[0001] Die Erfindung betrifft einen Türgriff, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit den jeweils
im Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche 1 und 2 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein derartiger Türgriff ist in der EP-A-0 311 453 an der Tür eines Kraftfahrzeugs
vorgesehen und weist eine Griffplatte auf, an der zwei Schwenkhebel befestigt sind,
die an ihren Enden um eine an der Fahrzeugtür ausgebildete Achse schwenkbar sind.
Die beiden Hebelarme weisen eine gleiche Länge auf, wodurch das Griffteil in jeder
Schwenklage etwa parallel zur Außenfläche der Fahrzeugtür verläuft. Die Bewegungsrichtung
der Griffplatte stimmt nicht optimal mit der Kraftrichtung überein, die eine Bedienperson
beim Öffnen der Fahrzeugtür an der Griffplatte bewirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türgriff nach den Merkmalen im Oberbegriff
der unabhängigen Patentansprüche 1 und 2 anzugeben, der eine bessere Anpassung der
Bewegung des Griffteiles an die von einer Bedienperson an dem Griffteil bewirkte Kraft
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
[0005] Nach dem unabhängigen Patentanspruch 1 bildet das Griffteil mit den beiden Hebelarmen
ein Viergelenk, bei dem die Achsen nicht parallel angeordnet sein müssen. Die Schwenkachsen,
sowie die Länge und Neigung der Hebelarme können an einen gewünschten Bewegungsverlauf
des Griffteiles angepaßt werden, beispielsweise derart, daß eine von einer Bedienperson
an dem Griffteil bewirkte Kraft eine günstige Öffnungskraft an der mit dem Türgriff
versehenen Tür bewirkt.
[0006] Bei dem unabhängigen Patentanspruch 2 ist lediglich ein Hebelarm vorgesehen. In einem
Abstand von dem Hebelarm ist eine Zapfen-/Langlochführung ausgebildet, die einen Bereich
des Griffteiles in einer vorgebbaren Richtung geradlinig oder mit einem vorgebbaren
Verlauf gekrümmt führt.
[0007] Die Hebelarme bzw. die Zapfen-/Langlochführung sind durch einfache Elemente gebildet,
die in einem weiten Bereich eine Anpassung der Bewegung des Griffteiles an eine gewünschte
Verstellbewegung ermöglichen. Das Griffteil kann aus der Einschwenklage manuell oder
motorisch in eine Ausstellage verstellt werden, in der das Griffteil besser ergriffen
oder umgriffen werden kann, um beispielsweise bei verklemmter Tür eine große öffnende
Kraft an dem Griffteil bzw. an der Tür zu bewirken. Vorzugsweise sind die beiden Hebelarme
bzw. ist der einzige Hebelarm in der maximalen Ausstellage etwa senkrecht zur Ebene
der Tür angeordnet. In dieser Lage übertragen die Hebelarme im wesentlichen Zugkräfte,
die auch bei hohen Kräften beschädigungsfrei von den Hebelarmen aufgenommen werden
können.
[0008] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel in der Einschwenklage des Griffteiles,
- Figur 2
- eine Figur 1 entsprechende Ansicht in einer Zwischenstellung des Griffteiles,
- Figur 3
- eine den vorhergehenden Figuren entsprechende Ansicht, bei in die maximale Ausstellage
verstelltem Griffteil,
- Figur 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel in einer Figur 1 entsprechenden Ansicht,
- Figur 5
- der in Figur 4 dargestellte Türgriff in einer Figur 2 entsprechenden Lage und
- Figur 6
- der in den Figuren 4 und 5 dargestellte Türgriff in einer Figur 3 entsprechenden Lage.
[0009] Der in Figur 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellte Türgriff
ist an der Tür 1 eines Kraftfahrzeugs verstellbar angeordnet. Der Türgriff weist ein
Griffteil 2 auf, das mit einem plattenförmigen Stützelement 3 verbunden oder zu verbinden
ist. Zwei mit einem Abstand voneinander angeordnete Hebelarme 4, 5 sind an ihren Enden
jeweils um eine Achse 6, 7, 8, 9 einerseits an dem Stützelement 3 und andererseits
an einem Wandelement 10 der Tür 1 schwenkbar befestigt. Die Achsen 6, 7 sind in einer
Vertiefung 11 der Tür 1 ausgebildet. In der dargestellten Einschwenklage des Griffteiles
2 sind das Griffteil 2 teilweise und die Hebelarme 4, 5 vollständig in der Vertiefung
11 angeordnet. Die beiden Hebelarme 4, 5 weisen eine ungleiche Länge auf und sind
in der dargestellten Lage etwa parallel zueinander und zum Boden der Vertiefung 11
angeordnet. Der in Fahrtrichtung vordere Hebelarm 4 weist gegenüber dem hinteren Hebelarm
5 eine geringere Länge auf. Von der Innenseite des Stützelements 3 steht ein Schenkel
12 eines winkelförmigen Hakens 13 ab, der durch eine nicht dargestellte Öffnung in
das Innere der Tür 1 ragt. An seinem nach innen vorstehenden Ende ist der Schenkel
12 mit einem Schenkel 14 verbunden, der zu dem Schenkel 12 etwa senkrecht angeordnet
ist und ein Betätigungselement 15 eines nicht dargestellten Türschlosses hintergreift.
Das Griffteil 2 bzw. die Vertiefung 11 sind so ausgebildet, daß in der Einschwenklage
das Griffteil 2 zu hintergreifen ist und von der Tür 1 weg nach außen verstellt werden
kann. Dabei wird das Betätigungselement 15 im Zusammenwirken mit dem Schenkel 14 verstellt
und die Sperrklinke des nicht dargestellten Türschlosses aus dem Verstellbereich einer
Schloßfalle verstellt, die sich daraufhin in ihre Offenstellung verlagern kann, in
der sich die Tür über das Griffteil 2 öffnen läßt.
[0010] In Figur 2 ist der in Figur 1 dargestellte Türgriff in eine Zwischenlage verstellt,
die für ein normales Entriegeln des Türschlosses ausreichend ist. In dieser Zwischenlage
sind die Hebelarme 4, 5 gegenüber dem Boden 16 der Vertiefung 11 schräggestellt. Durch
die unterschiedliche Länge der Hebelarme 4, 5 ist der hintere Bereich des Griffteiles
2 gegenüber seinem vorderen Bereich weiter seitlich nach außen verstellt, wodurch
sich das Griffteil in einer Lage befindet, in der die Bewegungsrichtung des Griffteiles
2 besser als üblich an die Kraftrichtung einer von einer Bedienperson an dem Griffteil
bewirkten Öffnungskraft übereinstimmt, die somit wirksamer an dem Griffteil 2 bzw.
an der Tür 1 angreift.
[0011] Um beispielsweise nach einem Unfall eine besonders große Kraft an dem Griffteil 2
bewirken zu können, läßt sich das Griffteil 2 in die in Figur 3 dargestellte maximale
Ausstellage verstellen, in der die Hebelarme 4, 5 etwa senkrecht zum Boden 16 der
Vertiefung 11 angeordnet sind. Die Länge des Schenkels 14 ist so bemessen, daß das
Betätigungselement 15 selbst dann in Wirkverbindung mit dem Schenkel 14 bleibt, wenn
in einem vorhersehbaren Ausmaß an der Tür und/oder an dem Türgriff bzw. an Verbindungs-
und/oder Übertragungselementen unfallbedingte Verformungen auftreten. Die der Tür
zugewandten Achsen der Hebelarme können unmittelbar an der Tür ausgebildet sein. Bei
dem Ausführungsbeispiel sind jedoch die der Tür 1 zugewandten Achsen 6, 7 an einem
separaten Tragteil 17 ausgebildet, das mit dem Wandelement 10 verbunden oder zu verbinden
ist.
[0012] Bei dem zweiten, in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind mit
dem ersten Ausführungsbeispiel vergleichbare Teile verwendet, die zur Vermeidung einer
wiederholten Beschreibung mit gleichen Bezugszahlen und teilweise mit einem hochgestellten
Zeichen versehen sind.
[0013] Bei dieser zweiten Ausführung ist anstelle des bei dem ersten Ausführungsbeispiel
verwendeten vorderen Hebelarmes eine Zapfen-/Langlochführung 21 verwendet, die einen
Bereich des Griffteiles 2' bzw. eines von dem Stützelement 3' abstehenden Tragarmes
18 führt, der mit einem Zapfen 19 in ein an der Tür 1' ausgebildetes Langloch 20 eingreift.
Bei dieser Ausführung ist das Langloch 20 geradlinig ausgebildet und verläuft schräg
nach vorne außen. Ebenso kann das Langloch einen anderen geradlinigen oder gekrümmten
Verlauf aufweisen oder lediglich durch Führungswände gebildet sein. Der Hebelarm 5'
und die Zapfen-/Langlochführung 21 sind so ausgebildet, daß das Griffteil 2' einen
zu der Griffplatte des ersten Ausführungsbeispiels ähnlichen Bewegungsverlauf aufweist.
[0014] In Figur 5 ist das Griffteil 2' in eine Zwischenlage verstellt, in der die Sperrklinke
eines nicht dargestellten Türschlosses von der Drehfalle wegverlagert ist, so daß
sich die Tür 1' über das Griffteil 2' öffnen läßt.
[0015] Beispielsweise bei nach einem Unfall verklemmter Tür 1' kann das Griffteil 2' von
einer Bedienperson in die in Figur 6 dargestellte maximale Ausstellage verstellt werden,
in der die Bedienperson eine besonders große Öffnungkraft an dem Griffteil 2' bzw.
an der Tür 1' bewirken kann.
[0016] Bei beiden Ausführungen kann das Griffteil 2 bzw. 2' zumindest dann in einem Griffbereich
zwischen den Hebelarmen 4, 5 bzw. zwischen dem Hebelarm 5' und der Zapfen-/Langlochführung
21 umgriffen werden, wenn das Griffteil 2 bzw. 2' manuell oder von einem Motorantrieb
in eine Ausstellage verstellt ist, die nicht der maximalen Ausstellage entsprechen
muß. Bei den Ausführungsbeispielen sind die Hebelarme vereinfacht geradlinig dargestellt.
Ebenso kann ein betreffender Hebelarm auch gekrümmt ausgebildet sein. In diesem Fall
ist für die betreffende Winkellage des Hebelarmes die Verbindungsgerade zwischen den
Achsen an den Enden des betreffenden Hebelarmes maßgebend. Das Griffteil kann auch
einen zu umgreifenden Griffbereich aufweisen, der einseitig vorkragend ausgebildet
ist. Die Achsen der Hebelarme müssen nicht parallel zueinander angeordnet sein und
können in einer beliebigen Richtung verlaufen. Einzelne oder alle Achsen der Hebelarme
können auch durch andere Gelenke, beispielsweise Kugelgelenke gebildet sein. Die beiden
Hebelarme oder der einzige Hebelarm können über die Achsen an der Tür hinaus beispielsweise
in den Türinnenraum verlängert sein und an der Verlängerung ein Ausgleichsgewicht
tragen oder bilden. Ebenso ist es möglich, daß die beiden derart verlängerten Hebelarme
vorzugsweise im Türinnenraum über eine Koppelstange verbunden sind, die einerseits
stabilisierend wirkt und andererseits eine Ausgleichsmasse bilden oder aufnehmen kann,
die bei Verwendung des Türgriffes an einem Fahrzeug bei Beschleunigungen oder Verzögerungen
des Fahrzeugs eine selbsttätige Verlagerung des Griffteiles in eine Ausstellage oder
die maximale Ausstellage verhindert. Das Griffteil ist vorzugsweise von einer Feder
in die Einschwenklage belastet. Anstelle des bei den Ausführungsbeispielen verwendeten
Hakens könnte auch ein Bügel oder dergleichen verwendet sein, der beispielsweise im
Bereich seiner Basis oder der daran angrenzenden Schenkel mit dem Betätigungselement
zusammenwirkt.
1. Türgriff, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Griffteil, das über zwei in einem
Abstand voneinander angeordnete Hebelarme an einem Wandelement verstellbar angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (4, 5) an ihren Enden jeweils um eine Achse (6, 7, 8, 9) schwenkbar
mit dem Griffteil (2) und dem Wandelement (10) verbunden sind.
2. Türgriff, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Griffteil, das über einen Hebelarm
verstellbar an einem Wandelement angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (5') an seinen Enden jeweils um eine Achse (7', 8') schwenkbar mit dem
Griffteil (2') und dem Wandelement (10') verbunden ist und das Griffteil (2') in einem
Abstand vom Hebelarm (5') über eine Zapfen-/Langlochführung (21) geführt ist.
3. Türgriff nach Anspruch 1 oder 2, der zwischen einer Ausstellage und einer Einschwenklage
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (4, 5 bzw. 5') in der Einschwenklage
in eine Vertiefung (11, 11') im Wandelement (10, 10') eingeschwenkt und etwa parallel
zum Boden (16, 16') der Vertiefung (11, 11') angeordnet ist.
4. Türgriff nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hebelarme
(4, 5) eine ungleiche Länge aufweisen.
5. Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (6,
7, 7') am Wandelement (10, 10') an einem separaten Tragteil (17, 17') ausgebildet
ist, das mit dem Wandelement (10, 10') verbunden oder zu verbinden ist.
6. Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (8,
9, 9') an dem Griffteil (2, 2') an einem Stützelement (3, 3') ausgebildet ist, an
dem das Griffteil (2, 2') befestigt oder zu befestigen ist.
7. Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Griffteil
(2, 2') bzw. gegebenenfalls von dem Stützelement (3, 3') ein Haken (13, 13') oder
ein Bügel durch eine Öffnung in dem Wandelement (10, 10') in das Türinnere absteht,
der mit einem Betätigungselement (15, 15') eines Türschlosses zusammenwirkt, das bei
einer Verlagerung des Griffteiles (2, 2') in die Ausstellage betätigt wird und dadurch
das Türschloß entriegelt.
8. Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm
(4, 5, 5') in der maximalen Ausstellage in eine zu dem Wandelement (10, 10') etwa
senkrechte Lage geschwenkt ist.
9. Türgriff nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Hebelarme (4, 5) etwa parallel angeordnet sind.
10. Türgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil
(2, 2') an einem zwischen den beiden Hebelarmen (4, 5) oder zwischen dem Hebelarm
(5') und der Zapfen-/Langlochführung (21) befindlichen Griffbereich oder an einem
einseitig vorkragenden Griffbereich zumindest dann zu umgreifen ist, wenn das Griffteil
(2, 2') manuell oder motorisch in eine Ausstellage verstellt ist.