[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zylinderschlüssel nach Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Derartige Zylinderschlüssel sind z.B. bekannt aus der EP 0 743 412 A1.
[0003] Dieser Zylinderschlüssel hat zusätzlich zu seiner mechanischen Kennung eine elektronische
Kennung, die auf dem Schlüsselschaft angebracht ist. Stimmt neben der mechanischen
Kennung die elektronische Kennung mit einer im Schließzylinder abgelegten elektronischen
Vergleichskennung überein, wird eine zusätzliche Drehsperre des Zylinderkerns elektromechanisch
außer Eingriff gezogen und auf diese Weise die Freigabe des Schließkerns bewirkt.
[0004] Während bei dem Zylinderschlüssel gemäß EP 0 743 412 A1 der Datenaustausch über die
am Schlüsselschaft angebrachte Information erfolgt, offenbart die EP 0 187 363 B1
eine Möglichkeit, wonach der Datenaustausch über einen Detektor/Gegendetektor erfolgt,
welcher am Schlüsselkopf/Schließzylinder sitzt.
[0005] Bei dieser Anordnung von Informationsgeber/Informationsnehmer erfolgt der Datenaustausch
auch berührungslos, weil im allgemeinen Fall die vordere Kante des Schlüsselkopfes,
wo der Detektor sitzt, gegenüber der Stirnfläche des Schließzylinders, wo der Gegendetektor
sitzt, berührungsfrei sein soll.
[0006] Ferner ist aus der DE 44 22 906 C2 bekannt, codierte Signale von einem Fahrzeugsender
auf einen Schlüssel zu bringen, von wo aus die codierten Signale an einen Fahrzeugempfänger
zurückgegeben werden.
[0007] Hier erfolgt der Datenaustausch grundsätzlich drahtlos und aus der weiteren Umgebung
des Senders und des Empfängers heraus.
[0008] Allen oben genannten Ausführungsformen ist allerdings ein Grundgedanke gemeinsam:
Es kommt hier allein auf die Datenabstimmung zwischen dem Schlüssel und dem Schließzylinder
an. Liegt daher einmal der zutrittsberechtigte Schlüssel vor, kann sich jedermann
mit diesem Schlüssel Zutritt verschaffen.
[0009] Diesen Nachteil will die EP 0 224 607 B1 vermeiden.
[0010] Zu diesem Zweck ist mit dem Schlüssel eine elektronische Überwachungseinrichtung
verbunden, die mit einem Gegenstück am Schließzylinder zusammenwirkt.
[0011] Obwohl die Offenbarung der EP 0 224 607 B1 davon ausgeht, daß damit eine Identifikation
des jeweiligen Schlüsselbenutzers möglich wird, kann sich diese Vorstellung nur auf
die Benutzung des richtig codierten Schlüssels beschränken.
[0012] Keinesfalls läßt sich mit dieser Anordnung die Berechtigung des aktuellen Schlüsselbenutzers
an sich zur Benutzung des Zylinderschlüssels herleiten, weil zwischen unterschiedlichen
Benutzern nicht differenziert wird.
[0013] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den bekannten Zylinderschlüssel
mit sowohl mechanischer als auch zusätzlicher elektronischer Kennung so weiterzubilden,
daß eine eindeutige Zuordnung des aktuellen Benutzers im Hinblick auf eine vorbestimmte
personengebundene Zutrittsberechtigung möglich ist.
[0014] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0015] Mit der Erfindung wird die mechanische Kennung des Schlüssels kombiniert mit einer
eindeutigen personengebundenen Unikatkennung, aus welcher einzig und allein die Zugangsberechtigung
für den vorliegenden Schlüssel entsteht.
[0016] Dabei kommt es wesentlich darauf an, daß die elektronische Kennung auf der Feststellung
vorbestimmter personenspezifischer Daten des aktuellen Schlüsselbenutzers basiert.
[0017] Die elektronische Kennung ist somit eindeutig einem bestimmten Schlüsselbenutzer
zuzuordnen. Jeder Schlüssel ist somit ein an eine bestimmte Person gebundenes Unikat.
Die Elektronik für die Kennung fragt insofern die Berechtigung des Benutzers zum Führen
des Schlüssels ab.
[0018] Verliert der Benutzer seinen Schlüssel, ist dies insoweit unerheblich, als die elektronische
Unikatkennung ausschließlich vom berechtigten Benutzer selbst und von niemand anderem
ausgelöst werden kann.
[0019] Dies ist bei den bislang bekannten Kombinationsschlüsseln mit mechanischer und elektronischer
Kennung nicht möglich gewesen.
[0020] Während es nämlich bisher auf die richtige Kombination von mechanischer und elektronischer
Kennung ankam, kommt es nunmehr auf die richtige Kombination von mechanischer und
personenspezifischer Kennung an, wobei erst die richtige personenspezifische Kennung
die richtige elektronische Kennung auslöst, welche dann die Freigabe-/Freihalteaktion
bewirkt.
[0021] Die Erfindung nutzt daher den Gedanken, daß personenspezifische Merkmale - sofern
genügend Einzelmerkmale herangezogen werden - in dieser Kombination einmalig und daher
vollkommen eindeutig sind.
[0022] Als personenspezifische Daten können z.B. Fingerabdrücke, Iriskonstellationen od.
dgl. verwendet werden.
[0023] Insofern ist es auch nicht erforderlich, die personenspezifischen Daten in ihrer
Gesamtheit auf Identität zu überprüfen.
[0024] Es genügt insofern, die von der Rechtsprechung geforderten Mindestanzahlen von anatomischen
Merkmalen zu überprüfen, um die Unikatkennung zu realisieren.
[0025] Am Beispiel eines Fingerabdrucks sei dies erläutert: Gemäß der geltenden Rechtsprechung
ist der eindeutige Rückschluß von einem Fingerabdruck auf einen Menschen dann möglich,
wenn das Grundmuster des Fingerabdrucks identifiziert ist und darüber hinaus acht
anatomische Merkmale übereinstimmen.
[0026] Als Grundmuster werden z.B. die Schleife, der Wirbel und der Bogen jeweils rechts,
links angesehen.
[0027] Unter anatomischen Merkmalen werden z.B. Unterbrechungen, Gabelungen, Vervielfachungen
von einzelnen Linien verstanden.
[0028] Es ist daher nicht erforderlich, zur sicheren Feststellung der persönlichen Zutrittsberechtigung
einen Fingerabdruck in allen Details mit einem vorher im Datenspeicher abgelegten
Fingerabdruck zu vergleichen.
[0029] Die alleinige Feststellung des übereinstimmenden Grundmusters in Verbindung mit acht
oder ohne vorliegendes Grundmuster mit zwölf anatomischen Merkmalen sichert die Eindeutigkeit.
[0030] Von besonderem Vorteil ist deshalb diese Weiterbildung, bei welcher der Sensor unveränderliche
biometrische Daten erfaßt.
[0031] Hierunter werden diejenigen Daten verstanden, die im Laufe eines Menschenlebens unveränderlich
erhalten bleiben, wie z.B. Fingerabdrücke.
[0032] Da Fingerabdrücke - wie oben gesagt - lediglich eine geringe Menge an Einzeldaten
erfordern, um die Eindeutigkeit zu sichern, bietet sich hieraus die Weiterbildung
gemäß Anspruch 3 an.
[0033] Danach ist es nämlich nicht erforderlich, den Finger, dessen Abdruck überprüft werden
soll, in der richtigen translatorischen und rotatorischen Position auf den Sensor
zu legen. Die vergleichsweise geringe erforderliche Datenmenge er
[0034] möglicht es, die entsprechende mathematische Abbildungsvorschrift in einen sehr kleinbauenden
Prozessor zu integrieren, der dann vorteilhafterweise zusammen mit dem Speicher auf
dem Schlüsselkopf untergebracht werden kann.
[0035] Für die Realisierung der Erfindung kommen auch andere Ausführungsformen in Betracht:
Neben der Integration von Sensor, Prozessor und Speicher in den Schlüsselkopf kommt
einer Weiterbildung besonderes Augenmerk zu, bei welcher lediglich der Sensor auf
dem Schlüsselkopf sitzt. Die vom Sensor erfaßten Daten werden dann drahtlos oder kontaktgebunden
auf den Schließzylinder übertragen, wo die Daten dann in einem Prozessor entsprechend
aufbereitet werden. Von dort aus erfolgt dann die Freigabe-/Freihalteaktion, sofern
über diese Daten die Zutrittsberechtigung nachgewiesen worden ist.
[0036] Bei dieser Weiterbildung ist insbesondere große Manipulationssicherheit gegeben,
weil die vom Sensor erfaßten Daten praktisch nicht im Detail nachgeahmt werden können.
[0037] Die Vielzahl der nachzuahmenden Daten kann folglich nicht in einfacher Weise auf
den Schließzylinder übertragen werden.
[0038] Bei der Ausführungsform mit Sensor, Prozessor und Speicher auf dem Schlüsselgriff
kann im einfachsten Fall - sofern Zutrittsberechtigung festgestellt wurde - ein Freigabesignal
an den Schließzylinder gegeben werden.
[0039] Um dieses Freigabesignal vor einfacher Nachahmung zu schützen, kann dieses zusätzlich
codiert und das codierte Signal dann über eine Transponderschaltung an den Schließzylinder
übermittelt werden.
[0040] Werden Sensor, Prozessor und Speicher in dem selben Chip integriert, bietet dies
den Vorteil der einfachen Montage auf dem Schlüsselkopf.
[0041] Ein derartiger Chip kann unmittelbar auf dem Schlüsselkopf angeordnet werden oder
mittels eines Chipträgers, der seinerseits mit dem Schlüsselkopf verbunden wird.
[0042] Auf diese Weise lassen sich auch herkömmliche Schlüsselrohlinge ohne weiteres auch
für die Erfindung verwenden.
[0043] Aus den Unteransprüchen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen. Dabei kommt einer
Weiterbildung besonderes Augenmerk zu, bei welcher der Sensor aus einzelnen Sensorelementen
matrixförmig zusammengebaut ist und als Fingerabdrucksensor bekannt sein dürfte (siehe
z.B. Siemens).
[0044] Ein derartiger Sensor dürfte für den vorliegenden Anwendungsfall durchaus geeignet
sein, weil es nach Feststellung der Grundmuster (Schleife, Wirbel, Bogen) lediglich
noch der Feststellung von bis zu höchstens acht anatomischer Merkmale bedarf, um zu
einer eindeutigen Aussage über die Zutrittsberechtigung zu kommen.
[0045] Daher ist trotz der komplexen Struktur eines Fingerabdrucks lediglich eine sehr geringe
Anzahl von Rechner- und Speicherkapazität notwendig, um zu einer zuverlässigen Aussage
zu kommen.
[0046] Da außerdem ein derartiger Sensor äußerst flach ist, kann er leicht in einen Schlüsselkopf
integriert werden, dies bevorzugt in Verbindung mit einem Transponder, der - sofern
der Fingerabdruck übereinstimmt - ein codiertes Signal an den Schließzylinder übermittelt.
[0047] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Anordnung von Prozessor und Speicher
auf dem Schlüsselkopf,
- Fig.2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Vielzahl von Datenleitungen zum Schließzylinder
in den dort angeordneten Prozessor,
- Fig.3a
- ein Ausführungsbeispiel mit integriertem Prozessor und Speicher,
- Fig.3b
- Ansicht der Darstellung aus Fig.3a in Richtung I-I,
- Fig.3c
- eine vergrößerte Darstellung gemäß Fig.3b,
- Fig.4a
- ein Ausführungsbeispiel mit separat auf dem Schlüsselkopf angeordnetem Halter,
- Fig.4b
- Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4a in Blickrichtung II-II, und
- Fig.4c
- ein Ausführungsbeispiel mit beidseitig angeordneten Haltern.
[0048] Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0049] Die Figuren zeigen einen Zylinderschlüssel 1, bestehend aus Schlüsselschaft 2 und
Schlüsselkopf 3. Auf dem Schlüsselkopf 3 sind die seitlichen großen Flächen mit Griffoberflächen
3a,3b bezeichnet. Der Schlüsselschaft 2 trägt eine mechanische Kennung, gebildet aus
Einschnitten 4 am Schlüsselschaft 2 zur Ausrichtung von nichtgezeigten mechanischen
Zuhaltungselementen, die im zugehörigen Schließzylinder 5 untergebracht sind, und
die durch die Einschnitte - sofern die mechanische Kennung zutrittsberechtigt ist
- in Freigabestellung verbracht werden.
[0050] Derartige mechanische Zuhaltungselemente gehören zum Stand der Technik. Sie sitzen
in Bohrungen des Schließzylinders 5 und sind in Richtung zum Schließkern 6 federbelastet.
Jedes Zuhaltungselement besteht aus zwei Teilelementen, die sich einander berühren.
[0051] Das dem Schließkern 6 zugewandte Teilelement wird von einem zugeordneten Einschnitt
4 des Schlüsselschafts so in einer Tiefenstellung gehalten, daß die Kontaktzone zwischen
den beiden Teilelementen genau in der Trennfuge 7 zwischen Schließkern 6 und Schließzylinder
5 ausgerichtet wird.
[0052] Auf diese Weise wird der Schließkern 6 innerhalb des Schließzylinders 5 drehbar,
sobald alle mechanischen Zuhaltungselemente 8 mit ihren gegenseitigen Berührzonen
in der Trennfuge 7 sitzen.
[0053] Zusätzlich weist dieser Schließzylinder eine Vorrichtung auf, welche nur bei zutrittsberechtigtem
Schlüssel eine zusätzliche Freigabe-/Freihalteaktion im Schließzylinder bewirkt.
[0054] Die zusätzliche Vorrichtung wird hier von einem elektromagnetisch angetriebenen Blockierstift
9 realisiert, der von einer Steuereinrichtung 10 so beaufschlagt wird, daß er bei
zutrittsberechtigtem Schlüssel außer Eingriff mit dem Schließkern gezogen wird ansonsten
aber in Eingriff mit dem Schließkern ist.
[0055] Die hierfür notwendige Energiequelle 11 kann im Schließzylinder 5 untergebracht sein.
Die Aktivierung dieser Vorrichtung erfolgt abhängig vom Ausgangssignal einer elektronischen
Kennung zur Individualisierung des Schlüssels. Wesentlich ist nun, daß die zusätzliche
elektronische Kennung durch einen Sensor 13 erbracht wird, der auf einer der Griffoberflächen
3a des Schlüsselkopfes 3 zur Erfassung vorbestimmter personenspezifischer Daten des
aktuellen Schlüsselbenutzers angeordnet ist, und daß der Sensor 13 mit einer Auswerteelektronik
12 mit Datenspeicher 14 zusammenwirkt, wo die aktuell vorliegenden Daten mit vorher
im Datenspeicher 14 abgelegten Daten verglichen werden, und daß nur im Falle eines
vorbestimmten Umfangs von Übereinstimmung zwischen den aktuellen Einzeldaten und den
abgelegten Einzeldaten ein Signal zum Auslösen der zusätzlichen Freigabe-/Freihalteaktion
erzeugt wird.
[0056] Dies wird im vorliegenden Fall dadurch erreicht, daß auf der sichtbaren Seitenfläche
des Zylinderschlüssels 1 etwa dort, wo der Benutzer seinen Daumen hinlegt, der Sensor
13 angeordnet wird. Der Sensor dient der digitalen Erfassung von Einzeldaten des Daumenabdrucks.
Der Ausgang des Sensors 13 ist mit einem Prozessor 12 verbunden, wo die vom Sensor
13 aufgenommenen Daten mit korrespondierenden Daten, die im elektronischen Datenspeicher
14 abgelegt sind, verglichen werden. Ggfs. kann der Prozessor auch eine mathematische
Abbildungsvorschrift programmiert halten, so daß die genaue geometrische Ausrichtung
der aktuellen personenspezifischen Daten im Sinne der Deckungsgleichheit mit den im
Speicher 14 abgelegten Daten zum Feststellen der Zutrittsberechtigung durch den Prozessor
erfolgt.
[0057] Wird im Prozessor die Übereinstimmung oder ein vorbestimmter Grad von Übereinstimmung
zwischen den beiderseitigen Daten festgestellt, kann das Signal zum Auslösen der Freigabe-/Freihalteaktion
gegeben werden.
[0058] Hierzu dient eine Datenübertragungsvorrichtung 20, die auf dem Schlüsselkopf angeordnet
ist und die mit einer Datenübernahmevorrichtung 21, die im Schließzylinder 5 angeordnet
ist, korrespondiert.
[0059] Es erfolgt daher über diese Datenübertragungsstrecke das Signal zum Freiziehen des
elektromagnetisch oder elektromotorisch betätigten Blockierstifts 9 dann, wenn der
Prozessor 12 den Befehl dazu gibt.
[0060] Um zu verhindern, daß eine unberechtigte Person lediglich das Datenfreigabesignal
an die Datenübernahmevorrichtung 21 gibt, ohne daß - wie vorgesehen - der Prozessor
einen entsprechenden Befehl gegeben hat, wird zusätzlich vorgeschlagen, die Datenübertragungsvorrichtung
20 als Transponder auszubilden, der ein codiertes Signal gibt, welches nicht einfach
zu kopieren ist.
[0061] Um den Programmieraufwand gering zu halten, wird vorgeschlagen, den Sensor zur Erfassung
unveränderlicher biometrischer Daten auszulegen. Dies könnten z.B. Fingerabdrücke
oder Irisfarben sein.
[0062] Derartige biometrische Daten sind eindeutig nur einzelnen Individuen zuzuordnen und
können nicht verfälscht werden.
[0063] Außerdem ermöglicht es der heutige Stand der elektronischen Datenverarbeitung, die
vom Prozessor erfaßten Daten in jeder beliebigen geometrischen Winkellage und in jeder
beliebigen translatorischen Lage zu erfassen und in dem Prozessor einer mathematischen
Abbildung zu unterziehen, so daß die aktuelle Winkellage und die aktuelle translatorische
Lage im Sinne der abgespeicherten Winkellage und der abgespeicherten translatorischen
Lage ausgerichtet wird.
[0064] Zu diesem Zweck ist es jedoch insbesondere für die Fingerabdruckmethode nicht nötig,
sämtliche Linienzüge genau zu verfolgen. Da es hier auf lediglich eine geringe Anzahl
von anatomischen Merkmalen ankommt, um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen, ist
der Sensor 13 nach Art einer Matrix aufgebaut. Beispielsweise sind Sensoren bekannt
geworden, die Arrays von 256 x 256 Meßfühlern besitzen. Die Auflösung entspricht 500
dpi.
[0065] Dies dürfte bei weitem genügen, um den Sicherheitsanforderungen Rechnung zu tragen.
[0066] Während im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 der Sensor, der Prozessor und der Speicher
auf dem Schlüsselkopf sitzen, zeigt Fig.2 eine abweichende Ausführungsform.
[0067] Hier sitzt nur der Sensor auf dem Schlüsselkopf.
[0068] Die vom Sensor erfaßten Daten werden z.B. über eine Busleitung an den Schließzylinder
übermittelt, wo auch der Prozessor 12 und der Datenspeicher 14 sitzen.
[0069] Auch bei dieser Ausführungsform ist eine Manipulation des vom Sensor erzeugten Matrixsignals
nicht möglich.
[0070] Darüber hinaus zeigt Fig.3a einen Sensor 13, der zusammen mit einem darunterliegenden
Prozessor 12 und einem noch darunterliegenden Speicher 14 in einem einzigen Chip integriert
ist, wobei der Chip als kompakte Baueinheit in einer Versenkung 22 des Schlüsselkopfs
3 verschwindet.
[0071] Die Bauhöhe des gesamten Chips ist dabei so klein, daß die Versenkung 22 lediglich
einen Teil der Materialdicke des Schlüsselkopfs 3 beansprucht.
[0072] Der Chip kann mit einer radialen Klemmeinrichtung in der Versenkung 22 gehalten werden.
[0073] Zu diesem Zweck weist der Chipträger 16 eine Einrastverzahnung 17 auf, die sich hintergreifend
in der Versenkung 22 festkrallen kann.
[0074] Abweichend hiervon zeigen Fig.4a bis 4c Anordnungen des Chipträgers in einem separaten
Halter 18, der auf der Griffoberfläche 3a des Schlüssels positioniert und dort gehalten
wird.
[0075] Hierzu umgreift der Halter 18 den Schlüsselkopf 3 von zwei sich gegenüberliegenden
Seiten mit einer Art Verklammerung 23, so daß der Halter unverrückbar fest auf dem
Schlüsselkopf 3 sitzt.
[0076] Es können auf diese Weise auch zwei sich gegenüberliegende Halter 18,19 am Schlüsselkopf
angeordnet werden.
[0077] Hierzu müssen die benachbarten Umklammerungen der beiden Halter lediglich verzahnungsartig
ineinander greifen, so daß abwechselnd jeweils ein Zahn des einen Halters und ein
anderer Zahn des anderen Halters aufeinanderfolgen.
[0078] Zusätzlich können entsprechend Fig.4a auch Datenübertragungsvorrichtungen, insbesondere
Transponder 20 in den Halter integriert werden.
[0079] Ergänzend hierzu läßt sich auch eine Energiequelle 11 in dem Halter unterbringen.
[0080] Im Hinblick auf die Erfindung ergibt sich ein Verfahren zur Überprüfung einer Zugangsberechtigung
zu einem mechanisch und zusätzlich elektronisch codierten Zylinderschloß, welches
mit einem mechanisch und zusätzlich elektronisch codierten Zylinderschlüssel zu betätigen
ist. Bei diesem Verfahren werden von einem berechtigten Benutzer personengebundene
biometrische Daten elektronisch abgespeichert und bei Betätigung des Zylinderschlosses
die hierzu korrespondierenden biometrischen Daten des aktuellen Benutzers erfaßt und
die elektronische Codierung zum Auslösen einer Freigabe-/Freihalteaktion im Zylinderschloß
dann veranlaßt, wenn sich ein vorbestimmter Grad an Übereinstimmung zwischen den biometrischen
Daten des aktuellen Benutzers und den biometrischen Daten des berechtigten Benutzers
ergibt.
[0081] In Weiterbildung läßt sich aus der Erfindung ein Verfahren herleiten, bei welchem
die erforderliche Übereinstimmung von einem auf dem Zylinderschlüssel angeordneten
Prozessor überprüft wird und das - falls positiv bewertet - ein codiertes Signal zum
Auslösen der Freigabe-/Freihalteaktion an das Zylinderschloß übermittelt.
[0082] In alternativer Ausgestaltung werden die aktuellen biometrischen Daten auf dem Zylinderschlüssel
erfaßt und an das Zylinderschloß übermittelt, wo sie von einem dort angeordneten Prozessor
überprüft werden, von wo das Signal zum Auslösen der Freigabe-/Freihalteaktion an
die entsprechende Vorrichtung ausgegeben wird.
Bezugszeichenaufstellung:
[0083]
- 1
- Zylinderschlüssel
- 2
- Schlüsselschaft
- 3
- Schlüsselkopf
- 3a
- Griffoberfläche
- 3b
- Griffoberfläche
- 4
- Einschnitte
- 5
- Schließzylinder
- 6
- Schließkern
- 7
- Trennfuge
- 8
- mechanische Zuhaltungselemente
- 9
- elektromagnetisch betätigter Blockierstift
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Energiequelle
- 12
- Auswerteelektronik, Prozessor
- 13
- Sensor
- 14
- elektronischer Datenspeicher
- 15
- einzelne Sensorelemente
- 16
- Chipträger
- 17
- Einrastverzahnung
- 18
- erster separater Halter
- 19
- zweiter separater Halter
- 20
- Datenübertragungsvorrichtung
- 21
- Datenübernahmevorrichtung
- 22
- Versenkung
- 23
- Verklammerung
1. Zylinderschlüssel (1) mit mechanischer Kennung, gebildet aus Einschnitten (4) am Schlüsselschaft
(2) zur Ausrichtung von mechanischen Zuhaltungselementen (8), die in einem zugehörigen
Schließzylinder (5) untergebracht sind und die durch die Einschnitte (4) - sofern
die mechanische Kennung zutrittsberechtigt ist - in Freigabestellung verbracht werden
und mit zusätzlicher elektronischer Kennung zur Individualisierung des Schlüssels,
welche nur bei zutrittsberechtigtem Schlüssel eine zusätzliche Freigabe-/Freihalteaktion
im Schließzylinder (5) bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zusätzliche elektronische Kennung auf mindestens einer Griffoberfläche (3a) des
Schlüsselkopfes (3) einen Sensor (13) zur Erfassung vorbestimmter personenspezifischer
Daten des aktuellen Schlüsselbenutzers aufweist, und daß
1.1 der Sensor (13) mit einer Auswerteelektronik (12) mit Datenspeicher (14) zusatrmenwirkt,
wo
1.2 die aktuell vorliegenden Daten mit vorher in dem Datenspeicher (14) abgelegten
Daten verglichen werden, und daß
1.3 nur im Falle eines vorbestimmten Grades von Übereinstimmung ein Signal zum Auslösen
der zusätzlichen Freigabe-/Freihalteaktion erzeugt wird.
2. Zylinderschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (13) zur Erfassung unveränderlicher biometrischer Daten ausgelegt
ist.
3. Zylinderschlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (13) matrixartig aus einzelnen Sensorelementen (15) aufgebaut ist
und daß die Daten unabhängig von ihrer geometrischen Winkellage erfaßt und in einem
Prozessor (12) einer mathematischen Abbildung unterzogen werden, welche die aktuelle
Winkellage im Sinne der abgespeicherten Winkellage ausrichtet.
4. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schlüsselkopf (3) neben dem Sensor auch eine Datenübertragungsvorrichtung
(20) angeordnet ist, die mit einer Datenübernahmevorrichtung (21) im Schließzylinder
korrespondiert, und daß zumindest der Prozessor (12) und vorzugsweise auch der Datenspeicher
(14) im Schließzylinder sitzen.
5. Zylinderschlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schlüsselkopf (3) auch der Prozessor (12) und der elektronische Speicher
(14) untergebracht sind, und daß vorzugsweise ein Transponder (20) auf dem Schlüsselkopf
(3) sitzt, der vom Prozessor (12) angesteuert wird und ggfs. ein codiertes Freigabesignal
an den Schließzylinder (5) übermittelt.
6. Zylinderschlüssel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Sensor (13), Prozessor (12) und Speicher (14) in demselben Chip integriert sind.
7. Zylinderschlüssel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Chip unmittelbar auf dem Schlüsselkopf (3) angeordnet ist.
8. Zylinderschlüssel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Chip mittelbar über einen Chipträger (16) auf dem Schlüsselkopf (3) angeordnet
ist.
9. Zylinderschlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) wahlweise auf einer von zwei Griffoberflächen (3a,3b) angeordnet
werden kann.
10. Zylinderschlüssel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) mit dem Schlüsselkopf (3) verbunden ist.
11. Zylinderschlüssel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) mit dem Schlüsselkopf (3) über eine Klebeverbindung verbunden
ist.
12. Zylinderschlüssel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) mit dem Schlüsselkopf (3) über eine Einrastverzahnung (17)
verbunden ist.
13. Zylinderschlüssel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) über einen separaten Halter (18;19) auf der Griffoberfläche
(3a;3b) des Schlüssels positioniert und gehalten wird.
14. Zylinderschlüssel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwei miteinander korrespondierende Halter (18,19) gemeinsam von gegenüberliegenden
Seiten den Schlüsselkopf (3) umfassen und zur Aufnahme des Chipträgers (16) ausgelegt
sind.
15. Zylinderschlüssel nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Chipträger (16) wahlweise durch den einen (18) oder durch den anderen Halter
(19) positioniert und gehalten wird.
16. Zylinderschlüssel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Halter (18,19) jeweils einen Chipträger (16) positioniert und
hält.
17. Zylinderschlüssel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der beiden Halter anstelle eines der beiden Chipträger (16) alternativ
ein Schlüssel-Identifizierungsschild einsetzbar ist.
18. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Halter (18,19) zusätzliche Elemente zur Energie- und Datenübertragung
(11,20) zwischen Zylinderschlüssel (1) und Schließzylinder (5) sitzen.
19. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Halter (18,19) ein Transponder (20) mit einer zusätzlichen codierten elektronischen
Schlüsselkennung sitzt.
20. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Sensor um einen oder mehrere Drucksensoren handelt.
21. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Sensor um einen oder mehrere kapazitive Sensoren handelt.
22. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Sensor um einen Berührungssensor zur Erfassung von spezifischen
Merkmalen eines Fingerabdrucks, vorzugsweise eines Daumenabdrucks handelt.
23. Zylinderschlüssel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß im Umfang des vorbestimmten Grades von Übereinstimmung der aktuell erfaßten Daten
lediglich das/die Grundmuster des aktuellen Fingerabdrucks und nicht mehr als 20,
vorzugsweise nicht mehr als 12 charakteristische anatomische Merkmale mit den hierzu
korrespondierenden Daten des Datenspeichers verglichen werden.
24. Zylinderschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (13) in eine ergonomisch ausgeformte Daumenmulde (22) eingebettet
ist.