehene Trägerbahn plastisch an den Verlauf der Dacheindeckungsplatten anpaßbar
ist. Hierbei erfolgt erfindungsgemäß die Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn
gleichzeitig mit deren Verformung beim Durchtritt durch den Walzenspalt, so daß die
Anzahl der für die Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn
erforderlichen Arbeitsgänge minimiert wird, was eine besonders wirtschaftliche Herstellung
der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn ermöglicht.
[0035] Als weitere Alternative kann auch vorgesehen sein, die Trägerbahn und die die Randstreifen
bildenden Folien in unverformtem Zustand bereits vorab zu verbinden und nachfolgend
gemeinsam durch den Walzenspalt zu führen, wobei die Prägung der Randstreifen und
der damit verbundenen Längsränder der Trägerbahn bewirkt wird.
[0036] In Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, daß auf die die Randstreifen
bildende Folie und/oder die Trägerbahn vor der Durchführung durch den die vollflächige
Verbindung zwischen den Randstreifen und der Trägerbahn bewirkenden Walzenspalt ein
Klebemittel aufgebracht wird, so daß die Randstreifen und die Trägerbahn beim Durchführen
durch diesen Walzenspalt bevorzugt vollflächig miteinander verkleben. Die Verklebung
der Trägerbahn mit den Randstreifen kann beispielsweise mittels einer auf die Randstreifen
und/oder die Trägerbahn vor dem Verbinden aufgebrachten Beschichtung aus einem thermisch
im Walzenspalt aktivierbarem Schmelzkleber o. ä. erfolgen.
[0037] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen
sein, daß beide einen Walzenspalt bildende Walzen mit Oberflächenprofilierungen in
Form von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind und die Walzen mit ihren
Oberflächenprofilierungen ineinandergreifen, etwa nach Art von Zahnrädern miteinander
kämmen.
[0038] Vorteilhaft wird zumindest eine der den Walzenspalt bildenden Walzen, die die plastische
Verformung der Randstreifen bewirken, auf eine für die plastische Verformung und/oder
Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn ausreichende Temperatur erwärmt.
[0039] Hierdurch kann auch ein z. B. auf die Randstreifen aufgebrachtes Klebemittel thermisch
aktiviert werden, um die Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn hervorzurufen.
Die Wärmezufuhr kann auch so groß sein, daß auf zusätzliche Klebemittel gänzlich verzichtet
werden kann und die Randstreifen infolge der Erwärmung mittels der beheizten Walze
von sich aus mit der Trägerbahn verbunden werden.
[0040] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Wärmezufuhr mittels vor den den Walzenspalt
bildenden Walzen angeordneter Heizstrahler oder ähnlichen Wärmequellen für eine plastische
Verformung der Randstreifen und/oder Verbindung mit der Trägerbahn mit oder ohne Klebemittel
zu steigern.
[0041] Die plastische Verformbarkeit und Verbindung der Randstreifen mit der Trägerbahn
kann darüber hinaus dadurch gesteigert werden, daß zumindest die die Randstreifen
bildenden Folien vor der Durchführung durch den Walzenspalt umschlingend um die erwärmte
Walze geführt werden, so daß eine ausreichende Erwärmung stattfinden kann. In Durchtrittsrichtung
durch den Walzenspalt gesehen, bildet sodann die beheizte Walze die erste Walze, mit
der die die Randstreifen bildenden Folien in Kontakt kommen. Die plastisch zu den
Randstreifen zu verformenden Kunststoffolien werden hierbei bevorzugt unmittelbar
an der beheizten ersten Walze anliegend geführt, wodurch die Erwärmung derselben weiter
verbessert wird.
[0042] Nach dem Verbinden der Trägerbahn mit den Randstreifen werden Verstärkungsstreifen
im mittleren Bereich und/oder selbstklebende Klebestreifen im Bereich der Längsränder
der Trägerbahn auf der den Randstreifen abgewandten Seite zugeführt und in den gewünschten
Bereichen auf diese aufgebracht.
[0043] Auch hier wird der Verstärkungsstreifen entweder durch Druck und Wärme oder auch
durch Einsatz eines Klebemittels, wie schon bei den Randstreifen erläutert, auf die
Trägerbahn aufgebracht.
[0044] Für die Ausbildung einer Materialbahn mit gekreppten Randstreifen wird erfindungsgemäß
ein Verfahren vorgeschlagen, daß die Randstreifen bildenden Folien ein- oder beidseitig
mit einer Papierbahn abgedeckt werden und der so gebildete Arbeitsverbund durch eine
Kreppvorrichtung hindurchgeführt wird und danach die Papierbahnen von der gekreppten
einen Randstreifen bildenden Folie abgezogen werden, und der gekreppte Randstreifen
der Trägerbahn zugeführt wird, die in den mit den Randstreifen zu verbindenden Bereichen
mit einer Haftvermittler- oder Klebeschicht durch Aufsprühen versehen wird, und die
Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchlaufen eines von glatten Gummiwalzen gebildeten
Walzenspaltes bei Ausübung eines geringen die Kreppung des Randstreifens nicht zerstörenden
Druckes haftfest verbunden wird. Um ein einwandfreies Entfernen der Papierbahnen nach
dem Kreppen von der Folie zu ermöglichen, können die Papierbahnen auf der der Folie
zugewandten Seite mit einem Trennmittel beschichtet sein.
[0045] Eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn
für eine Frist- oder Gratabdeckung zeichnet sich dadurch aus, daß ein erstes Walzenpaar
mit zwei einen ersten Walzenspalt bildenden Walzen vorgesehen ist, wobei zumindest
eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen
aufweist und die die Randstreifen bildende Folie dem ersten Walzenspalt zuführbar
ist, dergestalt, daß sie beim Durchführen durch den Walzenspalt geprägt und plastisch
verformbar ist und dem ersten Walzenpaar nachgeordnet ein zweites Walzenpaar mit zwei
einen zweiten Walzenspalt bildenden Walzen vorgesehen ist, durch die die geprägten
Randstreifen gemeinsam mit der Trägerbahn durchführbar sind, wobei die Walzen eine
der Breite der Trägerbahn entsprechende Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen,
zwischen denen die Längsränder der Trägerbahn gemeinsam mit den Randstreifen durch
den zweiten Walzenspalt geführt werden, verdickt ausgebildet sind und zumindest die
verdickten Endbereiche einer Walze mit einer der Oberflächenprofilierung der zumindest
einen profilierten Walze des ersten Walzenpaares entsprechenden Oberflächenprofilierung
ausgebildet sind, so daß die Randstreifen und die Längsränder der Trägerbahn beim
Durchlaufen durch den zweiten Walzenspalt vollflächig miteinander unter Beibehaltung
der Verformung der Randstreifen verbindbar sind.
[0046] Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, daß die Vorrichtung zur Herstellung der
streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung gemäß der Erfindung
nur ein Walzenpaar aufweist, wobei zwischen den Walzen ein Walzenspalt ausgebildet
ist und Zuführeinrichtungen für die Zufuhr der Trägerbahn und der die Randstreifen
bildenden Folie zum Walzenspalt vorgesehen sind. Diese sind derart angeordnet, daß
die Längsränder der Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchgang durch den Walzenspalt
unter Einwirkung von Druck und Wärme verbindbar sind. Um in erfindungsgemäßer Weise
die Randstreifen mit der Trägerbahn zu verbinden und gleichzeitig plastisch zu verformen
und zu prägen, wird vorgeschlagen, daß die Walzen eine der Breite der Trägerbahn entsprechende
Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen, zwischen denen die Längsränder der
Trägerbahn mit den Randstreifen durch den Walzenspalt geführt werden, verdickt ausgebildet
sind und zumindest die verdickten Endbereiche einer Walze mit einer Oberflächenprofilierung
in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind, so daß die Randstreifen
und zumindest die Längsränder der Trägerbahn beim Durchlaufen des Walzenspaltes geprägt
werden, wobei die Randstreifen eine plastische Verformung erfahren und die Randstreifen
mit der Trägerbahn vollflächig verbunden werden.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß beide einen Walzenspalt bildende Walzen mit einer Oberflächenprofilierung in Gestalt
von Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind und die Walzen mit ihren Oberflächenprofilierungen
ineinandergreifend angeordnet sind.
[0048] Um die die Randstreifen bildende Folie vor dem Durchlaufen durch den Walzenspalt
auf die für die plastische Verformung und Verbindung mit der Trägerbahn erforderliche
Temperatur zu erwärmen, kann hierbei zumindest eine der den Walzenspalt bildenden
Walzen, mittels derer die plastische Verformung der Randstreifen bewirkbar ist, beheizbar
ausgebildet sein. Diese Erwärmung kann zur thermischen Aktivierung eines auf die Randstreifen
aufgebrachten Klebemittels dienen oder eine Verklebung der Randstreifen an sich mit
der Trägerbahn bewirken. Hierzu können gegebenenfalls vor dem Walzenspalt noch Heizstrahler
oder ähnliche Wärmequellen zusätzlich vorgesehen sein.
[0049] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
[0050] Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung die Ansicht einer erfindungsgemäßen streifenförmigen
Materialbahn für eine First- und/oder Gratabdeckung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die streifenförmige Materialbahn gemäß Pfeilen B - B in Figur
1,
- Figur 3
- den Schnitt durch die Trägerbahn gemäß Pfeilen A - A in Figur 2,
- Figur 4a
- in schematisierter Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen
streifenförmigen Materialbahn mit Prägemuster der Randstreifen,
- Figur 4b
- in schematisierter Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zur
Herstellung der erfindungsgemäßen streifenförmigen Materialbahn mit gekreppten Randstreifen,
- Figur 5
- in schematisierter Darstellung ein Walzenpaar zur Herstellung der erfindungsgemäßen
streifenförmigen Materialbahn,
- Figur 6
- in schematisierter Darstellung die Seitenansicht des Walzenpaares gemäß Pfeil V in
Figur 5.
- Figur 7a
- ein weiteres Prägemuster für den Randstreifen in Draufsicht,
- Figur 7b
- Seitenansicht V von Figur 7a,
- Figuren 8a,b, 9, 10
- weitere Varianten von Prägemustern für den Randstreifen.
[0051] In der Figur 1 ist eine streifenförmige Materialbahn 1 für eine First- und/oder Gratabdeckung
dargestellt. Sie umfaßt eine über die gesamte Breite der Materialbahn 1 verlaufende
regen- und flugschneedichte Trägerbahn 10 mit einem mittleren Bereich 10a und an den
mittleren Bereich anschließenden Längsrändern 10b. Entlang der Längsränder 10b der
Trägerbahn 10 sind in der Darstellung gemäß Figur 1 oberseitig in Längserstreckung
L durch Prägen wellenförmig plastisch verformte Randstreifen 12 aufgebracht und im
mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 ist ein Verstärkungsstreifen 11 aufgebracht.
Im Bereich der den Randstreifen 12 abgewandten Seite der Trägerbahn 10 sind selbstklebende
Klebestreifen 13 an den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 befestigt. Für den Fall,
daß die Randstreifen gekreppt sind, ergibt sich eine entsprechend dichtere Folge von
[0052] Die Trägerbahn 10, die in der Figur 3 vergrößert dargestellt ist, besteht aus einem
elastisch reckbaren Verbundmaterial mit einem mehrschichtigen, hier dreischichtigen
Aufbau. Als innere Schicht ist eine elastische und flexible Trägerfolie 100 vorgesehen,
die beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer, wie einen PE/PE-Copolymerisat
in einer Dicke von 0,04 mm ausgebildet ist. Die äußeren Schichten der Trägerbahn 10
werden jeweils von einer mit der Trägerfolie 100 unter Ausbildung von quer zur Längserstreckung
der streifenförmigen Materialbahn 1 durchgängig verlaufenden Hohlräumen 104 verbundenen
Vliesbahnen 101, 102 beispielsweise aus Endlosfilamenten auf Basis von Polypropylen
gebildet. Die Vliesbahnen 101, 102 sind mittels bereichsweise rasterartig angeordneter
Punktschweißflächen 103 nach dem sogenannten Thermobonding-Verfahren mit der Trägerfolie
100 verbunden, wobei die Vliesbahnen einen mäanderförmigen bzw. wellenförmigen Verlauf
aufweisen und unter Ausbildung der Hohlräume 104 mit der Trägerfolie 100 verbunden
sind. Hierbei verlaufen die Wellenberge B und Wellentäler T der wellenförmigen Vliesbahnen
101, 102 in etwa senkrecht zur Trägerfolie 100 und sind im Bereich der Wellentäler
T mit der Trägerfolie mittels Punktschweißungen verbunden. Die Trägerbahn 10 weist
insbesondere quer zur Längserstreckung der Hohlräume 104 eine hohe Elastizität auf,
d. h. in Richtung der Pfeile S in Figur 3. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
die Orientierung der hohen Elastizität der Trägerbahn 10 gemäß Pfeilrichtung S so
gewählt, daß sie in Längserstreckung L weist, so daß die Trägerbahn 10 in Längsrichtung
L besonders elastisch ist.
[0053] Zur Erzielung einer Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Regen- und Flugschneedichtigkeit
kann die Trägerfolie 100 mit hier nicht näher dargestellten feinen Perforationen ausgebildet
sein, die Wasserdampfdurchtritt ermöglichen, für Wassertropfen jedoch undurchlässig
sind. Diese Perforationen können beispielsweise bei der Verbindung der Trägerfolie
100 mit den Vliesbahnen 101, 102 durch Nadeln mittels Nadelwalzen od. dgl. hergestellt
werden.
[0054] Die Herstellung einer derartigen Trägerbahn 10 ist beispielsweise in der DE 42 38
541 A1 beschrieben.
[0055] Die auf die Seitenränder 10b der Trägerbahn 1, hier auf die Vliesbahn 101 derselben
aufgebrachten Randstreifen 12 sind beispielsweise aus einer plastisch verformbaren
Kunststoffolie streifenförmigen Zuschnittes auf Basis von Polyolefinen, wie Polypropylen,
HD-Polyethylen oder LD-Polyethylen oder auf Basis von PVC hergestellt und werden beispielsweise
mittels eines geeigneten, z. B. thermisch aktivierten Klebemittels aufgeklebt. Die
Randstreifen 12 sind beispielsweise in einer Dicke von 60 µm ausgeführt, wodurch sie
eine hohe Steifigkeit aufweisen. Ihre plastische Verformbarkeit wird dadurch erreicht,
daß die Randstreifen 12 entlang ihrer Längserstreckung L wellenförmig ausgeknickt
verlaufend ausgebildet sind, wobei im Bereich der Ausknickungen 122 jeweils die elastische
Dehnbarkeit des Randstreifens 12 überschritten ist und von daher die Ausknickungen
122 plastisch verformt sind. Der wellenförmige Verlauf der Randstreifen 12 kann z.
B. mäanderförmig, rechteckförmig, dreieckförmig od. dgl. ausgeführt sein.
[0056] Wesentlich ist, daß die Trägerbahn 10 im Bereich ihrer Längsränder 10b vollflächig
mit den Randstreifen 12 z. B. durch Verkleben verbunden ist, so daß die Längsränder
10b der Trägerbahn 10 dem wellenförmig ausgeknickten Verlauf der Randstreifen 12 im
Verbindungsbereich derselben folgen. Hierdurch wird es möglich, die Längsränder 10b
der Trägerbahn 10 bei der Anwendung der streifenförmigen Materialbahn 1 als First-
und/oder Gratabdeckung dem Verlauf der Oberseite von Dacheindeckungsplatten, wie Dachziegeln
durch plastische Verformung derselben anzupassen. Der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn
10 verbleibt hingegen in planer Ausrichtung und wird vom wellenförmigen Verlauf der
Randstreifen 12 und der Längsränder 10b nicht beeinflußt.
[0057] Der im mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 aufgebrachte Verstärkungsstreifen
11 ist ebenso wie die Randstreifen 12 aus einer Kunststoffolie auf Basis von Polyolefinen,
wie Polypropylen, HD-Polyethylen oder LD-Polyethylen oder auf Basis von PVC, vorzugsweise
Weich-PVC ausgebildet und wird auf den mittleren Bereich 10a der Trägerbahn 10 auf
der gleichen Seite wie die Randstreifen 12, d. h. im vorliegenden Beispiel auf der
Vliesbahn 101 der Trägerbahn 10 befestigt, beispielsweise mittels geeigneter Klebemittel
aufgeklebt. Mittels des derart aufgebrachten Verstärkungsstreifens 11 wird der mittlere
Bereich 10a der Trägerbahn 10 mechanisch verstärkt und bei Anwendung der streifenförmigen
Materialbahn 1 als First und/oder Gratabdeckung wird diese auf dem jeweiligen First-
oder Gratbalken mit dem mittleren Bereich 10a aufgelegt und beispielsweise mittels
Nägeln an dem Balken fixiert. Hierbei verhindert der Verstärkungsstreifen 11 ein Ausreißen
der Trägerbahn 10 in deren am First- oder Gratbalken befestigtem Zustand und dient
somit als Nagelhilfe. Hierzu können beispielsweise in regelmäßigen Abständen in dem
Verstärkungsstreifen 11 Löcher 11 a ausgebildet sein, durch die je ein Nagel zur Befestigung
der streifenförmigen Materialbahn 1 am First- oder Gratbalken durchgeführt werden
kann. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, den Verstärkungsstreifen 11 ungelocht
auszuführen und die Befestigungselemente, wie Nägel direkt durch den Verstärkungsstreifen
11 und die Trägerbahn 10 hindurch in den First- oder Gratbalken einzutreiben.
[0058] Die Anlage und Anformbarkeit der Längsränder 10b der Trägerbahn 10 an die Oberseite
von Dacheindeckungsplatten, wie Dachziegel wird durch die auf der Unterseite, d. h.
auf der Vliesbahn 102 der Trägerbahn 10 aufgebrachten selbstklebenden Klebestreifen
13 erhöht. Diese sind bevorzugt aus einem etwa 10 bis 30 mm breiten Streifen auf Basis
eines mit geeigneten Polyolefinen modifizierten Bitumens aufgebaut und ermöglichen
ein Ankleben der Trägerbahn 10 an der Oberseite der Dacheindeckungsplatten, wenn die
streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung verwendet wird.
[0059] Anstelle einer plastisch verformbaren Kunststoffolie 12a können auch plastisch verformbare
Metallfolien eingesetzt werden und durch Prägen mit einer geeigneten Verformung für
eine spätere gute Anpaßbarkeit an Dachoberflächen versehen werden. In den Figuren
7 bis 10 sind verschiedene Prägemuster beispielhaft dargestellt. Eine vorteilhafte
Prägung mit Erhebungen und Vertiefungen, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen
auf dem Randstreifen beziehungsweise der Materialbahn verlaufen, ist in den Figuren
7a, 7b auszugsweise dargestellt. Dieses Prägemuster zeichnet sich durch einen wellenförmigen
Verlauf in Querrichtung der Materialbahn 1 von Erhebungen 121 und Vertiefungen 122
aus. In Längserstreckung der Materialbahn 1 betrachtet ergibt sich wiederum ein wellenförmiger
Verlauf der Erhebungen 121 und Vertiefungen 122, nunmehr senkrecht zur Materialbahn.
[0060] Bei einer Dicke d von 0,2 mm des Randstreifens ergibt sich eine Gesamthöhe des geprägten
Randstreifens H von 1,8 mm, d. h. das neunfache der Dicke d des Randstreifens beziehungsweise
der für den Randstreifen eingesetzten Folie. Durch eine entsprechende Ausgestaltung
des Prägemusters wird erreicht, daß die gewünschte Dehnbarkeit des Randstreifens in
Längserstreckung der Materialbahn ermöglicht wird. Bevorzugt erstreckt sich das Prägemuster
über die gesamte Breite des Randstreifens.
[0061] Die Herstellung der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten streifenförmigen Materialbahn
1 ist in den Figuren 4a und 4b schematisch anhand von zwei alternativen Ausführungsformen
dargestellt.
[0062] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4a wird die bereits vorgefertigte und gemäß der
Darstellung in der Figur 3 ausgebildete Trägerbahn 10 von einer Vorratsrolle 105 einem
Walzenpaar mit Walzen 2, 3 zugeführt, zwischen denen ein Walzenspalt 23 ausgebildet
ist. Von einer weiteren Vorratsrolle 120 werden die die Randstreifen 12 bildenden
unverformten Folien 12a ebenfalls dem Walzenpaar 2, 3 zugeführt, wobei die Zuführung
derart erfolgt, daß sich die Folien 12a und die Längsränder 10b der Trägerbahn 10
aufeinanderlegen.
[0063] Die derart aufeinander gelegten Folien 12a und die Trägerbahn 10 werden nachfolgend
durch den zwischen den Walzen 2, 3 ausgebildeten Walzenspalt 23 hindurchgezogen, wo
sie unter der Einwirkung der dort vorherrschenden Temperatur und des Drucks miteinander
verbunden werden. Zu diesem Zweck können die Folien 12a vor der Zuführung zum Walzenpaar
2, 3 mit einem geeigneten Klebemittel ausgerüstet werden, was anhand der Pfeile K
in Figur 4 schematisch dargestellt ist.
[0064] Die den Walzenspalt 23 ausbildenden Walzen 2, 3 sind in der Figuren 5 und 6 in näheren
Einzelheiten dargestellt.
[0065] Die Walzen 2, 3 sind in einer der Breite der Trägerbahn 10 entsprechenden Breite
ausgeführt. Beide Walzen 2, 3 weisen einen mittleren Bereich 20, 30 auf, zwischen
denen ein Walzenspalt 23b ausgebildet ist, durch den der mittlere Bereich 10a der
Trägerbahn 10 gemäß der Darstellung der Figur 4 hindurchgezogen wird ohne von den
Walzen 2, 3 komprimiert zu werden. Die Endbereiche 21a, 21b bzw. 31a, 31b der Walzen
2, 3 sind gegenüber dem mittleren Bereich 20, 30 derselben verdickt ausgebildet und
geben je einen Walzenspalt 23a frei, der eine geringere lichte Weite L1 als die lichte
Weite L2 des Walzenspaltes 23b zwischen den mittleren Bereichen 20, 30 aufweist. Durch
diese Walzenspalte 23a werden die Längsränder 10b der Trägerbahn 10 gemeinsam mit
den zugeführten Folien 12a hindurchgeführt, so daß die Längsränder 10b der Trägerbahn
10 und die Folien 12a beim gemeinsamen Durchlaufen der Walzenspalte 23a hohem Druck
und entsprechenden Temperaturen ausgesetzt sind, wodurch die Folien 12a mit den Seitenstreifen
10b der Trägerbahn 10 verbunden werden, z. B. bei Einsatz eines Klebemittels miteinander
verklebt werden oder infolge der hohen Temperaturen und Drücke im Walzenspalt von
sich aus aneinander haften. Als Folie können sowohl Kunststoffolien als auch Metallfolien
eingesetzt werden.
[0066] Der Darstellung der Figur 5 ist darüber hinaus zu entnehmen, daß die verdickten Bereiche
21a, 21b bzw. 31a, 31b der Walzen 2, 3 mit quer zur Durchgangsrichtung der Trägerbahn
10 und der Folien 12a verlaufenden Oberflächenprofilierungen in Gestalt von Erhebungen
und Vertiefungen 22, 32 ausgebildet sind. Diese in der Figur 5 nur schematisch dargestellten
Oberflächenprofilierungen sich in der Figur 6 näher dargestellt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Walze 2 Oberflächenprofilierungen in Form von Vertiefungen
22 auf, in die die Oberflächenprofilierungen der Walze 3 in Form von Erhebungen 32
nach Art von miteinander kämmenden Zahnrädern eingreifen, so daß die Folien 12a beim
Durchtritt durch die Walzenspalte 23a nicht nur mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn
10 verbunden werden, sondern gleichzeitig auch in Längserstreckung L den in der Figur
1 dargestellten wellenförmig ausgeknickten Verlauf erfahren und so die plastisch verformten
Randstreifen 12 gebildet werden, bei denen die Ausknickungen 122 jeweils plastisch
verformt werden. Es ist wesentlich, daß die Folien 12a mit den Längsrändern 10b der
Trägerbahn 10 beim Durchtritt durch die Walzenspalte 23a zwischen den Walzen 2 und
3 aufgrund der Oberflächenprofilierungen 22, 23 nicht nur miteinander verbunden, sondern
gleichzeitig auch aus den Folien 12a die Randstreifen 12 mit den in der Figur 1 ersichtlichen
plastischen Verformungen gebildet werden und die Ausknickungen 122 ausgebildet werden.
Im Gegensatz dazu erfährt der mittlere Bereich 10a der Trägerbahn aufgrund der größeren
lichten Weite L2 des Walzenspaltes 23b gegenüber L1 keine Verformung. Auch sind im
Bereich 20, 30 der Walze 2, 3 keine Oberflächenprofilierungen ausgebildet. Die Walzen
können nun auch mit anderen Profilierungen entsprechend den Prägemustern den Figur
7 bis 10 versehen sein, um die Folien mit entsprechenden dehnbaren Prägemustern zu
versehen.
[0067] Im Ergebnis wird somit eine Verbindung zwischen den Randstreifen 12 und den Längsrändern
10b der Trägerbahn 10 erhalten, die vollflächig ist, so daß die Trägerbahn 10 im Bereich
der Längsrändern 10b den geprägten Verlauf der Randstreifen 12 folgt und die mit den
Randstreifen 12 versehene Trägerbahn 10 bei Auflage auf einem First- oder Gratbalken
durch weitere plastische Verformung der Randstreifen 12 an die Oberflächengestaltung
von Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind.
[0068] Um die Verbindung der Randstreifen 12 mit der Trägerbahn und gleichzeitige plastische
Verformung durch Prägen der Randstreifen 12 zu erleichtern, ist darüber hinaus die
Walze 2, mit der die die Randstreifen 12 bildenden Folien 12a und die Trägerbahn 10
vor dem Durchgang durch den Walzenspalt 23 gemäß Figur 4 zuerst in Kontakt kommen,
beheizbar und weist zu diesem Zweck Anschlüsse 24 für ein Heizmedium auf. Somit ist
es möglich, die Walze 2 auf eine für die Verbindung und plastische Verformung insbesondere
bei Kunststoffolien 12a mit den Längsrändern 10b der Trägerbahn 10 erforderliche Temperatur
zu erwärmen. Hierzu werden die Kunststoffolien 12a und die Trägerbahn 10 umschlingend
um die Walzen 2 und 3 geführt, so daß sie eine längere Verweildauer auf der in Durchgangsrichtung
durch den Walzenspalt gesehen ersten und beheizten Walze 2 vor dem Durchtritt durch
den Walzenspalt 23 erfahren und darüber hinaus die Kunststoffolien 12a den Walzen
2, 3 so zugeführt werden, daß sie vor dem Durchtritt durch den Walzenspalt 23 unmittelbar
auf der Oberfläche der ersten und beheizten Walze 2 aufliegen, wodurch die Erwärmung
derselben nochmals gesteigert wird.
[0069] Die bewirkbare Erwärmung der Randstreifen 12 und/oder Trägerbahn 10 kann so bemessen
sein, daß ein gemäß Pfeilen P in Figur 4 aufgebrachtes Klebemittel, beispielsweise
ein Schmelzkleber vor der Verbindung thermisch aktiviert wird, oder die Erwärmung
ist so groß, daß die Randstreifen sich von sich aus mit der Trägerbahn beim Durchgang
durch den Walzenspalt verbinden. Dies gilt auch bei Herstellung einer Verbindung mit
Randstreifen aus einer Metallfolie.
[0070] Des weiteren kann vorgesehen sein, die Erwärmung der die Randstreifen 12 bildenden
Folien 12a und/oder Trägerbahn 10 mittels Wärmestrahlen W von einem nicht näher dargestellten
Heizstrahler vor dem Durchgang durch den Walzenspalt weiter zu steigern.
[0071] Das Herstellen gekreppter Randstreifen 12 einschließlich hiermit ausgestatteter Materialbahnen
1 ist schematisch in der Figur 4b an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Eine Folie
12a, beispielsweise aus Aluminium in einer Dicke von 0,3 mm wird durch kontinuierliches
Zuführen von zwei Papierbändern 6a, 6b auf beiden Seiten abgedeckt und hieraus ein
Arbeitsverbund AV hergestellt. Um ein späteres erleichtertes Ablösen der Papierbänder
6a, 6b zu ermöglichen, können die Papierbänder auf der an der Folie 12a zum Anliegen
kommenden Seite mit einem Trennmittel 61 beispielsweise durch Aufsprühen beschichtet
werden. Der Arbeitsverbund AV wird nachfolgend einer Kreppvorrichtung K zugeführt.
Derartige Kreppvorrichtungen sind für die Herstellung von Kreppapier bekannt, wobei
das Papier in feuchtem Zustand gestaucht wird, so daß es eine dichte Faltenbildung
erfährt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Arbeitsverbund einschließlich
der zu kreppenden Metallfolie 12a gekreppt und nachfolgend die Papierbänder 6a1, 6b1,
die nunmehr ebenfalls gekreppt sind, nach dem Trocknen wieder abgezogen und es verbleibt
der gekreppte Randstreifen 12 aus Aluminiumfolie. Dieser Randstreifen 12 ist in Längserstreckung
der Trägerbahn 10 und späteren Materialbahn 1 eingefaltet. Um einen haftfesten vollflächigen
Verbund zwischen gekrepptem Randstreifen 12 und der Trägerbahn zu erzielen, wird bevorzugt
die Trägerbahn 10 auf der Verbindungsseite in dem Verbindungsbereich mit den beiden
Randstreifen 12 mit einem Haftkleberauftrag oder Schmelzkleberauftrag P, siehe Pfeile,
versehen und beschichtet, beispielsweise durch Aufsprühen, Aufrakeln oder gegebenenfalls
auch Aufwalzen einer Schmelzkleberfolie. Gegebenenfalls wird auch noch vor dem Verbinden
der so vorbereiteten Trägerbahn 10 die Haftvermittlerschicht mittels IR-Strahlern
oder dergleichen aufgewärmt, d.h. Wärme, siehe Pfeile W, zugeführt. Danach werden
die Trägerbahn 10 und die gekreppten Randstreifen 12 zusammengeführt und durch einen
zwischen zwei Gummiwalzen 7a, 7b gebildeten Walzenspalt hindurchgezogen und unter
ausreichendem Druck zum Verbinden der Trägerbahn 10 mit den gekreppten Randstreifen
12, jedoch unter Beibehaltung der Kreppung der Randstreifen 12 hindurchgezogen. Die
so erhaltene Materialbahn 1 kann dann, wie bei Fig. 4a erläutert, noch mit Verstärkungsstreifen
und Klebestreifen auf der den Randstreifen gegenüberliegenden Seite der Materialbahn
ausgestattet werden.
[0072] In Verbindung mit dem elastischen Verbundmaterial der Trägerbahn 10 und den gekreppten
Randstreifen 12 wird eine Materialbahn für die Anwendung als First- oder Gratabdichtungsstreifen
erhalten, die besonders gut plastisch verformbar und an die Dachfläche anpaßbar ist,
wobei einerseits das Eindringen von Regenwasser verhindert wird, andererseits jedoch
eine ausreichende Lüftung und Wasserdampfdurchlässigkeit gegeben ist.
[0073] An Stelle des gekreppten Randsstreifens können mit einer tiefgreifenden Prägung versehene
Randstreifen eingesetzt werden, wobei durch das Prägen eine plastische Verformung
der Folien für den Randstreifen aus Kunststoff oder plastischen Metallen, wie Kupfer,
Aluminium, Messing, Blei, erfolgt. Hierbei können auch Prägemuster ausgeführt werden,
bei denen beide Werkstückseiten, d.h. die Randstreifen, unterschiedliche Profilierung
erhalten - Vollprägen.
[0074] Bevorzugt werden auch hier Prägemuster, die insbesondere eine hohe Dehnfähigkeit
durch die vorher einverleibte plastische Verformung und das Prägemuster in Längserstreckung
der Materialbahn ermöglichen.
[0075] In der Fig. 8a in Draufsicht und Fig. 8b in Seitenansicht ist ein Randstreifen mit
einem Prägemuster mit kugelförmigen Eindrücken 121, 122, die abwechselnd nach beiden
Seiten des Randstreifens geprägt sind.
[0076] Fig. 9 zeigt ein Prägemuster mit Pyramiden, das auf der Ober- und Unterseite jeweils
gegensätzlich erhaben und eingedrückt erscheint. Abwandlungen der Muster, insbesondere
auch mit Abrundungen sind in vielfältiger Weise möglich. Das Prägemuster kann auch
nach Art von Waffelmustern ausgebildet werden.
[0077] Fig. 10 hingegen zeigt ein etwa gitterförmiges Prägemuster, das ebenfalls auf der
Ober- und Unterseite unterschiedlich positiv/negativ erscheint. Nachdem in einer der
vorangehend geschilderten Weisen gemäß Figur 4a oder 4b die Folien 12a mit den Längsrändern
10b der Trägerbahn 10 unter plastischer Verformung und Bildung der Randstreifen 12
verbunden worden sind, werden nachfolgend von Vorratsrollen 13a bzw. 11a die selbstklebenden
Klebestreifen 13 auf der den Randstreifen 12 abgewandten Seite und der Verstärkungsstreifen
11 auf der gleichen Seite wie die Randstreifen 12 der Trägerbahn 10 zugeführt und
zwischen Walzen 4a, 4b mit dieser verbunden, so daß nachfolgend die in der Figur 1
dargestellte streifenförmige Materialbahn 1 erhalten wird und auf einer Vorratsrolle
5 zur weiteren Konfektionierung und Verwendung aufgewickelt werden kann.
[0078] Sowohl bei der Verbindung der Randstreifen 12 mit den Seitenstreifen 10b der Trägerbahn
10 wie auch der Verbindung des Verstärkungsstreifens 11 mit dem mittleren Bereich
10a der Trägerbahn 10 kann je nach Werkstoffeigenschaften vorgesehen sein, die Randstreifen
12 und/oder den Verstärkungsstreifen 11 lediglich durch Einwirkung von Druck und Wärme
mit der Trägerbahn 10 zu verbinden oder geeignete Klebemittel, insbesondere sogenannte
Schmelzkleber für die Verbindung zur Trägerbahn 10 einzusetzen. Diese können als Beschichtung
auf den Randstreifen 12 oder den sie bildenden Kunststoffolien 12a bzw. den Verstärkungsstreifen
11 bereits während der Herstellung derselben aufgebracht werden oder die Klebemittel
werden unmittelbar vor dem Zusammenfügen der Randstreifen 12 bzw. der sie bildenden
Kunststoffolien 12a mit der Trägerbahn 10 bzw. Verstärkungsstreifen 11 mit der Trägerbahn
10 auf diesen aufgebracht.
1. Streifenförmige Materialbahn für eine First- oder Gratabdeckung mit einer regen- und
flugschneedichten Trägerbahn mit zumindest im Bereich der äußeren Längsränder der
Trägerbahn auf einer Seite aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen, die
an Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerbahn (10) ein mindestens in Längserstreckung der Materialbahn elastisch
dehnbares Verbundmaterial mit einer elastischen und flexiblen Trägerfolie (100) und
zumindest auf einer Seite der Trägerfolie (100) aufgebrachter und unter Ausbildung
von Hohlräumen (104) verbundener Vliesbahn (101 bzw. 102) vorgesehen ist, wobei die
Vliesbahn mittels Thermobonding oder Ultraschallverschweißen in punkt- oder linienförmigen
Bereichen mit der Trägerfolie (100) verbunden ist, und mit einem Prägemuster versehene
oder gekreppte Randstreifen (12) aus einer plastisch verformbaren Folie aus Kunststoff
oder Metall, wie Aluminium, Blei, Messing oder Kupfer vorgesehen sind und vollflächig
mit der Trägerbahn (10) mittels eines Haftvermittlers verbunden sind.
2. Streifenförmige Materialbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn (10) dreischichtig ausgebildet ist, wobei auf jeder Seite der
Trägerfolie (100) eine Vliesbahn (101, 102) als äußere Schichten unter Ausbildung
von Hohlräumen (14) mit der Trägerfolie (100) als innere Schicht verbunden sind.
3. Streifenförmige Materialbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede mit der Trägerfolie (100) verbundene Vliesbahnen (101, 102) einen wellenförmigen
Verlauf aufweisen, wobei die Wellenberge und -täler senkrecht in Bezug auf die Trägerfolie
(100) verlaufend ausgebildet sind und die wellenförmig verlaufenden Vliesbahnen im
Bereich ihrer Wellentäler mit der Trägerbahn (10) verbunden sind.
4. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (100) der Trägerbahn (10) aus einem gummielastischen thermoplastischen
Elastomer gebildet ist.
5. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Trägerfolie (100) der Trägerbahn (10) 0,01 bis 0,08 mm beträgt.
6. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (100) mit Perforationen in einer solchen Größe ausgebildet ist,
daß Wasserdampfdurchlässigkeit gegeben ist und ein Durchtritt von Wassertropfen verhindert
ist.
7. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesbahnen (101, 102) des Trägermaterials (10) auf Basis von Polyolefinen,
wie Polypropylen oder eines Polyesters hergestellt sind.
8. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich der Trägerbahn (10) ein Verstärkungsstreifen (11) aufgebracht
ist, wobei die Randstreifen (12) und der Verstärkungsstreifen (11) auf derselben Seite
der Trägerbahn (10) aufgebracht sind.
9. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (12) und/oder der Verstärkungsstreifen (11) auf die Trägerbahn
(10) aufgeklebt sind.
10. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Längsränder der Trägerbahn (10) auf der den Randstreifen (12)
abgewandten Seite der Trägerbahn (10) selbstklebende Klebestreifen (13) auf Basis
von Bitumen und/oder eines Butylkautschuks auf die Trägerbahn (10) aufgebracht und
mittels eines abziehbaren Abdeckstreifens aus einer Kunststoffolie oder silikonisiertem
Papier abgedeckt sind.
11. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der geprägte oder gekreppte Randstreifen eine Dehnbarkeit infolge der plastischen
Verformung von mindestens 10 % in Längserstreckung der Materialbahn aufweist.
12. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Folien aus plastisch verformbaren Kunststoffen einer Dicke (d) von 0,2 bis 0,4
mm und aus Metall einer Dicke (d) von 0,03 bis 0,2 mm für den Randstreifen verwendet
sind und die Dicke (H) des geprägten Randstreifens mindestens das Fünffache der Dicke
(d) der eingesetzten Folie beträgt.
13. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägemuster mindestens 50 % der Fläche des Randstreifens umfaßt.
14. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Prägemuster in geschlossener oder unterbrochener bandförmiger Zickzackform
oder Wellenform oder Treppenform quer zur Längserstreckung der Materialbahn auf dem
Randstreifen verläuft.
15. Streifenförmige Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen mit einem Prägemuster in Waffelform, Rautenform oder aufgelöst
mit einer Vielzahl kleiner Prägekörper wie in Gestalt von Kugelschalen oder Prismen
versehen sind.
16. Verfahren zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder
Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder
der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Längsränder der Trägerbahn (10) und die die Randstreifen (12)
bildenden Folien (12a) gemeinsam durch einen zwischen zwei Walzen (2, 3) ausgebildeten
Walzenspalt (23) geführt werden, wobei zumindest eine der Walzen eine Oberflächenprofilierung
in Form von Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist, und die Folie (12a) und die
Trägerbahn (10) beim Durchführen durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck
und gegebenenfalls Wärme unter plastischer Verformung der Folie zu den Randstreifen
(12) zusammen mit der Trägerbahn in dem Verbundbereich geprägt werden und die Randstreifen
(12) vollflächig mit der Trägerbahn (10) verbunden werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Folie (12a) und/oder die Trägerbahn (10) vor der Durchführung durch
den die Verbindung zwischen den Randstreifen (12) und der Trägerbahn (10) bewirkenden
Walzenspalt (23) ein Klebemittel aufgebracht wird und die Randstreifen (12) und die
Trägerbahn (10) beim Durchführen durch diesen Walzenspalt (23b bzw. 23) miteinander
verkleben.
18. Verfahren zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First oder
Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder
der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die die Randstreifen (12) bildenden Folien (12a) ein- oder beidseitig mit einer
Papierbahn (6a, 6b) abgedeckt werden und der so gebildete Arbeitsverbund (60) durch
eine Kreppvorrichtung (K) hindurchgeführt wird und danach die Papierbahnen (6a, 6b)
von der gekreppten einen Randstreifen (12) bildenden Folie abgezogen werden, und der
gekreppte Randstreifen (12) der Trägerbahn (10) zugeführt wird, die in den mit den
Randstreifen zu verbindenden Bereichen mit einer Haftvermittler- oder Klebeschicht
durch Aufsprühen versehen wird, und die Trägerbahn mit den Randstreifen beim Durchlaufen
eines von glatten Gummiwalzen gebildeten Walzenspaltes bei Ausübung eines geringen
die Kreppung des Randstreifens nicht zerstörenden Druckes haftfest verbunden wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahnen (6a, 6b) auf der der Folie (12a) zugewandten Seite mit einem
Trennmittel beschichtet werden.
20. Vorrichtung zur Herstellung einer streifenförmigen Materialbahn für eine First- oder
Gratabdeckung mit einer regen- und flugschneedichten Trägerbahn und entlang der Längsränder
der Trägerbahn aufgebrachten plastisch verformbaren Randstreifen nach einem der Ansprüche
16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Walzenpaar, zwischen dem ein Walzenspalt ausgebildet ist und Zuführeinrichtungen
für die gemeinsame Zufuhr der Trägerbahn (10) und der die Randstreifen bildenden Folie
(12a) zum Walzenspalt vorgesehen sind, dergestalt, daß die Trägerbahn (10) mit den
Randstreifen (12) beim Durchgang durch den Walzenspalt unter Einwirkung von Druck
und Wärme verbindbar sind und die Walzen eine der Breite der Trägerbahn entsprechende
Breite aufweisen und die Endbereiche der Walzen, zwischen denen die Längsränder der
Trägerbahn (10) gemeinsam mit den Randstreifen (12) durch den Walzenspalt geführt
werden, verdickt ausgebildet sind und zumindest die verdickten Endbereiche einer Walze
mit einer Oberflächenprofilierung in Gestalt von Erhebungen und/oder Vertiefungen
ausgebildet sind, so daß die Randstreifen (12) und zumindest die Längsränder der Trägerbahn
(10) beim Durchlaufen des Walzenspaltes geprägt und mit der Trägerbahn vollflächig
verbunden werden.