[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Betrachtet man den bevorzugten Einsatzfall der Erfindung, nämlich eine Verriegelungsvorrichtung
für die Kofferraumhaube eines Kraftfahrzeugs, die einer von einem Rahmen begrenzten,
zum Ein- und Ausladen dienenden Kofferraumöffnung im Aufbau eines Kraftfahrzeugs zugeordnet
ist, so enthält die Vorrichtung grundsätzlich zwei Baugruppen, von denen eine am Kofferraumdeckel
und die andere an dem definierten Rahmen befestigt ist und die teils motorisch bewegbare
Teile zur Herstellung und Aufhebung der Verriegelung, teils starr gelagerte Teile,
in der Regel in Gestalt eines bolzen- oder ösenartigen Schließklobens, aufweisen.
In der Verriegelungsvorrichtung nach der DE 38 40 591 A1 ist die die beweglichen Teile
enthaltende erste Baugruppe am Rahmen befestigt, während die den Schließkloben enthaltende
zweite Baugruppe deckelseitig angeordnet ist. Die erste Baugruppe enthält eine Drehfalle,
die mittels eines Antriebsmotors über eine Zahnradübertragung zumindest in ihre Verriegelungsstellung
schwenkbar ist, in der sie den Schließkloben verriegelnd hintergreift. Erwähnt ist
auch ein elektrischer Haubenöffner, der mittels desselben Antriebsmotors, der dann
im entgegengesetzten Drehsinn betätigt wird, auch ein Verschwenken der Drehfalle aus
ihrer Verriegelungsstellung in ihre Öffnungsstellung ermöglicht. Die Steuerung des
Elektromotors erfolgt dabei über einen die jeweilige Schwenkstellung der Kofferraumhaube
erfassenden Sensor am Rahmen.
[0003] Von Bedeutung für die Erfindung ist nun die Tatsache, daß zumindest eine der beiden
Baugruppen der Verriegelungsvorrichtung - in dem zitierten Stand der Technik die am
Rahmen befestigte erste Baugruppe mit den motorisch bewegbaren Teilen, also insbesondere
der Drehfalle, - in den zum Be- und Entladen des Kofferraums dienenden Abstand zwischen
dem Rahmen und der in Öffnungsstellung befindlichen Kofferraumhaube hineinragt. Ist,
wie bei dem diskutierten Stand der Technik der Fall, die erste Baugruppe der Verriegelungsvorrichtung
am Rahmen so befestigt, daß sie in diesen Abstand hineinragt, so beeinträchtigt sie
einerseits den Be- und Entladevorgang, beispielsweise beim Ein- und Ausladen von Getränkekisten,
und ist sie andererseits beschädigungsgefährdet, da schwere Gegenstände über den Rahmen
gezogen werden. Selbst wenn man, wie aus der EP 0 038 226 B1 mit gewissen Einschränkungen
bekannt, die erste Baugruppe der Verriegelungsvorrichtung im wesentlichen innenseitig
am Rahmen festlegt, ergibt sich doch die Notwendigkeit, dann die zweite Baugruppe
am Kofferraumdeckel in Richtung auf den Rahmen vorstehend anzuordnen, so daß zwar
weniger die Gefahr der Berührung mit Gegenständen beim Be- und Entladen auftritt,
aber die Gefahr des Entstehens von Verletzungen am Kopf der Bedienungsperson. Bei
dieser bekannten Vorrichtung dient übrigens ein und derselbe elektrische Antriebsmotor
unter Zwischenschaltung einer richtungsselektiven Übertragungseinrichtung zur Schwenkung
von zwei Teilen, nämlich einer Sperrklinke für eine Drehfalle und der Drehfalle selbst.
Diese Übertragungsvorrichtung enthält zwei Schubstangen, die über Hebelarme an der
Abtriebswelle des Antriebsmotors bewegt werden und drehrichtungsabhängig über Langlöcher
an Stiften an jeweils einem der beiden zu verschwenkenden Teile angreifen.
[0004] Zum weiteren Stand der Technik auf dem hier betroffenen Gebiet gehören auch Verriegelungsvorrichtungen
mit motorischen Antrieben für das

Ausfahren" einer der definierten Baugruppen bei geöffnetem Kofferraumdeckel und zum

Einfahren" dieser Baugruppe während des eigentlichen Verriegelungsvorgangs. Derartige
beispielsweise aus den DE 39 00 508 C2 und 39 35 804 C2 sowie aus der EP 0 143 705
B1 bekannte Vorrichtungen dienen als Schließhilfen, die den bereits niedergedrückten
Kofferraumdeckel entgegen der elastischen Kraft einer zwischen ihm und dem Rahmen
angeordneten Dichtung in seine endgültige Schließposition niederziehen. Auch bei diesen
bekannten Konstruktionen besteht also die Gefahr, daß die relativ zu ihrem Träger
(Kofferraumdeckel, Rahmen) bewegbaren Baugruppen der Verriegelungsvorrichtung in den
Be- und Entladevorgang störender bzw. zu Verletzungsgefahr Anlaß gebender Weise bei
geöffnetem Kofferraumdeckel in den Abstand zwischen diesem und dem Rahmen hineinragen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen,
von der keine Baugruppen bzw. Teile davon in störender Weise in diesen Abstand bei
geöffnetem Kofferraumdeckel hineinragen, ohne daß die grundsätzliche Verriegelungsfunktion
der Vorrichtung beeinträchtigt wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
[0007] Im Gegensatz zu den zuletzt behandelten drei Schriften lehrt die Erfindung also das

Einfahren" oder

Zurückziehen" (ohne daß mit diesen Ausdrücken eine bestimmte Bewegungsart ausschließlich
angesprochen sein soll) der während des Verriegelungsvorgangs notwendigerweise über
ihren Träger (Kofferraumdeckel, Rahmen) in Richtung auf den jeweils anderen Träger
herausragenden Teile bzw. des betreffenden Bestandteils der Verriegelungsvorrichtung
beim Öffnen des Kofferraumdeckels oder allgemeiner: der jeweiligen Abdeckung. Diese
zurückgezogene oder eingefahrene Lage der Teile wird auch als Ruhestellung bezeichnet.
Eine besonders elegante und wenig aufwendige Ausbildungsform der Erfindung ergibt
sich gemäß Anspruch 4 dann, wenn zum Verriegelungsvorgang nur eine schwenkbare Drehfalle
(gegebenenfalls nach Anspruch 5 auch eine schwenkbare Gabel) in der ersten Baugruppe
zum Ergreifen eines Schließklobens an dem jeweils anderen Träger aus ihrem Träger
herausragen muß, da es dann genügt, unter Ausnutzung derselben Schwenkachse die Drehfalle
(gegebenenfalls auch die Gabel) über ihre Öffnungsstellung hinweg weiter zu schwenken,
bis ihre zum Zusammenwirken mit dem Schließkloben ausgebildeten Bereiche ebenfalls
gegenüber ihrem Träger (Kofferraumdeckel, Rahmen) nicht mehr vorstehen. Im Grundsatz
bedeutet dies eine sehr exzentrische Schwenklagerung der Drehfalle (und gegebenenfalls
der Gabel) mit einer Positionierung der Schwenkachse nahe der den Abstand zwischen
Kofferraumdeckel und Rahmen begrenzenden Kante des jeweiligen Trägers.
[0008] In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf hingewiesen, daß zwar zur Veranschaulichung
der Erfindung stets ihr bevorzugter Einsatzfall, nämlich zur Verriegelung des Kofferraumdeckels
eines Kraftfahrzeugs, betrachtet wird, daß dies aber keine Beschränkung der Erfindung
auf diesen speziellen Fall bedeutet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für diesen bevorzugten Einsatzfall wird im
folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Figuren 1, 2 und 3 die Lage der wichtigsten Teile der Verriegelungsvorrichtung im
Verriegelungszustand (Figur 1), im Öffnungszustand vor Hochschwenken des Kofferraumdeckels
(Figur 2) und im eingefahrenen Zustand (Figur 3),
Figuren 4 und 5 die in Figur 1 bei IV-IV bzw. V-V markierten Ansichten,
Figur 6 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen Teile der ersten Baugruppe der
Verschlußanordnung,
Figuren 7 und 8 nochmals im einzelnen die Verhältnisse an Drehfalle und Gabel in ihrer
eingefahrenen Lage,
Figuren 9, 10 und 11 die entsprechenden Verhältnisse vor dem eigentlichen Verriegelungsvorgang,
Figur 12 die Drehfalle und die Gabel in Verriegelungsstellung einschließlich eines
Bewegungsantriebs für ihnen zugeordnete Profilklinken,
Figuren 13 bis 16 dienen der Veranschaulichung der Ausbildung sowie der Wirkungsweise
der Drehfalle in der letzten Phase ihrer Schwenkbewegung in Richtung Verriegelungsstellung,
Figuren 17 bis 20 dienen der Erläuterung der Ansteuerung der verschiedenen Bewegungsantriebe
in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung des Kofferraumdeckels während des Öffnungsvorgangs
desselben und
Figuren 21 bis 24 veranschaulichen dasselbe während des Schließvorgangs.
[0010] Betrachtet man zunächst die Figuren 1, 2 und 3, so ist angenommen, daß die die beweglichen
Teile enthaltende Baugruppe im Kofferraumdeckel angeordnet ist, von dem nur die nach
unten in Richtung auf den nicht dargestellten, die Kofferraumöffnung in der Karosserie
umgebenden Rahmen weisende Kante 1 gezeichnet ist. Betrachtet man Figur 1, so ist
in dem hier dargestellten Verriegelungszustand die Drehfalle 2 um ihre Schwenkachse
3 mittels eines ersten Bewegungsantriebs 4, enthaltend den Elektromotor 5 und die
Zahnradübertragung 6, in eine Stellung verschwenkt, in der sie den hier ösenartigen
Schließkloben 7 mit dem ersten Profil 8 hintergreift. Der Schließkloben 7 ist seitlich
von der ebenfalls um die Schwenkachse 3 schwenkbaren Gabel 9 umgeben, die aber relativ
zur Drehfalle 2 schwenkbar ist.
[0011] Die beiden schwenkbaren Teile 2 und 9 sind durch zwei auf der weiteren Schwenkachse
10 schwenkbar gelagerte Profilklinken 11 und 12 in der in Figur 1 dargestellten Verriegelungsstellung
arretiert; die beiden Profilklinken 11 und 12 liegen in der Darstellung der Figuren
1, 2 und 3 hintereinander, so daß sie hier nicht getrennt erkennbar sind. Ihnen ist
ein zweiter, ebenfalls einen Elektromotor enthaltender Bewegungsantrieb zugeordnet,
der später noch anhand der Figuren 5 und 12 erläutert wird. Die gesamte beschriebene
Anordnung einschließlich der Bestandteile der Bewegungsantriebe ist auf dem gemeinsamen
Grund- oder Schloßblech 13 gelagert, so daß sich die am Kofferraumdeckel bzw. am Fahrzeug
vorzunehmenden Montagearbeiten auf das Anschlagen dieser Baugruppe der Verriegelungsvorrichtung
beschränken.
[0012] Soll nun die Verriegelung gemäß Figur 1 aufgehoben werden, d.h. der Kofferraumdeckel
entsprechend Figur 2 zum Hochschwenken freigegeben werden, so werden die Profilklinken
11 und 12 nacheinander in der Darstellung im Uhrzeigersinn mittels des zweiten Bewegungsantriebs
verschwenkt, so daß sie nacheinander Drehfalle 2 und Gabel 9 zur Verschwenkung ebenfalls
im Uhrzeigersinn (Pfeile in Figur 2) freigeben, wodurch zunächst die Drehfalle 2 in
die in Figur 2 dargestellte Position verschwenkt wird, in der ihr erstes Profil 8
den Schließkloben zum Austritt aus dieser Baugruppe der Verschlußvorrichtung freigibt,
gleichzeitig aber ihr zweites Profil 14 sich bei dieser Schwenkbewegung an dem Schließkloben
7 abstützt, so daß die Drehfalle 2 jetzt eine Auswerferfunktion übernimmt, d.h. zumindest
die von der Dichtung herrührende elastische Kraft im Sinne des Verschwenkens des Kofferraumdeckels
in seine Öffnungsstellung unterstützt. Zu diesem Zweck ist das zweite Profil 14 so
ausgeführt, daß seine Berührungsstellen mit dem Schließkloben 7 einen um so größeren
radialen Abstand von der Schwenkachse 3 haben, je weiter die Verschwenkung der Drehfalle
2 im Uhrzeigersinn fortgeschritten ist. Nach wie vor ragen aber Drehfalle 2 und Gabel
9 relativ weit über die Deckelkante 1 nach unten und damit in den Abstand zwischen
Kofferraumdeckel und Rahmen hinein. Da in dem angenommenen Fall Drehfalle 2 und Gabel
9 deckelseitig angeordnet sind, rufen sie daher, sofern nicht die jetzt zu erläuternden
erfindungsgemäßen Maßnahmen getroffen sind, die Gefahr von Kopfverletzungen hervor.
[0013] Erfindungsgemäß werden nun Drehfalle 2 und Gabel 9 gemäß Figur 3 durch gemeinsames
weiteres Verschwenken im Uhrzeigersinn in Schwenklagen (Ruhelagen) bewegt, in denen
sie vollständig oberhalb der Kante 1 des Kofferraumdeckels, also gleichsam innerhalb
desselben, liegen, so daß die mehrfach definierte Öffnung zum Be- und Entladen frei
von vorstehenden Teilen dieser Baugruppe der Verschlußvorrichtung sind.
[0014] Vergleicht man die Verhältnisse im Verriegelungszustand, wie sie in Figur 1 in Stirnansicht
und in Figur 4 gleichsam in einer Seitenansicht (Längsschnitt durch das Fahrzeug)
wiedergegeben sind (in Figur 4 ist bei 15 auch der Rahmen gezeichnet), mit den in
Figur 3 gezeichneten Verhältnissen bei geöffnetem Kofferraumdeckel, so wird erkennbar,
daß bei dieser Ausführungsform der Erfindung Drehfalle 2 und Gabel 9 gleichsam um
180° in der Darstellung der Figuren 1 und 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt sind.
[0015] In Figur 2 ist auch der den Profilklinken 11 und 12 zugeordnete zweite Bewegungsantrieb
16 angedeutet, der in seinem grundsätzlichen Aufbau und seiner Wirkungsweise nun anhand
der Explosionsdarstellung der Figur 6 erläutert wird:
[0016] Zwischen dem Stegblech 17 und der Schloß- oder Grundplatte 13 erkennt man die bereits
erläuterten Hauptbestandteile der Verriegelungsvorrichtung, nämlich Drehfalle 2, Gabel
9, gemeinsame Schwenkachse 3 für diese, Profilklinken 11 und 12 für Drehfalle bzw.
Gabel und die ihnen gemeinsame Schwenkachse 10. Schwenkfest mit der Drehfalle 2 verbunden
ist das demgemäß drehbar auf der Schwenkachse 3 angeordnete Zahnrad 18, das einen
Bestandteil der Zahnradübertragung 6 zum Antriebsmotor 5 des ersten Bewegungsantriebs
4 bildet.
[0017] An der Gabel 9 erkennt man den Anschlagbolzen 19, der mit der in der Darstellung
nach links gerichteten Kante der Drehfalle 2 zusammenwirkt. Betrachtet man nun den
zweiten Bewegungsantrieb 16, so enthält dieser den ebenfalls in zwei Drehrichtungen
betreibbaren Elektromotor 20, der auf das Zahnrad 21 arbeitet. Dieses ist zum Schwenkeingriff
von Zapfen 22 und 23 an zwei Schubstangen 24 und 25 eingerichtet, deren in der Darstellung
nach links weisende Endbereiche Langlöcher 26 und 27 zur Aufnahme jeweils eines der
Zapfen 28 und 29 an den Profilklinken 11 und 12 aufweisen. Dabei sind, wie auch in
Figur 12 zeigt, die Anlenkungen für die Zapfen 22 und 23 am Zahnrad 21 sowie die verschiedenen
Längen so gewählt, daß bei - weniger als eine Umdrehung betragenden - Schwenkbewegungen
des Zahnrads 21 im Uhrzeigersinn nur die der Drehfalle zugeordnete Profilklinke 11
im Uhrzeigersinn verschwenkt und damit die Drehfalle freigegeben wird, während eine
Verschwenkung des Zahnrads 21 entgegen dem Uhrzeigersinn eine Verschwenkung nur der
der Gabel 9 zugeordneten Profilklinke 12 bewirkt. Dies ist im einzelnen auch aus Figur
12 ersichtlich, wo aus Gründen der Übersichtlichkeit das Zahnrad 21 mit den Schubstangen
24 und 25 zweimal untereinander dargestellt ist.
[0018] Betrachtet man nun die Figuren 7 und 8, die nochmals Drehfalle 2 und Gabel 9 in ihrer
Ruhestellung wiedergeben, so erkennt man zwei Federn 30 und 31, von denen die Feder
30 zwischen der Drehfalle 2 (bei 32) und der Gabel 9 (bei 33) abgestützt ist, während
die Feder 31 bei 34 an der Schloßplatte 13 befestigt ist, während ihr anderes Ende
bei 35 an der Gabel 9 angreift. Die Feder 30 bewirkt also eine Verspannung der beiden
schwenkbaren Teile 2 und 9 gegeneinander im Sinne einer Bewegung der Drehfalle 2 gegen
den Anschlag 19 an der Gabel 9. Die Feder 31 wiederum sucht das die Teile 2 und 9
enthaltende System einschließlich der Feder 30 relativ zum Kofferraumdeckel (dessen
Kante bei 1 angedeutet ist) in der Darstellung der Figuren 7 und 8 im Uhrzeigersinn
zu verschwenken. Bei durch den zweiten Bewegungsantrieb 16 erfolgter Freigabe beider
Teile 2 und 9 führt dies zu der durch den Anschlag 36 am Schloßblech 13 begrenzten
Schwenkbewegung der Teile 2 und 9 in ihre eingefahrenen Positionen auch bei Ausfall
des ersten Bewegungsantriebs 4. Die durch Federn in Richtung Schwenkung entgegen dem
Uhrzeigersinn, stets bezogen auf die Darstellung der Figuren 7 und 8, vorgespannten
Profilklinken 11 und 12 stützen sich jetzt an dem weiteren Anschlag 37 an dem Schloßblech
13 ab.
[0019] Sollen Drehfalle 2 und Gabel 9 nun aus der in den Figuren 7 und 8 nochmals dargestellten
eingefahrenen Position zum Zwecke des Verriegelns des Kofferraumdeckels

ausgefahren" werden, müssen sie also entgegen dem Uhrzeigersinn etwa um 180° zurückgeschwenkt
werden. Diese Schwenkbewegung wird mittels des ersten Bewegungsantriebs 4 vorgenommen,
von dem in den Figuren 7 und 9 nur die Zahnradübertragung 6 bzw. genauer ein auf der
Abriebswelle des Motors angeordnetes Zahnrad wiedergegeben ist, das mit dem in Figur
6 gezeichneten Zahnrad 18 kämmt, das seinerseits schwenkfest mit der Drehfalle 2 verbunden
ist. Über die Feder 30 nimmt dabei die Drehfalle 2 die Gabel 9 mit, so daß die beiden
Profilklinken 11 und 12, die sich gleichsam auf dem

Rücken" der Teile 7 und 9 federnd abstützen, in ihre in Figur 1 sowie für die Gabel
9 in den Figuren 10 und 11 dargestellte Blockierlage einfallen können, in der sie
mit Anschlagflächen an den Teilen 2 und 9, deren Verschwenkung im Uhrzeigersinne verhindernd,
zusammenwirken. Die der Profilklinke 12 zugeordnete Feder ist in Figur 10 bei 38 gezeichnet.
Voraussetzung für diese Bewegungskopplung über die Feder 30 ist verständlicherweise
eine solche Dimensionierung dieser Feder, daß das von ihr ausgeübte Moment größer
als das Moment der Feder 31 zuzüglich dem Moment der auf die Profilklinken 11 und
12 wirkenden Federn (also einschließlich Feder 38) ist. Die Gabel 9 schlägt schließlich
gegen den ihr zugeordneten Anschlag 39 (Fig.11) am Schloßblech 13, nimmt also ihre
in Figur 11 dargestellte Position ein, so daß die ihr zugeordnete Profilklinke 12
leicht in ihre Blockierlage einfallen kann. Wird nun der Bewegungsantrieb 4 mit dem
Zahnrad 6 abgeschaltet, wird die Gabel 9 über die ihr zugeordnete Feder 31 etwas zurückgeschwenkt
in ihre in Figur 10 dargestellte Schwenklage, in der sie sich satt auf der Profilklinke
12 abstützt.
[0020] Dabei hat die Drehfalle 2 gemäß Figur 9 noch nicht ihre Verriegelungsstellung erreicht,
denn dazu muß durch Herabdrücken oder Herabziehen des Kofferraumdeckels noch erreicht
werden, daß der Schließkloben 9 eine bestimmte

Höhe" erreicht, in der er mit Sicherheit von der nun weiterschwenkenden Drehfalle
2 ergriffen bzw. hintergriffen wird. Betätigt durch einen Sensor (seine Wirkungsweise
wird noch anhand der Figuren 17 bis 24 erläutert) wird nunmehr der Elektromotor 5
des ersten Bewegungsantriebs 4 wieder eingeschaltet, so daß über die Zahnradübertragung
6 die Drehfalle 2 weitergeschwenkt wird. Dadurch hintergreift - siehe Figur 13 - die
Drehfalle 2 mit ihrem Profil 8 den Schließkloben 7. Dieses Profil ist mit einer leichten
Stufe so ausgebildet, daß es als Schließhilfe wirkt, also unter Abstützung an dem
Schließkloben 7 den Kofferraumdeckel weiter nach unten zieht, bis schließlich der
Schließkloben 7 seine in den Figuren 16 und 12 dargestellte Endlage erreicht hat,
in der er an den Puffer 2' in der Drehfalle 2 anschlägt.
[0021] Wie bereits angedeutet, erfolgt die Ansteuerung der Bewegungsantriebe 4 und 16 über
Sensoren. Die Figuren 17 bis 20 dienen der Veranschaulichung der Ansteuerung durch
Sensoren beim Öffnen:
[0022] Das Öffnen des Deckels 40, der bei 41 schwenkbar angelenkt ist und bei 42 den ein-
und ausfahrbaren Schloßbestandteil trägt, erfolgt durch Hochschwenken entsprechend
dem Pfeil. Ausgehend von der in Figur 17 dargestellten verriegelten Lage erfolgt die
Betätigung des Bewegungsantriebs 16 durch Fernsteuerung, wodurch die Profilklinken
11 und 12 nacheinander in ihre Freigabestellung geschwenkt werden. Der Bewegungsantrieb
4 verschwenkt die Drehfalle 2 in ihre entriegelte Stellung (Figur 2), so daß der Deckel
40 durch Abstützung des Drehfallenprofils 14 an dem Schließkloben 7 etwas angehoben
wird, beispielsweise um 10 mm. Dies wiederum hat zur Folge, daß durch den Kraftsensor
43 am Rahmen an den Deckelmotor 44 ein Betätigungssignal gegeben wird, so daß dieser
den Deckel weiter in Öffnungsstellung schwenkt. Hat der Deckel 40 eine Zwischen-Öffnungsstellung
erreicht (Figur 19), wird dies durch den zweiten Sensor 45 dem zweiten Bewegungsantrieb
16 mitgeteilt, der die der Gabel 9 zugeordnete Profilklinke 12 aushebt, so daß die
der Gabel 9 zugeordnete Feder 31 die durch Drehfalle 2 und Gabel 9 gebildete Schwenkanordnung
in die Ruhestellung (siehe beispielsweise Figuren 7 und 8) schwenken kann. Nach vollständiger
Öffnung des Deckels 40 wird der Motor 44 abgeschaltet.
[0023] Der eingefahrene Zustand ist auch sowohl in Figur 20 als auch in Figur 21, die den
Ausgang für den Schließablauf für den Kofferraumdeckel 40 zeigt, durch entsprechende
eingezogene Darstellung der Baugruppe 42 wiedergegeben.
[0024] Wird nun der Deckel 40 wieder in seine teilgeöffnete bzw. teilgeschlossene Lage entsprechend
dem Pfeil in Figur 22 von Hand bewegt, so gibt der Sensor 45 ein Signal an den Bewegungsantrieb
4, wodurch Drehfalle 2 und Gabel 9 in den Figuren 7 und 8 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, d.h. ausgefahren werden, so daß der Schließkloben 7 wieder in die Gabel
einfahren kann. Der Bewegungsantrieb 4 wird dann abgeschaltet. Wiederum etwa 10 mm
vor der vollständig geschlossenen Lage des Kofferraumdeckels 40 wird der Kraftsensor
43 betätigt und liefert ein Signal an den Bewegungsantrieb 4, der dann die Drehfalle
2 gemäß den Figuren 13 bis 16 weiterschwenkt, so daß sie den Schließkloben 7 untergreifen
und den Kofferraumdeckel 40 gemäß Figur 24 in seine endgültige Schließlage ziehen
kann.
[0025] Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Vorrichtung geschaffen, die unter
Einsatz nur weniger zusätzlicher, an sich leicht beherrschbarer Teile selbsttätig,
d.h. ohne Beanspruchung einer Bedienungsperson, während des Verriegelungsvorganges
funktionsbedingt vorstehende Teile der Verriegelungsvorrichtung in eine Lage bewegt,
in der sie weder beschädigt werden noch zu Verletzungen einer Bedienungsperson Anlaß
geben können.
1. Vorrichtung zum Verriegeln einer Abdeckung nach Art einer Karosseriehaube an einem
eine Öffnung begrenzenden Rahmen mit einer motorisch bewegbare Teile enthaltenden
ersten Baugruppe an Abdeckung oder Rahmen sowie einer im wesentlichen starr gelagerte
Teile enthaltenden, zum verriegelnden Eingriff in Teile der ersten Baugruppe ausgelegten
zweiten Baugruppe an Rahmen bzw. Abdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
Teilen (2, 9) zumindest einer der Baugruppen ein diese bei entriegelter und geöffneter
Abdeckung (40) selbsttägig in eine Ruhestellung bewegender Bewegungsantrieb (4) zugeordnet
ist, in der die Teile (2, 9) dieser Baugruppe den Abstand zwischen Abdeckung (1) und
Rahmen (15) der Öffnung praktisch freigeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Baugruppe von der
Abdeckung (1) getragen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Baugruppe
die erste Baugruppe ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Baugruppe eine
Drehfalle (2) zum Hintergreifen eines Schließklobens (7) der zweiten Baugruppe enthält
sowie der Bewegungsantrieb (4) der Drehfalle (2) zugeordnet und derart ausgelegt ist,
daß er die Drehfalle (2) aus einer Verriegelungsstellung über eine Entriegelungsstellung,
in der sie in den Abstand zwischen Abdeckung (1) und Rahmen (15) der Öffnung störend
hineinragt, in die Ruhestellung und zurück verschwenkt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Baugruppe eine
Gabel (9) mit einem einenends offenen Schlitz zum seitlichen Führen des Schließklobens
(7) enthält sowie der Bewegungsantrieb (4) auch der Gabel (9) zugeordnet und derart
ausgelegt ist, daß er über die Drehfalle (2) die Gabel (9) aus einer Normalstellung
zum Eindringen und seitlichen Führen des Schließklobens (7), in der sie in den Abstand
zwischen Abdeckung (1) und Rahmen (15) der Öffnung störend hineinragt, in die Ruhestellung
und zurück verschwenkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Drehfalle (2) und Gabelfalle
(9) relativ zueinander verschwenkbar auf einer gemeinsamen Schwenkachse (3) angeordnet
sind, daß der Bewegungsantrieb (4) einen mit der Drehfalle (2) in Antriebsverbindung
(6) stehenden ersten Antriebsmotor (5) enthält und daß zwischen Drehfalle (2) und
Gabel (9) eine Schwenkmitnahme (19, 30) vorgesehen ist, die - nach Aufhebung von Schwenksperren
(11, 12) - die Gabel (9) mit der Drehfalle (2) erst nach Verschwenken derselben in
ihre Entriegelungsstellung momentenübertragend koppelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkmitnahme einen
gabelseitigen Anschlag (19) für die Drehfalle (2) und eine diese in Richtung Anschlag
(19) momentenbeaufschlagende Feder (30) enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenksperren
motorisch schwenkbare, mit Anschlägen an Drehfalle (2) und Gabel (9) zusammenwirkende
Profilklinken (11, 12) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilklinken (11, 12)
relativ zueinander verschwenkbar auf einer gemeinsamen Schwenkachse (10) angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Profilklinken
(11, 12) ein in beiden Drehrichtungen betreibbarer zweiter Antriebsmotor (20) gemeinsam
und zwischen diesem und den Profilklinken (11, 12) eine Auswahlmechanik (16) vorgesehen
ist, die drehrichtungsselektiv den zweiten Antriebsmotor (20) mit einer der Profilklinken
(11, 12) momentenübertragend verbindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahlmechanik (16)
jeweils eine über ein Langloch (26, 27) an der der Drehfalle (2) und der der Gabel
(9) zugeordneten Profilklinke (11, 12) angreifende Schubstange (24, 25) enthält und
beide Schubstangen (24, 25) an Hebelarme angelenkt sind, die in schwenkfester Verbindung
mit dem zweiten Antriebsmotor (20) stehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß den Profilklinken
(11, 12) zur Abstützung bei in Ruhestellung befindlicher Drehfalle (2) und Gabel (9)
ortsfeste Anschläge (37) sowie sie in Richtung auf die Anschläge (37) momentenbeaufschlagende
Federn (38) zugeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfalle
(12) zum Hintergreifen des Schließklobens (7) ein erstes Profil (8) besitzt, dessen
radialer Abstand von der Schwenkachse (3) mit zunehmendem Verschwenken in Verriegelungsrichtung
vorzugsweise in einer Stufe abnimmt (Schließhilfefunktion).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfalle (2) zum zeitweiligen
Abstützen auf dem Schließkloben (7) ein dem ersten Profil (8) gegenüberliegendes zweites
Profil (14) besitzt, dessen radialer Abstand von der Schwenkachse (3) mit zunehmendem
Verschwenken in Entriegelungsrichtung zunimmt (Auswerferfunktion).
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Antriebsmotor (5) in beiden Drehrichtungen betreibbar und ihm ein die Auflagekraft
zwischen Abdeckung (40) und Rahmen (15) der Öffnung erfassender erster Sensor (43)
zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten
Antriebsmotor (20) ein einen vorgegebenen Öffnungsgrad der Abdeckung (40) erfassender
zweiter Sensor (45) zugeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Sensor (45) zugleich
einem dritten Antriebsmotor (44) zugeordnet ist, der bei einer um eine Achse (41)
schwenkbaren Abdeckung (40) diese in Öffnungs- bzw. Schließstellung schwenkt.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 15 und 16 oder Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (43, 45) bei abdeckungsseitiger Anordnung der Antriebsmotoren (5,
20) an der Abdeckung (1), sonst am Rahmen (15) der Öffnung angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile
der ersten Baugruppe von einer gemeinsamen Grundplatte (13) getragen sind.